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Das Berliner Missionswerk wurde auf Grund des Beschlusses der Regionalsynode der Evangelischen Kirche in Berlin Brandenburg Berlin West vom 20 November 1972 gegrundet 1 In ihm wurden bis 1975 die in Berlin West nach der Teilung der Stadt verbliebenen Missionsgesellschaften und Vereine als landeskirchliches Werk zusammengefuhrt Dazu gehorte die 1824 als Gesellschaft zur Forderung der Evangelischen Missionen unter den Heiden gegrundete Berliner Missionsgesellschaft der Berliner Zweig der 1882 gegrundeten Deutsch Ostasienmission der Jerusalemsverein gegrundet 1853 und als weiterer Kooperationspartner die Evangelische Kirche der Union heute UEK Mit der konstituierenden Sitzung der Missionskonferenz am 7 Juli 1973 nahm das Berliner Missionswerk seine Arbeit auf 2 Heute versteht sich das Berliner Missionswerk als Unterstutzer von Partnerkirchen auf mehreren Kontinenten und zugleich als Okumenisches Zentrum fur seine Tragerkirchen Berliner MissionswerkRechtsform Kirchliches WerkGrundung 20 November 1972 in Berlin West Sitz BerlinGeschaftsstelle BerlinVorlaufer Gesellschaft zur Beforderung der Evangelischen Missionen unter den HeidenMotto evangelisch verlasslich weltweitZweck Wir tragen dazu bei dass immer mehr Menschen heute und in Zukunft in Frieden Freiheit und Wurde leben konnenMethode Wir begegnen allen Menschen mit Verstandnis Sensibilitat und Offenheit Wir pflegen einen respektvollen und zugleich kritischen Dialog auch in okumenischen und interreligiosen Zusammenhangen Die engen Verbindungen zu unseren weltweiten Partnerkirchen weiten den Blick und scharfen die Mitverantwortung fur die Entwicklung der weltweiten Christenheit Aktionsraum weltweitVorsitz Christof Theilemann Direktor Eigentumer EKBO Evangelische Landeskirche Anhalts Jerusalemsverein Deutsche OstasienmissionWebsite berliner missionswerk deNach der Wiedervereinigung Deutschlands wurden 1991 das in Ost Berlin ansassige Okumenisch Missionarische Zentrum und das Berliner Missionswerk in West Berlin in einem Werk zusammengefuhrt Der Name des West Berliner Werkes wurde dabei ubernommen Das Missionswerk wird getragen von den beiden Kirchen Evangelische Kirche Berlin Brandenburg schlesische Oberlausitz und der Evangelischen Landeskirche Anhalts Weitere Tragerorganisationen sind der Jerusalemsverein die Deutsche Ostasienmission und die Union Evangelischer Kirchen Seit November 2022 ist die Kaiserswerther Diakonie weitere Mittragerin des Werkes 3 Das Berliner Missionswerk gehort zum Dachverband Evangelische Mission Weltweit mit Sitz in Hamburg Es unterhalt Verbindungen zu Partnerkirchen in West und Osteuropa im Nahen Osten in Afrika Ostasien Nordamerika und Kuba 4 Das Berliner Missionswerk verfolgt mit seiner Arbeit vier Schwerpunkte Gemeinschaft zwischen den Kirchen Einsatz fur Menschenrechte und Entwicklung kirchliche Partnerschaften zwischen Gemeinden weltweit und okumenisches Lernen das etwa im Freiwilligenprogramm stattfindet 5 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte der im Berliner Missionswerk zusammengeschlossenen Vereine 1 1 Die Berliner Missionsgesellschaft im 19 Jahrhundert 1 1 1 Grundung 1 1 2 Sudafrika 1 1 3 Abspaltung von Gossner 1 1 4 Das Missionshaus 1 1 5 Missionsdirektor Wangemann 1 1 6 China 1 1 7 Ostafrika 1 1 8 Eigenstandigkeit der Missionskirchen 1 2 20 Jahrhundert 1 2 1 Die Berliner Missionsgesellschaft im Ersten Weltkrieg 1 2 2 Zwischen 1918 und 1933 1 2 3 Wahrend des NS Regimes 1 2 4 Der Zweite Weltkrieg 1 2 5 Die Zeit nach 1945 Ost und West 1 2 6 Grundung von selbstandigen Kirchen in Afrika 1 2 7 Ubertragung der Arbeit auf das Berliner Missionswerk 1 3 Die Arbeit der Deutschen Ostasienmission 1 4 Die Arbeit des Jerusalemsvereines 1 5 Die Arbeit der Gossner Mission 2 Unter dem Dach des Berliner Missionswerkes 3 Weltweite Partner 3 1 Naher Osten 3 2 Afrika 3 3 Ostasien 3 4 Kuba 3 5 Russland 4 Arbeit des Berliner Missionswerks 4 1 Auslandsarbeit 4 2 Inlandsarbeit 4 3 Freiwilligenprogramm 5 Direktoren des Berliner Missionswerkes 6 Weblinks 7 Literatur 8 BelegeGeschichte der im Berliner Missionswerk zusammengeschlossenen Vereine BearbeitenDie Berliner Missionsgesellschaft im 19 Jahrhundert Bearbeiten Grundung Bearbeiten 1824 wurde in Berlin die Gesellschaft zur Forderung der Evangelischen Missionen unter den Heiden gegrundet und durch den Konig genehmigt Vereinsziel war es zunachst bereits bestehende Missionsinstitute zu unterstutzen Deshalb war eine Vernetzung mit den bereits bestehenden Werken Basler Mission Barmer Mission Londoner Mission und Pariser Missionsgesellschaft eine der ersten Tatigkeiten des Komitees der Gesellschaft 1829 begann die Arbeit des eigenen Missionsseminars in Berlin 6 Sudafrika Bearbeiten Die ersten Missionare die ausgesendet wurden kamen 1834 in Kapstadt im heutigen Sudafrika an und grundeten die Missionsstation Bethanien im Landesinnern sudwestlich von Bloemfontein im Gebiet der Koranna Von dort aus breitete sich die Berliner Mission weiter ins Gebiet der Xhosa und in die Kolonie Natal der heutigen Provinz KwaZulu Natal aus Die Missionsarbeit in Sudafrika setzte sich in den 1860er Jahren in neue Gebiete fort in Transvaal mussten sich die Missionare gegen die Buren durchsetzen die strikt gegen die Missionierung der Afrikaner waren in Swasiland heute Eswatini zogen sie den Zorn des dortigen Konigs auf sich da sie ihn nicht mit Gewehren und Pulver beliefern wollten Mit der beginnenden jedoch nur an wenigen Orten so fruh einsetzenden Industrialisierung Sudafrikas und der zunehmenden Bedeutung der Stadte mussten auch die Missionare ihre Arbeit anpassen so etablierten sie unter anderem mehrere Missionsstationen in der Region von Johannesburg 7 Abspaltung von Gossner Bearbeiten Als Folge von Auseinandersetzungen zog sich Johannes Gossner 1836 aus dem Komitee der Berliner Mission zuruck und begann kurz darauf selbst Missionare auszusenden Bis heute besteht die daraus hervorgegangene Gossner Mission 8 Das Missionshaus Bearbeiten nbsp Berlin Missionshaus Friedrichshain mit MissionsbuchhandlungDas erste eigene Missionshaus in Berlin wurde 1838 eingeweiht Trotz eines Erweiterungsbaus wurde es zu klein fur die wachsende Zahl der Mitarbeiter und Seminaristen So entstand als Neubau 1873 das Missionshaus an der Ecke Friedenstrasse Georgenkirchstrasse am Friedrichshain damals weit draussen am Stadtrand gelegen 9 Missionsdirektor Wangemann Bearbeiten Ein bedeutender Missionsdirektor fur die Berliner Missionsgesellschaft war Hermann Wangemann der als Nachfolger von Johann Christian Wallmann von 1865 bis zu seinem Tod im Jahre 1894 im Amt war Er unternahm gleich nach seinem Amtsantritt eine gut dokumentierte Visitationsreise durch Sudafrika und reiste im Jahr 1884 ein weiteres Mal nach Sudafrika Zu den grundlegenden Fragen der Missionsarbeit verfasste er bis 1881 eine Missionsordnung der Gesellschaft zur Beforderung der Evangelischen Missionen unter den Heiden zu Berlin 10 China Bearbeiten In Berlin und Stettin bestanden im 19 Jahrhundert drei Missionsvereine fur China Auf mehrmalige Bitte hin ubernahm die Berliner Mission 1882 das Arbeitsfeld in China und entsandte bald die ersten Missionare Schwierigkeiten in China waren die Belastung durch Klima und Tropenkrankheiten sowie die Abneigung gegen Auslander die durch die Regierung gestarkt wurde Schwerpunkt der Missionsarbeit in China war die Unterstutzung von Schulen wobei der Unterricht mit Evangelisation verknupft wurde die medizinische Versorgung von armen Menschen und ein Waisenhaus namens Bethesda in Hongkong in dem ausgesetzte Madchen aufgezogen wurden 11 Ostafrika Bearbeiten Mit der beginnenden Kolonialbegeisterung in Deutschland hangt die Aufnahme der Missionsarbeit im damaligen Deutsch Ostafrika zusammen Zunachst wurde in Berlin 1886 die Deutsch Ostafrikanische Missionsgesellschaft gegrundet zur Festigung der kolonialen Bestrebungen Um sich von der Kolonie abzugrenzen wurde sie bereits ein Jahr spater in Evangelische Missionsgesellschaft fur Deutsch Ostafrika EMDOA umbenannt und umgegrundet die aber aufgrund des Mangels an eigenen Fachkraften zuerst die Berliner Mission um Hilfe bat Eine Ubernahme kam wegen der unterschiedlichen Vorstellungen nicht zustande stattdessen ubernahm sie Friedrich von Bodelschwingh der dann 1906 den Sitz nach Bethel verlegte Bethel Mission Eine eigene Arbeit in den deutschen Kolonien von Ostafrika nahm die Berliner Mission 1891 auf Erste Missionsstationen in Tansania wurden bald um den Nyassasee errichtet dort befinden sich in Itete und Matema noch immer kirchliche Krankenhauser 12 Die Arbeit in Ostafrika wurde durch die Ubernahme von Betheler Missionsstationen an der Kuste bei Dar es Salaam erweitert 13 Eigenstandigkeit der Missionskirchen Bearbeiten Die Eigenstandigkeit der Christen in den Missionslandern wurde fruh gefordert Fur China galt schon seit Karl Gutzlaff dem Pionier deutscher Chinamission der Grundsatz dass China durch Chinesen missioniert werden sollte Schon der Berliner Hauptverein fur China begann in den 1860er Jahren junge chinesische Christen nach Deutschland zu schicken um sie als Missionare auszubilden Auch junge Christen aus Afrika wurden in Berlin ausgebildet Trotzdem dauerte es noch lange bis afrikanische Christen in grosserer Zahl zu Pfarrern ordiniert wurden 14 20 Jahrhundert Bearbeiten Die Berliner Missionsgesellschaft im Ersten Weltkrieg Bearbeiten Der Erste Weltkrieg setzte einen Schlusspunkt fur die Weiterentwicklungen die nach der turbulenten Zeit um die Jahrhundertwende mit dem Zweiten Burenkrieg in Sudafrika dem Boxeraufstand in China und Aufstanden der Bevolkerung Ostafrikas stattgefunden hatten Mit Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 endete vorlaufig die Arbeit des Missionsseminars das Missionshaus wurde zur Fluchtlingsunterkunft und Verbindungen zu den Missionsgebieten und Aussendung von Missionaren wurden unterbrochen Missionsangehorige in den Kolonien wurden von den gegnerischen Kolonialmachten als Feinde behandelt in Sudafrika wurden einige von ihnen interniert In Ostafrika wurden Missionsmitarbeiter zum militarischen Dienst herangezogen Nur aufgrund des Protestes chinesischer Christen wurde verhindert dass alle Mitarbeiter der Chinamission nach Kriegsende ausser Landes verwiesen wurden 15 Zwischen 1918 und 1933 Bearbeiten Die Jahre nach dem Ersten Weltkrieg waren von Aufbauarbeiten bestimmt Missionsdirektor wurde 1921 Siegfried Knak der von den Theologen Kahler und Warneck gepragt war Er begleitete vor Ort die Verhandlungen zu einer grosseren Eigenstandigkeit des Berliner Missionsgebiets in Sudchina das 1928 an die Lutherische Kirche Chinas angeschlossen wurde In Sudafrika waren noch vor dem Ersten Weltkrieg Synodalkirchen gegrundet worden So hatten die Afrikaner zumindest in den lutherischen Gemeinden das Mitspracherecht das ihnen in manchen offentlichen Angelegenheiten erschwert bzw verwehrt wurde In Swasiland wurde 1930 die Mission neu aufgenommen Ermoglicht wurde dies durch Johannes Mdiniso einen Swasi der von einem Berliner Missionar getauft worden war In Ostafrika das nun nicht mehr deutsche Kolonie war wurde die Missionsarbeit der Deutschen nach und nach und unter Vorbehalten wieder erlaubt Fur die Missionsarbeit waren finanzielle Schwierigkeiten in dieser Zeit ein gravierendes Problem 16 Wahrend des NS Regimes Bearbeiten Es gab bereits vor 1933 Anfeindungen durch Kreise die der Rassentheorie anhingen und eine Mission an anderen Volkern als Verbrechen am eigenen Volk bezeichneten Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten schloss sich Missionsdirektor Knak der Gruppe Evangelium und Kirche an die in Opposition zu den nationalsozialistischen Deutschen Christen stand Mit der Mehrheit der Inspektoren des Missionshauses wurde er Mitglied des Pfarrernotbundes unter Martin Niemoller und arbeitete in der Bekennenden Kirche mit Eine Auseinandersetzung mit der Verfolgung der Juden und weiterer Gruppen fand damals allerdings kaum statt Wahrend des NS Regimes wurden die Moglichkeiten des Missionshauses stark eingeschrankt die Sammlungen fur die Mission der Devisentransfer und die Publikation der Missionsblatter wurde erschwert Dafur entstanden engere Verbindungen zu anderen Missionsgesellschaften 1933 schlossen sie sich im Deutschen Evangelischen Missionstag zusammen dessen Exekutivorgan der Deutsche Evangelische Missionsrat war In Sudafrika war indessen die Selbstandigkeit der dortigen Kirchen weitergekommen In China begann der Krieg schon 1937 eine schwierige Situation auch fur die deutschen Missionare da Deutschland mit dem angreifenden Japan verbundet war 17 18 Der Zweite Weltkrieg Bearbeiten Ab dem Kriegsausbruch war eine Ausreise in die Missionsgebiete unmoglich Missionare auf Heimaturlaub mussten in Deutschland bleiben In Sudafrika wurde ein Teil der Missionare interniert die Entwicklung der Gemeinden ging trotzdem weiter In Ostafrika wurden die Missionsgemeinden auf Bitte der Berliner Mission teilweise vom schwedischen Missionaren betreut Nur in China wurden die Missionare nicht interniert und konnten unter den Einschrankungen des Krieges weiterarbeiten 19 Die Zeit nach 1945 Ost und West Bearbeiten Nach 1945 wurde die Missionstatigkeit mit neuer Energie und in verstarkter Zusammenarbeit zwischen den Werken wieder aufgenommen Die Berliner Mission deren Unterstutzer vor dem Krieg etwa zur Halfte aus einem Gebiet kamen das nun nicht mehr zu Deutschland gehorte wurde von anderen Missionsgesellschaften mitgetragen In China war die Missionsarbeit unmoglich geworden da den Missionaren kein Kontakt zur chinesischen Bevolkerung mehr erlaubt wurde Die Arbeit im ostlichen Teil Deutschlands war nach wie vor Einschrankungen unterworfen Das Missionsblatt durfte nicht veroffentlicht werden Missionsspenden durften nicht erbeten werden und Veranstaltungen durften nur in geschlossenen kirchlichen Raumen stattfinden Eine Reiseerlaubnis ins Ausland zu den Konferenzen der Okumene erhielt nur der Missionsdirektor Geld konnte nur aus dem Westen nach Ubersee uberwiesen werden Die ganze Arbeit in den Westen zu verlegen hatte die Verbindung zu den Missionsfreunden im Osten gekostet Stattdessen wurde als Hilfsorganisation im Westen die Berliner Missionshilfe e V gegrundet aus der 1963 die Missionsgesellschaft Berlin West e V wurde Die fur die Missionslander verantwortlichen Mitarbeiter blieben weiterhin im Osten Reisen nach Ubersee wurden ihnen nicht erlaubt nach dem Bau der Berliner Mauer konnten sie nicht einmal mehr West Berlin besuchen Die Mission fand kein Verstandnis bei der Regierung genoss aber eine gewisse Duldung da sie zur Kirche gehorte Ein engerer Zusammenschluss zwischen Kirche und Missionsgesellschaften geschah 1960 durch die Grundung des Okumenisch missionarischen Rates und des Okumenisch missionarischen Amtes 20 Grundung von selbstandigen Kirchen in Afrika Bearbeiten In Ostafrika konstituierte sich aus der Missionsarbeit 1959 eine Lutherische Kirche die heutige Evangelisch Lutherischen Kirche in Tansania 1960 entstand in Sudafrika auf dem Gebiet der Berliner Mission und weiterer Missionswerke die Evangelisch lutherische Kirche im Sudlichen Afrika Sudostregion die ab 1971 zum ersten Mal unter der Leitung eines afrikanischen Bischofs stand 1962 63 folgten die Regionalkirche von Transvaal und die Kap Oranje Regionalkirche 1964 grundeten die Regionalkirchen die Foderation Evangelisch lutherischer Kirchen in sudlichen Afrika die etwa 880 000 lutherische Christen vertrat Die Rolle der Mission veranderte sich nun in Richtung Hilfeleistung fur die neugegrundeten Kirchen und zur partnerschaftlichen Zusammenarbeit Die verschiedenen in Afrika tatigen Missionsgesellschaften arbeiteten verstarkt zusammen In Sudafrika hatte das System der Apartheid die Missionare schon seit 1948 vor neue Herausforderungen gestellt War das Verhaltnis der Missionare zur Apartheid anfangs ambivalent schlossen sie sich 1967 einer Verurteilung dieses Systems an Wenige Jahre spater wurden einzelne Missionsangehorige des Landes verwiesen und die Arbeit der Kirchen wurde streng uberwacht 21 Ubertragung der Arbeit auf das Berliner Missionswerk Bearbeiten nbsp Der erste Sitz des Berliner Missionswerkes in der Friedenauer Handjerystrasse in Berlin West Aufgrund der politischen Verhaltnisse in der DDR wurde es unabdingbar 1969 einen grosseren Teil der Arbeit vor allem den Kontakt nach Ubersee in den Westen zu verlegen 22 Nachdem zuerst die Berliner Missionshilfe e V und spater die Berliner Missionsgesellschaft Berlin West e V die Geschafte nach der Teilung der Stadt ubernommen hatten wurde zum 1 Januar 1975 die volle Verantwortung fur die Arbeit der Berliner Mission auf das neugegrundete landeskirchliche Berliner Missionswerk ubertragen 23 Im Missionshaus in der Georgenkirchstrasse in Berlin Ost verblieb das umfangreiche Archiv der Berliner Missionsgesellschaft Das neu gebildete Okumenisch Missionarische Zentrum pflegte neben den Kontakten zu Besuchern aus Okumene und Mission aus Berlin West von nun an eigene okumenische Kontakte in der DDR Die Arbeit der Deutschen Ostasienmission Bearbeiten Die Geschichte dieser Missionsgesellschaft findet sich auf der Seite Deutsche Ostasienmission Die Arbeit des Jerusalemsvereines Bearbeiten Die Geschichte des Jerusalemsvereines findet sich auf der Seite Jerusalemsverein Die Arbeit der Gossner Mission Bearbeiten Die Geschichte der Gossner Mission findet sich auf der Seite Gossner Mission Unter dem Dach des Berliner Missionswerkes Bearbeiten nbsp Eingangsschild Berliner Missionswerk 1980 am Missionshaus Handjerystrasse 19 20Im Zuge von staatlichen Repressionen gegen Gemeinden der Partnerkirchen wie beispielsweise in Athiopien Sudkorea und Taiwan nahmen in den 1970er und 1980er Jahre der Schutz der Menschenrechte die Leistung humanitarer Hilfe und die Verteidigung der Freiheit des Glaubens in der Missionsarbeit an Stellenwert zu 24 25 Dabei bestand ein Austausch mit dem Okumenisch Missionarischen Zentrum und weiteren Einrichtungen der Evangelischen Kirche in der DDR um Einfluss auf die diplomatischen Beziehungen zwischen der DDR und der sozialistischen Regierung Athiopiens auszuuben In der BRD bestanden Kontakte zu Menschenrechtsorganisationen wie der Internationalen Gesellschaft fur Menschenrechte und der Gesellschaft fur bedrohte Volker Das Berliner Missionswerk engagierte sich im Lutherischen Weltbund und im Okumenischen Rat der Kirchen fur den internationalen Schutz der Menschenrechte nbsp Das Missionshaus in hellerem Backstein 1873 mit seiner Erweiterung in sattrotem Backstein Ende des 19 Jh und dem neuen Anbau Klinker 1996 ist jetzt Teil des Evangelischen Zentrums der EKBO Nach der deutschen Wiedervereinigung konnten 1991 die Bereiche aus West und Ost wieder zusammengefuhrt werden Ein neues Missionswerkgesetz 1990 26 sowie ein weiteres 1997 27 trugen der neuen Situation Rechnung und ermoglichten die Beteiligung weiterer Tragerkirchen am Berliner Missionswerk 1999 konnte das Berliner Missionswerk in das sanierte und zum Evangelischen Zentrum der EKBO erweiterte Missionshaus am Friedrichshain einziehen und zu den Wurzeln der Berliner Missionsgesellschaft zuruckkehren 28 Weltweite Partner BearbeitenNaher Osten Bearbeiten Partnerkirche in Israel Palastina ist die Evangelisch Lutherische Kirche in Jordanien und im Heiligen Land ELCJHL Diese Kirche setzt sich fur Versohnung im Nahen Osten und fur Bildung ein Das Berliner Missionswerk ist Trager des Schulzentrums Talitha Kumi in Palastina Partnerkirche in Agypten ist die Presbyterianisch koptische Kirche in Agypten Das Berliner Missionswerk wirkt in verschiedenen Bildungseinrichtungen mit ihr zusammen Afrika Bearbeiten Partnerkirche in Athiopien ist die Mekane Yesus Kirche EECMY Unterstutzt wird die kirchliche Aufklarungsarbeit unter anderem gegen HIV Aids und gegen die Genitalverstummelung von Frauen sowie die theologische Ausbildung und die Menschenrechtsarbeit der EECMY Partnerkirche in Tansania ist die Evangelisch Lutherische Kirche in Tansania ELCT Schwerpunkt der Partnerschaftsarbeit ist die Unterstutzung des Gesundheitswesens durch die kirchlichen Krankenhauser und die Arbeit unter Strassenkindern Die Partnerkirche in Sudafrika und Swasiland die Evangelisch Lutherische Kirche im Sudlichen Afrika ELCSA ging aus der fruhen Missionstatigkeit des Berliner Missionswerkes hervor Einer der Schwerpunkte der Zusammenarbeit ist die Bekampfung von HIV Aids und die Bildungsarbeit Ostasien Bearbeiten Partnerkirche in Korea ist die Presbyterianische Kirche in der Republik Korea PROK Das Berliner Missionswerk unterstutzt unter anderem das theologische Institut der Partnerkirche Partnerkirche in Taiwan ist die Presbyterianische Kirche in Taiwan 29 Gemeinsame Arbeit mit der Partnerkirche geschieht vor allem zu politischen Themen wie Demokratie und Menschenrechte Ohne die offizielle Vereinbarung einer Partnerschaft steht das Berliner Missionswerk in Verbindung zur Vereinigten Kirche Christi in Japan und zur Vereinigten Kirche in der Volksrepublik China Kuba Bearbeiten Partnerkirche ist die Presbyterianische Reformierte Kirche Kubas IPRC 30 Die Verbindungen wurden zur Zeit der DDR aufgebaut Das Berliner Missionswerk unterstutzt diakonische Projekte und die Ausbildung von Gemeindemitarbeitern Russland Bearbeiten Partnerkirche ist die Evangelisch Lutherische Kirche in Russland der Ukraine in Kasachstan und Mittelasien ELKRAS Die kleinen Wolgagemeinden werden durch die Weiterbildung von kirchlichen Mitarbeitern und die Unterstutzung der Kinder und Jugendarbeit gestarkt Arbeit des Berliner Missionswerks BearbeitenAuslandsarbeit Bearbeiten In verschiedene Auslandsreferate unterteilt kummert sich das Berliner Missionswerk um die Verbindung zu seinen Partnerkirchen Die Zusammenarbeit findet in vielfaltigen Projekten statt die alle dem Ziel der Hilfe zur Selbsthilfe dienen Inlandsarbeit Bearbeiten In Deutschland unterstutzt das Berliner Missionswerk die Partnerschaft von Kirchenkreisen Gemeinden und Gruppen zu Partnergemeinden im Ausland organisiert zum okumenischen Lernen fur Kinder und Jugendliche Projekttage vermittelt Referenten und verleiht Medien zu ihren Landerbereichen in Asien Afrika und dem Naher Osten 31 Das Missionswerk gibt dreimal jahrlich die mit dem Blauen Engel gekennzeichnete Zeitschrift WeltBlick ISSN 2513 1524 heraus Redakteure sind Jutta Klimmt und Gerd Herzog Freiwilligenprogramm Bearbeiten Fur junge Erwachsene im Alter von 18 bis 28 Jahren bietet das Berliner Missionswerk an in Einrichtungen und Gemeinden der Partnerkirchen einen Freiwilligendienst im Rahmen von weltwarts einen Anderen Dienst im Ausland oder ein Freiwilliges Soziales Jahr FSJ abzuleisten Zurzeit Stand 2023 konnen Einsatzstellen in Grossbritannien Italien Kuba Palastina Schweden Rumanien Sudkorea Taiwan Tansania und Uganda besetzt werden 32 Direktoren des Berliner Missionswerkes Bearbeiten nbsp Pastor Uwe Hollm spater Propst von Berlin West war der erste Direktor des Berliner MissionswerkesUwe Hollm 1973 1980 Klaus Gruhn 1980 1987 Hans Luther 1987 1998 Ekkehard Zipser 1998 2010 Roland Herpich 2010 2019 Christof Theilemann 2019 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Berliner Missionswerk Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website Geschichte des Jerusalemsvereines auf der Website des Jerusalemsverein e V Geschichte der Gossner Mission auf der Website der Gossner MissionLiteratur BearbeitenJohannes Althausen Gerdi Nutzel Andreas Feldtkeller Hrsg Berliner Mission im geteilten Deutschland Gesprache mit Zeitzeugen Berlin 2004 Berliner Missionsgesellschaft Grundordnung der Berliner Missionsgesellschaft Berliner Missionshilfe Berlin 1956 Ulrich van der Heyden Unbekannte Geschichtsquellen in Berlin Das Archiv und die Bibliothek der Berliner Missionsgesellschaft Das Arabische Buch Berlin 1991 Ulrich van der Heyden Rassistische Motivationen der Missionare der Berliner Missionsgesellschaft in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts und ihre politischen Konsequenzen In Wilfried Wagner Hrsg Rassendiskriminierung Kolonialpolitik und ethnisch nationale Identitat Referate des 2 Internationalen Kolonialgeschichtlichen Symposiums 1991 in Berlin Lit Munster 1992 ISBN 3 89473 117 6 S 533 542 Ulrich van der Heyden Das Schrifttum der deutschen Missionsgesellschaften als Quelle fur die Geschichtsschreibung Sudafrikas Dargestellt vornehmlich anhand der Berliner Missionsgesellschaft In Ulrich van der Heyden Heike Liebau Hrsg Missionsgeschichte Kirchengeschichte Weltgeschichte Christliche Missionen im Kontext nationaler Entwicklungen in Afrika Asien und Ozeanien Steiner Stuttgart 1996 3 515 06732 9 S 123 138 Ulrich van der Heyden Die Berliner Missionsgesellschaft In Ulrich van der Heyden Joachim Zeller Hrsg Kolonialmetropole Berlin Eine Spurensuche Berlin Edition Berlin 2002 ISBN 3 8148 0092 3 S 63 66 Ulrich van der Heyden Die wissenschaftliche Nutzung von Archiv und Bibliothek der Berliner Missionsgesellschaft Eine Bibliographie Wichern Verlag Berlin 2010 Hellmuth Lehmann 150 Jahre Berliner Mission Verlag der Evangelisch Lutherischen Mission Erlangen 1974 ISBN 3 87214 057 4 Alexander Merensky Erinnerungen aus dem Missionsleben in Transvaal Sudafrika 1859 bis 1882 Edition Ost Berlin 1996 ISBN 3 929161 03 6 Reiner Oelsner Das Archiv der Berliner Missionsgesellschaft als Primarquelle fur historische Forschungen In Neue Zeitschrift fur Missionswissenschaft Jg 42 1986 S 276 286 Julius Richter Geschichte der Berliner Missionsgesellschaft 1824 1924 Buchhandlung der Berliner evangelischen Missionsgesellschaft Berlin 1924 Belege Bearbeiten Kirchengesetz uber das Berliner Missionswerk vom 20 11 1972 Kirchliches Amtsblatt der Evangelischen Kirche in Berlin Brandenburg 1972 S 98 Der Ruf Berliner Missionsberichte Nr 5 1973 S 102 ff Kaiserswerther Diakonie wird Mittragerin In Weltblick Magazin der Berliner Mission Nr 2 2022 S 41 Offizielle Homepage Memento des Originals vom 1 Oktober 2009 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www berliner missionswerk de Okumenisches Freiwilligenprogramm abgerufen am 11 Marz 2019 H Lehmann 150 Jahre Berliner Mission Erlangen 1974 ISBN 3 87214 057 4 S 15 19 H Lehmann 150 Jahre Berliner Mission Erlangen 1974 ISBN 3 87214 057 4 S 24 84 Geschichte der Gossner Mission H Lehmann 150 Jahre Berliner Mission Erlangen 1974 ISBN 3 87214 057 4 S 39 67 H Lehmann 150 Jahre Berliner Mission Erlangen 1974 ISBN 3 87214 057 4 S 62 87 H Lehmann 150 Jahre Berliner Mission Erlangen 1974 ISBN 3 87214 057 4 S 74 81 Partnerkirche Tansania H Lehmann 150 Jahre Berliner Mission Erlangen 1974 ISBN 3 87214 057 4 S 90 101 H Lehmann 150 Jahre Berliner Mission Erlangen 1974 ISBN 3 87214 057 4 S 81 110 H Lehmann 150 Jahre Berliner Mission Erlangen 1974 ISBN 3 87214 057 4 S 114 119 H Lehmann 150 Jahre Berliner Mission Erlangen 1974 ISBN 3 87214 057 4 S 120 144 H Lehmann 150 Jahre Berliner Mission Erlangen 1974 ISBN 3 87214 057 4 S 144 156 Reader zur EKD Synode 2000 Memento vom 30 Juli 2012 im Webarchiv archive today H Lehmann 150 Jahre Berliner Mission Erlangen 1974 ISBN 3 87214 057 4 S 156 159 H Lehmann 150 Jahre Berliner Mission Erlangen 1974 ISBN 3 87214 057 4 S 173 177 H Lehmann 150 Jahre Berliner Mission Erlangen 1974 ISBN 3 87214 057 4 S 177 186 H Lehmann 150 Jahre Berliner Mission Erlangen 1974 ISBN 3 87214 057 4 S 186 190 Uwe Hollm Anfang in Athiopien In Der Ruf 1 1975 S 6 Berliner Missionswerk Ethiopia Revolution and Nation Human Rights and Refugee Relief In Horn of Africa Band 5 Nr 2 1982 S 41 47 Berliner Missionswerk Mission und Menschenrechte Ein Wort des Berliner Missionswerkes zu aktuellen Problemen seiner Arbeit Berlin 1984 Missionswerkgesetz im Kirchlichen Amtsblatt der Evangelischen Kirche Berlin Brandenburg 1990 S 73 Missionswerkgesetz im Kirchlichen Amtsblatt der Evangelischen Kirche Berlin Brandenburg 1997 S 223 Geschichte des Berliner Missionswerks Memento des Originals vom 12 Oktober 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www berliner missionswerk de PCT Memento des Originals vom 28 Oktober 2009 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www pct org tw Iglesia Presbiteriana Reformada en Cuba Inlandsarbeit Freiwilligenprogramm Memento des Originals vom 7 Juli 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www berliner missionswerk de abgerufen am 5 Juni 2023Normdaten Korperschaft GND 2040999 0 lobid OGND AKS VIAF 132651456 Abgerufen von https de wikipedia org w index php 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