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Motzen ein markisches Dorf ist Ortsteil der Stadt Mittenwalde im Landkreis Dahme Spreewald im Bundesland Brandenburg der Bundesrepublik Deutschland MotzenStadt MittenwaldeKoordinaten 52 12 N 13 35 O 52 205 13 582222222222 40 Koordinaten 52 12 18 N 13 34 56 OHohe 40 mEinwohner 1282 31 Dez 2014 Eingemeindung 26 Oktober 2003Postleitzahl 15749Vorwahl 033769Denkmalgeschutztes Haus gegenuber der Dorfkirche Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Gliederung 3 Geschichte und Etymologie 3 1 14 bis 16 Jahrhundert 3 2 17 Jahrhundert 3 3 18 Jahrhundert 3 4 19 Jahrhundert 3 5 20 Jahrhundert 3 6 21 Jahrhundert 4 Bevolkerungsentwicklung 5 Wirtschaft und Verkehr 6 Sehenswurdigkeiten und Kultur 7 Personlichkeiten 8 Einzelnachweise 9 Literatur 10 WeblinksGeographie BearbeitenMotzen liegt vor der sudostlichen Stadtgrenze von Berlin und ist von dort uber die Bundesautobahnen 113 und 13 zu erreichen die dritte Abfahrt Bestensee nach dem Autobahnkreuz Schonefeld Der Ort liegt im Landschaftsschutzgebiet Notte Niederung Die hochste Erhebung ist der sudostlich gelegene rund 86 m hohe Kahle Berg Nordlich des Ortes liegt Mittenwalde westlich grenzt es an Zossen und ostlich liegt Bestensee Direkt sudwestlich vom Dorf befindet sich der Motzener See der nach dem Ort benannt ist und durch den die Grenze zur Nachbargemeinde Zossen verlauft Gliederung BearbeitenSeit 1932 bestand Motzen aus der Gemeinde sowie den Wohnplatzen Marchenwiese 52 2251 13 5686 1 Motzenmuhle Tonsee Bahnhof Motzen Mitte und Motzen Seebad Ab 1941 kam die Siedlung Opwis hinzu Geschichte und Etymologie Bearbeiten14 bis 16 Jahrhundert Bearbeiten Motzen wurde erstmals im Jahr 1346 als Mossen Mossen urkundlich erwahnt und befand sich im Besitz der Herrschaft Zossen Der Name des Kirchdorfs durfte sich aus dem slawischen Mocina ableiten was so viel wie Feuchtgebiet Sumpf bedeutet 1501 lebten im Ort 14 Kotter es gab bereits eine Muhle 1583 erschien ein Lehnschulze der vier Hufen bewirtschaftete Es gab einen Kruger mit weiteren vier Hufen einen Lehnmuller mit einer Wind und Wassermuhle sowie elf Zweihufner und einen Einhufner Die Kotter waren mittlerweile nicht mehr existent und zu Bauernhofen aufgewertet worden Dem Pfarrer standen drei Hufen zu Ein Bauer diente dem Kaplan in Zossen Der Ort war seit alters her 34 Hufen gross Eine Aufwertung des Ortes erfolgte durch eine im 16 Jahrhundert angelegte Haltestelle der Fahrpost auf dem Weg von Berlin nach Dresden Motzen war 1583 Tochterkirche von Zossen ebenso in den Jahren 1655 und 1900 17 Jahrhundert Bearbeiten Vor dem Dreissigjahrigen Krieg lebten 1926 im Ort 14 Hufner sowie ein Muller die insgesamt 32 Hufen bewirtschafteten Motzen litt erheblich unter den Kriegseinwirkungen 1652 lebten lediglich noch der Viceschulze sowie sieben Bauern im Ort Allerdings erholte sich das Dorf vergleichsweise schnell 1655 war die Position des Schulzen bereits wieder besetzt ebenso arbeiteten 14 Hufner in Motzen Einer diente dem Archidiakon in Zossen Die Hufner besassen die Fischereirechte auf dem Motzener See Es gab eine Erbwind und Wassermuhle die der Familie von Thumen zu Gallun und Zeesen gehorte 18 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Dorfkirche in MotzenIm Jahr 1711 waren im Ort weiterhin alle 14 Hufner besetzt Es gab einen Kotter einen Muller einen Hirten sowie einen Knecht Fur die 32 Hufen mussten sie jeweils acht Groschen Abgaben zahlen 1745 waren aus den 14 Hufnern insgesamt 13 Bauernhofe geworden Es erschien erstmals ein Krug Ausserhalb des Ortes gab es eine Wasser und eine Windmuhle Zehn Jahre spater berichtete die Statistik vom Lehnschulzen der vier Hufen bearbeitete Es gab einen Braukruger dem ebenfalls vier Hufen zur Verfugung standen Weiterhin gab es 13 Zweihufner die Kotterdienste leisteten funf Budner den Wassermuller einen Kuster einen Hirten sowie erstmals einen Schulmeister d h im Ort bestand eine Schule Eine Schmiede gab es allerdings noch nicht daher kam bei Bedarf ein Laufschmied vorbei 1771 war Motzen auf 17 Giebel Wohnhauser angewachsen Es gab den Muller den Hirten sowie zwei Paar Hausleute Sie gaben pro Hufe nach wie vor acht Groschen 19 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Postmeilensaule aus der Zeit um 1820Im Jahr 1801 arbeitete im Ort nach wie vor der Lehnschulze Es gab 17 Ganzbauern drei Budner funf Einlieger einen Krug sowie die Wasser und Windmuhle In Motzen wurden zu dieser Zeit Ruben angebaut Auf den 32 Hufen gab es 27 Feuerstellen Haushalte Im Jahr 1840 war der Gebaudebestand auf 29 Wohnhauser angewachsen 1858 gab es 15 Hofeigentumer die 19 Knechte und Magde beschaftigten Es gab weiterhin 23 nebengewerbliche Landwirte und 29 Arbeiter In Motzen bestanden 38 Besitzungen Die drei grossten waren zwischen 300 und 600 Morgen gross und kamen zusammen auf 1251 Morgen Zwolf weitere Besitzungen waren zusammen 2490 Morgen gross 13 zusammen 242 Morgen Weitere zehn Besitzungen waren kleiner als funf Morgen und kamen zusammen auf 48 Morgen Mittlerweile hatten sich in Motzen zahlreiche Gewerke angesiedelt Es gab einen Schuhmachermeister einen Schneidermeister einen Zimmermeister einen Maurergesellen einen Topfermeister einen Grobschmiedemeister einen Kramer sowie einen Schiffseigentumer mit einem Schiffer und einem Stromfahrzeug Der Krug bestand nach wie vor allerdings gab es auch sechs Arme 1860 bestand das Dorf aus vier offentlichen 37 Wohn und 60 Wirtschaftsgebauden darunter eine Wassergetreidemuhle und eine Getreidemuhle Zum Ende des 19 Jahrhunderts entstanden im Ort zahlreiche Ziegeleien die zu einem starken Anstieg der Bevolkerung fuhrte 1895 lebten bereits 720 Menschen im Ort Um die begehrten Mauersteine insbesondere ins stark wachsende Berlin transportieren zu konnen wurde der Ort 1894 an eine Kleinbahnstrecke nach Konigs Wusterhausen angeschlossen 20 Jahrhundert Bearbeiten Aus der Zeit um 1900 ist uberliefert dass taglich rund 30 Waggons mit Mauersteinen nach Berlin befordert wurden Auf dem Ruckweg nahmen sie Mull aus Berlin mit der in den Ziegeleilochern vergraben wurde In dieser Zeit gab es bereits 93 Hauser deren Anzahl bis 1931 auf 106 Wohnhauser anwuchs 1902 wurde Motzen selbststandige Pfarrgemeinde Einen weiteren Zuzug erlebte Motzen nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges als die Bevolkerung durch Fluchtlinge auf 973 Einwohner im Jahr 1948 ihren vorlaufigen Hohepunkt erreichte Im Jahr 1945 wurden vier Hektar enteignet und auf 35 neue Bauern aufgeteilt 1955 grundete sich eine LPG vom Typ I mit zunachst nur vier Mitgliedern und 17 Hektar landwirtschaftlicher Nutzflache 1957 gab es eine LPG Typ III sowie ein VEB Kunststoffpresswerk mit 129 Beschaftigten Zu DDR Zeiten wurde im Ort ein Kinder Ferienlager errichtet und betrieben Im Jahr 1960 gab es die LPG Typ III mit mittlerweile 53 Mitgliedern und 256 Hektar Nutzflache Weiterhin gab es eine LPG Typ I mit 14 Mitgliedern und 87 Hektar Flache Die beiden Betriebe wurden spater vereinigt und 1972 an die LPG Bestensee angeschlossen Diese bestand auch im Jahr 1973 mit dem Betriebsteil Motzen Die Einwohnerzahl sank in den nachsten Jahren und lag im Jahr 1989 bei 670 Nach der Wende konnte dieser Trend umgekehrt und die Anzahl der Einwohner fast verdoppelt werden 1996 wurde das historische Dorfzentrum neu gestaltet und im Jahr 2000 ein Haus des Gastes eroffnet Motzen wurde ein attraktiver Wohnort in dem zum Stichtag 30 September 2015 insgesamt 1273 Einwohner lebten 21 Jahrhundert Bearbeiten Motzen wurde am 26 Oktober 2003 nach Mittenwalde eingemeindet 2 Bevolkerungsentwicklung BearbeitenEinwohnerentwicklung in Motzen von 1734 bis 1971Jahr 1734 1772 1801 1817 1840 1858 1895 1925 1939 1946 1964 1971Einwohner 100 144 162 145 191 267 720 621 und 30 Motzenmuhle 756 822 796 809Wirtschaft und Verkehr BearbeitenEin Unternehmen der Kunststoff und Gummiverarbeitung ist der grosste Arbeitgeber im Ort Ostlich des Ortes verlauft die Bundesautobahn 13 nordlich der Berliner Ring Der Flughafen Berlin Schonefeld nach dem Ausbau Flughafen Berlin Brandenburg BBI befindet sich nordlich in der Nahe Den offentlichen Personennahverkehr stellt die Regionale Verkehrsgesellschaft Dahme Spreewald mbH RVS sicher Seit 1894 verlauft durch den Ort die Konigs Wusterhausen Mittenwalde Topchiner Kleinbahn die einst zum Transport von Ziegelsteinen nach Berlin diente Seit 2001 wird sie durch die Draisinenbahn Mittenwalde genutzt Haltepunkte in Motzen sind heute Motzen Seeperle und Motzen Residenzhotel Sehenswurdigkeiten und Kultur BearbeitenDie Dorfkirche Motzen entstand im Jahr 1755 und wurde von 1985 bis 1992 restauriert Die Apsis ist als Sakristei abgeteilt Im Innenraum steht unter anderem eine Orgel mit einem Prospekt aus der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts Vom Haus des Gastes fuhren zwei Ziegeleiwanderwege zu den historischen Orten der Ziegelherstellung 3 Reinhard Lakomy beklagt in seinem Lied Golf in Motzen unter anderem die gesellschaftliche Entwicklung nach der deutschen Wiedervereinigung Personlichkeiten BearbeitenFur den Offizier und spateren Unternehmer Walter Frick 1895 1945 der 1945 hingerichtet wurde wurde 2010 ein Stolperstein verlegt 4 Einzelnachweise Bearbeiten Weg Marchenwiese 113982339 OpenStreetMap In openstreetmap org Abgerufen am 11 September 2022 StBA Anderungen bei den Gemeinden Deutschlands siehe 2003 Flyer Ziegeleiwanderweg Eine Wanderung auf historischen Spuren durch Motzen S 6 Der erste Stolperstein in Motzen in Neues Deutschland Marz 2010 abgerufen am 8 Juni 2019 Literatur Bearbeiten 1 Jurgen Bonnes Heimatverein Motzen Hrsg Das Dorf Motzen 2016 PDF S 3 Lieselott Enders Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teltow Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Band 4 Verlag Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1976 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Motzen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Motzen Webseite der Stadt Mittenwalde abgerufen am 5 November 2018 Website des Ortes Motzen Beitrag in der RBB Sendung Landschleicher vom 22 August 2010Ortsteile der Stadt Mittenwalde Brusendorf mit Boddinsfelde Gallun Motzen Ragow Schenkendorf mit Krummensee Telz Topchin mit Waldeck Normdaten Geografikum GND 16046838 3 lobid OGND AKS VIAF 138277151 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Motzen Mittenwalde amp oldid 234856707