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Dieser Artikel behandelt die Wildbeuter zum YouTube Kanal siehe Jager amp Sammler Als Jager und Sammler oder Wild und Feldbeuter werden in der Anthropologie und Ethnologie Volkerkunde lokale Gemeinschaften und indigene Volker bezeichnet die ihre Nahrung grosstenteils durch die Jagd auf Wildtiere den Fischfang sowie durch das Sammeln von wildwachsenden Pflanzen oder Kleintieren erwirtschaften Karl Heinz Kohl betrachtet die Bezeichnung Wildbeuter als abwertende Bezeichnung lasst Ausbeutung anklingen auf die zu verzichten sei 1 Tatsachlich erfordert diese Lebensweise ein hohes Mass an Flexibilitat Anpassungsfahigkeit und speziellen Kenntnissen 2 Angehorige der Hadza im afrikanischen Tansania eines der letzten Volker die als traditionelle Jager und Sammler leben 2007 Fur viele nordische Indigene ist die Jagd eine wichtige zusatzliche Selbstversorgung Gronland Inuit 2007 Zur Selbstversorgung dient auch die Sammeltatigkeit traditionell von Frauen ausgefuhrt Chanten in Westsibirien 2013 Haufig wird eine Unterscheidung zwischen unspezialisierten auch einfachen und spezialisierten auch komplexen oder differenzierten Jager und Sammlerkulturen vorgenommen Die Erstgenannten nutzen ein sehr breites jedoch variierendes Nahrungsangebot in sehr grossen Schweifgebieten in denen sie in kleinen Horden saisonal nomadisieren 3 Die Letztgenannten nutzen vor allem eine oder mehrere bestimmte lokal haufig vorkommende Arten die grossere Gruppen und langere Zeiten der Sesshaftigkeit ermoglichen 4 5 Die Subsistenzform des Jagens Fischens und Sammelns eine aneignende oder extraktive Lebensweise durch die die Reproduktion der naturlichen Ressourcen nicht gezielt und bewusst beeinflusst wird ist die alteste traditionelle Wirtschaftsform der Menschheit Das heisst nicht dass die Jager und Sammler im Laufe langer Zeitraume keinen relevanten Einfluss auf das okologische System ihres Lebensraumes hatten Die Zuordnung der einzelnen Wirtschaftsweisen ist in der Literatur nicht einheitlich So unterscheiden etwa Lomax und Arensberg 6 Jager und Fischer von Sammlern und Hans Peter Muller separiert die Fischer von den Jagern und Sammlern wenn sie uberwiegend von Fisch leben 7 Die Lebensweise vieler Jager und Sammlergesellschaften lasst sich heute nur noch aus archaologischen Funden rekonstruieren Die schriftlichen Berichte fruher Expeditionen sind nicht immer zuverlassig So ist in vielen konkreten Fallen die Beantwortung der Frage schwierig oder auch strittig ob es sich bei der Lebensweise untergegangener wie auch bestehender Wildbeuterkulturen um eine autonome und ursprungliche oder eine durch Kulturkontakte ubernommene oder durch vorteilhaften Austausch entstandene spezialisierte Lebensweise oder gar um ein durch Isolation und Abdrangung von Volkern in Wusten und Halbwusten entstandenes Sekundarphanomen der nach neolithischen Periode handelt 8 In jedem Fall wird davon ausgegangen dass in vielen Regionen beispielsweise Zentralafrika Sudamerika Indien jahrtausendelang rege Austauschbeziehungen zwischen Wildbeutern und Pflanzern bestanden etwa Wildbret oder Hilfeleistungen gegen landwirtschaftliche Produkte so dass eine isolierte Betrachtung der extraktiven Lebensweise irrefuhrend sein kann 2 Um 1500 n Chr war noch etwa die Halfte der bewohnbaren Landflache der Erde von Jagern und Sammlern besiedelt 9 Zur gleichen Zeit lag ihr Anteil an der Weltbevolkerung jedoch nur bei geschatzten 1 Prozent gegenwartig sind es weniger als 0 001 Prozent geschatzte 50 000 bis 60 000 Menschen mit rucklaufiger Tendenz 10 Es ist sehr schwierig festzustellen wie viele Menschen heute weltweit von Jagd und Sammelwirtschaft leben da gegenwartig vielfach zusatzliche Subsistenz und Erwerbsformen genutzt werden Die Anzahl der Menschen deren Lebensgrundlage zum grossten Teil auf extraktiven Tatigkeiten beruht liegt maximal bei 3 8 Millionen 11 Fur die 2020er Jahre gehen Ethnologen von hochstens funf bis zehn weitgehend intakten Wildbeutergesellschaften ohne westliche Einflusse und Technologien aus 12 Inhaltsverzeichnis 1 Soziale Organisation 1 1 Arbeitsteilung 1 2 Eigentums und Besitzrechte 1 3 Glaube 2 Landnutzung und Ernahrung 3 Jagd 3 1 Jagdmethoden 3 1 1 Hetzjagd als Ausdauerjagd 3 1 2 Treibjagd 3 1 3 Fallenjagd 3 2 Jagdwaffen 3 2 1 Wurfholz 3 2 2 Speere 3 2 3 Lanze und Harpune 3 2 4 Speerschleuder 3 2 5 Pfeil und Bogen 3 2 6 Netze und Schlingen 3 2 7 Blasrohr 4 Sammeln 5 Die Natur des Jagers im Zerrspiegel der Zivilisationen 5 1 Krieg und Frieden in vorstaatlichen Gesellschaften 5 2 Umwelt und Okologie 5 3 Alltag und Lebenserwartung 6 Heutige Jager und Sammler Volker 6 1 Asien 6 2 Afrika 6 3 Australien und Ozeanien 6 4 Nordamerika ohne Mittelamerika 6 5 Mittel und Sudamerika 6 6 Europa 7 Arktische und subarktische Gebiete 8 Ubergang zu Ackerbau oder Viehzucht ab etwa 10 000 v Chr 9 Forschungsgeschichte 10 Siehe auch 11 Literatur 12 Weblinks 13 Anmerkungen 14 EinzelnachweiseSoziale Organisation Bearbeiten San Gemeinschaft aus dem sudlichen Afrika Wie alle unspezialisierten Wildbeuter leben die San in kleinen Gruppen von rund 30 bis 40 Menschen Die Prarie Indianer waren auf den Bison spezialisierte Wildbeuter die durch die Einfuhrung des Pferdes auch zu den Pastoralisten gerechnet werden Siehe auch Horde Wildbeuter Meist haben die mobilen unspezialisierten Jager und Sammlergruppen 20 bis maximal 50 Mitglieder 13 Die Anthropologie geht davon aus dass die Starke solcher Gruppen auch in der Vorgeschichte immer unter 100 Kopfen lag Fur die sesshaften spezialisierten Wild Fisch und Feldbeuter lagen die Zahlen deutlich hoher Beispiele Blackfoot berittene Bisonjager 80 bis 160 Personen D 1 Cowlitz Fischer gt 1 300 Personen 14 Calusa Fischer in Florida lt 2 000 Personen Die Gruppen sind in Kleinfamilien gegliedert die saisonal auch getrennt auf Nahrungssuche gehen Wildbeuter Gesellschaften leben und arbeiten als herrschaftsfreie akephale Horden und sind haufig in einzelnen Segmenten organisiert beispielsweise gebunden an verwandtschaftliche Clan Linien Bei gunstigen Umweltbedingungen schliessen sich mehrere Horden manchmal zeitweilig zu grosseren Einheiten zusammen 13 Der Einfluss des Einzelnen beruht auf Tuchtigkeit und Fahigkeit Vollzeitspezialisten fur einzelne Tatigkeiten sind unbekannt obgleich es gewisse Personen mit besonderen Kenntnissen und Fertigkeiten gibt vor allem die Medizinleute Bei unspezialisierten Wildbeutern wird Wild in der Regel auf alle Gruppenmitglieder aufgeteilt wahrend Sammelnahrung zumeist nur der eigenen Familie zugutekommt 13 Die Partnerwahl erfolgt ausserhalb der Horde exogam jedoch zumeist innerhalb der eigenen Ethnie die sich zur Wiedererkennung nicht selten in totemistische Clans gliedert Bis auf Ausnahmen die im Allgemeinen durch Akkulturation erklart wurden ziehen die Frauen zur Horde des Mannes Patrilokalitat 13 Seit Ende der 1960er Jahre wird allerdings die These dass die Jager und Sammler isoliert und stationar wirtschaften als Resultat von Untersuchungsmethoden angesehen die vor allem die sozialen Exklusionsmechanismen wie Exogamie und Patrilokalitat betrachten So gehen Richard Fox und Nurit H Bird David davon aus dass die raumlichen und sozialen Grenzen vieler lokaler Gemeinschaften gegenuber benachbarten Ethnien weitaus offener sind als vormals angenommen wurde und dass ihre Wirtschaftsweise oft sogar auf Austausch angelegt ist 15 Arbeitsteilung Bearbeiten Bei fast allen heutigen Wildbeutern wurde eine Aufteilung der Arbeit nach Alter und nach Geschlecht festgestellt und ethnographisch beschrieben Das bis heute in der medialen Offentlichkeit haufig gezeichnete Bild vom jagenden Mann und der sammelnden Frau ist jedoch ein Rollenklischee das so nicht stimmt und das in der Wissenschaft langst uberholt ist Es wurde fruher von Forschern des englischen Sprachraumes gestutzt indem sie selbst bei denselben kleinen Beutetieren bei Mannern den Ausdruck hunt jagen verwendeten und bei Frauen nur von collect sammeln sprachen Dabei ist allerdings meisten unklar ob diese Unterscheidung von den Ethnographen oder den Befragten stammte D 2 Eine Auswertung der Aufzeichnungen uber Jager und Sammlergemeinschaften der Erde uber die letzten 100 Jahre zeigte 2023 dass Frauen in 79 Prozent der untersuchten Gruppen aktiv an der Jagd beteiligt waren Dabei muss allerdings offen bleiben wie gross der Anteil der Jagerinnen an den Gemeinschaften war Ausserdem gaben sie vielfach Jagdwissen an die Kinder weiter und nutzten eine grossere Zahl verschiedener Waffen und Jagdtechniken als die Manner Aufgrund der korperlichen Unterschiede ohne Betrachtung moglicher sozialer Rollenverteilungen ist jedoch davon auszugehen dass Manner eher jagten und Frauen eher sammelten 12 Bereits in der Cambridge Encyclopedia of Hunters and Gatherers von 1999 wurde ein differenziertes Bild vermittelt In Kulturen die vorwiegend von Sammelwirtschaft leben wird diese Tatigkeit meistens von Frauen ausgefuhrt Eine soziale Festlegung darauf ist jedoch nur in manchen Kulturen zu finden Haufig sammeln auch die Manner in der Regel jedoch in der Summe weniger als die Frauen Der Anteil der Manner an den Jagden ist daher meistens grosser Auffallend ist die Tatsache dass die Jagdwaffen von Mannern und Frauen in aller Regel unterschiedlich sind D 2 Haufig wird in der Literatur beschrieben dass Manner uberwiegend fur die Jagd grosser Land und Wassertiere verantwortlich sind wahrend Frauen Kinder und teilweise Jugendliche sich auf das Erlegen kleiner Tiere konzentrieren sowie das Sammeln von pflanzlicher Nahrung und beim Treiben und bei der Verarbeitung des erjagten Grosswilds helfen Eine Ausnahme bilden die Aeta auf den Philippinen Dort sind die Frauen die vorrangigen Jagerinnen 3 D 2 Die Versorgung der Kinder schrankt die Mobilitat der Frauen zwangslaufig ein Yanomami Frau mit Kind Bei den nordischen Volkern hier Micmac aus Kanada drehten sich die Aufgaben der Frauen vor allem um die Versorgung mit Brennmaterial und Wasser und die Herstellung von Kleidung und Geraten Lebendrekonstruktion eines Neandertaler Jagers Neanderthal Museum Mettmann Vermutlich kannten die Neandertaler keine Arbeitsteilung der Geschlechter wie das Foto suggerieren konnteDie Aufgaben fur einzelne Personen konnen sich dabei je nach Umstanden und sich eroffnenden Moglichkeiten andern So wurde von Witwen oder bruderlosen Tochtern berichtet die zu Jagerinnen wurden Bot sich eine gute Gelegenheit oder bestand die Nahrungsgrundlage fast ausschliesslich aus Pflanzenkost 3 sammelten auch Manner pflanzliche Nahrung Die Rolle von Kindern ist weniger gut dokumentiert und war anscheinend variabler Teilweise waren altere Kinder fur einen gewissen Anteil ihrer eigenen Ernahrung selbst zustandig manchmal wurden sie sogar vorubergehend zu Spezialisten 16 Die tendenzielle Arbeitsteilung zwischen Mannern und Frauen war nicht rein physiologisch oder psychologisch bedingt sondern zu bedeutenden Anteilen erlernt Erklarungen fur die geschlechtliche Arbeitsteilung sind 16 Die Arbeitsteilung ist Resultat von Unterschieden bei Elternaufwand und Unklarheit bezuglich der Verwandtschaftsbeziehung mit einem Kind Die Nahrungsbeschaffung durch Manner hat in manchen Fallen mehr mit sozialem Ansehen und Prestige sowie sozialen Funktionen zu tun als mit der Ernahrung der eigenen Kinder Die Vermeidung gefahrlicher Nahrungsmittelbeschaffung durch Frauen und Kinder schutzt den fortpflanzungs fahigen Kern einer Population Schwangere Frauen und Mutter mit kleinen Kindern beschranken sich bei der Nahrungsbeschaffung auf Aktivitaten die unterbrochen werden konnen und keine grosse Mobilitat erfordern Hinsichtlich der Arbeitszeit die von den beiden Geschlechtern aufgewendet wird gibt es keine allgemeine Regel Ein Vergleich der Daten von 93 verschiedenen Ethnien hat gezeigt dass es bei den meisten 54 Ethnien keinen grossen Unterschied gibt 17 Die von feministischen Autorinnen wie Maria Mies vertretene These dass der Beitrag der Frauen erheblich grosser sei trifft nur bei wenigen Ethnien zu Drei allgemeine Tendenzen bezuglich Arbeitsteilung bei der Nahrungsbeschaffung spielen eine besondere Rolle Grosswild und allgemein tierische Nahrungsmittel sind in hoheren geographischen Breiten von grosserer Bedeutung als in tropischen Gegenden In manchen arktischen Gebieten gibt es beispielsweise kaum Pflanzen oder kleine Tiere Wenngleich im Durchschnitt der Anteil der pflanzlichen Ernahrung in Aquatornahe grosser ist gibt es dort eine grossere Variation Auch einige tropische Jager und Sammler gehen vorwiegend der Jagd nach Gruppen deren Ernahrung zu einem Grossteil aus Pflanzen besteht konzentrieren sich auf bestimmte Kombinationen aus Samen Nussen und Knollen Das Sammeln die Verarbeitung oder das Kochen dieser Nahrungsmittel ist relativ zeitintensiv Demgegenuber liefert das Fleisch von Grosswild deutlich mehr Energie pro investierter Zeitspanne siehe physiologischer Brennwert Die dritte Tendenz betrifft die Tatigkeiten der Frau in hoheren Breitengraden wie der Arktis wo kaum Optionen fur das Sammeln von Nahrung existieren Statt Nahrungsmittel beschaffen Frauen dort eher Wasser und Brennmaterial und sind in der Herstellung von Behausungen Werkzeugen und Kleidung tatig 16 Wie die Ethnologen Leacock und Etienne postulierten allerdings nicht ohne auf Widerspruch etwa seitens Sherwood L Washburn und C S Lancaster zu stossen die annehmen dass mannliche Dominanz zur genetischen Ausstattung aller Primaten gehort 18 waren Manner und Frauen in Jager und Sammlerkulturen gleichberechtigt egalitar sofern sie noch nicht unter dem Einfluss von Kolonialherren standen 13 Auch die voranschreitende Christianisierung fuhrte oft zu einem veranderten Verhaltnis der Geschlechter zueinander Eine deutlich spezialisierte Arbeitsteilung lasst sich historisch erst ab 40 000 v Chr zu Beginn des Jungpalaolithikums nachweisen Die umfangreichen archaologischen Funde aus dem Zeitraum des Mittelpalaolithikums 300 000 bis 40 000 v Chr zeigen dass Manner und Frauen vorher relativ ahnliche Aufgaben ubernahmen Im Mittelpalaolithikum entstanden starkere Unterschiede zuerst in der ostlichen Mittelmeerregion und spater im restlichen Eurasien und Afrika Die Verhaltensanderungen im Jungpalaolithikum bedeuteten eine Spezialisierung und Ausdehnung der wirtschaftlichen und technologischen Rollen bei Jagern und Sammlern Diese verschaffte dem modernen Menschen Homo sapiens vielleicht einen Vorteil gegenuber anderen Gattungen der Hominini Linie des Menschen Im Vergleich zu diesen Wildbeutern kannten beispielsweise die Neandertaler offenbar keine Arbeitsteilung 19 Auch Funde in Peru von 7000 v Chr widersprechen der noch weit verbreiteten Annahme starrer Geschlechterrollen in fruhen Jager Sammler Gesellschaften 20 Eigentums und Besitzrechte Bearbeiten Die nordamerikanischen Nordwestkustenkulturen bildeten sehr komplexe Wildbeuter Gesellschaften Sie waren sesshaft lebten in grossen Dorfern betrieben Vorratswirtschaft und hatten differenzierte EigentumsvorstellungenDieser Unterschied des Konsummusters markiert auch wichtige Differenzen in den Eigentums und Besitzrechten sowie in der Distributionsstruktur der Jager und Sammlergesellschaften Entgegen der These Morgans von ihrer ursprunglichen Eigentumslosigkeit bzw vom Kollektiveigentum im sog Urkommunismus geht die Forschung heute davon aus dass es in Jager und Sammlergesellschaften abgestufte Eigentums und Besitzrechte Property rights gab und gibt Zu deren Objekten zahlt die Verfugung uber Land Wasser und Kultstatten besonders gut zu beobachten bei den Aborigines deren soziale Beziehungen eng an den Zugang zu bestimmten Territorien gebunden sind ferner das bewegliche Eigentum Werkzeuge usw dann die Verfugung uber naturliche Ressourcen und evtl gespeicherte Vorrate wem gehort das erlegte Wild die Verfugung uber andere und ihre Fahigkeiten wer ist verpflichtet anderen einen Anteil seiner Jagdbeute abzugeben sowie schliesslich die Verfugung uber Wissen wer darf welche Rituale ausfuhren usw James Woodburn unterscheidet zwischen Gesellschaften respektive Gruppen von Jagern und Sammlern die nur fur den taglichen Bedarf arbeiten und solchen die fur eine langere Zeitperspektive vorsorgen und Vorrate bilden Die erstere Gruppe stellt zwar ihre Gerate mit grossem Geschick her investiert aber nicht viel Arbeitszeit darin sie sind nur fur den kurzfristigen Gebrauch geschaffen so z B bei den San und den Mbuti Die Gesellschaften der zweiten Gruppe z B die Inuit nutzen ihre mit grossem Aufwand hergestellten Artefakte teils jahrelang Diese Differenzierung die nach Woodburn bereits auf die Zeit vor dem Neolithikum zuruckgeht ist offenbar von der physischen Biotop Klima Saisonabhangigkeit und Speicherbarkeit der naturlichen Ressourcen usw spater aber auch von der sozialen Umwelt abhangig z B vom Druck sesshafter Gruppen oder nomadisierender Viehzuchter der Umgebung die die Jager und Sammler in die Isolation zwingen und versuchen sich ihrer Ressourcen zu bemachtigen was die Jager und Sammlergruppen zu erhohter Mobilitat zwingt 21 Die Eigentums und Besitzrechte bei Gesellschaften die keine Vorrate bilden sind daher schwach ausgepragt Grossere Ansammlungen von beweglichem Eigentum existieren dort kaum Bei Gesellschaften die Vorrate akkumulieren gestalten sie sich hingegen oft sehr komplex und sind sorgfaltig abgestuft 22 Sie dienen u a dazu das Risiko einer Ubernutzung knapper Gemeinguter das durch die Moglichkeit der Speicherung und damit auch des Verderbens oder der exzessiven individuellen Aneignung von Vorraten deutlich steigt zu begrenzen So uberlieferte Bronislaw Malinowski eine Tradition der Einwohner der Trobriand Inseln die bereits lange intensiven Gartenbau betrieben einen Teil ihrer Yams Wurzeln im Speicher so lange aufzubewahren bis sie verrotteten Dies wurde oft nur durch freiwilliges Wettfasten erreicht 23 Darin erkannte Malinowski eine altere Form der Regulation von Gemeingutern die aus der Zeit unsicherer Nahrungsmittelversorgung stammt und darauf zielt durch die moglichst lange Erhaltung ihres Schauwerts die Widerstandskrafte der Gemeinschaft fur den Fall von Hungersnoten zu erhalten Dabei gibt sie jedem Mitglied der Gemeinschaft die Moglichkeit sich moralisch vorbildlich zu verhalten Glaube Bearbeiten Kirikoraha Zeremonie der Veddas Sri Lanka zur Beschwichtigung des Jagdgottes Kande YakaDie ursprunglichen Glaubensvorstellungen aller weltweit zerstreuter Jager und Sammlergesellschaften weisen weitreichende Gemeinsamkeiten auf Sie waren und sind zum Teil noch vorwiegend animistisch gepragt 1 Praktisch alle Naturerscheinungen galten als beseelt bzw von Geistern bewohnt Haufig wurde eine mythisch verwandtschaftliche Verbindung zu Tieren aber auch zu Pflanzen Bergen Quellen oder anderen den sogenannten Totems hergestellt denen als Symbole eine wichtige Bedeutung fur die Identitatsfindung zukam entweder im Sinne eines profanen Gruppenabzeichens oder eines geheiligten Sinnbildes Zentral war moglicherweise die Vorstellung einer naturlichen Ordnung die vor allem darin bestand dass bestimmte Lebewesen das Eigentum bestimmter hoherer Wesen waren die als Herr oder Herrin der Tiere bezeichnet werden 2 Aus der Verwandtschaft zu den anderen Wesen oder der Angst vor Racheakten der Eigentumer wurden oftmals Nahrungs und Jagdtabus sowie Vergebungsrituale hergeleitet die zum Teil eine wichtige Funktion fur die Erhaltung der Ressourcen hatten 1 Es gab keine Trennung von Spiritualitat und Alltag das Leben war Religion kultische Handlungen bestanden zum Beispiel in Tierpantomimen rituellen Verwandlungen in Tiere oder Beschworungsriten vor Jagdzugen 13 Landnutzung und Ernahrung Bearbeiten Traditionelle Jager wie die Hadza mussen fur die Nahrungssuche oft sehr weit wandern Dennoch ist die Versorgung in aller Regel sicher und ausgewogen Sammelnahrung macht in den warmen Regionen den Hauptanteil der Nahrung aus Die Mongongo Nuss nahrhaft und reichlich vorhandenen im Gebiet der San Die Anishinabe Sud Kanadas haben sich vor allem auf den Wasserreis spezialisiertDie Wirtschaftsform des unspezialisierten Jagens und Sammelns 3 erfordert in Abhangigkeit vom jeweiligen Nahrungsangebot der bewohnten Klimazone in der Regel ausreichend grosse Schweifgebiete die aufgrund ihrer Ausdehnung nur extensiv genutzt werden konnen C 1 In der bei Jagern und Sammlern ublichen aneignenden Wirtschaft braucht ein Mensch ein Gebiet von etwa 20 Quadratkilometern in dem er auf der Suche nach Nahrung umherzieht Dabei wird die Vegetation und die naturlich vorkommende Artenzusammensetzung nicht gezielt verandert Bezogen auf die Flache wird bei diesem Subsistenzsystem mit Abstand am wenigsten Energie eingesetzt Sofern noch keine modernen Technologien Waffen Werkzeuge Fahrzeuge genutzt werden handelt es sich ausschliesslich um metabolisierte Energie in Form von Muskelkraft Dies fuhrt zwar zu einem geringen Ertrag ohne Uberschusse der deutlich unterhalb desjenigen aller Agrarsysteme liegt die Energieeffizienz ist demgegenuber jedoch sehr hoch und ubertrifft alle technisierten Wirtschaftssysteme um ein Vielfaches Der Energieertrag betragt ungefahr das sechsfache des Einsatzes und der Einfluss auf den Naturhaushalt ist extrem gering HANPP lt 0 1 Diese Konstellationen lassen hinsichtlich einer ausreichenden Nahrungsversorgung nur sehr geringe Bevolkerungsdichten zu Fur das sudliche und ostliche Afrika werden beispielsweise 0 8 bis 2 Einwohner km als Maximum angegeben 24 Die Zusammensetzung der Nahrung ist bei unspezialisierten Gruppen sehr unterschiedlich und schwankt zudem im Jahresverlauf stark Je unwirtlicher der Lebensraum desto grosser muss die bewirtschaftete Flache sein desto langer sind die Wege und desto kleiner ist die Personenzahl der Horden 13 Einige Untersuchungen bei rezenten Volkern der Subtropen und Tropen kommen auf 60 bis 70 in Einzelfallen bis zu 80 Prozent Sammelnahrung vorwiegend pflanzlich 25 So ernahren sich sud und sudostasiatische Dschungelvolker nahezu vollstandig von der Sammelwirtschaft Einige indische Ethnien etwa die Malapantaram und Aranandan aus Kerala verfugen nicht einmal uber Bogen oder Speere Der Schwerpunkt liegt in den warmen Landern selbst dort haufig auf vegetabiler Kost wo Wild und Fische uberreich vorhanden sind Es ist anzunehmen dass die unsicheren Beutequoten die Risiken der Jagd und die einfache Verfugbarkeit der Sammelnahrung dabei eine wichtige Entscheidungsgrundlage sind 3 Es gibt jedoch Ausnahmen wie etwa die Huaorani im Amazonastiefland Ecuadors die sich primar von Fleisch ernahren Fur andere Ethnien insbesondere des hohen Nordens wurden als Durchschnittswerte 65 Prozent tierische Nahrung ermittelt 26 in extremen Tundraregionen bis zu 90 Prozent Hier steht pflanzliche Nahrung nur maximal von Mai bis September zur Verfugung 3 Die Erkenntnisse der Palaoanthropologie zur Ernahrung der Steinzeitmenschen belegen uberwiegend pflanzliche Nahrung tierische Kost spielte keine entscheidende Rolle 27 und beschrankte sich haufig auf Insekten als Fettspender und Kleinwild als Quelle fur tierisches Eiweiss 3 Bei spezialisierten Wild oder Feldbeutern die sich vorwiegend von der Jagd auf bestimmte haufig vorkommende Grosstierarten Bison Karibu Meeressauger Kleinwild vom Fischfang in dauerhaft fischreichen Gewassern oder von der Ernte massenhaft vorkommender wilder Fruchte Wildreis Schwarzeicheln Sussgraser Sagopalme ernahrten mussen sowohl fur die Landnutzung als auch fur die Ernahrung andere Massstabe angelegt werden Sie waren bei hoher Ressourcendichte etwa Wildwechsel dichtbesetzte Graslandschaften Uferzonen grosser Gewasser halbnomadisch halbsesshaft oder sesshaft lebten in grosseren sozial komplexeren Gruppen und nutzten die Ressourcen intensiver Solche komplexen Gesellschaften gab es bereits vor 20 000 Jahren etwa an der Dordogne in der Ukraine in Japan Danemark der Levante Die Fundlage lasst dort auf hohere Bevolkerungsdichten Arbeitsteilung und Spezialisierung Tauschhandel und Ferntransport sowie auf eine starkere soziale Schichtung schliessen 4 Jagd BearbeitenJagdmethoden Bearbeiten Hetzjagd als Ausdauerjagd Bearbeiten Die alteste Jagdmethode des Menschen ist vermutlich die Hetzjagd in der Form der Ausdauerjagd engl persistence hunting Diese beruht auf der gegenuber fast allen Saugetieren uberlegenen Ausdauer des Menschen beim Laufen Der fur langeres schnelleres Laufen hinreichend gut ausgestattete Mensch kann aufgrund seiner etwa zwei Millionen Schweissdrusen sowie der schwachen Korperbehaarung effektiv kuhlen und daher einen langeren Lauf stundenlang durchhalten Die Jager der Khoisan im sudlichen Afrika erlegen noch heute schnelle Huftiere wie Zebras oder Steinbockchen ganz ohne Waffen indem sie so lange hinter ihnen herlaufen bis diese entkraftet zusammenbrechen 28 Auch einige amerikanische Indianer stamme jagten Gabelbocke als Ausdauerjager Einige Aborigines in Australien jagten auf diese traditionelle Weise Kangurus Einer 2020 publizierten Modellrechnung zufolge konnen Ausdauerjagden unter den klimatischen Bedingungen in der Kalahari bis zu 5 1 2 Stunden durchgestanden werden ohne dass die dort heimischen Jager anatomisch moderne Menschen und Homo erectus Wasser mit sich fuhren mussen oder mussten 29 Diese Jagdmethode unterscheidet sich von der der meisten Raubtiere Beispielsweise konnen Geparden die kurzzeitig auf Geschwindigkeiten von uber 100 Kilometer pro Stunde kommen diese Geschwindigkeit nur wenige Minuten durchhalten und mussen ihr Jagdwild in einem Anlauf erreichen da es sonst entkommt Auch andere Raubtiere halten hohe Geschwindigkeiten nur kurze Zeit durch oder verwenden andere Taktiken wie das Einkreisen durch ein Rudel Treibjagd Bearbeiten Als Cabeza de Vaca ab 1528 mit vielen Indianerstammen Nordamerikas als erster Weisser in Kontakt kam erlebte er Treibjagden darunter auch Treibjagden mit Rundumfeuer Anmerkung 1 Die Jagd mit Feuer beschreibt er so Sie erlegen auch Hirsche indem sie sie mit Feuern einschliessen und diese Methode verwenden sie auch um den Tieren das Futter zu nehmen damit die Not sie zwingt es dort zu suchen wo die Indianer es wollen Auf diese Weise befriedigen sie ihren Hunger zwei oder drei Mal im Jahr Eine ebenfalls sehr alte Jagdmethode durfte die Klippen Treibjagd sein bei der das Wild in Panik versetzt und uber den Rand einer Klippe getrieben wurde Fallenjagd Bearbeiten Die Fallenjagd ist unter anderem fur die Aborigines Australiens dokumentiert 30 Jagdwaffen Bearbeiten Sehr alt ist die Jagd mit Wurfholzern insbesondere auf Vogel und kleinere Tiere und mit Speeren auf grosseres Wild Wurfholz Bearbeiten Wurfholzer von Aborigines in Australien Hauptartikel Wurfholz Ausser bei Menschen wurde auch bei Affen beobachtet dass sie von Baumen herab Stocke oder harte Fruchte auf herannahende Raubtiere werfen Deshalb wird vermutet dass der Gebrauch von Wurfholzern alter ist als der des Speeres einem zumindest an einem Ende gespitzten Stock der gerade fliegt und in das Wild oder den Gegner eindringt Das sich beim Flug drehende Holz konnte beispielsweise einen Vogel durch die beim Auftreffen abgegebene Wucht betauben Trefferzone Kopf oder bei Treffern an den Flugeln durch vorubergehende Lahmung oder Brechen von Knochen das Wegfliegen verhindern Ausgereifte Konstruktionen in der Hand eines geubten Jagers erlegen auch andere und grossere Beutetiere Das erste Fundstuck bei der Grabung in Schoningen siehe unten war ein vermutliches Wurfholz ein an beiden Enden gespitzter Stock von etwa 50 Zentimeter Lange 31 Eindrucksvoll und beispielsweise auch in Alteuropa nachgewiesen sind die Wurfholzer welche die australischen Aborigines zur Jagd benutzten Bumerangs Sie konnten bis 2 Kilogramm schwer und 1 30 Meter lang sein geubte Werfer konnen einen solchen Bumerang bis zu 100 Meter weit werfen Diese Jagdbumerangs kehren nicht zum Werfer zuruck sondern sind fur einen geraden und stabilen Flug optimiert Verwendet wurden sie auch als Grabstock um Wurzeln auszugraben Wurfholzer mit einem Alter von 20 000 Jahren wurden in den europaischen Karpaten gefunden Erhalten sind auch Darstellungen aus dem Alten Agypten die eine Vogeljagd mit Wurfholzern zeigen Speere Bearbeiten Speere benutzen bereits fruhe Vertreter der Gattung Homo wie Homo erectus und Homo heidelbergensis Die altesten bisher gefundenen Jagdwaffen sind die rund 300 000 Jahre alten Schoninger Speere Beim Braunkohleabbau im niedersachsischen Schoningen fanden sich inmitten von 18 Wildpferdeskeletten 7 Speere aus Fichtenholz Diese Wurfspeere hatten eine Lange zwischen 1 82 und 2 50 Meter und waren aus dem harteren Basisholz gefertigt ihr Schwerpunkt lag auf der Spitze Die Wurfeigenschaften von nachgefertigten Speeren ahneln denen von modernen Damenwettkampfspeeren wobei die Jagdreichweite etwa 15 Meter betrug Zu jener Zeit war Europa vom Homo heidelbergensis bewohnt aus dem spater der Neandertaler hervorging der anatomisch moderne Mensch Homo sapiens breitete sich fruhestens vor etwas mehr als 50 000 Jahren nach Europa aus Im Fundgebiet des fruhsteinzeitlichen Jagdlagers Bilzingsleben fanden sich tausende von Knochen davon 60 Prozent Grosstierknochen neben Wildrindern und Wildpferden auch Knochen von Baren Nashornern und Elefanten kalbern Lanze und Harpune Bearbeiten Harpunenformen aus der Steinzeit hier dem Magdalenien 18 000 12 000 v Chr 1 Mas d Azil 2 Bruniquel 3 4 5 La Madeleine 6 7 LortetDie aus dem europaischen Vorkommen des Homo erectus hervorgegangenen Neandertaler jagten auch mit Lanzen also angespitzten Holzstaben als Stichwaffen die allerdings auch mit einer blattformigen Steinklinge versehen sein konnte So fand sich im deutschen Lehringen im Brustkorb eines Waldelefantenskelettes eine 2 38 Meter lange Eibenholzlanze Neandertalerskelette zeigen vielfach Spuren von Knochenbruchen an Armen und Kopf Eine ahnliche Haufigkeit von Knochenbruchen fanden Archaologen unter allen historischen und modernen Menschengruppen nur noch bei modernen Rodeo Reitern deren Ursache fur die Knochenbruche liegen nicht hauptsachlich bei den Sturzen sondern gehen von den Hufen der Tiere aus Dieser Gefahr waren auch die Neandertaler ausgesetzt wenn sie aus nachster Nahe Grosswildjagd betrieben Die Lanze wurde bis in die Neuzeit als Jagdwaffe benutzt vor allem zur Jagd auf Wildschweine vergleiche Saufeder Als Stosswaffe meist mit Widerhaken zur Jagd auf Fische entwickelten die Menschen die Harpune Speerschleuder Bearbeiten Eine Verdoppelung der Reichweite von Speeren erreichten die Menschen durch die Entwicklung der Speerschleuder Die Speerschleuder wurde im Europa der letzten Eiszeit entwickelt Sie ist eine Jagdwaffe die aus dem Geschoss und der Wurfvorrichtung besteht Das alteste Fundstuck lasst sich dem spaten Solutreen vor rund 24 000 bis 20 000 Jahren zuordnen Der uberwiegende Teil aus stratigraphisch gesicherten Zusammenhangen stammt jedoch aus dem Magdalenien IV vor etwa 15 400 14 000 Jahren Der Schwerpunkt ihrer Verbreitung ist Sudwestfrankreich einige Fundstucke stammen aus der Schweiz aus Deutschland und Spanien Weltweit ist die Speerschleuder archaologisch und ethnographisch in Mikronesien Australien Neuguinea und bei den Eskimo belegt In Mittelamerika wurde die Speerschleuder als Kriegswaffe verwendet Pfeil und Bogen Bearbeiten Jager mit Bogen und Rinder als Jagdbeute Felszeichnungen in der Sahara Auf noch grossere Distanzen und bis in die Wipfel der Baume und auf fliegende Vogel erweiterte der Bogen die Jagdreichweite der Menschen In einer Hohle in KwaZulu Natal in Sudafrika haben Forscher das alteste Zeugnis der Jagd mit Pfeil und Bogen entdeckt Die etwa funf Zentimeter lange Pfeilspitze aus Knochen datierten sie auf ein Alter von 61 000 Jahren Demnach begann die Jagd mit Pfeil und Bogen rund 20 000 Jahre fruher als bislang angenommen Einige Stamme lernten die Pfeilspitzen zu vergiften sodass sie auch mit kleinen Pfeilen grosse Tiere erlegen konnten fur die vorher Speere benotigt wurden Netze und Schlingen Bearbeiten Als die Menschen begannen Fasern zu verarbeiten begannen sie auch Tiere mit Schlingen zu jagen sowie Vogel und Fische mit Netzen zu fangen Blasrohr Bearbeiten Einige wenige Stamme von Jagern und Sammlern verwendeten auch Blasrohre mit denen sie meist vergiftete Pfeile abschossen So jagen Indianerstamme im Regenwald Sudamerikas mit etwa drei Meter langen Blasrohren und Curare oder Pfeilgiftfrosch vergifteten Pfeilen Primaten in den hochsten Wipfeln der Baume Sammeln Bearbeiten Mandan Madchen pflucken Beeren Edward S Curtis um 1908 Die Menschen sammelten was die ortliche Natur hergab Durch seine Fahigkeit tierische und pflanzliche Nahrung verdauen zu konnen steht dem Menschen ein breites Spektrum an Nahrungsquellen zur Verfugung Gesammelt wurden bestimmte Fruchte Nusse Samen Wildgemuse Krauter Wurzeln Rhizome Maden Raupen Insekten Eier Honig Weichtiere Kriechtiere Lurche Algen Beeren und Pilze Trotz der angedeuteten Vielfalt stand je nach Gebiet oft eine kleine Anzahl von Nahrungsquellen im Vordergrund So bildeten in der Mittelsteinzeit Europas Mesolithikum vor allem Haselnusse einen wesentlichen Bestandteil der Nahrung im Winter 32 Um die gesammelten Nahrungsmittel zum Lager zu bringen und sie aufzubewahren nutzten die Menschen zum Beispiel ausgehohlte Kurbisse sowie Haute und Felle von erjagten Tieren Sie begannen aber auch aus Gras und Binsen Korbe und sonstige Behalter zu flechten und zu weben Diese Techniken waren auch bei der Inbesitznahme von Landstrichen ausserhalb der Tropen nutzlich als schutzende und warme Bekleidung benotigt wurde Beispiel Der fruchtbare HalbmondIm Gebiet des so bezeichneten fruchtbaren Halbmonds Syrien Libanon Palastina Israel Mesopotamien fanden die umherstreifenden Menschengruppen am Ende der Eiszeit in der Kultur des Natufien zwischen 12000 und 9500 v Chr eine offene Waldlandschaft mit Eichen Pistazien und Mandelbaumen vor Sie sammelten Pistazien und Mandeln aber auch die nur dort heimischen Wildgetreide wie verschiedene wilde Weizensorten etwa Wilden Einkorn Triticum boeoticum und Wilden Emmer Triticum dicoccoides sowie Wildgerste und wilde Roggenarten Ausserdem fanden sich dort Hulsenfruchte wie Erbsen Platterbsen Bohnen und Linsen In den Auwaldern der Taler lebten Auerochsen Hirsche und Wildschweine in den Randzonen der Gebirge und Wusten entstanden savannenartige Parklandschaften mit Gazellen und Wildeseln Diese nahezu paradiesischen Zustande E 1 begunstigten den Ubergang zu Sesshaftigkeit Ackerbau und Viehhaltung den fundamentalen Wendepunkt in der Urgeschichte vom Pleistozan zum Holozan Nacheiszeitalter Die Natur des Jagers im Zerrspiegel der Zivilisationen Bearbeiten Romantische Bilder bedienen das Klischee vom paradiesischen Leben der sogenannten Naturvolker A smoky day at the Sugar Bowl Edward Curtis 1923 Wahrend der Kolonialzeit gingen viele Forscher von einer stetig wachsenden expandierenden und fortschreitenden Kulturentwicklung aus deren hochste Stufe man im Abendland sah siehe Kulturstufentheorie Noch bis in die 1940er Jahre glaubten manche Wissenschaftler in den einfachsten Wildbeuter Gesellschaften die Urkultur der Menschheit als Ausgangspunkt dieser Entwicklung zu erkennen Heute wird die Idee einer soziokulturellen Evolution nur noch sehr vorsichtig geaussert A 1 Mark Munzel schrieb dazu mit Blick auf die modernen ethnologischen Erkenntnisse Sollte es uberhaupt ein Gesetz Anm der Kulturentwicklung geben dann hochstens dies Niedriges technisches Niveau wird durch geistige Hoherentwicklung ausgeglichen 2 Dennoch wird der Begriff niedrige Kulturstufe im Zusammenhang mit Jagern und Sammlern selbst in der Literatur immer noch haufig verwendet 33 Nicht zivilisierte Ethnien ohne festen Wohnsitz ohne Schrift ohne Maschinen und ohne staatliche Ordnung oftmals Naturvolker genannt bilden zweifellos das grosstmogliche Fremde im Gegensatz zur modernen Globalkultur Es wird davon ausgegangen dass der Mensch mindestens 90 seiner bisherigen Entwicklungsgeschichte als Jager und Sammler verbrachte 34 Das exotisch Fremde wird zum bekannten Verwandten und diese gegensatzliche Konstellation fuhrt zu ambivalenten Vorurteilen und Projektionen Auf der einen Seite steht das Bild des edlen Wilden eines unverdorbenen ethisch und okologisch handelnden friedliebenden und paradiesisch lebenden Gutmenschen und auf der anderen Seite das Bild des Primitiven eines unzivilisierten unvermittelt oder hemmungslos triebhaft handelnden kriegerischen und elend lebenden Barbaren Diese beiden Extrempositionen aussern sich besonders in den Themenbereichen Krieg und Frieden Umwelt und Okologie sowie Alltag und Lebenserwartung Im Sinne einer objektiveren Meinungsbildung werden diese drei Bereiche im Folgenden etwas ausfuhrlicher betrachtet Krieg und Frieden in vorstaatlichen Gesellschaften Bearbeiten Steht das Jagertum mit der Entstehung des Krieges in Verbindung Australische Jager 1901 Der US amerikanische Anthropologe Sherwood L Washburn ging um 1960 davon aus dass die menschliche Destruktivitat mit dem Beginn des Jagertums entstand Der Raubtiercharakter des Jagers und die Lust am Toten sei ohne Hemmnisse durch entsprechende Erziehung und Ausbildung immer weitergegeben worden und daraus habe sich in der Jahrhunderttausende langen jagerischen Vorgeschichte eine Neigung zum Sadismus vorwiegend bei Mannern entwickelt 35 In der Forschung Konfliktsoziologie Konfliktforschung bestehen seit Washburn allerdings kontroverse Auffassungen Der Grund dafur liegt nicht selten bereits an den unterschiedlichen Definitionen fur Krieg 36 Versteht man darunter etwa nur organisierte zwischenstaatliche Konflikte so rechnen gewalttatige Auseinandersetzungen zwischen lokalen Gruppen nicht dazu C 2 Man darf annehmen dass bereits steinzeitliche Jagergruppen in gewissen Situationen mit anderen Gruppen um Ressourcen konkurrierten und dabei auch Gewalt anwendeten Andererseits gab die extrem dunne Besiedlung wildbeuterisch genutzter Lebensraume aller Wahrscheinlichkeit nach kaum Gelegenheit zu Kriegen Unter anderem fuhrte diese Uberlegung zu der popularen Theorie dass das Kriegfuhren mit der neolithischen Revolution grossere sesshafte Bevolkerung dichtere Besiedlung Streit um Territorien begonnen habe 37 Fur rezente indigene Lokalgruppen sind viele Formen bewaffneter Auseinandersetzungen wie Blutrache Totschlag und Fehde belegt bei denen jeder Aggressor aus personlichen Motiven handelte Organisierte Eroberungskriege mit manipulierten trainierten und ausgerusteten Kriegern die von einer herrschenden Institution ohne Mitsprache der Beteiligten anbefohlen wurden waren nach Ansicht einiger Autoren etwa Sue Mansfield und Alexander Lesser jedoch unbekannt 38 Auch fur die Zeit vor dem Neolithikum hat die Archaologie genugend Funde als Beweis fur Todesfalle aufgrund von Gewalttaten A 2 B 1 Der Verhaltensforscher Irenaus Eibl Eibesfeldt kritisiert demnach die weit verbreitete These dass Kriege erst mit der Erfindung der Landwirtschaft begonnen hatten und halt die Idee von den friedlichen Jagern und Sammlern fur einen idealisierenden Mythos 37 Manche Autoren versuchten die Wahrscheinlichkeiten fur Todesfalle durch kriegerische Ereignisse fur verschiedene Epochen und Kulturen zu ermitteln Die Berechnungen kommen auf Wahrscheinlichkeiten von 9 bis 15 Prozent fur Wildbeutergruppen Opfer einer bewaffneten Auseinandersetzung zu werden 39 A 3 Anmerkung 2 Nach Steven Pinker liegt die Wahrscheinlichkeit im 20 Jahrhundert weltweit nur noch unter einem Prozent Kritiker halten solche Berechnungen jedoch fur hochst spekulativ da bereits die zugrundeliegenden Werte ausgesprochen unsicher sind Archaologische Funde bilden nur einen winzigen Ausschnitt der Realitat ab und sind unterschiedlich interpretierbar ethnographische Aufzeichnungen basieren zumeist auf Schatzungen und selbst die Zahlen fur die Toten der jungsten Kriege basieren auf groben Schatzungen 39 Ausserdem werden die historischen kriegerischen Konflikte an denen Wildbeutergruppen beteiligt waren von einigen Ethnologen auf unterschiedliche Einflusse durch die Begegnung mit den imperialistischen Kolonialmachten zuruckgefuhrt A 4 40 Der US amerikanische Politikwissenschaftler Quincy Wright untersuchte in den 1960er Jahren Aufzeichnungen uber 653 verschiedene Ethnien hinsichtlich Krieg und Frieden und kam dabei zu einer vollig anderen Feststellung Die Sammler primitiven Jager und Ackerbauern sind die am wenigsten kriegerischen Die weiter fortgeschrittenen Jager und Ackerbauern sind kriegerischer und die am hochsten stehenden Ackerbauern und die Hirten sind die kriegerischsten von allen 41 Die Mbuti Pygmaen rechnete Erich Fromm zu den friedliebenden lebensbejahenden Gesellschaften Die neuseelandischen Maori ehemals ein kriegerisches Volk von Wildbeutern Fischern und Feldbauern nach Fromm eine nichtdestruktiv aggressive Gesellschaft Die Haida aus Kanada gehorten nach Fromm fruher zu den destruktiven Gesellschaften unter denen Gewalt in jeder Form normal warDer Psychoanalytiker Erich Fromm der selbst 30 rezente vorindustrielle Kulturen mit verschiedenen Lebensweisen untersuchte zog daraus den Schluss dass die Kriegslust mit der Entwicklung der Zivilisation zugenommen habe Je mehr verschiedene Dinge der Mensch produziert und besitzt desto grosser sind Habgier und Neid die er als zwingende Voraussetzungen fur kriegerische Handlungen auffasste Fromm stellte in seiner Studie fest dass zumindest destruktives Verhalten Zerstorungswut Grausamkeit Mordgier u a bei den egalitar organisierten unspezialisierten Jagern und Sammlern viel haufiger fehlte oder viel geringer ausgepragt war als bei zivilisierten Gesellschaften Ursachlich sind nach seiner Auffassung die soziokulturellen Bedingungen die er in drei Gruppen gliederte Lebensbejahende Gesellschaften ausgepragter Gemeinschaftssinn grosse soziale Gleichheit freundliche Kindererziehung tolerante Sexualmoral geringe Aggressionsneigung Nichtdestruktiv aggressive Gesellschaften Rang und Rivalitat Status und Erfolg zielgerichtete Kindererziehung reglementierte Umgangsformen Aggressionsneigung Destruktive Gesellschaften strenge Hierarchien Egoismus Neid und Misstrauen Feindseligkeit ideologisierte Kindererziehung haufige Aggressionen mit Zerstorungswut und Grausamkeiten Dennoch fand er gesellschaftlich toleriertes aggressives Verhalten bei Jagervolkern genauso wie Gewaltlosigkeit aber ebenso Zerstorungslust und Grausamkeit bei den spezialisierten Wildbeutern der nordamerikanischen Pazifikkuste und demgegenuber sehr harmonisch friedliche Lebensweisen bei Nicht Jagern wie den Toda in Sudindien die Buffelzucht und Feldbau betreiben oder den Zuni in New Mexico die traditionell von Bewasserungsfeldbau und Schafzucht leben und eine komplexe Sozialstruktur haben 42 Die Subsistenzweise ist eine wichtige Grundlage fur das Sozialverhalten mitentscheidend ist jedoch auch das jeweilige Wertesystem auf dem die Kultur beruht Auch sehr traditionell lebende Jagervolker kennen personliches Eigentum wenn auch nur in geringem Ausmass Da es kaum Privatsphare gibt und keinen lohnenden Markt fur Diebesgut ist Neid als Ursache fur Gewalt jedoch kaum anzunehmen Vielmehr drehen sich die meisten Streitigkeiten dort um Frauenraub und den guten Ruf der Gruppenmitglieder Haufig liegt dabei die Ursache im Verdacht jemand habe schwarze Magie angewandt oder moralische Normen verletzt Dies kann durchaus zu blutigen Konflikten fuhren In vielen Kulturen waren die jeweiligen Schamanen wichtige Konfliktloser gleichwohl dies oftmals nicht mit der modernen Rechtsauffassung vergleichbar ist A 5 Die Studie von Douglas P Fry und Patrik Soderberg 2013 differenziert ahnlich wie Fromm soziookonomisch zwischen einfachen unspezialisierte Abstammungsgruppen und komplexen spezialisierte Ranggesellschaften Jagern und Sammlern sowie zwischen todlichen Konflikten unter Gruppen und Gewalttaten innerhalb der Gruppen Todlich endende Fehden sind bei den einfachen Wildbeutergruppen in aller Regel wesentlich seltener als bei allen anderen Kulturen Totungsdelikte hingegen weisen hohe Raten auf Bei den komplexen Wildbeuterkulturen kommen Fehden bereits haufiger vor Todbringende Kriege fuhrte nur eine kleine Minderheit der Jager und Sammler der vorkolonialen Epoche 40 Es ist offensichtlich dass sich die Interessenkonflikte und die Methoden zur Verhinderung gewalttatiger Konfrontationen in Wildbeuterkulturen erheblich von anderen Gesellschaften unterscheiden Der Anthropologe Marvin Harris fuhrt dazu drei Hauptgrunde an A 6 die geringe Grosse der Horden und Dorfgesellschaften in der jeder jeden kennt die verwandtschaftlichen Beziehungen als zentrale Grosse der sozialen Strukturen Reziprozitat gemeinsame Werte und Interessen und das weitgehende Fehlen von Ungleichheiten beim Zugang zur gruppeneigenen Technologie und den naturlichen Ressourcen Harris bemerkt zudem dass es fur nomadisierende Gruppen in sehr grossen Territorien viel einfacher als fur sesshafte war einem Konflikt aus dem Weg zu gehen oder im Kriegsfall zu fliehen A 7 Umwelt und Okologie Bearbeiten Insbesondere Jager extremer Lebensraume benotigen hochspezialisierte Kenntnisse und Fertigkeiten Die permanente Auseinandersetzung mit der direkten Umwelt scharft die Sinne der Okosystem Menschen fur Zusammenhange Hunger und Jagdeifer sind menschliche Motivationen die seit jeher mit Vernunft und spiritueller Naturbindung wetteifernDa Jager und Sammler die naturlichen Ressourcen nur selektiv nutzen und weil die Bevolkerungsdichte bei weitgehend isoliert lebenden Ethnien extrem gering ist waren ihre Nutzungsformen vergleichsweise umweltschonend und nachhaltig siehe auch Optimal foraging C 3 A 8 Ihr Einfluss auf den Naturhaushalt reicht nach wie vor nicht uber ein oder wenige Okosysteme hinaus siehe auch Okosystem vs Biospharenmenschen 43 Ihr traditionelles Wissen zeichnet sich vor allem durch Kenntnisse uber die Zusammenhange der Natur ihres Lebensraumes aus 44 Daruber hinaus verfugten viele Wildbeuterkulturen weltweit insbesondere in Gebieten mit geringer Wilddichte uber komplexe tradierte Normen religios verortete Riten Mythen Tabus und Wertvorstellungen die unter anderem auch den sorgsamen Umgang mit der Umwelt sichern sollten D 3 45 Dieser ritualisierten Ethik stand jedoch seit jeher die menschliche Natur gegenuber Hunger Erfindungsreichtum oder Eifer konnen machtig motivieren Dies belegen auch die Erkenntnisse uber die fruhen Jagervolker denn sowohl fur den nachhaltigen als auch fur den plunderischen Umgang mit der Umwelt gibt es stichhaltige Belege 46 Allerdings war das Ausmass der damaligen Umweltzerstorungen wegen der geringen Menschenzahl und vor allem wegen der geringen technischen Moglichkeiten weit weniger umfassend Durch moderne Maschinen chemische Industrie Nutzung von Erdol oder moderne Kriege ist die Erde heutzutage unvergleichlich massiveren menschlichen Einflussen ausgesetzt Dennoch lebten die Gesellschaften der Jager und Sammler nicht notwendigerweise in volligem Einklang mit der Natur So kam es wahrend der Ausbreitung des Homo sapiens uber die Erde bei der Besiedlung unbekannter isolierter und darum besonders empfindlicher Okosysteme wie etwa Inseln zur Ausrottung ganzer Tierpopulationen Bekannte Beispiele dafur sind die ursprunglichen Grosssauger auf Zypern etwa 9500 v Chr 47 und der Riesenlaufvogel Moa auf Neuseeland 13 14 Jahrhundert die mit Eintreffen der Jager komplett vernichtet wurden Nach der umstrittenen Overkill Hypothese ist der Mensch auch fur die aus dem Abstand gesehen dramatischen quartaren Veranderungen der Flora und Fauna der Kontinente Australiens und beider Amerikas verantwortlich da sie direkt in den Jahrhunderten bis Jahrtausenden nach der Erstbesiedlung durch den Menschen auftraten 48 Es wird angenommen dass beispielsweise die Jagd durch gelegte Feuer die angetroffenen Okosysteme massiv beeinflusste B 2 So verschwanden allmahlich unter anderen Procoptodonen und Beutellowen aus Australien genauso wie Mammuts und Urpferde etwa das Hippidion auf dem amerikanischen Doppelkontinent Andere Autoren sehen klimatische Veranderungen als Hauptursache an Zumindest eine Beteiligung des Menschen durch Uberjagung ist kaum von der Hand zu weisen 46 Erst im Laufe der Zeit entwickelten die Wildbeuter Kulturen die oben genannten fragilen und latent instabilen B 3 Traditionen die ihnen ermoglichten mit ihren Ressourcen nachhaltiger umzugehen Dabei standen sie zudem immer der Versuchung gegenuber auf Populationsstress der etwa durch klimatische Verschlechterungen verscharft wurde mit Ubernutzung der naturlichen Ressourcen zu reagieren Auch die Jager und Sammler der Gegenwart die noch nicht oder nur geringfugig durch die moderne Lebensweise beeinflusst sind achten zumeist auf die Unversehrtheit ihrer Umwelt da sie direkt davon abhangen Sobald sich jedoch andere Quellen fur den Lebensunterhalt ergeben bleibt die traditionelle Nachhaltigkeitsstrategie nicht in jedem Fall erhalten wie die positiven Reaktionen einiger Wildbeutergemeinschaften auf Geldeinnahmen aus Holzeinschlag oder Bergbauaktivitaten belegen 49 Alltag und Lebenserwartung Bearbeiten Gluck und Wohlstand werden sehr unterschiedlich empfunden und sind schwer messbar Shuar Kinder aus Ecuador Zahlreiche Studien belegen dass selbst Jager und Sammler karger Trockenraume in der Regel keinen Mangel litten und im Durchschnitt deutlich mehr Freizeit zur Verfugung hatten als moderne Erwerbstatige Der US amerikanische Anthropologe Marshall Sahlins bezeichnete die historischen Wildbeuterkulturen deshalb als ursprungliche Wohlstandsgesellschaft 50 Altere Studien beziehen sich dabei nur auf die Tatigkeiten des Jagens und Sammelns bei den San wenig mehr als 2 Stunden taglich auf alle Gesellschaftsmitglieder umgelegt 51 und berucksichtigen nicht die Zeit fur Nahrungsmittelzubereitung Kinderbetreuung und Gebrauchsguterherstellung B 4 Wird dies mit berucksichtigt liegen die Zeiten bei circa 6 Stunden taglich fur die San A 9 bis maximal 7 Stunden fur die Aborigines B 5 Zum Vergleich Ein durchschnittlicher US amerikanischer Werktatiger wendete in den 1980ern mindestens 11 Stunden taglich fur die Erwerbstatigkeit und die anderen vorgenannten Tatigkeiten auf A 9 Doch auch diese differenzierten Werte werden von einigen Autoren angezweifelt Bereits Sahlins spekulierte dass die Zeiten fur Jager und Sammler ertragreicherer Raume unter den ermittelten Werten fur die Wustenjager liegen mussten 24 fur subarktische und arktische Jager nach Klaus E Muller jedoch wiederum hoher 3 Steven A LeBlanc kritisiert unzureichende Methoden der alteren Studien Befragung statt Begleitung und mutmasst dass der Zeitaufwand bei den San in der Vergangenheit hoher gewesen sein musse da sie schon seit Jahrzehnten effizientere Eisengerate und nicht selbst hergestellte Baumwollkleidung sowie gebohrte Wasserlocher benachbarter Hirten benutzen wurden und dadurch Zeit sparen B 6 Christian Lauk weist zudem darauf hin dass die Werte uber alle Mitglieder einer Gesellschaft gemittelt seien obwohl in keiner Gesellschaft alle Menschen am Nahrungserwerb beteiligt sind 24 Das durchschnittliche Sterbealter Erwachsener demnachohneBerucksichtigung der Kindersterblichkeit lag 2007 bei Jagern und Sammlern zwischen 47 und 58 Jahren 52 Zum Vergleich eine moderne Wohlstandsgesellschaft Deutsche die zwischen 2009 und 2011 zwanzig Jahre alt waren werden nach der Sterbetafel im Schnitt rund 80 Jahre alt 53 und ein Entwicklungsland 20 Jahre alte Einwohner Botswanas werden hingegen nur 54 Jahre erreichen 54 Heutige Jager und Sammler Volker Bearbeiten Die San oder Buschleute lebten vermutlich fruher in fruchtbareren Gebieten als Feldbauern Die Ainu Japans haben den fruheren Subsistenzfischfang zu einer Erwerbswirtschaft gemacht Aka Mutter mit Kindern aus der Republik Kongo Die traditionelle Jagd der Aborigines war jahrzehntelang erloschen und erlebt heute z T in modernisierter Form bei manchen Gruppen ein Comeback Die Cree gehoren zu den Volkern Kanadas bei denen einige Menschen zumindest teilweise vom Jagen und Fischen leben Die Sami Nordeuropas lebten bis ins 17 Jahrhundert von der Jagd bevor sie zur Rentierhutehaltung ubergingenBei einigen dieser Stamme oder Volker ist zu beachten dass sie ursprunglich nicht unbedingt Jager und Sammler waren sondern in Gebiete vertrieben oder abgedrangt worden sind in denen aufgrund der klimatischen Gegebenheiten Trockenheit oder Kalte kein Bodenbau moglich ist Ein Beispiel dafur sind moglicherweise die San im sudlichen Afrika fruher als Buschleute bezeichnet Bis vor Kurzem lebten auch noch einige Aborigines in Australien als Jager und Sammler und erreichten wie die San einen erstaunlichen Grad der Anpassung an extrem unwirtliche Wustengebiete Die letzte Gruppe von Jagern und Sammlern in Australien waren die Pintupi Nine die 1984 erstmals in Kontakt mit der westlichen Kultur traten Jagen und Sammeln erfordert wie der Hirtennomadismus grosse herrenlose und naturnahe Gebiete Die Ausdehnung der Industriegesellschaften in Verbindung mit ihren kapitalistischen Eigentumsvorstellungen fur Grund und Boden in immer entlegenere Raume erschwert daher diese Wirtschaftsform zunehmend 24 Selbst Gruppen der entlegensten Regionen sind heute zumindest temporar in irgendeiner Weise mit der Erwerbswirtschaft verbunden so etwa durch den Verkauf von Kunsthandwerk Tauschgeschafte Arbeitslohn fur Dienstleistungen Fahrtenlesen Herdentiere huten Touristen fuhren u a oder staatliche Geldzuweisungen Die grosse Mehrheit der heutigen Jager und Sammler bestreiten ihren Lebensunterhalt aus einer Vielzahl von Quellen Dazu gehort auch ein Tauschhandel gelegentlich praktiziert als stummer Handel mit Ackerbau treibenden Nachbarn Die traditionelle Nahrungssuche ist haufig eine Pufferstrategie fur Notzeiten die mal mehr und mal weniger wichtig ist siehe auch Bushmeat 11 55 Bei einigen bereits assimilierten Ethnien etwa sibirischen Volkern oder Aborigines ist heute eine Retraditionalisierung der Jagd und Sammelwirtschaft zu beobachten siehe auch Bush Food 1 Wie viele wild und feldbeuterisch lebende Ethnien heute noch existieren ist umstritten Dies liegt vor allem an den in den verschiedenen Studien verwendeten unterschiedlichen Definitionen der Zuordnungskriterien von Gruppen zu diesen Wird beispielsweise unterstellt dass die gesamte Nahrung ausnahmslos erjagt und ersammelt sein muss dann gibt es heute keine Wild und Feldbeuter mehr Die unterschiedlichen Definitionen und Auffassungen diesbezuglich kristallisieren ihre Differenzen vor allem an ihren Antworten auf Kriterienfragen wie den folgenden heraus Wie gross muss der Anteil der Nahrung mindestens sein Darf moderne Technologie eingesetzt werden Muss die Gruppe ausschliesslich Subsistenzwirtschaft betreiben Ist nur der Nahrungserwerb entscheidend oder sind eher die traditionellen soziokulturellen und weltanschaulichen Bedingungen der Ethnie ausschlaggebend Dies sind vier Beispiele fur Fragen die vor einer Datenerhebung geklart werden mussen und sie werden derzeit je nach Land und Autor sehr unterschiedlich beantwortet Eine weltweit einheitliche Definition die auch juristisch wichtig ware um die Rechte dieser Menschen abzusichern ist bislang nicht vorhanden 11 Die im Folgenden genannten Zahlen aus dem Buch Hunters and Gatherers in the Modern World aus dem Jahr 2000 stammen von Volkszahlungen Menschenrechtsgruppen wissenschaftlichen Autoren verschiedener Fachbereiche oder von den lokalen Gemeinschaften selbst Sie sind von daher nur als grobe Richtwerte zu verstehen 11 Anmerkung 3 Die aufgefuhrten Ethnien wurden mit den Informationen aus drei weiteren aktuellen Buchern abgeglichen und konkretisiert D 4 56 57 Jagd und Sammelwirtschaft spielt bei rund 3 8 Millionen Menschen lokaler Gruppen der folgenden Ethnien heute eine wichtige Rolle Asien Bearbeiten 1 300 000 Angehorige von Adivasi Gruppen in Indien etwa Birhor Chenchu Nayaka Paliyan Hill Pandaram 699 400 Angehorige weiterer Ethnien Sudasiens ohne Andamaner 502 400 Angehorige sudostasiatischer Volker u a Derung Yao und Akha im Grenzgebiet Chinas Mani in Thailand Aeta auf den Philippinen Kubu und Mentawei auf Sumatra Fayu sowie einige andere Gruppen in Westneuguinea und einige der isolierten Volker Neuguineas Orang Asli und Penan unten gesondert ausgewiesen 210 000 Angehorige sibirischer Volker einige Gruppen in Russland 90 000 Orang Asli in Malaysia 26 000 Ainu Japan Anmerkung 4 7 600 Penan Borneo 600 Andamaner darunter etwa 200 Jarawa Indien insgesamt 2 836 000 MenschenAfrika Bearbeiten 200 000 Pygmaen in Zentralafrikas Regenwaldern 105 000 San im sudlichen Afrika Namibia Botswana Sudafrika 145 000 Angehorige von Ethnien in Ostafrika u a Boni in Kenia u Somalia Okiek Sengwer und Yaaku in Kenia Hadza in Tansania insgesamt 450 000 MenschenAustralien und Ozeanien Bearbeiten 300 000 Aborigines vor allem Yolngu Fitzroy Stamme Warlpiri Martu Arrernte Pintupi Pitjantjatjara Anmerkung 5 insgesamt 300 000 MenschenNordamerika ohne Mittelamerika Bearbeiten 90 000 Eskimo in Alaska Kanada und Gronland 90 000 Indianer insbesondere im Kulturareal Subarktis einige Gruppen der Athabasken Cree und Innu insgesamt 180 000 MenschenMittel und Sudamerika Bearbeiten 1 250 Huaorani Ecuador 910 Angehorige von weiteren Regenwaldethnien u a einige der isolierten Volker Sudamerikas 800 Wayapopihiwi Kolumbien und Venezuela 400 Ache Paraguay 140 Siriono Bolivien Toba Argentinien insgesamt 3 500 MenschenEuropa Bearbeiten Das Ende der Wildbeuterei in den gemassigten Klimaten Europas wurde mit Beginn des Neolithikums in den jeweiligen Regionen eingeleitet Am langsten hielt sie sich in Skandinavien Samen 17 Jahrhundert 58 und Russland Komi 20 Jahrhundert 59 Nenzen 17 18 Jahrhundert D 5 wo sie weitgehend von der Rentierhaltung abgelost wurde Arktische und subarktische Gebiete BearbeitenBesonders lange hielt sich die Lebensform des Jagens und Sammelns in den polnahen Gebieten Beispiele sind die sibirischen Volker der Aleuten die Itelmenen die Ewenen bis ins 17 Jahrhundert die Eskimo von der Tschuktschen Halbinsel uber Alaska bis Gronland und die athabaskischen sowie algonquianischen Indianerstamme Alaskas und Kanadas Einige dieser Jagervolker zuchteten Hunde fur die Jagd und fur Transportzwecke Hundeschlitten 60 In Tundra und Taiga ist Ackerbau nicht moglich so dass die ursprunglichen Bewohner reine Jager und Sammler waren In Eurasien entwickelte sich um 1000 v Chr aus der Rentierjagd die Rentier Naturweidewirtschaft beispielsweise bei den Korjaken Tschuktschen Nenzen und Samen Erst relativ spat kam die Viehhaltung hinzu von Pferden und anderen Tieren Nur sehr wenige Menschen der nordischen Volker leben ausschliesslich vom Jagen und Sammeln Fur sehr viele stellt es jedoch einen wichtigen Nebenerwerb dar sowohl zur Selbstversorgung als auch zum Verkauf von Pelzen und anderen Produkten Ubergang zu Ackerbau oder Viehzucht ab etwa 10 000 v Chr BearbeitenDie Anfange von systematischem Ackerbau und Sesshaftwerdung liegen nach heutigem Kenntnisstand im Goldenen Dreieck in Obermesopotamien Im Umkreis des dortigen Berges Karacadag wurde uber genetische Untersuchungen der Ursprung unseres Kulturgetreides Einkorn verortet Etwa um 10 000 v Chr begann in dieser Gegend eine fundamentale Umbruchszeit in der auch die monumentale Tempelanlage Gobekli Tepe eine wichtige Zentralfunktion hatte E 2 Die erst in den 1990er Jahren entdeckte und ausgegrabene Grosstempelanlage mit vielen tonnenschweren Pfeilern und T Pfeilern entstand in der Ubergangszeit zu Ackerbau und Viehzucht und wurde uber ein Jahrtausend gepflegt Der Fund von Gobekli Tepe hat das Bild der halbsesshaften Jager und Sammler dieser Zeitperiode radikal verandert bisher vermochte man sich ja auch nicht einmal vorzustellen dass die Menschen um 9 000 v Chr bereits in der Lage waren tonnenschwere Steine zu meisseln zu transportieren und zu grossen Ensembles zu arrangieren Parzinger 2014 E 3 Der fruhe dortige Ackerbau erforderte eine gemeinschaftliche Organisation von Schutzmassnahmen vor den dort lebenden Gazellen und Wildeseln Es wird ein ursprunglicher Zusammenhang vermutet zwischen der Organisation grosser Feste dem Bereitstellen grosser Mengen an pflanzlicher und tierischer Nahrung und der Entstehung des Ackerbaus In Gobekli Tepe wurden grosse Haufen von Tierknochen gefunden es mussten grosse Mengen von Tieren verspeist worden sein E 4 Auffallend ist bei den vielen dort gefundenen Tierskulpturen die Dominanz von bedrohlichen Arten in aggressiver Haltung E 5 Ganz anders in den weit alteren Hohlenmalereien des Magdalenien etwa in den beruhmten Hohlen von Lascaux und Altamira in der nach Parzinger aggressive Tierdarstellungen noch ganz fehlen Interessant erscheint die Tatsache dass die Tiere uberwiegend in ruhigen Positionen mitunter zwar auch in Bewegung dargestellt wurden jedoch nie in aggressiver Haltung E 6 Der Ubergang zur Sesshaftigkeit war vielleicht der einschneidendste Umbruch in der Menschheitsgeschichte er hat das Verhaltnis von Mensch und Natur zweifelsohne radikal verandert In Sud und Mitteleuropa fand der Ubergang zu Sesshaftigkeit zu Ackerbau und Viehhaltung oder zu Hirtennomadismus zwischen 7500 und 4000 v Chr statt und trat danach auch in Osteuropa ein vergleiche Neolithische Revolution Neolithisierung In Teilen Mittelamerikas wird heute allgemein von der Zeit von 5100 bis 4200 v Chr ausgegangen Manche Gemeinschaften blieben uber mehrere Jahre im gleichen relativ kleinen Gebiet Sie anderten ihre Wirtschaftsweise nicht sondern wurden in Abhangigkeit vom Klima durch Bauern oder Viehzuchter verdrangt beispielsweise durch Khoisan Volker in der Kalahari Wuste die moglicherweise zwischen Wildbeuter und Viehzuchter Wirtschaft mehrfach hin und herwechselten Der Ubergang von der Gemeinschaft der Jager und Sammler zu Ackerbau betreibenden Gesellschaften spiegelt sich nach Meinung einiger Anthropologen und Evolutionsbiologen in den Mythen zur Entstehung der Menschheit Anthropogonien insbesondere in den altorientalischen Vorstellungen der Vertreibung der Menschen aus einem Urgarten oder Paradies und dem schmerzhaften Zwang zur regelmassigen Arbeit vergleiche 1 Buch Mose Die Beschaffung einer bestimmten Menge von Nahrungsenergie durch den Anbau von Getreide erforderte weit mehr Arbeitsstunden als durch Sammeln oder Jagen und fuhrte zunachst zu einem Mangel an proteinhaltiger Nahrung 61 Durch die Domestikation des Viehs kam es ausserdem vermehrt zur Ubertragung von Krankheiten vom Tier zum Menschen Eventuell ist der erzwungene Ubergang zur Sesshaftigkeit im Fruchtbaren Halbmond durch Uberbevolkerung ubermassige Bejagung und nachfolgende Ausrottung der nacheiszeitlichen Grosswildfauna zu erklaren Mit der Entstehung grosserer und komplexerer Gesellschaften mit individuellen Eigentumsrechten an Geratschaften Vieh Feldern und Ernteertragen hangt auch die Entwicklung der Vorstellung einer Gottheit zusammen die die gesellschaftlichen Normen verstarkt durch Strafandrohung durchsetzt Strafende Gotter sind entsprechend der supernatural punishment hypothesis jedoch bei Jagern und Sammlerm nicht in generalisierter Form zu beobachten Sie stellen demnach keine menschliche Universalie dar sondern konnen als Produkt der kulturellen Evolution gelten 62 Forschungsgeschichte BearbeitenDie Geschichte der Erforschung von Jager und Sammlerkulturen ist mit der Entstehung der britischen social anthropology der US amerikanischen cultural anthropology v a Franz Boas und der deutschen Ethnologie verbunden Seit den 1960er Jahren hangt sie eng mit der gesellschaftlichen Entwicklung und sogar mit aktuellen politischen Entwicklungen zusammen beispielsweise in Sudafrika Dort bewaffnete die Sudafrikanische Republik Angehorige des San Volkes im Kampf gegen die South West Africa People s Organisation SWAPO und funktionalisierte archaologische Funde als Zeugnisse fur die Existenz unterschiedlicher Stammeskulturen und als Argumente fur die Bildung von eigenen Homelands Heimatgebieten 63 Viele Forschungsergebnisse hatten und haben somit einen projektiven Charakter oder sind politisch nicht als neutral anzusehen Tagungen der International Conferenceon Hunting and Gathering Society CHAGS 64 Name Jahr OrtMan the Hunter 1966 University of ChicagoCHAGS 1 1978 Maison des Sciences de l Homme ParisCHAGS 2 1980 Universitat Laval Universite du QuebecCHAGS 3 1983 Bad HomburgCHAGS 4 1986 London School of EconomicsCHAGS 5 1988 Northern Territory University DarwinCHAGS 6 1990 University of Alaska FairbanksCHAGS 7 1993 Russische Akademie der WissenschaftenCHAGS 8 1998 Nationalmuseum fur Ethnologie OsakaCHAGS 9 2003 The University of EdinburghCHAGS 10 2013 University of Liverpool 65 CHAGS 11 2015 Universitat Wien 66 CHAGS 12 2018 Universiti Sains Malaysia 67 CHAGS 13 2022 University College Dublin 68 Eine systematische vergleichende Erforschung dieser Kulturen setzte in den 1960er Jahren ein Bis dahin waren Jager und Sammler jahrhundertelang als primitive je nach Betrachtungsweise im paradiesischen oder im rohen unzivilisiert geschichtslosen Urzustand befindliche Naturvolker betrachtet worden wobei die Einschatzung schwankte zwischen knapp oberhalb von Menschenaffen und erfolgreichem primitiven Kommunismus 69 Einen Auftakt bildete 1966 die Konferenz Man the Hunter in Chicago deren Ergebnisse von Richard Lee und Irven DeVore in einem Tagungsband publiziert wurden 70 Das produktive Zusammenwirken nordamerikanischer Archaologen und Anthropologen fuhrte zu einem Erkenntnissprung der die auf einzelne Kulturen ausgerichtete kulturrelativistische Betrachtungsweise der US amerikanischen Boas Schule und Margaret Meads uberwand und eine okologisch funktionalistisch vergleichende Betrachtungsweise hervorbrachte die Raum fur das Verstandnis evolutionarer Prozesse und einen Einblick in alternative Anpassungs und Lebensformen zuliess Mit der Aufwertung dieser Kulturen und der Einsicht in ihre optimale Anpassung an wechselnde okologische Gegebenheiten ging die Einsicht in die Begrenztheit der technischen Zivilisation und ihrer Waffen hier spielte der Vietnamkrieg durchaus eine Rolle ihre Umweltprobleme und den Zerfall ihrer Stadte angesichts der Ghetto riots in den USA einher Im Gegensatz zu Richard Lees Betonung der produktiven Tatigkeit des Sammelns und der Rolle der Frauen als Quelle des relativen Nahrungsmitteluberschusses der Jager und Sammlergesellschaften betonten Washburn und Lancaster 71 sowie Laughlin die Rolle der mannlichen Jager und mannlicher Dominanz und Aggression fur die Ernahrung und das Uberleben des Stammes vor allem bei den Savannenvolkern 72 Die Pariser Konferenz von 1978 zum gleichen Thema wurde von europaischen Anthropologen dominiert 73 Unter marxistischem Einfluss spitzte sich die Diskussion unter anderem auf die Frage zu ob die Horden und Stammesgesellschaften der Jager und Sammler der Kategorie der egalitaren besitzrechtslosen Urgesellschaft zuzurechnen und die Bedarfswirtschaft eine Produktionsweise im Marx schen Sinne sei oder nicht Die Versuche zwischen urgesellschaftlich egalitaren und erst in der Neuzeit von aussen beeinflussten hierarchisch geschichteten Gesellschaften zu unterscheiden schlugen jedoch fehl Die Urgesellschaftstheorie eroffnet offenbar keinen Zugang zum Verstandnis des sozialen Wandels und der gesellschaftlichen Entwicklung hin zu mehr Hierarchie und Staatlichkeit Daher stellte sich die Frage nach den ausseren oder inneren Ursachen von sozialer Ungleichheit in einer ursprunglich egalitaren vor allem geschlechtsegalitaren Gesellschaft Eleanor Leacock sah die Ursachen vor allem in der Fahigkeit Heiratsallianzen zu organisieren allgemein eine Aufgabe der Frauen sowie Rituale und Initiationsriten und dadurch die Arbeitskraft zu kontrollieren und kritisierte den Mythos von der biologisch begrundeten mannlichen Dominanz Diese sei erst durch den externen Austausch mit europaischen Siedlern und Handlern entstanden 74 Weitere Konferenzen folgten 1980 im kanadischen Quebec und 1983 im deutschen Bad Homburg 75 Dort wurden vor allem aussere umweltbedingte und politische Ursachen des sozialen Wandels hin zu bauerlichen Gesellschaften sowie Kontakte zwischen Jager und Sammlervolkern einerseits und Bauern andererseits betont Auf dieser vor allem von nordamerikanischen und sudafrikanischen Anthropologen und Ethnologen mit Beitragen bedienten Konferenz wurde deutlich dass manche sudafrikanischen Volker sowie Stamme auf der indonesischen Insel Borneo teils mehrfach zwischen dem Jager und Sammlerdasein und einer bauerlichen Lebensweise hin und hergewechselt waren wobei auch jahrhundertealte Aussenkontakte eine Rolle spielten 76 Auf einer weiteren Konferenz 1986 in London zeigte sich 77 dass die finanziell und ideologisch bedingten Einschrankungen der sozialwissenschaftlichen Feldforschung inzwischen zur Zunahme rein theoretischer in viele Ansatze unterschiedlicher Schulen zersplitterter Diskussionen unter vorwiegend aus der Ersten Welt den Industriestaaten stammenden Wissenschaftlern gefuhrt hatten Man versuchte eine Trennlinie zwischen langfristigen meist okologisch bedingten evolutionaren Anpassungsprozessen und kurz bis mittelfristigen gesellschaftlichen Entwicklungspfaden Trajektorien zu ziehen wo genau sie aber verlaufen sollte blieb offen Richard Lee versuchte 1978 in Wiederaufnahme der Diskussionen von Paris an die alten Konzepte von Lewis Henry Morgan und Friedrich Engels anzuknupfen und an die der Schule von Rochester um den Jager und Sammlervolkern ihre Identitat Geschichte und innere Logik wiederzugeben die ihnen der Kolonialismus geraubt hat 78 Tim Ingold reflektierte im selben Zusammenhang uber den Unterschied zwischen den Bezeichnungen Subsistenzweise und Produktionsweise zwischen tierischer rein extraktiver Nahrungssuche und menschlichem Jagen und Sammeln Ein menschliches Wesensmerkmal sei nicht nur das Teilen der Nahrung also in Marx scher Terminologie ein Distributionsphanomen sondern ihre gemeinschaftliche Produktion 79 In der Folgezeit erhohte sich die Haufigkeit der CHAGS Konferenzen Conference on Hunting and Gathering Societies Die funfte Konferenz fand 1988 im australischen Darwin statt die sechste 1990 in Fairbanks Alaska An dieser von Linda Ellanna organisierten Konferenz nahmen sowohl Sprecher indigener Volker als auch eine grosse Zahl sowjetischer Anthropologen und Archaologen teil CHAGS VII tagte 1993 in Moskau unter Leitung von Valery Tischkow and Viktor Schnirelman 80 CHAGS VIII unter Leitung von Shuzo Koyama und Jiro Tanaka in Osaka 81 Weitere Konferenzen waren die CHAGS 9 in Edinburgh 2003 82 und CHAGS 10 in Liverpool 2013 mit dem Schwerpunkt Gewalt und Krieg unter Jagern und Sammlern Die CHAGS 11 fand im September 2015 in Wien statt 66 die CHAGS 12 dann 2018 in Penang Malaysia 67 CHAGS 13 ist geplant fur 27 Juni bis 1 Juli 2022 an der School of Archaeology der University College Dublin 68 Siehe auch BearbeitenOptimalitatsmodell optimal foraging Entscheidungsfindung bei Nahrungssuche und auswahl Indigene Volker in Wildnisgebieten an die speziellen Umweltbedingungen angepasst Isolierte Volker abgetrennt von der globalisierten Gesellschaft Literatur BearbeitenAlmut Bick Die Steinzeit 2 korrigierte und aktualisierte Auflage Theiss Stuttgart 2012 ISBN 978 3 8062 2589 1 S 64 67 Kapitel Schneller weiter effizienter die Entwicklung der Jagdwaffen in der Altsteinzeit Gerhard Bock Genussmittel bei Wildbeutern Drogengebrauch bei Jagern und Sammlern Grin Munchen 2012 ISBN 978 3 656 09500 2 Doktorarbeit Philipps Universitat Marburg 1989 Leseprobe in der Google Buchsuche Vicki Cummings Peter Jordan Marek Zvelebil Hrsg The Oxford Handbook of the Archaeology and Anthropology of Hunter gatherers Oxford University Press Oxford 2014 ISBN 978 0 19 955122 4 englisch Leseproben Leseprobe in der Google Buchsuche David Graeber David Wengrow Anfange Eine neue Geschichte der Menschheit Ubersetzung aus dem amerikanischen Englisch von Henning Dedekind Helmut Dierlamm Andreas Thomsen Klett Cotta Stuttgart 2022 ISBN 978 3 608 98508 5 Richard Barry Lee Richard Heywood Daly Hrsg The Cambridge encyclopedia of hunters and gatherers 4 Auflage Cambridge University Press Cambridge u a 2010 ISBN 978 0 521 60919 7 englisch Erstauflage 1999 Leseprobe in der Google Buchsuche Monika Oberhuber Geschlechtsegalitare Gesellschaften Oder Same same but different Fakultat fur Sozialwissenschaften Universitat Wien 2009 Diplomarbeit zu Jager und Sammlergesellschaften online auf univie ac at Ernst Probst Deutschland in der Mittelsteinzeit Jager Fischer und Sammler vor etwa 8 000 bis 5 000 v Chr Probst Mainz Kostheim 2020 ISBN 979 8 6809 8643 1 Georgia A Rakelmann Anpassungskunstler Die Buschleute der Kalahari Wuste In Peter E Stuben Valentin Thurn Hrsg Wusten Erde der Kampf gegen Durst Durre und Desertifikation Focus Giessen 1991 ISBN 3 88349 394 5 S 31 42 online auf uni giessen de Marshall Sahlins Notes on the Original Affluent Society In Richard Barry Lee Irven DeVore Hrsg Man the Hunter The First Intensive Survey of a Single Crucial Stage of Human Development Man s Once Universal Way of Life Aldine Chicago 1968 ISBN 0 202 33032 X S 85 89 englisch Tagungsband richtungsweisende Uberlegungen zur Uberflussgesellschaft bei Jagern und Sammlern Wildbeutern 2 Auflage 2009 Seitenvorschauen in der Google Buchsuche Trevor Watkins Der Naturraum in Anatolien ein Zusammenspiel von Klima Umwelt und Ressourcen In Badisches Landesmuseum Karlsruhe Die altesten Monumente der Menschheit Theiss Stuttgart 2007 S 37 ff Sibylle von Reden Die Insel der Aphrodite Vergangenheit und Gegenwart Zyperns DuMont Schauberg Koln 1969 Nachdruck Zypern 2 Auflage Koln 1974 ISBN 3 7701 0797 7 Veronica Tatton Brown Cyprus BC 7000 years of history British Museum London 1979 englisch Zeitschrift Hunter Gatherer Research Liverpool University Press englisch Weblinks Bearbeiten Commons Jager und Sammler hunter gatherers Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien alteste Pfeilspitze Maya Wei Haas Prahistorische Jagerinnen widerlegen alte Geschlechterrollen In NationalGeographic de 12 November 2020 Anette Selg Geschlechterrollen Forscher entzaubern die Steinzeit Klischees In Deutschlandfunk Kultur 20 Januar 2016 International Conference on Hunting and Gathering Societies CHAGS Offizielle Website englisch CHAGS 12 Twelfth International Conference on Hunting and Gathering Societies Universiti Sains Malaysia Penang 23 27 Juli 2018 englisch CHAGS 11 Eleventh Conference on Hunting and Gathering Societies Universitat Wien 7 11 September 2015 englisch Ubersicht Programm Archiv Anmerkungen Bearbeiten Alvar Nunez Cabeza de Vaca Schiffbruche Bericht des Alvar Nunez Cabeza de Vaca daruber was in den Westindischen Inseln mit der Flotte des Gouverneurs Panfilo de Narvaez geschah 1542 Augenzeugenbericht des Floridafeldzugs und seiner mehrjahrigen Wanderung bis Mexiko viele Auflagen bis heute S 104f Traditional Life Social Organisation Memento vom 22 Marz 2010 im Internet Archive In AboriginalCulture com au 2007 abgerufen am 17 April 2020 englisch Laut Warner starben 28 der erwachsenen Manner der Murngin Yolngu bei gewaltsamen Konflikten Umrechnung auf die gesamte Gruppe Angenommen o 45 Personen pro Horde mit angenommener Normalverteilung der Geschlechter von 100 Frauen auf 105 Manner 23 Manner pro Horde Bei angenommener linearer Alterspyramide von rund 65 uber 18 jahriger 15 erwachsene Manner 28 davon sind 4 Personen bezogen auf die Gesamtgruppe sind das etwa 9 Die Addition der Tabelle auf S 5 im Buch von Schweitzer Biesele Hitchcock ergab eine fehlerhafte Gesamtsumme denn Adivasi und Indianer sind bereits in den Gesamtsummen fur Sudasien und Nordamerika enthalten Zudem wurde die Zahl der Eskimo Circumpolar Region nach Bevolkerungsanteilen gewichtet auf Asien und Nordamerika aufgeteilt Nach Lee u Daly sind die Ainu komplett zur Erwerbswirtschaft ubergegangen Nach Lee u Daly traditionell erloschen jedoch z T Retraditionalisierung der Jagd und Sammelwirtschaft Einzelnachweise Bearbeiten A Marvin Harris Kulturanthropologie Ein Lehrbuch Campus Frankfurt New York 1989 ISBN 3 593 33976 5 aus dem Amerikanischen von Sylvia M Schomburg Scherff Harris S 437 438 440 441 Harris S 216 Harris S 216 mit Bezug auf en Lloyd Warner Harris S 214 Harris S 203 204 205 207 Harris S 201 Harris S 215 Harris S 91 94 a b Harris S 146 147 inkl Fussnote zu D R Gross 1984 B Steven A LeBlanc Constant Battles Why we fight St Martin s Press 23 Juli 2013 eBook Kapitel 5 Warfare among Foragers englisch LeBlanc S 100 128 LeBlanc S 29 ff LeBlanc Kapitel 2 Was there ever an Eden S 31 61 hier S 33 ff LeBlanc S 107 110 119 LeBlanc S 119 LeBlanc S 110 C Walter Hirschberg Begrunder Wolfgang Muller Redaktion Worterbuch der Volkerkunde Neuausgabe 2 Auflage Reimer Berlin 2005 Hirschberg S 412 Stichwort Wildbeuter Hirschberg S 217 Stichwort Krieg Hirschberg S 117 Stichwort Extraktive Wirtschaftsformen D Richard B Lee Richard Daly Hrsg The Cambridge encyclopedia of hunters and gatherers 4 Auflage Cambridge University Press New York 2010 ISBN 978 0 521 60919 7 englisch Erstauflage 1999 Lee und Daly S 39 a b c Lee und Daly S 412 414 Lee und Daly S 396 397 419 422 Lee und Daly Informationen uber die gegenwartigen Jager u Sammler der Welt vor allem Abschnitte Introduction Economy und Current situation bei jeder beschriebenen Ethnie Lee und Daly S 122 E Hermann Parzinger Die Kinder des Prometheus Eine Geschichte der Menschheit vor Erfindung der Schrift 4 Auflage Beck Munchen 2015 ISBN 978 3 406 66657 5 Parzinger S 113 114 paradiesische Zustande Parzinger S 138 Parzinger S 135 Parzinger S 135ff Parzinger S 133 Parzinger S 87 Sonstige Belege a b c d Karl Heinz Kohl Ethnologie die Wissenschaft vom kulturell Fremden Eine Einfuhrung 3 neubearbeitete Auflage Beck Munchen 2012 ISBN 978 3 406 46835 3 S 80 81 a b c d Mark Munzel Wildbeuter In Bernhard Streck Hrsg Worterbuch der Ethnologie 2 und erweiterte Auflage Peter Hammer Verlag Wuppertal 2000 ISBN 3 87294 857 1 S 295 299 a b c d e f g h Klaus E Muller Die bessere und die schlechtere Halfte Ethnologie des Geschlechterkonflikts Campus Frankfurt am Main New York 1984 ISBN 3 593 33360 0 S 28 29 und 35 36 a b Rolf Peter Sieferle Lehren aus der Vergangenheit In Welt im Wandel Gesellschaftsvertrag fur eine Grosse Transformation Externe Expertise fur das WBGU Hauptgutachten Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveranderungen St Gallen Berlin 2010 ISBN 978 3 936191 36 3 S 1 2 Elisabeth Noll Ethnoarchaologische Studien an Muschelhaufen In Tubinger Schriften zur ur und fruhgeschichtlichen Archaologie Nr 7 Waxmann Verlag Munster 2002 ISBN 3 8309 1210 2 S 57 62 Alan Lomax und Conrad M Arensberg A Worldwide Evolutionary Classification of Cultures by Subsistence Systems In Current Anthropology 18 4 1977 659 708 Hans Peter Muller Diskussion der ATLAS Karte Subsistenz Memento vom 9 Juni 2015 im Internet Archive Kapitel 4 Nicht agrarische Subsistenztypen In EthnoMaps ch Zurich Bern abgerufen am 17 April 2020 Zur Diskussion um die Entstehung der Lebensweise der San siehe Spater S 2004 Die Expeditionen der Familie Marshall eine Untersuchung zur ethnologischen Erforschung der Nyae Nyae Kung Munster 2004 S 26 28 Bernd Marquardt Universalgeschichte des Staates Berlin 2009 S 14 Georgia A Rakelmann Anpassungskunstler Die Buschleute der Kalahari Wuste In Peter E Stuben Valentin Thurn Hrsg Wusten Erde der Kampf gegen Durst Durre und Desertifikation Focus Giessen 1991 ISBN 3 88349 394 5 S 31 42 hier S 31 online auf uni giessen de Memento vom 27 September 2007 im Internet Archive a b c d Peter P Schweitzer Megan Biesele Robert K Hitchcock Hrsg Hunters and Gatherers in the Modern World Conflict Resistance and Self determination Nachdruck Berghahn Books New York Oxford 2006 ISBN 1 57181 102 8 S 4 11 insbesondere S 5 s Anmerkung a b Raphael Krapscha O1 Wissenschaft In Jager und Sammlerkulturen jagen viele Frauen 28 Juni 2023 abgerufen am 30 Juni 2023 a b c d e f g Dieter Haller Dtv Atlas Ethnologie 2 vollstandig durchgesehene und korrigierte Auflage dtv Munchen 2010 ISBN 978 3 423 03259 9 S 103 165 169 Cowlitz In Database for Indigenous Cultural Evolution DICE University of 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471 Forscher Neandertaler schwach mangels Arbeitsteilung In scienceticker info Posted in Anthropologie 5 Dezember 2006 Maya Wei Haas Prahistorische Jagerinnen widerlegen alte Geschlechterrollen In National Geographic 12 November 2020 abgerufen am 19 November 2020 James Woodburn African hunter gatherer social organization is it best understood as a product of encapsulation In Tim Ingold David Riches James Woodburn Hrsg Hunters and Gatherers Band 1 History Evolution and Social Change Berg Oxford Washington 1991 ISBN 0 85496 153 4 S 31 72 hier S 21 englisch erstveroffentlicht 1988 Alan Barnard James Woodburn Introduction In Tim Ingold David Riches James Woodburn Hrsg Hunters and Gatherers Vol 2 Property Power and Ideology Oxford 1988 ISBN 0 85496 735 4 S 10 ff Maren Mohring Erhard Schuttpelz Martin Zillinger Knappheit transcript Verlag 2011 S 108 a b c d Christian Lauk Sozial Okologische Charakteristika von Agrarsystemen Ein globaler Uberblick und Vergleich In Social Ecology Working Paper 78 Institute of Social Ecology Wien 2005 ISSN 1726 3816 S 37 38 erganzend Tabellen ab S 95 Frank Robert Vivelo Handbuch der Kulturanthropologie Eine grundlegende Einfuhrung dtv Munchen 1988 ISBN 3 423 04470 5 S 74 75 Interview mit Loren Cordain The Paleolithic Diet and its Modern Implications Boyd Eaton Evolution Diet and Health Terre des hommes Deutschland Das Wissen der San Namibia Wie Kulturen aufeinander treffen Nicht mehr online verfugbar Eigene Webseite 2009 archiviert vom Original am 30 August 2011 abgerufen am 2 September 2014 Martin Hora et al Dehydration and persistence hunting in Homo erectus In Journal of Human Evolution Band 138 2020 102682 doi 10 1016 j jhevol 2019 102682 Sibylle Kastner Jagende Sammlerinnen und sammelnde Jagerinnen Wie australische Aborigines Frauen Tiere erbeuten Lit Munster 2012 ISBN 978 3 643 10903 3 S 343 H Thieme Altpalaolithische Holzgerate aus Schoningen Lkr Helmstedt In Germania Band 77 1999 S 451 487 Daniela Holst Hazelnut economy of early Holocene hunteregatherers a case study from Mesolithic Duvensee northern Germany In Journal of Archaeological Science Band 37 2010 S 2871 2880 Ungefahr 116 Treffer bei der Google Books Suche nach Jager und Sammler Kulturstufe Nur Ergebnisse fur das 21 Jahrhundert In google de abgerufen am 15 Juli 2015 Richard B Lee Richard Daly Hrsg Cambridge Encyclopedia of Hunters and Gatherers Cambridge University Press Cambridge 1999 ISBN 978 0 521 60919 7 englisch Seitenansicht Covertext in der Google Buchsuche Marco Paukovitsch Christoph Huber Michael Narat Interessen und Motive zur Berufswahl Soldat Teamdiplomarbeit pdf Version Theresianische Militarakademie Wiener Neustadt 2008 S 216 221 Stavros Mentzos Der Krieg und seine psychosozialen Funktionen 2 Auflage Neufassung Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2002 ISBN 3 525 01469 4 S 42 45 a b Irenaus Eibl Eibesfeldt Liebe und Hass Zur Naturgeschichte elementarer Verhaltensweisen Piper Munchen 1970 S 422 zitiert nach Stavros Mentzos Der Krieg und seine psychosozialen Funktionen 2 Auflage Neufassung Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2002 S 42 44 Alexander Lesser Krieg und Staat zitiert nach Fried Harris Murphy Hrsg Der Krieg S Fischer Frankfurt 1971 S 115 und Sue Mansfield The gestalts of war An inquiry into its origins and meanings as a social institution 1 Auflage Dial Press New York 1982 ohne Seitenangabe beide zitiert nach Stavros Mentzos Der Krieg und seine psychosozialen Funktionen 2 Auflage Neufassung Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2002 S 43 a b Gewalt heute und gestern Katzen verbrennen geht nicht mehr Artikel uber Steven Pinker in sueddeutsche de vom 2 November 2011 a b Mark W Allen The Short Chronology of War mit Bezugnahme auf Douglas P Fry Patrik Soderberg R Brian Ferguson Jonathan Haas und David Dye in Mark W Allen Terry L Jones Violence and Warfare Among Hunter Gatherers Left Coast Press Walnut Creek USA CA 2014 ISBN 978 1 61132 939 1 S 19 20 Quincy Wright A Study of War 2 Aufl Univ of Chicago Press Chicago 1965 ohne Seitenangabe zitiert nach Erich Fromm Anatomie der menschlichen Destruktivitat Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1977 ISBN 3 499 17052 3 S 170 Erich Fromm Anatomie der menschlichen Destruktivitat Aus dem Amerikanischen von Liselotte u Ernst Mickel 86 100 Tsd Ausgabe Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1977 ISBN 3 499 17052 3 S 170 191ff insbes 202 203 Raymond Dasmann Toward a Biosphere Consciousness In Donald Worster Hrsg The Ends of the Earth Perspectives on Modern Environmental History 2 Auflage Cambridge University Press New York 1989 ISBN 0 521 34365 8 S 277 288 insbesondere 277 279 Anja von Hahn Traditionelles Wissen indigener und lokaler Gemeinschaften zwischen geistigen Eigentumsrechten und der public domain Max Planck Institut fur auslandisches offentliches Recht und Volkerrecht Springer Heidelberg 2004 S 11 Claude Levi Strauss Das wilde Denken 4 Auflage Suhrkamp Frankfurt 1981 ISBN 3 518 07614 0 S 270 a b Joachim Radkau Natur und Macht Eine Weltgeschichte der Umwelt 2 Auflage C H Beck Munchen 2012 ISBN 978 3 406 63493 2 S 64 66 Veronica Tatton Brown Cyprus BC 7000 years of history Jared Diamond Arm und Reich Die Schicksale menschlicher Gesellschaften Fischer Frankfurt am Main 2006 S 54 ff Peter P Schweitzer Megan Biesele Robert K Hitchcock Hrsg Hunters and Gatherers in the Modern World Conflict Resistance and Self determination Nachdruck Berghahn Books New York Oxford 2006 ISBN 1 57181 102 8 S 9 englisch Marshall Sahlins Notes on the Original Affluent Society In Richard Barry Lee Irven DeVore Hrsg Man the Hunter The First Intensive Survey of a Single Crucial Stage of Human Development Man s Once Universal Way of Life Aldine Chicago 1968 ISBN 0 202 33032 X S 85 89 englisch 2 Auflage von 2009 als Volltext in der Google Buchsuche Georg Kneer Hrsg Soziologie Zugange zur Gesellschaft Teil 2 Spezielle Soziologien Lit Munster Hamburg 1995 ISBN 3 8258 2212 5 S 128 130 Michael Gurven Hillard Kaplan Longevity Among Hunter Gatherers A Cross Cultural Examination In Population and Development Review Band 33 Nr 2 Juni 2007 S 321 365 hier S 349 englisch PDF Datei 1 4 MB 46 Seiten auf anth ucsb edu Statistisches Bundesamt Sterbetafel 2009 11 Memento vom 15 November 2012 im Internet Archive In Destatis de 2 Oktober 2012 abgerufen am 27 Marz 2021 Human Life Table Database Memento vom 15 Februar 2015 im Internet Archive In lifetable de Max Planck Gesellschaft 2015 abgerufen am 17 April 2020 Meldung Reduction of bushmeat hunting Disease prevention and protection of species requires differentiated strategies Max Planck Gesellschaft 17 Juli 2020 abgerufen am 22 November 2021 englisch Barry M Pritzker A Native American Encyclopedia History Culture and Peoples Oxford University Press New York 2000 ISBN 0 19 513877 5 Informationen uber die gegenwartigen Jager u Sammler Nordamerikas S 482 555 Kapitel The Subarctic und The Arctic dort im jeweiligen Abschnitte Contemporary Information bei den beschriebenen Ethnien African Commission on Human and People s Rights ACHPR und International Work Group for Indigenous Affairs IWGIA Hrsg Indigenous Peoples in Africa The Forgotten Peoples the African Commission s Work on Indigenous Peoples in Africa IWGIA 2006 Kopenhagen DK Jahr ISBN 87 91563 24 0 Informationen uber die gegenwartigen Jager u Sammler Afrikas S 9 13 15 16 Sunna Kuoljok John Erling Utsi Die Sami Volk der Sonne und des Windes Ajtte Svenskt Fjall och Samemuseum Lulea 1995 ISBN 91 87636 10 7 S 28 Maria Muller Volker der Sowjetunion Kultur und Lebensweise Staatliches Museum fur Volkerkunde Dresden 1977 S 14 Eingeborene Kamtschatkas Nicht mehr online verfugbar In kamchatka org ru Tour Company Vision of Kamchatka archiviert vom Original am 28 Mai 2013 abgerufen am 17 April 2020 Samuel Bowles Cultivation of Cereals by the First Farmers Was Not More Productive than Foraging In Proceedings of the National Academy of Sciences PNAS Band 108 2011 S 4760 4765 Carel van Schaik Kai Michel Das Tagebuch der Menschheit Reinbek 2016 S 100 ff Barbara Bender Brian Morris Twenty Years of History Evolution and Social Change in Gatherer hunter studies In Tim Ingold David Riches James Woodburn Hrsg Hunters and Gatherers Band 1 History Evolution and Social Change Berg Oxford Washington 1991 ISBN 0 85496 153 4 S 4 14 hier S 4 englisch erstveroffentlicht 1988 Ubersicht CHAGS History In chags univie ac at 2020 abgerufen am 17 Marz 2020 englisch International Conference on Hunting and Gathering Societies CHAGS Offizielle Website englisch CHaGS 10 10th Conference on Hunting and Gathering Societies University of Liverpool Juni 2013 abgerufen am 17 Marz 2020 englisch a b CHAGS 11 Eleventh Conference on Hunting and Gathering Societies Universitat Wien 7 11 September 2015 abgerufen am 17 Marz 2020 englisch Ubersicht Programm Archiv a b CHAGS 12 Twelfth International Conference on Hunting and Gathering Societies Universiti Sains Malaysia Penang 23 27 Juli 2018 abgerufen am 17 Marz 2020 englisch a b CHAGS 13 UCD School of Archaeology to host CHAGS13 University College Dublin 27 Juni bis 1 Juli 2022 abgerufen am 17 Marz 2020 englisch Dies in Anlehnung an Lewis Henry Morgan und Friedrich Engels welche die Irokesen als Gesellschaftsmodell im Blick hatten Diese Indianer waren allerdings nicht nur Jager und Sammler und selbst Morgan und Engels hatten in ihren Urgesellschaftsbegriff nicht nur Jager und Sammler eingeschlossen Vergleiche dazu Barbara Bender Brian Morris Twenty Years of History Evolution and Social Change in Gatherer hunter studies In Tim Ingold David Riches James Woodburn Hrsg Hunters and Gatherers Band 1 Berg Oxford Washington 1991 S 10 englisch erstveroffentlicht 1988 Richard Lee Irven DeVore Hrsg Man the Hunter The First Intensive Survey of a Single Crucial Stage of Human Development Man s Once Universal Hunting Way of Life Aldine Chicago 1968 englisch Tagungsband S Washburn C Lancaster The Evolution of Hunting In Richard Lee Irven DeVore Hrsg Man the Hunter Aldine Chicago 1968 W Laughlin Hunting An Integrated Biobavioral System and Its Evolutionary Importance In Richard Lee Irven DeVore Hrsg Man the Hunter Aldine Chicago 1968 Tagungsband Eleanor Burke Leacock Richard B Lee Hrsg Politics and History in Band Societies Cambridge University Press New York 2009 ISBN 978 0 521 24063 5 erstveroffentlicht 1982 Eleanor Burke Leacock The Myth of Male Dominance Monthly Review Press New York 1981 Tagungsband Carmel Schrire Hrsg Past and Presence in Hunter Gatherer Studies Academic Orlando 1984 ISBN 0 12 629180 2 Barbara Bender Brian Morris Twenty Years of History Evolution and Social Change in Gatherer hunter studies In Tim Ingold David Riches James Woodburn Hrsg Hunters and Gatherers Band 1 Berg Oxford Washington 1991 S 17 30 hier S 8 englisch erstveroffentlicht 1988 Tagungsband Tim Ingold David Riches James Woodburn Hrsg Hunters and Gatherers Band 1 amp 2 Berg Oxford Washington 1988 englisch Richard Lee Reflections on Primitive Communism In Tim Ingold David Riches James Woodburn Hrsg Hunters and Gatherers Band 1 History Evolution and Social Change Berg Oxford Washington 1991 ISBN 0 85496 153 4 S 251 268 Tim Ingold Notes on the Foraging Mode of Production In Tim Ingold David Riches James Woodburn Hrsg Hunters and Gatherers Band 1 History Evolution and Social Change Berg Oxford Washington 1991 ISBN 0 85496 153 4 S 269 285 Tagungsband Megan Biesele Robert Hitchcock Peter Schweitzer Hrsg Hunter Gatherers in the Modern World Berghahn Providence 1999 Richard Lee CHAGS History Conferences on Hunting and Gathering Societies CHAGS A brief history Universitat Wien 2014 abgerufen am 18 November 2018 englisch Tagungsband von Alan Barnard Hrsg Hunter Gatherers in History Archaeology and Anthropology Berg London 2004 ISBN 1 4237 4720 8 englisch Normdaten Sachbegriff GND 4066097 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jager und Sammler amp oldid 235883872