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Das kleine Dorf Selchow ist einer der sechs Ortsteile der Gemeinde Schonefeld im Landkreis Dahme Spreewald sudlich von Berlin Es grenzt in seinem Osten und Suden unmittelbar an den Flughafen Berlin Brandenburg und liegt zwischen dessen sudlicher und dem Ende der nordlichen Start und Landebahn SelchowGemeinde SchonefeldWappen von SelchowKoordinaten 52 21 N 13 28 O 52 358055555556 13 472222222222 42 Koordinaten 52 21 29 N 13 28 20 OHohe 42 m u NNFlache 10 34 km Einwohner 173 2015 Bevolkerungsdichte 17 Einwohner km Eingemeindung 26 Oktober 2003Postleitzahl 12529Vorwahl 03379Ortsteile der Gemeinde Schonefeld darunter SelchowSelchower See zwischen Selchow und Mahlow Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Einordnung 2 Geschichte und Etymologie 2 1 14 und 15 Jahrhundert 2 2 16 Jahrhundert 2 3 17 und 18 Jahrhundert 2 4 19 Jahrhundert 2 5 20 Jahrhundert 2 6 21 Jahrhundert 3 Bevolkerungsentwicklung 4 Verkehr 5 Sehenswurdigkeiten 6 Wappen 7 Sohn des Ortes 8 Literatur 9 WeblinksGeografische Einordnung BearbeitenSelchow grenzt im Uhrzeigersinn an folgende Ortschaften im Norden beginnend Wassmannsdorf Schonefeld Gross Kienitz Glasow Mahlow und Grossziethen Geschichte und Etymologie Bearbeiten14 und 15 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Feldsteinkirche 13 JahrhundertDas Dorf wurde in einer Ubertragung der Lehensanwartschaft und Renten des Henning von Schonefeld als Selichow 1373 erstmals urkundlich erwahnt Den Namen leitet Gerhard Schlimpert aus dem slawischen Ortsnamen Zel chow Ort des Zelch ab Der Ort muss jedoch schon fruher besiedelt worden sein denn im 13 Jahrhundert gab es bereits eine Dorfkirche Das Strassen oder Sackgassendorf gehorte vor 1242 bis etwa 1440 der Familie von Selchow die um 1375 zusammen mit Schonefeld und Diricke das Ober und Untergericht sowie 30 Hufen hielten Den Wagendienst sowie die Hebungen erhielt die Burg Wusterhusen der Markgraf die Bede von drei Hufen sowie die Familie Dahlwitz die Hebungen von vier Hufen Der Ort war im Jahr 1375 insgesamt 57 Hufen Gross davon erhielt der Pfarrer zwei abgabenfreie Pfarrhufen Neun Hufen waren unbesetzt und wust es gab weiterhin acht Kotterhofe und einen Krug Die weitere Besitzgeschichte gestaltet sich ausgesprochen komplex Der Anteil derer von Selchow ging anschliessend an die Witwen der Selchow Krewitz und Hoppenrade sowie deren Angehorige uber Sie erhielten 1440 die Hebungen von zwei Vierhufnern sowie 1449 von zwei Hufen des Kruges und einem weiteren Hof 1451 kam ein Sechstel des Ober und Untergerichts des Kirchenpatronats sowie ab 1472 Hebungen von einem Sechshufner zwei Vierhufnern zwei Hufen des Kruges einem Einhufner zwei Hufnern und einen Kotter hinzu Diese Anteile kamen vor 1536 bis 1580 an den Burger Mittelstrass aus Bernau bei Berlin Er erhielt den Zins und die Rente von einem Sechshufner zwei Vierhufnern dem Kruger mit zwei Hufen einem Einhufner sowie dem Kusterhof Im Jahr 1551 kamen der Besitz der Familie Bardeleben hinzu sowie nach einem Vergleich mit der Familie Barfuss seit 1564 eine Halfte der Strassengerechtigkeit eine Halfte der Feldgereichtigkeit ein halbes Kirchenpatronat eine Halfte der Windmuhle sowie ein freier Sitz mit funf Hufen Der Burger Mittelstrass erhielt weiterhin die Schafereigerechtigkeit ab 1571 Abgaben und Dienste anteilig von vier Funfhufnern zwei Vierhufnern dem Kruger mit sechs Hufen einem Dreihufner einem Einhufner funf Kotter dem Kuster sowie dem Schmied und Schneider Anschliessend trat von 1580 bis 1589 die Familie Guden Gode in die Guter der Familie Mittelstrass ein Sie verkaufte diese Anteile an die Familie von Bardeleben die folgende Guter erhielt Ein halbes Ober und Untergericht ein halbes Kirchenpatronat einen freien Sitz mit sieben freien Hufen Hebungen und Dienste von zwei Funfhufnern vier Vierhufnern Hebungen von einem Sechshufner einem Vierhufner einem Dreihufner zwei Kottern einem Schneider einem Schmied sowie die Schafereigerechtigkeit Von der Familie von Barfuss erhielten sie die andere Halfte der Ober und Untergerichtsbarkeit sowie des Kirchenpatronats den Muller mit vier Hufen den Kruger mit sechs Hufen einen Funfhufner zwei Dreihufner die Dienste von einem Vierhufner der Mittelstrass drei Kotter einem Leineweber und einem Decker Seit 1710 kamen auch die Einkunfte der von Liepe zu Blankenfelde hinzu Diese Anteile gingen 1740 an die Herrschaft Konigs Wusterhausen und wurden vom Amt Selchow bzw vom Amt Konigs Wusterhausen uber das Dorf und Vorwerk verwaltet Ein zweiter Anteil kam vor 1518 an die Familie Kettlitz Kittlitz Sie gab es vor 1518 bis 1589 an die Familie Barfuss weiter die eine Halfte der Ober und Untergerichtsbarkeit eine Halfte des Kirchenpatronats eine Halfte der Strassengerechtigkeit sowie den gesamten Dienst und die Hebungen von einem Funfhufner einen Vierhufner einem Dreihufner einem Zweihufner sowie funf Kottern erhielten Nach dem bereits erwahnten Vergleich von 1546 mit der Familie Mittelstrass erhielten sie den Schulzen den Muller sowie den Kruger mit sechs Hufen einen Vierhufner sowie zwei weitere Bauern sowie die Hebungen von vier Kottern Dieser Anteil kam 1589 an die Familie von Bardeleben Der dritte Anteil kam vor 1430 bis nach 1472 an den Burger Bergholz aus Colln Er besass zwei Sechstel des Ober und Untergerichts sowie zwei weitere Sechstel am Kirchenpatronat Weiterhin erhielt er Hebungen von einem Funfhufner zwei Grashofen sowie 1430 von vier Hufen des Krugers 1463 waren es Einkunfte aus dem Krug mit sechs Hufen einem Sechshufner einem Dreihufner und einem Kotter sowie zwei Sechstel des Ober und Untergerichts sowie des Patronats Diese Anteil ging 1518 an die Familie Prunner und bereits 1519 bis 1554 an die Familie Rademann die ihn wiederum spatestens 1589 an die Familie von Bardeleben verkaufte Ein vierter Anteil war vor 1450 bis 1710 im Besitz der Familie von der Liepe die 1450 einen Anteil an der Obrigkeit und ab 1474 eine Halfte des Ober und Untergerichts des halben Kirchenpatronats des halben Dorfes sowie Dienste von zwei Hufner und drei Kotterhofen erhielten Sie verkauften nach 1480 ihren Anteil an der Gerichtsbarkeit des Patronats sowie der Dienste und erhielten danach noch Hebungen von zwei Hufnern sowie drei Kottern die 1565 und 1688 bestatigt wurden Dieser Anteil ging 1710 an die Familie von Bardeleben Ein funfter Anteil stand vor 1450 bis 1544 dem Burger Strobant aus Berlin zu Er erhielt Hebungen und das Angefalle auf die Einkunfte der Frauen Krewitz und Selchow sowie ab 1450 einen Anteil an der Obrigkeit der 1480 bestatigt wurde Dieser Anteil ging fur ein Jahr an den Amtmann des Muhlenhofs Termo der ihn mit Hebungen von 13 Personen einschliesslich des Krugers 1545 an die Familie Bardeleben weitergab Diese Familie erschien mit einem sechsten Anteil vor 1416 Sie hielten zu dieser Zeit ein Sechstel des Ober und Untergerichts einen Hof mit acht Hufen und einer freien Schaferei einen Hof mit zwei Hufen den Hof des Mullers sowie Hebungen vom Schulzenhof und ab 1545 die Hebungen des Termo von funf Hufnen einschliesslich des Krugers sowie acht Kotter 1480 war die Gemarkung 60 Hufen gross davon zwei Pfarrhufen Fur die verbliebenen 58 Hufen wurden Zinsen gezahlt Der Schulze mit sechs Hufen der Kruger mit acht Hufen zwei Sechshufner drei Funfhufner drei Vierhufner ein Dreihufner ein Zweihufner sowie funf Kotter Ausserdem gab es eine Muhle 16 Jahrhundert Bearbeiten nbsp DorfangerIm Jahr 1536 wurde der Hof der von Bardeleben mit acht Hufen sowie einer freien Schaferei erwahnt 1571 wurde der freie Sitz der Familie Mittelstrass mit funf freien Hufen sowie der Schafereigerechtigkeit erwahnt In dem Vergleich aus dem Jahr 1564 sollte er offenbar zwei Kotter auf zuvor wusten Hofen ansiedeln 1589 war der Besitz der von Bardeleben auf sieben freie Hufen der Schafereigerechtigkeit zwei Sechshufnern darunter der Kruger drei Funfhufnern funf Vierhufnern darunter der Muller zwei Dreihufner vier Kotter einem Schmied einem Schneider und einem Leineweber angewachsen 17 und 18 Jahrhundert Bearbeiten Vor dem Dreissigjahrigen Krieg gab es im Jahr 1624 in Selchow zwolf Hufner einen Muller sechs Kotter mit dem Schmied einen Hirten zwei Paar Hausleute und den Hirtenknecht Es gab 53 Hufen und 5 Herrschaftshufen von denen zwei Hofe und 17 Hufen abhingen die der Frau von Bardeleben 1613 und 1616 freigewilligt wurden Nach dem Krieg lebten 1652 noch der Schulze mit einem Knecht zwei Bauern mit drei Sohnen und Stiefsohnen sowie sechs Kotter mit einem Jungen im Ort 1711 war es vier Hufner vier Kotter ein Schmied ein Hirte ein Schafer ein grosser und ein kleiner Knecht sowie der Muller Sie bewirtschafteten 36 Hufen und zahlten je acht Groschen Abgaben 1745 erschien erstmals ein Vorwerk Es gab sieben Bauern sechs Kotter und einen Krug sowie eine Windmuhle 1771 standen in Selchow 12 Giebel Wohnhauser Es gab den Muller einen Schmied einen Hirten drei Paar Hausleute einen Schafer einen Gross und einen Kleinknecht Die Abgaben lagen konstant bei acht Groschen fur jeden der 36 Hufen 19 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Alte Selchower StrasseIm Jahr 1801 gab es in Selchow zehn Ganzbauern sechs Ganzkotter zwei Budner vier Einlieger sowie eine Schmiede einen Krug und eine Windmuhle Die Gemarkung war 36 Hufen das Vorwerk 25 Hufen gross Es gab 26 Feuerstellen Haushalte 1840 standen im Dorf und Vorwerk 27 Wohnhauser 1858 lebten im Dorf 13 Hofeigentumer die 25 Knechte und Madge beschaftigten Es gab sechs nebengewerbliche Landwirte einen Arbeiter und 19 Besitzungen Mittlerweile hatten sich auch zahlreiche Gewerke in Selchow niedergelassen Es gab einen Schneidermeister einen Zimmergesellen einen Maurergesellen einen Grobschmiedemeister mit drei Gesellen einen Krug einen Rentner Rentier und zwei Arme Im Gut lebten neben dem Gutseigentumer der Pachter sowie 18 Knechte und Magde sowie 90 Tagelohner Das Gut war 2205 gross und wurde von einem Zimmergesellen einen Gartner einem Verfertiger von Zundwaren und einem Rentner bewohnt 1860 standen im Dorf drei offentliche 21 Wohn und 42 Wirtschaftsgebaude Hinzu kamen acht Wohn und 30 Wirtschaftsgebaude im Gut darunter eine Getreidemuhle 20 Jahrhundert Bearbeiten Um die Jahrhundertwende gab es im Dorf 31 Hauser im Gut 11 Hauser Der Bestand wuchs auf insgesamt 53 Wohnhauser im Jahr 1931 an Zuvor waren 1928 der Gutsbezirk mit dem Rittergut vereinigt worden 1932 bestand die Gemeinde mit dem Wohnplatz Kleinbahnhof Selchow Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde 1945 das Rittergut enteignet und in ein VEG umgewandelt 36 Hektar der Flache wurden aufgeteilt 16 Bauern erhielten zusammen vier Hektar acht Betriebe zusammen 27 Hektar Weitere Funf Hektar entfielen auf Altbauern 1960 grundete sich eine LPG vom Typ I mit zunachst 16 Mitgliedern und 232 Hektar Flache Im VEG arbeiteten zu dieser Zeit 99 Beschaftigte 1967 schloss sich die LPG mit der LPG Typ I Wassmannsdorf zu einer LPG Typ III zusammen Sie wurde 1973 als LPG Wassmannsdorf mit dem Betriebsteil Selchow weitergefuhrt Daneben gab es das VEG Kombinat Wassmannsdorf mit dem Betriebsteil Selchow 21 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Selchows Verortung zwischen den beiden Start und Landebahnen des Flughafens Berlin BrandenburgBedingt durch den Bau des neuen Flughafens Berlin Brandenburg BER der zum Teil auch auf Selchower Grundstucken liegt mussten 35 Personen aus 13 Haushalten umgesiedelt werden Die betroffenen Anwohner entschieden sich fur den Ortsteil Grossziethen wer Selchow nicht verlassen wollte konnte in ein neu errichtetes Mehrfamilienhaus umziehen Der Abschluss der Umsiedlung wurde am 5 Juli 2005 gefeiert Im August 2011 begann der Bau des Berlin ExpoCenter Airport im Suden der Ortschaft das seit 2012 u a die ILA beherbergt Bevolkerungsentwicklung BearbeitenEinwohnerentwicklung in Selchow von 1734 bis 1971Jahr 1734 1772 1801 1817 1840 1858 1895 1925 1939 1946 1964 1971 2020Einwohner 181 152 171 167 249 Dorf 167 und Gut 113 473 514 484 560 522 479 174Verkehr BearbeitenSelchow liegt am Berliner Aussenring Dort zweigt die Bahnstrecke Glasower Damm Ost Bohnsdorf Sud zum Bahnhof Flughafen BER Terminal 1 2 ab Zudem lag Selchow fruher an der Bahnstrecke Berlin Hermannstrasse Zossen Durch Selchow verlauft die Bundesstrasse 96a sowie die Landstrasse 75 Uber die Landstrasse ist im Westen die Bundesstrasse 96 angebunden Nachste Autobahnanschlussstelle ist die Anschlussstelle Schonefeld Sud der Bundesautobahn 113 Der Ort ist uber eine Buslinie mit dem Flughafen Berlin Brandenburg verbunden Sehenswurdigkeiten BearbeitenDie Dorfkirche Selchow ist eine romanische Feldsteinkirche aus der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts Die Fenster wurden um 1700 zum Teil vergrossert das Bauwerk in den Jahren 1972 und 1973 restauriert Im Innern befinden sich unter anderem ein zweigeschossiger Kanzelaltar und eine Funte aus dem Jahr 1710 sowie ein Kruzifix das Ende des 15 Jahrhunderts geschaffen wurde Selchower SeeWappen BearbeitenBlasonierung Auf blauem Grund uber grunem Schildfuss eine silberne Kirche in Seitenansicht Im heraldisch linken Obereck zwei gegensatzige ineinander gelegte Hufeisen in S Form Das Wappen spiegelt markante Punkte des Ortes wider zum einen die Kirche und zum anderen die Pferde die den Einwohnern zahlenmassig uberlegen sind Die Hufeisenanordnung als S entstammt dem Anfangsbuchstaben des Ortsnamens Sohn des Ortes BearbeitenArno Zerbe 1941 2012 FussballspielerLiteratur BearbeitenGerhard Schlimpert Brandenburgisches Namenbuch Teil 3 Die Ortsnamen des Teltow Hermann Bohlaus Nachf Weimar 1972 Seite 168f Lieselott Enders und Margot Beck Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teil IV Teltow 396 S Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1976 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Selchow Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Vorstellung des Ortsteils auf der Website Schonefelds Engeser Stehr Dorfkirche Selchow und Ortsgeschichte Selchow in der RBB Sendung Landschleicher vom 26 Februar 2006Ortsteile der Gemeinde Schonefeld Grossziethen Kiekebusch Selchow Waltersdorf Wassmannsdorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Selchow Schonefeld amp oldid 228555472