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Waltersdorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Schonefeld in Brandenburg WaltersdorfGemeinde SchonefeldWappen von WaltersdorfKoordinaten 52 22 N 13 33 O 52 361388888889 13 556111111111 42 Koordinaten 52 21 41 N 13 33 22 OHohe 42 mFlache 20 94 km Einwohner 1860 2015 Bevolkerungsdichte 89 Einwohner km Eingemeindung 26 Oktober 2003Postleitzahl 12529Vorwahlen 033762 030Rathaus WaltersdorfRathaus WaltersdorfKircheOrtsteile der Gemeinde Schonefeld darunter Waltersdorf Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 12 bis 16 Jahrhundert 2 2 17 Jahrhundert 2 3 18 Jahrhundert 2 4 19 Jahrhundert 2 5 20 und 21 Jahrhundert 3 Bevolkerungsentwicklung 4 Wappen 5 Kultur und Sehenswurdigkeiten Sport 6 Verkehr 7 Literatur 8 Weblinks 9 QuellenLage BearbeitenDer Ort liegt sudostlich von Berlin im Landkreis Dahme Spreewald Westlich des Ortszentrums von Waltersdorf liegt das auch noch zur Gemarkung und ehemaligen Gemeinde gehorige Kienberg nordlich liegt Berlin sudlich liegt Konigs Wusterhausen und ostlich liegt die Gemeinde Schulzendorf Waltersdorf umfasst auch die bewohnten Gemeindeteile Rotberg Siedlung Hubertus Siedlung Waltersdorf Tollkrug und Vorwerk Rotberg ist gleichzeitig eine eigene Gemarkung 6 941 241 m neben der Gemarkung Waltersdorf 13 996 838 m da Rotberg ursprunglich eine eigene Gemeinde war die am 27 September nach Waltersdorf eingemeindet wurde Geschichte Bearbeiten12 bis 16 Jahrhundert Bearbeiten Um 1200 wurde der Ort von Bauern vom Niederrhein gegrundet und im 13 Jahrhundert erfolgte der Bau der Kirche Waltersdorf wurde 1352 erstmals als in villa Woterstorp urkundlich erwahnt Als Wolterstorff Walterstorff und Walterstorf teutunica erschien das Kreuzangerdorf 1375 im Landbuch Karls IV Es war zu dieser Zeit 78 Hufen gross davon standen dem Pfarrer zwei abgabenfreie Pfarrhufen zu Im Dorf lebten weiterhin der Schulze 13 Kossaten es gab einen Krug und bereits eine Muhle Das Dorf gehorte vor 1375 der Familie von der Liepe Sie hielt eine Halfte der Ober und Untergerichtsbarkeit sowie eine Halfte des Kirchenpatronats Ihr standen die Einkunfte aus 40 Hufen mit allen Rechten zu dazu ein Anteil an der Bede der Kossatenzins der Krugzins und der Muhlenzins Der zweite Anteil der Gerichtsbarkeit kam vor 1374 bis nach 1521 an die von Groeben Sie erhielten ausserdem die Einkunfte aus sieben Hufen einen Anteil am Krugzins sowie einen Hof mit vier Hufen Zum weiteren Besitz gehorte die Heide mit den halben Heidehufen zwei Kossatenhofe ein Hof mit zwei Hufen sowie eine freie Schaferei mit drei Hufen Die Pacht und Zins von vier weiteren Hufen ging um 1375 an die Familie Bertkow zu Altglienicke danach an die Familie Musslow Musolf Die Nikolaikirche in Berlin war ebenfalls am Dorf beteiligt und bekam um 1375 Pacht und Zinsertrage von vier Hufen Im Jahr 1450 bestand Waltersdorf aus 73 Hufen davon zwei fur den Pfarrer und eine fur die Kirche Vier Hufen der Familie Krewitz waren wust und wurden offenbar nicht weiter bewirtschaftet denn nur ein Jahr spater waren bereits sechs Hufen wust Im gleichen Jahr vergrosserten die von Liepe ihren Besitz um vier freie Hufen wahrend die von Groeben im Jahr 1472 Hebungen aus der Muhle erhielten Diese wurden allerdings 1519 1520 und 1521 als Rentenzahlung an die von Reiche verpfandet und fielen anschliessend vermutlich an die von Liepe oder an die von Thumen Im Jahr 1472 gab es in Waltersdorf eine freie Schaferei mit drei Hufen Der Anteil an der Heide sowie die Heidehufen gehorten zum Hof der Familie Honow aus Berlin Vier weitere Hufen waren vor 1473 im Besitz der Familie von Britzke Im Jahr 1480 hielten die von Liepe 14 Hufe 1535 einen Wohnhof Waltersdorf war insgesamt 73 Hufen gross davon zwei fur den Pfarrer und eine fur die Kirche 14 weitere Hufen lagen wust die anderen 42 zahlten Zinsen Es gab weiterhin eine Muhle jedoch wurde der Krug nicht mehr erwahnt Der Groebensche Anteil kam nach 1521 an den Burger Honow Im Jahr 1553 kam der Anteil derer von Liepe an die Familie von Thumen Sie erhielt die Ober und Untergerichtsbarkeit das Patronat die Wohnhofe die Vorwerke die Schafereien sowie zwei Windmuhlen Im Jahr 1571 wurde von den Wohnhofen Vorwerke und Schafereien der von Thumen mit zwei Windmuhlen berichtet Der Musslowsche Anteil kam im 16 Jahrhundert an den Kurfursten der ihn von 1539 bis nach 1620 an die Familie Flans zu Altglienicke und Grossmachnow weitergab Er kam vermutlich mit dem Gut Grossmachnow in die Herrschaft Konigs Wusterhausens 17 Jahrhundert Bearbeiten Vor dem Dreissigjahrigen Krieg gab es im Dorf 18 Hufner funf Kossaten und bereits eine eigene Schmiede einen Pachtschafer einen Schmied sowie 66 Hufen und sechs Herrschaftshufen Von ihnen gingen drei Hofe mit neun Hufen ab die freigekauft wurden Den Krieg uberlebten 1652 der Viceschulze mit einem Sohn sieben Bauern mit sechs Sohnen und einem Knecht sowie sechs Kossaten mit zwei Sohnen und einem Knecht Im Jahr 1676 war der von Thumsche Anteil in den wiederverkauflichen Besitz der von Berne von Beeren die ihn jedoch nur bis 1697 hielten Er fiel wie auch der Britzkesche Anteil an den Kurfursten und wurde von dort im Jahr 1700 an den Grafen Kolbe von Wartenberg weitergegeben 18 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Waltersdorf auf dem Urmesstischblatt von 1839Der Graf erhielt den Rittersitz mit Brauhaus Scheunen Stallen Garten sowie 35 Ritterhufen und elf Bauernhufen Zum Besitz gehorten auch zwei Windmuhlen sowie eine Meierei die in der Waltersdorfer Heide entstanden war der spatere Wohnplatz Vorwerk Der Kurfurst ubergab weiterhin die Schafereigerechtigkeit alle Untertanen einen Weinberg den Braukrug die Schmiede sowie das Ober und Untergericht nebst Kirchenpatronat Es gab einen grossen Lust und Obstgarten sowie einen Teich Mittlerweile gab es wieder einen eigenen Krug mit freiem Bierschank einen Weinberg vor dem Dorf sowie die Fischerei auf der Spree Im Jahr 1711 gelangte der grafliche Anteil derer von Wartenberg an das Amt Kopenick und uber den Kronprinzen in den Jahren 1736 bis 1872 in die Herrschaft Konigs Wusterhausens Zum Zeitpunkt des Ubergangs an das Amt war Waltersdorf 57 Hufen gross Die zehn Hufner funf Kossaten der Schmied der Hirte die drei Paar Hausleute der Schafer sowie der grosse und der kleine Knecht zahlten je acht Groschen pro Hufe an Abgaben Im Jahr 1743 lebten zehn Bauern und funf Kossaten im Ort Es gab eine Windmuhle sowie einen Krug Ausserhalb des Dorfes existierte nach wie vor die Meierei die nun Heidemeierei genannt wurde 1771 standen in Waltersdorf 16 Hauser Giebel Es gab einen Schmied den Hirten mittlerweile vier Paar Hausleute einen Schafer den Grossknecht den Mittelknecht und den Kleinknecht sowie eine private Windmuhle 19 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Wohnhaus aus dem 19 JahrhundertWaltersdorf bestand im Jahr 1801 aus dem Dorf und einem amtlichen Vorwerk Dort lebten zehn Ganzbauern zwei Halbbauern vier Ganzkossaten und vier Einlieger Es gab eine Schmiede einen Krug und eine Windmuhle Die Bewohner betrieben 32 Feuerstellen Haushalte Aus dem Jahr 1840 wurde lediglich von einem Dorf mit Meierei Vorheide und Vorwerk sowie 30 Wohnhausern berichtet 1858 bestand Waltersdorf aus dem Dorf mit dem Etablissement Kienberg und dem Vorwerk Heidemeierei Es gab 13 Hofeigentumer und einen Pachter die 31 Knechte und Magde beschaftigten Hinzu kamen 36 Tagelohner funf nebengewerbliche Landwirte und 32 Arbeiter sowie zwei Bediente Im Ort gab es 21 Besitzungen Zwei waren grosser als 600 Morgen zusammen 2470 Morgen sowie eine 434 Morgen gross 15 weitere waren zwischen 30 und 300 Morgen gross zusammen 1530 Morgen zwei weitere zwischen 5 und 30 Morgen zusammen 12 Morgen und eine vier Morgen gross Im Dorf hatten sich zwischenzeitlich zahlreiche Gewerke niedergelassen Es gab einen Backermeister einen Fleischermeister einen Schuhmachermeister zwei Schneidermeister mit einem Gesellen einen Stellmachermeister mit einem Lehrling einen Maurerflickarbeiter einen Grobschmiedemeister und zwei Gesellen einen Barbier zwei Kaufleute einen Krug sowie zwei Rentiers Rentner und zwei Arme In der Grunderzeit im 19 Jahrhundert wurde der Ort vergrossert Im Jahr 1849 wechselte die Gerichtsbarkeit vom Justizamt Konigs Wusterhausen zur Gerichtskommission Konigs Wusterhausen und von dort im Jahr 1879 bis 1952 zum Amtsgericht Konigs Wusterhausen Im Jahr 1860 gab es im Dorf drei offentliche 27 Wohn und 16 Wirtschaftsgebaude darunter die Getreidemuhle Woltersdorf bestand dabei aus dem Dorf einschliesslich Kienberg mit 2591 Morgen Flache Dabei entfielen 2072 Morgen auf Acker 334 Morgen auf Wiesen 114 Morgen auf Weide und neun Morgen auf Wald Weitere elf Morgen waren mit Gehoften bebaut Die konigliche Domane einschliesslich des Vorwerks war 1892 Morgen gross darunter 1600 Morgen Acker 200 Morgen Wiese 66 Morgen Weide 14 Morgen Gartenland und 12 Morgen Gehofte Dort befanden sich das Hausfideikommisspolizeiamt und vorwerk sowie sechs Wohn und sechs Wirtschaftsgebaude darunter eine Brennerei 20 und 21 Jahrhundert Bearbeiten Um die Jahrhundertwende war das Dorf im Jahr 1900 insgesamt 695 Hektar gross die Domane 453 Hektar Im Dorf standen 47 in der Domane funf Hauser Im Jahr 1928 wurde der Gutsbezirk Waltersdorf mit der Gemeinde vereinigt Rund 265 Hektar des Gutsbezirks Konigs Wusterhausener Forst wurden dabei eingemeindet Im Jahr 1932 bestand die Gemeinde mit den Wohnplatzen Kienberg und Vorwerk Waltersdorf 1941 mit den Wohnplatzen Ausbau Bohnsdorfer Weg und Ansiedlung Heinkelgelande Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden 511 Hektar enteignet und davon 462 Hektar aufgeteilt 66 Bauern erhielten bis zu einem Hektar zusammen 29 Hektar acht Bauern zwischen einem und funf Hektar zusammen 27 Hektar sowie 34 Bauern zwischen funf und zehn Hektar zusammen 225 Hektar Eine nicht dokumentierte Anzahl an Bauern erhielt uber 15 Hektar zusammen 151 Hektar Weitere 30 Hektar wurden auf sieben Altbauern verteilt Im Jahr 1953 grundete sich eine LPG vom Typ I mit zunachst funf Mitgliedern und 40 Hektar landwirtschaftlicher Nutzflache Sie wurde 1957 in eine LPG Typ III umgewandelt und wuchs bis zum Jahr 1960 auf 157 Mitglieder und 716 Hektar Flache an 1971 erfolgte der Zusammenschluss mit der LPG Schulzendorf zur LPG Waltersdorf Schulzendorf die 1973 nach wie vor bestand Im Jahr 1970 bestand Waltersdorf als Gemeinde mit den Ortsteilen Kienberg und Vorwerk Nach der Wende wurde das Gewerbegebiet gebaut Am 27 September 1998 wurde Rotberg eingegliedert 1 2003 wurde Waltersdorf als Ortsteil von Schonefeld eingemeindet Bis 2008 wurde das Autobahndreieck Waltersdorf sowie die A 113 bis nach Berlin Neukolln gebaut seitdem verlauft die Bundesstrasse 179 nicht mehr durch den Ort sondern beginnt erst an der AS Konigs Wusterhausen Seit 1996 wurde der nahegelegene Flughafen Berlin Schonefeld zum Flughafen Berlin Brandenburg ausgebaut der 2020 eroffnet wurde Bevolkerungsentwicklung BearbeitenEinwohnerentwicklung in Waltersdorf von 1734 bis 1971Jahr 1734 1772 1801 1817 1840 1858 1895 1925 1939 1946 1964 1971Einwohner 187 217 192 200 mit Heidemeierei 252 mit Heidemeierei Dorf 280 ohne Kienberg Gut 84 ohne Heidemeierei 664 736 und 280 AEG Siedlung 1156 1250 1117 1070Wappen BearbeitenDie Kommune greift mit der Wahl einer heraldisch stilisierten Kirchendarstellung auf ein zentrales Motiv der gemeindlichen Geschichte zuruck in der die Kirche nicht nur religioser sondern auch kultureller sowie architektonischer Mittelpunkt der Gemeinde gewesen ist Die funf Kornblumenbluten symbolisieren die funf Siedlungsteile der Gemeinde Waltersdorf Es sind Hubertus Kienberg Siedlung Vorwerk sowie Waltersdorf Dorf Die Kornblume ist als blaubluhendes Getreideunkraut bekannt Die Kornblumenbluten im Wappen deuten auf das haufige Vorkommen des blauen Korbblutlers in der Gemeindeflur Indirekt verweist das Motiv zusatzlich auf die Landwirtschaft als die historische Haupterwerbsquelle der Waltersdorfer Die Gemeindefarben sind Gold Gelb Schwarz Das Wappen wurde vom Kommunalheraldiker Frank Diemar gestaltet Kultur und Sehenswurdigkeiten Sport BearbeitenDie Dorfkirche Waltersdorf ist eine spatromanische Saalkirche aus der Mitte des 13 Jahrhunderts Im Innern befindet sich unter anderem ein Altarretabel bestehend aus einem Mittelschrein eines geschnitzten Altars der um 1620 entstand Er zeigt im Altarblatt die Dreifaltigkeit und wird von zwei Flugeln erganzt die um 1640 entstanden Auf dem linken Flugel sind Simon Petrus Paulus von Tarsus sowie Jakobus der Altere dargestellt rechts Barbara von Nikomedien Apollonia von Alexandria und Katharina von Alexandrien Sudostlich von Waltersdorf schliesst sich das Naturschutzgebiet Flutgrabenaue Waltersdorf an Der RSV Waltersdorf 09 spielt in der Saison 2017 2018 in der Brandenburg Liga Zudem sind in Waltersdorf sehr viele Reiterhofe Verkehr BearbeitenWaltersdorf liegt direkt an den Bundesautobahnen 113 und 117 Das Autobahndreieck Waltersdorf in dem auch die gleichnamige Ausfahrt teilweise integriert ist befindet sich im Ortsgebiet Die Anschlussstelle der A113 an den kunftigen Flughafen Berlin Brandenburg liegt ebenfalls noch in Waltersdorf fuhrt aber uber die Schonefelder Allee direkt nach Schonefeld Durch Waltersdorf fuhren mehrere Buslinien die unter anderem eine schnelle Anbindung des Flughafens Berlin Brandenburg Terminals 1 und 2 sowie des Terminals 5 ermoglichen Berlin ist uber die Linie 263 direkt mit Waltersdorf verbunden Die nachstgelegenen Bahnstationen sind Bahnhof Flughafen BER Terminal 5 Schonefeld am Berliner Aussenring sowie Eichwalde an der Bahnstrecke Berlin Warschauer Strasse Konigs Wusterhausen Beide sind mit Bussen zu erreichen Literatur BearbeitenLieselott Enders Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teltow Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Band 4 Verlag Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1976 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Waltersdorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ortsteil Waltersdorf auf der Website der Gemeinde SchonefeldQuellen Bearbeiten StBA Anderungen bei den Gemeinden Deutschlands siehe 1998Ortsteile der Gemeinde Schonefeld Grossziethen Kiekebusch Selchow Waltersdorf Wassmannsdorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Waltersdorf Schonefeld amp oldid 236315909