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Die Brandpilzartigen Ustilaginales sind die mit Abstand artenreichste Gruppe der Brandpilze Ustilaginomycotina Die artenreichsten Gattungen sind Ustilago und Sporisorium Alle Vertreter sind Parasiten an Blutenpflanzen BrandpilzartigeMaisbeulenbrand Ustilago maydis SystematikReich Pilze Fungi Unterreich DikaryaAbteilung Standerpilze Basidiomycota Unterabteilung UstilaginomycotinaKlasse UstilaginomycetesOrdnung BrandpilzartigeWissenschaftlicher NameUstilaginales G Winter Bauer amp Oberwinkler Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale und Okologie 2 Lebenszyklus 3 Bedeutung 4 Systematik 5 Quellen 5 1 Literatur 5 2 Einzelnachweise 6 WeblinksMerkmale und Okologie BearbeitenDie Brandpilzartigen bilden ihre Sporen meist in den Bluten Fruchtknoten oder Antheren ihrer Wirte Fruchtkorper werden nicht gebildet Sie haben dunkel gefarbte dickwandige Teliosporen und keimen mit meist vierzelligen Phragmobasidien Sie parasitieren an Hoheren Pflanzen und wachsen interzellular Lebenszyklus BearbeitenDie Basidiosporen sind bipolar determiniert und Sie keimen zu einem haploiden hefeartigen Myzel aus das ausschliesslich saprobiontisch lebt es kann nicht auf Pflanzen parasitieren Wenn zwei unterschiedlich determinierte Zellen aufeinandertreffen kommt es zur Ausbildung eines Kopulationsschlauches Durch diesen wandert der Inhalt der einen Zelle in die andere hinuber es kommt zu einer Zellverschmelzung Plasmogamie die beiden Kerne bleiben erhalten Es entsteht eine paarkernige dikaryotische Zelle Aus dieser wachst eine paarkernige Hyphe aus die nun eine Wirtspflanze befallen kann Das paarkernige Myzel breitet sich in der Wirtspflanze interzellular aus Es wachst mit dem Apikalmeristem mit und verursacht dabei keine Symptome In artspezifischen Organen etwa den Antheren oder im Fruchtknoten wechselt das Myzel zu intrazellularem Wachstum zerstort dabei das Wirtsgewebe und bildet dichte Myzellager In diesen entstehen kugelige Anschwellungen die dicke braunschwarze Zellwande erhalten und sich vom Myzel losen die Brandsporen so genannt nach dem Kohlenstaub ahnlichen Aussehen Die Brandsporen sind jungen Basidien homolog in ihnen vollzieht sich die Karyogamie Sie werden als Probasidien bezeichnet Bei den meisten Arten uberwintern die Brandsporen und keimen im Fruhjahr aus unter Bildung eines querseptierten Hyphenschlauches Dabei findet die Meiose statt Am Ende der Meiose gibt es vier Zellen mit je einem haploiden Zellkern Dieses als Promyzel bezeichnete Stadium entspricht einer Phragmobasidie Von dieser werden seitlich Sporen abgeschnurt Sporidien dies kann mehrfach hintereinander geschehen Damit ist der haplo dikaryotische Zyklus abgeschlossen Bedeutung BearbeitenDie Brandpilzartigen sind wirtschaftlich bedeutende Schadlinge an Ackerpflanzen besonders an Getreide Beispiele sind der Maisbeulenbrand Ustilago maydis der Haferflugbrand Ustilago avenae Gerstenflugbrand Ustilago hordei und Weizenflugbrand Ustilago tritici Systematik BearbeitenDie Brandpilzartigen bilden als monophyletische Gruppe eine der beiden Ordnungen der Ustilaginomycetes 1 In den letzten Jahren wurde die artenreiche Familie der Brandpilzverwandten Ustilaginaceae in mehrere kleinere Familien gegliedert die Umgruppierung ist noch nicht abgeschlossen Die Brandpilzartigen werden von Begerow u a 2006 wie folgt untergliedert Anthracoideaceae Wirte sind Cyperaceae und Juncaceae Anthracoidea Cintractia Dermatosorus Farysia Heterotolyposporium Moreaua Planetella Schizonella Stegocintractia Tolyposporium Trichocintractia Folgende Gattungen werden vorlaufig in die Familie Anthracoideaceae gestellt Cintractiella Farysporium Gymnocintractia Kuntzeomyces Leucocintractia Orphanomyces Pilocintractia Testicularia Ustanciosporium Melanotaeniaceae Exoteliospora Melanotaenium Yelsemia Brandpilzverwandte Ustilaginaceae Wirte sind Poaceae ausser fur Melanopsichium Melanopsichium Moesziomyces Pseudozyma Anamorphe Sporisorium Ustilago Folgende Gattungen werden vorlaufig in die Familie Ustilaginaceae gestellt Franzpetrakia Macalpinomyces Tranzscheliella Websdaneaceae Wirte sind Restionaceae Restiosporium Websdanea incertae sedis keiner Familie zugeordnet Clintamra Eriocaulago Eriomoeszia Eriosporium Geminago Pericladium UleiellaQuellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Dominik Begerow Matthias Stoll Robert Bauer A phylogenetic hypothesis of Ustilaginomycotina based on multiple gene analyses and morphological data In Mycologia Band 98 Nr 6 2006 S 906 916 doi 10 3852 mycologia 98 6 906 mycologia org PDF 2 6 MB Andreas Bresinsky Christian Korner Joachim W Kadereit G Neuhaus Strasburger Lehrbuch der Botanik 36 Auflage Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 2008 ISBN 978 3 8274 1455 7 S 672 f Einzelnachweise Bearbeiten David S Hibbett Manfred Binder Joseph F Bischoff Meredith Blackwell Paul F Cannon Ove E Eriksson Sabine Huhndorf Timothy James Paul M Kirk Robert Lucking H Thorsten Lumbsch Francois Lutzoni P Brandon Matheny David J McLaughlin Martha J Powell Scott Redhead Conrad L Schoch Joseph W Spatafora Joost A Stalpers Rytas Vilgalys M Catherine Aime Andre Aptroot Robert Bauer Dominik Begerow Gerald L Benny Lisa A Castlebury Pedro W Crous Yu Cheng Dai Walter Gams David M Geiser Gareth W Griffith Cecile Gueidan David L Hawksworth Geir Hestmark Kentaro Hosaka Richard A Humber Kevin D Hyde Joseph E Ironside Urmas Koljalg Cletus P Kurtzman Karl Henrik Larsson Robert Lichtwardt Joyce Longcore Jolanta Miadlikowsk Andrew Miller Jean Marc Moncalvo Sharon Mozley Standridge Franz Oberwinkler Erast Parmasto Valerie Reeb Jack D Rogers Claude Roux Leif Ryvarden Jose Paulo Sampaio Arthur Schussler Junta Sugiyama R Greg Thorn Leif Tibell Wendy A Untereiner Christopher Walker Zheng Wang Alex Weir Michael Weiss Merlin M White Katarina Wink Yi Jian Yao Ning Zhang A higher level phylogenetic classification of the Fungi In Mycological Research Band 111 5 British Mycological Society 2007 S 509 547 doi 10 1016 j mycres 2007 03 004 researchgate net PDF 1 1 MB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Brandpilzartige Ustilaginales Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Brandpilzartige amp oldid 225073516