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Mahlow ist ein Ortsteil der amtsfreien Gemeinde Blankenfelde Mahlow im Landkreis Teltow Flaming im Land Brandenburg Mahlow war bis zum 25 Oktober 2003 eine selbstandige Gemeinde 1 MahlowGemeinde Blankenfelde MahlowWappen von MahlowKoordinaten 52 22 N 13 23 O 52 364307 13 390382 Koordinaten 52 21 52 N 13 23 25 OFlache 14 9 km Einwohner 13 828 Jul 2020 Bevolkerungsdichte 928 Einwohner km Eingemeindung 26 Oktober 2003Postleitzahl 15831Vorwahl 03379Trebbiner Strasse in MahlowTrebbiner Strasse in Mahlow Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte und Etymologie 2 1 14 bis 16 Jahrhundert 2 2 17 Jahrhundert 2 3 18 Jahrhundert 2 4 19 Jahrhundert 2 5 20 Jahrhundert 3 Bevolkerungsentwicklung 4 Sehenswurdigkeiten und Kultur 5 Verkehr 6 Sohne und Tochter des Ortes weitere Personlichkeiten 7 Einzelnachweise 8 Literatur 9 WeblinksLage BearbeitenDie Gemeinde Blankenfelde Mahlow grenzt im Norden mit dem Ortsteil Mahlow an Berlin Lichtenrade Nordostlich befindet sich die Gemeinde Grossziethen Sudlich liegt Blankenfelde westlich Diedersdorf ein Ortsteil der Gemeinde Grossbeeren Sudostlich befindet sich der weitere Ortsteil Dahlewitz sudwestlich der funfte Ortsteil Gross Kienitz Geschichte und Etymologie Bearbeiten14 bis 16 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Dorfkirche MahlowDie Gemeinde gibt auf ihrer Webseite an dass sich der Name aus dem Slawischen ableitet und so viel wie Ort eines Mal bedeutet demnach nach einer Person mit dem Namen Mal benannt sein soll Lieselott Enders gibt in ihrem Historischen Ortslexikon fur Brandenburg Teil IV Teltow an dass der Ort 1280 als zu Malow 1287 in villa Malow und damit deutlich fruher als Blankenfelde erschien Er gehorte zu dieser Zeit vor 1280 der Familie von Fahrland die ihn 1287 an das Benediktinerinnenkloster Spandau weitergaben Im Landbuch Karls IV aus dem Jahr 1375 erschien Malow Malo als Angerdorf mit einer Grosse von 53 Hufen Dem Pfarrer standen drei abgabenfreie Pfarrhufen zur Verfugung ausserdem gab es eine Kirchhufe Das Dorf war um 1375 im Besitz der Familie Aschersleben die die Ober und Untergerichtsbarkeit hielt und in dieser Zeit auch die markgrafliche Bede sowie Abgaben einer Windmuhle erhielt Der Markgraf hatte sich die Einkunfte aus den Wagendiensten beibehalten Als Lehen hatten vom Markgraf seit alters her auch die nachfolgenden Personen Anspruche aus dem Ort der Burger Nikolaus Sunde aus Berlin der Burger Bartolomeus in Mittenwalde der Burger Schaum aus Colln der Burger Reiche in Berlin der Burger Helmsuwer in Berlin H Beschorn die Frau des Burgers Arnold Swasen in Berlin als Witwengut von Aschersleben die Nonnen aus dem Benediktinerinnenkloster Spandau pfandweise Dominus Planow von der Liepe der Burger Beelitz in Colln von Aschersleben sowie der Burger Ruter in Berlin Vor 1427 ubernahm die Familie Hebicher das Dorf mit Ober und Untergericht das Kirchenpatronat sowie Dienste und Abgaben Von 1440 bis nach 1452 war der Hausvogt Friedrichs II der Kuchenmeister Ulrich Zeuschel mit Frau fur den Ort verantwortlich Anschliessend kam Mahlow vor 1541 in den Besitz der Familie Flans zu Altglienicke und Grossmachnow Es war zu dieser Zeit nach wie vor 49 Hufen gross hinzu kamen die drei Pfarrhufen und die eine Kirchhufe Zu dieser Zeit hatte der Pfarrer nach wie vor drei Hufen und erhielt Abgaben vom Kruger sowie von drei Bauern sowie 49 Scheffel Scheffelkorn von 49 Hufen Die Kirchhufe wurde ausserdem von der Gemeinde bestellt 17 Jahrhundert Bearbeiten Durch einen Konkurs der Familie Flans wurde der Ort geteilt Eine Halfte gelangte um 1621 zusammen mit dem Gut Grossmachnow an Conrad von Burgsdorff Er erhielt 21 5 Hufen vier freigewilligte Hufen mit Diensten Abgaben und Hebungen von der Windmuhle Hinzu kam die Halfte des Ober und Untergerichts sowie des Kirchenpatronats Die andere Halfte gelangte 1624 an den Grafen von Lynar Er erhielt die andere Halfte des Ober und Untergerichts die Zaungerichtsbarkeit auf den eigenen Hofen den Schulzen mit vier freien und zwei Pachthufen den Funfhufner die beiden Vierhufner sowie einen halben Dreihufner Die andere Halfte des Hofes gehorte zu Grossmachnow Hinzu kamen sechs Bauern und zwei Kotterdienste sowie Pachte und Abgaben In dieser Zeit der Teilung bestand das Dorf aus 11 Hufner drei Kottern einem Hirten sowie einem Laufschmied Es war 45 Hufen gross davon ein Hof mit vier Hufen der Hans Flans 1621 freigewilligt wurde Den Dreissigjahrigen Krieg uberlebten lediglich vier Bauern mit einem Stiefsohn sowie zwei Knechten Der Anteil aus dem Gut Grossmachnow gelangte 1677 an Friedrich I der es durch das Amt Kopenick verwalten liess Den zweiten Teil bekam sein Sohn Friedrich Wilhelm I im Jahr 1724 von Senior des Domstifts zu Brandenburg Eowald Ewald Bogislav von Schlabrendorf f 18 Jahrhundert Bearbeiten Im Jahr 1704 existierte ein Vorwerk Mahlow bestehend aus einer Meiereiwohnung Scheune und Stallung Sie entstand aus funf wusten Bauerngutern hatte vier freie Schulzenhufe sowie 16 5 kontribuale Hufen Die Abgaben beliefen sich auf funf Wispel zwei Scheffel Roggen drei Wispel Gerste und eine Wispel Hafersaat Ein Bauernhof mit vier Hufen musste eine Wispel Roggen 18 Wispel Gersten zwei Scheffel Hafer und zwei Scheffel Erbsensaat abliefern allerdings kein Heu Ein Kotter mit zwei Hufen war verpflichtet zehn Scheffel Roggen vier Scheffel Gersten und eine Scheffel Hafersaat abzuliefern Das Schulzengut lag zu dieser Zeit immer noch wust wahrend der Funfhufner drei Vierhufner ein Dreihufner und zwei Kotterhofe wiederbesetzt waren ebenso die Windmuhle 1711 bestand Mahlow aus funf Giebeln Wohnhauser dem Laufschmied und dem Hirten Die Bewohner zahlten fur 41 Hufen jeweils acht Groschen Abgaben 1729 war der gesamte Ort im Besitz des Amtes Kopenick Er bestand zu dieser Zeit aus sechs Bauern einen Kotter einer Windmuhle sowie dem Vorwerk ebenso im Jahr 1745 1754 berichteten Dokumente dass das Vorwerk mittlerweile schlecht sei allerdings gleichzeitig fur die Aufsiedlung von vier Bauern und zwei Kottern geeignet sei 1756 war der Schulze wiederbesetzt mittlerweile mit 4 5 Hufen Es gab zwei Funfhufner zwei Vierhufner zwei Kotter mit 3 5 und drei Hufen und einen Muller Eine eigene Schmiede gab es nach wie vor nicht Bei Bedarf kam ein Laufschmied aus Marienfelde in den Ort 1771 war ein weiteres Gebaude hinzugekommen es gab nun sechs Giebel offenbar eine Schmiede Die Abgaben blieben konstant bei acht Groschen 1792 wurde das Vorwerk vom Amt vererbpachtet und als Erbzinsgut weitergefuhrt Die Rechte gingen ab 1794 an die Familie Muller die ihren Wohnsitz im Ort nahm 19 Jahrhundert Bearbeiten Im Jahr 1801 gab es in Mahlow funf Ganzbauern zwei Ganzkotter sechs Einlieger sowie eine Windmuhle Neben 44 Bauernhufen war der Ort mittlerweile auf 14 Ritterhufe angewachsen es gab 14 Feuerstellen Haushalte Um 1813 errichtete die Familie Muller ein Gutshaus Das eingeschossige und neunachsige Gebaude besass einen mittig angebrachten Eingang der mit dorischen Saulen und einem Mittelrisalit verziert war 1840 gab es im Dorf und Gut in Summe 14 Wohnhauser Aus dem Jahr 1858 besagt die Statistik dass es acht Guts und Hofeigentumer gab die 37 Knechte und Magde sowie 18 Tagelohner beschaftigten Daneben gab es lediglich einen nebengewerblichen Landwirt acht Arbeiter und funf Bediente In Mahlow bestanden neun Besitzungen Das Rittergut war mit 1900 Morgen mit Abstand die grosste Besitzung Sieben weitere waren zwischen 30 und 300 Morgen gross und kamen zusammen auf 1222 Morgen eine weitere war 15 Morgen gross 1860 gab es im Dorf zwei offentliche 13 Wohn und 32 Wirtschaftsgebaude darunter die Getreidemuhle Im Rittergut gab es sechs Wohn und 18 Wirtschaftsgebaude 1875 eroffnete in Mahlow der Bahnhof mit einem Anschluss an die Bahnstrecke Berlin Dresden sowie an die Koniglich Preussische Militar Eisenbahn Durch diesen Anschluss war Mahlow so das Dehio Handbuch im 20 Jahrhundert begunstigt und entwickelte sich zu einer ausgedehnten Berliner Stadtrandsiedlung Im Jahr 1878 gelangte das Gut in den Besitz der Familie Richter die das Gutshaus um ein Stockwerk erweitern liess 20 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Mauerdenkmal an der B96Im Jahr 1900 gab es im Dorf 48 Hauser der Bestand wuchs in den folgenden Jahrzehnten stark an und so gab es 1931 bereits 170 Wohnhauser Die Gutsanlage war mittlerweile durch verschiedene Bauten erweitert worden Eine zwischenzeitlich aufgegebene Tongrube fullte sich mit Wasser und wurde 1923 als Seebad verpachtet 1932 gab es neben der Gemeinde die Wohnplatze Devaheim Siedlung Kolonie Nordost Ulrichsheide sowie Waldblick mit Heimgarten Im Jahr 1939 gab es einen land und forstwirtschaftlichen Betrieb mit mehr als 100 Hektar sieben zwischen 20 und 100 Hektar vier zwischen zehn und 20 Hektar zwei von funf bis zehn Hektar sowie 17 von 0 5 bis funf Hektar 1941 bestand Mahlow neben dem Dorfkern aus dem Wohnplatzen Kolonie Am Bahnhof Mahlow An der Ziethener Strasse und Teltower Strasse Im April 1945 wurde der Ort kampflos an die Rote Armee ubergeben Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden 157 Hektar Flache enteignet und neu aufgeteilt 88 Bauern erhielten zusammen 12 Hektar elf weitere Bauern 25 Hektar ein Bauer 13 Hektar sowie neun Hektar die auf Altbauern verteilt wurden Das Gutshaus sollte auf Grundlage des SMAD Befehls Nr 209 abgerissen werden Die Gemeinde konnte die neuen Machthaber jedoch davon uberzeugen dass das Gebaude als Berufsschule genutzt werden sollte In dieser Funktion wurde es bis ins Jahr 1960 genutzt 1945 wurde Mahlow Kreisstadt des Kreises Teltow bis zu dessen Auflosung 1952 Im Jahr 1950 gab es in Mahlow die Wohnplatze Ziegelei Dreieck Birkholzer Winkel Waldblick Heimgarten Komponistenviertel Roter Dudel Kolonie Am Bahnhof und Glasow 1950 eingemeindet Kolonie Pfarracker Vogelsiedlung Kienitzberg Waldsiedlung und Fuchsberg Die starke Zersplitterung fuhrte auch in Mahlow dazu dass sich 1958 eine LPG Typ III mit 23 Mitgliedern grundete die zunachst 185 Hektar landwirtschaftliche Nutzflache bewirtschafteten Sie schloss sich 1960 mit der LPG in Blankenfelde zusammen Weiter grundete sich eine LPG Typ I eine weitere vom Typ I in Glasow 1961 entstand eine LPG Typ III als sich die Brigade Mahlow von der LPG Blankenfelde abtrennte Die neue LPG hatte 56 Mitglieder und 416 Hektar Flache Hinzu kam die LPG Typ I mit sieben Mitgliedern und 83 Hektar Flache sowie eine weitere LPG Typ I mit 21 Mitgliedern und 263 Hektar Flache in Glasow 1969 schloss sich die LPG Typ III mit der LPG in Birkenhain in Osdorf zusammen 1972 diese wiederum mit der LPG in Kleinbeeren zur LPG Mahlow Kleinbeeren Ein Jahr spater gab es im Ort den VEB Holzbauelemente Zossen Bevolkerungsentwicklung BearbeitenEinwohnerentwicklung in Mahlow von 1734 bis 1971Jahr 1734 1772 1801 1817 1840 1858 1895 1925 1939 1946 1964 1971Einwohner 64 74 98 88 120 Dorf 96 Gut 77 397 1398 2563 2654 5298 5416Sehenswurdigkeiten und Kultur Bearbeiten nbsp Hof ZinnowDie Dorfkirche Mahlow entstand in der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts und wurde von 1755 bis 1758 erneuert Die Kirchenausstattung stammt aus dieser Zeit Der Hof Zinnow in der Mahlower Dorfstrasse 21 steht unter Denkmalschutz Landschaftsschutzgebiet Diedersdorfer Heide und Grossbeerener GrabenVerkehr Bearbeiten nbsp Bahnhof MahlowDurch den ostlichen Teil des Dorfes fuhrt die Bundesstrasse 96 Uber sie besteht eine Verbindung zur sudlich verlaufenden Bundesautobahn 10 Unweit der Gemeindegrenze zu Grossziethen befindet sich der Start bzw Endpunkt der Bundesstrasse 96a welche eine schnelle Anbindung des Flughafens Berlin Schonefeld ermoglicht Auch erreicht man uber die B96a die Bundesautobahnen 113 amp 117 Die Verlangerung der B96 im Gebiet von Mahlow ist als Landstrasse 76 markiert Der Bahnhof Mahlow wird von der S Bahn Linie 2 Bernau Blankenfelde bedient Der Ort verfugt uber mehrere Buslinien welche eine Weiterfahrt nach Blankenfelde sowie nach Teltow ermoglichen Sohne und Tochter des Ortes weitere Personlichkeiten BearbeitenHans Joachim Hacker 1949 Politiker SPD in Mahlow geboren Jan Michael Feustel 1951 2009 Kunsthistoriker und Autor in Mahlow geboren Renate Krossner 1945 2020 Schauspielerin lebte zuletzt und starb in Mahlow Noel Martin 1959 2020 Opfer rechter Gewalt in MahlowEinzelnachweise Bearbeiten Blankenfelde Mahlow Dahlewitz Abgerufen am 3 Mai 2020 Literatur BearbeitenLieselott Enders Margot Beck Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teil IV Teltow Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1976 Georg Dehio Bearb Gerhard Vinken u a Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2012 ISBN 978 3 422 03123 4 Hiltrud und Carsten Preuss Die Guts und Herrenhauser im Landkreis Teltow Flaming Lukas Verlag fur Kunst und Geistesgeschichte 1 Auflage 29 November 2011 ISBN 978 3 86732 100 6 S 244Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mahlow Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ortsteile der Gemeinde Blankenfelde Mahlow Blankenfelde Dahlewitz Gross Kienitz Juhnsdorf Mahlow mit den Gemeindeteilen Glasow Roter Dudel und Waldblick Normdaten Geografikum GND 4354796 5 lobid OGND AKS VIAF 247809090 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mahlow Blankenfelde Mahlow amp oldid 236323662