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Thuja ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Siehe auch Villa Thuja Lebensbaume oder Thujen Thuja sind eine Pflanzengattung in der Familie der Zypressengewachse Cupressaceae innerhalb der Ordnung der Kiefernartigen Pinales Es gibt zwei Arten in Nordamerika und drei in Ostasien LebensbaumeZweig mit schuppenformigen Blattern und reife Zapfen des Abendlandischen Lebensbaumes Thuja occidentalis SystematikUnterabteilung Samenpflanzen Spermatophytina Klasse ConiferopsidaOrdnung Koniferen Coniferales Familie Zypressengewachse Cupressaceae Unterfamilie CupressoideaeGattung LebensbaumeWissenschaftlicher NameThujaL Die Arten und ihre Sorten ausser dem Sichuan Lebensbaum Thuja sutchuenensis werden allgemein in Kultur genutzt vor allem der Abendlandische Lebensbaum Thuja occidentalis wird haufig als Heckenpflanze verwendet Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Namensgebung 3 Systematik und Verbreitung 4 Fossile Belege 5 Verwendung 5 1 Holz 5 2 Naturheilkunde Toxizitat 5 3 Zierpflanze 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Abendlandischer Lebensbaum Thuja occidentalis Detailzeichnung nbsp Entwicklung im ersten Jahr ab dem Keimen des SamensVegetative Merkmale Bearbeiten Thuja Arten und ihre Sorten wachsen als immergrune Baume oder Straucher Der mit 53 Metern hochste Baum der Gattung ist die Quinault Lake Cedar nordlich des Quinault Lake in den Olympic Mountains im US Bundesstaat Washington Der Stamm mit einem Stammdurchmesser von 594 Zentimetern ist hohl dennoch weist der Baum insgesamt ein Volumen von 500 Kubikmetern auf Die schuppenformigen Blatter stehen gegenstandig in vier Reihen an den Zweigen Sie unterscheiden sich in Flachen und Kantenblattern und besitzen gelegentlich Oldrusen Die Keimlinge besitzen zwei Keimblatter Kotyledonen Generative Merkmale Bearbeiten Thuja Arten sind einhausig monozisch es befinden sich also mannliche und weibliche Zapfen an einer Pflanze Die mannlichen Zapfen besitzen in der Regel sechs bis zehn in seltenen Fallen mindestens 4 maximal 16 Mikrosporophylle Jedes Mikrosporophyll besitzt zwei bis vier Pollensacke Die weiblichen Zapfen stehen einzeln endstandig an den Zweigen Sie besitzen vier bis sechs Paare Samenschuppen von denen nur die mittleren grosseren zwei bis drei Paare fertil sind Die kleinen eiformigen ledrigen Zapfen reifen und offnen sich im selben Jahr der Bestaubung Jede fertile Samenschuppe besitzt einen bis drei Samen Die Samen besitzen zwei seitliche schmale Flugel Namensgebung BearbeitenDer Name Lebensbaum ist im Deutschen wegen seiner weiteren Bedeutungen mehrdeutig zum Beispiel auch verwendet fur Scheinzypressen 1 und in seiner Verwendung fur die Bezeichnung der Gattung als reiner Buchname anzusehen Im deutschen Sprachgebrauch ist die Bezeichnung Thuja weitaus ublicher Systematik und Verbreitung Bearbeiten nbsp Zweig des Koreanischen Lebensbaums Thuja koraiensis nbsp Riesen Lebensbaum Thuja plicata nbsp Japanischer Lebensbaum Thuja standishii Die Gattung Thuja wurde 1753 4 durch Carl von Linne aufgestellt Der Gattungsname Thuja leitet sich von Thuya ab einem altgriechischen Namen fur einige immergrune harzhaltige Baumarten 2 In der Gattung Lebensbaume Thuja gibt es funf Arten 2 Koreanischer Lebensbaum Thuja koraiensis Nakai Syn Thuja odorata Doi Er gedeiht in Hohenlagen von 700 bis 1800 Metern in Nordkorea und in der chinesischen Provinz Jilin nur im Changbai Shan 2 Abendlandischer Lebensbaum Thuja occidentalis L Er gedeiht in Hohenlagen von 0 bis 900 Metern im nordlichen Nordamerika in den kanadischen Provinzen Manitoba Ontario Quebec New Brunswick Nova Scotia sowie Prince Edward Island und in den US Bundesstaaten Minnesota Michigan Wisconsin Illinois Indiana Ohio Kentucky Tennessee North Carolina Virginia West Virginia Maryland Pennsylvania New York Connecticut Massachusetts Vermont New Hampshire sowie Maine 2 Riesen Lebensbaum Thuja plicata Donn ex D Don Syn Thuja gigantea Nutt Er gedeiht in Hohenlagen von 0 bis 1500 selten bis zu 2000 Metern im westlichen Nordamerika in den kanadischen Provinzen British Columbia sowie Alberta und in den US Bundesstaaten Alaska Montana Idaho Washington Oregon sowie Kalifornien 2 Japanischer Lebensbaum Thuja standishii Gordon Carriere Syn Thuja japonica Maxim Thuja gigantea var japonica Maxim Franch amp Savatier Thujopsis standishii Gordon Er gedeiht nur auf den Bergen der japanischen Inseln Honshu sowie Shikoku 2 Sichuan Lebensbaum Thuja sutchuenensis Franch Er gedeiht im sudostlichen Daba Shan auf Kalkstein in Hohenlagen von 1000 bis 1500 800 bis 2100 Metern Dieser gefahrdete Endemit kommt nur in Chongqing im nordostlichen Sichuan vor Nach seinem Erstfund 1899 wurde er nicht wieder gesammelt und galt als in der Wildnis ausgestorben bis er 100 Jahre spater im selben Gebiet 1999 wiederentdeckt wurde 2 Eine weitere Art der Morgenlandische Lebensbaum oder auch Chinesische Thuja der fruher als Thuja orientalis L der Gattung Thuja zugeordnet wurde wurde unter dem Namen Platycladus orientalis L Franco in eine eigene monotypische Gattung Platycladus gestellt 3 4 Die einzelnen Arten der Gattung Thuja sind unter anderem am aromatischen Duft der zerriebenen schuppenformigen Blatter unterscheidbar So duftet Thuja koraiensis nach Mandelkuchen Thuja plicata sogar schon ohne Zerreiben nach Ananas Thuja occidentalis nach Apfelmus mit Gewurznelken und der Duft von Thuja standishii erinnert an Zitronenbonbons Fossile Belege BearbeitenDie nicht haufigen fossilen Vertreter oder nahen Verwandten der Gattung Thuja werden zumeist als Thuites bezeichnet 5 Thuites Zweigreste sind bereits aus Ablagerungen der Trias bekannt 6 Im Tertiar waren Vertreter dieser Gattung zweifelsfrei auch in Europa heimisch Aus dem eozanen oligozanen Baltischen Bernstein sind vier Thuites Arten beschrieben 7 Auch aus der Lagerstatte des vermutlich uberwiegend miozanen Bitterfelder Bernsteins sind Einschlusse von Pflanzenteilen dieser Gattung uberliefert 8 nbsp Riesen Lebensbaum Thuja plicata mit idealisiertem Wuchs in deutscher Parklandschaft Saarbrucken Verwendung BearbeitenHolz Bearbeiten Lebensbaume besitzen ein leichtes rotbraunes Kernholz Es ist sehr dauerhaft und wertvoll Die nordamerikanischen Arten werden forstlich genutzt und unter dem Namen Red Cedar Thuja plicata und White Cedar Thuja occidentalis gehandelt Die Inhaltsstoffe von Lebensbaumholz konnen Allergien auslosen Seit der Nachkriegszeit werden Holzschindeln aus kanadischer Rot und spater auch aus Weisszeder die eine bessere Witterungsbestandigkeit als die heimische Larche aufweisen nach Deutschland importiert Naturheilkunde Toxizitat Bearbeiten In der Naturheilkunde wird Thuja zur Behandlung von Warzen verwendet Die Losung wird auf ein Kosmetikpad aufgetragen und dieses auf die Warze gelegt Insbesondere Zweigspitzen und Zapfen sind durch das im atherischen Ol enthaltene Thujon giftig und konnen bei empfindlichen Menschen Hautreizungen verursachen weshalb das Tragen von Handschuhen beim Schneiden der Pflanze sinnvoll ist Oral in ausreichender Menge aufgenommen kann das Gift todlich sein Immer wieder kommt es zu todlichen Vergiftungen von Weidetieren wenn Heckenschnitt mit Thuja auf Weideplatzen entsorgt wird 9 Zierpflanze Bearbeiten Die Beliebtheit der Lebensbaume als Zierpflanze beruht auf der ausgezeichneten Schnittvertraglichkeit Nach der Anlage einer Hecke ist fruhzeitig mit einem Schnitt zu beginnen wobei die Hecke im Querschnitt an einem Trapez orientiert sein sollte In der Hohe kann eine Hecke im alteren Zustand auch stark gekurzt werden In der Breite ist dieses nur begrenzt moglich da der Lebensbaum im Inneren verkahlt und aus verholzten Zweigen und Asten nicht nachwachst Weil die Pflanze in Mitteleuropa nicht heimisch ist und einen sehr hohen Wasserbedarf hat wurde sie in privaten Garten in manchen Gemeinden Osterreichs zumindest zeitweise verboten Auch dass es alternative Heckenpflanzen gebe die heimisch ungiftig und fur die Tierwelt vorteilhafter seien wird von einigen Naturschutzorganisationen oftmals betont Thujahecken leiden in Deutschland im Rahmen der Klimaveranderungen unter der zunehmenden Trockenheit sodass sie vermehrt durch andere Zierpflanzen ersetzt werden mussen 10 Literatur BearbeitenAlan Mitchell A Field Guide to the Trees of Britain and Northern Europe Collins London 1974 ISBN 0 00 212035 6 englisch Peter Schutt Hans Joachim Schuck Bernd Stimm Hrsg Lexikon der Baum und Straucharten Das Standardwerk der Forstbotanik Morphologie Pathologie Okologie und Systematik wichtiger Baum und Straucharten Nikol Hamburg 2002 ISBN 3 933203 53 8 Nachdruck von 1992 Colin Tudge The secret life of trees Penguin London 2006 ISBN 0 14 101293 5 Christopher J Earle Thuja In The Gymnosperm Database 17 Januar 2020 conifers org abgerufen am 26 Marz 2020 Einzelnachweise Bearbeiten Armin Jagel Veit Dorken Weihnachtsgrun und Friedhofskoniferen Bestimmung immergruner Nadelbaume ohne Zapfen In Jahrbuch des Bochumer Botanischen Vereins Band 4 2013 S 208 307 botanik bochum de PDF 8 6 MB a b c d e f g Christopher J Earle Thuja In The Gymnosperm Database 17 Januar 2020 conifers org abgerufen am 26 Marz 2020 Armin Jagel Thomas Stutzel Untersuchungen zur Morphologie und Morphogenese der Samenzapfen von Platycladus orientalis L Franco Thuja orientalis L und Microbiota decussata Kom Cupressaceae In Botanische Jahrbucher fur Systematik Pflanzengeschichte und Pflanzengeographie Leipzig Band 123 2001 S 337 404 Armin Jagel Veit Martin Dorken Morphology and morphogenesis of the seed cones of the Cupressaceae part II Cupressoideae In Bulletin of the Cupressus Conservation Project Volume 4 Issue 2 2015 S 51 78 PDF bei cupressus net Walther Gothan Hermann Weyland Lehrbuch der Palaobotanik Akademie Verlag Berlin 1954 DNB 451621867 I A Dobruskina Triassic Floras of Eurasia In Osterreichische Akademie der Wissenschaften Schriftenreihe der Erdwissenschaftlichen Kommissionen Nr 10 New York 1994 Wolfgang Weitschat Wilfried Wichard Atlas der Pflanzen und Tiere im Baltischen Bernstein Pfeil Munchen 1998 ISBN 3 931516 45 8 Gunter Krumbiegel Brigitte Krumbiegel The history tendencies and the state of research on inclusions in Saxon Bitterfeld amber In Amber views opinions Warschau 2006 Haflinger Herde in Thuringen Pferde durch Grunschnitt vergiftet In Spiegel Online 11 Mai 2014 abgerufen am 9 Juni 2018 Aus Portugal oder Kanada Hauptsache Kirschlorbeer In Frankfurter Allgemeine Zeitung 11 November 2019 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lebensbaume Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Arboretum de Villardebelle Fotos von Zapfen Karte mit allen verlinkten Seiten OSM WikiMap Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lebensbaume Gattung amp oldid 235685116