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Gertraud Mohwald geb Degen 15 Juni 1929 in Dresden 20 Dezember 2002 in Halle Saale war eine deutsche Keramikerin und Bildhauerin Das Kunstmuseum Moritzburg in Halle zahlt sie zu den bedeutendsten deutschen Keramikerinnen der Gegenwart 1 Das Grab von Gertraud Mohwald und ihrem Ehemann Otto auf dem Friedhof Krollwitz in Halle Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Ausstellungen Auswahl 4 Arbeiten in Sammlungen Auswahl 5 Stipendien und Auszeichnungen 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Quellen 9 WeblinksLeben BearbeitenGertraud Degen wuchs in Dresden auf und ging dort zur Schule bis die Stadt 1945 zerstort wurde Ihr Vater starb und sie zog mit ihrer Mutter in deren Heimatdorf Radis Spater kehrte sie jedoch nach Dresden zuruck wo sie zusammen mit ihrer Schwester wohnte und 1948 ihr Abitur ablegte Danach stellte Gertraud Degen sich bei der Kunstakademie vor da sie Bildhauerin werden wollte stattdessen wurde ihr jedoch eine Lehre als Topferin oder Steinbildhauerin nahegelegt Tatsachlich fand sie noch im selben Jahr einen Ausbildungsplatz bei Steinbildhauermeister Rudolf Kreische als dessen erster weiblicher Lehrling was unter seinen Kollegen einiges an Aufsehen und Spott erregte Gertraud Degen durfte beim Wiederaufbau des Zwingers mitarbeiten wo sie in der Zwingerbauhutte den kunstlerischen Leiter und Bildhauer Albert H Braun kennenlernte Von ihm erwarb sie erste Grundkenntnisse uber Plastik und wurde zum Studium in Halle ermuntert 1950 schloss sie ihre Ausbildung zur Facharbeiterin als Steinbildhauer ab und begann ein Studium der Plastik am Institut fur kunstlerische Werkgestaltung Halle 1951 bis 1954 absolvierte sie das Fachstudium bei Gustav Weidanz 1952 heiratete sie den Maler Otto Mohwald und nahm seinen Namen an Sie bekamen vier Kinder Regina 1951 Martin 1954 Lisa 1957 und Konrad 1973 Unter den Kindern und Enkelkindern gibt es wieder mehrere Kunstler der Sohn Martin ist Keramiker der Sohn Konrad ist Komponist und der Enkelsohn Clemens Meyer ist Schriftsteller Nach der Geburt ihres ersten Sohnes gab Gertraud Mohwald das Studium der Plastik auf Stattdessen begann sie 1959 ein zweites Studium im Fachbereich Keramik an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle 1964 erhielt sie ihr Diplom und wurde als kunstlerisch wissenschaftliche Mitarbeiterin eingestellt 1970 bis 1973 ubernahm sie vertretungsweise den Fachbereich als Leiterin Von 1974 bis 1989 war Gertraud Mohwald freischaffend in ihrer eigenen Werkstatt in Halle tatig lehrte aber gleichzeitig an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein Zu ihren Schulern zahlten unter anderem Renee Reichenbach Karl Fulle Antje Scharfe Marlies Lischka Ursula Zanker Martin Mohwald Ute Lohse Sigrid Artes Ute Brade und Sonngard Marcks Nach Marguerite Friedlaender war Gertraud Mohwald eine der schulbildenden Personlichkeiten in der Keramik an der Burg Giebichenstein Auch die Kunstwissenschaftlerin Renate Luckner Bien wurdigte ihre Lehrtatigkeit Gertraud Mohwald war eine in jeder Hinsicht ausserordentliche Lehrerin Mit ihrer unorthodoxen und toleranten gleichwohl unnachgiebigen Haltung hat sie Generationen von Studenten zu disziplinierter selbstandiger kunstlerischer Arbeit ermutigt Immer in der Hoffnung dass aus Ehrlichkeit und kritischem Vermogen vielleicht Gesinnung werde Sie fragte nach der Berechtigung eines jeden Stuckes Renate Luckner Bien 2 1978 nahm Gertraud Mohwald am 2 Internationalen Keramiksymposium in Romhild teil wo sie Kontakt mit anderen Kunstlern aufnahm und das Material Ton weiter erforschte 1979 reiste sie nach Rom was sie tief beeindruckte so dass sie 1987 in die Stadt zuruckkehrte Von dort besucht sie Ostia Antica und Pompeji Eine Reise durch Mittelasien erweiterte ebenfalls ihren kunstlerischen Horizont In Berlin und Leipzig besichtigte sie Arbeiten von Alfred Hrdlicka und auf einer weiteren Reise nach West Berlin eine Ausstellung Alberto Giacomettis 1983 wurde Gertraud Mohwald Mitglied der Internationalen Akademie fur Keramik in Genf Sie stellte ihre Arbeiten haufig zusammen mit den Bildern ihres Mannes aus aber auch zusammen mit Werken ihres Sohnes Martin Mohwald 1954 Spater folgten Einzelausstellungen z B in der Staatlichen Galerie Moritzburg sowie im Kunstgewerbemuseum Berlin Von 1992 bis 1996 unterhielt sie ein zweites Atelier in Berlin 1994 war sie Ehrengast der Deutschen Akademie in der Villa Massimo in Rom wo sie wahrend ihres sechsmonatigen Aufenthalts eine grosse Serie an Zeichnungen anfertigt 1999 wurdigte die Stiftung Moritzburg Kunstmuseum des Landes Sachsen Anhalt die Kunstlerin zum 70 Geburtstag mit einer grossen Einzelausstellung Im Dezember 2002 starb Gertraud Mohwald durch einen Verkehrsunfall Ab 2004 begann die Arbeit an einem Werkverzeichnis zum Œuvre Gertraud Mohwalds Eine umfangreiche Retrospektive wurde 2004 in der Stiftung Keramion Frechen 2005 in der Stiftung Moritzburg Kunstmuseum des Landes Sachsen Anhalt sowie 2007 2008 im Gardiner Museum Toronto gezeigt Werk BearbeitenNach dem Studium der Keramik lag Mohwalds Fokus zuerst hauptsachlich auf keramischen Gebrauchsgefassen Dabei beschritt sie bald unorthodoxe Wege zerschnitt und verformte die Gefasse fugte ihnen Papier und Textilien hinzu so dass aus den Gefassen Objekte wurden Anfang der 80er Jahre verstarkte sich das figurliche Element in ihren Arbeiten wahrend der praktische Zweck in den Hintergrund trat Zunehmend geriet die menschliche Figur in den Mittelpunkt ihres kunstlerischen Interesses insbesondere der Kopf und das Gesicht Neben ihren Keramikgefassen und figurlichen Plastiken fertigte sie auch Zeichnungen an Gertraud Mohwald hinterliess ein umfangreiches kunstlerisches Werk Ihre Arbeiten sind heute in vielen Museen zu finden nicht nur in den neuen Bundeslandern aber auch in zahlreichen westdeutschen Sammlungen In den letzten Jahren entwickelte sich daruber hinaus in den USA und in Frankreich ein grosses Interesse an ihrem Schaffen 1 Ausstellungen Auswahl Bearbeiten1973 Gertraud Mohwald Otto Mohwald Sonderausstellung Magdeburg 1991 Dieter Goltzsche Zeichnungen Gertraud Mohwald Keramik Hans Vent Malerei Akademie der Kunste zu Berlin Kunsthalle Rostock 1999 Gertraud Mohwald Keramik Staatliche Galerie Moritzburg Halle 2000 Heidi Manthey Fayencen und Porzellan Gertraud Mohwald Keramische Plastik Galerie am Wasserturm Berlin 2003 Gertraud Mohwald Skulpturen und Zeichnungen Galerie am Wasserturm Berlin 2003 Gertraud Mohwald Keramische Arbeiten Kunstgewerbemuseum Berlin 3 2004 Sonderausstellung Gertraud Mohwald Stiftung Keramion 4 2005 Gertraud Mohwald Keramik Stiftung Moritzburg Kunstmuseum des Landes Sachsen Anhalt Halle 1 2006 Einzelausstellung in der Galerie Handwerk der Handwerkskammer Munchen 5 2007 2008 Clay Portraits Gertraud Mohwald Gardiner Museum Toronto 6 2010 Gertraud Mohwald Galerie Nord Halle Saale 2012 13 Gertraud Mohwald Kabinettausstellung zum Gedenken Stiftung Moritzburg Halle Saale Arbeiten in Sammlungen Auswahl BearbeitenStaatliche Museen zu Berlin Kunstgewerbemuseum Kunstmuseum Moritzburg Halle Staatliche Kunstsammlungen Dresden Kunstgewerbemuseum Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen Magdeburg Museum Schloss Glucksburg Romhild Kulturhistorisches Museum Magdeburg Stiftung Keramion Frechen Judith and Martin Schwartz Collection New York USA Candice B Groot Collection Evanston Illinois USA Kunstsammlungen der Veste Coburg Galerie Renate Wunderle Munchen Sammlung Kossdorff Wien Keramikmuseum Westerwald Hohr Grenzhausen Kestner Museum Hannover Land Sachsen Anhalt Badisches Landesmuseum Karlsruhe Wurttembergisches Landesmuseum Stuttgartund in vielen PrivatsammlungenStipendien und Auszeichnungen Bearbeiten1986 Kunstpreis der Stadt Halle 1990 Mitgliedschaft in der Academie internationale de la Ceramique AIC 1991 Mitglied der Akademie der Kunste zu Berlin Ost 1991 Arbeitsstipendium des Landes Nordrhein Westfalen 1991 Stipendium Kunstlerhaus Edenkoben 1994 Ehrengast der Deutschen Akademie in die Villa Massimo in Rom 1997 Kunstpreis des Landes Sachsen Anhalt 1 Siehe auch BearbeitenListe von BildhauerinnenLiteratur BearbeitenRenate Luckner Bien Clay Portraits Gertraud Mohwald at the Gardiner Museum In Ceramics Art and Perception Issue 72 2008 S 9 14 Gertraud Mohwald Keramik Katja Schneider Hrsg Stiftung Moritzburg 2005 ISBN 978 3 86105 113 8 Gertraud Mohwald Zeichnung und Skulptur Thomas Steuber Gertraud Mohwald Ill Hasenverlag Halle Saale 2010 ISBN 978 3 939468 39 4 Gertraud Mohwald Keramik Ausstellungskatalog mit Texten der Kunstlerin Staatliche Galerie Moritzburg Halle Staatliche Museen zu Berlin Kunstgewerbemuseum und Museum des Kunsthandwerks Grassi Museum Leipzig 1989 Mohwald Gertraud In Dietmar Eisold Hrsg Lexikon Kunstler in der DDR Verlag Neues Leben Berlin 2010 ISBN 978 3 355 01761 9 S 610 611 Kurzbiografie zu Mohwald Gertraud In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 2 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Felicitas Krohn Mohwald Gertraud In Allgemeines Kunstlerlexikon Die Bildenden Kunstler aller Zeiten und Volker AKL Band 90 de Gruyter Berlin 2016 ISBN 978 3 11 023256 1 S 128 Quellen Bearbeiten a b c d Ausstellung Stiftung Moritzburg auf kunstaspekte de Katja Schneider Hrsg Gertraud Mohwald Keramik Stiftung Moritzburg 2005 ISBN 978 3 86105 113 8 S 18 Gertraud Mohwald Keramische Arbeiten Kunstgewerbemuseum Berlin 1 2 Vorlage Toter Link www smb museum Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Mohwald Sonderausstellung Gertraud Mohwald Stiftung Keramion Memento des Originals vom 4 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www keramion de Gertraud Mohwald Ausstellung in der Galerie Handwerk Memento des Originals vom 27 November 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt 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Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutsche Keramikerin und BildhauerinGEBURTSDATUM 15 Juni 1929GEBURTSORT DresdenSTERBEDATUM 20 Dezember 2002STERBEORT Halle Saale Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gertraud Mohwald amp oldid 231610123