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Dieser Artikel beschreibt die Gattung Wasserreis Zizania Zum morphologischen Begriff siehe Wasserreis Pflanzenmorphologie Wildreis ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zu anderen Bedeutungen siehe Wildreis Begriffsklarung Der Wasserreis Zizania ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Sussgraser Poaceae Die etwa vier Arten sind in Nordamerika und Ostasien verbreitet Die Pflanzen wachsen oft bestandsbildend an Fluss See und Teichufern Die Fruchte einiger Arten werden wie Reiskorner verwendet WasserreisMandschurischer Wasserreis Zizania latifolia SystematikCommelinidenOrdnung Sussgrasartige Poales Familie Sussgraser Poaceae Unterfamilie EhrhartoideaeTribus OryzeaeGattung WasserreisWissenschaftlicher NameZizaniaL Zuchtformen der Art Zizania palustris sind unter den Namen Wildreis Indianerreis oder Kanadischer Reis im Handel erhaltlich Die verbreitete Bezeichnung Wildreis ist keine botanische Bezeichnung Insbesondere sind Zizania Arten keine wilden Formen des Reises Oryza sativa Die Gattung Zizania Wasserreis ist von der Gattung Oryza Reis zu unterscheiden auch wenn beide zur selben Tribus Oryzeae gehoren Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Systematik und Verbreitung 3 Nutzung 3 1 Nordamerikanische Arten 3 2 Mandschurischer Wasserreis 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp Ausschnitt eines Blutenstandes mit mannlichen Bluten von Zizania aquatica nbsp Bei der Trocknung dunkel werdende Fruchte von Zizania palustrisVegetative Merkmale Bearbeiten Zizania Arten sind ein oder mehrjahrige krautige Pflanzen Es handelt sich um Wasser und Sumpfpflanzen Hydro und Helophyten Die hohlen Halme erreichen Wuchshohen zwischen 1 und 3 Metern Die Pflanzen bilden sowohl submerse als auch emerse Laubblatter Die einfachen Blattspreiten tragen keine Ohrchen und sind 5 bis 30 Zentimeter breit Die ungefransten Blatthautchen sind zwischen 3 und 11 Millimeter lang Generative Merkmale Bearbeiten Zizania Arten sind einhausig und vorweiblich proterogyn Die endstandigen rispigen Blutenstande sind relativ gross Alle Ahrchen sind eingeschlechtig Die Ahrchen mit mannlichen uberhangenden Bluten stehen an den unteren Rispenasten und jene mit aufsteigenden weiblichen Bluten stehen an den oberen Rispenasten Die Deckspelzen der mannlichen Bluten sind spitz unbegrannt oder kurz begrannt und funfnervig die Vorspelzen sind dreinervig Die mannlichen Bluten verfugen uber sechs freie Staubblatter Die drei bis funfnervigen Deckspelzen der weiblichen Bluten sind begrannt und die Grannen sind so lang oder viel langer als die Deckspelzen Die Vorspelzen sind gekielt und zweinervig Die kahlen Fruchtknoten tragen zwei Narben Die Teilblutenstande tragen keine Hullspelzen Die 1 bis 2 Zentimeter langen fast nadelformigen Karyopsen sind zunachst grun und werden bei der Trocknung dunkelbraun bis schwarz Systematik und Verbreitung BearbeitenDie Gattung Zizania wurde durch Carl von Linne aufgestellt Der Gattungsname Zizania ist vom griechischen Wort zizanion fur im Wasser wachsend abgeleitet und nimmt auf den Wuchsort Bezug Die Gattung gehort zur Tribus Oryzeae in der Unterfamilie der Ehrhartoideae innerhalb der Familie der Poaceae Die Gattung Zizania umfasst vier Arten Zizania aquatica L einjahrig in Nordamerika Zizania latifolia Griseb Turcz ex Stapf Mandschurischer Wasserreis mehrjahrig in Ostasien 1 Zizania palustris L einjahrig in Nordamerika Zizania texana Hitchc mehrjahrig in NordamerikaZizania palustris wird erst seit den 1980er Jahren als eigene Art angesehen Zuvor galt sie als Varietat von Zizania aquatica Auf diese fruhere Einordnung bezieht sich das Synonym Zizania aquatica var angustifolia Die nordamerikanischen Arten werden oft unter dem Namen wild rice zusammengefasst Sie sind wie folgt verbreitet Zizania aquatica besiedelt den gemassigten Osten und Sudosten der USA entlang der Atlantikkuste vom Sankt Lorenz Strom uber Florida bis Louisiana 2 Zizania palustris ist deutlich weiter verbreitet in einem borealen bis gemassigten Gebiet von Kanada sowie im Norden und im Mittleren Westen der USA von der Pazifikkuste bis zur Region der Great Lakes 3 Zizania texana ist ein Endemit einer kleinen Region in Texas am San Marcos River 4 Nutzung BearbeitenNordamerikanische Arten Bearbeiten nbsp Wasserreisernte durch indianische Frauen Illustration 1853 nbsp Der Wasserreis wird beispielsweise in Kanada von den Anishinabe auf traditionelle Weise vom Kanu aus geerntet Er dient der Selbstversorgung ist aber heute auch eine der wichtigsten Einnahmequellen des Stammes Wahrend Zizania texana fur den Menschen keine Bedeutung als Nahrungsmittel hat konnen die Fruchte von Zizania aquatica und Zizania palustris wie Getreide genutzt werden wobei vor allem Zizania palustris aufgrund der grosseren Fruchte von Bedeutung ist Vor allem fur die Chippewa Indianer Nordamerikas spielte Wasserreis eine entscheidende Rolle in der Ernahrung Auch heute noch wird der Wasserreis geerntet Die Ernte erfolgt im Spatsommer vom Wasser aus Durch leichtes Klopfen mit zwei Thujastecken auf die ins Kanu hangenden Rispen fallen die Fruchte auf den Kanuboden und werden eingesammelt Beim Zuruckschnellen der Rispen fallen die restlichen Fruchte als Saatgut zuruck ins Wasser Inzwischen werden die Fruchte auch nach Europa eingefuhrt und als Wildreis oder Indianerreis gehandelt Dieser Reis gilt in Amerika und Europa aufgrund seines nussartigen Geschmacks als Delikatesse Fruher war er aufgrund der schwierigen Erntemethoden in den naturlichen Bestanden deutlich teurer als andere Getreide Inzwischen werden in Nordamerika grossflachig Hybridsorten angebaut und es sind Bestrebungen im Gange den Ernteertrag durch den Anbau von Formen mit nicht herausfallenden Fruchten weiter zu steigern Die Chippewa befurchten dadurch allerdings Einbussen ihrer traditionellen Erntewirtschaft einer der wenigen lukrativen Einkunfte des Stammes 5 Mandschurischer Wasserreis Bearbeiten Der Mandschurische Wasserreis wurde bereits im 10 Jahrhundert in Nordchina angebaut Bei ihm werden nicht die Fruchte genutzt sondern die durch den Befall mit dem Brandpilz Ustilago esculenta fleischig verdickten unteren Stangelglieder Sie werden als Gemuse verzehrt Wasserbambus Literatur BearbeitenE Bayer Bedeutende und interessante Nutzpflanzen aus der Familie der Graser In Bayerische Akademie der Wissenschaften Herausgeber Graser und Grasland Biologie Nutzung Entwicklung Rundgesprach am 10 Oktober 2005 Verlag Dr Friedrich Pfeil Munchen ISSN 0938 5851 ISBN 3 89937 070 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wasserreis Zizania Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Gattung Zizania von Leslie Watson Michael John Dallwitz Terry Macfarlane The Families of Flowering Plants 2017 englisch James A Duke 1983 Zizania aquatica L in Handbook of Energy Crops unpublished abgerufen am 20 Juli 2007 E A Oelke T M Teynor P R Carter J A Percich D M Noetzel P R Bloom R A Porter C E Schertz J J Boedicker E I Fuller Wild Rice 1997 abgerufen am 20 Juli 2007 Ervin A Oelke Wild Rice Domestication of a Native North American Genus 1993 abgerufen am 20 Juli 2007Einzelnachweise Bearbeiten Zizania latifolia im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Pflanzenprofil und Verbreitungskarte Zazania aquatica L nach USDA Natural Resources Conservation Service Pflanzenprofil und Verbreitungskarte Zazania palustris nach USDA Natural Resources Conservation Service Pflanzenprofil und Verbreitungskarte Zazania texana nach USDA Natural Resources Conservation Service Bertram Verhaag Regisseur Claus Biegert Die Donnervogelfrau Winona LaDuke DENKmal Filmgesellschaft Munchen 2003 Normdaten Sachbegriff GND 4126929 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wasserreis amp oldid 231272787