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Wilmersdorff ist der Name eines brandenburgischen Uradelsgeschlechts mit Stammsitz im heutigen Berlin Wilmersdorf Als Ahnherr hat seit 1147 der Ritter und Oberst zu Ross Ludolph von Wilmersdorff zu gelten Wappen derer von WilmersdorffUrkundlich belegt ist das Geschlecht erstmals im Jahre 1155 mit einem Burchardum de Willmarstorp der in einer Urkunde des Markgrafen Albrecht von Brandenburg als Zeuge erwahnt wird Das Geschlecht taucht danach erst wieder 1339 urkundlich auf Riedel Codex diplomaticus Brandenburgensis Die Namensschreibung wechselte zwischen Wilmarstorp Wilmestorp Wilmerstorp Willmerstorff und Willmersdorff Von den drei ursprunglichen Linien des Geschlechts setzte sich nur die Schmargendorfer Linie bis in die Neuzeit fort erlosch jedoch 1802 Inhaltsverzeichnis 1 Ursprung 2 Besitz 3 Wappen 4 Personen Auswahl 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseUrsprung BearbeitenUber den Ursprung des Geschlechts von Wilmersdorff gibt Thomas Philipp von der Hagen in seiner 1766 veroffentlichten Familiengeschichte derer von Wilmerdorff folgendes an Dieses Geschlecht ist unstreitig eins der altesten adelichen Familien in der Mark Brandenburg und Deutschland und wegen ermangelnder Nachrichten ist es vergeblich dessen Ursprung zu erforschen Es folgt dann in einer Fussnote Vermoge einer Tradition soll Ludolph von Wilmersdorff Ritter A 1147 mit Conrad III und dem Konig Ludwig VII von Frankreich wieder die Unglaubigen ins gelobte Land gezogen seyn und sich bey diesem Konig in solche Gunst gesetzet haben dass derselbe bey seiner Zuruckkunft ihn mit sich nach Frankreich genommen und A 1151 zum Oberst zu Ross erklaret Diese Erzahlung thut hiezu das Wapen dieser Familie in dessen Schild drey Lilien befindlich sind sey von eben diesem Konig ertheilet worden Erwahnter Ludolph soll sich aus Frankreich zuruck nach Deutschland begeben und A 1168 eine gewisse Urkunde der Stadt Osterburg nebst seinen beyden Sohnen Johann und Ludolph als Zeugen unterschrieben haben Es fehlen aber hiervon die Beweise und die allerwenigste alte adeliche Geschlechte haben dergleichen alte Nachrichten maassen erst mit Anfang des zwolften Jahrhundert der Adel angefangen von seinen Gutern sich zu nennen da man sonst den Vornahmen allein zu fuhren gewohnt gewesen S Schwarzens pommerschen Lehnshistorie 1 In anderen Urkunden finden sich 1155 Richard de Willmersdorf der laut einem Diplom zur Gefolgschaft des Markgrafen von Brandenburg gehorte Albert de Wilmersdorff der als Zeuge in den besagten Urkunden genannt wird sowie Oberst von Wilmersdorff als einer der Marschalle bei dem Leichenbegangnis des Kurfursten von Brandenburg Friedrich Wilhelm Besitz BearbeitenDie Familie besass zeitweilig zahlreiche Guter in der Mark Brandenburg darunter Brederlow im damaligen Kreis Pyritz Provinz Pommern Brusendorf Buschow Dahlem Dalwitz heute Ortsteil von Walkendorf Lichterfelde Markee Nunsdorf Schmargendorf Schonow Steglitz Teltow und Wustermark Wappen Bearbeiten nbsp Historische Version des Wappens 2 Das Wappen zeigt in einem von Silber und blau quadrierten Schild drei 2 1 Lilien verwechselter Farbe Auf dem Helm mit blau silbernen Decken eine wachsende silberne Bracke 3 mit goldenem Halsband Personen Auswahl BearbeitenCuno von Wilmersdorff 15 August 1603 23 Oktober 1637 in Treuenbrietzen Kurfurstlich brandenburgischer Tafelvorsteher u a Herr auf Markee und Buschow 4 Cuno Hans von Wilmersdorff 18 April 1638 in Berlin 30 August 1720 Sohn des vorstehend genannten noch vor seiner Geburt verstorbenen Cuno von Wilmersdorff studierte 1653 1657 Rechtswissenschaften in Frankfurt Oder Er schlug 1657 zunachst eine militarische Laufbahn ein kampfte im Nordischen Krieg wurde Leutnant Mit seiner Volljahrigkeit 1659 ubernahm er die Bewirtschaftung von Schmargendorf Markee Teltow und Schonow 1660 ehelichte er Katharina Elisabeth von Hake 1634 1711 Aus der Ehe gingen zwolf Kinder hervor zwei Sohne und zehn Tochter Er erwarb das Rittergut Dahlem von seinem Onkel Georg Adam von Pfuhl Ferner erwarb er weitere Guter und Pachten Er wurde 1682 Kreiskommissar und 1701 erster Landrat des Teltowischen Kreises Sein Grab befand sich in der Evangelischen St Annen Kirche in Dahlem in der noch heute die Grabtafel ausgestellt ist Die Guter Schonow Teltow Markee Dahlem Schmargendorf Buschow und Lowenbruch vermachte er seinem jungsten Sohn Cuno von Wilmersdorff 1675 1745 5 6 George Friedrich von Wilmersdorff 19 Marz 1665 5 April 1714 war der erste Sohn des Cuno Hans von Wilmersdorff studierte wie sein Vater Rechtswissenschaften an der Universitat in Frankfurt Oder promovierte Er begab sich in den Kriegsdienst gegen die Turken in Ungarn wurde 1690 Hauptmann 1697 zog er sich aus dem Militardienst zuruck um seinem Vater bei der Kreisverwaltung zu helfen und wurde Beigeordneter im Landkreis Teltow 1702 wurde er Domherr des Brandenburger Stifts 1712 wurde er Nachfolger seines Vaters als Landrat im Landkreis Teltow 7 Hans von Wilmersdorff 1579 1636 brandenburgischer Hofrat Hans Otto von Wilmersdorff 24 Juni 1717 23 Juli 1770 in Berlin war der erste Sohn des Cuno von Wilmersdorff 1675 1745 und Enkel des Cuno Hans von Wilmersdorff Die Besitztumer des Vaters wurden unter dessen vier Sohnen aufgeteilt Hans Otto von Wilmersdorff erbte die Guter Schonow und Teltow Er besuchte die Ritterakademie zu Brandenburg und studierte an der Universitat Halle Saale Er wurde 1739 Deputierter des Havellandischen Kreises Ab 1749 war er Landrat des Teltowschen Kreises und 1766 Kreisdirektor der von Friedrich I eingerichteten Feuersozietat Er lebte in Dahlem und wurde ebenda beigesetzt 7 8 Leopold Heinrich von Wilmersdorff 20 Oktober 1732 8 Marz 1802 in Berlin war der vierte Sohn von Cuno von Wilmersdorff 1675 1745 Er studierte in Frankfurt Oder trat jedoch nicht in den Staatsdienst ein 1799 verkaufte er Schmargendorf fur 60 000 Reichstaler an den Grafen Friedrich Heinrich von Podewils Er war der letzte Vertreter der Schmargendorfer Linie derer von Wilmersdorff 9 Siehe auch Bearbeiten nbsp Ehe maliges Bezirks wappen von Berlin Wilmers dorfWilmersdorf und Willmersdorf zahlreiche Ortschaften aber langst nicht mehr im Familienbesitz oder nie gewesen Literatur BearbeitenThomas Philipp von der Hagen Historisch Genealogische Beschreibung des alt adligen Geschlechts derer von Willmersdorff Berlin 1766 Digitalisat der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar Werner Rust Drei ausgestorbene markische Adelsgeschlechter v Milow v Spiel v Wilmersdorf als Herren von Dahlem In Mitteilungen des Vereins fur die Geschichte Berlins Nr 3 1932 S 86 90 zlb de Weblinks BearbeitenFamilienchronik des Geschlechtes derer von Wilmersdorff ahnen trinks de Hainer Weisspflug Wilmersdorff derer von In Hans Jurgen Mende Kurt Wernicke Hrsg Berliner Bezirkslexikon Charlottenburg Wilmersdorf Luisenstadtischer Bildungsverein Haude und Spener Edition Luisenstadt Berlin 2005 ISBN 3 7759 0479 4 luise berlin de Stand 7 Oktober 2009 Einzelnachweise Bearbeiten S Schwarzens pommerschen Lehnshistorie S 135 Sequ Gudenus in Sylloge diplomatar in praefat Estors Ahnenprobe S 424 und Treuers Munchhausische Geschichtshistorie S 14 Diese Abbildung ist ein typisches Erzeugnis eines Wappenschwindlers einschliesslich der erfundenen Quellenangabe wie z B Carl Krahl angefertigt fur eine burgerliche Namenstragerin Siehe J Arndt Der Wappenschwindel Neustadt a d Aisch 1997 Abb S 74 In anderen Darstellungen ist die Bracke braun doch wird sie sowohl bei von der Hagen als auch im Adelslexikon des Deutschen Adelsarchivs als weiss bzw silber bezeichnet Hainer Weisspflug Wilmersdorff Cuno In Hans Jurgen Mende Kurt Wernicke Hrsg Berliner Bezirkslexikon Charlottenburg Wilmersdorf Luisenstadtischer Bildungsverein Haude und Spener Edition Luisenstadt Berlin 2005 ISBN 3 7759 0479 4 luise berlin de Stand 7 Oktober 2009 Hainer Weisspflug Wilmersdorff Cuno Hans In Hans Jurgen Mende Kurt Wernicke Hrsg Berliner Bezirkslexikon Charlottenburg Wilmersdorf Luisenstadtischer Bildungsverein Haude und Spener Edition Luisenstadt Berlin 2005 ISBN 3 7759 0479 4 luise berlin de Stand 7 Oktober 2009 Werner Rust S 88 89 a b Werner Rust S 89 Hainer Weisspflug Wilmersdorff Hans Otto In Hans Jurgen Mende Kurt Wernicke Hrsg Berliner Bezirkslexikon Charlottenburg Wilmersdorf Luisenstadtischer Bildungsverein Haude und Spener Edition Luisenstadt Berlin 2005 ISBN 3 7759 0479 4 luise berlin de Stand 7 Oktober 2009 Hainer Weisspflug Wilmersdorff Leopold Heinrich In Hans Jurgen Mende Kurt Wernicke Hrsg Berliner Bezirkslexikon Charlottenburg Wilmersdorf Luisenstadtischer Bildungsverein Haude und Spener Edition Luisenstadt Berlin 2005 ISBN 3 7759 0479 4 luise berlin de Stand 7 Oktober 2009 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilmersdorff amp oldid 235513708