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Brusendorf ein markisches Dorf ist ein Ortsteil der Stadt Mittenwalde im Landkreis Dahme Spreewald im Bundesland Brandenburg der Bundesrepublik Deutschland Zu Brusendorf gehort der Gemeindeteil Boddinsfelde BrusendorfStadt MittenwaldeKoordinaten 52 19 N 13 31 O 52 308888888889 13 512222222222 42 Koordinaten 52 18 32 N 13 30 44 OHohe 42 mEinwohner 394 31 Dez 2014 Eingemeindung 26 Oktober 2003Postleitzahl 15749Vorwahl 033764OrtsansichtOrtsansicht Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte und Etymologie 2 1 14 Jahrhundert bis 16 Jahrhundert 2 2 17 Jahrhundert 2 3 18 Jahrhundert 2 4 19 Jahrhundert 2 5 20 bis 21 Jahrhundert 3 Bevolkerungsentwicklung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Kultur und Vereinswesen 6 Verkehr 7 Einzelnachweise 8 Literatur 9 WeblinksLage BearbeitenBrusendorf liegt vor der sudostlichen Stadtgrenze von Berlin und ist von dort uber die Bundesautobahnen 113 und 13 zu erreichen die erste Abfahrt Ragow nach dem Autobahnkreuz Schonefeld sowie uber die 10 Abfahrt Rangsdorf Nordlich des Ortes liegt Schonefeld westlich grenzt es an Rangsdorf und ostlich liegt Konigs Wusterhausen Direkt nordostlich vom Dorf befindet sich das Autobahnkreuz Schonefeld Geschichte und Etymologie Bearbeiten14 Jahrhundert bis 16 Jahrhundert Bearbeiten Brusendorf wurde erstmals im Jahr 1348 als Kopke Brusendorp erwahnt 1375 erschien es als Brusendorpp Brusendorff und Brusendorp im Landbuch Karls IV Der Name wird vom slawischen Personennamen Brus abgeleitet d h das Dorf des Brus 1 Es war zu dieser Zeit 50 Hufe gross wobei dem Pfarrer drei Freihufe und dem Schultheiss vier Freihufen zustanden Als Eigentumer aus der Zeit vor 1375 ist der Berliner Burger Peter Rode uberliefert Er besass das Ober und Untergericht sowie das Kirchenpatronat Die Einwohner leisteten Wagendienste und zahlten Pacht und Zinsen uber 44 Hufen Weitere sechs Hufen gehorten dem Burger H Flugge aus Berlin Von den 16 Rauchhuhner erhielt er vier zwei der Pfarrer sowie drei der Schulze Ausserdem entrichteten sie einen Krugzins sowie einen Muhlenzins ein Hinweis darauf dass es zu dieser recht fruhen Zeit bereits eine Muhle im Ort gab Die Bewohner betrieben seit jeher vorzugsweise Landwirtschaft So entstanden mehrere grosse Bauernhofe sowie ein Rittergut Badewitz Die zinspflichtigen Hufen mussten neun Scheffel Roggen und Hafer zwei Scheffel Gerste ein Viertel Erbsen an Pacht abgeben Im Ort lebten weiterhin acht Kotter die jeweils einen Schilling an die Bauern bezahlen mussten Die Einwohner errichteten Anfang des 14 Jahrhunderts aus Feldsteinen die Dorfkirche die 1527 1568 und 1642 als Mutterkirche ausgewiesen war Nach dem Tod Rodes fiel der Ort wieder in den Besitz der Mark Brandenburg Dort blieb es jedoch nicht lange sondern wurde bereits 1417 als Pfand fur 180 Schock an Gunter Barut h und seine Frau verpfandet Von dort gelangte es uber den Markgrafen Johann fur 350 Schock im Jahr 1429 an Friedrich Wilmersdorf und Hans von Otterstedt dessen Familie den Ort ab 1480 vollstandig besass Die Einkunfte durften jedoch nicht sehr hoch gewesen sein denn zu dieser Zeit waren uber 30 Hufe wust Ausserdem wechselte der Ort in den darauffolgenden Jahrzehnten erneut die Besitzer 1450 war von Brussendorpp im Jahr 1451 von zcu Brusendorff die Rede 17 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Brusendorf Blick uber einen der beiden DorfteicheIm Jahr 1624 gab es im Ort 10 Hufner sieben Kotter und einen Hirten Eine eigene Schmiede besass Brusendorf jedoch noch nicht denn in den Akten ist von einem Laufschmied die Rede der bei Bedarf vorbeikam Im Dreissigjahrigen Krieg war auch Brusendorf von den Kriegshandlungen schwer betroffen 1645 erschienen noch 5 5 Ritterhufen derer von Otterstedt 1652 gab es in Braussendorff jedoch nur noch einen Kotter mit einem Sohn Alle anderen Bauern und Kotter waren wust gefallen 1673 wurde Brusendorf als Filialkirche nach Kiekebusch eingeordnet 1686 bestand das Rittergut wieder aus 16 Hufen und hielt die Schafereigerechtigkeit inne Allerdings gab es nach wie vor noch 12 wuste Bauernhofe sowie sechs Kotterhofe davon einer wust sowie eine Windmuhle 18 Jahrhundert Bearbeiten 1711 war die Bevolkerung wieder auf sechs Hufner vier Kotter einen Schafer sowie einen Knecht angewachsen Von diesem wurde berichtet dass er mittlerweile Soldat geworden war Weiterhin gab es einen Jungen einen Hirten sowie einen Schmied Die Gemarkung war zu dieser Zeit 33 Hufen gross 1745 waren es sieben Bauern sowie funf Kotter Es bestand ein Krug eine Windmuhle sowie das Rittergut 1771 war Brusendorf auf 12 Giebel Wohngebaude angewachsen Im Ort lebten nach wie vor der Schmied und der Hirte Es gab vier Paar Hausleute den Schafer einen Gross und einen Kleinknecht Zwei Jahre spater war von einer privaten Windmuhle die Rede 1785 musste der letzte derer von Otterstedt Joachim Ernst den Ort an den Landrat Alexander Gustav von der Liepe aus finanziellen Grunden verkaufen Wenige Jahre spater ging er 1798 an Bogislaw von Preuss uber der den Ort wiederum um 1800 an Nikolaus von Pe s ters verausserte 19 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Nebengebaude des Gutshofes1801 gab es im Ort sieben Ganzbauern funf Ganzkotter vier Einlieger einen Krug eine Windmuhle und eine Schaferei Das Gut war 33 Hufen gross das Rittergut 17 Hufen Ausserdem wurde von 20 Feuerstellen Haushalte berichtet Die Besitzer wechseln nun recht haufig Von 1806 bis 1809 war es ein Freiherr von Grothuss 1809 ein Herr von Schmieden sowie 1840 der Postkommissar Krohn mit seinen Erben In diesem Jahr gab es im Dorf und Gut insgesamt 21 Wohnhauser Die Erben gaben den Ort 1846 an Philipp Ludwig Berend weiter 2 von dem es 1851 an Herrn Hackenberger gelangte 1858 war der Bestand auf 11 Guts und Hofeigentumer angewachsen Sie beschaftigten 30 Knechte und Magde sowie 24 Tagelohner Es gab weiterhin vier nebengewerbliche Landwirte zwei Arbeiter zwei Bediente und 16 Besitzungen Das Rittergut war mit 2000 Morgen mit Abstand die grosste Besitzung Es folgten 12 Besitzungen von 30 bis 300 Morgen Grosse die zusammen auf 1106 Morgen kamen Zwei weitere Besitzungen waren insgesamt acht Morgen gross sowie eine mit vier Morgen Grosse Im Ort lebten ein Schneidermeister ein Grobschmiedemeister mit Geselle sowie ein Schankwirt 1860 gab es im Dorf 14 Wohn und 47 Wirtschaftsgebaude sowie zwei offentliche Gebaude Die Bewohner bewirtschafteten 1084 Morgen Acker 44 Morgen Weide und 31 Morgen Gehofte Das Rittergut bestand aus vier Wohn und 15 Wirtschaftsgebauden Dort wurden 1800 Morgen Acker 150 Morgen Wald und 50 Morgen Wiese bewirtschaftet 1871 liess der Kirchenpatron den Sakralbau restaurieren vergrosserte dabei unter anderem die Fenster und liess den Kirchturm abreissen 1894 erschien erstmals der Wohnplatz Muhlenetablissement 20 bis 21 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Meilenstein nordlich von Brusendorf1900 eroffnete ein Bahnhof der an die Strecke der Neukolln Mittenwalder Eisenbahn angebunden war Es gab 15 Hauser im Gut und funf Hauser im Rittergut 1908 1910 entstand mit Boddinsfelde eine zunachst eigenstandige Gemeinde in dem 149 Hektar als neuer Gutsbezirk ausgegliedert wurden 1928 wurde der Gutsbezirk zum grossten Teil mit dem Dorf vereinigt Insgesamt 1 2 Hektar wurden der Neukolln Mittenwalder Eisenbahn zugeschlagen der Hollenpfuhlweg erhielt 0 8 Hektar 1932 gab es die Gemeinde mit den Wohnplatzen Kleinbahnhof Brusendorf und Ziegelei Aus dem Jahr 1939 ist bekannt dass es 29 Wohnhauser gab In der Zeit des Nationalsozialismus in den Jahren 1934 und 1935 wurde das Rittergut zu Gunsten 16 einzelner Hofe aufgelost Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges montierten Arbeiter einen Teil der Bahnstrecke als Reparation zunachst wieder ab Nach der Teilung Berlins erhielt sie als Umfahrung West Berlins jedoch wieder eine hohere Bedeutung und wurde 1950 wieder in Betrieb genommen Dennoch wurde der Personenverkehr in Brusendorf ein Jahr spater eingestellt Von den Landereien wurden 30 Hektar enteignet und davon 24 neu aufgeteilt Drei Wirtschaftsbetriebe erhielten zusammen neun Hektar vier Altbauern erhielten insgesamt weitere 15 Hektar Am 1 Juli 1950 wurde die bis dahin eigenstandige Gemeinde Boddinsfelde eingegliedert Nach der Wende entstanden im Ort einige kleinere und mittelstandische Unternehmen 1953 grundete sich eine LPG vom Typ I die zunachst 32 Mitglieder hatte und 281 Hektar landwirtschaftliche Nutzflache bewirtschafteten Sie wurde 1957 in den Typ III umgewandelt 1960 hatte sie bereits 62 Mitglieder mit 281 Hektar Flache Weiterhin gab es eine LPG Typ I mit 38 Mitgliedern und 225 Hektar Flache Im gleichen Jahr entstand ein VEG Boddinsfelde Brusendorf wurde am 26 Oktober 2003 nach Mittenwalde eingemeindet 3 Bevolkerungsentwicklung BearbeitenEinwohnerentwicklung in Brusendorf von 1734 bis 1971Jahr 1734 1772 1801 1817 1840 1858 1895 1925 1939 1946 1964 1971Einwohner 130 122 110 118 175 Dorf 127 Gut 81 Dorf 133 Gut 124 300 343 415 496 469Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Dorfkirche BrusendorfDie Dorfkirche Brusendorf ist eine Feldsteinkirche aus dem Anfang des 14 Jahrhunderts 1871 vergrosserte die Kirchengemeinde die Fenster und baute den Kirchturm zuruck Im Innenraum befinden sich unter anderem ein Altarretabel aus dem Mittelalter das im 17 Jahrhundert neu gesetzt wurde Er erhielt zwei Schnitzfiguren die von zwei gotischen Flugelaltaren stammen In der Mitte ist Maria zu sehen die von Barbara von Nikomedien und Stephanus begleitet wird Daruber ist ein Kruzifix das vermutlich aus der ersten Halfte des 15 Jahrhunderts stammt Postmeilensaule an der Strasse nach SelchowKultur und Vereinswesen BearbeitenOsterfeuer und Hoffest im Gutshof Im Ort ist eine Freiwillige Feuerwehr aktiv Verkehr BearbeitenOstlich des Ortes verlauft die Bundesautobahn 13 nordlich der Berliner Ring Der Flughafen Berlin Brandenburg BER befindet sich nordlich in der Nahe Den offentlichen Personennahverkehr stellt die Regionale Verkehrsgesellschaft Dahme Spreewald mbH RVS sicher Der fruhere Haltepunkt Brusendorf lag an der Bahnstrecke Berlin Hermannstrasse Zossen Einzelnachweise Bearbeiten Dorfkirche Brusendorf Webseite Mittelalterliche Dorfkirchen im Teltow Brandenburg von Theo Engeser und Konstanze Stehr abgerufen am 20 Juni 2017 Heinrich Karl Wilhelm Berghaus Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafthums Nieder Lausitz in der Mitte des 19 Jahrhunderts Band 2 Adolph Muller Brandenburg 1855 S 558 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche StBA Gebietsanderungen vom 01 01 bis 31 Dezember 2003Literatur BearbeitenLieselott Enders Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teltow Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Band 4 Verlag Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1976 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Brusendorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Brusendorf Webseite der Stadt Mittenwalde abgerufen am 20 Juni 2017 Beitrag in der RBB Sendung Landschleicher vom 24 April 2011Ortsteile der Stadt Mittenwalde Brusendorf mit Boddinsfelde Gallun Motzen Ragow Schenkendorf mit Krummensee Telz Topchin mit Waldeck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Brusendorf amp 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