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Die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl ereignete sich am 26 April 1986 um 01 23 Uhr im Reaktor Block 4 des Kernkraftwerks Tschernobyl nahe der 1970 gegrundeten ukrainischen Stadt Prypjat Auf der siebenstufigen internationalen Bewertungsskala fur nukleare Ereignisse wurde sie als erstes Ereignis in die hochste Kategorie katastrophaler Unfall INES 7 eingeordnet nicht zu verwechseln mit einem GAU einem technischen Auslegungsstorfall einer kerntechnischen Anlage 1 Reaktor Nr 4 einige Monate nach der ExplosionAnimation des explodierten Tschernobyl Reaktors Nr 4 Position und Uberdeckung mit SchuttReaktor Nr 4 mit dem alten Sarkophag 2016 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Hergang 2 1 Ursachen 2 2 Geplanter Versuchsablauf 2 3 Chronologie 3 Reaktion und Gegenmassnahmen 4 Folgen 4 1 Kontroverse Beurteilung 4 2 Kontaminierte Gebiete 4 3 Exponierte Personengruppen 4 4 Gesundheitliche Folgen 4 4 1 Strahlenkrankheit 4 4 2 Schilddrusenkrebs 4 4 3 Leukamie 4 4 4 Weitere Krebserkrankungen 4 4 5 Genetische und teratogene Schaden 4 4 6 Andere korperliche Gesundheitsfolgen 4 4 7 Autoimmunerkrankungen der Schilddruse 4 4 8 Psychische Gesundheit und psychosoziale Auswirkungen 4 5 Wirtschaft 4 6 Verantwortliches Personal 5 Reaktionen in anderen europaischen Landern 5 1 Bundesrepublik Deutschland 5 1 1 Politische Diskussion zur Kernenergie 5 1 2 Sicherheitsuberprufungen an deutschen Kernkraftwerken 5 1 3 Bodenbelastungen und Auswirkungen bei Frischmilch und Gemuse 5 1 4 Kontaminierte Molke und Entsorgungsprobleme 5 1 5 Pilze und Wildfleisch 5 2 Deutsche Demokratische Republik 5 3 Osterreich 5 3 1 Radioaktive Umweltkontamination 5 3 2 Damalige Massnahmen 5 3 3 Langfristige Auswirkungen 5 3 4 Politische Auswirkungen 5 3 4 1 Vor 1986 Kernkraftwerk Zwentendorf 5 3 4 2 Nach 1986 Atomfreies Osterreich 5 4 Polen 5 5 Frankreich 5 6 Weitere Lander 6 Gegenwartige Situation 6 1 Endgultige Abschaltung des Kraftwerkes 6 2 Erste Schutzhulle 6 3 Zweite Schutzhulle New Safe Confinement 6 4 Russischer Uberfall 2022 7 Gedenken und Rezeption 7 1 Gedenkveranstaltungen 7 2 Nationales Tschornobyl Museum 7 3 Mahnmale 7 4 Ausstellungen Konzerte und andere Aktivitaten 7 5 Bildende Kunst 7 6 Filme 7 6 1 Dokumentarfilme 7 7 Weitere 8 Trivia 9 Siehe auch 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBereits vier Jahre zuvor war es im September 1982 im Block 1 zu einem Unfall der Kategorie INES 5 gekommen mit der gleichen Ursache wie die bekanntere Katastrophe im Jahr 1986 Bei einer unter der Leitung von Anatoli Djatlow durchgefuhrten am 25 April 1986 begonnenen Simulation eines vollstandigen Stromausfalls kam es aufgrund schwerwiegender Verstosse gegen die Sicherheitsvorschriften sowie der bauartbedingten Eigenschaften des graphitmoderierten Kernreaktors vom Typ RBMK 1000 zu einem unkontrollierten Leistungsanstieg der am 26 April um 01 23 44 Uhr zur Explosion des Reaktors und zum Brand des als Moderator eingesetzten Graphits fuhrte Innerhalb der ersten zehn Tage nach der Explosion wurde eine Radioaktivitat von mehreren Trillionen Becquerel in die Erdatmosphare freigesetzt Die so in die Atmosphare gelangten radioaktiven Stoffe darunter die Isotope Caesium 137 mit einer Halbwertszeit HWZ von rund 30 Jahren und Iod 131 HWZ 8 Tage kontaminierten infolge radioaktiven Niederschlags hauptsachlich die Region nordostlich von Tschernobyl sowie durch Windverfrachtung viele Lander in Europa Nach der Katastrophe begannen sogenannte Liquidatoren mit der Dekontamination der am starksten betroffenen Gebiete Unter der Leitung des Kurtschatow Instituts errichtete man bis November 1986 einen aus Stahlbeton bestehenden provisorischen Schutzmantel russisch obekt Ukrytie objekt Ukrytije der meist als Sarkophag bezeichnet wird Uber die weltweiten gesundheitlichen Langzeitfolgen insbesondere jene die auf eine gegenuber der naturlichen Strahlenexposition erhohte effektive Dosis zuruckzufuhren sind gibt es seit Jahren Kontroversen Die WHO halt in einem gemeinsam mit den Vereinten Nationen und der Internationalen Atomenergie Organisation erstellten Bericht insgesamt weltweit ca 4000 Todesopfer vor allem durch Krebserkrankungen fur moglich Direkt der Katastrophe zugeschriebene Todesfalle grosstenteils infolge von akuter Strahlenkrankheit bzw thermischen Verbrennungen viele der Todesopfer hatten sowohl thermische Verbrennungen als auch Strahlenschaden wahrend andere vergleichbare Strahlendosen uberlebten 2 3 4 gab es laut diesem Bericht weniger als 50 5 Die mittelbaren und statistisch ermittelten Todesopferzahlen werden dagegen wesentlich hoher beziffert Die IPPNW bringt in einem Report von 2016 Hunderttausende Todesfalle statistisch in Verbindung mit der Nuklearkatastrophe Unter gesundheitlichen Spatfolgen leiden demnach Millionen Menschen 6 Der im Jahr 2008 veroffentlichte Bericht der UNSCEAR kam zu dem Schluss dass zu diesem Zeitpunkt insgesamt 43 Todesfalle auf den Reaktorunfall zuruckzufuhren waren 7 Als wesentlichster Effekt wurde in den stark kontaminierten Gebieten um Tschernobyl das vermehrte Auftreten von Schilddrusenkrebs beobachtet 8 einer Krebsform mit sehr guter Prognose Dieses vermehrte Auftreten hatte mit einfachen medizinischen Mitteln durch eine sogenannte Iodblockade von der damaligen Regierung verhindert werden konnen 9 Der damalige Generalsekretar des Zentralkomitees der KPdSU Michail Gorbatschow bezeichnete 1986 in einer offentlichen Stellungnahme die westliche Berichterstattung uber das Ungluck mit angeblich Tausenden von Toten als zugellose antisowjetische Hetze und rief in der Rede zur internationalen Zusammenarbeit im Bereich der friedlichen Nutzung der Kernenergie auf 10 2006 schrieb Gorbatschow in einem Buch Tschernobyl sei vielleicht mehr noch als seine Perestroika die wirkliche Ursache fur den Zusammenbruch der Sowjetunion 11 Hergang Bearbeiten nbsp Lage des Kraftwerks in der Nahe der Stadt Prypjat nbsp Satellitenbild der Region aus dem Jahr 1997Ursachen Bearbeiten Die Katastrophe ereignete sich bei einem unter der Leitung von Anatoli Djatlow durchgefuhrten Versuch der einen vollstandigen Ausfall der externen Stromversorgung des Kernreaktors simulieren sollte Dieser Versuch sollte den Nachweis erbringen dass in der Anlage durch den Nachlauf der Hauptturbine genugend elektrische Energie produziert wird um die bei einem Stromausfall weiterhin benotigten Kuhlsysteme bis zum Anlaufen der Dieselgeneratoren versorgen zu konnen Als Hauptursachen fur die Katastrophe gelten erstens die bauartbedingten Eigenschaften des graphit moderierten Kernreaktors Typ RBMK 1000 der im niedrigen Leistungsbereich instabiles Verhalten zeigt und zweitens schwerwiegende Verstosse der Operatoren gegen geltende Sicherheitsvorschriften wahrend des Versuchs insbesondere der Betrieb des Reaktors in diesem instabilen Leistungsbereich 12 Kennzeichnend fur diesen Reaktortyp graphit moderiert ist ein stark positiver Void Koeffizient Bilden sich im Kuhlwasser Dampfblasen zum Beispiel wegen einer lokalen Leistungssteigerung an einer Stelle im Reaktor oder wegen Druckverlusts im Reaktor nach dem Platzen eines Rohres steigt die Reaktivitat im Reaktor und damit die Warmeabgabe Grund hierfur ist dass sich die Neutronenabsorption des Kuhlwassers entsprechend der Dampfblasenbildung reduziert wahrend zugleich die zur Kernspaltung notige Moderationswirkung des im Reaktor verbauten Graphits erhalten bleibt Bei den meisten anderen kommerziellen Reaktortypen ist hingegen der Void Koeffizient negativ weil dort das Kuhlwasser zugleich als Moderator dient Kommt es bei diesen zur Dampfblasenbildung reduziert sich die Reaktivitat und damit auch die Warmeproduktion Beim Unglucksreaktor wurde der Void Koeffizient zudem durch den fortgeschrittenen Abbrand des Kernbrennstoffs weiter erhoht Ausserdem wurde die Einhaltung der betrieblichen Reaktivitatsreserve minimal erforderliche Reaktivitatsbindung durch hinreichend in den Reaktor eingefahrene Steuerstabe nicht vom automatischen Reaktorsicherheitssystem uberwacht Stattdessen war sie lediglich in den Betriebsvorschriften vorgegeben Tatsachlich war der vorgegebene Minimalwert der Reaktivitatsreserve bereits Stunden vor Beginn des Versuchs unterschritten der Reaktor hatte abgeschaltet werden mussen Ausserdem hatte die Betriebsmannschaft bestimmte Sicherheitssysteme abgeschaltet um im Bedarfsfall den Versuch wiederholen zu konnen Die automatisch arbeitenden Sicherheitssysteme hatten das ansonsten planmassig verhindert indem sie wahrend des Versuchs eine Schnellabschaltung ausgelost hatten Die endgultige Auslosung der explosionsartigen Leistungsexkursion ist wahrscheinlich auf eine weitere konstruktive Besonderheit des Steuerstabsystems zuruckzufuhren ein Grossteil der Steuerstabe hat am unteren Ende Graphitspitzen die beim Einfahren aus der oberen Endlage zunachst eine positive Reaktivitatsveranderung Leistungssteigerung in Hohe eines halben b bewirken eine Leistungsminderung bewirken sie erst bei grosserer Einfahrtiefe Als der Schichtleiter Alexander Akimow schliesslich Leonid Toptunow befahl manuell die Reaktorschnellabschaltung russisch Avarijnaya Zashita 5 j kategorii AZ 5 Awarijnaja Saschtschita 5 j kategorii AZ 5 Notfallschutz der 5 Kategorie auszulosen trat genau dieser Effekt ein Viele Stabe fuhren gleichzeitig ein und ihre Graphitspitzen fuhrten dadurch dem Reaktor sogar noch mehr Reaktivitat zu Der wurde prompt uberkritisch das heisst die Kettenreaktion der Kernspaltungen lief auch ohne verzogerte Neutronen immer schneller und war daher nicht mehr regelbar Die Leistung stieg innerhalb von Sekundenbruchteilen auf ein Vielfaches vermutlich das Hundertfache der Nennleistung an Schlagartig verdampften grosse Mengen Kuhlwasser und der dabei entstehende hohe Druck liess den Reaktor bersten Zudem bildeten sich bei den hohen Temperaturen durch chemische Reaktionen des Wasserdampfs mit den weiteren Reaktorkomponenten insbesondere Graphit Moderator und Metall Wasserstoff und Kohlenstoffmonoxid die sich kurz darauf mit Luft mischten was zu einer zweiten Explosion fuhrte Eine weitere Schwache des RBMK Designs als Druckrohrenreaktor war das Fehlen eines Sicherheitsbehalters Fraglich ist allerdings ob ein solcher den Explosionen standgehalten hatte Wesentlich zum Zustandekommen des Unfalls trug eine Verschiebung des Versuchs um rund einen halben Tag bei Die dadurch entstandene lange Haltezeit auf Teillast fuhrte zu einer Anreicherung des Reaktors mit neutronenabsorbierendem Xenon 135 Durch die so genannte Xenonvergiftung wurde das neutronenphysikalische Verhalten des Reaktors wesentlich komplexer und weniger berechenbar Geplanter Versuchsablauf Bearbeiten Auch ein abgeschaltetes Kernkraftwerk ist auf die Versorgung mit elektrischer Energie angewiesen beispielsweise zur Aufrechterhaltung der Kuhlung und fur die Instrumentierung und Uberwachung Im Normalfall wird der Eigenbedarf eines abgeschalteten Kraftwerks aus dem offentlichen Energieversorgungsnetz oder von Nachbarblocken gedeckt Ist das nicht moglich laufen Notstromaggregate an Jedoch benotigen diese eine gewisse Zeit bis sie ausreichend Strom produzieren Im Rahmen einer wegen Wartungsarbeiten anstehenden Abschaltung des Reaktors sollte nun gezeigt werden dass die Rotationsenergie der auslaufenden Turbinen bei gleichzeitig unterstelltem Netzausfall ausreicht die Zeit von etwa 40 bis 60 Sekunden bis zum vollen Anlaufen der Notstromaggregate zu uberbrucken Nach Sicherheitsvorschriften hatte der Versuch eigentlich bereits vor der kommerziellen Inbetriebnahme im Dezember 1983 durchgefuhrt werden sollen Jedoch waren die finanziellen Anreize fur die Projektleiter fur die rechtzeitige Inbetriebnahme so hoch dass dieser eigentlich erforderliche Sicherheitstest erst nachtraglich durchgefuhrt wurde Ein im Block 3 des Kraftwerks bereits durchgefuhrter analoger Versuch war 1985 fehlgeschlagen da die Spannung des Generators an der Hauptturbine zu schnell abfiel so dass die Stromversorgung aus dem Generator nicht gereicht hatte die Zeit bis zum Anspringen und Hochfahren der Notstromaggregate zu uberbrucken 13 Nun sollte der Versuch im Block 4 mit einem verbesserten Spannungsregler wiederholt werden Es war vorgesehen den Versuch bei reduzierter Reaktorleistung zwischen 700 und 1000 MWthermisch durch Schliessung der Dampfzufuhr zu den Turbinen einzuleiten Chronologie Bearbeiten Freitag 25 April 198601 06 Uhr OESZ Als erster Schritt sollte die thermische Leistung des Reaktors von ihrem Nennwert bei 3200 MW auf 1000 MW reduziert werden wie bei einer Regelabschaltung ublich Der Reaktor sollte sowohl fur eine Revision als auch fur den Test heruntergefahren werden 14 13 05 Uhr Etwa 50 Reaktorleistung wurden erreicht Eine der beiden zugeordneten Turbinen wurde abgeschaltet Bei diesen etwa 50 Prozent Leistung wurde der Turbogenerator 7 abgeschaltet 14 Es reicherte sich neutronenabsorbierendes Xenon 135 an 14 00 Uhr Es wurde damit begonnen das Notkuhlsystem abzuschalten Grund dafur war dass bei einem Notkuhlsignal kein Wasser in den Reaktor gepumpt werden sollte 14 Inzwischen war aufgrund erhohter Stromnachfrage auf Anweisung des Lastverteilers in Kiew die Leistungsabsenkung bei einer erreichten Leistung von 1600 MW unterbrochen und der Reaktor mit dieser Leistung konstant weiterbetrieben worden Das Betriebspersonal vergass nun die Notkuhlsysteme wieder zu aktivieren 23 10 Uhr Nachdem der Strombedarf gedeckt war wurde mit dem weiteren Abfahren des Reaktors begonnen Ziel war es 25 Prozent der Nennleistung zu erreichen 14 Samstag 26 April 198600 00 Uhr Eine neue Schichtmannschaft ubernahm den Reaktor 00 28 Uhr Bei 500 MW erfolgte eine Umschaltung innerhalb der Reaktorleistungsregelung Durch einen Bedienfehler durch den der Sollwert fur die Gesamtleistungsregelung moglicherweise nicht richtig eingestellt wurde oder aufgrund eines technischen Defekts sank die Leistung weiter bis auf nur noch etwa 30 MW rund 1 Prozent der Nennleistung Wie nach jeder Leistungsabsenkung erhohte sich die Konzentration des Isotops 135Xe im Reaktorkern Xenonvergiftung Da 135Xe als sog Neutronengift die fur die nukleare Kettenreaktion benotigten Neutronen sehr stark absorbiert nahm aufgrund der Konzentrationszunahme die Reaktivitat des Reaktors immer weiter ab Als die Betriebsmannschaft am 26 April 1986 um 00 32 Uhr die Leistung des Reaktors durch weiteres Ausfahren von Steuerstaben wieder anheben wollte gelang ihr das infolge der mittlerweile aufgebauten Xe Vergiftung nur bis zu etwa 200 MW oder 6 Prozent der Nennleistung Obwohl der Betrieb auf diesem Leistungsniveau unzulassig war laut Vorschrift durfte der Reaktor nicht unterhalb von 20 Prozent der Nennleistung betrieben werden was 640 MW entspricht und sich zu diesem Zeitpunkt ausserdem viel weniger Steuerstabe im Kern befanden als fur einen sicheren Betrieb vorgeschrieben waren wurde der Reaktor nicht abgeschaltet sondern der Betrieb fortgesetzt 01 03 Uhr bzw 01 07 Uhr Beim Schliessen der Turbineneinlassventile lauft normalerweise das Kernnotkuhlsystem an Dieses war jetzt jedoch ausgeschaltet Um dessen Stromverbrauch fur den Versuch zu simulieren wurden nacheinander zwei zusatzliche Hauptkuhlmittelpumpen in Betrieb genommen Der dadurch erhohte Kuhlmitteldurchsatz verbesserte an einigen Stellen die Warmeabfuhr aus dem Reaktorkern und reduzierte demgemass den durchschnittlichen Dampfblasengehalt des Kuhlmittels im Kern Der positive Dampfblasen Koeffizient bewirkte eine globale Reaktivitatsabnahme auf welche die automatische Reaktorregelung mit dem Herausfahren weiterer Steuerstabe reagierte Der Reaktorzustand verschob sich weiter in den unzulassigen Bereich 01 19 Uhr Die Wasserzufuhr in den Reaktor wurde erhoht um so die Warnsignale zum Stand von Wasserspiegel und Druck zu deaktivieren die zu einer Abschaltung gefuhrt hatten Diese Vorgehensweise war laut Betriebsanleitung nicht verboten 14 01 22 Uhr Es gelang den Reaktor zu stabilisieren und den Wasserpegel im Reaktor auf zwei Drittel des vorgeschriebenen Werts zu steigern 14 nbsp Kontrollraum des Reaktors Nr 4 nbsp Einfahrweite der Steuerstabe grun und der von unten eingefahrenen gekurzten Absorberstabe gelb in Zentimetern Uhrzeit 01 22 30 etwa 75 Sekunden vor der Explosion 15 01 23 04 Uhr Der eigentliche Test begann durch Schliessen der Turbinenschnellschlussventile Dadurch wurde die Warmeabfuhr aus dem Reaktor unterbrochen sodass die Temperatur des Kuhlmittels nun anstieg Infolge des positiven Dampfblasen Koeffizienten kam es jetzt zu einem Leistungsanstieg auf den die automatische Reaktorregelung folgerichtig mit dem Einfahren von Steuerstaben reagierte Infolge der relativ langsamen Einfahrgeschwindigkeit der Steuerstabe konnte die Leistung allerdings nicht stabilisiert werden sodass der Neutronenfluss weiter anstieg Dies bewirkte einen verstarkten Abbau der im Kern angesammelten Neutronengifte insbesondere 135Xe Dadurch stiegen Reaktivitat und Reaktorleistung weiter an wodurch immer grossere Mengen an Dampfblasen entstanden die ihrerseits wieder die Leistung erhohten Die Effekte schaukelten sich so gegenseitig auf 01 23 40 Uhr Der Schichtleiter Alexander Akimow gibt Leonid Toptunow den Befehl manuell den Knopf des Havarieschutzes auszulosen Typ 5 Notabschaltung des Reaktors Dazu wurden alle zuvor aus dem Kern entfernten Steuerstabe wieder in den Reaktor eingefahren Nun zeigte sich ein weiterer Konzeptionsfehler des Reaktortyps Durch die an den Spitzen der Stabe angebrachten Graphitblocke wurde beim Einfahren eines vollstandig herausgezogenen Stabs die Reaktivitat dort kurzzeitig erhoht bis der Stab tiefer in den Kern eingedrungen war 12 Dadurch entstand unten im Reaktor ein Bereich in dem die Leistung die Auslegung der Struktur uberschritt das erhitzte Metall dehnte sich aus und blockierte weiteres Einfahren der Steuerstabe 01 23 44 Uhr Die durch das gleichzeitige Einfahren aller Stabe massiv gesteigerte Neutronenausbeute liess die Reaktivitat so weit ansteigen dass schliesslich mehr prompte Neutronen d h ohne die verzogerten Neutronen erzeugt wurden als fur den Erhalt der Kettenreaktion notig war prompte Uberkritikalitat und infolgedessen die Leistung innerhalb von Sekundenbruchteilen das Hundertfache des Nennwerts uberschritt nbsp Die Stufen der Zerstorung des KernreaktorsDurch diese Leistungsexkursion im Reaktorkern erhitzten sich Kuhlwasser Graphit Steuerstabe und Brennstabe enorm Erste Explosionen fanden moglicherweise in den Brennelementen statt 16 Nachfolgend begannen Druckrohren zu bersten 17 so dass die Reaktorauslegung uberschritten wurde die maximal zwei gleichzeitig zerstorte Kanale vorsah 18 Die einfahrenden Steuerstabe erreichten nicht die Endposition 17 sondern wurden moglicherweise durch eine uberdruckbedingte Verschiebung von Reaktorbauteilen blockiert 19 Das Zirconium in den Ummantelungen der Brennstabe ebenso wie der Graphit konnten nun mit dem heissen Dampf reagieren Wasserstoff und Kohlenstoffmonoxid entstanden in grosseren Mengen und konnten aufgrund der Beschadigungen des Reaktorkerns entweichen Unterhalb des Reaktorgebaudedeckels bildeten diese mit dem Sauerstoff der Luft ein explosives Gemisch aus Wassergas das sich vermutlich entzundete und zu einer zweiten Explosion nur Sekunden nach der nuklearen Leistungsexkursion fuhrte Welche Explosion zum Abheben des uber 1000 Tonnen schweren Deckels des Reaktorkerns biologischer Schild fuhrte ist unklar Explosionen zerstorten auch das nur als Wetterschutz ausgebildete Dach des Reaktorgebaudes sodass der Reaktorkern nun nicht mehr eingeschlossen war und direkte Verbindung zur Atmosphare hatte Der gluhende Graphit im Reaktorkern fing sofort Feuer Insgesamt verbrannten wahrend der folgenden zehn Tage 250 Tonnen Graphit das sind etwa 15 Prozent des Gesamtinventars Grosse Mengen an radioaktiver Materie wurden durch die Explosionen und den Brand des Graphits in die Umwelt freigesetzt wobei die hohen Temperaturen des Graphitbrandes fur eine Freisetzung in grosse Hohen sorgten Insbesondere die leicht fluchtigen Isotope 131I und 137Cs bildeten gefahrliche Aerosole die in einer radioaktiven Wolke teilweise Hunderte oder gar Tausende Kilometer weit getragen wurden bevor sie der Regen aus der Atmosphare wusch Radioaktive Stoffe mit hoherem Siedepunkt wurden hingegen vor allem in Form von Staubpartikeln freigesetzt die sich in der Nahe des Reaktors niederschlugen 04 30 Uhr Akimow meldete einem Mitglied der Kraftwerksleitung Nikolai Fomin dass der Reaktor intakt geblieben sei Obwohl uberall Bruchstucke der Brennstabe sowie Graphitelemente verstreut lagen und die Situation bei Tageslicht offensichtlich war beharrten die Operatoren sowie die Kraftwerksleitung noch bis zum Abend des 26 April darauf dass der Reaktor intakt sei und nur gekuhlt werden musse Entsprechende Meldungen wurden nach Moskau ubermittelt Dieser Umstand ist nach Grigori Medwedew die Hauptursache fur die spate Evakuierung der Stadt Prypjat 20 Gegen 05 00 Uhr Die Brande ausserhalb des Reaktors waren durch die Werkfeuerwehr geloscht Block 3 wurde abgeschaltet Gegen 15 12 Uhr Der Werksfotograf Anatoli Rasskasow machte von einem Hubschrauber aus die ersten Aufnahmen der radioaktiven Rauchfahne und des zerstorten Reaktorblocks 4 Ein Grossteil seiner Aufnahmen waren infolge der hohen Strahlungsaktivitat geschwarzt Einige Abzuge behielt er fur sich und die anderen Fotos mitsamt den Negativen wurden dem Notfallstab und den Sicherheitsbehorden ubergeben Einige Aufnahmen wurden erst am 30 April 1986 retuschiert im sowjetischen Fernsehen gezeigt um das Ausmass des Unglucks weniger dramatisch darstellen zu konnen Sonntag 27 April 1986Die Blocke 1 und 2 wurden um 01 13 bzw 02 13 Uhr abgeschaltet Es wurde begonnen den Reaktor von Block 4 mit Blei Bor Dolomit Sand und Lehm zuzuschutten Dies verringerte die Spaltproduktfreisetzung und deckte den brennenden Graphit im Kern ab Insgesamt wurden ca 40 t Borcarbid abgeworfen um die Kettenreaktion zu unterbinden ca 800 t Dolomit um den Graphitbrand zu unterdrucken und die Warmeentwicklung zu verringern ca 2400 t Blei um die Gammastrahlung zu verringern wie auch eine geschlossene Schicht uber dem schmelzenden Kern zu bilden und ca 1800 t Sand und Lehm um die radioaktiven Stoffe zu filtern 14 Rund 1800 Hubschrauberfluge waren hierfur notig Das zur Kuhlung in den Block 4 eingeleitete Wasser sammelte sich aufgrund der geborstenen Leitungen in den Raumen unter dem Reaktor wo es stark kontaminiert wurde und mit etwa 1000 Rontgen 10 Gray pro Stunde strahlte 12 Zur gleichen Zeit begann die Evakuierung der in der Nahe liegenden Stadt Prypjat mit 48 000 Einwohnern Montag 28 April 198609 00 Uhr Im uber 1200 Kilometer entfernten Kernkraftwerk Forsmark in Schweden wurde aufgrund erhohter Radioaktivitat auf dem Gelande automatisch Alarm ausgelost 21 Messungen an der Arbeitsbekleidung der Angestellten ergaben erhohte radioaktive Werte Nachdem die eigenen Anlagen als Verursacher hatten ausgeschlossen werden konnen richtete sich der Verdacht aufgrund der aktuellen Windrichtung gegen eine kerntechnische Anlage auf dem Gebiet der Sowjetunion 21 00 Uhr Nachdem die sowjetischen Behorden zunachst eine Nachrichtensperre erlassen hatten meldete die amtliche Nachrichtenagentur TASS erstmals einen Unfall im Kernkraftwerk Tschernobyl Um 21 30 Uhr wurde in der Nachrichtensendung Wremja eine Meldung verlesen dass der Reaktor in Tschernobyl beschadigt sei und man Massnahmen zur Beseitigung der Folgen der Havarie ergriffen habe Um 19 32 Uhr MEZ schickte die Deutsche Presse Agentur eine erste Eilmeldung an die Nachrichtenredaktionen in der Bundesrepublik Deutschland ab Dienstag 29 April 1986Sowjetische Quellen sprachen erstmals von einer Katastrophe und von zwei Todesopfern 22 Internationale Medien berichteten erstmals ausfuhrlicher uber den Unfall verfugten aber uber kein Bild oder Filmmaterial vom Unglucksort US Militarsatelliten lieferten ab dem Nachmittag erste Aufnahmen und Informationen die nicht an die Offentlichkeit gelangten Mittwoch 30 April 1986Im sowjetischen Fernsehen wurde erstmals ein Foto vom Unglucksort gezeigt das aber retuschiert war Die ARD Nachrichtensendung Tagesschau zeigte dieses Foto ebenfalls 23 Donnerstag 1 Mai 1986Der erst im Februar 1986 in die Erdumlaufbahn entsandte franzosische Erderkundungssatellit SPOT 1 lieferte den internationalen Fernsehmedien Aufnahmen von Infrarotbildern der nuklearen Rauchfahne uber dem Reaktor Am 3 Mai lieferten auch Landsat Satelliten erstmals Aufnahmen die allerdings sehr ungenau waren und keine Aufschlusse uber das Ausmass der Katastrophe geben konnten 4 und 5 Mai 1986Es wurde unterhalb der Anlage begonnen gasformigen Stickstoff einzublasen um so das Feuer zu ersticken Zunachst hatte dies den Nebeneffekt dass die Warme im Kern anstieg und so auch mehr radioaktive Partikel hinausgeblasen wurden 14 6 Mai 1986Die Freisetzung der Spaltprodukte war weitgehend unterbunden Man begann ein Stickstoffkuhlsystem unter dem Reaktor einzubauen 14 Reaktion und Gegenmassnahmen Bearbeiten nbsp Karte von Tschernobyl und Prypjat mit den am meisten signifikant radioaktiv verstrahlten GebietenNachdem Prypjat am 27 April 1986 evakuiert worden war erfasste der nachste Evakuierungs Schritt bis zum 3 Mai samtliche Einwohner aus einem Umkreis von 10 km um den Reaktor Am 4 Mai 1986 wurde ein Gebiet 30 km um den Reaktor evakuiert davon waren weitere 116 000 Menschen betroffen Der grosste Teil der Evakuierungen wurde von den Reserven der Sowjetarmee durchgefuhrt In den folgenden Jahren wurden nochmals 210 000 Einwohner umgesiedelt Mittlerweile betragt die Sperrzone 4300 km 24 was einem Kreis mit dem Radius von 37 km entspricht Zunachst war die Reaktion auf den Unfall in Tschernobyl von einer Unterschatzung der Lage und von Desinformation gepragt So war die sowjetische Regierung noch am Morgen nach der Explosion nur uber ein Feuer im Atomkraftwerk informiert nicht uber eine Explosion Erst als der Zivilschutz in Prypjat am Tag gefahrlich hohe Strahlungsbelastungen mass und nach Moskau meldete berief Parteichef Michail Gorbatschow einen Krisenstab ein und entsandte Experten zum Unglucksort Zwar war in Prypjat von einem Zwischenfall die Rede es wurde jedoch nur die Anweisung gegeben Iodtabletten einzunehmen und Fenster wie Turen zu schliessen Die Stadt liegt weniger als 5 km von dem Atomkraftwerk entfernt in dem auch ein Grossteil der Einwohner arbeitete Wahrend 30 Stunden nach der Explosion im Reaktorblock 4 mit der Evakuierung der Stadt Prypjat mit Hilfe von 1000 Bussen begonnen wurde richteten sich die Experten dort zunachst ohne jegliche Schutzmassnahmen gegen die radioaktive Belastung ein Erst als man zwei Tage nach der Explosion erhohte Radioaktivitat an einem Atomkraftwerk in Schweden mass und Wissenschaftler herausfanden dass die Strahlung von ausserhalb kam fragte man in Moskau nach ob dort Ursachen bekannt seien Nun unternahm man die ersten Schritte um den havarierten gluhenden Reaktorblock zu kuhlen und weitere sich auftuende Probleme zu vermeiden Um die Strahlung zu mindern warf man von Hubschraubern die teils aus Afghanistan abgezogen worden waren aus einer Hohe von 200 m Sand und Borsaure in den Reaktorblock Doch zeigte dies keine Wirkung und die Temperatur stieg Daraufhin entschied man Blei zu verwenden Das Loschwasser das sich unter dem Reaktor gesammelt hatte drohte in Beruhrung mit dem geschmolzenen Corium aus Brennstaben Graphit und Beton zu kommen was zu einer Dampfexplosion hatte fuhren konnen 25 Man entschloss sich das Loschwasser mit Hilfe der Feuerwehr aus Prypjat abzupumpen Zudem entschied man sich mit der Hilfe von eilig nach Tschernobyl verlegten Bergleuten einen 150 Meter langen Zugang vom dritten unter den vierten Reaktorblock zu graben und dort eine Kammer mit einem Rauminhalt von 4500 m auszuheben um eine komplexe Kuhlanlage zu installieren Letztlich wurde diese Kammer mit Beton ausgefullt denn man wollte vermeiden dass die Strahlung das Grundwasser um den Reaktor das die gesamte Ukraine versorgte verseuchte Als weitere Massnahmen riss man alle kleinen Dorfer um Prypjat ab und versuchte einen Grossteil der Tiere zu toten Zwar ging die Evakuierung im Umkreis um das Kraftwerk weiter bis schliesslich eine 30 km Zone geraumt wurde die Bevolkerung in den umliegenden Gebieten wurde aber nach wie vor nicht uber die Gefahr in Kenntnis gesetzt da man eine Massenpanik vermeiden wollte Wahrend der Feierlichkeiten zum 1 Mai befanden sich besonders viele Menschen im Freien ohne uber die Gefahr informiert zu sein International wurde der Vorfall aber mittlerweile bekanntgegeben Am 5 Mai besuchte Hans Blix Direktor der IAEA auf Einladung von Gorbatschow Tschernobyl und besichtigte bei einem Hubschrauberflug den havarierten Reaktor Auf einer Pressekonferenz in Moskau kundigten Blix und die sowjetischen Verantwortlichen offentlich eine internationale Konferenz zum Tschernobyl Vorfall in Wien an auf der die Sowjetunion alle verfugbaren Informationen zur Verfugung stellen wollte Am 14 Mai wandte sich Gorbatschow in einer Fernsehansprache an das Volk und stimmte die Menschen auf die Bewaltigung der Folgen des Unglucks ein Kurz darauf wurde damit begonnen zur Versiegelung des havarierten Reaktors und zur Sauberung des stark belasteten Umkreises des Kraftwerks eine grosse Zahl von Helfern nach Tschernobyl zu bringen Die sogenannten Liquidatoren die unter dem Oberbefehl von General Nikolai Tarakanow jeweils nur fur kurze Zeit unter lebensgefahrlichen Bedingungen tatig waren hatten nun die Aufgabe das restliche Gebiet zu dekontaminieren Die Liquidatoren wurden zum Teil unter den aus der 30 km Sperrzone Evakuierten rekrutiert es waren jedoch auch u a Soldaten und Reservisten im Einsatz Die nachste grosse Gegenmassnahme bestand darin das Dach des vierten Reaktorblocks von hoch verstrahltem Material zu reinigen Dies war der erste Schritt langfristigen Schutz gegen die Strahlung zu gewahrleisten Uber dem havarierten Reaktor wurde ein Sarkophag aus Stahl und Beton gebaut Dies geschah mit Hilfe von Hubschraubern und Kranen die mit Stahl und Bleiplatten vor der Strahlung geschutzt wurden Die Arbeiten auf dem Dach des Reaktors wo die Strahlenbelastung am grossten war sollten zuerst von ferngesteuerten Fahrzeugen erledigt werden Nachdem diese jedoch unter den extremen Bedingungen versagt hatten kamen auch hier Menschen zum Einsatz 26 Laut offiziellen Angaben liegen 97 der Brennstabe begraben unter dem Sarkophag jedoch wird diese Angabe bezweifelt da schon bei der Explosion mehr als 3 von deren Masse aus dem vierten Reaktorblock geschleudert wurde 27 Um den radioaktiven Staub auf dem Boden zu binden wurde um den Reaktor mit Hubschraubern eine klebrige Substanz auf Polymerbasis verteilt der man den Namen Burda russisch fur dunne Bruhe gab In den Siedlungen wurden die Dacher aller Gebaude gesaubert Auf dem Reaktorgelande wurden 300 000 m kontaminierte Erde abgetragen in Graben geschoben und mit Beton zugedeckt In den Folgejahren lebten etwa 300 Liquidatoren in der Sperrzone die am Neubau und der Instandhaltung des alten Sarkophags beteiligt waren Folgen BearbeitenDie wichtigsten freigesetzten Radionuklide mit geschatzter freigesetzter Aktivitat 28 Radio nuklid T1 2 29 Aktivitat 2021 Masse 1015 Bq g 85Kr 10 8 a 33 3 5 2 290133Xe 5 25 d 6 500 939129mTe 33 6 d 240 215132Te 3 2 d 1 150 100131I 8 02 d 1 760 382133I 20 8 h 910 21134Cs 2 06 a 47 0 000 36 980136Cs 13 2 d 36 13137Cs 30 2 a 85 38 26 58789Sr 50 5 d 115 10690Sr 28 8 a 10 4 1 959103Ru 39 3 d gt 168 140106Ru 374 d gt 73 599140Ba 12 8 d 240 8995Zr 64 0 d 84 10599Mo 2 74 d gt 72 4141Ce 32 5 d 84 79144Ce 285 d 84 713239Np 2 36 d 400 46238Pu 87 7 a 0 015 0 011 23239Pu 24 100 a 0 013 0 013 5 661240Pu 6 560 a 0 018 0 018 2 142241Pu 14 4 a 2 6 0 5 682242Pu 375 000 a 0 000 04 0 000 04 274242Cm 163 d 0 4 3Kontroverse Beurteilung Bearbeiten Die Folgen der Reaktorkatastrophe werden nach wie vor sehr kontrovers erortert Ein im September 2005 veroffentlichter Report des Tschernobyl Forums beschreibt die gesundheitlichen okologischen und soziookonomischen Auswirkungen aus der Sicht der Mitglieder dieses Forums Das Tschernobyl Forum ist eine Arbeitsgruppe unter dem Dach der Internationalen Atomenergie Organisation IAEO Das Tschernobyl Forum besteht aus vier Nebenorganen der Vereinten Nationen dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen UNEP dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen UNDP dem UN Nothilfekoordinator OCHA und dem Wissenschaftlichen Komitee der Vereinten Nationen uber die Wirkungen atomarer Strahlungen UNSCEAR vier autonomen Organisationen die mit der UNO durch Vertrage verbunden sind der Internationalen Atomenergie Organisation IAEO der Weltbank der Weltgesundheitsorganisation WHO und der Ernahrungs und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen FAO sowie aus den Regierungen von Belarus Russland und der Ukraine Die Ausarbeitung des Tschernobyl Forums wird von einigen Wissenschaftlern und Nichtregierungsorganisationen wie Greenpeace oder IPPNW kritisiert Dem Report werden Parteilichkeit vorsatzliche Verharmlosung der Folgen des Reaktorunglucks sowie methodische Mangel vorgeworfen So umfasse die Studie lediglich die Folgen in Belarus Russland und der Ukraine obwohl ein erheblicher Teil der Strahlenbelastungen in Mittel und Westeuropa anfiel Ausserdem habe die Studie des Tschernobyl Forums Publikationen die hohere Opferzahlen nahelegen unberucksichtigt gelassen Schliesslich wird kritisiert dass die Untersuchungen erst funf Jahre nach dem Ungluck begonnen wurden Mit The Other Report on Chernobyl Kurzbezeichnung TORCH wurde ein Gegenreport zur Ausarbeitung des Tschernobyl Forums veroffentlicht Dieser Report wurde von den britischen Wissenschaftlern Ian Fairlie und David Sumner erarbeitet Er sagt weitaus schwerwiegendere gesundheitsschadigende Folgen des Reaktorunglucks voraus In Auftrag gegeben wurde die Studie von der Grunen Europaabgeordneten Rebecca Harms und unterstutzt von der Altner Combecher Stiftung fur Okologie und Frieden Die nachfolgenden Angaben stammen im Wesentlichen aus obigen beiden Studien 30 31 Beide Studien arbeiten mit dem nuklearmedizinisch umstrittenen Linear No Threshold Modell welches davon ausgeht dass eine geringe Strahlenbelastung uber einen langen Zeitraum im Wesentlichen genau so erbgutschadigend ist wie eine hohe Strahlenbelastung uber einen kurzen Zeitraum Dabei wird ignoriert dass lebende gesunde Zellen uber gut untersuchte DNA Reparaturmechanismen verfugen die eine Schadigung des Erbguts bis zu einem gewissen Grad reparieren konnen So gibt es auf der Welt Wohngegenden in denen stellenweise eine Jahresdosis von 500 mSv durch naturliche Radioaktivitat erreicht wird ohne dass dort uber langere Zeitraume eine erhohte Krebsrate festgestellt werden konnte 32 33 Die UN Kommission erkennt einen Zusammenhang zwischen dem Reaktorungluck und dem Anstieg von Schilddrusenkrebs an 34 Kontaminierte Gebiete Bearbeiten nbsp Caesium 137 Kontamination im Jahr 1996 in Belarus Russland und der Ukraine in kBq m Der grosste Teil der Freisetzungen radioaktiver Stoffe fand in den ersten zehn Tagen nach der Explosion statt Etwa 15 Prozent der Freisetzung erfolgte direkt durch die Kritikalitatsexkursion am 26 April 1986 der restliche Teil verteilte sich in den folgenden Tagen aufgrund des Graphitbrandes Aufgrund der hohen Temperatur beim bauartbedingten Graphitbrandes gelangten gasformige oder leicht fluchtige Stoffe z B Jod oder Casium in Hohen von 1 5 bis 10 km 35 Die Wolken mit dem radioaktiven Fallout verteilten sich zunachst uber weite Teile Europas und schliesslich uber die gesamte nordliche Halbkugel Wechselnde Luftstromungen trieben sie zunachst nach Skandinavien dann uber Polen Tschechien Osterreich Suddeutschland und bis nach Norditalien Eine dritte Wolke erreichte den Balkan Griechenland und die Turkei Innerhalb dieser Lander wurde der Boden je nach regionalen Regenfallen unterschiedlich hoch belastet Vollends fur die menschliche Nutzung aufgegeben werden mussten ca 6400 km an landwirtschaftlicher Flache und Waldgebieten die nahe dem Kraftwerk liegen und dementsprechend sehr hoch belastet sind 36 Insgesamt wurden etwa 218 000 km mit mehr als 37 kBq m Caesium 137 radioaktiv belastet Mehr als 70 Prozent dieser Gebiete liegen in Russland der Ukraine und Belarus Wahrend hier die starksten Konzentrationen an fluchtigen Nukliden und Brennstoffpartikeln entstanden wurde mehr als die Halfte der Gesamtmenge der fluchtigen Bestandteile und heissen Partikel ausserhalb dieser Lander abgelagert Finnland Schweden Norwegen Bulgarien Rumanien Polen Deutschland Osterreich und Jugoslawien erhielten jeweils mehr als 1015 Bq an Caesium 137 Zu den weniger betroffenen Staaten Europas gehorten Belgien Niederlande Luxemburg Frankreich Grossbritannien Irland Spanien und Portugal 37 Einige Regionen in Grossbritannien und Skandinavien sowie im Alpenraum sind teilweise hohen Casium Kontaminationen ausgesetzt die Belastung nimmt im Laufe der Jahre nur langsam ab weil die Halbwertszeiten einiger radioaktiver Isotope des Fallout mehrere Jahrzehnte betragen In einigen Landern gelten weiterhin Einschrankungen bei Produktion Transport und Verzehr von Lebensmitteln die immer noch durch den radioaktiven Niederschlag von Tschernobyl belastet sind 38 Insgesamt wurden in Europa etwa 3 900 000 km das heisst 40 Prozent der Gesamtflache mit mindestens 4 kBq m 137Cs kontaminiert 39 Ausserhalb Europas waren vor allem Vorderasien und Nordafrika betroffen 37 Osterreich gehorte zu den am starksten betroffenen Landern Es kam zu einer durchschnittlichen 137Cs Kontamination von 18 7 kBq m Die Maximalwerte erreichten in einigen Gegenden fast 200 kBq m Hohere Werte wurden nur in Belarus Russland und der Ukraine sowie einigen Gebieten Skandinaviens gemessen 40 In den am starksten belasteten Gebieten Deutschlands im Sudosten von Bayern lagen die Bodenkontaminationen bei bis zu 74 kBq m 137Cs Noch immer sind in einigen Regionen im Suden Deutschlands Pilze Waldbeeren und Wildtiere vergleichsweise hoch belastet Laut Bundesamt fur Strahlenschutz ist die Kontamination dort rund zehnmal hoher als im Norden Deutschlands Im Jahr 2002 wurden im Muskelfleisch von Wildschweinen aus dem Bayerischen Wald 137Cs Werte von bis zu 20 kBq kg gemessen Hierbei betrug der Durchschnittswert 6 4 kBq kg und damit mehr als das Zehnfache des EU Grenzwerts von 0 6 kBq kg 41 Laut einem Bericht des Daily Telegraph war 2014 die Strahlenbelastung der Wildschweine in Sachsen immer noch so hoch dass 297 von 752 erlegten Tieren den Grenzwert von 0 6 kBq kg uberschritten und vernichtet werden mussten 42 Die durch das Reaktorungluck in Tschernobyl verursachte mittlere effektive Dosis eines Erwachsenen ging in Deutschland von 0 11 mSv im Jahr 1986 auf weniger als 0 012 mSv im Jahre 2009 zuruck Zum Vergleich Sie lag damit im Bereich der durch die in der Atmosphare durchgefuhrten Kernwaffenversuche verursachten Belastung die mit weniger als 0 01 mSv angegeben wird Die mittlere effektive Dosis durch naturliche Strahlenexposition liegt im Mittel bei 2 1 mSv pro Jahr die durch rontgendiagnostische und nuklearmedizinische Untersuchungen verursachte kunstliche Strahlenexposition bei etwa 1 8 mSv pro Jahr 43 Die in den Jahren 2004 bis 2009 vom vTI Institut fur Fischereiokologie durchgefuhrten Messungen der Radioaktivitat in Speisefischen von Nord und Ostsee zeigen dass die radioaktive Belastung der Fische mit 137Cs in der Ostsee auf Grund der Katastrophe von Tschernobyl um eine Grossenordnung uber der Belastung von Fischen aus der Nordsee lag Die radioaktive Belastung lag allerdings deutlich unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte 44 Am 5 April 2020 teilte der ukrainische Umweltinspektionsdienst mit dass durch einen Waldbrand auf einer Flache von rund 1 km in der Sperrzone um das Kernkraftwerk Radioaktivitat freigesetzt wurde 45 Als Ursache fur den Waldbrand wird vermutet dass Anwohner am 4 April 2020 den Brand durch das illegale Verbrennen von Mull ausgelost haben 46 Zwei Wochen nach Ausbruch waren nach Auswertungen von Satellitenbildern schatzungsweise 115 km abgebrannt Daruber hinaus kam es aufgrund der Feuer zu anhaltendem und dichtem Smog in Kiew 47 Durch die Feuer wurden in der benachbarten Oblast Schytomyr 38 Wohnhauser zerstort nachdem die Brande auf Dorfer ubergegriffen hatten 48 Die Brande wurden von mehr als 700 Feuerwehrleuten bekampft die auch Hubschrauber einsetzten 49 Zur Unterstutzung und Eindammung bzw Loschung der Brande stellte die Bundesrepublik Deutschland 80 Dosimeter zur Radioaktivitatsmessung sowie ein Tankloschfahrzeug zur Verfugung 46 Exponierte Personengruppen Bearbeiten nbsp Herz der Medaille der Liquidatoren nbsp Weitere Medaillen von TschernobylUnmittelbar nach dem Ungluck und bis Ende 1987 wurden etwa 200 000 Aufraumarbeiter Liquidatoren eingesetzt Davon erhielten ca 1000 innerhalb des ersten Tages nach dem Ungluck Strahlendosen im Bereich von 2 bis 20 Gray Gy Die spater eingesetzten Liquidatoren erhielten demgegenuber wesentlich geringere Strahlendosen bis zu maximal etwa 0 5 Gy bei einem Mittelwert von etwa 0 1 Gy Die Zahl der Liquidatoren erhohte sich nach Angaben der WHO in den folgenden Jahren auf 600 000 bis 800 000 Die Zahl ist nicht exakt bezifferbar da nur 400 000 Liquidatoren registriert wurden und auch deren Daten unvollstandig sind Die Liquidatoren wurden spater fur ihre Arbeit mit einer Medaille gewurdigt Im Fruhjahr und Sommer 1986 wurden etwa 116 000 Personen aus der 30 Kilometer Zone rund um den Reaktor evakuiert Spater wurden zirka 240 000 weitere Personen umgesiedelt Fur die ukrainischen Evakuierten wurde ein mittlerer Dosiswert von 17 mSv Schwankungsbereich 0 1 bis 380 mSv errechnet fur die weissrussischen Evakuierten ein Mittelwert von 31 mSv mit einem maximalen Durchschnittswert in zwei Ortschaften von 300 mSv In den ersten Tagen nach dem Unfall fuhrte die Aufnahme von radioaktivem Iod mit der Nahrung zu stark schwankenden Schilddrusendosen in der allgemeinen Bevolkerung von im Mittel etwa 0 03 bis 0 3 Gy mit Spitzenwerten bis zu etwa 50 Gy Eine Ausnahme davon bildeten die wenigen Einwohner von Prypjat die durch die rechtzeitige Ausgabe von Tabletten mit stabilem Jod Iodblockade wesentlich geringere Schilddrusendosen erhielten Die nicht evakuierte Bevolkerung erhielt wahrend der mehr als 20 Jahre seit dem Unfall sowohl durch externe Bestrahlung als auch durch Aufnahme mit der Nahrung als interne Strahlenexposition effektive Gesamtdosen von im Mittel etwa 10 bis 20 mSv bei Spitzenwerten von einigen 100 mSv Die funf Millionen Betroffenen in kontaminierten Gebieten erhalten generell Tschernobyl bedingte Dosen von unter 1 mSv Jahr doch rund 100 000 erhalten immer noch mehr als 1 mSv pro Jahr Siehe auch Auswirkung von Strahlenbelastungen Gesundheitliche Folgen Bearbeiten Laut WHO und IAEA 2008 starben an den Folgen akuter Strahlenkrankheit knapp 50 Menschen 28 In den drei am starksten betroffenen Landern sei aufgrund der erhohten Strahlenexposition mit etwa 9000 zusatzlichen todlichen Krebs und Leukamieerkrankungen zu rechnen 50 Fur Gesamteuropa schatzte Elisabeth Cardis 2006 ab dass bis 2065 mit etwa 16 000 zusatzlichen Schilddrusenkrebserkrankungen und 25 000 sonstigen zusatzlichen Krebserkrankungen zu rechnen sei Die am besten dokumentierte Gesundheitsfolge ist ein signifikanter Anstieg der Schilddrusenkrebserkrankungen um etwa 1800 Falle nach dem Unfall Laut UNSCEAR ist dies der grosste Anstieg von Erkrankungen an einer einzelnen Krebsart der durch ein einzelnes Ereignis ausgelost wurde Die zweite umfassend untersuchte Erkrankung ist Leukamie insbesondere unter Kindern und Aufraumarbeitern Manche Studien fanden eine erhohte Rate andere nicht Viele Wissenschaftler sind der Ansicht dass es noch zu fruh sei definitive Schlussfolgerungen zur Zahl der Leukamiefalle zu ziehen 51 Bezuglich der Zahl der Todesfalle gibt es eine bis heute andauernde erbitterte Debatte Dies ist zum Teil auf die methodischen Schwierigkeiten zuruckzufuhren niedrige Strahlendosen mit statistischen Krankheitseffekten in Verbindung zu bringen Zudem wird der unfallbedingte Anstieg der Krebsfalle von einer viel grosseren Zahl von Krebsfallen uberlagert die auch ohne den Unfall aufgetreten waren Nicht zuletzt spielen politische Motivationen bei diesen Schatzungen eine Rolle 51 In Publikationen von atomenergiekritischen Verbanden und Umweltorganisationen finden sich hundertfach hohere Zahlen von Erkrankungen und Todesfallen als in den Massenmedien 52 Angesichts der anhaltenden Kontroverse riefen IAEA und andere internationale Organisationen das Tschernobyl Forum zusammen um einen autoritativen Konsens zu formulieren Im September 2005 kam das Forum zu dem Schluss dass die Gesamtzahl der auf den Unfall zuruckzufuhrenden Todesopfer bei etwa 4000 liege Die Rezeption dieses Reports war jedoch keineswegs einheitlich zustimmend Das Hauptproblem war dass sich der Bericht auf die am schwersten betroffenen Gebiete von Belarus der Ukraine und Russlands beschrankte und damit die grossere Gesamtbevolkerung dieser sowie weiterer Lander ignorierte 51 Neben Krebs sind wohl die sozialen und psychischen Traumata die grossten Probleme fur die Bevolkerung in den Gebieten um Tschernobyl 51 Einige Wissenschaftler halten diese psychischen Folgen fur das grosste Gesundheitsproblem infolge des Unfalls 53 Die belarussische Autorin und Nobelpreistragerin Swetlana Alexijewitsch thematisiert in ihrem Werk diesen Aspekt der Katastrophe 54 Strahlenkrankheit Bearbeiten Bei 134 Personen insbesondere bei Kraftwerksbeschaftigten und Feuerwehrleuten wurde unmittelbar nach dem Ereignis eine Strahlenkrankheit diagnostiziert 28 von ihnen starben im Jahr 1986 infolge der Strahlenkrankheit die meisten in den ersten Monaten nach dem Reaktorunfall In den Jahren 1987 bis 2004 starben 19 weitere von der Strahlenkrankheit betroffene Helfer einige davon moglicherweise an den Langzeitfolgen der Strahlenkrankheit 55 Schilddrusenkrebs Bearbeiten Schilddrusenkrebs ist eine seltene Krebserkrankung des Hormonsystems mit einer weltweiten Pravalenz von 4 7 100 000 bei Frauen und 1 5 100 000 bei Mannern In den meisten Regionen der Erde wurde in den vergangenen 30 Jahren ein deutlicher Anstieg der Zahl der Erkrankungen beobachtet Die Ursachen hierfur sind noch nicht geklart 56 Die Schilddruse ist ein Organ das fur die Produktion von Schilddrusenhormonen Iod benotigt und dieses daher aktiv aufnimmt und speichert Zudem ist es ein kleines Organ sodass auch geringe Mengen radioaktiven Iods eine hohe lokale Strahlendosis auslosen konnen Eine grosse Menge von radioaktivem Iod wurde durch den Unfall freigesetzt Dennoch war die Schilddrusen Strahlendosis welche die allgemeine Bevolkerung erlitt relativ gering bei kleinen Kindern etwa 2 Gy in der Nahe der Anlage und 2 2 Gy in den am starksten kontaminierten Gebieten Gomel in Belarus Die Zunahme von Schilddrusenkrebs wurde erstmals schon wenige Jahre nach der Katastrophe beobachtet am deutlichsten bei Personen die zum Zeitpunkt des Unglucks unter funf Jahre alt waren Bei Kindern die nach dem 1 Dezember 1987 geboren wurden also nachdem das radioaktive Iod praktisch vollstandig zerfallen war lasst sich keine Zunahme beobachten 57 Der differenzierte Schilddrusenkrebs als mit Abstand haufigster Typ hat allerdings bei rechtzeitiger medizinischer Behandlung eine der besten Prognosen unter den Krebserkrankungen Durch zielgerichtete Strahlentherapie mit radioaktivem Iod ist er gut therapierbar und vielfach heilbar Auch ein eventuell auftretendes Rezidiv ist normalerweise nicht resistent gegen eine erneute Therapie mit radioaktivem Iod und lasst sich meist zuruckdrangen In Russland Belarus und der Ukraine wurden etwa 6000 Falle diagnostiziert Obwohl etwa 30 der Patienten ein Rezidiv erleiden werden voraussichtlich nur ein Prozent an der Erkrankung sterben Von den 6000 Fallen verstarben bis 2011 15 58 57 Schilddrusenkrebs bleibt also trotz der sehr dramatischen Zunahmen von mehreren hundert Prozent in den betroffenen Gebieten immer noch eine verhaltnismassig seltene Krebserkrankung mit sehr wenigen Todesfallen Umstritten ist ob ein erhohtes Schilddrusenkrebsrisiko fur Menschen besteht die zum Zeitpunkt der hochsten Belastung durch radioaktives Jod bereits erwachsen waren 59 Leukamie Bearbeiten Die Zunahme von Leukamie in den signifikant kontaminierten Gebieten um Tschernobyl wird kontrovers diskutiert Eine zehn Jahre andauernde Untersuchung an Kindern die 1986 in der Ukraine geboren wurden ergab eine signifikante Erhohung aller Leukamiearten Die Risikorate fur die Akute lymphatische Leukamie ist fur Jungen dramatisch erhoht und in nicht ganz so starker Auspragung fur Madchen Fur beide Geschlechter kombiniert ist das relative Risiko fur die Akute Lymphatische Leukamie in belasteten Bezirken mehr als dreifach hoher als in unbelasteten relatives Risiko RR 3 4 Zitat IPPNW Bericht Gesundheitliche Folgen von Tschernobyl 2006 S 50 ff 60 Der 2011 erstellte uberarbeitete Bericht kommt zu ahnlichen Ergebnissen Es werden zahlreiche medizinische Studien angefuhrt die eine Zunahme der Leukamie bei der betroffenen Bevolkerung beweisen unter anderem auch in anderen europaischen Landern In Griechenland erkrankten Kinder die zum Zeitpunkt der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl im Leib ihrer Mutter heranwuchsen 2 6 mal so haufig an Leukamie wie Kinder die vor oder langere Zeit nach der Katastrophe geboren wurden Zitat IPPNW Bericht Gesundheitliche Folgen von Tschernobyl 2011 S 76 61 Eine 1993 erschienene Publikation in dem renommierten Wissenschaftsjournal Nature kam zu dem Schluss dass es keine Haufung von Leukamiefallen in und um Tschernobyl gab Allerdings wurde die Moglichkeit genannt dass eine Haufung auch noch zu spateren Zeitpunkten auftreten konnte 62 Eine Metastudie von 2007 veroffentlicht im Fachjournal Health Physics mit Peer Review kam zu dem Ergebnis dass es keinen statistisch signifikanten Anstieg von Leukamie Fallen gab 63 Weitere Krebserkrankungen Bearbeiten Der Anstieg der Inzidenz zahlreicher anderer Krebsarten in Europa aufgrund Tschernobyl wurde durch verschiedene Studien wissenschaftlich untersucht Die Zunahme von Brustkrebs in Belarus wird durch eine Arbeit von Pukkala et al im International Journal of Cancer vom 27 Februar 2006 belegt 64 In der Ukraine verkurzte sich die Lebenszeit nach einer Diagnose von Magen und Lungenkrebs deutlich 65 Auch Tumoren im Zentralnervensystem und Hirntumoren bei Kleinkindern in der Ukraine nahmen zu 66 67 Neben der Chronisch Lymphatischen Leukamie und dem Multiplen Myelom stehen vor allem die Lymphdrusenkrebs Arten wie das Non Hodgkin Lymphom und das Hodgkin Lymphom im Fokus 68 Die vorliegenden Studien untersuchten zwar nur die aufgetretenen Falle in den jeweiligen Landern oder Gebieten Sie geben aber Aufschluss daruber fur welche Krebserkrankungen in den anderen betroffenen Landern ein erhohtes Risiko besteht Genetische und teratogene Schaden Bearbeiten Die deutsche Sektion der Internationalen Arzte fur die Verhutung des Atomkrieges IPPNW schrieb dazu 2006 Insgesamt mussen wir mit 18 000 bis 122 000 genetisch geschadigten Menschen in Europa infolge der Tschernobylkatastrophe rechnen 69 Schon eine Woche nach Tschernobyl wurden bei Deutschen die aus der Ukraine zuruckkehrten vermehrt Chromosomenschaden festgestellt 70 Von 1985 bis 1994 wurden funf bis zwolf Wochen alte Foten in Weissrussland auf Fehlbildungen untersucht In diesem Zeitraum gab es eine erhohte Anzahl an Missbildungen 71 Anfang 1987 wurde eine Haufung der Trisomie 21 bei Babys in Weissrussland festgestellt 72 Teratogene Schaden aufgrund von Tschernobyl wurden in zahlreichen Landern Europas nachgewiesen In Westdeutschland und der DDR trat zum Beispiel bei Neugeborenen um etwa 10 haufiger als vor dem Ungluck die Lippen Kiefer Gaumenspalte auf 73 In der Turkei wurde eine Zunahme der Anenzephalie und der Spina bifida um etwa das dreifache 20 statt 6 von Tausend Neugeborenen beobachtet und Tschernobyl als Erklarung nahegelegt 74 Beides sind sehr schwerwiegende Fehlbildungen die in der Embryonalentwicklung entstehen Eine Studie von Michail Malko 2014 ergab eine Steigerung des Risikos fur angeborene Missbildungen von 0 58 auf 0 70 im stark kontaminierten Bereich und von 0 58 auf 0 60 im schwach kontaminierten Bereich um den Reaktor vor und nach dem Ungluck In ahnlichen Grossenordnungen bewegte sich der Anstieg des Krebsrisiko fur alle Krebsformen ausser Schilddrusenkrebs Hier stieg wie oben beschrieben das Risiko teilweise um das bis zu hundertfache an Das Risiko einer Leukamie Erkrankung stieg von 0 0028 auf 0 0032 und sank sechs Jahre nach dem Ungluck wieder auf 0 0029 75 Eine Studie aus dem American Journal of Obstetrics amp Gynecology kam 1992 zu dem Ergebnis dass es zu keiner nennenswerten Zunahme von Geburtsfehlern nach dem Reaktorungluck kam 76 Das Tschernobyl Forum sieht nach Auswertung der vorliegenden epidemiologischen Studien weder einen Beweis noch einen Hinweis auf verringerte Fruchtbarkeit bei Mannern und Frauen auf die Zahl der Totgeburten auf andere negative Geburtsfolgen auf Komplikationen bei der Geburt und auf die allgemeine Intelligenz und Gesundheit der Kinder die eine direkte Folge ionisierender Strahlung sein konnten Die gesunkenen Geburtenraten in den kontaminierten Gebieten konnten auf die Angste der Bevolkerung und auf den Wegzug vieler jungerer Menschen zuruckzufuhren sein Ein massiger aber bestandiger Anstieg von berichteten angeborenen Fehlbildungen in kontaminierten und nichtkontaminierten Gebieten Weissrusslands scheine auf eine vollstandigere Erfassung und nicht auf Strahlung zuruckzugehen 77 Die Forscher bzw Herausgeber der einen Position haben wiederholt den Vertretern der anderen Position Voreingenommenheit unterstellt oder deren Befunde wegen unvollstandiger Absicherung der Daten und anderer methodischer Mangel zuruckgewiesen Auch gibt es widerspruchliche Ergebnisse zum Beispiel aus Beobachtungen in der Tierwelt wonach die Mutationsrate in der Nahe von Aufbereitungsanlagen oder unfallfreien AKWs hoher sei 78 Autoren die okologische Dosis Wirkungs Beziehungen fur Totgeburten Fehlbildungen sowie fur das Geschlechtsverhaltnis bei der Geburt unter anderem in unterschiedlich hoch belasteten bayerischen Landkreisen vermuten 79 80 wird entgegengehalten dass vor dem Hintergrund der vergleichsweise geringen Strahlendosiserhohungen in Deutschland die sich innerhalb der Schwankungsbreite der naturlichen Strahlenexposition bewegten nicht zu verstehen sei dass solche massiven Effekte nachweisbar sein sollten Diese Skepsis werde unterstutzt durch zahlreiche negative epidemiologische Befunde in Deutschland und anderen europaischen Landern mit zum Teil deutlich hoheren Strahlendosen Zudem sind bisher keine biologischen Mechanismen gefunden worden die einen solchen ursachlichen Zusammenhang in dem beschriebenen Ausmass plausibel machen konnten 81 Gegen negative epidemiologische Befunde wird wiederum vorgebracht dass die Nichtsignifikanz falschlich als Nachweis eines nichtvorhandenen Effekts ausgegeben werde Korrekt ware die in einigen Studien auch so offen formulierte Aussage dass solche Effekte entweder tatsachlich nicht vorhanden sind oder aufgrund des Studiendesigns nicht nachgewiesen werden konnten Zudem wurde bisher nicht gezeigt dass es in relativ unbelasteten Gebieten stark erhohte Raten von Totgeburten und Fehlbildungen gab Dies ware ein Hinweis auf andere Ursachen oder auf einen rein zufalligen Zusammenhang Einige Forscher nehmen einen Zuwachs von genetischen Mutationen bei Kindern von vom Unfall betroffenen Eltern an und beobachteten diesen nach der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl Es liegen jedoch keine vergleichbaren Nachweise fur Erbschaden bei den Kindern von Uberlebenden der Atombombenabwurfe von Hiroshima und Nagasaki vor Es mangele so der Forscher Dillwyn Williams unter anderem durch die fragmentarisch angelegten Studien bisher an gesicherten Erkenntnissen uber die Schaden 82 Andere korperliche Gesundheitsfolgen Bearbeiten In den am starksten von der Tschernobyl Katastrophe betroffenen Landern ist ein erheblicher Anstieg auch bei vielen nichtbosartigen Erkrankungen zu beobachten Die durchschnittliche Lebenserwartung ist deutlich gesunken Beides gilt jedoch auch fur die nichtkontaminierten Gebiete Es ist umstritten wie weit diese Veranderungen auf hohere Strahlenbelastung oder auf andere Faktoren z B Armut schlechte Ernahrung ungesunde Lebensbedingungen wirtschaftliche und soziale Verwerfungen nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion psychische Belastungen im Zusammenhang mit der Katastrophe sowie den Evakuierungen und Umsiedlungen selbstschadigendes Verhalten bessere Diagnostik und Erfassung von Krankheiten zuruckzufuhren ist Die Zuverlassigkeit der Daten und die methodische Qualitat vieler Studien sind sehr unterschiedlich Bei Erkrankungen der Augenlinsen z B dem Grauen Star ist ein Zusammenhang mit radioaktiver Belastung wahrscheinlich Schon relativ geringe Dosen in der Grossenordnung von 250 mGy scheinen eine Zunahme der Bildung von Grauem Star zu bewirken Einer solchen Dosis waren u a viele Aufraumarbeiter in den ersten Tagen nach der Explosion ausgesetzt Auch bei anderen Augenerkrankungen Akkommodationsstorungen Makuladystrophien und Gefassveranderungen wird ein Zusammenhang mit der Strahlungsaktivitat vermutet Hier sind weitere Beobachtungen notig Hohe Strahlungsaktivitat kann ein breites Spektrum kardiovaskularer Komplikationen verursachen Die Auswirkungen chronischer und niedriger Strahlungsbelastung auf das Herz Kreislauf System sind weniger klar In Russland wurde in einer grossen Studie an Notfall Einsatzkraften von Tschernobyl ein signifikant hoheres Risiko fur todliche Herz Kreislauf Krankheiten festgestellt Ob dieses hohere Risiko allein auf hohere Strahlendosen oder auf konkurrierende Krankheitsursachen zuruckzufuhren ist muss in weiteren Untersuchungen beobachtet werden Es deckt sich aber mit Ergebnissen von Studien die an Uberlebenden von Atombombenangriffen durchgefuhrt wurden In mehreren Studien wurden Beeintrachtigungen des zellularen und humoralen Immunsystems gefunden Die Interpretation dieser Befunde ist jedoch schwierig weil sie auch andere Ursachen Stress chronische Infektionen Ernahrungsmangel Chemikalien haben konnen Die Langzeitfolgen solcher Beeintrachtigungen sind noch unklar Autoimmunerkrankungen der Schilddruse Bearbeiten In der Region um Tschernobyl gibt es zudem eine hohe Pravalenz von Autoimmunthyreoiditis die auf ernahrungsbedingten Iodmangel und kurzlebige Iodisotope zuruckzufuhren ist Bei Kindern die unmittelbar vor dem Reaktorungluck geboren wurden ist der Effekt am starksten 83 Sie zeigen schon fruh Antikorper gegen die Schilddruse noch bevor diese durch das eigene Immunsystem geschadigt wird Da davon auszugehen ist dass die Risikogruppe spater an einer Autoimmunerkrankung der Schilddruse erkrankt sollte neben einer Krebsvorsorge auch auf diese Gefahr geachtet werden 84 Psychische Gesundheit und psychosoziale Auswirkungen Bearbeiten nbsp Szene aus dem aufgrund der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl 1986 verlassenen Dorf Kopatschi innerhalb der Verbotenen Zone Eine erhebliche Belastung fur die Gesundheit durch die Katastrophe von Tschernobyl liegt wie auch der britische Kernphysiker Peter E Hodgson 1999 85 herausstellte in direkt oder indirekt von ihr verursachten mentalen und psychosozialen Folgen Als psychische Folgen des Unglucks werden unter anderem Angst vor moglichen Folgen der Strahlung das Drangen in eine Opferrolle die zu einem Gefuhl sozialer Ausgrenzung fuhrt sowie Stress in Zusammenhang mit Evakuierung und Umsiedlung genannt Epidemiologen verweisen darauf dass die Katastrophe durch die sozialen Auswirkungen dadurch auch Einfluss auf die breite Bevolkerung gehabt hat Angst und Hoffnungslosigkeit konnen zu Krankheitserscheinungen und zu gesundheitsschadigendem Lebenswandel Ernahrung Alkohol Tabak fuhren Faktoren die die Gesundheitsschaden deutlich erhohen 82 Stress Depressionen Furcht und medizinisch nicht erklarte physische Symptome waren zwei bis viermal hoher bei vom Unfall betroffenen Bevolkerungsteilen als bei Kontrollgruppen wenngleich keine erhohte Rate von diagnostizierten psychischen Storungen festzustellen war Symptome fanden sich bis elf Jahre nach dem Unfall Die Schwere der Storungen steht in einem signifikanten Zusammenhang mit der individuellen Risikowahrnehmung und der Diagnose eines Gesundheitsproblems infolge des Unfalls Allgemein waren die psychischen Folgen konsistent mit denen der Atombombenabwurfe auf Hiroshima und Nagasaki dem Reaktorunfall im Kernkraftwerk Three Mile Island oder der Katastrophe von Bhopal Die Weltgesundheitsorganisation sowie israelische und amerikanische Forscher fanden keine Schaden der Hirnentwicklung von Ungeborenen und Kleinkindern durch Strahlenbelastung Ukrainische Berichte die kognitive Schaden bei Liquidatoren infolge der Strahlenbelastung suggerierten wurden nicht unabhangig bestatigt Eine Studie fand einen signifikanten Anstieg von Selbstmorden bei Liquidatoren was fur eine bedeutende emotionale Belastung spricht Wissenschaftler empfehlen angesichts der Persistenz der psychischen Folgen in der Bevolkerung Aufklarungsprogramme und psychosoziale Interventionen 53 Wirtschaft Bearbeiten nbsp Verlassene Schiffe auf dem PrypjatDie Katastrophe von Tschernobyl verursacht immense Kosten und schadet der Wirtschaft in der Region Wegen des okonomischen Umbruchs aufgrund des Zusammenbruchs der UdSSR sind die wirtschaftlichen Auswirkungen des Unglucks aber nicht genau zu beziffern In einem Brief vom 6 Juli 1990 an den Generalsekretar der Vereinten Nationen Javier Perez de Cuellar schatzte das sowjetische Finanzministerium die direkten wirtschaftlichen Verluste und die Ausgaben infolge der Katastrophe fur den Zeitraum von 1986 bis 1989 auf etwa 9 2 Milliarden Rubel 86 Das entsprach etwa 12 6 Milliarden US Dollar In der Ukraine entfallen 20 Jahre nach dem Unfall jahrlich 5 bis 7 des Staatsbudgets darauf 1991 waren es noch 22 3 die bis 2002 auf 6 1 sanken Besonders betroffene Zweige der lokalen Wirtschaft sind Land und Forstwirtschaft So konnen aufgrund der Strahlenbelastung knapp 800 000 Hektar Land und 700 000 Hektar Wald nicht mehr wirtschaftlich genutzt werden Die Landwirtschaft der Region leidet aber auch unter dem Stigma Tschernobyl das zu sehr geringer Nachfrage nach Produkten aus der Region fuhrt Aufgrund dieser Tatsache werden kaum private Investitionen im Agrarbereich der Region getatigt Verantwortliches Personal Bearbeiten Umstritten ist auch welchen Anteil die Fehlentscheidungen des Kraftwerkpersonals am Zustandekommen des Unglucks hatten Dass Betriebsvorschriften verletzt wurden ist eine Tatsache In welchem Umfang sie dem Personal bekannt waren ist fraglich Unerfahrenheit und unzureichende Kenntnisse insbesondere in Zusammenhang mit der Leistungsanhebung des mit Xenon vergifteten Reaktors werden angefuhrt Da beim Versuch ein neuartiger Spannungsregler getestet werden sollte bildeten Elektrotechniker einen Grossteil des anwesenden Personals Auch war zum Zeitpunkt des Versuchs ein anderes Schichtpersonal als ursprunglich geplant anwesend Kraftwerksdirektor Wiktor Brjuchanow und funf leitende Mitarbeiter wurden 1987 zu langjahrigen Gefangnisstrafen verurteilt 87 Der Ingenieur Nikolai Antonowitsch Dolleschal der als Leiter des nach ihm benannten Forschungs und Konstruktionsinstituts fur Energotechnik NIKITE als hauptverantwortlich fur die Entwicklung des Reaktortyps RBMK galt war bereits 87 Jahre alt und ging erst nach der Reaktorkatastrophe in den Ruhestand Der Zusammenhang zwischen diesem Schritt und dem Super GAU von Tschernobyl wurde jedoch niemals offiziell bestatigt 2020 veroffentlichten der ukrainische Geheimdienst SBU und das Ukrainische Institut fur Nationale Erinnerung bisher geheime Dokumente und Protokolle von Dienstgesprachen zur Nuklearkatastrophe 88 Reaktionen in anderen europaischen Landern BearbeitenBundesrepublik Deutschland Bearbeiten Politische Diskussion zur Kernenergie Bearbeiten In Suddeutschland beherrschten monatelang Diskussionen uber das Ausmass der radioaktiven Belastung von Lebensmitteln und anderer moglicher Kontaminationen sowie der adaquate Umgang damit die Offentlichkeit Dabei wurde die gesellschaftliche Auseinandersetzung zum einen von Sachdiskussionen gepragt zum anderen ruckte verstarkt die grundsatzliche Einstellung zur Kernenergie in den Fokus der Diskussion zumal zeitgleich die Kontroverse um die Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf gefuhrt wurde 89 Es wurden Empfehlungen zum Unterpflugen von Feldfruchten oder zum Sperren von Kinderspielplatzen gegeben wobei es aus heutiger Sicht strittig ist inwieweit diese angemessen und notwendig waren In der Folge des Reaktorunglucks brockelte der ohnehin schon durch die Anti Atomkraft Bewegung in Frage gestellte Konsens uber die Verwendung der Atomenergie Grosse Teile der Bevolkerung waren nun fur einen Ausstieg aus der Atomenergie In der Politik wurde diese Forderung nun auch von der SPD ubernommen u a durch Erhard Eppler und den SPD Kanzlerkandidaten Johannes Rau der einen schrittweisen Ausstieg befurwortete Bundeskanzler Helmut Kohl CDU sprach sich auch im Namen seiner Fraktion im Bundestag in der Zukunft fur eine Senkung des Anteils der Kernenergie an der Energieversorgung 1985 rund 31 aus fur einen baldigen Ausstieg komme dies aber nicht in Frage da dieser weder notwendig noch machbar sei Ministerprasident Lothar Spath CDU nannte die Kernenergie eine Ubergangsenergie und nach Tschernobyl gelte es konsequent uber eine Energiepolitik nachzudenken die langfristig der Kernenergie nicht bedurfe Die FDP bezeichnete die Kernenergie auf ihrem Bundesparteitag 1986 in Hannover ebenfalls als eine Ubergangsenergie auf deren Verzicht als Bestandteil der Energieversorgung hingearbeitet werden musse Nach Tschernobyl fuhlten sich 58 Prozent der westdeutschen Bevolkerung personlich stark bedroht Unter dem Eindruck des Unfalls verdoppelte sich der Anteil der vehementen Kernkraftgegner in Deutschland von 13 auf 27 Prozent 90 Ereignisse wie dass es nur neun Tage nach Tschernobyl im THTR Hamm Uentrop zu einem meldepflichtigen Storfall mit Radioaktivitatsaustritt kam der von Betreiber Seite zunachst geleugnet spater aber eingestanden wurde trugen zu diesem Ansehensverlust der Kernkraft mit bei 91 Wenige Wochen nach dem Ungluck wurde in der Bundesrepublik Deutschland das Bundesministerium fur Umwelt Naturschutz und Reaktorsicherheit gegrundet Die Grundung dieses Ministeriums war vor allem eine Reaktion auf den als unzureichend koordiniert empfundenen Umgang der Politik mit der Katastrophe von Tschernobyl und ihren Folgen Am 11 Dezember 1986 verabschiedete der Deutsche Bundestag das Strahlenschutzvorsorgegesetz StrVG zum Schutz der Bevolkerung die Radioaktivitat in der Umwelt zu uberwachen und die Strahlenexposition der Menschen und die radioaktive Kontamination der Umwelt im Falle radioaktiver Unfalle oder Zwischenfalle so gering wie moglich zu halten Zu einem grundlegenden Wandel in der Atompolitik fuhrte die Katastrophe von Tschernobyl jedoch nicht Man fuhrte den Ausbau der Kernenergie gegen alle Widerstande fort und liess bis 1989 noch sechs bereits im Bau befindliche bzw weitgehend fertiggestellte Kernkraftwerke in Betrieb nehmen Brokdorf Hamm Uentrop Mulheim Karlich Isar 2 Emsland Neckarwestheim Nur der Schnelle Bruter von Kalkar und die Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf liessen sich aufgrund massiver Proteste nicht mehr durchsetzen Sicherheitsuberprufungen an deutschen Kernkraftwerken Bearbeiten Die deutschen Kernkraftwerke wurden vor dem Tschernobyl Hintergrund einer Sicherheitsuberprufung unterzogen 1987 fiel kurz nach Vorliegen von ersten Untersuchungsergebnissen die Entscheidung den graphitmoderierten Kugelhaufenreaktor AVR Julich 1988 endgultig stillzulegen was obwohl es offiziell nie bestatigt wurde als Konsequenz aus einem nicht hinreichenden Schutz dieses Reaktors gegen Graphitbrande wie in Tschernobyl angesehen werden kann Bodenbelastungen und Auswirkungen bei Frischmilch und Gemuse Bearbeiten In der Bundesrepublik Deutschland wurden nach Bekanntwerden des Reaktorunglucks die Landwirte durch die Strahlenschutzkommission des Bundes aufgefordert den eigentlich fur Anfang Mai 1986 anstehenden Umstieg von der Winterfutterung der Milchkuhe auf Sommerfutterung und Weide noch bis nach den ersten Regenfallen hinauszuzogern Die Katastrophe fiel mit einer mehrwochigen Schonwetterperiode zusammen die einerseits das Wachstum der Wiesen sehr anregte auf der anderen Seite aber auch mit einem stetig blasenden Ostwind die Verbreitung des radioaktiven Staubs nach Westen bewirkte Spater gab es dann eine Ausgleichszahlung fur die landwirtschaftlichen Betriebe fur die entstandenen Mehrkosten bei der Futterung Die Strahlenschutzkommission gab zudem Grenzwerte fur Frischmilch und Blattgemuse aus bei deren Uberschreitung die Produkte nicht verkauft werden durften Der Umsatz auch von freigegebenen Milchprodukten sowie von Obst und Gemuse ging drastisch zuruck Die Lebensmittelgruppe Rewe vernichtete allein im Mai 1986 unverkaufliche Milchprodukte und Frischgemuse im Wert von rund 3 Millionen DM Am 15 September 1986 teilte die Strahlenschutzkommission in Bonn mit die Kontamination der Lebensmittel in der Bundesrepublik durch Radioaktivitat sei bis auf wenige Ausnahmen stark zuruckgegangen Kontaminierte Molke und Entsorgungsprobleme Bearbeiten Einige Molkereien in besonders betroffenen Gebieten in Suddeutschland waren angewiesen worden die Molke von der Milch abzutrennen und nicht zu verkaufen sondern einzulagern da in der Milch der Kuhe 134Cs und 137Cs mit Halbwertszeiten von zwei bzw dreissig Jahren festgestellt wurden Der Vorschlag diese Molke als Dunger auf Felder aufzubringen hatte keinerlei Chancen auf Umsetzung Das bayerische Landwirtschaftsministerium riet den Molkereien sich von Milch und Joghurt vorubergehend auf die Produktion von Kase umzustellen das strahlende Radionuklid wird mit der Molke ausgeschieden dem Kaswasser das aus der geronnenen Milch ablauft Aus der Molke wurden bei der Meggle AG in Wasserburg am Inn insgesamt 5046 Tonnen Molkepulver gewonnen Dadurch konzentrierte sich die Radioaktivitat und ergaben bei Messungen Werte bis zu 8000 Becquerel je Kilogramm Molkepulver Fur die freie Verkehrsfahigkeit von kontaminiertem Molkepulver lag der Grenzwert bei 1850 Becquerel Das kontaminierte Molkepulver wurde ab Mai 1986 in Waggons der Bundesbahn auf Abstellgleisen bei Rosenheim gelagert Fur die nicht mehr verkehrsfahige Ware wurde die Meggle AG vom Bundesverwaltungsamt mit 3 8 Millionen DM entschadigt 92 Der bayerische Staatsminister fur Umweltfragen Alfred Dick erklarte zur Molke des tut mir nix 93 94 95 Das bayerische Umwelt und Ernahrungsministerium verkaufte am 23 Januar 1987 rund 3000 Tonnen des kontaminierten Molkepulvers fur 150 000 DM an das Unternehmen LOPEX mit Sitz in Linden LOPEX wollte die Waggons nach Koln und Bremen transportieren was die Medien mit grossem Interesse verfolgten Die zustandigen Behorden in den Bundeslandern verlangten daraufhin einen Rucktransport nach Bayern Rund 2000 Tonnen des kontaminierten Molkepulvers lagerten zudem noch in einem Lagerhaus im bayerischen Forsting bei Pfaffing Ab Februar 1987 schaltete sich Bundesumweltminister Walter Wallmann ein und liess das kontaminierte Molkepulver das als Abfall deklariert war ohne entsprechende Rechtsgrundlage in den Besitz des Bundes ubergehen Ab Februar 1987 wurden insgesamt 242 Bundesbahnwaggons mit dem radioaktiven Abfall Molkepulver dem Schutz der Bundeswehr anvertraut und auf den Standorten Feldkirchen Niederbayern und auf dem Gelande der Wehrtechnischen Dienststelle 91 in Meppen zwischengelagert Am 22 Juli 1987 teilte der deutsche Bundesumweltminister Klaus Topfer mit dass das auf den Bundeswehrstandorten gelagerte kontaminierte Molkepulver im hessischen Hungen entsorgt und zu Viehfutter verarbeitet werden soll Die Kosten in Hohe von 13 Millionen DM werden dabei vom Bund ubernommen Daraufhin kam es ab 1 August zu heftigen Protesten der Burger in Hungen 96 Das radioaktiv belastete Molkepulver wurde nunmehr auf dem Gelande des stillgelegten Kernkraftwerks Lingen zwischengelagert Mit einem von der Tierarztlichen Hochschule Hannover entwickelten Ionenaustauschverfahren 97 wurde in eigens errichteten Spezialanlagen der Noell GmbH Tochter der Preussag AG ab Februar 1989 das Molkepulver in Lingen behandelt Danach betrug die Kontamination noch 100 Becquerel pro Kilogramm 98 Ab Marz 1990 fuhren insgesamt 242 Waggons der Bundesbahn 150 aus Meppen und 92 aus Straubing in Lingen ein Bis Ende 1990 wurde die Dekontamination abgeschlossen Die flussige Molke wurde spater als Dunger auf Acker verstreut und konzentriertes Casium in rund 180 Fassern gesammelt Diese Fasser mit radioaktivem Mull wurden in das Endlager fur radioaktive Abfalle Morsleben ERAM eingelagert Die Anlage selbst wurde demontiert und grosstenteils verschrottet Die Kosten fur das Aufbereiten bzw Entsorgen der Molke und ihrer Ruckstande betrugen nach Angaben der Bundesregierung aus dem Jahr 2016 insgesamt 34 Millionen Euro 99 Pilze und Wildfleisch Bearbeiten In einigen Waldgebieten in Suddeutschland z B Alpen und Voralpenland Munchener Umland Bayerischer Wald Oberpfalzer Wald regnete es kurz nach der Katastrophe durch radioaktiven Regen gelangten viel strahlende Stoffe in den Boden Radioaktives Casium 137 Cs 137 hat eine Halbwertszeit von 30 17 Jahren Rohrenpilze zum Beispiel Maronen oder Birkenrohrlinge akkumulieren Casium starker als andere Pilzarten Am wenigsten belastet sind Sorten die auf Holz wachsen z B die Krause Glucke 100 Das Bayerische Landesamt fur Umwelt bietet auf seiner Website aktuelle Informationen 101 1997 entdeckte das Umweltinstitut Munchen Proben von Pfifferlingen osterr Eierschwammerl mit uberhohten Werten an Radioaktivitat durch Casium die nicht in den Handel hatte gebracht werden durfen Die Ware war mit Herkunft Ungarn und Makedonien deklariert Recherchen ergaben jedoch dass sie umdeklariert worden war und vermutlich aus der Ukraine stammte Noch 2009 wurde bei einer Probe von Pfifferlingen mit der Herkunftsangabe Karpaten der Richtwert uberschritten Gemass der Stellungnahme des Umweltinstituts sei es Praxis dass Pfifferlinge aus Belarus im gering belasteten Litauen abgepackt werden und diese Ware dann als Pfifferlinge aus Litauen auf den Markt kame und zur sicheren Unterschreitung des Hochstwertes hoch und gering belastete Pilze vermischt wurden Diese Praktiken werden als Ursache dafur angesehen dass die radioaktive Belastung osteuropaischer Pfifferlinge unerwartet tendenziell weiter zunehme 102 und die Belastung von Pilzen aus Belarus abnehme 103 104 Maronen Rohrling und Semmel Stoppelpilz galten als Casiumsammler andere Arten wie die Schirmlinge nahmen nur geringe Mengen auf Pfifferling und Steinpilz nahmen eine mittlere Position ein 102 Bayerische Maronenrohrlinge und eine Probe aus Osterreich wiesen 2012 105 Hochstwerte von uber 1000 Bq kg auf und lagen damit deutlich uber dem Grenzwert von 600 Bq kg 106 Die Hohe der Cs 137 Kontamination schwankt je nach Pilzart und von Standort zu Standort erheblich Aktivitaten von mehr als 1 000 Bq kg Cs 137 wurden in den Jahren 2014 bis 2016 in Orangefalben Hygrophorus unicolor und Braunscheibigen Schnecklingen Hygrophorus discoideus Gemeinen Erdritterlingen Tricholoma terreum Rotbraunen Semmelstoppelpilzen Hydnum rufescens Semmelstoppelpilzen Hydnum repandum Maronenrohrlingen Xerocomus badius und Braunen Scheidenstreiflingen Amanita umbrinolutea gemessen 107 Vor allem in Suddeutschland treten in Wildpilzen immer noch erhohte Konzentrationen von radioaktivem Casium 137 infolge der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl im Jahr 1986 auf Im Vergleich zu landwirtschaftlichen Produkten sind wildwachsende Pilze immer noch hoher kontaminiert Wegen des sehr wirksamen Nahrstoffkreislaufs in Waldokosystemen ist zu erwarten dass die Aktivitaten auch in Zukunft nur sehr langsam zuruckgehen 108 Eine 2021 veroffentlichte Auswertung der ubermittelten Lebensmittelkontrollergebnisse der Lander durch das Bundesamt fur Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit zeigt dass in den Jahren 2015 bis 2021 70 von 74 uberpruften Wildpilzproben radioaktiv belastet sind 109 Da Wildschweine insbesondere bestimmte Truffelarten suchen die Casium anreichern konnen ist Wildschweinfleisch nach wie vor teilweise hochbelastet 110 111 112 Deutsche Demokratische Republik Bearbeiten Im Gegensatz zur Informationspolitik in der Bundesrepublik wurde in der DDR durch die SED Fuhrung versucht aus Rucksicht auf den sowjetischen Bruderstaat die Bevolkerung durch unterbliebene und falsche Meldungen zu beruhigen Erst am vierten Tag nach dem Unfall wurde eine kurze Pressemitteilung der sowjetischen Nachrichtenagentur TASS veroffentlicht in der uber eine Havarie berichtet wurde bei der in Tschernobyl ein Kernreaktor beschadigt wurde Danach sei den Betroffenen Hilfe erwiesen worden und es wurden Massnahmen zur Beseitigung der Schaden ergriffen Uber die freigesetzte Radioaktivitat wurde nicht berichtet und entsprechende Messwerte wurden erst veroffentlicht als diese nach mehreren Tagen nicht mehr die anfanglich bedrohliche Hohe erreichten Als einige Tage nach dem Ungluck in westlichen Medien falschlicherweise von tausenden Toten berichtet wurde laut WHO und IAEA 2008 starben an den Folgen akuter Strahlenkrankheit knapp 50 Menschen kam es zu Dementis durch die DDR Fuhrung die diese Nachrichten als plumpe antisowjetische Hetze bezeichnete 113 In den Wochen nach dem Ungluck gab es in der DDR plotzlich ein reichhaltiges Angebot an Gemuse es war jenes das den Ostblocklieferanten vom Westen nicht abgekauft wurde 114 Da viele Burger aufgrund der uber westliche Radio und Fernsehprogramme empfangenen Warnungen diese Angebote nicht kauften wurde dieses Obst kostenlos in Kindergarten und Schulen verteilt Erich Honecker wurde zitiert dass er Muttern empfahl frischen Salat vor dem Essen zu waschen Die interne Warnung durch das Amt fur Atomsicherheit dass durch frisches Futter die Milch kontaminiert wurde und somit eine Futterumstellung ratsam sei wurde nicht veroffentlicht da es an konserviertem Futter aus dem Vorjahr fehlte Insbesondere im Gebiet von Sachsen Anhalt lag aufgrund von Regenfallen die Radioaktivitat in der so erzeugten Milch 700 uber dem Grenzwert fur Sauglingsmilch woruber die Bevolkerung nicht informiert wurde Der Leiter des Amts kommentierte das Ungluck mit den Worten Jeder Schuster kloppt sich mal auf den Daumen 113 Gleichzeitig war in den wenigen Berichten 113 von einer Stabilisierung der Radioaktivitat auf niedrigem Niveau in den Zeitungen zu lesen ohne uber das Niveau vor der Katastrophe zu schreiben Das damalige Mitglied des Politburos Gunter Schabowski informierte sich zwar auch in den West Medien und machte sich Gedanken im Katastrophenfall habe aber ein eisernes Gesetz gegolten Auf jeden eigenen Kommentar verzichten Da wird nur erzahlt was die in Moskau fabrizieren 115 So behaupteten dann fuhrende Experten in der DDR dass durch die Havarie keine Gefahr bestunde Die Berichte im Westen seien eine gezielte Kampagne um von der dortigen Aufrustung und der Gefahr durch Kernwaffen abzulenken Gegenuber Oskar Lafontaine und Johannes Rau ausserte sich Erich Honecker am 6 Mai 1986 mit den Worten 113 So habe der Prasident der Akademie der Wissenschaften unmittelbar nach Bekanntwerden der Havarie im Politburo Bericht erstattet Die Bevolkerung der DDR sei jederzeit ausreichend informiert gewesen Fuhrende Physiker der DDR wie die Professoren Lanius und Flach hatten in einer ausfuhrlichen Fernsehsendung informiert In der BRD habe man dagegen im Stile einer Kriegsberichterstattung eine gross angelegte Hetze entfacht 113 In Wirklichkeit wurden Honecker und das SED Politburo fruhzeitig informiert ohne darauf zu reagieren oder auch nur weitere Einschatzungen anzufordern So wurde dann auch erst am 20 Mai 1986 vier Wochen nach dem Ungluck die Bevolkerung umfassender durch einen Bericht des Amtes fur Strahlenschutz eher beruhigt als informiert In diesem hiess es dass die durchgefuhrten dichten Kontrollen belegen dass fur Bewohner der DDR keinerlei gesundheitliche Gefahrdungen bestanden haben oder bestehen 113 Zur Beruhigung der Bevolkerung mussten DDR Spitzensportler an der Internationalen Friedensfahrt 1986 teilnehmen deren Startort das nur 100 km vom Unglucksreaktor entfernte Kiew war Der Gesamtsieger des Rennens Olaf Ludwig sagte dazu spater dass er sich dem Start hatte verweigern konnen was aber zum unweigerlichen Ende seiner sportlichen Karriere gefuhrt hatte Journalisten waren angewiesen nicht vom strahlenden Sieger zu schreiben und den Startverzicht von fast der Halfte der gemeldeten Mannschaften zu relativieren 113 Fur Umweltschutzgruppen in der DDR war das Ereignis ein Aufbruchsignal Erstmals begann eine Debatte um die friedliche Nutzung der Kernenergie In Eingaben an die Volkskammer und den Ministerrat forderten DDR Burger erstmals den Ausstieg aus der Kernenergie in der DDR waren die Kernkraftwerke Rheinsberg sowie Greifswald in Betrieb dessen Reaktor 5 wurde am 24 November 1989 abgeschaltet die Reaktoren 1 bis 4 im Februar 1990 Osterreich Bearbeiten Radioaktive Umweltkontamination Bearbeiten Das osterreichische Bundesgebiet zahlt zu den am starksten betroffenen Gebieten Westeuropas 116 117 Von den insgesamt 70 PBq freigesetzten Radiocasiums wurden 1 6 PBq also 2 in Osterreich deponiert 117 die durchschnittliche Belastung 137Cs aus den Tschernobyl Ereignis lag 1986 bei 19 1 kBq m 117 wobei besonders das Salzkammergut und Nachbargebiete die Welser Heide und die Hohen Tauern betroffen waren sowie die Niederen Tauern und die Koralpregion Sudostkarnten mit Durchschnittskontamination gt 100 kBq m 118 auf die Bevolkerung bezogen der Linzer Zentralraum und die Stadt Salzburg mit gt 11 kBq m EW km und Wien Graz Klagenfurt Villach und Innsbruck 10 119 Damalige Massnahmen Bearbeiten Als Massnahmen wurden primar Kontrollen im Nahrungsmittelbereich gesetzt um die Ingestion gering zu halten Verkaufsverbot fur Grungemuse und von Schaf und Ziegenmilch der Grunfutterfutterung bei Milchkuhen des Genusses von Zisternenwasser und langfristiger etwa Importverbote fur Nahrungsmittel aus hochbelasteten Agrarproduktionslandern Verbot des Wildabschusses Futterungsplane in der heimischen Landwirtschaft Ersatzfuttermittel Verdunnung mit unkontaminiertem Futter Endmast mit niedrig kontaminiertem Futter Futterzusatzstoffe zu Verminderung der Casium Resorption oder Grenzwerte fur die Klarschlammausbringung In spateren Studien hat sich gezeigt dass diese in der Offentlichkeit nur wenig beachteten Massnahmen auf Produktions und Handelsseite mehr Schutzwirkung gebracht haben als etwa Empfehlungen zu direkten Verhaltensanderungen 120 Langfristige Auswirkungen Bearbeiten Die Strahlenbelastung ist innerhalb von 20 Jahren von anfangs etwa 0 7 0 4 mSv Erstjahresdosis auf 0 003 mSv pro Einwohner 2001 gesunken und liegt in den 2010er Jahren unter 1 der Gesamtstrahlenbelastung ca 4 3 mSv a Insgesamt durften in Osterreich lebende Personen bis 2006 einer zusatzlichen Effektivdosis von durchschnittlich 0 6 mSv durch den Reaktorunfall ausgesetzt gewesen sein das ist nur ein Funftel der ublichen Einjahres Belastung aus naturlichen Quellen naturliches Radon kosmische Strahlung u a ca 3 mSv a 121 Bis dato 30 Jahre nach Tschernobyl im April 2016 ist die Kontaminierung von Wild noch so hoch dass erlegte Tiere verpflichtend auf deren Strahlenbelastung zu uberprufen sind bevor sie in den Nahrungskreislauf kommen durfen Wenn die zulassigen Werte uberschritten sind ist die Jagdbeute der professionellen Tierkorperverwertung zuzufuhren Das Sammeln von Pilzen ist in manchen Landstrichen weiterhin ohne genauere Kenntnis der ortlichen Belastung als kritisch einzustufen Politische Auswirkungen Bearbeiten Die deutlichsten Folgen des Tschernobyl Ereignisses in Osterreich sind politischer Natur 122 123 Vor 1986 Kernkraftwerk Zwentendorf Bearbeiten Hauptartikel Anti Atomkraft Bewegung in Osterreich Bereits einige Jahre vor dem Tschernobyl Unfall war Ende der 1970er Jahre das Kernkraftwerk im niederosterreichischen Zwentendorf an der Donau fast fertiggestellt Nach Einbringen der schon angelieferten Brennstabe sollte es 1978 79 in den Probebetrieb gehen Die osterreichische Anti Atomkraft Bewegung war jedoch zwischenzeitlich so erstarkt dass es im November 1978 zur Volksabstimmung Zwentendorf kam gegen den erklarten Willen von Bundeskanzler Bruno Kreisky dessen politisch unbedingtes Ziel es war dass Zwentendorf auf jeden Fall in Betrieb geht Abgestimmt wurde uber die Frage Soll der Gesetzesbeschluss des Nationalrates vom 7 Juli 1978 uber die friedliche Nutzung der Kernenergie in Osterreich Inbetriebnahme des Kernkraftwerkes Zwentendorf Gesetzeskraft erlangen Mit der ausserst knappen Abstimmungsmehrheit von 50 5 wurde das Inkrafttreten des Bundesgesetz es zur friedlichen Nutzung der Kernenergie in Osterreich Inbetriebnahme des Kernkraftwerks Zwentendorf abgelehnt und indirekt die Inbetriebnahme verhindert Im Dezember 1978 wurde das Bundesgesetz uber das Verbot der Nutzung der Kernspaltung fur die Energieversorgung in Osterreich das sogenannte Atomsperrgesetz 124 verabschiedet Das fertige Kraftwerk wurde folgend zur Investitionsruine und in den Jahren danach zum Ersatzteillager fur Reaktoren gleichen Typs sowie zum vielfaltig genutzten Schulungszentrum fur Mitarbeiter von Kernkraftwerken In den 2010er Jahren erfuhr das Kraftwerk eine weitere Umnutzung Zwentendorf das osterreichische Synonym fur Anti Atomkraft wurde von der Nachfolgeeigentumerin der niederosterreichischen Energiegesellschaft EVN zu einem Standort zur Erzeugung fur erneuerbare Energien umgewidmet Vor und nach Zwentendorf liegen zwei andere richtungsweisende Ereignisse der osterreichischen Geschichte Der Bau des Kraftwerks Kaprun in den Wiederaufbaujahren als wirtschaftliche Erfolgsgeschichte und die Besetzung der Hainburger Au 1984 als Wendepunkt des Demokratieverstandnisses im energiepolitischen Sektor Selbst bei den grossen Energieversorgern wird deswegen seit den 1980er Jahren ein Kurs Richtung erneuerbarer Energien verfolgt der auch den naturlichen Ressourcen Osterreichs entgegenkommt Nach 1986 Atomfreies Osterreich Bearbeiten Tschernobyl hat 1986 die osterreichische Anti Atom Politik sogar noch verfestigt sie war seither sowohl gesellschaftlich wie auch parteipolitisch einhelliger Konsens und wurde nie mehr in Frage gestellt Gesamtosterreichisch gab es danach keinen bedeutenden innenpolitischen Konflikt mehr um Energiefragen Der EU Beitritt Osterreichs am 1 Januar 1995 hat daran ebenfalls nichts verandert In der Folge des Tschernobyl Unfalls kam es in den Jahren danach von osterreichischer Seite zu einigen Initiativen gegen auslandische Kernkraftanlagen 123 1989 Initiative gegen den Bau der Wiederaufbereitungsanlage Wackersdorf aus der Gesellschaft kommend die von der Lander und Bundespolitik unterstutzt wurde 1990 1991 Nach einer vom Bundeskanzler Vranitzky initiierten Studie folgte eine Empfehlung zur Schliessung der ersten beiden Reaktoren des Kernkraftwerk Bohunice Die Regierung schlug den tschechoslowakischen Nachbarn mit der Empfehlung ein nicht angenommenes Massnahmenpaket zur Schliessung von Bohunice vor Es beinhaltete das Angebot technischer und wissenschaftlicher Unterstutzung sowie Lieferung von Gratisstrom fur ein Jahr im Ausmass der Produktion der beiden betreffenden Reaktoren 1992 beauftragte Bundeskanzler Vranitzky eine internationale Untersuchungskommission fur das slowenische Kernkraftwerk Krsko die mehr als 70 gravierende Sicherheitsmangel und die Erdbebengefahrdung von Krsko feststellte Vranitzky formulierte daraufhin die Schaffung eines atomkraftfreien Mitteleuropas als offizielles Regierungsziel 1994 agitierte das offizielle Osterreich erfolglos gegen einen Milliardenauftrag mit Kreditgarantie der US Regierungsbank ExIm fur die Fertigstellung des tschechischen Kernkraftwerk Temelin 1994 1995 wurden mehr als eine Million Osterreicher mit ihren Unterschriften aktiv um gegen eine geplante Kreditvergabe der Europaischen Bank fur Wiederaufbau und Entwicklung EBRD zur Fertigstellung des slowakischen Kernkraftwerk Mochovce zu protestieren Die Bundesregierung unter Vranitzky unterstutzte ihrerseits mit Aktivitaten auf internationaler Ebene die EBRD Kreditvergabe wurde tatsachlich verhindert Mochovce wurde dennoch fertiggestellt Im Juli 1997 wurde im Nationalrat einstimmig ein Initiativantrag verabschiedet Mit diesem Atomfrei Paket das mehrere Massnahmen fur die Umsetzung einer anti nuklearen Politik umfasste Zwischen der Regierung einerseits und den Umweltorganisationen Greenpeace Global 2000 und der Anti Atom International AAI auf der anderen Seite wurden Teile des Pakets in einem Abkommen festgehalten 123 Ende November 1997 kam es zum Volksbegehren Atomfreies Osterreich Unter der osterreichischen EU Prasidentschaft 2 Halbjahr 1998 und im Hinblick auf die sich anbahnende EU Osterweiterung 2004 verabschiedete die Bundesregierung unter Bundeskanzler Viktor Klima in ihrer 103 Ministerratssitzung am 6 Juli 1999 123 einen Aktionsplan 125 Dieser wurde einstimmig am 13 Juli 1999 als Entschliessung des Nationalrates betreffend die Umsetzung des Aktionsplans der Bundesregierung fur die weitere osterreichische Anti Atom Politik im europaischen Zusammenhang angenommen 126 Mit selbem Tag wurde ebenfalls einstimmig das Bundesverfassungsgesetz fur ein atomfreies Osterreich beschlossen worin die bisherigen Bestimmungen des Atomsperrgesetzes von 1978 in den Verfassungsrang erhoben wurden Es trat mit der Verkundung am 13 August 1999 127 in Kraft Im Juni 2003 wurde ein von der FPO initiiertes und relativ erfolglos gebliebenes Volksbegehren Atomfreies Europa abgehalten Als bislang letzter Markstein nach dem Tschernobyl Unfall verabschiedete der Nationalrat am 8 Juli 2010 eine Entschliessung betreffend Fortsetzung der osterreichischen Anti Atom Politik und der Bemuhungen um eine Reform des EURATOM Vertrages 128 Polen Bearbeiten Die sowjetische Fuhrung war darauf bedacht nur so wenige Personen und Institutionen uber die Nuklearkatastrophe zu informieren wie unbedingt notwendig Aus diesem Grund wurden in den ersten Tagen auch keine Informationen uber die Explosion in Tschernobyl an die Bruderstaaten in Mitteleuropa weitergegeben obwohl das betroffene Kernkraftwerk beispielsweise nur 418 km von der polnischen Grenze entfernt steht Der Wind hatte das radioaktive Material zunachst nach Skandinavien transportiert nach zwei Tagen jedoch zuruck nach Mitteleuropa Am 28 April bemerkte eine Strahlenmessstation in Mikolajki im Nordosten von Polen gegen 5 33 Uhr als erste einen rapiden Anstieg der Radionuklide in der Luft Der gemessene Wert war eine halbe Million Mal hoher als ublich Gegen 9 00 Uhr informierte man die zentrale Strahlenschutzbehorde in Warschau das Centralne Laboratorium Ochrony Radiologicznej kurz CLOR Das CLOR loste unverzuglich einen internen Alarm aus weil es von der Detonation einer Kernwaffe ausging Im Laufe des Tages erkannte man allerdings dass die Strahlung aus einem Reaktor stammen musste Anfragen an die sowjetischen Behorden hierzu blieben jedoch unbeantwortet Erst um 18 00 Uhr erfuhr das CLOR uber die BBC von den Ereignissen in Tschernobyl In der Nacht auf den 29 April legte das CLOR der polnischen Regierung nahe entsprechende Schutzmassnahmen zu ergreifen und unverzuglich Tabletten mit stabilem Iod an die Bevolkerung zu verteilen Gegen 11 00 Uhr entschied die Fuhrungsspitze der PVAP in den elf Woiwodschaften nahe der Grenze zur Sowjetunion Iod an die Bevolkerung auszugeben Mangels entsprechender Tabletten wurde eine flussige Iod Kaliumiodid Losung verabreicht Innerhalb eines Tages gelang es fast 19 Millionen Polen mit Iod zu versorgen Daruber hinaus wurden landwirtschaftliche Betriebe angewiesen ihr Vieh von den Weiden zu nehmen Ferner wurde in einigen Regionen empfohlen vorubergehend keine frische Milch Obst Gemuse oder Pilze zu konsumieren Erst am 30 April 1986 informierte die polnische Presse landesweit uber den Austritt einer radioaktiven Substanz in einem Kernkraftwerk in der Sowjetunion 129 Aufgrund der anstehenden Erster Mai Feierlichkeiten verzichtete die PVAP jedoch auf weitere Massnahmen Die gesamtpolnische Bevolkerung erfuhr erst im Zuge des politischen Systemwechsels 1989 vom Ausmass der Katastrophe In der Folge kam es landesweit zu Demonstrationen gegen das an der polnischen Ostseekuste seit 1982 in der Bauphase befindliche Kernkraftwerk Zarnowiec Die massiven Proteste gegen die Anlage fuhrten zuerst zu umfangreichen Untersuchungen und schliesslich zum Stopp des Baus 1990 wurde das Kernkraftwerk unter dem ersten demokratisch gewahlten Ministerprasidenten Tadeusz Mazowiecki aufgegeben Frankreich Bearbeiten Im Mai 1986 gab das franzosische Institut fur Strahlenschutz SCPRI an 137Cs Belastungen zwischen 25 Bq m in der Bretagne und 500 Bq m im Elsass gemessen zu haben 2006 nannte das Nachfolgeinstitut IRSN Werte zwischen 10 000 und 20 000 Bq m vom Elsass bis Korsika 137Cs war ein Hauptbestandteil des radioaktiven Niederschlags Angeblich ist nicht mehr nachzuvollziehen wie die Werte von 1986 zustande kamen Der damalige Umweltminister Carignon kritisierte 20 Jahre spater die Fehler von damals 130 Am 1 und 2 Mai 1986 berichteten Le Figaro und France Soir dass Frankreich von der radioaktiven Wolke betroffen war Erste Tests von Wasser und Milchproben deren Ergebnisse teilweise am 6 Mai veroffentlicht wurden lieferten laut SCPRI zu geringe Belastungen um eine Gesundheitsgefahr darzustellen weswegen fur Frankreich keine Schutzmassnahmen empfohlen wurden Da jedoch andere Lander Schutzmassnahmen angeordnet hatten wurde in der Presse schnell der Vorwurf der Passivitat laut 2001 und 2002 legten mehr als 500 kranke Menschen Beschwerde gegen das damalige Verhalten der Regierung ein Wenngleich Schilddrusenkrebserkrankungen zunahmen seien sie laut franzosischen Nuklearexperten nicht auf den Unfall zuruckzufuhren Der ehemalige Arzt und Mitarbeiter des Commissariat a l energie atomique et aux energies alternatives Bernard Lerouge warf den Medien vor sich auf die pessimistischen Schatzungen der Anti Atomkraftbewegung konzentriert zu haben TV Dokumentationen warf er Verzerrungen und Manipulation der offentlichen Meinung vor da die Meinungen der Wissenschaftsgemeinde ignoriert worden seien 131 Weitere Lander Bearbeiten In Schweden ergaben Umfragen im September 1986 dass die Einstellungen gegenuber der Kernenergie im Durchschnitt negativer wurden Viele Interviewte zahlten die Risiken der Kernenergie zu den bedrohlichsten aller Risiken Spatere Umfragen ergaben dass die Einstellung in der schwedischen Bevolkerung relativ schnell wieder auf das tendenziell befurwortende Niveau vor dem Unfall zuruckkehrte 132 Eine 1988 veroffentlichte Analyse zur Berichterstattung uber das Ereignis und seine Folgen in sieben europaischen Landern kam zu dem Schluss dass die Medien einigermassen gut die Informationen aus offiziellen Quellen wiedergaben wenngleich einige Mangel im Bezug auf Themen wie Strahlenbelastung und ihre Risiken festgestellt wurden 133 Eine in den 1990er Jahren von der Europaischen Kommission beauftragte Untersuchung in funf Landern Deutschland nicht inbegriffen konnte keine Hinweise auf einen verstarkenden Einfluss der medialen Berichterstattung uber den Unfall auf die offentliche Wahrnehmung des Risikos finden wenngleich die Berichterstattung in der Offentlichkeit haufig als alarmierend empfunden wurde 134 Eine Analyse der Berichterstattung der US amerikanischen Tageszeitungen New York Times Washington Post Philadelphia Inquirer Wall Street Journal und Morning Call aus Allentown in Pennsylvania sowie der Abendnachrichten der Fernsehsender ABC CBS und NBC in den ersten zwei Wochen nach der Katastrophe ergab dass nicht ausreichend Informationen vermittelt wurden um der Offentlichkeit das Verstandnis von Kernenergie und die Einordnung des Unfalls zu erleichtern Ubertriebene Panikmache oder einen Uberschuss an negativen Berichten konnten jedoch nicht beobachtet werden 135 Als Reaktion auf die Nuklearkatastrophe boten US amerikanische Hamatologen der University of California in Los Angeles wenige Tage nach dem Ereignis ihre Hilfe an und mit Hilfe der politischen Vermittlung von Armand Hammer im Fruhjahr 1986 fuhrte ein von ihnen entsandtes Transplantationsteam unter Leitung von Robert P Gale Richard E Champlin 136 Paul Terasaki und Yair Reisner im Moskauer Krankenhaus Nummer 6 in Zusammenarbeit mit sowjetischen Hamatologen Knochenmarktransplantationen an Strahlenopfern aus Tschernobyl zur Behandlung der das Blut schadigenden Strahlenkrankheit durch allerdings mit nur massigen Heilerfolgen 137 Gegenwartige Situation BearbeitenDie Nachbarstadt Prypjat ist eine Geisterstadt und bildet das Zentrum des Zone genannten Sperrgebiets In der Stadt wurden viele Gebaude renoviert die als Unterkunfte fur die Arbeiter und Ingenieure des ehemaligen Kraftwerksparks Prypjat fur Soldaten Polizisten und Feuerwehrleute dienen Im Umland und im Stadtgebiet von Tschernobyl leben rund 700 von einst 14 000 Personen die entweder ablehnten die Region zu verlassen oder nach der Katastrophe 1986 in ihre Dorfer zuruckkehrten Die Umweltschutzorganisation Blacksmith Institute zahlte in ihrer 2006 2007 und 2013 veroffentlichten Liste Tschernobyl jeweils zu den zehn Orten mit der grossten Umweltverschmutzung weltweit 138 Siehe auch Sperrzone von Tschernobyl Endgultige Abschaltung des Kraftwerkes Bearbeiten Alle drei noch funktionsfahigen Blocke wurden nach dem Ende der Aufraumarbeiten wieder hochgefahren Nach den Dekontaminierungsarbeiten in den Jahren 1986 und 1987 war die Regierung der Ansicht dass die Strahlung keine weiteren Auswirkungen auf das Personal habe 14 Der zweite Reaktorblock wurde im Oktober 1991 nach einem Feuer in der Turbinenhalle abgeschaltet Bei einer Tagung im Juni 1994 in Korfu beschloss die Europaische Union der Ukraine ein Programm zur Zusammenarbeit vorzuschlagen das zur Stilllegung des Kernkraftwerkes in Tschernobyl fuhren sollte 139 Die G7 Staaten unterstutzten bei ihrem Treffen in Neapel im Juli 1994 diesen Vorstoss der EU Dies fuhrte schliesslich am 20 Dezember 1995 im kanadischen Halifax zur Unterzeichnung eines Memorandum of Understanding durch den ukrainischen Prasidenten Leonid Kutschma in dem die Abschaltung der Reaktoren bis zum Jahr 2000 angestrebt wurde 140 Die Finanzierung erfolgte uber das TACIS Programm der EU Im November 1996 wurde Block 1 vom Netz genommen im Dezember 1997 beschloss die ukrainische Regierung den Reaktor 3 stillzulegen Im Juni 2000 wurde schliesslich die Entscheidung getroffen Block 3 am 15 Dezember 2000 endgultig ausser Betrieb zu nehmen 141 Erste Schutzhulle Bearbeiten nbsp Sarkophag des 4 Blocks im Marz 2006Der havarierte Reaktorblock war durch einen provisorischen durchlassigen sogenannten Sarkophag gedeckelt Im Inneren ist weitgehend die Situation nach der Explosion in heisser Form konserviert Von rund 190 Tonnen 142 Reaktorkernmasse befinden sich Schatzungen zufolge noch rund 150 bis 180 Tonnen 143 innerhalb des Sarkophags teils in Form von Corium teils in Form von Staub und Asche ausgewaschener Flussigkeiten im Reaktorsumpf und Fundament oder in anderer Form Im Jahr 1992 veranstaltete die Ukraine zusammen mit einer franzosischen Firma einen Konzeptwettbewerb um Ideen fur eine langfristige Losung fur Block 4 zu finden Nach kurzer Zeit entschied man sich fur eine effektive Schutzummantelung und kurte einen Gewinner Hierzu sollte eine vollstandige Ummantelung von Block 3 und Block 4 gebaut werden Da aber fur dieses Konzept der damals noch aktive Block 3 hatte abgeschaltet werden mussen verwarf man dieses Projekt wieder Die Kosten dafur schatzte man auf drei bis vier Milliarden US Dollar 14 Im Februar 2013 sturzte aufgrund grosser Schneemassen das Dach der Maschinenhalle ein die etwa 70 Meter vom Sarkophag entfernt ist Nach Angaben des ukrainischen Zivilschutzministeriums traten dabei keine radioaktiven Partikel aus 144 Zweite Schutzhulle New Safe Confinement Bearbeiten nbsp Neuer Sarkophag im Bau Juni 2013 nbsp Neue Schutzhulle in endgultiger Position uber dem havarierten Reaktorblock Oktober 2017 Hauptartikel New Safe Confinement Der internationale Shelter Implementation Plan hatte als Ziel einen neuen haltbareren Sarkophag zu errichten Als erste Massnahmen wurden das Dach des ursprunglichen Sarkophags verstarkt und seine Beluftungsanlage verbessert Der neue Sarkophag wurde von 2010 bis 2016 ca 200 Meter neben dem havarierten Reaktor aufgebaut und anschliessend auf Kunststoffgleitschienen uber den alten Sarkophag gefahren Dadurch sollte es moglich werden den alten Sarkophag zu entfernen ohne dass weitere radioaktive Stoffe freigesetzt werden Dies soll spater mit zwei Kranen die trotz hoher Strahlenbelastung vor Ort speziell fur diesen Zweck hergestellt wurden erfolgen Unter anderem sollen sie auch radioaktiv kontaminierte Stoffe zerkleinern Am 17 September 2007 wurde der Auftrag dem Konsortium Novarka erteilt 145 Die deutsche Bundesregierung hat bis Marz 2016 etwa 97 Mio Euro in den Chernobyl Shelter Fund CSF eingezahlt noch zu erfullende Beitragszusagen belaufen sich auf etwa 19 Mio Euro 146 Am 14 November 2016 wurde begonnen die neue Schutzhulle in Richtung des alten Sarkophags zu verschieben 147 Ihre endgultige Position nahm sie am 29 November ein 148 Am 25 April 2019 vermeldete die Europaische Bank fur Wiederaufbau und Entwicklung EBWE den Abschluss eines 72 Stunden Testbetriebs der Schutzhulle 149 Die offizielle Inbetriebnahme im Beisein des ukrainischen Prasidenten Wolodymyr Selenskyj erfolgte am 10 Juli 2019 150 Ob die neue Schutzhulle Fliegerbomben standhalten kann ist nicht offentlich bekannt Russischer Uberfall 2022 Bearbeiten Bei dem Uberfall auf die Ukraine 2022 griff Russland ab dem 24 Februar 2022 volkerrechtswidrig die Ukraine an Am ersten Tag des Kriegs nahm das russische Militar das stillgelegte Kernkraftwerk und die umliegende Sperrzone ein Tage spater riss die Uberwachung der aktuellen Strahlenwerte vor Ort ab zudem fiel die Stromversorgung in Tschernobyl vorubergehend aus 151 Ende Marz mussten sich die russischen Truppen aus den Gebieten nordlich von Kiew wieder zuruckziehen Fur das Kernkraftwerk und die Sperrzone bestatigte dies die IAEA am 31 Marz 2022 152 Gedenken und Rezeption BearbeitenAnders als andere Unfalle und Umweltkatastrophen dieser Grossenordnung wie der bisher folgenreichste Unfall der chemischen Industrie im indischen Bhopal des Jahres 1984 hinterliess die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion und in der westlichen Welt einen nachhaltigen Eindruck 153 Gedenkveranstaltungen Bearbeiten Bereits kurz nach der Katastrophe etablierten sich in grosseren Stadten vor allem der ehemaligen Sowjetunion jahrliche Gedenkveranstaltungen Hierbei werden im Fruhjahr Kundgebungen oder Gottesdienste abgehalten bei denen tausende Teilnehmer mit brennenden Kerzen Schweigeminuten Mahnwachen oder Glockenlauten der Opfer der Reaktorexplosion gedenken Sie demonstrieren damit auch fur die friedliche Nutzung der Atomenergie oder langfristig auch fur die Stilllegung aller Atomreaktoren Nationales Tschornobyl Museum Bearbeiten Ein in der ukrainischen Hauptstadt Kiew eingerichtetes National Museum zeigt Bilder Videos Reste von Kleidung oder verweist mit durchgestrichenen Ortstafeln auf die nicht mehr existenten Dorfer 154 Mahnmale Bearbeiten In Charkiw erinnern zwei Monumente an die Katastrophe eines aus rotem Porphyr und ein weiteres dreifarbig gestaltetes im Park der Jugend Ein weiteres Denkmal das den Helfern Liquidatoren im Gelande des Kernkraftwerks gewidmet war wurde zerstort In Saporischschja hat ein Bildhauer einen Stein an einem Brunnen wie ein gespaltenes Atom gestaltet unweit davon befindet sich ein Granitfindling mit einer Tafel fur die Opfer der Katastrophe In der nach dem Reaktorungluck neu errichteten Stadt Slawutytsch gibt es ein Mahnmal mit Fotos und Lebensdaten einiger Opfer 155 Kiew erinnert mit einem Denkmal an die Feuerwehrleute und Ingenieure die infolge ihres Einsatzes bei der Katastrophe gestorben sind An dem symbolhaften verbogenen Metall legen Politiker des Landes regelmassig Gedenkkranze nieder 156 Auf dem Mitinskoje Friedhof Mitinskoe kladbishe Moskau befinden sich die Grabstatten von 28 verstorbenen Feuerwehrmannern und ein Denkmal 157 nbsp Kang Jinmo bei der Einweihungsfeier in Bamberg 2011In Bamberg steht ein Denkmal fur Tschernobyl 158 eine auf dem Rucken liegende hilflose Schildkrote aus schwarzem Granit Auf ihrem Bauch ist die Weltkarte eingraviert Die Schildkrote ist ein Entwurf des sudkoreanischen Kunstlers Kang Jinmo den er im Rahmen eines Wettbewerbs des Bund Naturschutz in Bayern im Jahr 1987 eingereicht hatte Die Schildkrote symbolisiert die Hilflosigkeit gegenuber der atomaren Verseuchung weiter Teile Europas nach der Reaktorkatastrophe im April 1986 Ausstellungen Konzerte und andere Aktivitaten Bearbeiten Im Jahr 1990 wurde die gemeinnutzige Organisation Heim statt Tschernobyl gegrundet Seit 1991 fahren jahrlich in den Sommermonaten Gruppen freiwilliger Helfer aus Deutschland fur drei Wochen nach Belarus und errichten im Rahmen eines Umsiedlungs Programms im nicht kontaminierten Norden gemeinsam mit betroffenen Familien jeweils ein neues Haus Wesentlicher Bestandteil des Konzeptes ist die okologische Bauweise und der verantwortungsvolle Umgang mit Energie Der deutsche Kunstler Till Christ organisierte in Zusammenarbeit mit Studenten der Staatlichen Akademie fur Design und Kunst aus Charkow im Berliner Kunsthaus Tacheles die Ausstellung Visual Energy Nach Tschernobyl Ressourcen Energien und wir Sie war zwischen Oktober 2005 und April 2006 zu sehen 159 Im Jahr 2006 fuhrte die schweizerische Stadt Thun in ihrem Rathaus eine Gedenkausstellung mit Unterstutzung der Botschafter der Ukraine von Belarus und von Russland durch Die Literaturnobelpreistragerin Swetlana Alexijewitsch hat sich in ihrem literarischen Werk immer wieder mit der Reaktorkatastrophe auseinandergesetzt und u a ein Tschernobyl Gebet verfasst das im Jahr 2006 von dem franzosischen Komponisten Alain Moget als Oratorium unter dem Titel Und sie werden uns vergessen vertont und uraufgefuhrt wurde Vom 3 bis 5 April 2006 veranstaltete die Gesellschaft fur Strahlenschutz in Berlin einen Internationalen Kongress mit dem Titel 20 Jahre nach Tschernobyl Erfahrungen und Lehren fur die Zukunft nbsp Gedenkveranstaltung 25 Jahre nach dem Reaktorunfall Wien 2011 Auf drei internationalen Kongressen in den Jahren 2004 2006 und 2011 diskutierte die IPPNW gemeinsam mit der Offentlichkeit uber die Folgen der Tschernobylkatastrophe sowie Perspektiven einer Welt frei von Atomkraftwerken und Atomwaffen Der vom 8 bis 10 April 2011 abgehaltene Kongress mit dem Motto Zeitbombe Atomenergie 25 Jahre Tschernobyl Atomausstieg jetzt fand unter dem Eindruck der Nuklearkatastrophe von Fukushima statt 160 Am 26 April 2011 fand in der Berliner Philharmonie ein Benefizkonzert anlasslich des 25 Jahrestages der Tschernobylkatastrophe statt 161 Bildende Kunst Bearbeiten Als Beispiel fur die Rezeption der Nuklearkatastrophe in der bildenden Kunst sei der 1986 entstandene Zyklus Aschebilder des Kunstlers Gunther Uecker genannt 162 Auch in der religiosen Kunst und in der Ikonenmalerei fand die Katastrophe von Tschernobyl ihren Niederschlag 163 Filme Bearbeiten 1990 wurde der Film Raspad Der Zerfall bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig vorgestellt und erhielt die Goldmedaille des Prasidenten des italienischen Senats 164 1991 entstand fur Turner Home Entertainment das TV Drama Tschernobyl Die letzte Warnung unter der Regie von Anthony Page 165 2006 entstand unter der Produktion von ITV das Drama The Girls Who Came To Stay Der Film erzahlt die Geschichte eines Paares das zwei Madchen aus Belarus in Pflege nimmt Es stellt sich heraus dass die Madchen zum Zeitpunkt des Unglucks hoher Strahlung ausgesetzt waren 166 2011 entstand der vielfach preisgekronte Kurzfilm Seven Years of Winter 167 168 unter der Regie von Marcus Schwenzel 169 Der Regisseur erzahlt in seinem Kurzfilm das Drama des Waisenkinds Andrej der vier Jahre nach der Tschernobyl Katastrophe vom Hehler Artjom in die nukleare Umgebung des Reaktors geschickt wird um die verlassenen Wohnungen zu plundern 170 171 Im Februar 2011 nahm der Spielfilm An einem Samstag am Wettbewerbsprogramm der Berlinale 2011 teil Die russisch ukrainisch deutsche Koproduktion zeigt die Geschichte vom Scheitern des Fluchtversuchs eines jungen Parteifunktionars und seiner Freunde Er hatte bereits unmittelbar nach dem Ungluck dessen schwerwiegende Folgen erkannt 172 Ebenfalls aus dem Jahr 2011 ist der Spielfilm Verwundete Erde Er handelt von den Folgen der Katastrophe auf das Leben einer jungen Frau Am 25 Mai 2012 lief mit Chernobyl Diaries von Brad Parker ein Horrorfilm in den USA an 173 Der Film der auf einem Skript von Oren Peli beruht spielt 25 Jahre nach der Katastrophe in Prypjat 174 Der Actionfilm Stirb langsam Ein guter Tag zum Sterben 2013 spielt teilweise im verstrahlten Sperrgebiet aus dem kernwaffenfahiges Uran geborgen werden soll Die Fernsehserie Chernobyl von HBO aus dem Jahr 2019 zeigt die Folgen der Nuklearkatastrophe vom April 1986 und soll sich dabei weitgehend auf reale Gegebenheiten berufen 175 Mehrfach wurde die Reihe allerdings fur teilweise sachlich falsche Darstellungen und Ubertreibungen kritisiert 176 177 Vom Publikum wurde die Serie aber uberwiegend begeistert aufgenommen und war kurzzeitig die bestbewertete Serie in der Internet Movie Database 178 Tourismusveranstalter berichteten das Interesse an Tschernobyl Reisen sei dramatisch angestiegen nachdem die HBO Serie ausgestrahlt wurde 179 Russische Medien bezeichneten die Serie als gegen Russland gerichtetes Propagandawerk 180 Dokumentarfilme Bearbeiten 2011 veroffentlichte die Wendlandische Filmkooperative ein Portrat uber Rostislav Omeljaschko Mitbegrunder der historisch kulturellen Expeditionen in die Sperrzone von Tschernobyl und begleitete ihn mehrmals in die Sperrzone 181 Die im Jahre 2015 ausgestrahlte Dokumentation Die Wolfe von Tschernobyl beschaftigt sich mit den Auswirkungen der Radioaktivitat auf die Tierwelt 182 In der Dokumentation ZDF History Das Tschernobyl Vermachtnis aus dem Jahr 2016 geht es insbesondere um die Erkenntnisse wie einen deutlich grosseren Kreis an Verantwortlichen und umfangreichere Folgen die Waleri Legassow der Leiter des Untersuchungskomitees in seiner Audio Hinterlassenschaft benannt hat und vorher nie veroffentlichen durfte 183 Auch eine Folge der Fernsehserie Sekunden vor dem Ungluck widmete sich der Katastrophe Weitere Bearbeiten Im 1987 erschienenen Album Liebe Tod amp Teufel der osterreichischen Musikgruppe EAV wurde das in Reaktion auf die Nuklearkatastrophe entstandene Lied Burli veroffentlicht Es erzahlt auf satirische Weise das Leben eines jungen Mannes der aufgrund der Nuklearkatastrophe von Geburt an erhebliche Missbildungen aufweist 184 Am 23 Marz 2007 wurde das Spiel S T A L K E R Shadow of Chernobyl das nach einem fiktiven Unfall 2008 in der Zone um das AKW Tschernobyl spielt herausgegeben Es folgten die Teile S T A L K E R Clear Sky 5 September 2008 EU und S T A L K E R Call of Pripyat 5 November 2009 DE Im Dezember 2023 soll S T A L K E R 2 Heart of Chornobyl folgen Trivia BearbeitenDie Internationale Atomenergie Organisation sprach 1980 vom okonomisch vollumfanglich gerechtfertigten Bau dieses Reaktortyps und davon dass mit recht geringem Aufwand durch Erhohung der Leistungsdichte im Kern eine Leistungssteigerung von 1000 MW el auf 1500 MW el erzielbar sei 185 Der ukrainische Name Chornobil Tschornobyl bezeichnet neben der Stadt auch die Pflanzenart Artemisia vulgaris Beifuss die gelegentlich mit dem Wermutkraut Artemisia absinthium verwechselt wird Daher wurde die Nuklearkatastrophe mit einer Stelle aus der biblischen Offenbarung des Johannes in Verbindung gebracht Der Name des Sterns ist Wermut Ein Drittel des Wassers wurde bitter und viele Menschen starben durch das Wasser Offb 8 11 EU 186 Siehe auch BearbeitenListe von Unfallen in kerntechnischen Anlagen Liste von Todesopfern der Nuklearkatastrophe von TschernobylLiteratur BearbeitenLandesberichte von Russland der Ukraine und BelarusS K Shoigu L A Bolshov Hrsg Twenty years of the Chernobyl accident Results and Problems in Eliminating Its Consequences in Russia 1986 2006 Russian National Report Moskau 2006 PDF Memento vom 1 Februar 2012 im Internet Archive 20 years after Chornobyl Catastrophe Future outlook National Report of Ukraine Kiew 2006 ISBN 966 326 172 2 PDF 7 4 MB Memento vom 4 Januar 2014 im Internet Archive V E Shevchuk V L Gurachevsky Hrsg 20 Years after 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Champlin Uberwaltigt vom menschlichen Leiden US Arzt Richard Champlin uber die Behandlung von Tschernobyl Strahlenopfern in Moskau In Der Spiegel Nr 29 1986 vom 14 Juli 1986 S 88 92 Katja Iken Todeszone um Tschernobyl In einem Augenblick kollabierte unser ganzes Leben Spiegel online vom 25 April 2016 In Focus Chernobyl im International Nuclear Information System der IAEA abgerufen am 10 Februar 2015 IAEO Website In Focus Chernobyl Mit verschiedenen Studien des Tschernobyl Forums Chernobyl the true scale of the accident UN Report WHO zu den Folgen des Unglucks 150 000 Tote geschatzt nur fur Ukraine neue Forschung am MIT International Chornobyl Radiological Portal des International Chornobyl Research and Information Networks russisch und englisch Zeitlicher Verlauf der Aktivitatskonzentration von 137Cs in der Luft 26 April bis 9 Mai 1986 erstellt vom Institut de Radioprotection et de Surete Nucleaire Anna Veronika Wendland Tagungsbericht After Chernobyl 07 04 2011 08 04 2011 Potsdam In H 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Prasidentschaft mit der Verabschiedung der Schlussfolgerungen des Rates zu den Beitrittsstrategien fur die Umwelt und der Schlussfolgerungen des Rates zur Nuklearen Sicherheit im Zusammenhang mit der Erweiterung der Europaischen Union sowie der Bekraftigung dieser Schlussfolgerungen durch den Europaischen Rat von Wien deutliche Signale gesetzt Diese Schlussfolgerungen betonen unter anderem dass nicht nachrustbare Kernkraftwerke worunter jedenfalls die Reaktoren der ersten Generation in Ignalina Bohunice und Kosloduj zu verstehen sind ehestmoglich stillgelegt werden mussen Weiters wurden die beitrittswilligen Staaten aufgefordert die nukleare Sicherheit zu verbessern so dass ein Niveau erreicht wird das dem Stand in der Union hinsichtlich der Technologie und der Vorschriften sowie in operativer Hinsicht entspricht Umsetzung des Aktionsplans fur die weitere osterreichische Anti Atom Politik Entschliessung des Nationalrats 197 E XX Gesetzgebungsperiode 13 Juli 1999 In Parlamentarische 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