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Dieser Artikel beschreibt eine Dorfkirche in Schonefeld Die Kirche im Storkower Ortsteil Selchow steht unter Dorfkirche Selchow Storkow Die evangelische Dorfkirche Selchow ist eine Feldsteinkirche aus der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts in Selchow einem Ortsteil der Gemeinde Schonefeld im Landkreis Dahme Spreewald im Land Brandenburg Sie wird von der Evangelischen Kirchengemeinde Selchow Rotberg Wassmannsdorf und Kiekebusch betreut die zum Evangelischen Kirchenkreis Neukolln zahlt Dorfkirche Selchow Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Baubeschreibung 4 Ausstattung 5 Literatur 6 WeblinksLage BearbeitenDer Sakralbau steht auf dem historischen Dorfanger im Zentrum des Ortes auf einer kleinen Anhohe Westlich fuhrt die Alte Selchower Strasse in Nord Sud Richtung an dem Bauwerk vorbei Das Gelande ist mit einer Mauer aus unbehauenen und nicht geschichteten Feldsteinen eingefriedet Geschichte BearbeitenDas Bauwerk entstand in der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts im Stil der Spatromanik Engeser und Stehr vermuten dass das Kirchenschiff zuerst erbaut wurde moglicherweise als Anbau an einen holzernen Chor Sie begrunden dies zum einen mit einer anderen Bauausfuhrung der Fensteroffnungen an Chor und Kirchenschiff aber auch mit einer Baunaht zwischen den beiden Bauteilen an der Sudseite des Gebaudes Dazu wurde auch passen dass der Turm zu einem spateren Zeitpunkt errichtet wurde Der Chor konnte damit erst in der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts entstanden sein ebenso der Kirchturm Er reichte vermutlich zunachst nur bis zur Hohe der Dachtraufe des Schiffs Es ist denkbar dass Handwerker ihn erst im 15 Jahrhundert aufstockten Um 1700 liess die Kirchengemeinde die Fenster zum Teil vergrossern und eine Patronatsloge mit einer Gruft an der Sudseite des Chors anbauen Sie erwarb weiterhin von einem Potsdamer Bildhauer einen Altar sowie eine Funte In den Jahren 1880 sowie 1972 bis 1973 erfolgten Renovierungsarbeiten die mit einer erneuten Kirchweihe am 3 September 1973 vorlaufig abgeschlossen werden konnte Bei den Instandsetzungsarbeiten am Fussboden fanden Arbeiter vor dem Altar zwei Gewolbe einer Gruft die jedoch ohne weitere Untersuchungen wieder abgedeckt wurden Nach der Wende sanierte die Kirchengemeinde das Bauwerk in den Jahren 1999 bis 2000 fur rund 351 000 DM Dabei wurde auch die ursprungliche Doppelfugenritzung ersetzt die seit dieser Massnahme nur noch an der Sudseite der Patronatsloge unter einer weissen Farbschicht sichtbar ist Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Kirchenschiff mit GrabwangenDer Chor ist eingezogen und hat einen rechteckigen Grundriss mit einer Lange von etwa 9 60 Metern und einer Breite von rund 8 22 Metern Er wurde aus lagig geschichteten und behauenen Feldsteinen errichtet An der Ostwand sind die Reste einer segmentbogenformigen Dreifenstergruppe erkennbar Von den ursprunglich drei Offnungen ist nur ein gedruckt segmentbogenformiges Fenster erhalten geblieben dessen Laibung mit rotlichem Mauerstein eingefasst wurde Gleiches gilt fur die zwei hoch gesetzten Fenster an der Nordseite Auch sie wurden vermutlich um 1700 barock vergrossert Dazwischen ist der Rest eines zugesetzten weiteren segmentbogenformigen Fensters zu erkennen An der Sudseite des Chors ist eine Patronatsloge mit zwei Fenstern und in westlicher Richtung einer kleinen Pforte die den Zugang ermoglichte Die Wand wurde ebenfalls aus Feldsteinen errichtet die jedoch nicht behauen und geschichtet wurden Die Zwischenraume sind teilweise mit Granitsplittern oder Mauerziegeln verfullt und unregelmassig gemauert Im Giebel setzen sich die Spuren des Anbaus der Patronatsloge fort Dort ist mittig ein kleines rechteckiges Fenster sowie ein aus Mauersteinen geformtes Kreuz Das Kirchenschiff wurde ebenfalls aus Lesesteinen errichtet die im unteren Bereich sorgfaltig behauen und lagig geschichtet wurden Es ist rund 9 1 Meter lang und rund 11 05 Meter breit und damit in der Ausfuhrung ungewohnlich breiter als lang Im oberen Drittel verlaufen die Linien ein wenig was mit der barocken Vergrosserung der Fenster zusammenhangen durfte Von denen gibt es an der Nordseite zwei hochgesetzte grosse und gedruckt segmentbogenformige Offnungen zu denen sich zwei kleinere gruppieren die im westlichen Bereich angeordnet sind Die Sudseite ist identisch aufgebaut Die Laibung der Fenster wurde auch hier mit rotlichem Mauerstein erstellt Je ein weiteres zugesetztes und rundbogenformiges Fenster ist in Richtung Westen erkennbar Das Kirchenschiff ist mit einem schlichten nach Osten abgestuftem Satteldach aus Biberschwanz gedeckt das durch ein Schleppdach der Patronatsloge erganzt wird Der querrechteckige Westturm nimmt die Breite des Kirchenschiffs auf und wirkt dadurch vergleichsweise kraftig Er ist ca 6 3 Meter breit Der untere Bereich bis zur Hohe der Dachtraufe des Kirchenschiffs wurde aus sorgfaltig behauenen und gleichmassig geschichteten Feldsteinen errichtet Eine kleine spitzbogenformige und zweifach getreppte Pforte an der Westseite dient als Zugang und durfte noch aus der Bauzeit stammen Das daruber liegende Geschoss ist von wenigen Ecksteinen abgesehen aus unbehauenen und nicht lagig geschichteten Feldsteinen erbaut zwischen denen Gesteinssplitter und vereinzelt auch Mauersteine eingearbeitet wurden Sie stechen insbesondere an den Ecken des Bauwerks hervor und betonen dadurch seine Form Im Glockengeschoss sind an der Nord und Sudseite je zwei gekuppelte an der West und Ostseite zwei paarweise ebenfalls gekuppelte und spitzbogenformige Klangarkaden Sie wurden wie auch die Fenster mit rotlichem Mauerstein erbaut Die nordostliche ist dabei mit Mauerstein zugesetzt Daruber erhebt sich ein quer gestelltes Satteldach das auf einem Giebel aus Mauerstein ruht Ausstattung Bearbeiten nbsp WestportalDer barocke Kanzelaltar ist zweigeschossig und wurde vom Bildhauer Detlev Maschmann aus Potsdam im Jahr 1710 erbaut Die Kirchengemeinde bezahlte ausweislich einer Rechnung aus der Zeit 100 Taler fur das Werk Er besteht aus gedrehten Doppelsaulen die den polygonalen Kanzelkorb umrahmen Er ist mit einem Bild des Ecce homo sowie den Evangelisten verziert Uber einem gesprengten Giebel ist ein kronenformiger Schalldeckel Als Farben wahlte Maschmann im Wesentlichen weiss sowie Gelb und Goldtone Der Altarauszug zeigt die Auferstehung Jesu wobei im Vordergrund Engel und Kriegsknechte zu sehen sind Maschmann schuf in derselben Zeit ebenfalls eine polygonale Funte die links neben dem Altar aufgestellt wurde Beide wurden in den Jahren 1987 und 1988 fachgerecht restauriert Rechts vom Altar steht eine Engelsfigur die die Hallenser Keramikerin Gertraud Mohwald im Jahr 1974 schuf Deutlich alteren Datums ist das Kruzifix an der Sudwand unterhalb der Patronatsloge das auf das Ende des 15 Jahrhunderts datiert werden konnte Das Kreuz ist mit Krabben die Enden mit Reliefscheiben verziert die die Evangelistensymbole zeigen Die Westempore stammt aus dem 17 Jahrhundert Dort steht eine Schuke Orgel aus dem Jahr 1951 die die Kirchengemeinde 1985 erwarb Zum Chor hin besteht im oberen Geschoss eine Verbindung zur verglasten Patronatsloge Sie kann durch eine Tur an der Sudseite betreten werden und ist mit Pilastern Gesimsen und Wappen derer von Bardeleben und derer von Thumen verziert Das Bauwerk ist in seinem Innern mit einer flachen Balkendecke versehen Am sudwestlichen Zugang steht ein Denkmal fur die Gefallenen der Weltkriege Literatur BearbeitenGeorg Dehio Bearb Gerhard Vinken u a Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2012 ISBN 978 3 422 03123 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dorfkirche Selchow Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09140277 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg Dorfkirche Selchow Webseite von Theo Engeser und Konstanze Stehr abgerufen am 21 Mai 2017 Routen der Romanik in Berlin und Brandenburg Dorfkirche Selchow52 358333 13 4725 Koordinaten 52 21 30 N 13 28 21 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dorfkirche Selchow amp oldid 236714184