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Das volkseigene Gut abgekurzt VEG in der Deutschen Demokratischen Republik DDR war ein Landwirtschaftsbetrieb in staatlichem Eigentum Die VEG entstanden oftmals aus ehemaligen privaten landwirtschaftlichen Gutern oder Domanen als Ergebnis der im Potsdamer Abkommen 1945 beschlossenen Bodenreform durch entschadigungslose Enteignung der Besitzer oder durch Aufhebung langfristiger Pachtvertrage Bezeichnungen fur solche Betriebe waren zuerst ab 1945 Staatsgut oder Provinzialgut in der damaligen Provinz Sachsen danach Landesgut und erst ab August 1949 Volksgut bzw volkseigenes Gut Das VEG entsprach dem Sowchos in der Sowjetunion Eingang zum VEG Vorder BollhagenDas Schild des Volksgutes PetkusJedes VEG war direkt in die staatliche Wirtschaftsplanung eingebunden Sie waren entweder zentral z B Deutsche Akademie der Landwirtschaftswissenschaften zu Berlin VVB Saat und Pflanzgut VVB Tierzucht oder regional Gebietsvereinigung Volkseigener Betriebe GVVG Universitatsguterdirektion Guterdirektion der Lander bis 1952 der Bezirke ab 1952 einem Kreis bzw einem Ort unterstellt Ein volkseigenes Gut war Volkseigentum und landwirtschaftliches Gegenstuck zum volkseigenen Betrieb VEB Geleitet wurden sie nach dem Prinzip der Einzelleitung durch einen Betriebsleiter ab 1956 einen Direktor Anders als bei den Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft LPG hielten die dort beschaftigten Landarbeiter keine Anteile am Betrieb Die Vergutung der Arbeiter und Angestellten wurde durch den Rahmenkollektivvertrag RKV fur volkseigene Guter und seine Anlagen geregelt Auf den VEG wurde anfangs vor allem Tier und Pflanzenzucht sowie Saatgutvermehrung zur Bereitstellung fur die gesamte Landwirtschaft betrieben Im Jahr 1960 bewirtschafteten die rund 690 VEG ca 6 3 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzflache der DDR Im Zuge der allgemeinen Konzentration und Spezialisierung im Agrarwesen sank deren Anzahl allerdings bis 1980 auf 385 Auch im Bereich der volkseigenen Guter setzte wie bei den LPG ab Ende der 1960er Jahre eine politisch motivierte Trennung von Viehwirtschaft und Ackerbau ein Es entstanden VEG Pflanzenproduktion P und Tierproduktion T Diese wurden jedoch gleichzeitig zu grosseren Einheiten zusammengeschlossen so dass sich ihre Gesamtzahl von 511 im Jahr 1970 auf 385 im Jahr 1980 verringerte aber bis 1985 wieder auf 465 stieg wahrend die von den VEG bewirtschaftete landwirtschaftliche Nutzflache mit etwa 440 000 Hektar nahezu konstant blieb Den VEG kam im Vergleich zu den LPG oftmals eine bessere Versorgung zu da sie als sogenannte Stutzpunkte der bevorzugten Arbeiterklasse auf dem Lande fungierten Sie sollten insbesondere in den 1950er und 1960er Jahren die Uberlegenheit der sozialistischen Produktionsweise unter Beweis stellen und auch spater eine progressive Funktion einnehmen der sie allerdings nicht immer gerecht werden konnten Nach der Wiedervereinigung 1990 wurde das Vermogen der VEG der Verwaltung durch die Treuhandanstalt uberstellt In Polen entsprachen die staatlichen landwirtschaftlichen Betriebe Panstwowe gospodarstwo rolne PGR dem VEG Literatur BearbeitenHorst Kempa Die Volkseigenen Guter des ehemaligen Bezirkes Leipzig ein Stuck Agrargeschichte der DDR Leipzig 2010 ISBN 978 3 86268 026 9 Klaus Schmidt Hrsg Landwirtschaft in der DDR VEG LPG und Kooperationen wie sie wurden was sie waren was aus ihnen geworden ist Agrimedia Clenze 2009 Arnd Bauerkamper Landliche Gesellschaft in der kommunistischen Diktatur Zwangsmodernisierung und Tradition in Brandenburg 1945 1963 Bohlau Koln u a 2002 ISBN 3 412 16101 2 Ilona Buchsteiner Bodenreform und Agrarwirtschaft der DDR Forschungsstudie In Landtag Mecklenburg Vorpommern Hrsg Zur Arbeit der Enquetekommission Leben in der DDR Leben nach 1989 Aufarbeitung und Versohnung Band V Landtag Mecklenburg Vorpommern Schwerin 1997 ISBN 3 932447 00 X S 9 61 Michael Heinz Von Mahdreschern und Musterdorfern Industrialisierung der DDR Landwirtschaft und die Wandlung des landlichen Lebens am Beispiel der Nordbezirke Metropol Verlag Berlin 2011 ISBN 978 3 940938 90 9 Jens Schone Fruhling auf dem Lande Die Kollektivierung der DDR Landwirtschaft Ch Links Berlin 2005 ISBN 3 86153 360 X Ernst Walter Paasch Dieter Staevie Von der Bodenreform bis zur Treuhand Lexikon der volkseigenen Guter und ihrer Direktoren im Bezirk Magdeburg Dr Ziethen Verlag Oschersleben 2005 ISBN 3 938380 07 1 214 Seiten Weblinks Bearbeiten nbsp Commons VEGs of the German Democratic Republic Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Normdaten Sachbegriff GND 4278303 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Volkseigenes Gut amp oldid 217917980