www.wikidata.de-de.nina.az
Schenkendorf ist ein bewohnter Gemeindeteil im Ortsteil Schenkendorf Krummensee von Mittenwalde im Landkreis Dahme Spreewald im Bundesland Brandenburg der Bundesrepublik Deutschland SchenkendorfStadt MittenwaldeKoordinaten 52 17 N 13 36 O 52 278055555556 13 596111111111 38 Koordinaten 52 16 41 N 13 35 46 OHohe 38 m u NNEinwohner 1000Eingemeindung 26 Oktober 2003Postleitzahl 15711Vorwahl 03375Dorfkirche in Schenkendorf Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 14 bis 17 Jahrhundert 2 2 18 Jahrhundert 2 3 19 Jahrhundert 2 4 20 Jahrhundert 3 Bevolkerungsentwicklung 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 Literatur 6 Verkehr 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage BearbeitenSchenkendorf liegt vor der sudostlichen Stadtgrenze von Berlin und ostlich der A 13 Westlich des Ortes liegt Mittenwalde nordwestlich grenzt es an Ragow und ostlich liegt Konigs Wusterhausen Direkt nordlich verlauft der Nottekanal der unmittelbar hinter Konigs Wusterhausen in die Dahme mundet Geschichte Bearbeiten14 bis 17 Jahrhundert Bearbeiten Das Sackgassen oder Runddorf wurde 1375 erstmals im Landbuch Karls IV urkundlich als Schenkendorpp prope Wusterhuse Schenkendorff prope Wusterhusen und damit im Besitz des Ritters Heinrich Senke von Schenkendorf erwahnt 1 Es war vor 1375 ein Bestandteil Zubehor der Herrschaft Wusterhusen und 35 Hufen gross Davon entfielen zwei auf den Pfarrer sowie eine Hufe auf die Kirche Weitere vier Hufen standen dem Schulzen zu Es gab bereits einen Krug sowie weitere 14 Kotterhofe 1463 war es weiterhin im Besitz der Herrschaft Wusterhusen Im Dorf lebten drei erbliche Dreihufner ein erblicher Zweieinhalbhufner sowie ein erblicher Zweihufner Weiterhin wurden zwei Kottererben und ein Kustererbe genannt die ihre Abgaben nicht an die Herrschaft sondern an das Domkapitel Lebus entrichten mussten Vor dem Dreissigjahrigen Krieg gab es 1625 im Ort sechs Hufner und vier Kotter die 19 Hufen bewirtschafteten Im Krieg wie viele vergleichbare Orte schwer verwustet lebten 1652 lediglich noch der Schulze mit einem Stiefsohn sowie funf Bauern im Ort 1657 kam der Ort in Besitz derer von Loeben zunachst wiederverkaufsweise spater erblich Zu dieser Zeit erschien auch erstmals ein Rittergut ein Vorganger des spateren Schlosses Schenkendorf 18 Jahrhundert Bearbeiten Im Jahr 1705 gab es das Rittergut Schenkendorf mit einem Wohnhaus und einem Lustgarten Zum Gut gehorten 12 Ritterhufen im Dorf bestanden 19 Bauernhufen Die Landwirte besassen die Schafereigerechtigkeit samt Schaferhaus Es gab ein Brauhaus sowie dreieinhalb bewohnte aber auch noch zweieinhalb unbesetzte Kotterhofe sowie einen Hirten 1711 lebten in Schenkendorf funf Hufner vier Kotter sowie der Hirte Erstmals erschien ein Schmied Alle leisteten fur jede Hufe je vier Groschen an Abgaben 1717 kam das Dorf zur Herrschaft Konigs Wusterhausen Im gleichen Jahr wurde von einem freiherrlichen Hof berichtet Die Ritterhufen gaben vier Wispel und zwolf Scheffel Roggen drei Wispel und 18 Scheffel Gerste sowie 18 Scheffel Hafer und sechs Scheffel Erbsensaat Die Schaferei mit Hammelstallen in Patz und Krummensee hatte die Erlaubnis bis zu 1000 Tiere zu halten Es gab 24 Kuhe und 20 Haupt Gustevieh mittlerweile unfruchtbar gewordene weibliche Tiere Im Dorf lebten drei Bauern sechs Kotter der Schafer neun Hausleute der Hirte und der Schmied Insgesamt waren zwolf Bauernhofe wust die von funf Kottern genutzt werden durften 1745 bestanden in Schenkendorf funf Bauernhofe vier Kotterhofe ein Krug sowie das Vorwerk Marienhof Im Jahr 1771 bestanden in Schenkendorf neun Giebel Wohnhauser Es gab eine Schmiede den Hirten den Schafer einen Grossknecht und einen Kleinknecht sowie einen Mittelknecht Sie gaben fur 19 Hufen je vier Groschen Abgaben 19 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Verwaltungsgebaude der KohlengrubeIm Jahr 1801 lebten im Ort neun Ganzbauern zwei Budner sieben Einlieger sowie der Schmied und der Kruger Das Rittergut war 13 Hufen das Dorf 19 Hufe gross Zusammen gab es 26 Feuerstellen Haushalte Ab 1812 war Schenkendorf Tochterkirche von Konigs Wusterhausen zuvor Mutterkirche Schenkendorf entwickelte sich nur langsam und so stieg die Anzahl der Wohngebaude im Jahr 1840 auf 21 Gebaude 1858 gab es im Dorf zehn Hofeigentumer die 13 Knechte und Magde beschaftigten Weiterhin gab es acht nebengewerbliche Landwirte die zwei Magde beschaftigten In Schenkendorf lebten 32 Arbeiter Es gab 18 Besitzungen zehn waren zwischen 30 und 300 Morgen gross zusammen 1334 Morgen acht waren unter funf Morgen zusammen 23 Morgen Mittlerweile hatten sich auch einige Gewerke angesiedelt Es gab einen Schuhmachermeister einen Schneidermeister zwei Zimmergesellen drei Maurergesellen einen Grobschmiedemeister sowie einen Krug aber auch drei Arme Im Rittergut sowie im Vorwerk mit 2042 Morgen Grosse gab es einen Pachter mit zwolf Knechten und Magden sowie 40 Tagelohnern und einem Bedienten 1860 war der Gebaudebestand aus zwei offentliche 21 Wohn und 37 Wirtschaftsgebaude im Dorf sowie sechs Wohn und 14 Wirtschaftsgebaude im Gut angewachsen Im Jahr 1874 entdeckte ein Brunnenbauer bei Schachtarbeiten Braunkohle die sich nur ein bis zwei Meter unter der Erdoberflache befand 2 Durch den Abbau erlebte der Ort einen wenn auch nur kurzen wirtschaftlichen Aufschwung Eine Brikettfabrik Grube Centrum mit bis zu 66 m hohen Schornsteinen entstand die jedoch bereits 1899 wieder geschlossen wurde Die tiefer liegenden Schichten hatten nur mit einer teuren Wasserhaltung erschlossen werden konnen Es grundete sich eine Aktiengesellschaft der auch Werner von Siemens im Mai 1883 beitrat Unter seiner Leitung wurden Rohren in den Boden getrieben die das Grundwasser vereisten und so den Abbau der Braunkohle ermoglichten Das technisch aufwendige Verfahren erwies sich in Schenkendorf jedoch als Kostentreiber In dieser Zeit wurde im Jahr 1894 eine Kleinbahn betrieben die jedoch kaum Gewinn abwarf und den Betrieb daher bereits nach kurzer Zeit wiedereinstellte Nachdem die Forderung eingestellt worden war stieg auch der Grundwasserspiegel im sudlich gelegenen Krummen See wieder auf Normalpegel an 20 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Bau eines Stalls 1955Im Jahr 1900 gab es im Dorf 59 und im Rittergut funf Hauser Der Bestand wuchs auf 79 Wohnhauser im Jahr 1931 an 1928 wurde der Gutsbezirk mit der Gemeinde vereinigt Dadurch entstand die Exklave Marienhof zwischen Krummensee Grossbesten und Gallun die 1932 nach Krummensee kam Im gleichen Jahr bestand die Gemeinde aus den Wohnplatzen Am Krummensee und Forsthaus Schenkendorf Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Gutsbesitzer enteignet und von den 484 Hektar Flache 69 Hektar neu aufgeteilt 125 Bauern erhielten gerade einmal 30 Hektar vier weitere 15 Hektar Weitere 15 Bauern bekamen zusammen 152 Hektar 10 Altbauern wurden auf 33 Hektar aufgestockt 1950 bestand Schenkendorf aus dem Dorf sowie den Wohnplatzen Am See und Forsthaus Zwei Jahre spater grundete sich eine LPG vom Typ I mit elf Mitgliedern und 64 Hektar Flache Sie wurde 1955 in eine LPG Typ III umgewandelt Diese bestand 1960 fort hatte mittlerweile 62 Mitglieder und 399 Hektar Flache 1967 wurde die LPG Krummensee Typ I angeschlossen Schenkendorf wurde am 26 Oktober 2003 nach Mittenwalde eingemeindet 3 Am 15 Juni 2017 wurden der Ortsteil in Schenkendorf Krummensee umbenannt und Schenkendorf wurde zu einem bewohnten Gemeindeteil herabgestuft 4 Bevolkerungsentwicklung BearbeitenEinwohnerentwicklung in Schenkendorf von 1734 bis 1971Jahr 1734 1772 1801 1817 1840 1858 1895 1925 1939 1946 1964 1971Einwohner 149 146 165 135 152 Dorf 195 und Gut 81 ohne Mariendorf 1360 1307 991 982 936 1156Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Eingang des SchlossparksDie evangelische Dorfkirche Schenkendorf entstand vermutlich Ende des 14 Anfang des 15 Jahrhunderts Die Feldsteinkirche wurde in den Jahren 1662 bis 1669 erheblich umgebaut In seinem Innern befinden sich ein Altarretabel und eine Kanzel aus dem 17 Jahrhundert sowie ein Schnitzaltar aus dem Jahr 1516 Er zeigt im geoffneten Zustand die Mondsichelmadonna wahrend im geschlossenen Zustand Nikolaus von Myra und Apollonia von Alexandria zu sehen sind Schloss Schenkendorf Naturschutzgebiet Sutschketal Durch den Ort fuhrt der Hofjagdweg eine 63 km lange Verbindung von Lubben nach Konigs Wusterhausen Im Ort werden Wanderungen mit Lamas und Alpakas angeboten Literatur BearbeitenLieselott Enders Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teltow Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Band 4 Verlag Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1976 Verkehr BearbeitenSchenkendorf liegt an der Bahnstrecke Konigs Wusterhausen Topchin Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schenkendorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Seite uber Schenkendorf auf der Homepage der Stadt Mittenwalde abgerufen am 16 Februar 2017 Einzelnachweise Bearbeiten Informationstafel der Stadt Mittenwalde Herzlich willkommen in Schenkendorf Krummensee aufgestellt am Dorfanger Oktober 2020 Informationstafel der Stadt Mittenwalde Schenkendorf Bergbaugeschichte aufgestellt am Verwaltungsgebaude der Kohlengrube Oktober 2020 StBA Anderungen bei den Gemeinden Deutschlands siehe 2003 Gemeinde und Ortsteilverzeichnis des Landes Brandenburg Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg LGB abgerufen am 20 Juni 2020 Ortsteile der Stadt Mittenwalde Brusendorf mit Boddinsfelde Gallun Motzen Ragow Schenkendorf mit Krummensee Telz Topchin mit Waldeck Normdaten Geografikum GND 4642704 1 lobid OGND AKS VIAF 315942042 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schenkendorf Mittenwalde amp oldid 231294488