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Die Zwingerbauhutte ist eine Bauhutte deren Aufgabe die Restaurierung und Instandhaltung des Dresdner Zwingers ist Bemuhungen zum Erhalt des Zwingers gehen bis in das 18 Jahrhundert zuruck aber erst mit der Grundung der Zwingerbauhutte 1924 konnte dem Verfall des Gebaudekomplexes aus Elbsandstein Einhalt geboten werden Die Leitung als Zwingerbaumeister wurde Hubert Georg Ermisch ubertragen 1 Diese erste Phase der Bauhutte dauerte bis 1936 an Im Herbst 1945 wurde die Bauhutte als Bauabteilung Zwinger wieder eingerichtet um den Wiederaufbau des Zwingers in Angriff nehmen zu konnen Nach dessen Wiederherstellung wurde sie 1968 in die Bauabteilung fur kulturhistorische Bauten Dresden umgewandelt und 1991 als Zwingerbauhutte wieder neu gegrundet Zwingerbauhutte 1948 Inhaltsverzeichnis 1 Der Zwinger 2 Vorgeschichte 2 1 Erste Erhaltungsarbeiten im 18 und 19 Jahrhundert 2 2 Umfassende Restaurierungsarbeiten in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts 3 Geschichte 3 1 Grundung der Zwingerbauhutte 3 2 Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg 3 3 Neugrundung der Zwingerbauhutte 4 Zwingerbaumeister 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseDer Zwinger Bearbeiten nbsp Zwingerhof Blick zum Wallpavillon Hauptartikel Zwinger Dresden Der Zwinger ist ein Gebaudekomplex mit Gartenanlagen in der Inneren Altstadt von Dresden Das unter der Leitung des Architekten Matthaus Daniel Poppelmann und des Bildhauers Balthasar Permoser errichtete Gesamtkunstwerk aus Architektur Plastik und Malerei gehort zu den bedeutenden Bauwerken des Barocks und ist eine der bekanntesten Sehenswurdigkeiten der sachsischen Landeshauptstadt Der Zwinger entstand ab 1709 als Orangerie und Garten sowie als reprasentatives Festareal Seine reich verzierten Pavillons und die von Balustraden Figuren und Vasen gesaumten Galerien zeugen von der Prachtentfaltung wahrend der Regentschaft des Kurfursten Friedrich August I und seines dadurch ausgedruckten Machtanspruchs Nach seinem Tod 1733 und mit der Abkehr vom Barock verlor der Zwinger zunachst an Bedeutung Vorgeschichte BearbeitenErste Erhaltungsarbeiten im 18 und 19 Jahrhundert Bearbeiten Bereits im Jahre 1768 ergaben Inspektionen unzahlige Risse in den Wanden und Decken die dem Regenwasser umfassenden Lauf liessen Der bauliche Zustand verschlechterte sich erheblich und ein Abriss wurde wahrscheinlich Graf Camillo Marcolini wurde 1778 zum Oberkammerherrn und Generaldirektor der Kunste und Kunstakademien ernannt wobei ihm alle kurfurstlichen Sammlungen unterstellt waren Er setzte sich fur eine Sicherung und Sanierung des Gebaudekomplexes ein Bei diesen 1783 begonnenen Arbeiten wurden die an ihrer Oberseite freiliegenden Deckenflachen mit Gefalle neu verlegt weil die permanente Sickerwasserproblematik im Bauwerk zu einer grossen Belastung geworden war Diese Veranderung erbrachte keine deutliche Verbesserung weil die damaligen technischen Moglichkeiten nicht ausreichten Sanierungs und Umbauarbeiten zu Beginn des 19 Jahrhunderts hatten das Ziel den Zwinger als zentralen Ort fur die kurfurstlichen Sammlungen zu nutzen Dafur wurden Wandflachen als Stellflachen benotigt und deshalb einige Fenster und Turen zugemauert Marcolinis engagiertes Eingreifen gegen den Verfall schuf den Museumsgedanken im Zwinger erzeugte aber erst erheblich spater zum Vorschein kommende und von ihm nicht vorhersehbare Grossschaden an der Bausubstanz Die nach dem Kenntnisstand der Zeit vorgenommenen Ausbesserungen am Sandstein mit einer Art Hartstuck Massa sowie der Uberzug des Sandsteins mit Olfarbe wirkten sich spater verhangnisvoll aus Nach Fertigstellung der Sempergalerie 1855 befanden sich die Zwingerbauten in einer asthetischen Disharmonie Dem neuen und frisch wirkenden Flugel standen gealterte Langgalerien und ein mit Baumen und Krautern verwachsenes Nymphenbad gegenuber Dabei gerieten die empirischen Erfahrungen von vorhandenem Sachverstand aus dem Blickfeld der Verantwortlichen wahrend sich erhebliche Schaden durch ungehindert ausbreitendes Wurzelgeflecht und eine wasserspeichernde Vegetationsdecke an den Bauwerken bildeten Um eine farbliche Angleichung zur neuen Sempergalerie zu erreichen wurde die gesamte alte Bausubstanz mit einem Olfirnisanstrich versehen Dieser uberdeckte die zahlreichen Ausbesserungen aus der Marcolini Zeit und neuere Spachtelungen manche bereits angewittert Das unter der Farbschicht zirkulierende Kondens Kapillar und Regenwasser forderte eine zunachst unsichtbar anwachsende Zerstorung von Sandsteinoberflachen erst wesentlich spater machten sich erhebliche Versalzungen und Abplatzungen Frost und Salzsprengungen bemerkbar In der Periode nach 1849 sind viele Erganzungen mit dem gerade erfundenen Portlandzement vorgenommen worden Auf diese Weise gerieten ungeachtet der Wechselwirkungen mit dem Kapillarwasser weitere Salze in den Sandstein der Figuren und des Architekturschmucks sowie in das Mauerwerk Die Folgeschaden kulminierten um 1900 zu fatalen Erhaltungsproblemen Manche baulichen Sicherungsmassnahmen wie Deckenabdichtungen zeigten an anderer Stelle Wirkung und trugen zur weiteren Erhaltung einzelner Mauerwerksbereiche bei Ein Kompetenzwirrwarr mit drei Ministerien erschwerte in dieser Zeit die Arbeiten die bis 1863 andauerten Weitere fragwurdige Behandlungen trugen in ihrer Folge zum rapiden Verfall des Zwingers bei Ein Bildhauer bot ein besonderes Verfahren an um die Steinoberflachen vor weiterer Verwitterung zu schutzen Nach dieser Methode wurde 1894 95 das Nymphenbad behandelt Diese spater als Fluatverfahren eingeschatzte Oberflachentrankung fuhrte zunachst zu einer Verfestigung der oberen Sandsteinschichten die aber nach einigen Jahren schichtartig ausplatzten und schliesslich zu grossen Schaden fuhrten Auch weitere Ausbesserungsarbeiten von 1880 bis 1898 wurden ohne tiefere Kenntnis uber das Verhalten der differenzierten Sorten von Elbsandstein in freier Witterung vorgenommen Weil in Wien und Wurzburg die gleichen Methoden zum Einsatz kamen hielten alle Beteiligten diese Verfahren fur richtig Die verschiedenen Farbungen von Sandstein und Zementerganzungen sollten mit Wachsfarbe uber einem Anstrich mit heissem Leinolfirnis ausgeglichen werden Die Steinteile wurden dazu mit Lotlampen erwarmt Diese Verfahrensweisen erweckten jedoch eine kritische Begleitung durch externe Denkmalpfleger weil sich der fortschreitende Verfall offenkundig immer mehr ausbreitete Die vielen kleinen Schornsteine auf dem Dach zeugen von der Beheizung des Zwingers mit unzahligen kleinen Ofen dies fuhrte zu einer standigen sowie betrachtlichen pH Wert Absenkung des Regen und Kondenswassers Das saure Wasser trug zur Schadigung der Bausubstanz wesentlich bei Eine Verringerung dieser Einflusse trat erst mit dem Anschluss des Zwingers an das benachbarte Fernheizwerk ein das 1898 in Betrieb ging Durch die zu dieser Zeit massiv verbreitete Ofenfeuerung im Stadtgebiet konnte eine weitere Einwirkung des sauren Regens nicht vom Bauwerk abgewendet werden Umfassende Restaurierungsarbeiten in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts Bearbeiten Das von Cornelius Gurlitt und Robert Dohme verfasste Werk Die Architektur und das Kunstgewerbe des XVII und XVIII Jahrhunderts einschliesslich weiterer diesbezuglicher Veroffentlichungen zwischen 1884 und 1889 forderte eine neue Sicht und akzeptierende Einstellungen zu den vorhandenen Barockbauwerken in Dresden Am 29 Oktober 1898 fand eine Sitzung der Kommission zur Erhaltung der Kunstdenkmaler statt die sich mit den bisherigen Restaurierungsmassnahmen am Zwinger auseinandersetzte Der Bauzustand hatte sich trotz aller geleisteten Arbeiten weiterhin verschlechtert Besonders dem Kunsthistoriker Cornelius Gurlitt und dem damaligen Direktorial Assistenten Jean Louis Sponsel ist zu verdanken dass die Kommission der kunstlerischen und bautechnischen Bedrohung des Zwingers Einhalt gebot Dabei wurde unter anderem festgelegt ab sofort keine Farbanstriche mehr vorzunehmen und nur noch Vierungen aus bestem Elbsandstein zu verwenden Der Regierungsbaumeister Hermann Muthesius damals technischer Attache an der Deutschen Botschaft in London unterstutzte diese Abkehr und belegte glaubhaft dass die in Dresden festgelegten Pramissen in England bereits seit langerer Zeit Anwendung fanden Wegen ungenugender Mittelbewilligung begann die Wiederherstellung mit schonenden Verfahren erst 1911 und erhielt nach dem Ersten Weltkrieg ab 1924 eine gesicherte Grundlage Die dafur erforderlichen verwaltungsinternen Weichenstellungen traf 1910 der Stadtbaurat Hans Erlwein ebenso ein Mitglied der Kommission In seinen Auffassungen starkte ihn Georg Wrba Professor an der Dresdner Kunstakademie der die Kontrolle uber die Wiederherstellung zerstorter Plastiken erhielt Vor Beginn des Ersten Weltkriegs nahmen trotz dieser Neuausrichtung die Probleme bei den Restaurierungsarbeiten rasant zu Deren Einstellung im Jahre 1915 verscharfte die Lage am Bauwerk und beschleunigte seinen Zerfall Mehrere Figuren sturzten von ihren Sockeln und lagen in Dachrinnen Grossere Bauteile gefahrdeten durch ihre Loslosung vom Bauwerk den Verkehrsraum Die Folgen von falschen Sanierungsmethoden und der Einsatz von fur den Stein gefahrlichen Substanzen zeigten sich in bedrohlichen Auswirkungen Geschichte BearbeitenGrundung der Zwingerbauhutte Bearbeiten Im Jahre 1920 schlugen Mitarbeiter der sachsischen Oberrechnungskammer dem zustandigen Kultusministerium vor erhebliche Finanzmittel zur Sicherung und langfristigen Restaurierung des Zwingers einzuplanen Daraufhin begannen die Arbeiten 1921 kamen aber nach kurzer Zeit wegen des Wahrungsverfalls in der Inflationsperiode wieder zum Stillstand Die Tagung des Denkmalrates vom 29 Juni 1922 stellte angesichts der dramatischen Erhaltungssituation fest dass die seit Mitte des 19 Jahrhunderts anhaltende Praxis von Olfarbanstrichen und Portlandzementerganzungen den Zwinger nicht nur nicht geschutzt sondern ihm ganz verhangnisvoll geschadet hatten Die Versammlung empfahl durchgreifende Massnahmen ohne Rucksicht auf die hohen Kosten die erforderlich werden Inzwischen mussten weitere Figuren vom Bauwerk abgenommen werden um sie vor ihrem drohenden Absturz zu schutzen 2 Besondere Verdienste erwarb sich Ministerialrat Oskar Kramer der im Bewusstsein dieser Lage 1924 die Grundung der Zwingerbauhutte veranlasste und sich kontinuierlich und in ungewohnlicher Weise fur die ministerielle Unterstutzung des Vorhabens einsetzte Zum Leiter dieser zunachst bis 1936 umfassend wirkenden Restaurierungswerkstatt wurde ab 15 Oktober 1924 Hubert Georg Ermisch bestellt Das unter Begleitung von Georg Wrba erstellte Arbeitsprogramm sah zwei Hauptziele vor die technische Rettung des Zwingers und die kunstlerische Wiedererweckung seiner Architektur In dieser Periode intensivierte sich der fachliche Austausch mit der Dresdner Steinmetzinnung daruber hinaus wurde eine systematische Forschung nach petrographischen sowie chemisch physikalischen Gesichtspunkten uber Fragen der Steinkonservierung aufgenommen Im Zuge dieser Arbeiten setzte die Bildhauerwerkstatt das aus Kotzschenbroda stammende in zwei Teile zerlegte und geschadigte Barock Denkmal Chronos und die Trauernde wieder zusammen woraufhin es 1928 im sachsischen Staatsweingut Hoflossnitz wiederaufgestellt wurde Die Arbeiten der Zwingerbauhutte sahen ein umfassendes Programm vor Die gesamte Aussenfassade des Zwingers wurde mittels einer laugenartigen Substanz von den Olfarbschichten befreit und alle Zement und Stuckerganzungen sowie stark verwitterte Sandsteinbereiche durch Vierungen ersetzt Ferner wurde das Entwasserungssystem im gesamten Zwingerkomplex einer grundlichen Revision und Veranderung unterzogen Nach den damaligen Kenntnissen erfolgte eine umfassende Terrassenabdichtung gegen die Feuchte Grundlage in kunsthistorischen Gestaltungsfragen war ein von Poppelmann veranlasstes Kupferstichwerk das mit seinen Abbildungen eine Dokumentation fur viele Bauteile bot und somit den Anspruch auf originalgetreue Restaurierung stutzte Spatere Um und Anbauten wurden im Zuge der Arbeiten beseitigt Mit den Aufgaben waren etwa 100 Fachkrafte beschaftigt Das ursprunglich geplante Budget erwies sich als ungenugend das Finanzministerium entsprach dem erweiterten Mittelbedarf nach langeren Verhandlungen Zur Beschaffung von ausreichendem und geeignetem Baumaterial untersuchten Fachleute aktive und stillgelegte Steinbruche in der Sachsischen Schweiz Die vorab genommenen Proben untersuchte und bewertete das Materialprufungsamt der Technischen Hochschule Dresden nbsp Diese Gartenanlagen vor dem Kronentor mussten der Wiederanlage des Zwingergrabens weichen Der Mathematisch Physikalische Salon wurde am 20 Marz 1929 wieder eroffnet Auch stellte man Teile des seit dem 19 Jahrhundert zugeschutteten Grabens am Zwinger wieder her Im Jahre 1936 endeten die Arbeiten an der Aussenfassade Restaurierungen im Innenbereich folgten Den Verlauf und die Fortschritte dieser lang anhaltenden Arbeiten am Zwinger haben Interessenten in Dresden und weit uber die Grenzen der Stadt hinaus mit grosser Aufmerksamkeit begleitet Dabei kam es zwischen den Vertretern verschiedener Auffassungen zu Kontroversen uber den richtigen Weg Verstandlicherweise spiegelte die zeitgenossische Berichterstattung in den Zeitungen diesen Streit sehr intensiv wider Prophezeiungen wie die Irrende Denkmalpflege oder die gigantischen Beispiele ihrer Verirrungen sind Beispiele fur die damalige Polemik Die Wirkung des Zwingerkomplexes und seiner Museen nach Abschluss der Arbeiten liess die Presseangriffe verstummen 3 Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten nbsp Zerstorter Zwinger 1948 nbsp Beseitigung der Kriegsschaden im Zwinger 1948 Wenige Jahre spater waren die greifbar gewordenen Ergebnisse der seit 1924 um Rettung des Zwingers ringenden Fachleute ein Opfer der Zerstorung Im Zweiten Weltkrieg erlitt der Zwinger durch die Bombenangriffe vom 13 und 14 Februar 1945 schwere Beschadigungen Hans Nadler beschrieb es so Erhalten blieben Das Nymphenbad die Umfassungsmauern der 4 Eckpavillons der Langgalerien des Stadtpavillons und des Kronentores Der Wallpavillon war bis auf die Mauerschafte die aus dem Lot geraten waren zerstort desgleichen war auch die anschliessende elbseitige Bogengalerie durch Sprengbombenvolltreffer aufs schwerste beschadigt 4 Die Gemaldegalerie trug nur auf der nordlichen Seite erhebliche Zerstorungen davon Alle Gebaude und ihre Dacher waren ausgebrannt Die teilweise aufwendigen Kupfertreibarbeiten der Dachbedeckungen lagen vom Bombensplittereinschlag zerfetzt auf den Terrassen und im Zwingerhof Aus einigen Fenstern schlugen Flammen und schadigten oberhalb der Feuereinwirkungen den Sandstein durch Hitzesprengungen und strukturelle Veranderungen im Mineralgefuge irreversibel Einige Fassadenelemente sturzten infolge von Materialspannungen herab und zerbrachen dabei Die Gleichgewichtslage vieler Gebaudeteile war nicht mehr gegeben 5 In den Tagen unmittelbar nach der Zerstorung sicherte und barg eine kleine Gruppe unter Leitung von Hubert Ermisch wertvolle und erhaltungsfahige Architekturteile und legte eine Schadenskartei an Die erste Schadensaufnahme ergab dass von 850 Einzelobjekten wie Figuren Vasen oder einzelnen Schmuckelementen etwa 300 zu restaurieren oder neu zu fertigen sind In Anbetracht des erneut zu erbringenden Sicherungs und Restaurierungsaufwandes der diesmal alle bisherigen Dimensionen uberstieg verfasste Ermisch eine auf den 17 Juni 1945 datierte Denkschrift mit dem Titel Ist die Rettung des Zwingers moglich Darin gelang ihm die Hoffnung auf Wiederaufbau in einer Phase der kaum fassbaren Zerstorung weiter Teile des Dresdner Stadtgebiets zu wecken wobei er auf die statischen Studien und den darauf erfolgten Einzug von Stahlbetondecken aus der Wirkungszeit der Zwingerbauhutte verwies Andernfalls ware nach seiner Einschatzung der Zwinger als ursprunglich labiles Bauwerk wie ein Kartenhaus zusammengefallen Am 14 August 1945 beteiligten sich wesentliche Dresdner Amtstrager an einer ersten Beratung zur Koordinierung des Wiederaufbaus Die sowjetische Militarverwaltung bewilligte unverzuglich am 18 August die Freigabe von Bauholz und stellte sich damit demonstrativ hinter die Wiederaufbauabsicht der Dresdner In zwei Kulturbefehlen der Sowjetischen Militaradministration wurden der Schutz und die Wiedererrichtung von Kulturbauwerken angeordnet Auf dieser Grundlage bewilligte die neu gebildete Sachsische Landesverwaltung im September 1945 erste Haushaltsmittel fur den Wiederaufbau des Zwingers 6 Da sich viele Menschen fur das Gebaude einsetzten begann bereits 1945 der Wiederaufbau durch die im Herbst dieses Jahres gegrundete Bauabteilung Zwinger unter Leitung des Dresdner Architekten Hubert Georg Ermisch Zu den ersten Mitwirkenden zahlten der Bildhauer Albert Braun 1899 1962 die Architekten Max Zimmermann 1881 1962 und Arthur Frenzel 1899 1975 und fur die Kupferblecharbeiten Meister Jagy Statt des offiziellen Namens Bauabteilung Zwinger wurde die tradierte Bezeichnung Zwingerbauhutte jedoch weiter verwendet 7 Die eingetretenen Bauschaden waren durch die Einschlage von Bomben und Brandmunition nicht nur erheblich sondern auch in bisheriger Weise fur den Zwinger unbekannt Beispielsweise war eine Bogengalerie im sudwestlichen Zwingerbereich um 22 Zentimeter in der Tiefe verformt Ihre Herstellung in die ursprungliche Lage erfolgte durch das Anheben mit Flaschenzugen im Sommer 1947 Eine fast ahnliche Richtungsverformung zeigten die Mauerschafte im Obergeschoss des Wallpavillons Hier kamen ebenso Flaschenzuge zum Einsatz und anschliessend wurde ein Stahlbetonringanker in Hohe des Hauptsimses aufgesetzt Die erste offentliche Prasentation erfolgte ab Mai 1951 als ein Teil des Innenhofes fur Besucher zuganglich wurde und im Juli 1951 das Kronentor vollendet Im selben Jahre wurden der Zwingergraben verlangert und eine gemeinsame Wasserflache mit dem Zwingerteich geschaffen Nach dem Tod Hubert Georg Ermischs ubernahm Arthur Frenzel 1951 die Leitung des Wiederaufbaus Im Juni 1952 schloss er den Bau des Mathematisch Physikalischen Salons ab 1954 wurden drei Giebel des Wallpavillons und 1955 der Glockenspielpavillon fertiggestellt Die Kosten ihres Wiederaufbaus betrugen 7 9 Millionen Deutsche Mark Im Jahre 1960 erfolgte die Fertigstellung des Franzosischen Pavillons in einer vereinfachten Ausfuhrung Die erhaltenen wertvollen Stuck und Marmorelemente wurden fur eine spatere Rekonstruktion geborgen Erst 1963 konnte der Wallpavillon der Offentlichkeit ubergeben werden Bis zu diesem Jahr wurden die Innenraume in einer provisorischen Gestaltung fur die Nutzung als Museum ausgestattet Seit etwa 1963 befindet sich der Zwinger ausserlich wieder weitgehend in einem baulichen Zustand wie vor dem Krieg Hans Nadler damaliger Landeskonservator und spaterer Ehrenburger Dresdens bezifferte den finanziellen Gesamtaufwand fur die Zwingerrestaurierung nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1965 auf 11 8 Millionen Mark Damit waren Rekonstruktionen und die Gestaltungen der Innenraume zwar noch nicht abgeschlossen aber die Mitarbeiter der Zwingerbauhutte ubernahmen vermehrt Aufgaben an anderen Bauwerken und die Zwingerbauhutte wurde 1968 in die Bauabteilung fur kulturhistorische Bauten Dresden umgewandelt Zu Beginn der 1980er Jahre widmete sich die Bauabteilung der Balustradensanierung und speziellen Arbeiten der Bauwerksentwasserung 8 9 Neugrundung der Zwingerbauhutte Bearbeiten Nach der Wende erfolgte am 18 Juni 1991 7 die Neubegrundung der Zwingerbauhutte als Teil des Staatlichen Hochbauamtes des heutigen Staatsbetriebes Sachsisches Immobilien und Baumanagement Als Leiter fungierte der bereits 1983 zum Zwingerbaumeister ernannte Architekt und Denkmalpfleger Ulrich Aust und die bis dahin am Zwinger tatigen Restauratoren Bildhauer Steinmetze und Maurer der Bauabteilung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden wurden in die neugegrundete Zwingerbauhutte ubernommen Nach dem Tod Austs 1992 bekleidete Karl Schoppner das Amt des Zwingerbaumeisters Neben der Restauration des Zwingers nimmt die Zwingerbauhutte auch Aufgaben an anderen Bauwerken Dresdens aus Sandstein wahr So standen 2005 Arbeiten an Figuren und Fassaden des Nymphenbads im Zwinger an aber auch des Johanneums 10 nbsp Denkmalgeschutzte Zwingerbauhutte in der Kleinen Packhofstrasse 2Die Werkstatt der Zwingerbauhutte befand sich lange Zeit auf den Wallen des Dresdner Zwingers Wegen Einschrankungen durch den Besucherverkehr aufwandigen Steintransporten und Platzmangel zog die Werkstatt 2004 in neue Raume in der Kleinen Packhofstrasse unweit des Zwingers 11 Neben dem neuen Werkstattbereich errichtete der Staatsbetrieb Sachsisches Immobilien und Baumanagement im Auftrag des Freistaates Sachsen bis Marz 2006 fur rund 190 000 Euro ein neues Depot Dort lagert die Zwingerbauhutte besondere Architekturteile Schmuckstucke Figuren und Vasen aus Sandstein sowie ihre Sammlung von Stein und Formmaterial 12 Die bisher grossten Baumassnahmen des neuen Jahrtausends sind Umbau und Restaurierung des Mathematisch Physikalischen Salons von 2008 bis 2013 Mitarbeiter der Zwingerbauhutte restaurieren alle 98 Skulpturen des Salons beziehungsweise fertigen Kopien und Teilkopien an Dazu kommt die Aufarbeitung von Balustraden und Postamenten 13 In der Zwingerbauhutte waren zum 20 jahrigen Jubilaum 2011 zehn Mitarbeiter beschaftigt Neben dem Zwingerbaumeister waren dies je ein Huttenmeister Steinmetz Steinbildhauer Steinmetzaltgeselle Restaurator sowie funf Lehrlinge 13 Zum 25 jahrigen Bauhuttenjubilaum 2016 waren es noch sieben Restauratoren Steinbildhauer und Steinmetze sowie zwei Auszubildende 14 Auf Empfehlung des unabhangigen Expertenkomitees der deutschen UNESCO Kommission wurden die 13 deutschen Bauhutten darunter auch die Zwingerbauhutte als einzige nicht kirchlich gebundene Bauhutte in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen 15 Zwingerbaumeister BearbeitenHubert Georg Ermisch 1883 1951 1924 1936 1945 1951 Arthur Frenzel 1899 1975 ab 1951 7 Herbert Schneider 1903 1970 ab 1963 Ulrich Aust 1942 1992 1983 1992 Karl Schoppner 1993 2019 16 Kai Uwe Beger ab 2019 17 Literatur BearbeitenHubert Georg Ermisch Der Dresdner Zwinger In Schriften des Instituts fur Theorie und Geschichte der Baukunst der Deutschen Bauakademie Dresden Sachsenverlag 1953 Zwinger Dresden Baumassnahmen des Freistaates Sachsen von 1991 bis 2015 Staatsbetrieb Sachsisches Immobilien und Baumanagement Hrsg Dresden 2016Weblinks BearbeitenOffizielle Webseite Dresdner Zwingerbauhutte jetzt immaterielles Kulturerbe der UNESCO auf YouTubeEinzelnachweise Bearbeiten Hubert Georg Ermisch Der Dresdner Zwinger Sachsenverlag Dresden 1953 S 86 Ermisch Zwinger 1953 S 86 87 Ermisch Zwinger 1953 S 93 94 Hans Nadler Daten zum Wiederaufbau des Zwingers nach der Zerstorung 1945 In Harald Marx Matthaus Daniel Poppelmann 1990 S 175 Ermisch Zwinger 1953 S 95 Ermisch Zwinger 1953 S 96 a b c Institution mit Leitfunktion Wechselvolle Geschichte der Zwingerbauhutte In Dresdner Neueste Nachrichten 2 Januar 2012 S 17 Hans Nadler Daten zum Wiederaufbau des Zwingers nach der Zerstorung 1945 In Harald Marx Matthaus Daniel Poppelmann 1990 S 176 177 Das Kulturleben unserer Stadt In Dresdner Stadt Nachrichten I Jahrgang Nr 13 2 Juli 1957 Corina Glaser Mit Respekt vor dem Vorhandenen Zwingerbauhutte wurde vor 80 Jahren ins Leben gerufen In Dresdner Neueste Nachrichten 1 Marz 2005 S 23 Zwingerwall frei geraumt Medienservice Sachsen 10 Januar 2006 Wertvolle Stucke halten Einzug Pressemitteilung 18 2006 des Staatsbetriebs Sachsisches Immobilien und Baumanagement vom 8 Marz 2006 PDF 90 kB a b Genia Bleier Geschrumpftes Team erhalt Kleinod Vor 20 Jahren wurde die Zwingerbauhutte wiedergegrundet In Dresdner Neueste Nachrichten 23 Juni 2011 S 15 Dominik Bruggemann Diese Leute halten unseren Zwinger am Leben Dresdner Morgenpost 17 Juni 2016 Zwingerbauhutte jetzt im Kulturerbe Sachsische Zeitung Dresden 5 April 2019 Mein Leben im Dresdner Zwinger Sachsische Zeitung Dresden 3 April 2019 Peter Hilbert Das ist Dresdens neuer Zwingerbaumeister Wirtschaft in Sachsen Dresden 13 Mai 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zwingerbauhutte amp oldid 233486819