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Der Judenhof in Dresden ist ein kleiner Platz in der Inneren Altstadt Er ist wie auch An der Frauenkirche ein Nebenplatz des Neumarkts 1 Bereits 1371 urkundlich erwahnt ist er dessen altester Teil und befand sich bereits vor der Verlegung der Dresdner Befestigungsanlagen innerhalb der Stadtmauer in der Nahe des Frauentores das zur Frauenkirche fuhrte Stallgebaude am Judenhof 1677Blick vom Judenhof uber den Neumarkt in Richtung Frauenkirche 1747 Judenhof im Stadtplan Dresdens von 1828Blick vom Judenhof Richtung Frauenkirche 1930 Judenhof mit Johanneum Regimentshaus und Dinglingerhaus Quartier VII 2 2019 Seinen Namen behielt der Judenhof nachdem im Jahr 1411 die dort stehende Synagoge sowie weitere Grundstucke und das Vermogen der Dresdner Juden konfisziert worden waren Das zum Gewandhaus mit Brauerei umgenutzte Gebaude wurde im 16 Jahrhundert teilweise abgerissen um in dessen Nahe ein Stallhaus zu errichten das heutige Johanneum Spatestens zum Anfang des 17 Jahrhunderts wurde der Rest des Gewandhauses abgerissen In dessen Nahe entstand als westlicher Abschluss des Platzes um 1715 das Dinglingerhaus Vor dem Johanneum steht seit 1866 der Friedensbrunnen auch Turkenbrunnen genannt In der Nahe des Brunnens erinnert der Krellstein an den 1601 hingerichteten Kanzler Nikolaus Krell In der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Name getilgt und der Platz in den Neumarkt eingegliedert bei den Bombardierungen 1945 wurden die angrenzenden Gebaude weitraumig zerstort Erst seit 1991 wird der Platz wieder als Judenhof bezeichnet Inhaltsverzeichnis 1 Wiederaufbau 1 1 Planungsgeschichte 1 2 Quartier VII 2 Einzelnachweise 3 WeblinksWiederaufbau BearbeitenPlanungsgeschichte Bearbeiten Die Anfang der 1980er Jahre beginnenden Bemuhungen um den Wiederaufbau des Neumarkts umfassten auch die Wiederherstellung des Judenhofs als eines der drei Teilbereiche der gesamten Platzanlage Die Einteilung der angrenzenden Quartiere VI VII und VIII bezieht sich auf das gesamte Wiederaufbauvorhaben des Neumarktareals Nach langen Diskussionen wurde 2010 beschlossen auf die Bebauung der einstigen Gewandhausflache die im Quartier VI die westliche Begrenzung des Neumarkts bildet zu verzichten und damit den Judenhof wie im Zeitraum zwischen 1791 und 1945 enger an den Neumarkt zu binden Mit den Leitbauten von Regimentshaus und Dinglingerhaus sowie den Leitfassaden Neumarkt 14 16 und 17 erhalt der Judenhof sein Erscheinungsbild weitgehend zuruck Erste Schritte zum Wiederaufbau des Judenhofs waren die archaologischen Ausgrabungen die ab 2008 in den einzelnen Quartieren durchgefuhrt und bis 2013 abgeschlossen wurden Quartier VII Bearbeiten nbsp Blick aus der Schlossstrasse zur Ecke Sporer Schossergasse vor Beginn des Wiederaufbaus Quartier VII 1 Von zentraler Bedeutung fur die Gestalt des Judenhofs ist das Quartier VII Es begrenzt den Platz als Teilbereich des Neumarkts nach Westen und besteht aus zwei Strassenblocken die die Flache bis zur Schlossstrasse im Westen einnehmen Die nordliche Begrenzung wird durch die dem historischen Verlauf folgende Sporergasse gebildet wahrend die sudliche Halfte der beiden Blocke in den 1960er Jahren mit dem Kulturpalast uberbaut wurde Nordlich des Kulturpalastes verlauft die neu angelegte Rosmaringasse so dass die Teilquartiere nur noch etwa 50 ihrer Vorkriegsflache umfassen Die Platzfront zum Judenhof wird durch das Quartier VII 2 gebildet das sich bis zur Schossergasse im Westen erstreckt 2013 wurden hier archaologische Ausgrabungen durchgefuhrt Am 26 Februar 2015 erfolgte die Grundsteinlegung fur den Wiederaufbau des Quartiers durch die Kimmerle GbR Judenhof Hochstadt a d Donau Dresden v d d Michael Kimmerle Das Projekt wurde 2016 2017 fertiggestellt Die Fassaden zum Judenhof wurden dabei getreu dem historischen Vorbild entsprechend wiedererrichtet Neumarkt 16 um 1710 Georg Haase Neumarkt 17 ursprunglich zwei Einzelbauten aus dem 17 Jahrhundert sowie das Dinglingerhaus Neumarkt 18 als Kronung des hochbarocken Dresdner Burgerhausbaues letzteres unter Einbeziehung des historischen Kellers An der Kreuzung Sporergasse Schossergasse ist das palaisartige Triersche Haus aus dem 17 Jahrhundert mit seinem pragnanten Eckerker wieder entstanden Die weiteren Fassaden vor allem zur Rosmaringasse wurden zeitgenossisch gestaltet Trotz der zuletzt mehrfach verscharften Energieeinsparverordnung wurden alle Fassaden massiv in Ziegeln gemauert bzw haben eine entsprechende Vorblendschale erhalten Neben gewerblicher und gastronomischer Nutzung im Erdgeschoss sind in den Obergeschossen Buros Wohnungen und ein Hotel untergebracht 2 Westlich schliesst das Quartier VII 1 an und erstreckt sich bis zur Schlossstrasse das die Baywobau Dresden GmbH am 31 Dezember 2021 ubergeben hat 3 Als Leitbau ist hier der prachtvolle Rokokobau des Casarschen Hauses Schossergasse 25 wiedererstanden zudem sind die bedeutenden Renaissancegebaude Schlossstrasse 28 und 30 Furstliches Haus zumindest in ihren Fassade wiedererstanden Das bedeutende Erkerrelief des Hauses Nr 30 mit der Darstellung Kurfurst Christians II und seiner Gemahlin Hedwig von Danemark wurde nach 1945 geborgen und konnte wiedereingebaut werden heute im Stadtmuseum Dresden Einzelnachweise Bearbeiten Judenhof heute In Arstempano Abgerufen am 27 Oktober 2019 Projekthomepage abgerufen am 18 April 2019 Thomas Baumann Hartwig Baustart am Neumarkt Im Quartier VII 1 rollen die Bagger In Dresdner Neueste Nachrichten 2 April 2019 abgerufen am 18 April 2019 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Judenhof Dresden Album mit Bildern Videos und Audiodateien Der Judenhof als Teil der Dresdner und judischen Stadtgeschichte von Thomas Kantschew Eintrag im Stadtwiki Dresden Projekthomepage zum Wiederaufbau des Quartiers VII51 051666666667 13 739583333333 Koordinaten 51 3 6 N 13 44 22 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judenhof Dresden amp oldid 230193781