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Das Coselpalais ist ein Palais in der Inneren Altstadt in Dresden Mit der Adresse An der Frauenkirche 12 steht es nordostlich der Frauenkirche an der Einmundung der Salzgasse auf diesen Nebenplatz des Neumarkts Coselpalais nach dem Wiederaufbau links die Kuppel der KunstakademieDas historische Palais gehorte zu den spaten Hauptwerken des Dresdner Barock Nach der Zerstorung im Zweiten Weltkrieg erfolgte bis zum Jahr 2000 ein schrittweiser Wiederaufbau Das in abgewandelter Form rekonstruierte Palais wird als Burogebaude und Restaurant genutzt Inhaltsverzeichnis 1 Vorgangerbauten 2 Palaisgebaude 3 Wiederaufbau 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseVorgangerbauten BearbeitenAn der Stelle des Coselpalais befand sich ein zwanzig Meter hohes Gebaude das nach 1560 errichtet wurde Es wurde ursprunglich als Wind und Rossmuhle genutzt Seit dem Beginn des 17 Jahrhunderts kam es zur Nutzung als Pulverturm Der sachsische Kurfurst Friedrich August II verschenkte den Turm je zur Halfte an Oberlandbaumeister Johann Christoph Knoffel und den Oberkriegskommissar Caesar Diese liessen den Turm 1744 abreissen und Knoffel errichtete an seiner Stelle 1745 1746 das Casar und Knoffelsche Haus zwei funfgeschossige Gebaude Sie wurden 1760 im Siebenjahrigen Krieg stark beschadigt Der zur Frauenkirche hin befindliche Knoffelsche Teil des Hauses wurde im preussischen Bombardement auf Dresden am 19 Juli 1760 ganzlich zerstort wahrend der in Ruinenform erhaltene Casarsche Teil des Hauses in den Neubau des Coselpalais integriert und fur die linke Halfte die in der Salzgasse befindliche Seitenfassade des Palais dupliziert wurde 1 Dabei wurde das im Erdgeschoss befindliche ursprungliche Portal mit grossem Segmentbogen sowie Kartusche und seitlichen Blutenketten verandert etwa durch ein Stichbogenportal mit muschelformigem Schlussstein und uber den Sturz gebreiteten Blutenketten 2 nbsp Das Palais um 1908 nbsp Seitenansicht der wiederaufgebauten Torbauten 1985Palaisgebaude BearbeitenFriedrich August von Cosel General der Infanterie und ein jungerer Halbbruder des Kurfursten aus der Liaison Augusts des Starken mit der Grafin Constantia von Cosel erwarb die beiden Hauser 1762 und liess sich daraus von Julius Heinrich Schwarze ein Wohnpalais im Stil des Dresdner Rokoko errichten Die Arbeiten an dem nach ihm benannten Gebaude dauerten bis 1764 Das Gebaude war funfgeschossig und elfachsig Die Hauptfront war durch Lisenen gegliedert mit Mittelrisalit und Dreiecksgiebel Im ersten Obergeschoss befand sich ein Festsaal Dieser von Schwarze umgestaltete Bau entsprach der ursprunglichen knoffelschen Architektur Schwarze fugte zwei zweigeschossige Seitenflugel mit einfachen Formen an die den Ehrenhof umgaben Den plastischen Schmuck schuf Johann Gottfried Knoffler Die von ihm gefertigten zwolf Kinderplastiken auf dem Toreingang gelten als Hohepunkt des sachsischen Barock In der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts gelangte das Palais in burgerlichen Besitz Von 1845 bis 1853 war hier das Russische Hotel untergebracht Danach diente es der Polizei bis zum Umzug ins in der Nahe neu gebaute Polizeiprasidium im Jahr 1901 als Dienstsitz Auch die Polizeihistorische Sammlung Sachsen hat hier somit ihren Ursprung Anschliessend beherbergte das Coselpalais unter anderem das sachsische Bauamt Im Februar 1945 wurde das Palais bei den Luftangriffen auf Dresden zerstort Das brennende Gebaude setzte auch die benachbarte selbst von den Bomben nicht getroffene Frauenkirche in Brand Wiederaufbau Bearbeiten nbsp Coselpalais Giebel zum Ehrenhof mit dem Wappen des Grafen Cosel nbsp Dresden Neumarkt Coselpalais Rechts davon An der Frauenkirche 13 Haus zum Schwan und 14 Haus zur Glocke Von 1973 bis 1975 wurden auf Initiative von Hans Nadler die 1945 ausgebrannten aber stehengebliebenen Flugelbauten des Palais wiederaufgebaut um eine kunftige Rekonstruktion zu ermoglichen und eine Uberbauung des Areals zu verhindern Das Hauptgebaude wurde von 1998 bis 2000 ausserlich weitgehend originalgetreu rekonstruiert Umstritten ist allerdings neben der Uberbauung des Gartens mit einem modernistischen Anbau der Verzicht auf den historischen Innenhof Anstatt den konstruktiv sowie fur Belichtung und Beluftung erforderlichen Hof wiederherzustellen wurde dieser nur angedeutet und es entstanden kunstlich beleuchtete Geschossflachen Im Gegensatz zu vielen anderen am Neumarkt rekonstruierten Bauten wurde jedoch die Dachpartie in historisch genauer Form mit holzernem Dachstuhl rekonstruiert und die Fassaden statt aus Beton aus Ziegeln gemauert Heute sind mehrere Restaurants die Dresdner Piano Salon GmbH die MRK Group sowie Buroraume im Gebaude untergebracht Literatur BearbeitenStadtlexikon Dresden A Z Verlag der Kunst Dresden 1995 ISBN 3 364 00300 9 Stefan Hertzig Das Dresdner Burgerhaus des Spatbarock 1738 1790 Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden Dresden 2007 ISBN 3 9807739 4 9 S 88 93 Daniel Jacob Barocke Adelspalais in Dresden Die Bauten ihre Architekten und Bewohner Verlag Daniel Jacob 2011 Helmuth Groger Burgen und Schlosser in Sachsen Verlag Heimatwerk Sachsen Dresden 1940 Artikel zum Palais Cosel mit Abbildung auf Seite 137Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Coselpalais Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Geschichte des CoselpalaisEinzelnachweise Bearbeiten Stefan Hertzig Das Dresdner Burgerhaus des Spatbarock 1738 1790 Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden Dresden 2007 ISBN 3 9807739 4 9 S 90 Stefan Hertzig Das Dresdner Burgerhaus des Spatbarock 1738 1790 Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden Dresden 2007 ISBN 3 9807739 4 9 S 92 51 052092 13 742588 Koordinaten 51 3 7 5 N 13 44 33 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Coselpalais amp oldid 231983640