www.wikidata.de-de.nina.az
Das Problem der Erdbebengefahrdung von Kernkraftwerken wurde durch die Nuklearkatastrophe von Fukushima einer breiten Weltoffentlichkeit drastisch vor Augen gefuhrt Anlagen alteren Typs wie jene von Fukushima Daiichi sind von der Grundkonzeption her weniger gut gegen die Folgen starker Erdbeben ausgelegt als jene neueren Datums Unterschiede bei der technischen Auslegung gegen Erdbeben gibt es aber auch zwischen Landern mit geringerer Erdbebenaktivitat wie in Europa und Landern mit hoher Aktivitat wie Japan Das japanische Kernkraftwerk Kashiwazaki uberstand im Jahr 2007 ein Beben der Starke 6 8 Richterskala und sehr deutlich naherem Epizentrum als bei Fukushima mit zwar fur alle sieben Blocke rund 2800 seismisch bedingten Schadensbefunden jedoch keiner schwerwiegenderen Freisetzung von Radioaktivitat Inhaltsverzeichnis 1 Vorkehrungen zur Stabilisierung 2 Abstand vom Epizentrum 3 Interne Robustheit 4 Literatur 5 EinzelnachweiseVorkehrungen zur Stabilisierung BearbeitenDer Block 7 des Kraftwerks Kashiwazaki ist ein Fortgeschrittener Siedewasserreaktor dessen Reaktorgebaude zwecks Robustheit gegen Erdbeben zu fast der Halfte der Gesamthohe des Gebaudes unterirdisch im Baugrund verankert ist eine z B in Europa aber auch in Fukushima Daiichi nicht angewandte Bauweise die weitgehend auch bei den anderen Kashiwazaki Blocken praktiziert wurde In seinem Bodenbereich ist das Reaktorgebaude zudem fest im Felsuntergrund verankert eine Schraubstockwirkung die bei vor allem horizontaler Erdbebenbeschleunigung Bodenbewegung ein Wanken des Gebaudes minimiert Ein Nachteil des Felsfundamentes ist anderseits dass es die Erdbebenbeschleunigungen am starksten transportiert Fur Kashiwazaki 7 mit 490 bis 650 Metern pro Sekunde gegenuber nur 330 m s in Ton stein und 150 bis 200 m s in Sand Dieser Nachteil wird in Kashiwazaki insofern kompensiert als der Fels nur am Boden des Reaktorgebaudes angreift die daruberliegenden Schichten des Baugrundes bestehen aus Ton und in der obersten Bodenschicht Sand was eine entgegengesetzt eher stabilisierende Wirkung bezuglich Beschleunigungskraften bewirkt Abstand vom Epizentrum BearbeitenBezuglich der Distanz des Standorts zum Epizentrum des Erdbebens kann allgemein unabhangig vom Beispiel Kashiwazaki gesagt werden dass diese Distanz die Starke der Bodenbewegung abmindern kann In gewissen Fallen kann aber durch grossere lokale Ablagerung von weicheren Sedimenten auch eine starkere Bodenbewegung als beim Epizentrum eintreten Interne Robustheit BearbeitenAuch die internen Strukturen des Kraftwerks wie Behalter Pumpen Leitungen Armaturen konnen technisch etwa bezuglich ihrer Befestigung so ausgestaltet werden dass sie die Erschutterungen eines Erdbebens besser uberstehen was nicht unbedingt starkere Fixierung sondern etwa bei Rohrleitungen gegebenenfalls auch bessere Beweglichkeit bedeutet Ein aktuelles Beispiel aus Frankreich zeigt allerdings dass dies teils auch heute noch ungenugend ausgefuhrt ist Bei mehr als der Halfte der franzosischen Kernkraftwerke wurde 2013 14 festgestellt dass die Erdbeben Robustheit gewisser Ventile trotz einer behordlichen Auflage von 2010 noch immer ungenugend war 1 Literatur BearbeitenENSI Erfahrungs und Forschungsbericht 2011 darin die Kap Tragwerksverhalten des KKW Kashiwazaki beim Erdbeben von 2007 sowie im Anhang A Expertengruppe Starkbeben ENSI Erfahrungs und Forschungsbericht 2007 darin das Kap Lehrreiche Vorkommnisse in auslandischen KernanlagenEinzelnachweise Bearbeiten Medienmeldung der Aufsichtsbehorde ASN Memento des Originals vom 22 Februar 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www asn fr Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erdbebengefahrdung von Kernkraftwerken amp oldid 221779361