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Der Neumarkt in Dresden ist ein Platz in der Inneren Altstadt zwischen Altmarkt und Elbe Er gehort wie der Theaterplatz der Schlossplatz und der Altmarkt zu den bedeutendsten Platzen der Dresdner Altstadt NeumarktPlatz in DresdenFrauenkirche und die ersten fertiggestellten QuartiereBasisdatenOrt DresdenOrtsteil Innere AltstadtAngelegt 13 JahrhundertNeugestaltet seit 1950 besonders seit 1990 Einmundende Strassen Munzgasse Salzgasse Rampische Strasse Landhausstrasse Moritzstrasse Galeriestrasse JudenhofBauwerke Frauenkirche Kunstakademie JohanneumNutzungNutzergruppen Fussverkehr Radverkehr Offentlicher Verkehr TiefgarageNeumarkt Quartiere in der fortgeschrittenen Wiederaufbauphase 2007 Neumarkt mit Frauenkirche 2012Der Neumarkt entstand im 16 Jahrhundert nach der Verlegung der alten Stadtmauer unter Einbeziehung des Judenhofs als zweiter Marktplatz und fand nach der Sakularisation des Frauenkirchhofs im 18 Jahrhundert eine Vergrosserung Die uberwiegend erhaltene barocke Bebauung des Neumarkts wurde durch die Luftangriffe auf Dresden im Februar 1945 zu grossen Teilen zerstort Nach der Trummerberaumung waren seine Grenzen aufgehoben und er erschien als weitlaufige Freiflache um die Ruine der Frauenkirche begrenzt durch das Johanneum den Kulturpalast und die Ruine des Kurlander Palais Bei der Enttrummerung wurden auch standfeste und wiederaufbaufahige Bauensembles abgerissen wie an der Rampischen Strasse Durch die rege Bautatigkeit nach der deutschen Wiedervereinigung ausgelost durch den Wiederaufbau der Frauenkirche veranderte insbesondere ab 2001 der heutige Platz seine Gestalt fortlaufend Die Neubebauung zielte nach langen und kontroversen Debatten auf eine weitgehende Rekonstruktion vieler historischer Gebaude und Gebaudegrundrisse im Stil des Dresdner Barock die den Neumarkt in der Vergangenheit kennzeichneten und durch Krieg und nachfolgendem Abriss vernichtet wurden Gleichwohl hat starkes burgerschaftliches Engagement etwa der Burgerinitiative Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden erheblich Einfluss auf diese Wiederherstellung genommen auch anders geplante Bauten etwa das Neue Gewandhaus verhindert Als Neumarktareal oder Neumarktquartiere wird eine Reihe von Parzellen rund um Neumarkt und Frauenkirche beziehungsweise zwischen Kulturpalast Schloss Sekundogenitur Kunstakademie Albertinum und Landhaus bezeichnet die zwischenzeitlich bebaut sind Sie werden als Quartier I bis Quartier VIII bezeichnet Im Fruhjahr 2019 war die unmittelbare Platzbebauung am Neumarkt und damit dessen Raumeindruck am 31 Dezember 2021 schliesslich das gesamte Neumarktareal fertiggestellt beides mit Ausnahme der sudlichen abschliessenden Platzkante mit dem Hotel Stadt Rom fur das es 2023 abschliessende Entscheidungen geben soll letzteres mit Ausnahme des Quartiers um das Palais Hoym das sich im Rohbauzustand befand Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage 1 2 Gliederung 1 3 Verkehr 2 Geschichte 2 1 Spatmittelalter 2 2 Barock 2 3 19 Jahrhundert 2 4 20 Jahrhundert 2 5 Ausgrabungen und Archaologie 3 Bebauung 3 1 Planungen bis 1977 3 2 Planungen 1977 bis 1994 3 3 Planungen ab 1994 3 4 Profan und Sakralbauwerke 3 5 Quartier I ehemals als Quartier QF bezeichnet 3 6 Quartier II 3 7 Quartier III 3 8 Quartier IV 3 9 Quartier V 3 10 Quartier VI 3 11 Quartier VII 3 12 Quartier VIII 3 13 Skulpturen und Denkmaler 4 Kontroverse um die Bebauung 4 1 Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden e V 4 2 Burgerbegehren 4 3 Positionen 4 3 1 Positionen zur Gestaltung 4 3 1 1 Identitat 4 3 1 2 Authentizitat 4 3 1 3 Gegenwart 4 3 2 Kritik an der Umsetzung 5 Weblinks 6 Literatur 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenLage Bearbeiten nbsp Strassen und Quartiere des NeumarktsDer Neumarkt im weiteren Sinn zu DDR Zeiten Planungsgebiet Neumarkt Neumarktgebiet oder auch Neumarktareal seit etwa 1997 98 wird der weitere Sinn haufig und damit falschlich ebenfalls nur als Neumarkt bezeichnet liegt zentral in der Inneren Altstadt zwischen dem Kurlander Palais und dem Taschenbergpalais Er ist in diesem Sinn umgeben von der Bebauung der Bruhlschen Terrasse im Norden und der Wilsdruffer Strasse im Suden In ihm liegt das Coselpalais Dabei war der Neumarkt im engeren Sinn bis 1945 ein Platz in der Inneren Altstadt der allerdings bis zu seiner Zerstorung mit seinem Nebenplatz dem Judenhof mit einem mit wenigen Ausnahmen geschlossen erhaltenen Ensemble des burgerlichen Barocks in Dresden begrenzt wurde Von allen Gebauden die bis 1945 am Neumarkt standen blieben am Neumarkt selbst lediglich als Ruinen bis zu ihrem Wiederaufbau das Johanneum und die Frauenkirche erhalten Alle anderen Gebaude wurden zerstort die Ruinen wurden nach 1945 vollstandig abgetragen dies galt aber auch fur die Gebiete die dem eigentlichen Neumarkt als Neumarkt im weiteren Sinn durch verschiedene Planungen erst nach 1945 zugerechnet wurden Gliederung Bearbeiten nbsp Luftbildansicht des Neumarktareals bei Baubeginn mehrerer Quartiere zentral im Bild 2005 nbsp Luftbild fertiggestellter Neumarkt Quartiere an der Frauenkirche 2008Der Neumarkt im engeren Sinn war bis 1945 ein Platz in der Inneren Altstadt der im Nordosten einen Nebenplatz den Judenhof besass und dem schon vor 1945 die Flachen westlich und sudwestlich der Frauenkirche zugerechnet wurden Historisch bei der Stadterweiterung Erweiterung der Festungswerke bei Abtragung des Frauentors um 1550 entstanden wurde er durch folgende Strassen und Platze begrenzt Augustusstrasse und Munzgasse im Norden im Osten das Areal westlich und sudwestlich der Frauenkirche in das von Osten Salzgasse und Rampische Strasse die Richtung Tzschirner und Rathenauplatz verlaufen im Sudwesten Landhausstrasse und Moritzstrasse gen Suden die Kleine Kirchgasse und gen Osten die Frauenstrasse und als Nebenplatz im Nordosten der Judenhof Nach der Zerstorung durch die Luftangriffe auf Dresden 1945 und die Grossflachenenttrummerung bis 1958 endgultig dann bis 1963 blieb der Neumarkt durch seine zahlreichen erhaltenen Bordsteinkanten anschliessend zwar noch im Stadtgrundriss prasent durch die pragende Ruine der Frauenkirche auch als solcher im Gedachtnis der Dresdner Bis 1948 verlief noch eine Strassenbahntrasse von der Moritzstrasse zur Augustusstrasse uber den Neumarkt diese wurde nach den Luftangriffen nicht wieder in Betrieb genommen und die Schienen in dem Jahr ausgebaut und soweit brauchbar an anderen Stellen weiterverwendet Nach der Trummerberaumung bei der auch standfeste und wiederaufbaufahige Bauensembles abgerissen wurden wie an der Rampischen Strasse erschienen seine Grenzen allerdings als aufgehoben Entstanden war eine weitlaufige Freiflache um die Ruine der Frauenkirche gebaudeseitig begrenzt durch die erhaltenen und zum Teil noch viele Jahre ruinosen Gebaude Stallhof Johanneum Kunstakademie Albertinum im Norden die Ruine des Kurlander Palais und das Polizeiprasidium im Westen den damals einsetzenden Aufbau der Wilsdruffer Strasse Ernst Thalmann Strasse Nordseite im Suden und die Ruinen von Residenzschloss und Taschenbergpalais im Osten Erst ab 1977 gewinnt uber verschiedene Planungsstufen Entwurfsseminare und Wettbewerbe die Auffassung Raum dieses so beschriebene gesamte Neumarkt Areal Neumarkt im weiteren Sinne zu gliedern und in verschiedene Blockstrukturen bzw Gevierte aufzuteilen Hilfreich war dabei dass die ab 1973 in der DDR eingesetzte Wohnungsbauserie WBS 70 wandelbar war und zahlreiche Sonderlosungen ermoglichte Dem stand das Konzept der denkmalpflerischen Leitbauten zur Seite das 1981 erstmals einem grosseren Kreis bekannt wurde und immer praziser ausformuliert wurde Dabei war das grundsatzliche Konzept des Leitbaus die zumindest fassadenseitige wenn moglich aber vollstandige Wiederherstellung eines Gebaudes aus dem Zeitraum vor der Zerstorung wobei dieses von Ausnahmen abgesehen nicht unbedingt grundstucksgenau an bzw eingeordnet werden musste Das erste sichtbare Ergebnis dieses Planungsansatzes war die Eroffnung des Hotels Dresdner Hof heute Hilton Dresden am 26 Januar 1990 und brachte Aufschluss wie diese Geviert Konzeption sich umsetzen liesse zumal die parallel entstandene Munzgasse ostlich durch einen reinen U formigen WBS 70 Baukorper begrenzt ist selbst die Dachflachen zur Munzgasse und zur Frauenkirche sind industrielle WBS 70 Platten die lediglich schrag aufgelegt wurden und der zudem recht geschickt an die westlichen Brandgiebel der Kunstakademie anschliesst Nach dem Beschluss des Planungsleitbildes Innenstadt Entwurf Juli 1990 endgultig 1993 Herausgeber war das damalige Dezernat fur Stadtentwicklung unter Leitung des Dezernenten Beigeordneten Ingolf Rossberg und dem Versuch von Investoren im Rahmen von Immobilienentwicklungen moglichst das gesamte Areal in eine Hand zu bekommen beteiligt an diesen Versuchen waren nahezu alle deutschen Grossbanken wollte ab 1995 der Beigeordnete fur Bau Gunter Just unbedingt eine fur das gesamte Areal geltende Gestaltungssatzung einfuhren Er liess sich dabei von seiner Auffassung als Architekt leiten dadurch samtliche Probleme einschliesslich Strassenbreiten und Baufluchten regeln zu konnen Von Juristen uberredet uberzeugt davon war er nie setzte er durch die Gevierte nunmehr als Quartiere bezeichnet jeweils fur sich zu betrachten und dafur jeweils eigene stadtebauliche und architektonische Konzeptionen zu erstellen Die Illusion das Bauen mit Hilfe einer fur das gesamte Areal geltenden Gestaltungssatzung regeln zu wollen scheiterte zwar 2002 endgultig sie wurde zwar ausformuliert trat aber nie in Kraft brachte jedoch gemeinsam mit dem erheblich erweiterten Leitbauten Begriff der nunmehr auch Fassadenrekonstruktionen einschloss allerdings Grundsatze fur ein architektonisches Herangehen an die Nicht Leitbauten Ihre Vorbereitung wurde damit durch die intensive Quartiers Planung und deren anschliessende Quartiersverausserung mit harten Auflagen was trotzdem Immobilienentwicklern mit einer moglichen Mischfinanzierung entgegenkam quasi legitimiert Dieses Modell was in Grundzugen bereits Ingolf Rossberg 1992 1993 im Rahmen des Planungsleitbildes Innenstadt entwickelt hatte erwies sich in Verbindung mit der Definition der Quartiere schliesslich als grundlegend fur die Entwicklung des Neumarktareals zumal dies auch engagierte Investoren wie die Baywobau auch fur sich als Geschaftsmodell erkannten und anderweitig umsetzten Beispiel Lahmann Sanatorium Der parallel einsetzende und deutschlandweit gefuhrte Disput um die Architektur des gesamten Areales nunmehr vereinfacht nicht mehr korrekt Neumarktgebiet oder Neumarktareal sondern nur noch Neumarkt genannt und damit Missverstandnisse hervorrufend verhinderte einerseits eine zugige Bebauung ermoglichte aber mehrere Dinge u a Eine breite fachoffentliche und burgerschaftliche Diskussion einschliesslich der Grundung der Burgerinitiative Gesellschaft Historischer Neumarkt die Klarung um den Umgang mit der Ostmoderne im Allgemeinen und den Weiter Bestand des Kulturpalastes im Besonderen sowie dessen Einbindung in das Areal die Klarung zahlreicher Detailfragen u a Larmschutz Abstandsflachen naturschutzrechtliche Ausgleiche ruhender Verkehr die zum Teil erst und einmalig waren war doch ein barockes Viertel in diesem Umfang bisher nirgendwo in Deutschland praktisch neu gebaut worden erst recht nicht unter den Bedingungen des inzwischen auch europaisch fein ausziselierten Bauplanungs und Bauordnungsrechtes Nebeneffekt der zwar nicht gewollt aber dennoch eintrat war dass das temporare Lager von Steinen fur den Wiederaufbau der Frauenkirche praktisch bis kurz vor dessen Abschluss fast zehn Jahre hinweg im Neumarktareal verbleiben konnte und erst mit dem Wiederaufbau des Hotel de Saxe 2003 fur wenige Monate und durch den fortgeschrittenen Wiederaufbau bereits stark verkleinert umziehen musste Am 31 Dezember 2021 wurde mit Ausnahme des noch fehlenden Hotel Stadt Rom sowie des bis dahin noch im Rohbau befindliche Gebaudeensemble auf dem Areal des abgerissenen Anbaus an das Polizeiprasidium das durch die Grossflachenenttrummerung entstandene Freiflachengebiet mit neu errichteten Bauten fertiggestellt und der Offentlichkeit ubergeben worden Verkehr Bearbeiten Das Neumarktareal selbst ist heute eine Fussgangerzone Bis zur Umgestaltung beginnend ab dem Neubau des damaligen Dresdner Hofes und der Munzgasse 1987 eroffnet 1990 diente er mit seiner Umgebung vor allem als Parkflache in einigen Bereichen wurde er durch Baracken mindergenutzt Unter dem Neumarkt befindet sich seit 2005 eine offentliche Tiefgarage die im Zusammenhang mit dem Hotel de Saxe errichtet wurde Durchlassig fur den Strassenverkehr sind nur die Bruhlsche Gasse zum Terrassenufer die Landhausstrasse zum Pirnaischen Platz uber die die Zufuhrung fur die Tiefgaragen erfolgt und die Salzgasse zum Rathenauplatz Eine Strassenbahntrasse uber den Neumarkt wie vor 1945 ist weder geplant noch sinnvoll Vom OPNV wird er vor allem vom an das Areal angrenzenden Platzen Pirnaischer Platz und Postplatz erschlossen die auch vor 1945 siehe Geschichte des Strassenbahnnetzes Dresden Hauptknotenpunkte waren Geschichte BearbeitenSpatmittelalter Bearbeiten nbsp Ansicht der Stadt Dresden um 1634 Der Neumarkt ist der untere der beiden PlatzeDer Neumarkt liegt auf einer leichten Erhebung und gehort deswegen wohl zu den altesten Siedlungsorten im Stadtkern Dresdens Die Elbe war zu der Zeit nicht so eingefasst wie in der Gegenwart sondern war im gesamten Elbtalkessel verzweigt und schloss so wohl das Fischerdorf auf dem Gebiet des Neumarkts ein Auf der anderen Seite des Hauptstroms lag die Siedlung die spater Altendresden und seit der Neuerrichtung Neustadt genannt wird Zwischen diesen Siedlungen bestand eine Fahrverbindung etwa auf Hohe der Grossen Fischergasse seit 1849 Munzgasse Durch die steinerne Elbbrucke wurde die Uberquerung der Elbe spater westlich des Neumarktgebietes einfacher Weiter sudwestlich entstand ein weiterer Ortskern um die Kreuzkirche Mit Vergabe des Stadtrechts Anfang des 13 Jahrhunderts entstand dort auf Basis des Stapelrechts ein Marktplatz und spater eine Stadtmauer um die Siedlung Obgleich die Siedlung Dresdene und das Dorf um die Kirche Zu Unsrer Lieben Frauen sehr nah aneinander lagen wurden sie durch die Stadtmauer getrennt Warum die Siedlungen nicht gemeinsam umfasst wurden ist nach wie vor nicht geklart Die These auf dem Gebiet des Neumarkts hatten vorwiegend Slawen gewohnt wurde durch archaologische Erkenntnisse widerlegt Noch bis ins 16 Jahrhundert gehorte der Platz um die Kirche Zu Unsrer Lieben Frauen nicht zur ummauerten Stadt Dresden Vielmehr anderte die Wehranlage die Siedlung so dass sie sich wie eine Vorstadt an das Frauentor vorlagerte Spater wurde die Flache der Neumarktquartiere gleichzeitig mit dem Ausbau Dresdens zur kurfurstlichen Residenz um 1530 eingemeindet vor allem um die Stadtbefestigung ausbauen zu konnen Dresden hatte von da an zwei Marktplatze Der Markt an der Kreuzkirche wurde von diesem Zeitpunkt an Altmarkt und der hinzugewonnene Platz Neumarkt genannt Die Kirchgemeinde der Frauenkirche erstreckte sich aber weiterhin weit in das ostliche Umland das erst spater nach Dresden eingegliedert wurde Durch die Verlagerung der Stadtfestung anderte sich die Aufteilung der Gebaude am Neumarkt Die nunmehr innere Stadtmauer konnte geschleift werden und liess Platz fur neue Gebaude So entstand das alte Gewandhaus der Judenhof einst ein kleiner Platz in der Stadt an der Stadtmauer wurde eine Teilflache des Neumarkts Uber den Neumarkt verlief eine der Hauptstrassen durch die Stadt die das Pirnaische Tor mit der Elbbrucke verband Schon 1591 wurde das Johanneum als Wagenremise des Schlosses erbaut und war wie die gesamte Bebauung mit Ausnahme der Kirche von der Renaissance gepragt Die sonstige Bebauung war vorrangig burgerlich und bestand aus fur die Renaissance typischen Giebelhausern Barock Bearbeiten nbsp Dresden um 1750 Der Neumarkt befindet sich zwischen dem ostlichen Stadttor und der Elbbrucke Die Karte ist zur Einnordung um 90 gegen den Uhrzeigersinn zu drehen Im Zeitalter Augusts des Starken wandelte sich der Platz unter dem Einfluss des Dresdner Barock Der Bebauung am Neumarkt ging die vollige Neugestaltung Altendresdens zur Neuen Koniglichen Stadt am anderen Elbufer voraus Durch einen verheerenden Stadtbrand konnte diese mit symmetrischen Strassenzugen und stilreinen Gebauden bebaut werden Sowohl in den kurfurstlichen Bauwerken als auch an den burgerlichen Hausern bildete sich der Dresdner Barock heraus Am Neumarkt wurden im Fruhbarock einzelne Wohnhauser umgestaltet andere verblieben im Stil der Renaissance Der Grundriss des Platzes verblieb in seiner ursprunglichen Form Um die gotische Frauenkirche befand sich ein ausgedehnter Friedhof Friedrich August und die Burgerschaft ergriffen erste Regulierungen der Bebauung die vor allem die Traufhohen betrafen Trotz Aufgliederung der Gemeinde auf neue Kirchen im Umland Dresdens war das gotische Bauwerk mittlerweile zu klein geworden Von 1726 bis 1743 entstand deshalb die barocke Frauenkirche mit ihrer markanten Sandsteinkuppel anstelle der gotischen Kirche Mit Fertigstellung der Kirche wurden erstmals Eingriffe in die Platzbebauung erwogen um die Wirkung der Kirche zu verstarken So wurde der Abriss der Altstadter Wache die den Platz mittig teilte geplant aber noch nicht vollzogen Im Siebenjahrigen Krieg wahrend einer Belagerung im Juli 1760 wurde die Kuppel der Frauenkirche Ziel eines preussischen Artilleriebeschusses Die Kirchkuppel wurde stark beschadigt blieb aber erhalten Die umliegende Wohnbebauung sowie die Altstadter Wache und das Gewandhaus fielen dem Beschuss zum Opfer Die schon vorher als storend angesehenen Gebaude wurden abgerissen und die umschliessende Bebauung vollstandig im Stil des Rokokos bzw Spatbarocks wiederhergestellt 19 Jahrhundert Bearbeiten Spater kam es nur zu vereinzelten Anderungen an Gebauden Das Johanneum wurde fortlaufend weiter verandert und erhielt erst 1872 seine endgultige Form Mit der Auflosung der Stadtmauer schloss sich an das Neumarktareal in unmittelbarer Nahe die Pirnaische Vorstadt an Am Anfang des 19 Jahrhunderts wuchs Dresden vor allem durch die Anlage der Dresdner Vorstadte Die Innenstadt nahm immer mehr den Charakter eines historischen Stadtkerns an nbsp Der Neumarkt im Hintergrund das Hotel Stadt Rom war Mittelpunkt des Dresdner Maiaufstands 1849Als eine der letzten Auseinandersetzungen der Marzrevolution kam es 1849 zum Dresdner Maiaufstand der darauf abzielte den sachsischen Konig zu sturzen Wahrend des Aufstands war der Neumarkt durch die Nahe zum Zeughaus der Dresdner Garnison das von den Revolutionaren eingenommen wurde das Zentrum der Barrikadenkampfe Erst preussische Truppen ermoglichten es dem sachsischen Konig Friedrich August II nach Dresden zuruckzukehren Bei der Ruckeroberung der Stadt kam es auf dem Neumarkt zu Gefechten zwischen Revolutionaren und den preussischen und sachsischen Armeen Die Fassaden der Neumarktbebauung wurden dabei beschadigt Konig Albert veranderte die Bebauung im Neumarktgebiet am Ende des 19 Jahrhunderts noch einmal durch den neoklassizistischen Bau der Kunstakademie und der Umgestaltung des Zeughauses zum Albertinum Im Gegensatz zum sudlich angrenzenden Innenstadtgebiet um die neu entstandene Konig Johann Strasse blieb die burgerliche Architektur des Platzes weitestgehend vom damals vorherrschenden Eklektizismus verschont sieht man vom Abriss des nunmehr rekonstruierten Hotel de Saxe und dessen Ersetzung durch das pompose Postamt ab 20 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Zerstortes Neumarktgebiet 1945 In der Bildmitte die Frauenkirchruine links der Neumarkt Im Hintergrund ist der Turm der Dreikonigskirche auf der anderen Elbseite erkennbar nbsp Farbfoto vom fast leeren Neumarkt mit Johanneum und Ruine der Frauenkirche rechts 1972 Blick vom Rathausturm nbsp Der Neumarkt mit dem Polizeiprasidium 1986Durch die Luftangriffe auf Dresden am 13 14 und 15 Februar 1945 wurde die Bebauung des Neumarkts weitestgehend zerstort Nach der Beseitigung der Trummer blieben nur Teile eines der vier Treppenturme und der Choranbau der Frauenkirche sowie die Umfassungsmauern des Johanneums von der historischen Bebauung bestehen Die Trummer wurden aus der Innenstadt geraumt und die weitestgehend erhaltenen Keller verfullt Durch den Wiederaufbau der sudlichen Innenstadt anderte sich vor allem der Strassengrundriss Die Ernst Thalmann Strasse heute Wilsdruffer Strasse wurde als drastische Verbreiterung der seit dem Ende des 19 Jahrhunderts bestehenden Verbindung Wilsdruffer Strasse Altmarkt Konig Johann Strasse zwischen Pirnaischem Platz und Postplatz quasi neu angelegt Der Trummerberg der Frauenkirche sollte beraumt werden dieses Vorhaben wurde jedoch nach Protesten aus der Bevolkerung und wegen fehlender Finanzen fallen gelassen Wenig spater wurde die Ruine offiziell zum Mahnmal gegen den Krieg erklart Wahrend die Rekonstruktion der Gebaude des sachsischen Hofstaats wie Zwinger oder Katholische Hofkirche schon kurz nach dem Krieg initiiert wurden blieb der Neumarkt fur viele Jahre frei von Bebauung Erst 1969 wurde der Kulturpalast als Abtrennung zwischen Alt und Neumarkt eroffnet Etwa zur selben Zeit wurde der Wiederaufbau des Johanneums abgeschlossen Dem historistischen Polizeiprasidium wurde 1979 ein stufenformiger Plattenbau angefugt Ab 1980 wurde noch zu Zeiten der DDR eine historisierende Wiederherstellung der Umgebung des Neumarktes mit dem Fernziel des Neubaus der Frauenkirche diskutiert zum Teil geplant und in Ansatzen realisiert An der Topferstrasse begann Ende der 1980er Jahre der Bau des postmodernen Hotels Dresdner Hof Hilton Dresden daneben entstanden postmoderne Plattenbauten mit Wohnungen Die Umsetzung der ehrgeizigen Ziele wurde durch die Wirtschaftskrise in der kollabierenden DDR verhindert Siehe Gliederung siehe Planungen 1977 bis 1994Durch die deutsche Wiedervereinigung und den Ruf aus Dresden nach einem Wiederaufbau der Frauenkirche wurde eine Neubebauung des Neumarktes moglich Ab 1999 betrieb Tempo Fritz 2016 auf dem im Wiederaufbau befindlichen Neumarktareal vor dem Verkehrsmuseum einen Imbiss in einem roten Tempo Mobil durch seine Art avancierte er dabei zum Stadtoriginal Ausgrabungen und Archaologie Bearbeiten Die Grossflachenenttrummerung erfolgte in der Regel nur bis maximal 20 Zentimeter unter Gelandeoberflache Keller wurden anschliessend beraumt und verfullt Im Zuge der Baufeldberaumungen konnten nunmehr diese Keller im Untergrund des Neumarkts untersucht werden Weitere Objekte von Interesse waren die alte Stadtfestung und das Frauentor sowie der Friedhof der alten Frauenkirche Eine Besiedlung des Gebiets um die Frauenkirche ist bereits um 700 vor Christus uber Siedlungsspuren nachweisbar Nach langerer Pause entstand im 12 Jahrhundert eine stadtische Siedlung die dann in einer ins Jahr 1206 datierten erhaltenen Urkunde als Dresdene erwahnt wurde Anfangs bildeten die Stadtraume um Altmarkt und Frauenkirche wohl noch eine geschlossene Siedlungsflache Quer durch das Neumarktviertel verlief spatestens Ende des 13 Jahrhunderts die alteste Stadtmauer erst als einfache Mauer dann als Zwingerbauwerk angelegt Ihr vorgelagert war ein Wassergraben uber den am Frauentor eine Holzbrucke fuhrte Uberraschend fanden sich bei den Ausgrabungen Reste der Stadtmauer mit dem erhaltenen Frauentor der vorgelagerten Brucke und daneben eine weitgehend erhaltene Barbakane eine halbkreisformige Bastion Samtliche dieser Strukturen wurden nach der Erforschung abgerissen um einer Tiefgarage Platz zu machen Ebenfalls gefunden wurden Uberreste eines angestauten Sees Archaologen schliessen daraus dass in der Siedlung vor der Stadtmauer vor allem Muhlenhandwerk angesiedelt war Funde im Schlick des verlandeten Sees deuten zudem auf Metallverarbeitung hin Schon bei der Eingliederung der Flachen nach Dresden war der See verlandet und die Abfuhrungsgraben verfullt An Stelle des Sees wurden einfache Holzhauser in Fachwerkbauweise gebaut die im Falle der Stadtverteidigung abgerissen werden konnten um dem Belagerer keine Deckung zu bieten 1 Um die romanische Frauenkirche befand sich ein Friedhof der ebenfalls untersucht wurde Unterschiede zeigten sich vor allem im Aufwand fur die Bestattungen zwischen Spatmittelalter und Barock Zwar konnten vereinzelt Sarge des Spatmittelalters gefunden werden die meisten Toten wurden aber nur im Leichentuch und mit aufgelegtem Holzkreuz begraben Aus der Lage der Toten und der wenigen Grabbeigaben wird geschlossen dass es sich bei diesen um slawische Christen handelt Graber des Barock unterscheiden sich durch ihre aufwendigeren Grabbeigaben wie Goldringe oder Totenkronen Der Friedhof war bis zu seiner Schliessung 1715 eng belegt 1 Bebauung Bearbeiten nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Panorama mit Verkehrsmuseum links Frauenkirche mittig und Neuem Rathaus rechts im Hintergrund Bedingt durch Kriegszerstorungen und den folgenden grossflachigen Beraumungen entstanden zwischen 1951 und 1963 rund um die Ruine der Frauenkirche deren Erhalt erst 1962 beschlossen wurde grosse Freiflachen Lediglich die Bauten an der Bruhlschen Terrasse wie Sekundogenitur die Kunstakademie das Standehaus und das Albertinum sowie im Nordwesten das Johanneum bildeten gen Norden einen Abschluss im Westen erstreckte sich die Freiflache abgesehen von der Bebauung mit dem Kulturpalast bis zur Schlossstrasse Gen Suden bildete die in den 1950er entstandenen Bebauung der Wilsdruffer damals Ernst Thalmann Strasse den Abschluss gen Osten erstreckte sie sich bis zum Polizeiprasidium Planungen bis 1977 Bearbeiten Das bis 1963 beraumte und so baulich in den Grenzen vorhandene Areal war seit 1946 dem Grossen Dresdner Aufbauplan mehrfach Gegenstand stadtebaulicher Planungen Wahrend in diesem die Wiederherstellung der Platzkanten und geschlossenen Bebauung angedeutet ist wurde dies in den 1950er Jahren zunehmend verlassen Mit der Dominanz eines 100 Meter hohen Kulturhauses wurde auch die Raumbildung des Neumarktes aufgegeben Wahrend noch 1957 Kurt Rothig Platzkanten anhand der fruheren Neumarktbebauung vorschlug wurde offiziell bereits im Jahr darauf das gesamte Areal als Freiflache definiert Anfang der 1960er Jahre werden die Architekten Georg Funk Leopold Wiel und Rolf Gopfert mit Bebauungsstudien beauftragt sie schlagen Einzelhaus und Quartiersbebauungen losgelost vom historischen Grundriss vor die schliesslich 1965 in den Vorschlag einer Zeilenbauweise im Osten Suden und Norden mundet und so auch in den Generalbebauungsplan der Stadt Dresden einfliesst Dieser wird schliesslich 1969 offentlich bekannt und wartet mit zahlreichen Hochhausplanungen in der Dresdner Innenstadt insgesamt auf 2 Planungen 1977 bis 1994 Bearbeiten 1977 wurde im Rahmen eines Wettbewerbes zur Rekonstruktion des Neumarktes und rund um den Neumarkt erstmals die Gigantomanie der 1960er Jahre verlassen Arbeiten von Kurt Milde Kurt W Leucht der Kunsthochschule Berlin und des Montage und Tiefbaukombinates Dresden zeigen erste Ansatze zu einem einem Wiederaufbau der Frauenkirche angemessenen Umgang mit einer Neumarktbebauung die allerdings durch den ruden Anbau an das alte Polizeiprasidium orientierend an den Baukanten des Generalbebauungsplanes von 1968 uberschattet wird 3 Im Juli und August 1981 findet das Dritte Internationale Entwurfsseminar statt und hat den Neumarkt zum Thema Architektenkollektive der UdSSR Polens Ungarns der CSSR Bulgariens Jugoslawiens und der DDR arbeiten zu diesem Thema Dessen Ergebnisse sollten gemass Beschluss des Rates der Stadt Dresden vom 22 September 1980 nie offentlich publiziert werden finden aber 1982 dennoch den Weg in die Offentlichkeit In diesem Seminar wird erstmals die Rekonstruktion des Kanzleihauses des Coselpalais und der Frauenkirche ins Gesprach gebracht wobei deren Wiederaufbau die volkswirtschaftlichen Moglichkeiten bis 1990 d Verf ubersteigt Jedoch ist bei der stadtebaulichen Gestaltung die Moglichkeit des Wiederaufbaus zu berucksichtigen Funf der Bearbeiterteams rekonstruieren den historischen Grundriss oder suchen sich ihm anzunahern Wahrend dieser Arbeit wird der Begriff der Leitbauten fur diese Gebaude erstmals kreiert 3 Im Marz und August 1983 findet der zweite stadtebauliche Wettbewerb statt nunmehr auf dem Entwurfsseminar 1981 basierend Neben Kanzleihaus und Coselpalais werden nunmehr weitere Bauten zugefugt 3 Nach der Wende und der Wiedervereinigung legte der damalige Dezernent fur Stadtentwicklung 1991 das Planungsleitbild Innenstadt Entwurf vor das sich klar zur Wiederherstellung der Raumkanten am und um den Neumarkt bekennt Beschlossen 1994 nach mehreren Anderungen die allerdings nicht das Neumarktgebiet betrafen war damit neben dem zwischenzeitlich begonnenen Wiederaufbau der Frauenkirche gesichert dass die stadtebauliche Gestalt des Neumarktes wiedergewonnen werden soll Planungen ab 1994 Bearbeiten Die Erweiterung aus DDR Zeiten in Plattenbauweise 1976 1979 wurde von Marz bis Juli 2005 abgerissen Nicht zuletzt langjahrige Meinungsverschiedenheiten uber den Wiederaufbau verzogerten eine Bebauung des Neumarkts Die Kontroverse um die Bebauung thematisiert dabei nicht nur Fragen und Anspruche an die Architektur sondern auch philosophische Aspekte der Rekonstruktion zerstorter Gebaude sowie den Umgang mit Gegenwartskunst In den 1980er Jahren wurde der Gedanke der sogenannten Leitbauten entwickelt ein Wiederaufbau jener gut dokumentierten Gebaude die kulturhistorisch und stadtebaulich von besonderem Wert sind beispielsweise Dinglingerhaus oder Kopfbau Rampische Strasse 33 Eine nicht rechtskraftige Gestaltungssatzung fur das Neumarktgebiet in aktueller Fassung vom 1 Marz 2002 sieht in den acht Quartieren auf uber 100 zu bebauenden Parzellen mehr als 60 Leitbauten und zu rekonstruierende Fassaden vor Gebaude die weder den Status von Leitbauten haben noch deren Fassade nach historischem Vorbild zu gestalten vorgesehen ist sollen sich harmonisch einfugen und mit Putzfassade zuruckhaltend zeitgenossisch in dem Sinne postmodern gestaltet werden Im Sommer 2015 waren etwa 60 der einstigen Parzellen bereits wieder bebaut weitere Projekte waren zu der Zeit im Bau Quartier IV Frieseneck Quartier VII 2 bzw in Planung Quartier III Palais Hoym Quartier V 2 Quartier VI Die Neubebauung des Neumarkts soll in der ersten Halfte der 2020er abgeschlossen werden Die Rekonstruktion des historischen Neumarkts wurde 2009 vom Bundesverkehrsministerium mit dem Nationalen Preis fur integrierte Stadtentwicklung und Baukultur ausgezeichnet 4 Profan und Sakralbauwerke Bearbeiten Zentrales und wichtigstes Gebaude am Neumarkt ist die Frauenkirche an der sich der Platz in sudlicher Richtung ausrichtet Die Kirche wurde an ihrem alten Ort und so weit wie moglich mit authentischem Baumaterial rekonstruiert Der burgerlich barocke Kuppelbau entstand zwischen 1726 und 1743 Die Hohe der senkrechten Mauern der Kirche bzw der Anker der Kuppel definieren am Neumarkt die Traufhohen der umliegenden Bebauung Ausser an der Sudseite ist die Kirche eng umbaut Im Westen wird der Judenhof als Teilflache des Neumarkts vom Johanneum begrenzt was als ehemalige Wagenremise zum Residenzschloss gehort Mehrfach in der Geschichte umgebaut und mit neuartigen Baustilen uberbaut zeigt es mit einer klassizistischen Hauptfassade zum Neumarkt Markant ist die Englische Treppe an der sich der Eingang zum Verkehrsmuseum Dresden befindet An das Neumarktareal grenzt der Osteingang zum Stallhof des Schlosses Nordostlich des Neumarkts befindet sich die Kunstakademie die den kleinen Platz An der Frauenkirche abschliesst Sie wirkt auf den Platz vor allem durch ihre Glaskuppel Quartier I ehemals als Quartier QF bezeichnet Bearbeiten nbsp Quartier I zwischen Johanneum und Frauenkirche Haus Neumarkt 3 links Fassadenrekonstruktion neben modernen Fassaden dahinter der Leitbau Neumarkt 2 mit rekonstruiertem LichthofDas erste Quartier Quartier an der Frauenkirche viele Jahre Quartier QF nach Nummerierung Quartier I errichtet 2005 2006 durch die Bauherrengemeinschaft Arturo Prisco Kai von Doring und Kondor Wessels wird im Osten durch den Platz An der Frauenkirche und im Norden durch die Topferstrasse begrenzt Sudwestlich lauft die Augustusstrasse im spitzen Winkel auf die Topferstrasse zu Die sudliche Hauserfront begrenzt den Neumarkt Das Areal setzt sich aus eigentlich drei Parzellen zusammen und deutet uber die Fassaden mehrere Hauser an Der einzige Leitbau des Quartiers ist das Haus Neumarkt 2 das auf der Linken von zwei Hausern mit Fassaden nach historischem Vorbild umgeben ist und einem solchen Haus auf der Rechten Auffallig ist das links benachbarte Haus Neumarkt 1 am Ubergang zur Augustusstrasse mit seiner bogenformigen Fassade ehemaliges Hotel Stadt Berlin Im Quartier befinden sich etwa 50 Geschafte Restaurants und Bars daneben viele Buroflachen und 27 Wohnungen Nach Fertigstellung der ersten Gebaude wurde festgestellt dass die ausgearbeitete Gestaltungssatzung nicht befolgt wurde denn es entstanden mehrere Betonbauten mit Steinverkleidungen ohne die geforderte Putzfassade Vor allem direkt gegenuber der aus Sandstein wiedererrichteten Frauenkirche fallen zwei Bauten auf da die Fassade des einen Gebaudes zu etwa einem Drittel aus Glas besteht des anderen aus grauen Verblendungsplatten die in der Hauserflucht hervorstehen Dabei ist allerdings in Rechnung zu stellen dass eben die Gestaltungssatzung zwar 2002 im Entwurf zwar fertiggestellt war jedoch nie Rechtskraft erlangte bzw erlangen konnte was allerdings auch dem damaligen Bau Beigeordneten Gunter Just bekannt war dieser diese rechtlichen Bedenken jedoch als Architekt konsequent ignorierte Das Quartier und dessen glasuberdachter Innenhof warfen Kritik an der Bauqualitat auf siehe Kritik an der Umsetzung Quartier II Bearbeiten nbsp Quartier II vor Albertinum und Kurlander Palais Haus zum Schwan links Leitbau Haus Rampische Strasse 1 rechts Leitbau Haus zur Glocke dazwischen Fassadenrekonstruktion Das Quartier II befindet sich ostlich der Frauenkirche zwischen Salzgasse und Rampischer Strasse Es ist dem Neumarkt bzw dem Platz An der Frauenkirche nur uber drei Gebaude zugeneigt und erstreckt sich an beiden Gassen in die Tiefe in Richtung Tzschirnerplatz Das nordlich der Salzgasse gelegene Coselpalais gehort nicht mehr zum Quartier und wurde bereits vor diesem in den Jahren 1998 2000 rekonstruiert Das Quartier II wurde zwischen 2004 und 2014 in mehreren Abschnitten durch funf verschiedene Bauherren wiederaufgebaut Von 2004 bis 2006 erfolgte durch die VVK Dresden die Errichtung des in seiner Grundform etwa quadratischen westlichen Quartiersbereichs zur Aufnahme von Gastronomie Einzelhandel Buroflachen Wohnungen und eines Hotels Rekonstruiert wurden dabei die Fassaden der drei Hauser an der Frauenkirche bzw die ersten vier Hauser in der Rampischen Strasse darunter An der Frauenkirche 13 Haus zum Schwan nordliches Eckhaus sowie Rampische Strasse 1 sudliches Eckhaus und 7 Dabei wurde vor allem darauf geachtet dass die Fassaden in ihrem ursprunglichen Erscheinungsbild aus dem 18 Jahrhundert wiederentstehen welches durch die beruhmten Stadtansichten Bernardo Bellottos genannt Canaletto dokumentiert wurde Einen Hohepunkt des Dresdner Barocks stellt die besonders bewegte Fassade des Hauses Rampische Strasse 7 dar Es wurde 1715 von dem Maurermeister Georg Haase errichtet und ist gepragt durch uberreiche Fensterverdachungen uber profilierten Sandsteineinfassungen mit betontem Schlussstein Auf die Wiederherstellung der Innenstrukturen wurde verzichtet In der Salzgasse entstanden zwei Neubauten nach dem Entwurf des Architekten Walter Kockeritz die schlicht modern interpretiert wurden Sie erhielten eine traditionelle Putzfassade Ziegeldach und hochstehende Fenster mit vom Putz abgesetztem Gewande Ostlich anschliessend entstand zwischen 2008 und 2010 durch die Fibona Investmentgesellschaft auf ursprunglich sieben Parzellen der Rampischen Strasse und der entsprechenden Lange der Salzgasse ein Hotelbau dessen Fassade im Wesentlichen modern ausgefuhrt wurde mit schlichter Putzfassade und abweichend grau gedecktem Mansarddach In ihren Proportionen stark verandert wiederhergestellt wurden lediglich zwei der historischen Fassaden namlich die des Hauses Rampische Strasse 9 und die des Leitbaus Rampische Strasse 19 welcher einen 1727 28 entstandenen Bau nach einem Entwurf des Zwinger Architekten Matthaus Daniel Poppelmann nachbildet obwohl ursprunglich die Planung der Stadt die Rekonstruktion von vier historischen Fassaden vorgesehen hatte Anstelle der Fassade des Hauses Rampische Strasse 21 wurde eine teilweise mit Steinverblendung versehene schlicht moderne Fassade unter einem rot gedeckten Mansarddach verwirklicht die Fassade des Hauses Rampische Strasse 17 ging in der zuerst beschriebenen modernen Hotelfassade auf sodass diese nach der Ausfuhrung vier fruhere Parzellen umfasst Vor der Zerstorung 1945 befanden sich in der Salzgasse auf der Lange der Kockeritz Neubauten sowie des Hotels einfache angepasste vierstockige Neubauten aus der Stadtsanierung und modernisierung Mitte der 1930er Jahre die die baufalligen niedrigen Gebaude aus dem 18 Jahrhundert an dieser Stelle ersetzten Die alten Gebaude wurden bereits im 19 Jahrhundert teilweise aufgestockt oder verandert Von 2009 bis 2011 errichtete die USD Dresden gemeinsam mit der Fibona GmbH hinter den originalgetreu rekonstruierten Fassaden Rampische Strasse 23 bis 27 ursprunglich um 1715 1720 durch George Haase errichtet ein hochwertiges Wohnquartier Palais am Neumarkt das sich ruckwartig bis an die Salzgasse erstreckt und dort angepasst moderne Fassaden mit einspringenden Loggien erhielt Einen Sonderfall stellte der Wiederaufbau des Hauses Rampische Strasse 29 zwischen 2006 und 2010 durch die Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden dar das einschliesslich erhaltenem Kellermauerwerks und der wiederhergestellten Innenstrukturen mit Hof und Treppenhaus als moglichst originalgetreue Rekonstruktion des durch Georg Haase errichteten Baus von 1715 1720 entstand Im Erdgeschoss wurde zudem eine originale Stuckdecke vom Beginn des 18 Jahrhunderts eingebaut die aus einem Abbruchhaus in Weissenfels gerettet wurde 5 Den Abschluss fand die Neubebauung des Quartiers in den Jahren 2012 bis 2014 mit dem Wiederaufbau des Hauses Rampische Strasse 31 und des beruhmten Kopfbaus Rampische Strasse 33 ebenfalls durch die USD Dresden und die Fibona GmbH als Palais am Neumarkt II Quartier III Bearbeiten nbsp Quartiere III vorn und IV Leitbau An der Frauenkirche 16 Quartier III links sowie Leitbau British Hotel Landhausstrasse 6 Quartier IV im Bau jeweils neben gemischter Fassadengestaltung Zittelsches Haus in der Mitte Das Quartier III bildet das grosste Bauareal am Platz und schliesst an das Polizeiprasidium am Pirnaischen Platz an Im Suden liegt es an der Landhausstrasse benannt nach dem Landhaus Stadtmuseum und fruherer Sitz des kurfurstlichen Landtags gegenuber dem Quartier Das Quartier III ist derzeit nur zum Teil bebaut Der Wiederaufbau der Gebaude An der Frauenkirche 16 und 17 Bornersches Haus durch einen privaten Investor begann im Sommer 2006 und wurde bis 2008 abgeschlossen Von Bedeutung ist hier besonders das Wiederaufgreifen der alten Grundrissstrukturen bei Anordnung um einen einzigen Innenhof sowie die Integration originaler Erkerfragmente am Haus Nr 16 Im Innenhof kam ein Rokokobrunnen aus der Zeit um 1760 zur Aufstellung der ursprunglich im Hof des Hauses Moritzstrasse 4 stand 6 Die Arbeiten an dem sich sudwestlich davon anschliessenden Teilareal des Quartiers begannen am 13 Dezember 2006 Das durch den Investor Baywobau als Juwel an der Frauenkirche angekundigte Quartier wurde historisch Fassadenrekonstruktionen An der Frauenkirche 20 Eckhaus Neumarkt 4 Neumarkt 6 und Neumarkt 7 und in moderner Architektursprache bebaut Von Seiten der Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden wird die mangelhafte Umsetzung der Rekonstruktionen kritisiert denn die Fassaden wurden zumeist in Beton gegossen anstatt eine traditionelle Ziegelbauweise durchzufuhren Zudem wurde die Fassade des Hauses Neumarkt 4 auf das Nebenhaus verdoppelt Die Restflache zum Polizeiprasidium ist die grosste noch verbliebene Bauflache am Neumarkt deren Verkauf an einen potenziellen Bauherren sich aufgrund dieser Nachbarschaft lange Jahre als herausfordernd darstellte Im Juni 2015 gab der Haupteigentumer Freistaat Sachsen den Verkauf an die CG Gruppe bekannt Das Palais Hoym ist als Leitbau des Quartiers im Bebauungsplan der Stadt verankert Der Bauplatz des Palais Riesch wird mit einem neuen Entwurf nach Planen des Architekten Tobias Nofer bebaut Der Baubeginn erfolgte 2018 Die Fertigstellung war fur 2022 geplant 7 Anfang 2021 gab es Spekulationen um einen Bauverzug in dessen Zusammenhang auch Anderungen in Gesellschaftsstruktur des Eigentumers genannt wurden 8 Mittlerweile wird die Fertigstellung fur Spatsommer 2023 anvisiert 9 Quartier IV Bearbeiten nbsp Steigenberger Hotel de Saxe Neumarkt 9 Links die ehem Salomonis Apotheke heute Freiberger SchankhausBeim Quartier IV das die Sudseite des Neumarkts einnimmt handelt es sich um das erste wiederhergestellte Neumarktquartier Bauzeit 2004 2005 Baywobau Dresden GmbH Mit Ausnahme der wenigen Einzelhandler und des Freiberger Schankhauses im Erdgeschoss wird der Komplex vollig durch das Hotel de Saxe der Hotelkette Steigenberger genutzt Die Fassaden zum Platz und zur Landhausstrasse hin stellen Rekonstruktionen des teilweise seit 1885 nicht mehr bestehenden Zustands Hotel de Saxe bzw des Vorkriegszustands Eckhaus fruhere Salomonis Apotheke Neumarkt 8 Landhausstrasse 4 mit Rocailledekor Von 2008 bis 2010 erfolgte die Rekonstruktion des Leitbaus British Hotel Landhausstrasse 6 unter Verwendung zahlreicher Originalfragmente als Ferienresort der Hapimag Von 2014 bis 2016 ist schliesslich das Projekt Frieseneck durch die MMZ Real Estate GmbH Frankfurt am Main an der Ecke zur Friesengasse realisiert worden Quartier V Bearbeiten nbsp Quartier V Leitbauten Kohlersches Haus rechts und Heinrich Schutz Haus mit Anbau Hauptartikel Quartier V Das vergleichsweise kleine Quartier V liegt ganz im Suden des Areals am Neumarkt Es wird nordlich von der Frauenstrasse und ostlich durch die Galeriestrasse begrenzt Im Suden grenzt die Bebauung der Wilsdruffer Strasse an Durchbrochen wird es von der kleinen Schuhmachergasse Die ersten Bauarbeiten am bereits fertiggestellten ostlichen Teilquartier V 2 mit den Leitbauten Kohlersches Haus Frauenstrasse 14 und Heinrich Schutz Haus Neumarkt 12 sowie einem modern gestalteten sudlichen Anbau begannen Ende 2007 und wurden 2009 beendet Die Neubebauung des westlich anschliessenden Teilquartiers V 1 stockte einige Zeit nachdem erste bekanntgewordene Entwurfe des Investors KIB Projekt GmbH kontroverse Diskussionen zur Folge hatten 10 11 Quartier VI Bearbeiten nbsp Das Quartier VI wird den Neumarkt raumlich vom Kulturpalast trennen Im Hintergrund der Altmarkt nbsp Archaologische Grabungen im Quartier VI im Dezember 2013 im Hintergrund ist das Johanneum zu sehen Das Quartier VI ca 1 950 m2 befindet sich sudwestlich der grossen Neumarktflache und gegenuber dem Johanneum Es grenzt also den Judenhof sudlich ein Die Bebauung des Quartiers wird die Sichtbeziehung zwischen Frauenkirche und Kulturpalast auflosen Als Quartier des ehemaligen Gewandhauses war die Flache einer besonderen Kontroverse ausgesetzt Die Gesellschaft Historischer Neumarkt sah die Platzwirkung durch das einstmals geplante eckig und modernistisch in den Neumarkt ragende Gewandhaus gefahrdet und argumentierte vehement gegen den Bau Sie berief sich unter anderem auf ein Schreiben des Oberlandbaumeisters Schwarze von 1762 Da die Lage des Gewandhauses so beschaffen ist dass selbiges wegen seines Vorliegens dem Neumarkt Platze grossen Ubelstand verursacht so ware zu wunschen dass dieses Gewand und Fleischhaus weggerissen und anderweit platziert wurde Durch diese Verlegung wurde der Raum des jetzigen Gewandhauses zur Vergrosserung besagten Neumarktplatzes angewendet werden konnen Das im Siebenjahrigen Krieg unbeschadigt gebliebene Gewandhaus wurde 1791 abgerissen die Platzfront danach begradigt Der Wegfall des Gebaudes fuhrte zu einer Vereinheitlichung des aus drei Teilplatzen zusammengesetzten Neumarktes 2007 fand ein Realisierungswettbewerb zum Neubau des Gewandhauses statt 12 den ein Glas und Putz betonender Entwurf der Gegenwartsarchitektur gewann Aufgrund der heftigen ablehnenden Reaktionen beschloss der Stadtrat am 3 Juni 2010 die Gewandhausflache kunftig von Bebauung freizuhalten und das Gebaudevolumen stattdessen mittels Baumpflanzung nachzubilden Der Hauptinvestor des Quartiers die USD GmbH stellte die dem Neumarkt zugewandte Fassade in Annaherung an ihre Gestaltung zwischen 1803 und 1945 mit der von Gottfried Semper entworfenen Ladenfront wieder her Des Weiteren ist durch die USD die Rekonstruktion zweier Leitbauten Dinglingerhaus Frauenstrasse 9b Regimentshaus am Judenhof erfolgt Zwei kleinere Grundstucke etwa die Leitfassade des Chiapponischen Hauses Frauenstrasse 11 umfassend befinden sich in Privatbesitz Quartier VII Bearbeiten nbsp Judenhof mit Johanneum Regimentshaus und Dinglingerhaus Quartier VII 2 2019 Das Quartier VII ist fur die Ausbildung der westlichen Platzbegrenzung des Neumarkts insbesondere jedoch des Judenhofs von eminent wichtiger Bedeutung Es erstreckt sich bis zur Schlossstrasse und wird durch die Schossergasse in zwei Teilbereiche geteilt Der Wiederaufbau des zum Judenhof gelegenen Quartiers VII 2 durch die Kimmerle Unternehmen begann Ende 2014 Grundsteinlegung 26 Februar 2015 und war 2016 17 abgeschlossen Besonderes Augenmerk wurde hier auf die Rekonstruktion des Dinglingerhauses Neumarkt 18 vorher Judenhof 5 gelegt des beruhmtesten Barockwohnhauses der Stadt Ebenfalls wiederhergestellt wurden die Fassaden des Trierschen Hauses Sporergasse 2 und der Gebaude Neumarkt 16 und 17 Das Teilquartier VII 1 wurde von der Baywobau Dresden GmbH bebaut und am 31 Dezember 2021 ubergeben 13 14 Neben dem Casarschen Haus Schossergasse 25 wurden mehrere Fassaden an der Schlossstrasse wiederhergestellt Quartier VIII Bearbeiten Das 5700 Quadratmeter grosse Areal zwischen Schlossstrasse und Johanneum wurde im Dezember 2007 an die schon in anderen Quartieren am Neumarkt tatig gewordene Baywobau verkauft Diese hat im westlichen Teilquartier zwischen 2008 und 2012 ein Nobelhotel der 5 Sterne Klasse errichtet das Ende Marz 2012 eroffnet wurde Ostlich der Schossergasse entstanden hingegen Wohnungen Lowenhof Leitbauten sind in diesem Areal das Bosesche Haus Schossergasse 16 das Lowenhaus Schossergasse 18 das Zechsche Haus Schossergasse 27 und das Grafl Hoffmannseggsche Haus ehemaliges Wohnhaus Poppelmanns Schlossstrasse 34 Daruber hinaus sind mehrere historisierende Fassaden in Verbindung mit modernen Fassaden errichtet worden Skulpturen und Denkmaler Bearbeiten nbsp Lutherdenkmal 1983 nbsp Statue Friedrich Augusts II Vor der Frauenkirche steht ein grosses Martin Luther Standbild eine bronzene Skulptur von Adolf von Donndorf die 1885 in der Dresdner Kunstgiesserei C Albert Bierling gegossen und an dieser Stelle aufgestellt wurde Der Kopf beruht auf einem Tonmodell Ernst Rietschels fur das Lutherdenkmal in Worms das Rietschel fur diesen Zweck aber verworfen hatte Die Bronze fiel 1945 durch die Luftangriffe auf Dresden um wurde an selber Stelle wieder aufgestellt und seitdem nur zu Sanierungen an andere Orte verbracht Vor dem Hotel de Saxe befindet sich ein weiteres Standbild zum Gedenken an Konig Friedrich August II Dieses wurde nach Entwurfen von Ernst Hahnel um 1867 geschaffen An der Frauenkirche Richtung Munzgasse wurde ein grosses Segment der alten Frauenkirchkuppel aufgestellt Auf einer Inschrift wird dargestellt von welchem Teil des Mauerwerks sie stammt Da im Kuppelbereich nur neues Baumaterial verwendet werden konnte wird der etwa 3 3 Meter grosse Steinblock als Mahn und Denkmal genutzt Vor dem Johanneum steht der Friedensbrunnen auch Turkenbrunnen der an die Teilnahme des Kurfursten Johann Georgs III an der siegreichen Schlacht am Kahlenberg erinnert Neben dem Brunnen befindet sich der im Pflaster eingelassene Krellstein der an den hingerichteten sachsischen Kanzler Nikolaus Krell erinnert Von Februar bis April 2017 stand mit der Installation Monument eine Skulptur des syrisch deutschen Kunstlers Manaf Halbouni vor der Frauenkirche Drei hochkant installierte Busse sollten im Rahmen des Gedenkens an den 13 Februar 1945 als Mahnmal ein Zeichen fur Frieden Freiheit und Menschlichkeit setzen 15 16 Kontroverse um die Bebauung Bearbeiten nbsp Sowohl die Ausfuhrung der zeitgenossischen als auch der historischen Bebauung der Neumarktquartiere ist umstritten Im Bild Eckhaus an der Frauenkirche 3 im Quartier IDie Bebauung des Neumarkts war nicht unumstritten Faktisch entschieden wurde sie abschliessend durch dessen praktische Fertigstellung am 31 Dezember 2021 Ubereinstimmung bestand und besteht lediglich in der Berucksichtigung der historischen Parzellen und Relationen Diskussionsgegenstand und argumentation insbesondere zur vollstandigen Rekonstruktion verlorener Bauwerke fuhrten auch in anderen Stadten zu Kontroversen zum Beispiel bei der Rekonstruktion der Altstadt von Frankfurt am Main oder des Berliner Stadtschlosses Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden e V Bearbeiten Der Verein Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden GHND befasst sich mit dem stadtbildpragenden Platz Ziel des Vereins ist es dass sich die Neubebauung weithin an historischen Vorbildern orientiert Der Neumarkt mit seiner fruheren Bebauung und Blickbeziehungen sollen wieder erlebbar werden Stadtebaulich und unter denkmalpflegerisch kunsthistorischen Aspekten setzte sich die Gesellschaft fur die Vorkriegsfassung des Neumarktes ein welche mit wenigen grunderzeitlichen Veranderungen das Platzbild um 1800 darstellt Gefordert wurden u a eine geschlossene Bebauung unter genauer Beachtung der historischen Strassen und Platzwande Blickbeziehungen eine Orientierung am typischen Dresdner Burgerhaus sowie eine weitgehende Wiederaufnahme der historischen Parzellengrossen der Traufhohen und der Dachlandschaft Zur Verwirklichung ihrer Ziele warb die Gesellschaft bei der Dresdner Bevolkerung der Stadtverwaltung bei geeigneten Investoren und den Gasten der Stadt mittels Veroffentlichungen Vortragen Symposien Fuhrungen und stellte ihr Wissen uber das Neumarktgebiet anhand von Fotografien Planen Fragmenten wissenschaftlichen Bearbeitungen sowie baupraktischen Informationen bereit Der Verein betreibt einen Informationspavillon gegenuber vom Polizeiprasidium in dem ein Modell des historischen Neumarkts und zahlreiche Schautafeln besichtigt werden konnen Dort konnten sich auch ortsunkundige Touristen direkt vor Ort uber die Bebauung des Neumarkts informieren Ein besonderes Anliegen der Gesellschaft war die rechtzeitige Information und Anhorung der Burgerschaft durch das Dresdner Stadtplanungsamt uber anstehende Bauvorhaben und entscheidungen im Neumarktgebiet Sie ist in der Nachfolge derzeit im Rahmen der Planungen fur den Bereich des Neustadter Marktes aktiv Mit dem Neumarkt beschaftigen sich sogar Vereine in den USA wie Vision of Europe oder die Friends of Dresden Burgerbegehren Bearbeiten Die Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden e V wollte im Jahr 2002 mit einem Burgerbegehren einen Burgerentscheid zur Art und Weise der Neumarktbebauung herbeifuhren Sie konnte nach knapp sieben Monaten rund 68 000 Unterschriften einreichen und ubertraf damit das damals in Dresden geltende Unterschriftsquorum 57 000 Unterschriften 15 der Stimmberechtigten Allerdings wurde das Burgerbegehren von der Stadtverwaltung 2003 wegen Verstosses gegen die gesetzlichen Richtlinien fur unzulassig befunden Ein Burgerbegehren durfe sich lediglich befurwortend oder ablehnend zu einem Bauplan aussern Eine Abstimmung uber die Art und Weise der Umsetzung bestehender Bauplane wie sie die Frage des Burgerbegehrens Abstimmungsfrage Wollen Sie den historischen Neumarkt zuruck in Kombination mit einem angehangten historischen Entwurf nach Auffassung der Stadtverwaltung impliziere ginge weit uber die Festlegung von Bebauungsplanen oder die Gestaltungssatzung hinaus verstosse weiterhin gegen das Baugesetzbuch und sei damit unzulassig 17 Positionen Bearbeiten Positionen zur Gestaltung Bearbeiten nbsp Historische Ansicht um 1750 mit der Hauptwache nbsp Folgende Teile dieses Abschnitts scheinen seit 2010 nicht mehr aktuell zu sein Der Abschnitt gibt den Stand der Diskussion nur bis zum Jahr 2010 wieder Der Neumarkt ist seit 2022 praktisch fertiggestellt Debatten und Kontroversen bis 2022 fehlen von 2010 an vollstandig Es sind bis 2010 allein Theoretische Diskussionen die dementsprechend einer Erganzung Uberarbeitung und auch einer neuen Einordnung innerhalb dieses Pradikatsartikels bedurfen Bitte hilf uns dabei die fehlenden Informationen zu recherchieren und einzufugen Wikipedia WikiProjekt Ereignisse Vergangenheit 2010 Die Gestaltung des Neumarkts rief vor allem in den Jahren 2000 bis 2008 d h im Umfeld des Wiederaufbaus der Frauenkirche mehrere Kontroversen hervor die alle ein zentrales Detail in den Diskussionen zum Dresdner Stadtebau thematisierten Die Sinnhaftigkeit von Rekonstruktionen oder der Stellenwert der Gegenwartsarchitektur am Neumarkt wurden mittels abstrakten Begriffen wie Identitat Authentizitat und Individualitat erortert Identitat Bearbeiten Die Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden begrundet ihr Anliegen einer Fassadenrekonstruktion kunst und kulturgeschichtlicher Bauwerke am Platz damit dass im Wiederaufbau die letzte Chance bestunde der Stadt ihre alte Identitat zuruckzugeben was die gesichtslosen und funktionalen Neubauten der Nachkriegszeit nicht hatten leisten konnen 18 Das Gebiet und Umfeld des Dresdner Neumarktes mit der Frauenkirche wird in der Praambel der Gesellschaft Historischer Neumarkt zu Dresden als ein architektonischer und stadtebaulicher Hohepunkt Dresdens definiert Aus dem Wiederaufbau der massstabsetzenden Frauenkirche entstehe die Verpflichtung auch den umgebenden Neumarkt in seinem historischen Bild als stadtebauliche Einheit mit seinen kunst und kulturgeschichtlich bedeutenden Bauten wiederherzustellen Zu rekonstruieren seien die kunst und kulturhistorisch wie auch stadtebaulich bedeutenden Hauser die das Gebiet einst pragten Fur Parzellen fur die Hausgrundrisse oder andere Dokumente nicht uberliefert sind seien zeitgemasse aber dem Charakter der historischen Gebaude entsprechende Losungen zu verfolgen Neubauten sollen in ihrer kunstlerischen Gestaltung den historischen Massstab der Platz und Strassenraume weitestgehend nahekommen Dem gegenuber stehen Positionen die die Identitat Dresdens auch anders begrunden Der moderne Kulturpalast der sich unmittelbar am Neumarkt befindet wurde 2003 von der Klasse Baukunst der Sachsischen Akademie der Kunste als identitatsstiftender Ort und bauhistorisches Zeugnis bezeichnet 19 nbsp Objekte wie das Eckhaus Rampische Strasse 1 rechts neben der Frauenkirche werden nicht in den Vorkriegs zustand sondern in einen Zustand der bereits im 19 Jahrhundert verandert wurde rekonstruiert Ansicht um 1910Der Architekturkritiker Andreas Ruby sah 2000 die Verflechtung von Stadt und Landschaft auch ausserhalb der Innenstadt als das was Dresden von anderen Stadten unterscheide Die Frauenkirche als zentrales Element des Wiederaufbaus sah Ruby als gebaute Garantie einer Identitat die er mit Bauwerken vergleicht die zuletzt in anderen Stadten entstanden Gleichwohl kritisiert er dass man diese Identitat nicht in der Zukunft sondern in der Vergangenheit suche 20 Ruby fragte 2000 ob sich hinter dem Motiv des Wiederherstellens einer Identitat durch die Simulation des barocken Neumarkts nicht ein Bedurfnis nach Vergangenheit verstecke Er sieht in den Neubauten der Nachkriegszeit architektonischen Wert und meint dass vielleicht schon allein ihre historische Komplizenschaft mit dem politischen System der DDR sie zur architectura non grata mache 20 Fur Ivan Reimann Professor fur offentliche Bauten an der Fakultat Architektur der Technischen Universitat Dresden war 2007 d ie Sehnsucht nach dem Alten nicht nur ein Ausdruck von Nostalgie sondern Ausdruck einer Suche nach Identitat nach gemeinsamen Werten und Inhalten nach einer allgemein verstandlichen architektonischen Sprache Er erklart dass d ie Ablehnung von Geschichte und Formensprachen die sich uber Jahrhunderte entwickelt und legitimiert haben zu einem Zustand der Sprachlosigkeit gefuhrt hatten Daraus schliesst er dass w enn es nichts Gemeinsames zu vermitteln gibt bzw wenn sich das Gemeinsame in einem belanglosen Minimalkonsens aufgelost hat die gebaute sich im offentlichen Raum manifestierende Vergangenheit das Einzige bliebe dem alle Bedeutung beimessen wurden konnen Die Kopie der Vergangenheit als Versuch einen Konsens bezuglich einer gemeinsamen Beimessung von Bedeutung herzustellen bezeichnet er als auf den ersten Blick widerspruchslose Illusion die die widerspruchliche Wirklichkeit ersetzen solle 21 Peter Kulka meinte 2010 historisierendes Bauen vermittle die Identitat der Vorfahren nicht die eigene Darin sah er die grosse Gefahr dass dadurch Geschichtsfalschung zumindest aber Verzeichnungen passieren Tieferliegende Ursachen fur den Willen nach Rekonstruktion sah er darin dass Geschehenes ungeschehen gemacht werden solle sowie in Schuld und Verdrangung Weitere Ursachen sind fur ihn Mythos verlorene Identitat und versuchte Heilung 22 Der in Dresden geborene Schriftsteller Ingo Schulze nahm in seinem 2006 zum 800 Jahr Jubilaum Dresdens erschienenen Essay Nachtgedanken eines aus dem Ort Gefallenem 23 ebenfalls die Auffassung von einem kulissenhaften Stadtraum an und fragte kritisch Was ist das fur ein Geist der aus Dresden ein Marchen machen will und es damit der Gesichts und Geschichtslosigkeit preisgibt Authentizitat Bearbeiten Andreas Ruby warf 2000 dem Streben nach historischem Wiederaufbau vor dass es aus der lebendigen Sequenz ihrer Geschichte einen Zustand auswahlen und zum eigentlichen Wesen Dresdens erklaren wurde Dass ausgerechnet die Epoche des Barocks als wiederherstellungswurdig gesehen wird hange nach Ruby damit zusammen dass diese uber die Veduten Bernardo Bellottos extensiv bebildert ist und damit das heutige Dresden Bild massgeblich gepragt habe 20 Die Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden halt dieser Haltung entgegen dass die Platzaufteilung des spatbarocken Neumarkts nach Korrekturen die durch den Siebenjahrigen Krieg insbesondere die Belagerung 1760 bedingt waren im Vergleich zum unubersichtlichen Neumarkt des Fruhbarock einen Klang von Harmonie und Klarheit hatte entfalten konnen 24 Ruby verglich die Situation am Dresdner Neumarkt mit einer Simulation Venedigs in der Hotelanlage Venetian Resort Hotel am Las Vegas Strip und fragt ob diese authentisch sein konne 20 Den haufig analog zu Las Vegas gezogenen Vergleich mit Disneyland kritisiert das Mitglied der Klasse Baukunst Jurgen Paul Er verwirft den Vergleich und meint dass der Unterschied zwischen Disneyland oder einem historischen Themenpark und dem Dresdner Neumarkt sei dass Disneyland eine ortlose klischeehafte Erfindung sei wahrend am Neumarkt versucht wurde einen authentischen historischen Ort als gebautes Bild zuruckgewinnen zu konnen 25 Auch Peter Kulka sah 2010 am Neumarkt einen Bruch zwischen Ausserlichkeit und innerer Funktion der Architektur Da wo am Dresdner Neumarkt einst das Zentrum aus Parzellen von Burgerhausern bestand entsteht heute hinter Attrappen von Burgerhausfassaden zum Teil als Leitbauten deklariert eine ganz andere Welt aus Passagen Hotels und noch mal Hotels Er meint dass diese auf Leinwande projiziert en Gebaude mit den historischen Strukturen nur wenig gemein hatten und in maskenhaft erstarrten Zugen kulissenhaft wirkten 22 Thomas Will Professor fur Denkmalpflege und Entwerfen an der Technischen Universitat Dresden verneinte 2001 dass es sich bei der Rekonstruktion der Fassaden um Denkmalschutz handele Er sieht zwar Umgebungsschutz um den Monumentalbau Frauenkirche als Aufgabe der Denkmalpflege allerdings sieht er in den Schutzbestimmungen der Denkmalpflege nicht verankert wie die gegenwartig in Teilen noch nicht vorhandene Umgebung neu zu erbauen sei Er kritisierte die positivistische Auffassung verlorene Kulturdenkmaler kraft moderner Wissenschaft und Technik weitgehend ebenburtig reproduzieren zu konnen da sie seiner Auffassung nach diesen Kulturdenkmalern ihre Geschichtlichkeit absprechen wurde und sie die Autoritat des historischen Originals leugnen und es zur Imitation freigeben wurde 26 Weiterhin bemangelte Thomas Will im Jahr 2007 dass l ediglich die Baugesetze des 18 Jahrhunderts und die Ausdrucksformen der damaligen Baumeister zuruckersehnt werden ganz so als ob diese mit dem ubrigen nichts zu tun hatten Daraus folgert er dass man die historische Architektur zum reinen Bildschmuck und die heutige gleich mit dazu degradiere 27 Der Architekturhistoriker Wolfgang Schache sah 2000 dagegen keine rationalen Argumente die den Nachbau historischer Gebaude ausschliessen konnen Er relativierte den Begriff der Authentizitat dadurch dass Kulturguter durch subjektive Aufmerksamkeit erhalten werden mussen Daraus schloss er dass auch das auf diese Weise Konstruierte mit der real nicht mehr nachvollziehbaren Vergangenheit nicht deckungsgleich sein musse Das Verstandnis von irreversibler Authentizitat kritisierte er als ein Gleichnis mit dem biologischen Leben Die Verneinung der Wiedergeburt eines Hauses sah er durch die Ablehnung einer unvorstellbare n Infragestellung der gottlichen Ordnung begrundet Damit werde so Wolfgang Schache jeder Wiederaufbau eines einmal ausgeloschten Gebaudes zur Glaubensfrage und jeder rationellen Argumentation entzogen 28 Gegenwart Bearbeiten nbsp Rampische StrasseThomas Will kritisierte 2007 in Bezug auf die Kontroverse um das Neue Gewandhaus die Argumentation gegen zeitgenossisches Bauen Wenn in einer Stadt einige Huter des guten Geschmacks glauben das Image damit pflegen zu mussen dass sie am Neumarkt eine gute Stube einrichten wollen bei der es fur zeitgenossische Architektur fur aufgeschlossene Bauherrn fur die eigenen Fachgremien und fur auswartige Architekten heisst Wir mussen draussen bleiben dann zeigt das dass es ihnen nicht um Baukultur geht oder um Asthetik im Sinne eines Erlebens schoner interessanter Stadtraume Damit Dresden angenehmer Heimat oder Aufenthaltsort sein konne brauche es das richtige Mass sowohl an Vertrautheit wie auch an Neuem Er sieht den Gegensatz zwischen Dorf und Stadt darin dass die Stadt beides bieten konnen sollte 27 Eine Angst vor dem Neuen erkannte Peter Kulka in seinem Vortrag 2010 in den Umsetzungen am Neumarkt Diese Angst sei kein Klima in dem gute anspruchsvolle und zukunftsweisende Architektur gedeihen kann Durch diese Angst und beschwerliche Diskussionen seien haufig moderne Bauten als kraftlose Gebaude entstanden Er meint aber auch dass dort w o neue gute Bilder fehlen in die Vergangenheit zuruckgeblickt wird In Bezug auf die Gegenwartsarchitektur meint Kulka dass die postmoderne Architektur einer belanglosen Beliebigkeit und Austauschbarkeit Platz gemacht habe 22 Demgegenuber stehen Auszeichnungen wie die der Philippe Rotthier Stiftung zur Besten Rekonstruktion eines historischen Zentrums 2008 und 2009 der Nationale Preis fur integrierte Stadtentwicklung und Baukultur in der Kategorie Engagiert fur die Stadt fur die Gesellschaft Historischer Neumarkt Kritik an der Umsetzung Bearbeiten Dass auf dem Neumarkt einige Bebauungsprozesse schieflaufen wurden resumierte die Sachsische Akademie der Kunste im Kolloquium Stadt Raum Fluss im Jahr 2004 das sich mit dem Stadtebau Dresdens im Allgemeinen befasste Bei diesem Kolloquium kamen fast alle Experten zu dem Ergebnis dass die Dresdner Stadtentwicklung viele Fehler mache die nur schwerlich zu beseitigen seien Zusammengefasst und mit eigener Stellungnahme versehen hat die GHND ihrerseits das Kolloquium interpretiert 29 Mit Abstand gelesen Vertreter der Stadt Dresden waren weder geladen noch wurden sie gehort erwiesen sich mehrere Aussagen im Kolloquium als unzutreffend Bezuglich des neuerrichteten Quartiers I neben der Frauenkirche hielt Dresdens ehemaliger Bauburgermeister Gunter Just die entstandene Passage im Quartier F fur einen Skandal da man italienisches Flair versprochen habe und jetzt jegliche Noblesse fehle Just meinte im Quartier I sei die schlechteste Einkaufspassage der Stadt erbaut worden Er macht dies an der Qualitat der Bebauung fest die man neben der Frauenkirche habe erwarten durfen Konkret bezieht er sich auf die Materialien ein seiner Ansicht nach grob verarbeitetes Glasdach das keine Spur von Eleganz zeige und ausserdem einen Ausblick auf Ruckfassaden biete die zum grossen Teil trist gestaltet waren Ein selbstkritischer Hinweis darauf dass die Bauplanungen im Wesentlichen in seine Amtszeit als Beigeordneter der Stadt Dresden fielen und er selbst darauf hatte direkt Einfluss nehmen konnen ist in seinem Beitrag allerdings nicht zu finden Das Hotel de Saxe wurde in der Akademiesitzung ebenso kritisiert Speziell richteten sich die Kritikpunkte auf den Charakter der Bebauung die die innere Hotelnutzung uber den ganzen Block entgegen der ausseren auf die Fassade kaschierte Kleinteiligkeit als Mogelpackung kritisierte Auch an diesem Quartier wurde die Innenhofgestaltung kritisiert Eigentlich sollten die Hofe offen gehalten werden formulierte Architekt Dieter Scholzel den bisher nicht eingehaltenen Anspruch Dass die bis 2001 bestehenden Planungen vorangetrieben unter Gunter Just in der Stadt Dresden 2001 2002 in einem Kraftakt geandert wurden um die Wiederherstellung der Moritzstrasse zu sichern und erst danach die Entscheidung des Investors getroffen wurde die Fassade nach dem Vorbild von vor 1888 wiederherzustellen blieb unerwahnt moglicherweise war sie Scholzel nicht bekannt Die Kritiker forderten die Anspruche nach oben zu schrauben um der Fehlentwicklung die sie in der Bebauung sahen entgegenzuwirken Der Architekturhistoriker Falk Jaeger schlug z B vor dass die Bauverwaltung Einfluss auf die Architektenwahl der Investoren nehme konne was seit 2001 bereits betrieben wurde jedoch ebenfalls offenbar unbekannt war Weiterhin wurde gefordert nicht ganze Blocke fur eine Nutzung freizugeben Engelbert Lutke Daldrup ehemaliger Staatssekretar im Bundesbauministerium meinte dass man um Kleinteiligkeit zu erreichen solche Bauherren suchen sollte die nur ein kleineres Haus bauen wollten Dafur musse allerdings die Stadt ihre Vermarktungsstrategien andern was jedoch von ihm wie auch von Kritikern die dies forderten bzw ahnlich argumentierten nie finanziell untersetzt werden konnte Wie Kunsthistoriker Jurgen Paul in dem Kolloquium 2004 angab habe es einen Investor gegeben der vorhatte nur das Dinglinger Haus aber das originalgetreu wieder aufzubauen Dies ware durch das Bestreben der Stadt die einzelnen Quartiere im Ganzen bebauen zu lassen unmoglich gewesen In der Realitat erwies sich diese Aussage als wertlos das Dinglingerhaus entstand originalgetreu weil der Investor innerhalb des insgesamt verkauften Quartiers eine sogenannte Mischfinanzierung der Immobilien innerhalb des Areals aufbauen konnte der von Paul avisierte Investor erwies sich wie in unzahligen anderen Fallen stadtweit seit 1990 als nicht finanzkraftig genug Eine andere Moglichkeit ware sich Zeit zu lassen und nicht an den ersten Investor zu verkaufen sondern auf den besten zu warten wurde 2006 uberdies in einer Dresdner Tageszeitung geurteilt 30 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Neumarkt Dresden Album mit Bildern Videos und Audiodateien Informationsseite der Stadt Dresden zum Neumarkt Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden e V Virtuelles Stadtmodell Neumarkt Dresden im Jahre 2030 und in der GegenwartLiteratur BearbeitenFritz Loffler Das alte Dresden Geschichte seiner Bauten Seemann Leipzig 1981 1994 ISBN 3 363 00007 3 Stefan Hertzig Das Dresdner Burgerhaus in der Zeit August des Starken Zu Entstehung und Wesen des Dresdner Barock Dresden 2001 ISBN 3 9807739 0 6 Stefan Hertzig Hrsg Der historische Neumarkt zu Dresden Seine Geschichte und seine Bauten Sandstein Dresden 2005 ISBN 3 937602 46 1 Matthias Donath Der Dresdner Neumarkt Ein Platz kehrt zuruck Edition Sachsische Zeitung Dresden 2006 ISBN 3 938325 26 7 Atelier Neumarkt Dresden 2000 Veranstaltet vom Dezernat Stadtentwicklung und Bau der Landeshauptstadt Dresden unter der Schirmherrschaft der Sachsischen Akademie der Kunste Herausgegeben von der Landeshauptstadt Dresden Stadtplanungsamt Dresden 2001 Historisch contra modern Erfindung oder Rekonstruktion der historischen Stadt am Beispiel des Dresdner Neumarkts Hg von der Sachsischen Akademie der Kunste und dem Stadtplanungsamt der Landeshauptstadt Dresden Dresden 2008 ISBN 978 3 934367 16 6 Einzelnachweise Bearbeiten a b Landesamt fur Archaologie Ausgrabungen am Neumarkt PDF 736 kB Ingolf Rossberg Die Frauenkirche und die Dresdner Innenstadtplanung In Dresdner Geschichtsverein Hrsg Die Dresdner Frauenkirche Geschichte Zerstorung Rekonstruktion Dresdner Hefte Nr 32 4 1992 ISBN 3 910055 18 4 S 63 70 hier S 66 67 a b c Ingolf Rossberg Die Frauenkirche und die Dresdner Innenstadtplanung In Dresdner Geschichtsverein Hrsg Die Dresdner Frauenkirche Geschichte Zerstorung Rekonstruktion Dresdner Hefte Nr 32 4 1992 ISBN 3 910055 18 4 S 63 70 hier S 68 69 Neumarkt Verein erhalt Bundes Preis fur seine Arbeit In Sachsische Zeitung 27 Juni 2009 Homepage des Projekts Rampische Strasse 29 Abgerufen am 11 Dezember 2011 Stefan Hertzig Hrsg Der historische Neumarkt zu Dresden Seine Geschichte und seine Bauten Sandstein Dresden 2005 S 87 ISBN 3 937602 46 1 Sebastian Kositz Die letzte Baulucke am Neumarkt in Dresden verschwindet In DNN online 27 Juni 2019 abgerufen am 30 September 2019 Dirk Hein Quartier Hoym Baustopp am Neumarkt Burgermeister Kuhn alarmiert In Tag24 21 Januar 2021 abgerufen am 6 September 2021 Sachsische Zeitung vom 29 Mai 2022 S 7 Ingolf Pleil Neumarkt Wachter kampfen weiter gegen das Moritzhaus der Nurnberger KIB in Dresden In Dresdner Neueste Nachrichten 27 Marz 2017 abgerufen am 13 Juli 2019 Kay Haufe Nachstes Neumarkt Haus wird bezogen In Sachsische Zeitung 15 Juli 2018 abgerufen am 13 Juli 2019 Baulicher Realisierungswettbewerb Neubau Gewandhaus Dresden Neumarkt Memento vom 19 April 2015 im Internet Archive Landeshauptstadt Dresden Thomas Baumann Hartwig Baustart am Neumarkt Im Quartier VII 1 rollen die Bagger In Dresdner Neueste Nachrichten 2 April 2019 abgerufen am 13 Juli 2019 Schlosseck Dresden eroffnet In IG Architekten 3 Dezember 2021 abgerufen am 16 August 2022 Dresden Ausstellungen Archiviert vom Original am 11 Februar 2017 abgerufen am 9 Februar 2017 Installation MONUMENT mahnt und stiftet Hoffnung Stiftung Frauenkirche Dresden 2017 abgerufen am 6 September 2021 Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden e V Burgerbegehren Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden e V Anliegen Sachsische Akademie der Kunste Offener Brief der Klasse Baukunst der Sachsischen Akademie der Kunste an den Oberburgermeister der Stadt Dresden zu den Umbauplanen fur den Kulturpalast Dresden Memento vom 10 September 2012 im Webarchiv archive today a b c d Andreas Ruby Las Vegas an der Elbe In Die Zeit Hamburg 2000 Ivan Reimann Ein unlosbares Dilemma Vortrag zur Tagung der Akademie der Kunste am 21 April 2007 PDF 105 kB a b c Vortrag von Peter Kulka in der Reihe Dresdner Reden am 28 Februar 2010 Nachtgedanken eines aus dem Ort Gefallenem erschienen als Auszug in der Suddeutschen Zeitung Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden e V Geschichte Der neue wiedererstehende Neumarkt in Dresden Jurgen Paul Vortrag gehalten am 17 Marz 2007 PDF 104 kB Thomas Will Rekonstruktion der europaischen Stadt Zur Diskussion um den Dresdner Neumarkt in deutsche bauzeitung db 3 2001 a b TU Dresden Fakultat Architektur Thomas Will Baukultur und Demokratie Ein kritischer Kommentar zur Debatte um das Neue Gewandhaus Dresden Auszug aus einem Beitrag fur die Sachsische Zeitung vom 5 September 2007 PDF 97 kB Wolfgang Schache Fur ein Recht auf Rekonstruktion in einer Diskussionsreihe Zukunft Schlossplatz in Berlin im Jahr 2000 Erklarung zum Kolloquium Stadt Raum Fluss der Gesellschaft Historischer Neumarkt vom 23 April 2004 Pressemitteilung abgerufen am 21 Januar 2023 Diese Einkaufspassage ist ein Skandal In Dresdner Neueste Nachrichten 24 Oktober 2006 nbsp Dieser Artikel wurde am 7 Januar 2007 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen 51 05155 13 740341666667 Koordinaten 51 3 5 6 N 13 44 25 2 O Normdaten Geografikum GND 4399962 1 lobid OGND AKS LCCN sh2007008311 VIAF 315170694 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Neumarkt Dresden amp oldid 237093948