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Dieser Artikel beschreibt die Bevolkerungsgruppe fur den nach ihr benannten Asteroiden siehe 1505 Koranna Die Koranna auch Kora Kora Korana oder Korana 1 waren bis in das 19 Jahrhundert eine Bevolkerungsgruppe im heutigen Sudafrika Sie stammen vor allem von den Khoikhoi ab und lebten in einem breiten Streifen von der Atlantikkuste bis zum Siedlungsgebiet der Basotho nahe den Drakensbergen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Koranna lebten ursprunglich in der Region des heutigen Kapstadt Durch die Ankunft weisser Siedler ab 1652 wurden sie vertrieben Sie zogen nordostwarts bis sie etwa 1750 am Oranje siedelten und sich teilweise mit Batswana vermischten Sie sprachen den Khoikhoi Dialekt Korana und lebten halbnomadisch als Viehzuchter gelegentlich auch als Viehdiebe Anfang des 19 Jahrhunderts nahm die Zahl ihrer Diebstahle zu da es in ihrem Siedlungsgebiet zahlreiche durch die Notzeit der Mfecane wehrlos gemachte Basotho und Batswana gab Sie konkurrierten teilweise mit den Griqua die auch von Khoikhoi aber auch anderen Ethnien abstammten Als Oberhaupt fungierte ein Kaptein Kapitan etwa Jan Bloem und Berend Bloem bei den am Vaal lebenden Koranna die Springbok Koranna genannt wurden Andere Koranna lebten bei Clocolan in der heutigen Provinz Freistaat Auch im Gebiet der heutigen Stadt Pofadder in der Provinz Nordkap lebten Koranna die Stadt ist nach dem Koranna Kaptein Klaas Pofadder benannt 1834 wurde von der Berliner Missionsgesellschaft BM sudwestlich von Bloemfontein die Missionsstation Bethanien fur die Rechtshander Koranna eingerichtet Die Griqua verlangten als Preis die Unterwerfung der Koranna 2 Immer wieder kam es zu Konflikten mit den Griqua Auch wollten sich die Koranna mit ihrem halbnomadischen Lebenswandel nicht auf ein sesshaftes Dasein einlassen Schliesslich verliessen die meisten Koranna 1846 unter ihrem Kaptein die Station Richtung Norden 2 1845 grundete die BM die Missionsstation Pniel fur die Springbok Koranna am Vaal In ihrer Nahe wurden ab 1867 Diamanten gefunden so dass zahlreiche Weisse in das Gebiet kamen und die Station nur mit Muhe erhalten werden konnte In den 1840er Jahren fanden Zwangsumsiedlungen von Koranna statt Die Koranna erhoben vergeblich Anspruche auf die Mission als ihr Eigentum 3 1847 grundeten Missionare nordlich des Vaal die Station Sarou fur die Linkschen Koranna die aber schon 1854 von britischen Truppen zerstort wurde 4 1868 1869 und 1878 1879 fanden die beiden von den britischen Gegnern so genannten Koranna Kriege am Nordrand der Kapkolonie statt 5 Der erste Koranna Krieg wurde durch eine Durre ausgelost so dass die Koranna Vieh der burischen Landwirte stahlen um uberleben zu konnen Der Kapteins Piet Rooi und Jan Kivido fuhrten die Koranna 5 Die Buren flohen sudwarts Im Parlament der britisch regierten Kapkolonie wurde der Northern Border Protection Act etwa Gesetz zum Schutz der Nordgrenze verabschiedet In Kenhardt richteten die Kolonialbehorden einen militarischen Stutzpunkt ein Auf Seiten der Briten wirkte der Koranna Cupido Pofadder Obwohl zahlreiche Koranna von den Soldaten der Kapkolonie getotet wurden gingen die Viehdiebstahle weiter Rooi und Kivido wurden schliesslich gefangen genommen Am 26 Januar 1870 wurde ein Friedensvertrag geschlossen der die Sudgrenze des Korannagebiets auf den Oranje festlegte allerdings ohne dessen strategisch wichtige Flussinseln Die Nordgrenze blieb undefiniert Koranna Anfuhrer wurden Pofadder in Koranna Land West und Klaas Lukas in Koranna Land East wahrend Rooi Kivido und andere Anfuhrer auf der Gefangnisinsel Robben Island inhaftiert wurden 5 1877 kam es zur nachsten Durre so dass die Koranna erneut Vieh stahlen da sie nicht nach Norden in die Kalahari Wuste ausweichen konnten Zugleich lehnten sich die Griqua in Griqualand West gegen die Kolonialbehorden auf Die Koranna schlossen sich den Griqua an die Briten legten erneut in Kenhardt einen Stutzpunkt an 5 Griqua und Koranna besetzten Flussinseln im Oranje Insgesamt waren es uber 1000 Rebellen Die Briten konnten lange keine nennenswerten Erfolge erzielen Unter dem neuen Kommandeur McTaggert gelang es ihnen rund 400 Gegner jedoch keine Koranna Anfuhrer gefangen zu nehmen Zugleich griffen aufstandische Buren und Nama auch Bondelswarts auf Seiten der Griqua und Koranna in den Kampf ein Bei weiteren Vorstossen der Briten bis in die Kalahari wurden aber fast alle Koranna Kampfer gefangen genommen Pofadder selbst wurde bei Kakamas gestellt Das Gebiet wurde in Baster Land umbenannt und von Baster Farmern besiedelt 1883 wurden die uberlebenden vormaligen Kapteins unter Auflagen freigelassen konnten aber keine Fuhrungsrolle mehr ubernehmen Die Koranna hatten damit ihre ethnische Identitat verloren 5 Der Asteroid 1505 Koranna wurde 1939 nach den Koranna benannt Sudafrikanische Stadte wie Kakamas Prieska und Keimoes tragen Koranna Namen In der Zeit der Apartheid galten die Nachfahren der Koranna als Coloureds Seit dem Ende der Apartheid gibt es Bestrebungen die Koranna als Volksgruppe anzuerkennen 6 Literatur BearbeitenAndrea Schulze In Gottes Namen Hutten bauen Kirchlicher Landbesitz in Sudafrika die Berliner Mission und die Evangelisch Lutherische Kirche Sudafrikas zwischen 1834 und 2005 Frank Steiner Verlag Stuttgart 2005 S 245 291 Digitalisat Auszuge Weblinks BearbeitenGeschichte der Khoikhoi bei sahistory org za englisch Dreams and visions University of the Free State englisch PDF Die Koranna Kriege bei southerncape co za Memento vom 6 Juli 2014 im Internet Archive englisch Piet Erasmus The lost South African tribe rebirth of the Koranna in the Free State Abstract North West University englisch Michal Lesiewski Guns and horses c1750 to c1850 Korana people or raiding horses Universitat Warschau englisch Einzelnachweise Bearbeiten Scott Rosenberg Richard W Weisfelder Michelle Frisbie Fulton Historical Dictionary of Lesotho Scarecrow Press Lanham Maryland Oxford 2004 ISBN 978 0 8108 4871 9 S 143 a b Andrea Schulze In Gottes Namen Hutten bauen Kirchlicher Landbesitz in Sudafrika die Berliner Mission und die Evangelisch Lutherische Kirche Sudafrikas zwischen 1834 und 2005 Frank Steiner Verlag 2005 S 246 Digitalisat Andrea Schulze In Gottes Namen Hutten bauen Kirchlicher Landbesitz in Sudafrika die Berliner Mission und die Evangelisch Lutherische Kirche Sudafrikas zwischen 1834 und 2005 Frank Steiner Verlag Stuttgart 2005 S 266 Digitalisat Andrea Schulze In Gottes Namen Hutten bauen Kirchlicher Landbesitz in Sudafrika die Berliner Mission und die Evangelisch Lutherische Kirche Sudafrikas zwischen 1834 und 2005 Frank Steiner Verlag Stuttgart 2005 S 273 Digitalisat a b c d e Die Koranna Kriege bei southerncape co za Memento vom 6 Juli 2014 im Internet Archive englisch abgerufen am 24 Februar 2014 Piet Erasmus The lost South African tribe rebirth of the Koranna in the Free State Abstract North West University englisch abgerufen am 24 Februar 2014 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Koranna amp oldid 223519219