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Alfred Dick 6 Dezember 1927 in Passau 7 Marz 2005 in Straubing war ein deutscher Politiker CSU und Bayerischer Staatsminister fur Umweltfragen 1977 1990 Inhaltsverzeichnis 1 Jugend 2 Lehrtatigkeit 3 Politischer Werdegang 4 Politische Positionen 4 1 Folgen von Tschernobyl 4 2 Wackersdorf 4 3 Rhein Main Donau Kanal 5 Privatleben 6 Ehrungen 7 Weblinks 8 FussnotenJugend BearbeitenDick wurde als Sohn eines Schreiners geboren Er hatte drei jungere und vier altere Geschwister Nach dem Besuch der Volksschule absolvierte er eine padagogische Ausbildung an den Lehrerbildungsanstalten in Zangberg und Munchen Pasing Diese wurde durch den Arbeitsdienst und die anschliessende Einberufung zum Kriegsdienst unterbrochen Dick verbrachte wegen einer schweren Verwundung ein halbes Jahr im Lazarett und geriet bei Kriegsende in britische Gefangenschaft Danach setzte er ab 1946 seine Ausbildung an der Lehrerbildungsanstalt in Straubing fort und legte 1949 die erste und 1952 die zweite Lehramtsprufung ab Lehrtatigkeit Bearbeiten1949 bis 1953 war Dick in Passau im Volksschuldienst tatig Anschliessend wurde er als Heimerzieher an das Schulerheim der damaligen Lehrerbildungsanstalt Straubing versetzt Nach einer Beforderung zum Heimleiter des Deutschen Gymnasiums Straubing 1958 fuhrte er die Institution bis 1970 Schon wahrend seiner Zeit in Passau engagierte sich Dick ehrenamtlich in der Katholischen Jugend dort wurde er auch Dekanatsjugendfuhrer Im Jahr 1952 organisierte und leitete Dick erstmals die Padagogischen Ferienwochen Schweiklberg Politischer Werdegang BearbeitenDick gehorte zwischen 1962 und 1994 dem Bayerischen Landtag an von 1970 bis 1990 war er im Kabinett des Freistaates tatig zunachst als Staatssekretar 1977 bis 1990 war er Staatsminister fur Umweltfragen Politische Positionen BearbeitenDicks Amtszeit war von heftigen Kontroversen gepragt Von zentraler Bedeutung waren in seiner Amtszeit im Umweltministerium unter anderem die Folgen der Atomenergie und der Bau des Rhein Main Donau Kanals Nachdem sich Dick 1982 die Kritik des Bundes fur Umwelt und Naturschutz Deutschland BUND unter anderem am Festhalten der Landesregierung an Grossvorhaben wie dem Rhein Main Donau Kanal und die Forcierung der Atomkraft verbat rugte dessen Vorsitzender Gerhard Thielcke daraufhin in einem Brief an Dick die Massregelung des Verbandes 1 Folgen von Tschernobyl Bearbeiten In Dicks Verantwortungsbereich fielen die Sicherungsmassnahmen nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl In den Medien wurde er bekannt als er mit Casium 137 belastete Molke vor laufender Kamera ass um zu zeigen wie ungefahrlich diese sei Er kommentierte dies mit den Worten Des tut mir nix 2 Hannelore Saibold Abgeordnete der Grunen warf Dick daraufhin kriminelle Verharmlosung vor 3 Nach dem Tod von Alfred Dick berichtete der einstige Sprecher des bayerischen Umweltministeriums Gunter Grass dass der fur seine Schlitzohrigkeit bekannte Minister den Mittelfinger ins Molkepulver gesteckt und den Zeigefinger abgeschleckt habe um so eine vermeintliche Sicherheit des Milcherzeugnisses vorzutauschen 4 Im Zusammenhang mit bei Rosenheim auf einem Abstellgleis stehenden rund 100 Eisenbahn Waggons mit verstrahltem Molkepulver schlug Dick vor die mit bis zu 5000 Becquerel pro Kilogramm belastete Molke an Nutztiere zu verfuttern 5 Die Molke wurde spater nachdem sie zunachst an verschiedenen Standorten zwischengelagert wurde und in einer 70 Millionen DM teuren Anlage im bereits stillgelegten Kernkraftwerk Lingen aufbereitet worden war an bayerische Nutztiere verfuttert 6 Wackersdorf Bearbeiten Dick erteilte im September 1985 die erste Teilgenehmigung fur den Bau der atomaren Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf Er erklarte hierzu die Anlagenkonzeption sei insgesamt geeignet sicher und ohne Gefahren fur Leben Gesundheit und Sachguter Dritter zu betreiben Er bezeichnete sie in diesem Zusammenhang als unverzichtbar 7 Dick erklarte die bayrische Haltung zu Wackersdorf sei klar und eindeutig Die Technologie sei ausgereift das Gefahrenpotential gering Er erklarte ein Entsorgungskonzept ohne Wiederaufarbeitung sei weder okologisch noch okonomisch vertretbar weiterhin wolle Bayern seinen Beitrag leisten 8 Wissenschaftler warfen Dick in Folge vor die durch sein Haus beauftragten Gutachter hatten versaumt ganz wesentliche Sicherheitsrisiken der Anlage uberhaupt zu untersuchen 7 Rhein Main Donau Kanal Bearbeiten Dick war ein Verfechter des Ausbaus des Rhein Main Donau Kanals er bezeichnete ihn als magisches Dreieck zwischen Landesentwicklung Wirtschaftswachstum und Umweltschutz fur den Freistaat 9 Privatleben BearbeitenEr war seit 1957 verheiratet und Vater von drei Kindern Dick erlag den Folgen eines Herzinfarktes den er wahrend einer Rede im Straubinger Stadtrat dem er seit 1956 angehorte erlitten hatte Ehrungen Bearbeiten1973 Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland 10 1976 Verdienstkreuz 1 Klasse der Bundesrepublik Deutschland 11 1978 Grosses Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland 12 1981 Grosses Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland Bayerischer Verdienstorden 1982 Ehrenburger der Stadt Straubing 1986 Grosses Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband der Bundesrepublik Deutschland 1988 Ehrenburger von Birnbach Ehrenburger der Universitat Passau Benennung einer Strasse in Straubing Alfred Dick RingWeblinks BearbeitenLiteratur von und uber Alfred Dick im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Alfred Dick in der Parlamentsdatenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte in der Bavariathek Bayern Ex Umweltminister Alfred Dick gestorben Meldung auf Spiegel Online 8 Marz 2005Fussnoten Bearbeiten Feind der Wohlfahrt Verfuhrer der Jugend In Der Spiegel Nr 36 1982 online 6 September 1982 Die Aufregung war gross Deutschlandradio 26 April 2006 abgerufen am 12 November 2016 Quatsch angefangen In Der Spiegel Nr 38 1988 online 19 September 1988 Totaler Wahnsinn Zeitzeuge erinnert an Tschernobyl Nurnberger Nachrichten 26 April 2011 abgerufen am 12 November 2016 Saure Briketts In Der Spiegel Nr 11 1987 online 9 Marz 1987 Strahlentelex Ausgabe 96 97 1991 S 8 a b Die Heimat nicht billig verspielen In Der Spiegel Nr 40 1985 online 30 September 1985 Nur Gspinnerte konnen dagegen sein In Der Spiegel Nr 5 1985 online 28 Januar 1985 Hoi a Schiff In Der Spiegel Nr 32 1981 online 3 August 1981 Bekanntgabe von Verleihungen des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland In Bundesanzeiger Jg 25 Nr 43 9 Marz 1973 Bekanntgabe von Verleihungen des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland In Bundesanzeiger Jg 28 Nr 63 unbekannte Ausgabe Bekanntgabe von Verleihungen des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland In Bundesanzeiger Jg 30 Nr 172 13 September 1978 Umweltminister des Freistaates Bayern Max Streibl 1970 1977 Alfred Dick 1977 1990 Peter Gauweiler 1990 1994 Thomas Goppel 1994 1998 Werner Schnappauf 1998 2007 Otmar Bernhard 2007 2008 Markus Soder 2008 2011 Marcel Huber 2011 2014 Ulrike Scharf 2014 2018 Marcel Huber 2018 Thorsten Glauber seit 2018 Normdaten Person GND 130232610 lobid OGND AKS LCCN n79068783 VIAF 28172161 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dick AlfredKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker CSU MdL und UmweltministerGEBURTSDATUM 6 Dezember 1927GEBURTSORT PassauSTERBEDATUM 7 Marz 2005STERBEORT Straubing Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alfred Dick amp oldid 239518566