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Die Samen veraltet Lappen sind ein indigenes Volk im Norden Fennoskandinaviens Ihr heutiges Siedlungsgebiet Sapmi erstreckt sich von der Gemeinde Idre in der Provinz Dalarnas lan im Suden uber die nordlichen Teile Schwedens Norwegens Finnlands 1 und im Osten bis zu den Kusten der Barentssee und dem Weissen Meer auf der heute russischen Halbinsel Kola Die samischen Sprachen gehoren zur Familie der finnougrischen Sprachgruppe und mit dieser zu den uralischen Sprachen und sind insbesondere mit dem Finnischen verwandt Flagge der SamenParlament der norwegischen Samen Sameting in Karasjok NorwegenKulturzentrum der Samen und Komi in Lowosero RusslandDie Samen sind in allen vier Landern als Urvolk anerkannt in Russland zahlen sie zur Gruppe der indigenen kleinen Volker des Nordens aber allein Norwegen stellt sie unter den Schutz der internationalen ILO Konvention 169 Inhaltsverzeichnis 1 Name 1 1 Selbstbezeichnungen 1 2 Fremdbezeichnungen 2 Siedlungsraum 3 Geschichte 3 1 Herkunft 3 2 Vorgeschichte 3 3 Mittelalter 3 4 Fruhe Neuzeit 3 5 Ab dem 19 Jahrhundert 4 Politische Entwicklung 5 Religion 6 Kultur 6 1 Symbole 6 2 Goahti 6 3 Bekleidung 6 4 Speisen 6 5 Joik 6 6 Sprachen 6 7 Literatur 6 8 Filme 6 9 Museen und Markte 7 Heutige Lebensweise 8 Rentierwirtschaft 9 Weiteres 10 Siehe auch 11 Literatur 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseName BearbeitenDer deutsche Name Same leitet sich von dem heute auf Norwegisch und Schwedisch ublichen same ab 2 und ahnelt dem Endonym vgl nordsamisch sami 3 kildinsamisch saaʹm sa m 4 die als Adjektive bzw Substantive im Genitiv verwendet werden Andere ubliche deutsche Schreibungen sind Sami 5 Sami 6 oder Saami 7 Die Fremdbezeichnung Lappe gilt im Deutschen als veraltend 8 oder veraltet 9 und wird heute meist als abwertend wahrgenommen 10 Selbstbezeichnungen Bearbeiten Die Selbstbezeichnung der Samen ist Sami Sumpfleute Samit Samek oder Sapmelas aus der Ursprungsform sama das mit dem baltischen Wort zeme Land verwandt ist 11 Fremdbezeichnungen Bearbeiten In der modernen nordischen Literatur wird norwegisch schwedisch same oder finnisch saamelainen erst seit den 1960er Jahren verwendet Bis dahin wurde fast ausschliesslich norwegisch finne Plural finner schwedisch lapp lappar finnisch lappalainen lappalaiset russisch lopar lopar Plural lopari lopari verwendet Das Norwegische Wort geht auf altnordisch finnr zuruck und ist Kognat zu althochdeutsch fendo Fussganger Das Wort liegt der Benennung der Landschaft Finnmark zugrunde und wurde in der altnordischen Literatur auch in der Variante Skridfinne verwendet Die Namen im Finnischen Russischen und Schwedischen auf die deutsch Lappe zuruckgeht stammen aus einer gemeinsamen Form die als lop erstmals in einer russischen Chronik aus der Zeit um 1000 belegt ist 12 Bei einem nordischen Autor ist der fruheste Beleg in den Gesta Danorum des Saxo Grammaticus als Landschaftsbezeichnung Lapponia auf Latein zu finden entsprechend der heutigen Namen der Landschaft Lappland schwedisch finnisch Lappi russisch Laplandija Laplandiya Die Etymologie des Wortes Lappe ist verwirrend und nicht eindeutig geklart Moglicherweise liegt der Ursprung in einer Ableitung aus dem altfinnischen Wort lappe e a Rand die sich zu einer Bezeichnung fur ein Randgebiet entwickelte 13 14 Der finnische Ausdruck lappalainen wurde demnach ursprunglich im Sinne von Bewohner des Grenzgebiets von den die Samen nach Norden verdrangenden Finnen verwendet 15 Spater kam eine geographische Fixierung auf die Provinzen im Norden Finnlands hinzu Die Ahnlichkeit der nordgermanischen und deutschen Worter lapp und Lappen Lappen Lumpen sieht Stachowski als zufallig an Aus der Umwandlung des finnischen Landesnamens Lappia zu Lappland entstand viele Jahrhunderte spater die Idee von der ursprunglichen Identitat der beiden Worter und damit die Ursache fur die Assoziation einer Abwertung Das Erstarken des samischen Identitatswillens nach Beendigung der sozialdarwinistischen Rassenpolitik fuhrte im letzten Drittel des 20 Jahrhunderts dazu die Exonyme in den nordischen Landern offiziell zu meiden und stattdessen same oder samelainen zu verwenden weil die Exonyme von vielen Samen als herabsetzend angesehen werden 16 17 In einigen schwedischen Dialekten ist Lappe jedoch noch heute die Bezeichnung fur Samen die sich mit der Rentierwirtschaft beschaftigen Verwenden Fremde den Ausdruck wird dies allerdings als respektlos angesehen 18 Siedlungsraum Bearbeiten Sapmi das Siedlungsgebiet der Samen Protest samischer Rentierhuter in Jokkmokk Schweden gegen zu geringe Ersatzleistungen beim Verlust von Rentieren durch RaubtiereDie rund 90 000 bis 140 000 Samen leben im Norden von Norwegen 60 000 100 000 19 20 Schweden 14 600 21 Finnland 9 350 und Russland 1 991 22 Das Siedlungsgebiet der Samen wird oft vereinfachend mit Lappland gleichgesetzt geht aber uber die Gebiete der gleichnamigen Provinzen Lappland in Schweden und Lapin Laani in Finnland weit hinaus Die Samen selbst nennen ihr Siedlungsgebiet Sapmi oder Same Atnam Geschichte BearbeitenHerkunft Bearbeiten Im Erscheinungsbild sowie nach Genuntersuchungen u a von Cavalli Sforza weisen die Samen einige Merkmale auf die sie deutlich von allen anderen Europaern unterscheiden so dass ihre Herkunft seit jeher kontrovers diskutiert wird Derzeit werden drei Hypothesen favorisiert 23 Eurasische Menschen kamen sehr fruh nach der Eiszeit 10 000 5 000 v Chr als erste Siedler nach Fennoskandinavien und lebten dort weitgehend isoliert fur viele Jahrtausende Diese Hypothese stammt bereits aus dem 17 Jahrhundert ist aber nach wie vor popular Eine Notsituation z B Nahrungsmangel durch Klimaveranderungen im 1 Jahrtausend v Chr fuhrte bei den isoliert lebenden Stammen durch Gendrift zur Auspragung der typischen Merkmale der Samen Nach den DNA Untersuchungen von Cavalli Sforza bilden die Samen genetisch den Ubergang von den Europaern zu den Ostasiaten Demnach uberwiegt eine sehr lange isolierte europaische Genkomponente wahrend die zweite Komponente von uralischen Ethnien zu den sichtbaren ostasiatischen Merkmalen z B Epikanthus Falte Haut und Haare gefuhrt hat die zum Teil bei den Samen zu sehen sind 24 Eine mogliche Erklarung dieser genetischen Disposition in Verbindung mit den finno ugrischen Sprachen der Samen ist die Einwanderung samojedischer Volker die den Ur Samen unter anderem die Domestikation des Rentieres als Last und Zugtier beibrachten Dabei wurde die Sprache der fortschrittlicheren Kultur ubernommen Die Schlussfolgerungen aus den DNA Analysen sind teilweise auf Kritik gestossen Die theoretischen und methodischen Pramissen die Ergebnisse von DNA Analysen auf vorhistorische soziale und kulturelle Verhaltnisse anzuwenden wurden zu wenig problematisiert 25 Die heutige genetische Verteilung muss nicht mit der ethnischen und kulturellen Verteilung in vorhistorischer Zeit ubereinstimmen 26 Auch die Abweichung der mitochondrialen DNA von anderen Europaern wird bezweifelt 27 Die behauptete Abweichung findet sich nicht in den genetischen Markierungen der mannlichen Y Chromosomen 28 Die Auswahl der Probanden wird infragegestellt Welche Pramissen fuhrten zu deren Auswahl Welche samischen Gruppen reprasentierten sie Wurden sie aus einem als ursprunglich samisch angenommenen Siedlungsgebiet ausgewahlt 29 Vorgeschichte Bearbeiten Samische Familie in Nordland Norwegen um 1900Schon seit der Jungsteinzeit wohnten Menschen als Jager Sammler und Fischer in grossen Teilen Fennoskandinaviens Beweise dafur liefern rund 10 000 Jahre alte Funde zum Beispiel Reste von Feuerplatzen oder Pfeilspitzen in Arjeplog Es wurden auch 6 000 Jahre alte Felszeichnungen im nordnorwegischen Alta gefunden Das Siedlungsgebiet dieser sogenannten Komsa Kultur erstreckte sich vom Norden bis weit in den Suden Skandinaviens und bis zum Weissen Meer in Russland Der Beginn der Rentier Domestikation in Nordeuropa wird in die Zeit zwischen 1800 und 900 v Chr datiert Aus der Zeit von 1500 v Chr bis 300 n Chr haben Archaologen Asbestkeramiken gefunden die bereits als ein Merkmal samischer Kultur interpretiert werden Daneben wurden auch Fanggruben entdeckt Mit Systemen aus mehreren Fanggruben wurden Elche und Rentiere gefangen Die erste bekannte mogliche Nachricht uber das Nordvolk stammt von Tacitus der sie 98 n Chr als Fenni bezeichnete Der griechische Historiker Prokopios erwahnte 555 n Chr ein Volk das er Skrithfinoi nannte Skridfinnen hiessen sie auch noch bei Paulus Diaconus im 8 Jahrhundert Die Bezeichnung bezog sich auf Skier Mittelalter Bearbeiten Jahrhundertelang lieferten die Samen Produkte ihrer extensiven Lebensweise wie Felle Fische Fleisch u a an die Steuereintreiber der Kolonialherren ab Noch heute sind Rentierschlittenrennen ein beliebter Sport der Samen Regelmassige Kontakte zu den Samen sind fur die norwegischen Wikinger seit dem 9 Jahrhundert belegt unter anderem durch Ōhtheres Reisebeschreibung Sie liessen sich an den nordlichen Kusten nieder hielten dort Herden zahmer Rentiere und erhoben Steuern von den Ureinwohnern Zu dieser Zeit erstreckte sich Sapmi noch uber zwei Drittel der Flache Fennoskandinaviens In samischen Erzahlungen wird erkennbar dass es einen lang andauernden Konflikt mit den Wikingern gegeben haben muss Darin begegnen die Samen ihren gewalttatigen Gegnern haufig mit List und Tucke um Verluste zu minimieren Daruber hinaus wurde jedoch ebenso Handel mit den Norwegern und den anderen Nachbarvolkern getrieben Tierhaute und Felle wurden z B gegen Salz Edelmetalle oder Metallklingen eingetauscht Im Laufe des Mittelalters begannen die damaligen nordeuropaischen Staaten Danemark Norwegen Schweden Finnland und Russland mit der Unterwerfung der Samen Zuerst erhoben diese Staaten Steuern von den Einwohnern Lapplands die in Form von Naturalien entrichtet werden mussten Da die Staatsgrenzen im Norden noch nicht festgelegt waren erhoben in weiten Teilen Lapplands gleichzeitig alle drei Staaten Steuern Fur Schweden ubernahmen bis ins 16 Jahrhundert nordfinnische Handler die so genannten Birkarle der Name leitet sich von bjor Biber ab 30 die Steuereintreibung treuhanderisch Sie teilten das Samenland in Handelsdistrikte ein die Lappmarken genannt wurden und die viele Jahrhunderte Gultigkeit besassen Seit dem 14 Jahrhundert entstanden in den nordnorwegischen und nordwestrussischen Kustenregionen erste Kirchen und die Christianisierung der Ostsamen begann Erste pomorrussische Siedlungen entstanden um 1430 an der nordlichen Kuste des Weissen Meeres Hundert Jahre spater erreichten mehrere russisch orthodoxe Missionare darunter Theodoret von Kola und Tryphon von Petschenga das Gebiet bis zum Nordkap und grundeten die ersten Kloster auf der Halbinsel Kola Wahrend der folgenden Jahrhunderte wurde ein Grossteil der Ostsamen zum orthodoxen Glauben bekehrt So begann mit dem Ende des Mittelalters fur die Samen die systematische Eroberung ihres Siedlungsgebietes durch die angrenzenden Nationen und ihre kulturelle Assimilierung Fruhe Neuzeit Bearbeiten Mutter mit Saugling in samischer Tracht Schweden 1917 Kote im Nationalpark Sarek Schweden 1982Zu Beginn des 16 Jahrhunderts wurden drei verschiedene Gruppen von Samen unterschieden Die Bauern Samen die in Mittelnorwegen bis hin nach Sud Troms im Norden lebten und meist Landwirtschaft betrieben die See Samen die nordlich und ostlich davon lebten genauso ortsgebunden waren und vom Fischfang und der Jagd lebten und die Fjallsamen in den Bergen und in der Finnmark 31 Letztere waren bis dahin ein nomadisch lebendes Jagervolk das vor allem von der Jagd auf das Wildren lebte Heute gibt es in ganz Sapmi keine Wildrene mehr Gezahmte Rentiere wurden zu dieser Zeit vorwiegend als Last und Zugtiere verwendet wenngleich es vermutlich bereits Herden zahmer Rene gab Doch erst die Verpflichtung zur Zahlung hoher Abgaben und die Leistung verschiedener Zwangsdienste fur die fremden Landesherren fuhrte zur Ausweitung der Rentierhaltung als hauptsachliche Lebensgrundlage wahrscheinlich seit den 1540er Jahren 30 Bis ins 18 Jahrhundert waren die Herden allerdings viel kleiner als heute Trotz der schwedischen Herrschaftsanspruche uber die nordlichen Gebiete sicherte Konig Gustav I Wasa Reichsverweser bzw Konig Schweden Finnlands und weiterer schwedischer Reichsteile von 1521 bis 1560 den Samen gewisse Rechte zu Zu Beginn des 17 Jahrhunderts als Danemark Norwegen einerseits und Schweden Finnland andererseits immer deutlicher ihre Anspruche auf Lappland verfochten nahm der Druck auf die Samen deutlich zu Der schwedische Konig ersetzte die Birkarle durch eigene Steuervogte und liess an traditionellen Handelspunkten Kirchdorfer errichten an denen mindestens einmal jahrlich ein Markt fur die umliegenden Gebiete stattfinden sollte z B in Lycksele Arvidsjaur Jokkmokk Jukkasjarvi Enontekio oder Arjeplog Diese Markte dienten dem Staat zur Steuererhebung und als Gerichtsorte Gleichzeitig setzte von dort die systematische Missionierung bzw Christianisierung der Samen ein die bis ins 19 Jahrhundert andauerte Die alte Markttradition bei der sich Samen aus der gesamten Nordkalotte einfinden hat sich im Wintermarkt Jokkmokk bis heute erhalten Um die Kontrolle uber die Samen zu sichern ersetzte der schwedische Staat die samischen Sippenverbunde die Siida durch eine Neueinteilung in sogenannte Sameby Lappendorfer Karte Im Jahr 1635 wurde auf dem Nasafjall Nordschweden eine Silbermine eroffnet Die Samen wurden gezwungen das Erz abzubauen und zur Kuste zu transportieren Auch in anderen Gebieten Sapmis entstanden Bergwerke mit versklavten Samen 1673 begann die Kolonisation des schwedischen Teils Lapplands Die Regierung schickte Siedler in die Gebiete der Samen und gab ihnen das Recht das Land ungeachtet der Bedurfnisse der Samen zu nutzen und von ihnen Abgaben zu fordern Durch die unkontrollierte Jagd die die Siedler im Suden Sapmis betrieben gingen die Tierbestande der Tiere rapide zuruck Bei der samischen Bevolkerung kam es zeitweise zu Nahrungsknappheit und Hungersnoten Viele Sami der Waldgebiete verdingten sich bei den Schweden als Gemeindelappen die fur allerhand Aufgaben im Wald herangezogen wurden Viele der weiter nordlich lebenden Waldsamen liessen sich selbst als Siedler registrieren Auf diese Weise sicherten sie sich ihren Landbesitz verloren allerdings das Recht zur Rentierwirtschaft 1695 wandelte der schwedische Konig Karl XI die vormalige Naturalien Kopfsteuer in eine kommunale Geldsteuer um Zudem mussten die Samen Winterwege pflegen und Transporte fur Beamten und Handler durchfuhren Die Zeit fur den Nahrungserwerb wurde dadurch knapper und viele Samen verarmten Andere flohen nach Norwegen Von 1720 bis 1729 wurde ein Teil der schwedischen Samen in fur sie vorgesehene Gebiete umgesiedelt 1751 schlossen die Konigreiche Danemark Norwegen und Schweden einen Grenzvertrag den Vertrag von Stromstad In diesem Vertrag wurde ein Zusatz vereinbart das sogenannte Lappen Codicil auch als Sami Magna Carta bezeichnet 32 Er regelte die Jagdrechte der Siedler und der Samen und gewahrte den Samen das jederzeitige Grenzubertrittsrecht Faktisch blieben die Samen jedoch weiterhin benachteiligt 1732 unternahm der schwedische Naturforscher Carl von Linne 1707 1778 eine Lapplandreise Bis dahin wurden die Ureinwohner Lapplands als primitives Volk von Magiern mit niedriger Moral geschildert Linne dagegen stellte sie als unschuldiges Naturvolk dar das ein Opfer der Unterdruckung durch die Zivilisation geworden war Dadurch wandelte sich das Image der Lappen in den Stadten Dennoch wurden weiterhin Kultstatten der Samen und ihre heiligen Trommeln zerstort Die Christianisierung wurde bereits seit Ende des 17 Jahrhunderts so radikal dass hin und wieder Samen die sich nicht zum Christentum bekehren lassen wollten zum Tode verurteilt wurden 1755 wurde das Neue und 1811 das Alte Testament zu Missionszwecken in die samische Sprache ubersetzt Ab dem 19 Jahrhundert Bearbeiten Samebyar entstanden aus den ursprunglichen lokalen Gemeinschaften Siida Ein Same mit Rentier in Nordnorwegen Die samische Sangerin Mari Boine aus Norwegen Die samische Sangerin Sofia Jannok aus Schweden Die samische Skirennlauferin Anja Parson aus SchwedenAufgrund der immer elenderen sozialen Verhaltnisse in denen Samen lebten kam es 1852 zu einer gewalttatigen Auseinandersetzung in Kautokeino in Nordnorwegen 35 Samen Anhanger der laestadianischen Erweckungsbewegung kamen in den Ort um Krieg gegen die Unbussfertigen zu fuhren Zwei Bewohner wurden getotet und einer misshandelt worauf der Aufstand gewaltsam niedergeschlagen wurde Zwei der Anfuhrer wurden zum Tode verurteilt und im Herbst 1854 enthauptet Im Lauf des 19 Jahrhunderts wurden die Jagdrechte der Samen eingeschrankt was eine weitere Verschlechterung der Lebensbedingungen bewirkte 1888 begannen der Eisenerzabbau in Kiruna und Gallivare Nordschweden und der Bau der schwedischen Erzbahn von Lulea nach Narvik Eine Folge war die zunehmende Verdrangung der Samen aus angestammten Gebieten und die Veranderung ihrer Kultur durch die wachsende Industrie und den aufkeimenden Tourismus Nach der Formulierung der Darwinschen Evolutionstheorie verfestigte sich in den skandinavischen Landern die Vorstellung die Samen seien ein niedriger entwickeltes Volk weiter Um ihre Benachteiligung zu mildern legte Schweden um 1870 die Festlegung Fjall Anbaugrenze fest die von Nord nach Sud durch Sapmi verlief und das Fjall westlich der Grenze fur die samische Rentierhaltung reservierte Die Anwendung der neuen Bestimmung scheiterte jedoch vielerorts doch ist diese Grenzlinie noch heute auf schwedischen Landkarten verzeichnet Vom Ende des 19 Jahrhunderts bis in die 1920er Jahre vertraten die Regierungen Norwegens und Schwedens die Auffassung die Samenrasse musse bevormundet werden da sie nicht in der Lage sei eine hohere Kulturstufe einzunehmen Die Samen wurden dergestalt beschutzt dass unter anderem sogenannte Nomadenschulen einrichtet wurden in denen samische Kinder auf einfachem Niveau unterrichtet wurden zudem wurde den Samen verboten in richtigen rechteckigen Hausern zu wohnen Gleichzeitig wurde in allen vier Landern Norwegen Schweden Finnland Russland die Verwendung der samischen Sprachen in den Schulen verboten In Norwegen durfte Land nur noch an norwegisch sprechende Personen verkauft werden 1922 fuhrte das staatlich schwedische Institut fur Rassenbiologie eine Lappenuntersuchung durch die belegen sollte dass Rassenvermischungen zum Verderb der Gesellschaft fuhrten Zudem kam es in den 1920er und 1930er Jahren zu Zwangsumsiedlungen grosser Samengruppen aus dem nordlichsten Teil Schwedens in sudlichere Gegenden Auf Initiative der norwegischen Samin Elsa Laula fand am 6 Februar 1917 in Trondheim erstmals eine landerubergreifende Konferenz der Samen Norwegens Schwedens und Finnlands statt Seither betrachten die Samen diesen Tag als Nationalfeiertag Sapmis Trotzdem blieben sie noch lange eine benachteiligte Minderheit Norwegen und Schweden erkannten nur diejenigen als Samen an die sich vollberuflich der Rentierwirtschaft widmeten Den ubrigen Samen wurden zur Anpassung an die norwegische bzw schwedische Sprache und Kultur genotigt Der Umgang mit den Samen in den von Russland beherrschten Territorien unterschied sich nicht wesentlich von dem in Norwegen und Schweden Nachdem seit Beginn des 18 Jahrhunderts in mehreren Kriegen Schwedens Vormachtstellung im Ostseeraum beschnitten worden war Grosser Nordischer Krieg Krieg der Hute schliesslich die napoleonischen Koalitionskriege und der Russisch Schwedische Krieg wurde Finnland 1809 als Grossfurstentum Finnland in das Zarenreich integriert Ab 1868 siedelte die zaristische Regierung Komi und Nenzen auf der bislang ausschliesslich von Samen bewohnten Kola Halbinsel an und gewahrte ihnen Steuerfreiheit um den russischen Einfluss und die Russifizierung des Gebietes sicherzustellen Bis heute erkennbar sind bereits aus dieser Zeit stammende russische Einflusse auf das Kunsthandwerk der Kola Samen In den 1920er Jahren wurden im sowjetrussischen Samen Gebiet erstmals Schulen eingerichtet um die sowjetische Ideologie und Lebensweise auch dort zu verbreiten Die samische Sprache wurde zu diesem Zweck verschriftlicht und eine Kampagne gegen den Analphabetismus gefuhrt So wurden in den fruhen 1930er Jahren mehr als 200 Kinder in ihrer samischen Muttersprache unterrichtet Der Unterricht in Sekundarschulen fand hingegen auf Russisch statt In den 1930er Jahren wurden die Herden der Samen im Zuge der allgemeinen sowjetischen Landwirtschaftspolitik zwangskollektiviert und Rentier Kolchosen gebildet Das hatte zur Folge dass die Samen nicht mehr frei umherziehen konnten sondern in festen Siedlungen leben mussten Seit den 1940er Jahren wurde der Lebensraum der Samen durch den Bau von Staudammen Kanalen Industrie und Militaranlagen auf der Kola Halbinsel stark eingeengt viele Siedlungen wurden verlegt 33 34 Von der Mitte des 20 Jahrhunderts weiteten sich im Norden Skandinaviens Erzabbau Strassenbau Wasserkraftgewinnung Forstwirtschaft und Tourismus erheblich aus die Auswirkungen auf die Rentierwirtschaft der Samen waren erheblich Selbst die Einrichtung schwedischer Nationalparks war mit Einschrankungen der traditionellen Lebensweise der Samen verbunden Ab den 1940er Jahren wurde namentlich in Schweden die sozialdarwinistische Ideologie des 19 Jahrhunderts aufgegeben die Wahrnehmung der Samen als eigenstandige nationale Minderheit begann sich durchzusetzen 1952 ging in Schweden das erste Radio von und fur Samen auf Sendung in Norwegen entstand 1984 in Karasjok ein eigenes Horfunkstudio namens Sami Radio 35 1956 grundeten Samen aus Finnland Norwegen und Schweden als gemeinsame politische Interessenvertretung den Nordischen Samenrat Die entscheidende Voraussetzung fur eine Verbesserung der samischen Lebensbedingungen kam in Norwegen in den 1960er Jahren als das Recht der Samen ihre eigene Kultur aufrechtzuerhalten von der norwegischen Regierung offiziell anerkannt wurde An den Schulen wurde Samisch zur Unterrichtssprache und es wurden neue Einrichtungen geschaffen wie etwa das samische Museum in Karasjok und ein Kulturzentrum fur die Sudsamen Von da an erkampften die Samen der drei westlichen Staaten Lapplands Norwegen Schweden und Finnland Schritt fur Schritt mehr Rechte 1991 bekamen auch die Kola Samen Zugang zum Nordischen Samenrat Politische Entwicklung BearbeitenSiehe Hauptartikel SapmiDennoch ist auch die jungste Geschichte der Samen insbesondere der verbliebenen 15 Prozent Rentierhalter von grossen Problemen gekennzeichnet In den 1970er Jahren plante Norwegen die Wasserkraftnutzung des Alta Canyons in der Finnmark die zum Alta Konflikt fuhrte In Zusammenarbeit mit Umweltschutzern und Menschenrechtsorganisationen klagten die Sami gegen Norwegen Als sich 1986 die Katastrophe von Tschernobyl ereignete wurden 73 000 Rentiere sudlich des Polarkreises radioaktiv verseucht Die Regierungen versprachen Entschadigungen die jedoch weit niedriger ausfielen als benotigt Im Jahr 1990 ratifizierte Norwegen als erstes Land Nordeuropas und Stand 2019 als einziges Land des samischen Siedlungsgebietes die ILO Konvention 169 uber die verbindlichen Rechte der Urbevolkerungen 36 Im Jahr 2000 wurde ein samischer Nationalfonds in der Hohe von 75 Millionen norwegischen Kronen ca 10 Mio Euro eingerichtet Er soll zur Starkung der samischen Sprache und Kultur verwendet werden und als Entschadigung fur die durch Unterdruckung verursachten Schaden und Ungerechtigkeiten dienen 2003 schloss die EU mit Norwegen einen Vertrag zur Verwertung der Bodenschatze der Finnmark ohne Beteiligung der Samen In Finnland gab es Ende 2005 besonders heftige Auseinandersetzungen zwischen Rentierhutern dem Samischen Rat und Greenpeace auf der einen Seite und Metsahallitus sowie Stora Enso auf der anderen Seite Dabei ging es um den Holzeinschlag fur die Papierproduktion 37 In Russland gibt es keine Moglichkeit die Weiden zu pachten das hinderte die Behorden jedoch nicht daran genau solche Pachten an russische Jagdgesellschaften zu vergeben und auch Wilderer sind ein Problem im Gebiet der Sami Wenn sich Rentierhalter wehren werden sie schikaniert zum Beispiel durch Anklage als Wilderer 38 Im August 2021 genau ein Jahr nach der offentlich verkundeten Absichtserklarung 39 nahm die norddeutsche Aurubis Abstand von einem milliardenschweren Bauprojekt zur Errichtung einer Kupfermine auf samischem Gebiet Der norwegisch samische Politiker Runar Myrnes Balto ging daher von einem endgultigen Ende des Gemeinschaftsprojektes mit dem norwegischen Bergbauunternehmen Nussir ASA aus Dies ware ein bedeutender Erfolg der Forderungen zur Erhaltung des Lebensraumes des indigenen Volkes 40 Religion BearbeitenSiehe auch Samische Mythologie und Theodoret von Kola Samische SchamanentrommelDie ursprungliche Religion der Samen bis zur Christianisierung gehort zum klassischen Schamanismus Animismus der zirkumpolaren Volker die alle Erscheinungen in der Natur als beseelt betrachten und die den Kontakt zur Geisterwelt uber einen Schamanen suchen Die Lulesamen nannten diesen einflussreichen Mittler Noajde Mit Hilfe seiner heiligen Trommel Gievriej eine Rahmentrommel auch Zaubertrommel genannt dem Joik Gesang und verschiedener bewusstseinserweiternder Praktiken Meditation ekstatische Trance bestimmte Korperhaltungen ging er auf Seelenreise in die Geisterwelt rief tote Verwandte oder Tiergeister Er war jedoch nicht nur Mittler und Priester sondern ebenso Seelsorger und Arzt Die Tatsache dass die Nachbarvolker bis ins 17 Jahrhundert Furcht vor den Noajden und ihrer Magie hatten zeigt deren machtvolle Stellung in der samischen Gesellschaft 41 Typisch fur die alte samische Religion war die bereits erwahnte mit verschiedenen Gotter und Natursymbolen bemalte Trommel die im Glauben der Menschen die ganze Welt darstellte Nicht nur die Noajden sondern jede Familie besass fruher eine solche Trommel mit deren Hilfe sie die Zukunft vorherzusagen suchte Fur diese Orakelfunktion wurde ein Zeiger Stuck Horn Messingring o a auf das Trommelfell gelegt und die Trommel geschlagen Der Weg des Zeigers und das Motiv auf dem er liegenblieb wurden gedeutet 41 Den allgegenwartigen Naturphanomenen wurde grosse Ehrfurcht entgegengebracht wobei die gesamte Erde als lebenspendende Muttergottin betrachtet wurde Die Sonne die als Schopfergott Biejve genannt wurde schuf die Gotterfamilie die wiederum die Erde und alle Wesen schufen Bedeutende Gotter der Samen sind z B Bieggaolmaj der Gott der Winde und Lejbolmej der Gott der Tiere Die Samen bezeichnen sich noch heute als Volk der Sonne und des Windes Besonders heilig waren Kraftorte Siejdde wie Hohlen markante Felsgruppen oder Quellen wo den Gottern Opfer dargebracht wurden Die Kraftorte galten zudem als Zugange in die Unterwelt Sajvva die als Paradies mit stattlichen Menschen die grosse gesunde Rentierherden besassen angenommen wurde 41 42 Geopfert wurden vor allem junge Rentiere aber auch der als heilig geltende Bar der als Bote zwischen Gottern und Menschen galt Die Barenjagd war daher eine rituelle Handlung die mit grossem Respekt durchgefuhrt wurde Der samische Barenkult ist heute noch besonders bei den Skoltsamen teilweise erhalten 43 Die Christianisierung die bereits im 14 Jahrhundert einsetzte war unvereinbar mit der traditionellen Religion die schliesslich 1609 von Konig Christian IV verboten wurde Neben der Verbrennung der Trommeln und dem Verbot des Joikens wurden auch gewaltsame Exempel an den Schamanen statuiert Ab der Mitte des 18 Jahrhunderts galten die Samen als offiziell evangelisiert Dennoch wurde die ethnische Religion mancherorts noch bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts offen praktiziert 44 42 Mit dem Aufbluhen der laestadianischen Erweckungsbewegung verschwand die alte Religion im Untergrund Lars Levi Laestadius dessen Mutter eine Samin war predigte die christliche Lehre bibelgetreu und anwendungsorientiert Doch vor allem die ekstatischen Zusammenkunfte und einige Elemente die an die alte Religion erinnerten verhalfen seiner Bewegung zum Durchbruch unter den Samen Der Laestadianismus hat heute noch Anhanger 42 44 Seit das Selbstbewusstsein der Samen in der letzten Halfte des 20 Jahrhunderts langsam wieder erstarkte kommt es hier und da zu einer Ruckbesinnung auf die alte Religion In den Zeitungen kursieren hin und wieder Berichte uber Rituale an den traditionellen Opferplatzen oder gefundene Gotterfiguren Die religiose Symbolik erfreut sich zunehmender Beliebtheit im Kunsthandwerk Mit dem norwegischen Schriftsteller Ailo Gaup 1944 2014 bezeichnete sich erstmals wieder ein Same als Schamane Er musste allerdings zu Schamanen anderer Volker in die Lehre gehen da die samische Religion nur noch fragmentarisch uberliefert ist Gaup verstand sich dennoch als ihr Bewahrer Er war Verfasser von Kurzgeschichten und Gedichten und betrieb in Oslo eine kleine neo schamanistische Praxis 45 Der in der neuheidnischen Szene bewanderte Autor Manfred Bockl sieht Anzeichen fur eine echte Renaissance der samischen Religion in Sapmi 44 Kultur Bearbeiten Samin in traditioneller Tracht Ein Messer von Per Nilsson Samisches Kunsthandwerk Kunstausstellung in Jokkmokk SchwedenDie Samen werden aufgrund ihrer ursprunglich halbnomadischen Rentierwirtschaft zum Kulturareal Sibirien gerechnet Die wohl bekannteste kulturelle Errungenschaft der Samen ist der Ski der bereits vor 4 500 Jahren benutzt wurde Beruhmt sind die Samen daruber hinaus fur ihr Kunsthandwerk genannt Duodji bei dem vor allem verschiedene Holzarten Birkenrinde Zinn Horn und Leder verarbeitet werden Viele zeitgenossische samische Kunstler beziehen auf diesem Wege ein Nebeneinkommen da die sorgsam verarbeiteten Objekte im typisch samischen Stil insbesondere Messer Holzschalen Schmuck und Schnitzereien hohe Preise erzielen Symbole Bearbeiten Die 1986 eingefuhrte Flagge der Samen wurde von Astrid Bahl entworfen Ein weiteres Symbol ist die Nationalhymne Sami soga lavlla deren 1906 geschriebener Text aus der Feder des Lehrers und Politikers Isak Saba stammt Der 6 Februar gilt als der Nationaltag der Samen Goahti Bearbeiten Hauptartikel Kote Lappland Die traditionellen Behausungen der Samen heissen Goahti Im deutschen Sprachraum werden sie Koten genannt Sie werden in Zeltkoten Torfkoten und Holzkoten unterteilt Bekleidung Bearbeiten Die traditionelle Bekleidung der Sami besteht aus Lederschuhen mit hochgezogener Spitze bunten Schuhbandern Lederhose dem Kolt nordsamisch gakti ein kittelahnliches Oberteil mit Schosschen einem Brustschmuck oder Halstuch und einer Mutze Vor allem an der Machart des Koltes und der Mutze lasst sich die Zugehorigkeit zu einer bestimmten Gegend erkennen Der alteste Koltfund ist rund 6 000 Jahre alt Bis zur fruhen Neuzeit bestand die gesamte Kleidung aus Leder Anschliessend wurde dazu ubergegangen verstarkt Stoffe zu verwenden vor allem schweren gewalkten Wollstoff der uni gefarbt wurde Blau symbolisiert den Himmel und ist in den meisten Gegenden die dominierende Grundfarbe Gelb steht fur die Sonne Rot fur das Feuer und Grun fur die Erde Diese Farben finden sich auch in der Flagge Sapmis wieder Die Tracht wird heute fast nur noch bei Festlichkeiten getragen und ist aus dem Alltag nahezu uberall verschwunden In jungster Zeit erleben die Trachten und Elemente der traditionellen Kleidung jedoch eine Renaissance bei der samischen Jugend Siehe auch Kopfbedeckungen der Sami Speisen Bearbeiten Typische Speisen der Sami sind Suovvas gesalzenes gerauchertes und getrocknetes Rentierfleisch in verschiedenen Zubereitungsformen Gahkko Fladenbrot und Juobmo gekochter Sauerampfer mit Milch und Zucker und auch das Ruckenmark des Rentieres Joik Bearbeiten Hauptartikel Joik Zur Kultur der Samen gehort auch die Pflege des einzigartigen Joik eines Gesangsstils der an eine Mischung aus Jodeln und indianischen Gesangen erinnert Er ist die einzige traditionelle Musikform der Samen und bestand fruher aus einem Sologesang ohne instrumentale Begleitung dem ein Text oder bedeutungslose Silben zugrunde lagen Als melodische Unterstutzung kam nur gelegentlich das Blasinstrument fadno hinzu das aus dem grunen Stangel der Arznei Engelwurz herausgeschnitten wird Das Joik Repertoire wird in die vier Kategorien Lieder uber Menschen Tiere Landschaften und neuerdings uber technische Errungenschaften eingeteilt 46 Joiken ist ein Spontangesang der zum emotionalen Ausdruck von Stimmungen und Situationen verwendet wird Das Joiken gehort u a zum Repertoire der zurzeit bekanntesten samischen Musikerin der in Norwegen geborenen Mari Boine Zudem joikt die ebenfalls aus Norwegen stammende samische Performance Kunstlerin Sara Margrethe Oskal Die Finnin Ulla Pirttijarvi und die Schwedin Yana Mangi verwenden den Joik in Verbindung mit modernen Instrumenten Ein anderer bekannter samischer Musiker ist der in Finnland geborene Wimme Saari Alle vier mischen die traditionellen Lieder ihrer Vorfahren mit modernen Elementen und Rhythmen und werden deswegen auch gerne den so genannten Weltmusik Kunstlern zugerechnet Der in Finnland geburtige Nils Aslak Valkeapaa 2001 hingegen sang seine Joiks auf die althergebrachte Weise seines Volkes uberwiegend ohne zusatzliche musikalische Begleitung Die Folk Metal Band Korpiklaani spielte unter ihrem fruheren Namen Shaman grosstenteils Lieder im Joik Stil gepaart mit modernen Rockelementen Sprachen Bearbeiten Der samische Sprachraum Hauptartikel Samische Sprachen Die samischen Sprachen gehoren zur finno ugrischen Gruppe der uralischen Sprachfamilie und sind am nachsten mit den ostseefinnischen Sprachen verwandt Andere verwandte Sprachen sind z B Ungarisch und Tundra Nenzisch Rund 24 000 Menschen sprechen eine der samischen Sprachen als Muttersprache Die vitalste Sprache ist Nordsamisch mit rund 17 000 Sprechern einige andere Varianten sind fast oder ganz ausgestorben Samisch ist in Finnland Norwegen und Schweden offiziell anerkannte Minderheitensprache Literatur Bearbeiten Die Christianisierung der Samen vollzog sich in einem langen Prozess vom 13 bis zum 19 Jahrhundert und verursachte einen Kulturbruch Der Joik der gutturale Gesang mit Begleitung der mit Rentierhaut bespannten Trommel der sich aus den Schamanengesangen der Rentierzuchter entwickelt hatte wurde verboten viele Kultstatten wurden zerstort Die ersten Ubersetzungen von Joiks stammen aus dem spaten 17 Jahrhundert 47 Johan TuriDas erste in samischer Sprache gedruckte Buch 48 eine Ubersetzung des Katechismus Martin Luthers erschien 1728 in Kopenhagen Der aus Schweden stammende samische Pfarrer und Dichter Anders Fjellner sammelte im 19 Jahrhundert Mythen und Volksdichtungen und integrierte sie in seinem langen Epos Peiven Parneh Die Sohne der Sonne 1876 von dem er sich eine ahnliche Wirkung wie die des Kalevala fur die finnischen Identitat erhoffte Die Entwicklung der samischen Schriftsprachen wurde jedoch durch die Zersplitterung der Sprachvarianten und Siedlungsgebiete erschwert Nur das Nordsamische erhielt eine weitere Verbreitung als Schriftsprache vor allem durch den norwegischen Samen und Sprachpionier Johan Turi 1854 1936 der eine exakte Beschreibung der Lebensweise der nomadischen Rentierzuchter in nordsamischer Sprache verfasste Muitalus samiid birra Kopenhagen 1919 dt Erzahlung von dem Leben der Lappen 2012 erschienen ist Das Nordsamische wurde zu einer Art Lingua franca im samischen Siedlungsgebiet In der Literatur dominierte die Lyrik Der Norweger Peder Jalvi 1888 1916 schrieb impressionistische Naturgedichte in nordsamischer Sprache Der ebenfalls in Norwegen geborene spater in Schweden lebende Paulus Utsi 1918 1975 behandelte in seinen Gedichten die Landschaftszerstorung Er beherrschte verschiedene Sami Dialekte machte sich um die Entwicklung der Schriftsprache verdient und wirkte auch als Sanger Der finnische Same Hans Aslak Guttorm 1907 1992 thematisierte die schwierige Suche nach einer Muttersprache in seiner Gedicht und Novellensammlung Koccam spalli Auffrischender Wind 1940 eines der wenigen Bucher die zwischen 1925 und 1970 in samischer Sprache veroffentlicht wurden Aufgrund der Kolonisation der traditionellen samischen Siedlungsgebiete kam es zu Umsiedlungen und zur Diskriminierung der samischen Sprache und ihrer Sprecher Allein der norwegische Philologe Just Knud Quigstad 1853 1957 befand samische Marchen und Geschichten fur sammelnswert und gab sie zwischen den 1920er und 1950er Jahren in ubersetzter Form heraus Rauni Magga LukkariBis zum Zweiten Weltkrieg wurden die Kinder der Samen oft in Internaten erzogen wo sie ihre Muttersprache nicht benutzen durften Dieses Verbot galt teils bis in die 1960er Jahre Kaum war es aufgehoben entstanden neue Risiken fur den Erhalt der Sprache und der traditionellen Lebensformen durch die Abwanderung der Jungeren und die Begehrlichkeiten des Bergbaus In den 1970er Jahren kam es zu einem Aufschwung der samischen Literatur 49 Zugleich verschob sich der Schwerpunkt der samischen Literaturproduktion nach Finnland Der Lyriker und Novellist Hans Aslak Guttorm begann nach Beendigung seiner Arbeit als Lehrer in den 1980er Jahren erneut zu publizieren Die im nordlichsten Finnland lebende Kirste Paltto 1947 beschreibt die Verluste die ihr Volk im Krieg erlitten hatte im traditionellen nord samischen Erzahlstil Ihr Roman Zeichen der Zerstorung war das erste Buch das 1997 aus der samischen in die deutsche Sprache ubersetzt wurde 50 Auch Olavi Paltto thematisiert Migration und Entwurzelung Rauni Magga Lukkari wurde durch ihre Lyrik und als Dramatikerin bekannt Nils Aslak Valkeapaa 1943 2001 ebenfalls durch seine Lyrik aber auch als Musiker und Fotograf Er erhielt als einziger Same bisher den Literaturpreis des Nordischen Rates 1991 Angesichts von nur etwa 35 000 Sami sprechenden Menschen ist der Buchmarkt fur samischsprachige Texte sehr klein Trotz erheblicher Ubersetzungsprobleme und vieler Sprachvarianten sind in letzter Zeit doch einige Werke vor allem ins Finnische Schwedische Norwegische Englische und Deutsche ubersetzt worden Auch in Russland werden Sami Texte produziert und in kyrillischer Schrift gedruckt wichtigste Autorin war hier Alexandra Andrejewna Antonowa die in den Jahren nach 1970 die kildinsamische Schriftsprache fur die nur wenige hundert Sprecher zahlende Gruppe der Samen auf der Kola Halbinsel entwickelte Eine Anthologie von Sami Dichtung und Prosa in englischer Ubersetzung wurde von dem norwegischen Autor Harald Gaski herausgegeben 51 eine neuere Anthologie von Johanna Domokos Michael Riessler und Christine Schlosser 52 Der Literaturpreis des Samenrates ist eine Auszeichnung fur samischsprachige Literatur die seit 1994 vom Samenrat vergeben wird Filme Bearbeiten Inzwischen sind auch einige Samen als Filmemacher und Schauspieler aktiv Der erste in einer samischen Sprache gedrehte Film ist Ofelas internationaler Titel Pathfinder deutscher Fernseh Alternativtitel Die Rache des Fahrtensuchers von Nils Gaup aus dem Jahr 1987 Die Schauspielerin Anni Kristiina Juuso wurde fur ihre Rolle in dem russischen Film Kukuschka von 2002 ausgezeichnet in dem die drei Protagonisten jeweils ihre eigene Sprache sprechen Samisch Finnisch und Russisch 2016 erschien Das Madchen aus dem Norden Originaltitel Sameblod von Amanda Kernell Zu Ostern veranstalten Samen im norwegischen Kautokeino seit 1996 ein eigenes Samisches Filmfestival auf dem Filme von und fur Samen gezeigt werden Das Festival gilt als einziges Schneemobil Drive in Kino der Welt Museen und Markte Bearbeiten Der deutsche Volkerkundler Erich Wustmann hat mehrere Jahre lang in Sapmi gelebt und mehrere Filme und Bucher uber die Region und die Samen veroffentlicht Eine umfangreiche Sammlung zur Kultur und Geschichte der Samen beherbergt das Siida Sami Museum in Inari in Finnland Ebenso renommiert ist das Schwedische Fjall und Samenmuseum Ajtte in Jokkmokk Um die samische Kultur Geschichte Tradition und Gegenwart hautnah kennenzulernen eignet sich insbesondere ein Besuch des Wintermarktes von Jokkmokk Schweden ein jahrliches gesellschaftliches Ereignis im Februar bei dem Samen aus ganz Fennoskandinavien zusammenkommen Heutige Lebensweise Bearbeiten Erwerbsstruktur der Samen in Sapmi ohne Kola Halbinsel Die Samen sind heute eine Minderheit im eigenen Land Auf ganz Sapmi bezogen sind nur 4 der Einwohner Samen Auf der Halbinsel Kola ist der indigene Bevolkerungsanteil mit 0 2 am geringsten Wie sich der nebenstehenden Grafik aus dem Jahre 2005 53 entnehmen lasst leben heute bereits fast 60 der Samen von modernen Berufen wobei dem Tourismus eine steigende Bedeutung zukommt Der wirtschaftliche Schwerpunkt der Kustensamen Norwegens war fruher die Robbenjagd Mit der Zunahme marktwirtschaftlicher Tatigkeiten verschob sich dies auf den kommerziellen Fischfang Die Konkurrenzsituation zu den grossen Fischereibetrieben ist heute jedoch enorm so dass es eine anhaltende Debatte uber Sonderrechte fur die Sami bezuglich zusatzlicher Fangquoten fur die Selbstversorgung gibt siehe auch Retraditionalisierung 54 Bei den Inlandsamen leben nur noch 15 ausschliesslich von der Rentierwirtschaft die heute vorwiegend marktwirtschaftlich mit unterschiedlich grossen Subsistenzanteilen vor allem in Finnland betrieben wird Dennoch sind immer noch zwei Drittel aller Samen in irgendeiner Weise mit der Rentierwirtschaft verbunden Daran erkennt man wie gross die Bedeutung des Rentieres fur die samische Kultur ist Rentierwirtschaft Bearbeiten Moderne Zeiten bei einer Rentierscheidung in der Nahe von Nikkaluokta Schweden Same aus Tingevaara Sameby und Tourist Schweden Das Ren liebe ich am meisten von allem In meinen Gedanken und Traumen ist es mit seiner Art seiner Schonheit und seiner Sehnsucht 42 Etwa seit dem 17 Jahrhundert loste die nomadische Rentierwirtschaft der Bergsamen die Jagd ab und wurde zur Grundlage der samischen Subsistenz Anders als beim Vieh handelt es sich beim Rentier nur um ein halbdomestiziertes Tier Die Tiere folgen wie ihre wilden Vorfahren den naturlichen jahreszeitlichen Wanderrouten zwischen Waldland und Gebirge Der Eingriff durch den Menschen beschrankt sich dabei auf das Trennen der schlachtreifen Tiere von der Herde sowie auf den Schutz vor Raubtieren so dass im Wesentlichen eine naturliche Auslese stattfindet Dennoch ist die Rentierwirtschaft aufgrund der grossen Entfernungen der Wanderungen und der unwegsamen Landschaft sehr zeit und damit kostenintensiv Bis zur Mitte des 20 Jahrhunderts wurden die Herden rund um die Uhr beobachtet In den 1960er Jahren setzte die Snowmobil Revolution ein die die Verfolgung der Herden technisierte Im Winter wurde seither das Schneemobil genutzt im Sommer das Motocross Motorrad sofern es die Gelandeverhaltnisse zulassen In den letzten Jahrzehnten kam die Nutzung gecharterter Hubschrauber hinzu In unzuganglichen Gebirgslagen sind die Samen allerdings auch heute noch zu Fuss unterwegs da die drohnenden Maschinen die Tiere einem enormen Stress aussetzen der nicht selten zu Sturzen fuhrt Um die Sammlung der Tiere noch mehr zu vereinfachen verlaufen heute bis zu 400 Kilometer lange Zaune durch das Fjall die Gebiete von 1 000 bis 5 000 Quadratkilometern Grosse voneinander abgrenzen Um ausschliesslich von der Rentierwirtschaft zu leben benotigt eine Familie mindestens 400 Tiere In ganz Sapmi leben mehr als 500 000 Rentiere Ob es sich bei dieser Anzahl noch um eine extensive Form der Landwirtschaft handelt wird kontrovers diskutiert obwohl es unstrittig ist dass die Rentierwirtschaft den strengen Kriterien der okologischen Landwirtschaft gerecht wird Sicher ist allerdings auch dass die Flechtenmatten im Fjall sudlich der Rentiergrenze wesentlich uppiger gedeihen so dass sich uber die Grosse der Herden streiten lasst Die Samen sind jedoch seit Beginn der Rentierhaltung im 15 Jahrhundert aus wirtschaftlichen Grunden zur Haltung immer grosserer Bestande gezwungen Fruher war es die steigende Abgabenlast heute sind es marktwirtschaftliche Anforderungen darunter fallende Preise fur Rentierfleisch Obwohl die EU traditionelle Wirtschaftsweisen fordern will wird z B in Finnland ein Rentier mit nur 50 Euro subventioniert wahrend ein Schaf 190 Euro bringt Hinzu kommen regionale Landrechtskonflikte und die Auswirkungen der modernen Umweltbelastungen die die Rentierhalter erheblich belasten Umweltbelastungen in Fennoskandia Quellen fur Radioaktivitat Casium 137 nach Tschernobyl 1986 gt 60 000 Bq 20 000 60 000 Bq 3 000 20 000 Bq Schwermetalle Quecksilber Flachen u punktiert Chrom Flachen u punktiert Cadmium Blei Grenze der RentierwirtschaftSo mussten zum Beispiel die Renhirten der schwedischen Provinzen Dalarna Harjedalen und Jamtland um ihre Existenz bangen Der Staat hatte 1991 Staatswald an private Eigentumer verkauft die die Samen anschliessend wegen des traditionellen Winterweiderechtes im Wald auf Entschadigung verklagt haben Den ersten Prozess im Jahre 1996 verloren die Sami Auch ein weiteres Urteil des hochsten schwedischen Gerichtshofes im Jahre 2004 entschied gegen die Rentierhalter Dadurch verloren die Samebyer rund 25 bis 30 ihrer Winterweiden Zusatzlich werden laut Gerichtsbeschluss fur die illegale Waldnutzung Entschadigungszahlungen und Abschussrechte fur Rentiere verlangt Nach Ansicht der Beklagten verstossen die Urteile gegen die Europakonvention zum Schutz der Menschenrechte so dass sich 2006 mit einer entsprechenden Petition an das EU Parlament wandten Das Verfahren lauft noch 55 Im Januar 2020 fallte Schwedens Hochstes Gericht einen Entscheid welcher auf ein ubergeordnetes Gewohnheitsrecht der indigenen Bevolkerung aus uralter Zeit verwies und ihr die Verwaltung der Jagd und Fischereirechte erlaubte 56 Die norwegische Regierung die vor einer ahnlichen Problematik stand konnte sich gegen die Privatwaldbesitzer durchsetzen und den dort ansassigen Sami die entsprechenden Rechte bestatigen Die erste grosse Umweltbelastung fur die Rentierwirtschaft war die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl 1986 Im mittelschwedischen Sapmi etwa wurde Rentierfleisch mit Casium 137 Konzentrationen von 300 Becquerel pro Kilogramm oder hoher fur ungeniessbar erklart und vernichtet oder zu Futter fur Pelztierfarmen verarbeitet Hunderttausende Kilogramm Fleisch das offiziell zugelassen wurde konnten aufgrund des Imageschadens nicht verkauft werden Der schwedische Staat versuchte diese Verluste durch eine weitreichende Entschadigungspolitik zu kompensieren 57 Bei den samischen Rentierzuchtern Sudnorwegens lagen in den ersten drei Jahren nach der Reaktorkatastrophe 30 40 der Rentiere uber den Grenzwerten Der Staat entschied sich jedoch aufgrund des geringen Anteils von Rentierfleisch an der Durchschnittsernahrung in Norwegen lediglich 25 des Schlachtfleisches vernichten zu lassen 58 Wie die nebenstehende Karte zeigt bestehen insbesondere auf der Halbinsel Kola weitere grosse Umweltbelastungen die die Rentierwirtschaft gefahrden Seit 2006 finden im Norden Schwedens verstarkte Anstrengungen bei der Suche nach Erzen statt Sudlich des Muddus Nationalparks plant eine britische Firma die Anlage einer Eisenerzgrube und nordlich des Naturreservates Sjaunja bemuht sich ein australischer Konzern um die Abbaurechte der riesigen Lagerstatte Ekstromsberg Das letztgenannte Projekt war bislang aus Naturschutzgrunden tabu doch die Aussicht auf Profit kann hier kunftig zu neuen Entwicklungen fuhren Die Samen befurchten dadurch erhebliche negative Auswirkungen des Bergbaus auf die Rentierwirtschaft und die Natur in der Nahe des Weltnaturerbes Laponia 59 Auch der Bau eines Windparks in Norwegen wird von den Rentierhaltern kritisch gesehen 60 Doch auch in den abgelegensten Gebieten Sapmis steht die Rentierhaltung der Samen in Zukunft durch den Klimawandel auf dem Spiel Die Folgen unter anderem Hitzestress Verbuschung Parasiten und Nahrungsmangel im Winter sind bereits heute spurbar Weiteres Bearbeiten Loparit Ce Kristall vom Berg Norkpachk Russland die weltweit wichtigste Fundstelle fur diese Mineralspezies liegt auf der Halbinsel KolaDie beiden in den Chibinen entdeckt und erstbeschriebenen Minerale Loparit 1925 und Saamit 2013 61 sind nach dem Volk der Samen benannt Siehe auch Bearbeiten Eisskulptur in Form einer Schamanentrommel mit typisch samischen SymbolenSamische StudienLiteratur BearbeitenOrnulv Vorren Ernst Manker Samekulturen En kulturhistorisk oversikt Universitetsforlaget Tromso Bergen Oslo 1976 2 Auflage 1981 Gunnar H Gjengset Red Samisk mot norsk hovmod Pax Forlag Oslo 1981 Reidar Nielsen Folk uten fortid Gyldendal Norsk Forlag Oslo 1986 Odd Mathis Haetta Die Samen ein arktisches Urvolk Davvi Girji Karasjok 2008 ISBN 978 82 7374 680 1 Hans Ulrich Schwaar Am Rande der Arktis Abenteuer Lappland Waldgut 1994 ISBN 3 7294 0099 1 Sunna Kuoljok John Erling Utsi Die Sami Volk der Sonne und des Windes Ajtte Svenskt Fjall och Samemuseum Lulea 1995 ISBN 91 87636 10 7 Halvard Bjorkvik Folketap og Sammenbrudd 1350 1520 In Aschehougs Norges Historie Band 4 Oslo 1996 Rolf Lindemann Die Samen eine Minderheit in Nordeuropa In Geographie heute Band 85 1990 S 28 31 Ingrid Hemmer Die samische Rentierwirtschaft 10 Jahre nach Tschernobyl In Geographische Rundschau Band 48 Heft 7 8 1996 S 461 465 Wolf Dieter Seiwert Hrsg Die Saami Indigenes Volk am Anfang Europas Deutsch Russisches Zentrum Leipzig 2000 Veli Pekka Lehtola The Sami People Traditions in Transitions Fairbanks 2005 Lars Ivar Hansen Bjornar Olsen Samenes historie fram til 1750 Cappelen Forlag 2007 ISBN 978 82 02 19672 1 Karin Kvarfordt Nils Henrik Sikku Michael Teilus Sami ein Ursprungsvolk in Schweden PDF online Ministerium fur Landwirtschaft u Sami Parliament Vasteras 2007 ISBN 978 91 975444 9 7 Neil Kent The Sami Peoples of the North A Social and Cultural History Hurst amp Co London 2014 ISBN 978 1 84904 257 4 Rezension Vuokko Hirvonen Saamische Literatur In Jurg Glauser Hrsg Skandinavische Literaturgeschichte 2 Aufl Metzler Stuttgart 2016 S 488 507 ISBN 978 3 476 02454 1 Weblinks Bearbeiten Commons Die Samen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wiktionary Same Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Samischer Rat Die Sami in Norwegen Ausfuhrlicher Artikel im Archiv des norwegischen Aussenministeriums Die Samen ein Ursprungsvolk in Schweden PDF 3 3 MB ausfuhrliche Broschure des schwedischen Landwirtschaftsministeriums erneut abgerufen am 7 Dezember 2019 Sami Radio des norwegischen Rundfunks als Webradio Streaming Links Video und Berichte 2008 uber die Saami von Freunde der Naturvolker Internetseite der samischen Performance Kunstlerin Sara Margrethe Oskal Saami Dichtkunst des Schriftstellers Sigbjorn SkadenEinzelnachweise Bearbeiten Sowohl Samen als auch Finnen gehorten zu den finnougrisch sprechend en Volkern aus Gegenden am Uralgebirge die vor rund 5 000 Jahren westwarts wanderten und in Gebiete am nordlichen Rand Europas vordrangen Bezuglich der Besiedlung Finnlands bis zur Spatantike bestehen nur vage Hinweise und Hypothesen Moglicherweise wanderten in der Antike finnische Stamme von Sudosten in rein samisch besiedelte Landstriche Sud und Westfinnlands ein und bildeten dort eine sesshafte Bauernkultur wahrend die nomadischen Samen nach Norden auswichen Dies wurde die These vom samischen Urvolk Finnlands stutzen obgleich auch die finnische Prasenz weit zuruckreicht und Finnen spater selbst in Jahrhunderte langer Abhangigkeit von Schweden lebten Neben den Finnen bildete sich durch Zuwanderung und Assimilation die Bevolkerungsgruppe der Finnlandschweden und erst im 19 20 Jahrhundert konnten Finnen ein selbststandiges Gemeinwesen bilden das sie zur kulturell und politisch dominierenden Volksgruppe in Finnland werden liess Ihre eigene Geschichte und ihr Verhaltnis zu den Samen im Laufe der Geschichte unterscheidet sich demnach deutlich von der Situation in Norwegen und Schweden wo Norweger und Schweden fruh als Kolonisatoren samischer Gebiete auftraten Same In Duden Hrsg duden de duden de norwegische und schwedische Bezeichnung fur Lappe sanit oahpa no sanj oahpa no Sunna Kuoljok John Erling Utsi Die Sami Volk der Sonne und des Windes Ajtte Svenskt Fjall och Samemuseum Lulea 1995 Veli Pekka Lehtola Die Sami Traditionen im Wandel Puntsi Inari 2014 Wolf Dieter Seiwert Hrsg Die Saami Indigenes Volk am Anfang Europas Deutsch Russisches Zentrum Leipzig 2000 Lappe In Duden Hrsg duden de duden de Ralf Tuchtenhagen Lappland In Enzyklopadie des europaischen Ostens Alpen Adria Universitat Klagenfurt Dezember 2006 aau at Lappe bereitgestellt durch das Digitale Worterbuch der deutschen Sprache lt https www dwds de wb Lappe gt abgerufen am 1 Februar 2023 Lars Ivar Hansen Bjornar Olsen Samenes historie fram til 1750 Cappelen Forlag 2007 S 47 ISBN 978 82 02 19672 1 V Uibopuu Finnougrierna och deras sprak kapitel om de finsk igriska folkens forflutna och nutid Lund 1988 Marek Stachowski Zur Frage der ursprunglichen Bedeutung von finnisch Lappi Lappland PDF Studia Etymologica Cracoviensia Jagiellonen Universitat Krakau Polen 2002 PDF abgerufen am 23 Marz 2013 Dieselbe Bedeutung Grenzgebiet hat im Deutschen das Wort Mark vgl Danemark Mark Brandenburg u a Johann Jakob Egli Nomina geographica Sprach und Sacherklarung von 42000 geographischen Namen aller Erdraume Friedrich Brandstetter 2 Aufl Leipzig 1893 S 525 Rolf Kjellstrom Samernas liv Carlsson Bokforlag Kristianstad 2003 ISBN 91 7203 562 5 schwedisch Jokkmokkguiderna Dog sledding adventures canoeing and other wilderness adventures in Swedish Lapland Jokkmokks Vintermarknad historiskt perspektiv Abgerufen am 5 November 2018 schwedisch Lapp Same eller Memento vom 18 April 2013 im Webarchiv archive today Website des Samiskt informationscentrum in Ostersund Schweden Abgerufen am 28 Januar 2013 The World Factbook Nicht mehr online verfugbar Central Intelligence Agency archiviert vom Original am 6 Mai 2020 abgerufen am 5 November 2018 englisch Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www cia gov Sami People Nicht 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museet Stockholm 2001 ISBN 91 87636 18 2 a b c d siehe Literatur Die Sami Volk der Sonne und des Windes Ina Wunn Naturreligionen In Peter Antes Hrsg Daran glauben wir Vielfalt der Religionen Vollstandig uberarbeitete Neuauflage Lutherisches Verlagshaus Hannover 2012 ISBN 978 3 7859 1087 0 S 276 277 a b c Manfred Bockl Die kleinen Religionen Europas Woher sie kommen und welchen Einfluss sie haben Patmos Ostfildern 2011 ISBN 978 3 8436 0000 2 S 153 159 insbesondere 154 155 Ralph Tuchtenhagen Religion in Norwegen erschienen in Markus Porsche Ludwig Jurgen Bellers Hrsg Handbuch der Religionen der Welt Bande 1 und 2 Traugott Bautz Nordhausen 2012 ISBN 978 3 88309 727 5 S 327 328 Andreas Luderwaldt Sami Music In Stanley Sadie Hrsg The New Grove Dictionary of Music and Musicians Volume 22 Macmillan Publishers London 2001 S 207 Christine Schlosser Nachwort der Ubersetzerin In Johanna Domokos Michael Riessler Christine Schlosser Hrsg Worte verschwinden fliegen zum blauen Licht Samische Lyrik von Joik bis Rap Samica Band 4 Skandinavisches Seminar der Albert Ludwigs Universitat Freiburg Freiburg 2019 ISBN 978 3 9816835 3 0 S 425 446 Zur Geschichte der samischen Literatur vgl Harald Gaski Die samische Literatur in Kindlers neues Literatur Lexikon Bd 20 Munchen 1996 S 348 351 Veli Pekka Lehtola Vom Tierfell zu uferlosen Ufern Zur Geschichte der lappischen Literatur in Trajekt 5 1985 S 24 35 Vuokko Hirvnonen Saamische sic Literatur In Jurg Glauser Hrsg Skandinavische Literatur Stuttgart Weimar 2 Aufl 2016 S 447 462 Samische Literatur Eine indigene Stimme in der modernen Welt von heute auf norway2019 com Buch und Autoreninfo auf der Website des Persona Verlags Harald Gaski In the Shadow of the Midnight Sun Contemporary Sami Prose and Poetry Washington University Press 1997 Johanna Domokos Michael Riessler Christine Schlosser Hrsg Worte verschwinden fliegen zum blauen Licht Samische Lyrik von Joik bis Rap Samica Band 4 Skandinavisches Seminar der Albert Ludwigs Universitat Freiburg Freiburg 2019 ISBN 978 3 9816835 3 0 Siehe Literatur Die Samen ein Ursprungsvolk in Schweden Peoples and Cultures of the Circumpolar World I Module 3 People of the Coast PDF 259 kB University of the Arctic S 22 Abgerufen am 21 Juli 2015 Sebastian Holzhausen RENRAJDvualka Engagement fur Sapmi Existenzkampf der Sudsami Abgerufen am 5 November 2018 Schwedens Ureinwohner erkampfen vor Gericht einen historischen Sieg NZZ 24 Januar 2020 Hugh Beach Perceptions Of Risk Dilemmas Of Policy Nuclear Fallout In Swedish Lapland In Soc Sci Med Vol 30 No 6 1990 engagingvulnerability se PDF 105 kB S 729 734 abgerufen am 21 April 2021 Per Strand Radioactive fallout in Norway from the Chernobyl accident Studies on the behaviour of radiocaesiums in the environment and possible health impacts Norwegian Radiation Protection Authority Report 1994 2 Osteras ISBN 82 7633 034 7 S 191 196 Mineralrusch i norr In Sveriges Natur Nr 1 2013 S 32 37 Schweizer Investment verdrangt Indigene In srf ch 11 Dezember 2018 Abgerufen am 25 Dezember 2018 rruff info PDF 629 kB Normdaten Sachbegriff GND 4074020 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Samen Volk amp oldid 235404655