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Ustilaginomycotina ist eine Unterabteilung der Standerpilze Basidiomycota mit rund 1 500 Arten und umfasst die Brandpilze im weiteren Sinn 1 2 Bei ihnen handelt es sich um obligate Parasiten vorwiegend auf Pflanzen lediglich die kommensale Gattung Malassezia parasitiert Tiere fakultativ Ihren Namen haben die Arten von den dunklen Sporen wodurch befallene Pflanzenteile wie verbrannt aussehen UstilaginomycotinaMaisbeulenbrand Ustilago maydis Systematikohne Rang Opisthokontaohne Rang NucletmyceaReich Pilze Fungi Unterreich DikaryaAbteilung Standerpilze Basidiomycota Unterabteilung UstilaginomycotinaWissenschaftlicher NameUstilaginomycotinaR Bauer Begerow J P Samp M Weiss amp Oberw Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Lebenszyklus 3 Okologie 4 Systematik 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksMerkmale BearbeitenDie diagnostischen Merkmale fur die Unterabteilung sind eine 5S RNA vom Typ B und eine Zellwand die durch das Dominieren von Glucose und das Fehlen von Xylose charakterisiert ist 3 Die Arten sind dimorphisch Sie haben eine haploide Phase die hefenartig wachst und saprobiontisch lebt sowie eine dikaryotische Phase die Hyphen bildet und parasitisch lebt Nicht alle Vertreter bilden Teliosporen hier Brandsporen Sie fehlen bei Graphiola Exobasidium Microstroma und einigen kleineren Gattungen Die Septalporen sind auf beiden Seiten von Membrankappen umschlossen ein Merkmal das sie von den anderen beiden Gruppen der Standerpilze unterscheidet In den Interaktionszonen mit dem Wirt gibt es Ablagerungen die auf Exozytose von primaren Interaktions Vesikeln zuruckgehen Lebenszyklus Bearbeiten nbsp Die dunklen Teliosporen des Maisbeulenbrands unter dem LichtmikroskopDer charakteristische Lebenszyklus der Ustilaginomycotina Arten sieht folgendermassen aus Die Basidiosporen keimen aus und bilden hefeartige Stadien die saprobiontisch leben Beim Zusammentreffen mit einer kompatiblen Zelle kommt es durch Konjugation zur Bildung einer paarkernigen dikaryotischen Zelle die zu einem dikaryiotischen Myzel auswachst Dieses Myzel lebt parasitisch Die Infektion der Wirtspflanze ist nur dikaryotischen Zellen moglich Das Myzel bildet Probasidien die Teliosporen Diese sind meist dickwandig und losen sich vom Myzel Die Teliosporen werden im Parenchym von unterschiedlichen Organen des Wirts gebildet in Wurzeln Stammen Blattern Blutenstanden Antheren und Samenanlagen Die Teliosporen haben eine pulvrige Konsistenz und dunkelbraune bis schwarze Farbe weshalb sie auch Brandsporen heissen In den Teliosporen kommt es zur Kernpaarung und nachfolgend zur Meiose beim Auskeimen entsteht eine Basidie mit vier Basidiosporen Okologie Bearbeiten nbsp Gemeine Preiselbeer NacktbasidieExobasidium vacciniiDie uberwiegende Mehrheit der Ustilaginomycotina Arten parasitiert Blutenpflanzen Malassezia lebt auf der Haut von warmblutigen Tieren einschliesslich des Menschen Zwei Arten Melaniella parasitieren Moosfarne eine Art von Exoteliospora auf Farnen und zwei Arten von Uleiella auf Nadelbaumen Alle anderen parasitieren auf Blutenpflanzen darunter vorwiegend auf Einkeimblattrigen 57 der Arten parasitiert auf Sussgrasern 12 auf Sauergrasern Arten mit Teliosporen parasitieren dabei krautige Pflanzen solche ohne Teliosporen etwa Nacktbasidienartige Exobasidiales und die Vertreter der Microstromatales Holzpflanzen Systematik BearbeitenDie Arten in Ustilaginomycotina bilden als monophyletische Gruppe eine der drei Unterabteilungen der Standerpilze Basidiomycota Sie beinhalten vor allem die typischen Brandpilze die Antherenbrande Microbotryaceae gehoren allerdings nicht dazu 1 Sie selbst werden zurzeit Stand 2014 in vier Klassen mit mehreren Ordnungen unterteilt 4 5 6 Klasse Ustilaginomycetes Ordnung Urocystales Ordnung Brandpilzartige Ustilaginales Klasse Exobasidiomycetes Ordnung Doassansiales Ordnung Entylomatales Ordnung Nacktbasidienartige Exobasidiales Ordnung Georgefischeriales Ordnung Microstromatales Ordnung Tilletiales Klasse Malasseziomycetes Ordnung Malasseziales Klasse Moniliellomycetes Ordnung MoniliellalesDie Unterteilung von Ustilaginomycotina in holobasidiate Brandpilzartige Ustilaginales und phragmobasidiate Tilletiales geht auf Louis Rene und Charles Tulasne 1847 zuruck Literatur BearbeitenDominik Begerow Matthias Stoll Robert Bauer A phylogenetic hypothesis of Ustilaginomycotina based on multiple gene analyses and morphological data In Mycologia Band 98 Nr 6 2006 S 906 916 doi 10 3852 mycologia 98 6 906 Einzelnachweise Bearbeiten a b Robert Bauer Dominik Begerow Franz Oberwinkler Fortschritte in der Systematik der Brandpilze In Zeitschrift fur Pflanzenkrankheiten und Pflanzenschutz Band 105 1998 ISSN 0340 8159 S 224 238 online PDF Johanes Ottow Mikrobiologie von Boden Biodiversitat Okophysiologie und Metagenomik Springer 2011 ISBN 978 3 642 00824 5 S 203 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Robert Bauer Dominik Begerow Jose Paulo Sampaio Michael Weiss Franz Oberwinkler The simple septate basidiomycetes a synopsis In Mycological Progress Band 5 2006 S 41 66 doi 10 1007 s11557 006 0502 0 David S Hibbett Manfred Binder u a A higher level phylogenetic classification of the Fungi In Mycological Research Band 111 Nr 5 British Mycological Society 2007 S 509 547 doi 10 1016 j mycres 2007 03 004 cbs knaw nl PDF 804 kB D Begerow A M Schafer R Kellner A Yurkov M Kemler F Oberwinkler R Bauer Ustilaginomycotina In D J McLaughlin J W Spatafora Hrsg The Mycota vol 7 Part A Systematics and evolution 2 Auflage Springer Berlin 2014 Q M Wang B Theelen M Groenewald F Y Bai T Boekhout Moniliellomycetes and Malasseziomycetes two new classes in Ustilaginomycotina In Persoonia 33 2014 S 41 47 doi 10 3767 003158514X682313Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ustilaginomycotina Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Robert Bauer Dominik Begerow Franz Oberwinkler Ustilaginomycotina The true smut fungi In Tree of Life Project 23 Januar 2008 abgerufen am 2 August 2012 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ustilaginomycotina amp oldid 213071279