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Juhnsdorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Blankenfelde Mahlow im Landkreis Teltow Flaming in Brandenburg JuhnsdorfGemeinde Blankenfelde MahlowKoordinaten 52 18 N 13 23 O 52 301388888889 13 383333333333 37 Koordinaten 52 18 5 N 13 23 0 OHohe 37 m u NNFlache 19 8 km Einwohner 309 Jul 2020 Bevolkerungsdichte 16 Einwohner km Eingemeindung 26 Oktober 2003Postleitzahl 15831Vorwahl 03379OrtsansichtOrtsansicht Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte und Etymologie 2 1 Fruhzeit bis 14 Jahrhundert 2 2 15 bis 17 Jahrhundert 2 3 18 Jahrhundert 2 4 19 Jahrhundert 2 5 20 Jahrhundert 3 Bevolkerungsentwicklung 4 Politik 5 Kultur und Sehenswurdigkeiten 6 Wirtschaft 7 Personlichkeiten 8 Literatur 9 Weblinks 10 FussnotenGeografie BearbeitenTeile des Naturschutzgebiets Rangsdorfer See liegen im Suden des Gemeindegebiets von Juhnsdorf Die hochste Erhebung auf der Gemarkung ist der 57 m hohe Lindenberg Die umgebenden Flachen werden vorzugsweise landwirtschaftlich genutzt und durch die Meliorationsgraben Graben 1401 Juhnsdorf und Graben 1402 Juhnsdorf entwassert die in den Rangsdorfer See munden Geschichte und Etymologie BearbeitenFruhzeit bis 14 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Feldsteinkirche 14 JahrhundertNach archaologischen Funden wurde die Gegend bereits wahrend der Steinzeit von Menschen bewohnt Die erste urkundliche Erwahnung stammt allerdings erst von 1372 damals als Gudenssdorff Eine erste indirekte Erwahnung stammt bereits aus dem Jahr 1340 als ein Heiso de Gudensdorp in einer markischen Urkunde erscheint 1 Der Name leitet sich vom Personennamen Godin ab 2 Die Bezeichnung des Ortes anderte sich in den folgenden Jahrhunderten vielfach So wurde 1375 von Gudensdorp 1450 von Jodenstorff 1480 von Judenstorp und 1652 von Gohnsdorff gesprochen Das Dorf besass im Jahr 1375 eine Flache von 39 Hufen davon standen dem Pfarrer vier abgabenfreie Pfarrhufen zu Funf freie Hufen besass der Burger T Paris aus Colln der auch das Obergericht sowie das Kirchenpatronat innehatte Es gab 18 Kotterhofe von denen elf Pacht und Zins an ihn bezahlen musste Es gab bereits Krug sowie eine Muhle die jedoch bereits wust gefallen war Der Ort gehorte dem Markgrafen der Bede und Wagendienste erhielt Im 14 Jahrhundert entstand eine Dorfkirche 15 bis 17 Jahrhundert Bearbeiten Vor 1450 ging der Ort an die Familie Milow von Glasow 1450 wurde die Flache des zum Dorf gehorenden Landes mit 40 Hufen angegeben die Zahl der Kossaten hatte sich auf zwolf verringert 1541 bewohnte der Pfarrer ein Haus Ihm standen vier Hufen zu hinzu Wiesen zu zwei Fuder Heu sowie 36 Scheffel Roggen Scheffelkorn von 36 Hufen Der Kuster erhielt vier Scheffel Roggen von etlichem Land sowie von einer Wiese Ahnlich haufig wie der Name des Ortes und des Ritterguts wechselten auch seine Besitzer Der Familie Milow folgten die in den Jahren 1484 bis 1577 die Familien von Schlabrendorf beginnend mit dem kurfurstlichen Rat Kurt von Schlabrendorf von 1577 bis 1644 die von Hake Die Hebungen aus drei Hofen gingen 1463 und 1672 an die Burger Bergholz zu Colln 1482 an die von Aken zu Koln und zuletzt an eine Familie Schaum 1624 bestand der Ort aus elf Hufnerhofen und elf Kotterhofen Es gab noch keine eigene Schmiede daher kam bei Bedarf ein Laufschmied in den Ort Dort lebten weiterhin ein Hausmann und ein Hirte Von den 36 Hufen ging drei Hofe mit 12 Hufen ab die von Frau von Hake 1618 freigelassen wurden In der Zeit des Dreissigjahrigen Krieges bestand im Jahr 1644 eine Meierei mit 14 Hufen Die Bewohner betrieben Viehzucht es gab einen Weinberg eine Kienheide sieben Hufner und 15 Kotter Aus Kriegszeiten war ebenfalls bekannt dass der Kirchenpatron vor etlichen Jahren auf dem Pfarracker einen Weinberg hatte anlegen lassen 1640 Juhnsdorf war vom Krieg ebenfalls betroffen allerdings offenbar nicht so stark wie andere Dorfer Mit dem zunachst wiederverkaufsweisen Ubergang auf Joachim von Otterstedt im Jahr 1652 gab es noch zehn mannliche Bewohner 1682 erblich 1663 erhielt der Kuster einen Salar von den 36 Hufen und durfte gleichzeitig das Leineweberhandwerk betreiben musste aber die Jugend informieren d h Unterricht geben Im Jahr 1686 lagen noch acht Bauernhofe wust Die zehn Kotterhofe waren hingegen schon wieder besetzt Hinzu kam das 12 Hufen grosse Rittergut das die Schafereigerechtigkeit besass einen Weinberg kultivierte und uber die Windmuhlengerechtigkeit verfugte 18 Jahrhundert Bearbeiten Im Jahr 1711 war Juhnsdorf auf 10 Giebel Wohnhauser angewachsen Es gab einen Hirten einen Schafer und einen Knecht Sie zahlten fur 24 Hufen je acht Groschen Abgaben Aus dem Jahr 1745 sind zwei Bauernhofe bekannt zehn Kotterhofe ein Krug eine Windmuhle sowie ausserhalb des Dorfes eine Schaferei 1771 waren zwei Hauser hinzugekommen Die Abgaben waren gleich geblieben die Windmuhle wurde 1773 privat betrieben Die Familie von Otterstedt musste sich allerdings aus finanziellen Grunden vom Dorf trennen und verkaufte es 1785 fur 12 000 Taler an Erasmus von Redern Diese musste Konkurs anmelden und Juhnsdorf kam 1798 zur Familie von der Groeben 19 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Gutshaus 1824 von der Familie von dem Knesebeck erbautUnter der Leitung derer von Groben lebten 1801 im Ort vier Ganzbauern neun Ganzkotter und sieben Einlieger Es gab einen Krug und eine Windmuhle sowie einen Forster Das Gut war zu dieser Zeit 24 Hufen gross das Rittergut 17 insgesamt gab es 24 Feuerstellen Haushalte Juhnsdorf war bislang Mutterkirche wurde 1817 jedoch Tochterkirche von Blankenfelde Im Jahr 1823 starb Catharina Charlotte Dorothea von Groben 3 und das Dorf kam zusammen mit dem benachbarten Lowenbruch an ihren Neffen Friedrich Wilhelm von dem Knesebeck Er liess am Rande des Angers gegenuber der Kirche ein Gutshaus im Dorf errichten Das Gut in Lowenbruch wurde verpachtet und die Familie von dem Knesebeck wahlte Juhnsdorf als Stammsitz 1840 war Juhnsdorf auf 23 Wohnhauser angewachsen 1858 gab es im Dorf und Gut insgesamt zwolf Hofeigentumer sowie einen Pachter die 31 Knechte und Magde sowie 32 Tagelohner beschaftigten Es gab zwei nebengewerbliche Landwirte und zwei Arbeiter sowie sieben Bediente Insgesamt bestanden in Juhnsdorf 15 Besitzungen Das Rittergut war mit 2754 Morgen die grosste Besitzung Zwolf weitere Besitzungen waren zwischen 30 und 300 Morgen gross und brachten es zusammen auf 1302 Morgen Weitere zwei Besitzungen waren 33 Morgen gross In Juhnsdorf lebten ausserdem ein Schankwirt und ein Rentier 1860 gab es im Dorf vier offentliche 14 Wohn und 37 Wirtschaftsgebaude darunter eine Getreidemuhle Im Rittergut gab es zehn Wohn und 24 Wirtschaftsgebaude Im gleichen Jahr erfolgte ein Um und Erweiterungsbau des Gutshauses Bekanntester Gutsbesitzer war der Domherr zu Brandenburg Kurator der Ritterakademie zu Brandenburg Landrat 4 des Kreises Teltow Leo von dem Knesebeck 20 Jahrhundert Bearbeiten Im Jahr 1900 bestanden im Dorf 18 und im Gut acht Hauser Der Bestand wuchs bis auf 34 Wohnhauser im Jahr 1931 an 1907 umfasste das Rittergut Juhnsdorf eine Grosse von 814 ha Verwalter war Herr Kleeberg 5 Im Jahr 1920 verkaufte Frau Elisabeth von dem Knesebeck 1863 1953 6 das Gut an die Nordische Holzhandelsgesellschaft die den zugehorigen Wald landwirtschaftlich nutzte und das Gut in den Jahren 1925 1926 fur 720 000 Goldmark an den Kreis Teltow verkaufte Dessen Landrat Adolf von Achenbach nutzte das Gut fortan als Dienstsitz Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gutshaus zeitweise von der rumanischen Botschaft genutzt Nach dem Krieg wurden die Eigentumer des Ritterguts enteignet und auch in Juhnsdorf kam es 1945 zu einer Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone Das Gut diente zunachst als Frauenschule spater als Lehrlingswohnheim der kreislichen Landwirtschaftsschule 1960 grundete sich im Ort eine LPG vom Typ I die 1961 uber 20 Mitglieder verfugte die 194 Hektar landwirtschaftliche Nutzflache bewirtschafteten 1973 gab es im Ort einen Betriebsteil des VEG Genshagen sowie eine Revierforsterei Nach der Wende erwarb die Familie Munstermann Laartz im Jahr 1996 das Gut und sanierte es 7 Am 26 Oktober 2003 wurde Juhnsdorf nach Blankenfelde Mahlow eingemeindet 8 Bevolkerungsentwicklung BearbeitenEinwohnerentwicklung in Juhnsdorf von 1734 bis 1971Jahr 1734 1772 1801 1817 1840 1858 1925 1939 1946 1964 1971Einwohner 135 170 168 138 168 Dorf 101 und Gut 106 276 236 299 213 210Politik BearbeitenSeit den Kommunalwahlen 2014 ist Andreas Dressler Ortsvorsteher des Ortsteils Juhnsdorf Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Knesebeck GraberDie Dorfkirche Juhnsdorf wurde im 14 Jahrhundert aus Granitquadern errichtet und spater haufig umgestaltet So wurde 1869 durch den Baumeister Klehmet aus Zossen im Westen ein Kirchturm aus gelbem Backstein und im Osten eine Apsis angebaut Weiterhin liess er die Fenster vergrossern und als Rundbogen gestalten Klehmet verstarkte und erhohte auch die Mauern des Kirchenschiffs 1898 erfolgte eine Umgestaltung des Inneren der Kirche 9 1999 wurde das Innere der Kirche renoviert und 2002 erhielt die Apsis ein neues Dach 2016 bekam die Kirche drei neue Glocken wobei zwei Glocken aus der profanierten Kirche Hl Familie aus dem niedersachsischen Rodewald stammen 10 Eine Grabtafel im Inneren der Kirche erinnert an Louise von Hake 1737 und ist mit wappenhaltenden Engeln verziert Grabmal fur die Familie von dem Knesebeck Gutshaus Juhnsdorf von 1824 Die Erbbegrabnisstatte Lademann mit gusseisernen Kreuzen und dem Grabstein fur den bekannten Heimatforscher des Ortes Willy Lademann 1884 1976 Der Nachtwachter hatte sich 1813 bei der Schlacht bei Grossbeeren in der alten Linde an der Sudseite der Kirchhofsmauer versteckt 11 Die Schaferei stammt aus dem Jahr 1848 Damit ist das Haus das alteste erhaltene Feldsteinwohnhaus des Dorfes Die Dorfschmiede befindet sich vor dem ehemaligen alten Lindengasthof Teile des Landschaftsschutzgebiets Diedersdorfer Heide und Grossbeerener Graben gehoren zum Ortsteil Wirtschaft BearbeitenDie Wirtschaft Juhnsdorfs wird durch Kleingewerbe und Landwirtschaft bestimmt Personlichkeiten BearbeitenWilly Lademann 1884 1976 Altphilologe Lehrer und HeimatforscherLiteratur BearbeitenErnst Fidicin Die Territorien der Mark Brandenburg Band 1 de Gruyter Berlin 1974 ISBN 3 11 003420 4 S 92 93 Photomechan Nachdruck von Berlin 1857 Willy Spatz Unser Teltow Band 3 Verlag Robert Rohde Berlin 1912 Johannes Schultze Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 Gsellius Berlin 1940 S 85 86 Lieselott Enders Margot Beck Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teil IV Teltow Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1976 Gerhard Schlimpert Brandenburgisches Namenbuch Teil 3 Die Ortsnamen des Teltow Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1972 Kurt Pomplun Der mittelalterliche Dorfkirchenbau auf dem Teltow Berliner Blatter fur Vor und Fruhgeschichte Band 9 Berlin 1960 S 1 32 Festschrift fur Karl Hohmann Norbert Diering et al Amt Blankenfelde Mahlow die Gemeinden im Wandel der Zeit 1997 ISBN 3 89570 318 4 S 127 144 Hiltrud und Carsten Preuss Die Guts und Herrenhauser im Landkreis Teltow Flaming Lukas Verlag fur Kunst und Geistesgeschichte 1 Auflage 29 November 2011 ISBN 978 3 86732 100 6 S 244Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Juhnsdorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Juhnsdorf auf der Website der Gemeinde Blankenfelde MahlowFussnoten Bearbeiten Enders amp Beck S 111 Schlimpert S 99 Wolfgang von der Groeben Die Grafen und Herren von der Groeben Stammtafeln 1140 1993 In Wolfgang von der Groeben Hrsg Genealogie Familienchronik Selbstverlag Dusseldorf 1994 S 32 d nb info abgerufen am 23 Juli 2021 Claudia Wilke Die Landrate der Kreise Teltow und Niederbarnim im Kaiserreich Eine biographisch verwaltungsgeschichtliche Studie zur Leistungsverwaltung in der Provinz Brandenburg In Brandenburgische Historische Kommission e V Hrsg Brandenburgische Historische Studien 1 Auflage Band 2 Dissertation 1997 Verlag fur Berlin Brandenburg Potsdam 1998 ISBN 978 3 930850 70 9 S 62 63 d nb info abgerufen am 23 Juli 2021 Oskar Kohler Niekammer s Landwirtschaftliche Guter Adressbucher Band VII Brandenburg 1907 Verzeichnis der Ritterguter Guter und Hofe uber 20 ha nach amtlichen Angaben 1 Auflage Niekammer Adressbuch G m b H Stettin 1907 S 84 85 martin opitz bibliothek de abgerufen am 23 Juli 2021 Hans Friedrich v Ehrenkrook Genealogisches Handbuch der Adeligen Hauser A Uradel 1960 V In Deutsches Adelsarchiv Hrsg GHdA Gesamtreihe von 1951 bis 2015 V Reihe Uradel A Nr 24 C A Starke Limburg an der Lahn 1960 S 178 179 d nb info abgerufen am 23 Juli 2021 Markische Allgemeine vom 10 Januar 2017 StBA Anderungen bei den Gemeinden Deutschlands siehe 2003 Dorfkirche Juhnsdorf Memento vom 17 Oktober 2007 im Internet Archive Christian Zielke Teltow Flaming Juhnsdorf Dorfkirche bekommt drei neue Glocken In Markische Allgemeine 10 August 2016 Auf Maz online de abgerufen am 28 Oktober 2020 Geschichte Memento vom 27 September 2007 im Internet Archive Ortsteile der Gemeinde Blankenfelde Mahlow Blankenfelde Dahlewitz Gross Kienitz Juhnsdorf Mahlow mit den Gemeindeteilen Glasow Roter Dudel und Waldblick 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