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Die Nama eigene Bezeichnung ǀAwa khoen Klicklaut rote Menschen 1 sind ein in Sudafrika und Namibia beheimatetes Volk und werden wie die Orlam zu den Khoikhoi gezahlt die in der historischen Kolonialliteratur abwertend als Hottentotten bezeichnet wurden Die meisten der heute circa 100 000 Nama leben in Namibia dort in der sudlichen Region ǁKaras dem fruheren Namaland zu einem kleinen Teil auch in den sudlich angrenzenden Gebieten der Nordkapprovinz Sudafrikas im Namaqualand Sie machen etwa funf Prozent der gesamten namibischen Bevolkerung aus Nama MannSiedlungsgebiet der Nama und Damara in NamibiaIn den Literaturquellen werden die Bezeichnungen Rote Nation aufgrund ihrer etwas rotlicheren Hautfarbe Witbooi und Afrikaner gelegentlich als Synonyme fur Nama oder Orlam benutzt bezeichnen aber eigentlich deren Untergruppen Inhaltsverzeichnis 1 Nichtdestruktiv aggressive Gesellschaft 2 Geschichte 2 1 Auszug nach Sudwestafrika 2 2 Stammesbildung in Sudwestafrika 2 3 Stammeskriege 2 4 Auftreten der Europaer 2 5 Von Kido Witbooi zu Hendrik Witbooi 2 6 Auseinandersetzung mit der Kolonialmacht 2 7 Rolle im Herero Aufstand 2 8 Nama Aufstand gegen die Kolonialmacht 2 9 Das System der Zwangsarbeit 2 10 Neue Kolonialherren 2 11 Einfluss der NSDAP Trennung von der deutschen Missionsgesellschaft 2 12 Unabhangigkeitsbewegung 3 Sprache 4 Bekannte Nama Personlichkeiten 5 Literatur 6 Weblinks 7 Einzelnachweise Nichtdestruktiv aggressive Gesellschaft BearbeitenDer Sozialpsychologe Erich Fromm analysierte im Rahmen seiner Arbeit Anatomie der menschlichen Destruktivitat anhand ethnographischer Aufzeichnungen 30 vorstaatliche Volker auf ihre Gewaltbereitschaft darunter auch die Nama Er ordnete sie abschliessend den Nichtdestruktiv aggressiven Gesellschaften zu deren Kulturen durch einen Gemeinschaftssinn mit ausgepragter Individualitat Status Erfolg Rivalitat eine zielgerichtete Kindererziehung reglementierte Umgangsformen Vorrechte fur die Manner und vor allem mannliche Aggressionsneigung jedoch ohne destruktive Tendenzen Zerstorungswut Grausamkeit Mordgier u a gekennzeichnet sind 2 siehe auch Krieg und Frieden in vorstaatlichen Gesellschaften Geschichte BearbeitenDie Nama werden von den San als Brudervolk bezeichnet sind vermutlich mit ihnen oder spater aus Zentralafrika zugewandert und haben sich sowohl in Sudafrika als auch spater in Sudwestafrika niedergelassen Traditionell wirtschafteten die Nama als nomadische Viehzuchter wodurch sie sich zunachst deutlich von den als Jager und Sammler lebenden San unterschieden Auszug nach Sudwestafrika Bearbeiten nbsp Maniere de battre le bled parmi les Hottentots Jakob van der Schley unsicher 1727In Sudafrika hatten die Nama im Verlauf des 17 und 18 Jahrhunderts vielfaltigen Kontakt mit den Buren anderen europaischen Siedlern und Missionaren Wahrend dieser Zeit nahmen die Nama grosstenteils das Christentum an Sie erlernten als Haus und Farmangestellte der Europaer Lesen und Schreiben und den Umgang mit Pferden Letzteres eroffnete vollig neue Jagdmoglichkeiten und loste auf der Suche nach besseren Jagdgrunden eine neue Wanderungswelle aus die die Nama schliesslich im 18 Jahrhundert auch nach Sudwest Afrika fuhrte Aus der Verbindung von hollandischen Farmern mit Nama Frauen entstanden weitere unter dem Sammelbegriff Orlam zusammengefasste Mischlingsstamme Stammesbildung in Sudwestafrika Bearbeiten nbsp Namafrau in der KalahariIn Sudwestafrika fanden die Nama zunachst in Hoachanas ein neues gemeinsames Zentrum nach und nach losten sich Stammesteile wegen der beengten Weideverhaltnisse ab liessen sich im weiteren Umfeld von Hoachanas nieder und bildeten dort neue Stamme wie die Topnaar die Fransman Nama die Veldschoendrager die Bondelswarte die Swartboois die Tseibschen Nama die Groote doden und die Keetmanshooper Nama Nur der als Rote Nation bezeichnete Hauptstamm verblieb in Hoachanas und stellte dort den Oberkaptein mit Weisungsrecht gegenuber allen anderen Nama Stammen mit Ausnahme der Bondelswarte in Warmbad und der Topnaars in der Walfischbucht Dieses Weisungsrecht beinhaltete insbesondere das Recht den anderen Stammen Aufenthaltsgebiete zuzuweisen um auf diese Weise sicherzustellen dass alle Stamme uber ausreichendes Weideland und genugend Quellen verfugten Den neun bereits in Sudwest Afrika siedelnden Nama Stammen gesellte sich um 1800 ein weiterer hinzu Er hatte zuvor seinen Hauptsitz am unteren Oranje Fluss gehabt und war dort durch Handler und Alkoholsucht in Armut geraten Obwohl es im sudlichen Teil Sudwest Afrikas bereits eng zu werden drohte wurde auch diesem Stamm vom Oberkaptein Games dem ersten und einzigen weiblichen Kaptein der Nama ein Weidegebiet in der Nahe von Bethanien zugewiesen Der Stamm wurde dementsprechend fortan als Bethanien Nama bezeichnet Stammeskriege Bearbeiten In der Folgezeit allerdings wurde die Weidesituation zunehmend kritisch einmal durch die infolge grosser Durre von Norden her nach Suden drangenden zahlenmassig weit uberlegenen Herero und zum anderen durch die von Suden her nachruckenden Orlamstamme Games jedoch verstand es aus der Not eine Tugend zu machen indem sie die Orlam namentlich die Afrikaner unter ihrem Kaptein Jager Afrikaner fur ihre Ziele gewann und sie gegen das Versprechen von Weideland zum Kampf gegen die Herero animierte Der Plan ging insoweit auf dass die Herero in zahlreichen kriegerischen Auseinandersetzungen und Raubzugen bis auf die Hohe von Windhoek zuruckgedrangt werden konnten Dennoch aber gab es insbesondere unter der Oberkapteinschaft von Oasib ǃNa khomab zunehmende Spannungen der Nama und Orlamstamme untereinander die sich nach anfanglichem Zusammengehen gegen die Herero schliesslich in wechselnden Bundnissen durch kriegerische Auseinandersetzungen untereinander entluden der so genannte Orlamkrieg Erst in der Entscheidungsschlacht von 1867 gelang es dem Orlamstamm der Witbooi die unter der Fuhrung von Oasib verbundeten Nama Stamme so nachhaltig zu schlagen dass diese zum Orlamfrieden von Gibeon am 19 Dezember 1867 bereit waren Dieses Datum markiert zugleich das Ende der Vorherrschaft der Roten Nation uber die anderen Stamme und leitete eine langere Zeit der relativen Ruhe in Sudwest Afrika ein nach der Entmachtung der Afrikaner gekront durch den Zehnjahresfrieden von Okahandja von 1870 Die damit den Herero zugewachsene Vormachtstellung und die zwischen Herero und Nama nach wie vor ungeklarte Grenzfrage fuhrten 1880 erneut zu heftigen Kriegen zwischen Nama Herero und Orlam Auftreten der Europaer Bearbeiten nbsp Nama Hutten in Richtersveld 2005 nbsp Nama Hutten in Windhoek 1906Bereits 1737 1744 war Georg Schmidt fur die Herrnhuter Brudergemeine im Lande tatig erneute Missionierungsversuche fanden ab 1792 statt Ab 1814 versuchte die London Missionary Society mit geringem Erfolg die Nama zum Christentum zu bekehren aber auch die Wesleyaner blieben erfolglos 3 Ab 1842 wirkte die Rheinische Missionsgesellschaft unter den Nama doch wurden die Missionare 1847 vertrieben Mit welcher Arroganz aber auch mit welchem Unverstandnis gegenuber dem Vorgefundenen und welcher Ausschliesslichkeit der christlichen Vorstellungen manche Missionare den Nama entgegentraten zeigt das Tagebuch des Carl Hugo Hahn von 1853 Dabei kam Hahn zu dem Schluss Die hervorstechenden Zuge ihres Charakters sind unbegrenzter Hochmut Treulosigkeit Hinterlist Misstrauen Verschlagenheit und Unversohnlichkeit und Hartnackigkeit und doch auch Wankelmut Mord und Habsucht und Wollust und Trunkenheit Dazu gesellt sich ein unausloschlicher bitterer Hass gegen alle Weissen die sich jene durch ihre Bedruckung und Verachtung zugezogen Hahn der die Ursachen fur den ihm widerstrebenden Charakter sehr wohl kannte war zugleich eine der treibenden Krafte fur den Krieg von 1863 bis 1870 der Herero Nama und einige Europaer einschloss In Deutschland suggerierten noch Publikationen wie Heinrich Vedders Das alte Sudwestafrika von 1934 uber Jahrzehnte es sei das nachhaltige Bemuhen der Missionare und der Auftritt der ersten deutschen Kolonialbeamten die in der Anfangszeit noch nicht uber eine namhafte militarische Bedeckung verfugten gewesen die die Situation etwas entspannt hatten Neben den Missionaren und Siedlern brachten aber auch Handler die afrikanischen Stamme gegeneinander auf Sie brachten Alkohol und vor allem Waffen und Munition ins Land wodurch sich das Krafteverhaltnis zwischen den Stammen grundlegend veranderte Dabei mussten die Waffen und sonstigen Handelsguter mangels Geld mit Rinderherden bezahlt werden Dies forderte den gegenseitigen Viehraub und liess einige Stamme zusehends verarmen Von Kido Witbooi zu Hendrik Witbooi Bearbeiten Nach 1870 war der Stamm der Afrikaaner isoliert und der Aufstieg der Witbooi begann Sie waren erst 1863 im Lande erschienen nach ihnen kamen nur noch die Rehobother Baster im Jahr 1870 und hiessen zunachst Khowesene Bettler Kido Witbooi fuhrte sie 1875 von Oranje nach Gibeon und sein Enkel Hendrik Witbooi wurde hier ihr Kaptein 1880 hatte Hendrik eine erste Stimmenvision 1884 85 brach er mit seinem Vater Moses da er dessen Viehdiebstahle fur unvereinbar mit seiner christlichen Ethik hielt Er zog mit dem christlichen Teil des Stammes nach Norden Dabei war er von der alttestamentlichen Moses Vorstellung geleitet der sein Volk ins Gelobte Land fuhrt Obwohl die Rheinische Missionsgesellschaft die messianischen Vorstellungen Witboois bekampfte und sich mit der deutschen Kolonialmacht verbundete gelang es Hendrik Witbooi dennoch Kaptein aller Witbooi zu werden 1890 konnte er sich OberKaptein von Gross Namaqualand nennen Auseinandersetzung mit der Kolonialmacht Bearbeiten nbsp Kaptein Hendrik Witbooi mit seinem StabeDer deutsche Reichskommissar musste sich eilig in das britische Walvis Bay zuruckziehen zwang aber dennoch die Herero zur Unterzeichnung eines Schutzvertrages Hendrik seinerseits schloss 1892 einen Friedensvertrag mit den Herero Doch 1894 musste auch er sich der Schutzmacht unterstellen und ins unverausserliche Reservat Gibeon ziehen das die Witbooi bis heute bewohnen Hendrik durfte Waffen und Pferde behalten musste aber Heerfolge leisten und die Rheinische Missionsgesellschaft wieder zulassen Die deutsche Schutzmacht versuchte die Stammesgegensatze zugunsten ihrer Siedler und Schurfer auszunutzen Dazu kam dass 1897 eine Rinderpest in Verbindung mit einer Malaria Epidemie die Herero in wachsende Armut und Schulden trieb Trassen fur Eisenbahnlinien schrumpfende Weidegrunde Verachtung Misshandlungen und rassistische Urteile der Gerichte trieben sie in einen aussichtslosen Aufstand Aus dem Zahl und Registrierungsvorhaben der Kolonialverwaltung bei den Bondelswarte Nama in Warmbad entwickelte sich im Oktober 1903 eine erste militarische Auseinandersetzung die sich bis uber das Jahresende hinzog und erst nach dem Einsatz von Verstarkungstruppen aus dem Norden des Landes am 27 Januar 1904 mit dem Friedensschluss von Kalkfontein beendet wurde Dadurch war das Zentrum des Landes ohne ausreichende militarische Besatzung was es der Kolonialverwaltung in Windhuk unmoglich machte auf die Anfange des von Okahandja ausgehenden Hereroaufstandes vom 12 Januar 1904 angemessen zu reagieren Dies ermoglichte den Herero schnelle Anfangserfolge doch kostete der Aufstand rund vier Funftel der Stammesmitglieder das Leben Rolle im Herero Aufstand Bearbeiten Am 28 Januar 1904 wurde Hoachanas deutsche Garnison und verlor damit endgultig seine Rolle als Hauptstadt der Nama Die Nama waren an den weiteren Auseinandersetzungen im Rahmen des Hereroaufstands nicht beteiligt es sei denn als Hilfskrafte der deutschen Schutztruppe Dies galt in besonderem Masse fur den Orlam Stamm der Witbooi und den Stamm von Bethanien die in der Schlacht am Waterberg aktiv auf deutscher Seite kampfte Erst nach dem Sieg uber die Herero kam bei ihnen Unmut und Misstrauen gegenuber der Kolonialmacht auf Nama Aufstand gegen die Kolonialmacht Bearbeiten Hauptartikel Volkermord an den Herero und Nama Am 3 Oktober 1904 unmittelbar nach Niederschlagung der Revolte der Herero und am Vortag der beruchtigten Trotha Proklamation wechselten die bisher mit den Deutschen verbundeten Nama unter ihrem Kaptein Hendrik Witbooi die Seite und wandten sich gegen die deutsche Kolonialmacht Hendrik Witbooi kundigte den aufgezwungenen Schutz und Beistandspakt auf Offenbar hatte er die wahrend des Hereroaufstands ausgesprochenen Drohungen sie wurde das gleiche Schicksal ereilen ernst genommen Jakobus Morenga haufig auch Jakob Marengo genannt fuhrte bereits seit Juli einen Guerillakrieg den Simon Kooper bis Februar 1909 fortsetzte Kopper fuhrte die Nama von Gachas und Hoachanas Kornelius rund die Halfte der Bethanier Johannes Christian von Warmbad die Bondelzwarts Unmittelbar nach dieser Erklarung wurde die rund 80 Mann starke Hilfstruppe der Witbooi welche die Deutschen bei der Schlacht am Waterberg unterstutzt hatte und von der neuen Lage nichts wusste entwaffnet und gefangen genommen An dem sich anschliessenden Nama Aufstand in den Karasbergen beteiligten sich neben den Witbooi die Fransman Nama unter besagtem Simon Kooper und Jakob Marengo sowie versprengte Herero Wahrend die Herero die offene Schlacht suchten operierten die Nama in Form einer Guerillataktik Nach dem Tode Hendrik Witboois kapitulierten die Witbooi 1905 der Aufstand wurde jedoch von Marengo und Kooper bis in die Jahre 1907 bzw 1909 fortgefuhrt Etwa 2 000 Nama wurden auf der der Luderitzbucht vorgelagerten Haifischinsel interniert Wegen der dort herrschenden katastrophalen Haftbedingungen uberlebten nur etwa 450 die Internierung Die Nama verloren durch diesen Krieg ca 10 000 Angehorige d h ihre Zahl wurde nahezu halbiert 4 Das System der Zwangsarbeit Bearbeiten 1905 und 1907 wurden den Nama Land und Vieh enteignet und sie mussten sich bei den europaischen Siedlern mit einfachen Arbeiten ihren Lebensunterhalt sichern Nur bis zu zehn Familien durften beieinander wohnen fur die Kleingruppen gab es nur noch Vormanner Jeder musste eine Passmarke bei sich tragen alle anderen durften weder beherbergt noch verkostigt werden Jeder Deutsche konnte einen Afrikaner ohne Pass verhaften Die neuen Arbeitgeber konnten sogar die Ausgabe eines Reisepasses mit dem man den Distrikt wechseln durfte verhindern Alle Nama brauchten ein Dienstbuch in das die Arbeitsverhaltnisse nachzuweisen waren Wer es nicht besass galt als Landstreicher De facto bestand somit Arbeitszwang wie fur fast alle kolonisierten Menschen Von den 22 300 Mannern der insgesamt 65 000 Afrikaner standen rund 20 000 in europaischen Diensten 5 Schwere Korperstrafen wurden auch von Seiten der Missionare akzeptiert selbst bei todlichem Ausgang ergingen milde Urteile Die Stammesverbande waren praktisch ruiniert und die christlichen Gemeinwesen waren nun die einzigen Lebensmittelpunkte Dieses System einer typischen Kolonialherrschaft wurde wahrend des Ersten Weltkriegs in Sudwestafrika 1915 von der Sudafrikanischen Union ein Dominion der Briten als neue Besatzungsmacht weitgehend ubernommen und fortgefuhrt Bei Kriegsende wurden rund 6 000 Deutsche aus dem ehemaligen Deutsch Sudwestafrika ausgewiesen 1920 unterstellte der Volkerbund das Land als C Mandat der Sudafrikanischen Union Neue Kolonialherren Bearbeiten Als erstes erfuhren die Ovambo 1915 dass sich am Kolonialsystem nichts andern wurde Sie wurden von der Sudafrikanischen Union mit Waffengewalt unterworfen Von den einst 20 000 Nama lebten noch genau 9 781 6 Auch die Bondelzwarts die 1922 die Vervierfachung der Steuer auf die fur die Jagd notwendigen Hunde hinnehmen mussten und den aufgezwungenen Kaptein ablehnten wurden mit britischen Flugzeugen bombardiert 130 von ihnen starben 7 Ahnlich erging es den nach Unabhangigkeit strebenden Rehobother Bastern nach 638 Verhaftungen Die Herero wurden durch Niederbrennen ihrer Hutten ein weiteres Mal zu Umsiedlungen gezwungen Verstosse gegen die Arbeitsdisziplin wurden zu kriminellen Delikten ein Kundigungsrecht bestand nur noch fur den jeweiligen Arbeitgeber es gab keine Organisationsfreiheit der Passzwang begann fur alle ab 14 Jahren Hingegen erhielten Briten Deutsche und Buren 1925 eine begrenzte Selbstverwaltung 1928 besass das europaische Siebentel der Bevolkerung zwei Drittel des Bodens Einfluss der NSDAP Trennung von der deutschen Missionsgesellschaft Bearbeiten Viele Deutsche organisierten sich ab 1924 im Deutschen Bund Die NSDAP fand vor allem unter den Jungsiedlern Anhanger und so kam es zu Streitigkeiten mit den Altsiedlern 1934 wurde die NSDAP verboten 1935 die Hitlerjugend im Juli 1937 auch der Deutsche Sudwest Bund 8 Auch die Rheinische Missionsgesellschaft die auf eine Erneuerung der deutschen Kolonialherrschaft setzte weckte Misstrauen bei der Mandatsmacht Sudafrika so dass nach der Kriegserklarung Sudafrikas an das Deutsche Reich auch sechs Missionare interniert wurden Anfang 1946 verliessen die Nama die Rheinische Missionsgesellschaft RMG 9 und wandten sich einer athiopischen Kirche zu deren Parole Afrika den Afrikanern viele anzog Am 2 Januar 1946 erklarten fuhrende Nama in einem Schreiben Agitasie teen blanke Sending Genootskappe ihren Austritt aus der RMG und der Niederlandisch Reformierten Kirche Dabei verglichen sie die Tatigkeit der RMG mit der erfolgreicheren der Finnischen Mission bei den Ovambo sie sahen in hundert Jahren keinen wesentlichen Fortschritt hatten die Verachtung in den Publikationen der RMG selbst nachgelesen und waren nun ohne Hoffnung dass sich in den nachsten hundert Jahren unter den alten Missionaren etwas andern wurde Ausserdem warfen sie der Missionsgesellschaft vor nur an die Einnahmen nicht aber an Aufbauarbeit zu denken Die Nama wollten die Gemeinde selbst leiten und dazu einen Kirchenrat aus Evangelisten Alteren und Kustern einrichten Nur wenn die RMG sich auf alle Forderungen einliesse wollten sie weiter mit ihr zusammenarbeiten 10 Entgegen dieser Quelle hat Markus Witbooi ein Enkel Hendriks das Schreiben nicht mit unterzeichnet 9 Dies wird in der Literatur jedoch haufig behauptet wahrscheinlich wurden seinerzeit die verbreiteten Ressentiments gegen diese Rebellenfamilie ausgenutzt Der Erstunterzeichner war der 1886 geborene Zachaus Thomas der sich nach dem Tod des Missionars Nyhof Hoffnung auf dessen Nachfolge gemacht hatte Er war sogar von dem Missionar Spellmeyer vorgeschlagen worden Doch wagte man seine Wahl nicht aus Furcht vor dem damals wieder wachsenden Einfluss der Deutschen die den zunehmenden Einfluss der Afrikaner furchteten Ebenso bedeutend fur die Bewegung war ein Mitglied der Witbooi namlich der 1888 geborene Petrus Jod Sein Vater Isaak Sohn Hendriks war bereits im August 1915 Werft Altester in Gibeon geworden Doch 1909 lehnte ihn Prases Fenchel als Lehrer ab weil er Nama war Dennoch stieg er auf und konnte 1926 sogar Pfarrer Spellmeyer in Abwesenheit vertreten eine grosse Ehre Der Titel Pastor war eines der Hauptziele der Separationsbewegung Die standig in Geldnoten befindliche RMG konzentrierte ihre Ausbildung bald auf die Lehrer und nicht mehr auf die Evangelisten oder Pastoren die sie selbst hatte finanzieren mussen Die Lehrer hingegen bezahlte die sudafrikanische Regierung 1935 gab es in Namibia rund 100 Lehrer und ebenso viele Evangelisten Ab 1934 durften die 16 Hauptevangelisten neben den ubrigen Sakramenten auch das der Ehe spenden Doch die Ordination wurde ihnen verweigert Wie bedeutsam der Talar das zum Amt gehorende Kleidungsstuck war zeigt die Tatsache dass die Witbooi wieder ihren weissen Hut trugen und die Damara ihre Zylinderhute Als Spellmeyer 1939 das Land verliess um in den Ruhestand zu gehen ging der einzige der fur eine grossere Selbststandigkeit der Gemeinden eingetreten war nbsp Kirche in Keetmanshoop heute MuseumVon der Niederlandisch Reformierten Kirche wollten sich die Nama trennen weil diese seit 1922 immer enger mit der Rheinischen Missionsgesellschaft zusammengearbeitet hatte Als die Gemeinden der RMG 1932 an die Niederlandisch Reformierte Kirche gehen sollten wehrte sich nur der einzige Pastor der RMG in Sudafrika Gideon Thomas dagegen Nach Ende des Krieges die Rheinische Missionsgesellschaft stand kurz vor dem Bankrott sollten im September 1945 die Gemeinden allesamt an die Niederlandisch Reformierte Kirche ubergeben werden Dagegen erhoben sich die Nama Zwar erfolgte die Absage des deutschen Dachverbands am 6 Juli 1946 doch da war es bereits zu spat Die gar nicht mehr in ihren Gemeinden lebenden Missionare die sich uberwiegend um die deutschen Gemeinden kummerten hatten die Bewegung vollig falsch eingeschatzt Noch zwei Tage nach dem Schreiben der Nama setzte die Feldleitung einen Missionar in Keetmanshoop ein obwohl ihn die Gemeinde ablehnte Das Flugblatt des Missionars Rust in dem Deutsche vor der Rassenschande gewarnt worden waren hatte die Missionsgesellschaft zudem langst diskreditiert erst recht Landespropst Wackwitz der fur den Fall dass SWA wieder deutsche Kolonie wird vorgeschlagen hatte dass Mischlinge die bereits wieder zu 15 16 weiss sind und solche die zu 7 8 weiss sind aber zusatzlich im deutschen Heer gedient haben die deutsche Reichsangehorigkeit erhalten sollten 11 Die weiteren Verhandlungen scheiterten und zwei Drittel der Lehrer Evangelisten und ein Drittel der Gemeinde trat aus Sie traten in die African Methodist Episcopal Church AMEC ein die seit 1901 in Sudafrika anerkannt war Ihr Bischof residierte in den USA Sudwestafrika wurde die 15 Provinz dieser Methodistenkirche Zum ersten Mal seit 1850 wurde ein Nama Pastor Doch die seit 1948 in Pretoria herrschende Nationale Partei verweigerte den Schulen der AMEC die Anerkennung bis 1962 Weitere Separationsbewegungen veranlassten die Rheinische Missionsgesellschaft die Evangelische Lutherische Kirche in Sudwestafrika Rheinische Missionskirche zu grunden Unabhangigkeitsbewegung Bearbeiten nbsp So genannte Homelands die Sudafrika in Sudwestafrika einrichten liessNachdem sich die sudafrikanische Rassenpolitik nach den Planen der Odendaal Kommission verscharft hatte und 1960 die South West Africa People s Organisation SWAPO entstanden war konnten sich die Nama dem Burgerkrieg nicht mehr entziehen Hendrik Witbooi ein Sohn von Markus Witbooi schloss sich 1976 der SWAPO an Sprache Bearbeiten Hauptartikel KhoekhoegowabBekannte Nama Personlichkeiten BearbeitenSiehe auch Kapteine der Nama Jonker Afrikaner 1790 1861 Stammesfuhrer ǃNoreseb Gamab Jakob Morenga um 1875 1907 Anfuhrer im Aufstand der Herero und Nama Cornelis Oasib um 1800 1867 Oberkaptein aller Nama Simon Kooper unbekannt 1913 Kaptein der sogenannten Fransman Nama Hendrik Witbooi um 1830 1905 Kaptein des mit den Nama verwandten Volks der Orlam der WitbooiLiteratur BearbeitenHelmut Bley Namibia under German rule LIT Munster 1996 ISBN 3 89473 225 3 Tilman Dedering Hate the Old and Follow the New Franz Steiner 1997 ISBN 978 3 515 06872 7 Lothar Engel Kolonialismus und Nationalismus im deutschen Protestantismus in Namibia 1907 bis 1945 Beitrage zur Geschichte der deutschen evangelischen Mission und Kirche im ehemaligen Kolonial und Mandatsgebiet Sudwestafrika Frankfurt 1976 Patricia Hayes Namibia under South African rule James Currey 1998 ISBN 978 0 85255 747 1 Helga und Ludwig Helbig Mythos Deutsch Sudwest Namibia und die Deutschen Weinheim Basel 1983 Stefan Hermes Fahrten nach Sudwest Die Kolonialkriege gegen die Herero und Nama in der deutschen Literatur 1904 2004 Konigshausen amp Neumann 2009 ISBN 978 3 8260 4091 7 Hartmut Leser Namibia Klett Landerprofil Stuttgart 1982 ISBN 3 12 928841 4 Gustav Menzel Die Kirchen und die Rassen Sudafrikanische Probleme Wuppertal 1960 Helmut Rucker Gerhard Ziegenfuss Ein Schadel aus Namibia Erhobenen Hauptes zuruck nach Afrika 3 Auflage Anno Verlag Ahlen 2018 ISBN 978 3 939256 75 5 Frank O Sobich Schwarze Bestien rote Gefahr Rassismus und Antisozialismus im deutschen Kaiserreich Campus Verlag 2006 ISBN 978 3 593 38189 3 Dagmar Wagner Robertz Liedtexte der Nama Sudwestafrika Namibia Koppe Koln 2001 ISBN 978 3 89645 354 9 Jorg Wassink Auf den Spuren des deutschen Volkermordes in Sudwestafrika Der Herero Nama Aufstand in der deutschen Kolonialliteratur Eine literarhistorische Analyse Meidenbauer 2004 ISBN 978 3 89975 484 1 Die Witbooi in Sudwestafrika wahrend des 19 Jahrhunderts Quellentexte von Johannes Olpp Hendrik Witbooi jun und Carl Berger herausgegeben von Wilhelm J G Mohlig Koppe Koln 2007 ISBN 3 89645 447 1 Joachim Zeller Jurgen Zimmerer Hrsg Volkermord in Deutsch Sudwestafrika Der Kolonialkrieg 1904 1908 in Namibia und seine Folgen Ch Links Verlag Berlin 2003 ISBN 978 3 86153 303 0Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Nama Volk Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Nama Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Der erste deutsche Volkermord n tv de Interview mit Prof Dr Jurgen Zimmerer von der Universitat Hamburg Der Nama Aufstand Website des Deutschen Historischen MuseumsEinzelnachweise Bearbeiten Kuno Budack Die Roten Menschen aus dem Suden in tourismus Oktober 2014 S 6 Erich Fromm Anatomie der menschlichen Destruktivitat Aus dem Amerikanischen von Liselotte u Ernst Mickel 86 100 Tsd Ausgabe Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1977 ISBN 3 499 17052 3 S 191 192 Menzel S 11 Vgl Walter Nuhn Das Los der kriegsgefangenen Herero und Nama auf der Haifischinsel bei Luderitz 1905 bis 1907 PDF 160 kB Engel Kolonialismus S 32 Helbig 168 Eine ausfuhrliche Beschreibung des Krieges findet sich bei R Freislich The Last Tribal War A history of the Bondelswart uprising which took place in South West Africa Kapstadt 1964 Martin Eberhardt Zwischen Nationalsozialismus und Apartheid Die deutsche Bevolkerungsgruppe Sudwestafrikas 1915 1965 Dissertation Konstanz 2005 Lit 2005 3 Auflage ISBN 978 3 8258 0225 7 Abschnitt 7 1 Der Deutsche Sudwest Bund und seine Gleichschaltung S 385ff a b Th Sundermeier Wir aber suchten Gemeinschaft Kirchwerdung und Kirchentrennung in Sudwestafrika Witten Erlangen 1973 K Schlosser Eingeborenenkirchen in Sud und Sudwestafrika Ihre Geschichte und Sozialstruktur Ergebnisse einer volkerkundlichen Studienreise 1953 Kiel 1958 88f Engel 401 Dieser Artikel enthalt Schriftzeichen aus dem Alphabet der im sudlichen Afrika gesprochenen Khoisansprachen Die Darstellung enthalt Zeichen der Klicklautbuchstaben ǀ ǁ ǂ und ǃ Nahere Informationen zur Aussprache langer oder nasaler Vokale oder bestimmter Klicklaute finden sich beispielsweise unter Khoekhoegowab Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nama Volk amp oldid 237917429