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Das Johanneum in Dresden ist ein nach Konig Johann von Sachsen benanntes Renaissancegebaude von 1586 Es diente als Stallgebaude Marstall ursprunglich der Unterbringung der kurfurstlichen Pferde und Kutschen Das Johanneum am Dresdner Neumarkt 2019 Das alteste Ausstellungsgebaude Dresdens befindet sich am Neumarkt nahe der Frauenkirche im unmittelbaren Anschluss an den Stallhof Es beherbergt heute das Dresdner Verkehrsmuseum Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gegenwart 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Stallgebaude wurde von 1586 bis 1590 von dem Architekten Paul Buchner unter Kurfurst Christian I erbaut 1 Eine Zuschreibung des Entwurfs an Giovanni Maria Nosseni muss nach der aktuellen Forschungs und Quellenlage spekulativ bleiben Das Bauwerk wurde an die dem Dresdner Residenzschloss gegenuberliegende Seite des Stallhofes angebaut Das Stallgebaude ist damit uber den Langen Gang des Stallhofes direkt mit dem Georgenbau des Residenzschlosses verbunden Das Gebaude diente der Unterbringung der kurfurstlichen Pferde und Kutschen Uber dem kurfurstlichen Pferdestall im Erdgeschoss war die Kurfurstliche Rust und Harnischkammer untergebracht nbsp Stallgebaude am Judenhof 1677 nbsp Das Stallgebaude nach seinem Umbau 1731 zum Festhaus Stich von Moritz Bodenehr nbsp Das Johanneum links gemalt von Canaletto zwischen 1749 und 1751 nbsp Johanneum als Gemaldegalerie um 1828Zwischen 1730 und 1731 fugte der Architekt Johann Georg Maximilian von Furstenhoff im Auftrag Augusts des Starken ein weiteres Stockwerk mit einem modernen Dach hinzu wobei die Renaissance Giebel entfernt werden mussten 2 Vor der stadtseitigen Fassade schuf er eine doppellaufige Englische Treppe Uber diese gelangte man nun direkt ins Obergeschoss das in eine spatbarocke Raumfolge umgewandelt worden war Die Stallungen im Erdgeschoss blieben erhalten Das Stallgebaude diente nun zum Austragen von Festlichkeiten und als Herberge fur konigliche Gaste Der das Stallgebaude mit dem Residenzschloss verbindende Lange Gang erhielt zwischen 1731 und 1733 eine Neuausstattung als reprasentative Gewehrgalerie 2 In das neue Obergeschoss zog 1747 die Gemaldegalerie ein und verblieb hier bis 1855 Fur die Ausstellung hatte Oberlandbaumeister Johann Christoph Knoffel zwischen 1744 und 1746 noch einige Umbauten durchgefuhrt Dabei wurden die grossen Rundbogenfenster zur besseren Ausleuchtung der Raumlichkeiten in denen sich die Gemalde befanden eingesetzt Im Erdgeschoss waren von 1794 bis 1857 die Abguss Figuren des Antiken Kabinetts zur Schau gestellt In das Obergeschoss fuhrt eine Rampe herauf vom Stallhof so dass auch das Obergeschoss mit Pferden erreicht werden konnte Wahrend des Dresdner Maiaufstands 1849 wurde das Gebaude durch Beschuss stark beschadigt Dabei wurden auch viele der wertvollen Bilder durchschossen Im Jahr 1866 versetzte man den Friedensbrunnen auch Turkenbrunnen genannt direkt vor das Gebaude auf dem Judenhof Der achteckige Brunnen von 1616 ist einer der altesten Brunnen Dresdens 3 Zwischen 1872 und 1876 erfolgte unter dem kunstsinnigen Konig Johann der dritte und letzte Umbau des Gebaudes Karl Moritz Haenel baute es in ein historisches Museum Militaria und Kulturgeschichte Sachsens genannt um Die Fassade erhielt dabei eine Gestaltung im Stil der Neorenaissance Von nun an wurde das Gebaude nach dem Bauherrn dieser Umgestaltung Konig Johann Johanneum benannt 1876 zog die Porzellansammlung in drei Raume des Obergeschosses ein 1877 folgte das Historische Museum die heutige Rustkammer Durch die Luftangriffe auf Dresden im Februar 1945 brannte das Bauwerk aus und wurde stark beschadigt 1950 begann der Wiederaufbau des Gebaudes das spater an das Verkehrsmuseum ubergeben wurde In den 1960er Jahren erhielt das Johanneum mit der Restaurierung der Fassade das heutige Aussehen nbsp Aushubarbeiten am Neumarkt im Hintergrund rechts das kriegszerstorte Johanneum um 1959 nbsp Neumarkt mit Johanneum und Ruine der Frauenkirche vom Turm des Rathauses aus gesehen 1972 nbsp Johanneum mit der Aufschrift Verkehrsmuseum davor der unbebaute Vorplatz 1973 nbsp Detailansicht der stadtseitigen Fassade 2008 Gegenwart Bearbeiten2007 2021 befand sich im Langen Gang die Schifffahrtsausstellung des Verkehrsmuseums 2021 wurde die Gewehrgalerie als Teil der Rustkammersammlung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden in der restaurierten bzw rekonstruierten Raumlichkeit eroffnet 2008 wurde mit der Fassadensanierung des Johanneums im Neorenaissancestil der dritten Umbauphase von 1872 bis 1876 begonnen Das Relief Augusts des Starken Kurfurst von Sachsen und Konig von Polen das sich ursprunglich am Palais Wackerbarth in der Inneren Neustadt befand wurde nach dessen Zerstorung geborgen und befindet sich inzwischen am Johanneum Literatur BearbeitenDresdener Kunstblatter Vierteljahresschrift der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden Themenheft zum Stallgebaude mit weiterfuhrenden Quellen und Literaturangaben Heft 1 Jahrgang 53 Dresden 2009 Esther Munzberg Aula enim Principis non equorum videbatur Der neue Stall und Harnischkammerbau in Dresden 1586 In Sybille Ebert Schifferer Elisabeth Kieven Hrsg Scambio culturale con il nemico religioso Italia e Sassonia attorno al 1600 Atti della giornata internazionale di studi nell ambito della serie di incontri Roma e il nord percorsi e forme dello scambio artistico 4 5 aprile 2005 Roma Bibliotheca Hertziana Mailand 2007 S 143 151 Onlineversion auf ART Dok der UB Heidelberg Esther Hoppe Munzberg Das Kurfurstliche Stall und Harnischkammergebaude mit Langem Gang und Stallhof eine neue Bauaufgabe im Komplex des Dresdner Residenzschlosses in Landesamt fur Denkmalpflege Sachsen Hrsg Das Residenzschloss zu Dresden Band 2 Die Schlossanlage der Renaissance und ihre fruhbarocken Um und Ausgestaltungen Petersberg 2019 S 397 419 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johanneum Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Fritz Loffler Das alte Dresden Geschichte seiner Bauten E A Seemann Leipzig 1981 ISBN 3 363 00007 3 a b Dirk Syndram P Ufer Die Ruckkehr des Dresdner Schlosses edition Sachsische Zeitung Dresden 2006 ISBN 978 3 938325 28 5 S 78 Stadtlexikon Dresden A Z Verlag der Kunst Dresden 1995 ISBN 3 364 00300 951 052055555556 13 739505555556 Koordinaten 51 3 7 4 N 13 44 22 2 O Normdaten Geografikum GND 1042620342 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johanneum Dresden amp oldid 233829863