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Max Balthasar Streibl 6 Januar 1932 in Oberammergau 11 Dezember 1998 in Munchen war ein deutscher Politiker der CSU Von 1988 bis 1993 war er Bayerischer Ministerprasident Max Streibl mit Thomas Goppel rechts beim 53 CSU Parteitag in der Munchner Bayernhalle 18 November 1989 Inhaltsverzeichnis 1 Berufliche und politische Laufbahn 2 Streibl als Ministerprasident 3 Sonstiges Engagement 4 Privatleben 5 Auszeichnungen und Ehrungen Auszug 6 Veroffentlichungen 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseBerufliche und politische Laufbahn BearbeitenMax Streibl Sohn eines Hoteliers studierte nach seinem Abitur am Benediktinergymnasium Ettal Jura und Volkswirtschaftslehre an der Ludwig Maximilians Universitat Munchen und trat 1955 in den Staatsdienst ein Er arbeitete als Referendar unter anderem beim Landratsamt Garmisch Partenkirchen und beim Bundesrat in Bonn 1960 wurde er Assessor bei der Regierung von Oberbayern und arbeitete seit 1961 in der Bayerischen Staatskanzlei 1957 wurde er Mitglied der CSU und war Mitgrunder der Jungen Union in Oberbayern Von 1961 bis 1967 war er Landesvorsitzender der Jungen Union 1962 wurde er in den Bayerischen Landtag gewahlt dem er bis 1994 angehorte nbsp Streibl als Finanzminister bei der Konferenz der CDU CSU Ministerprasidenten am 13 August 1981 mit Gerhard Stoltenberg Schleswig Holstein Mitte und Ernst Albrecht Niedersachsen rechts Von 1967 bis 1971 amtierte er als Generalsekretar der CSU 1970 ubernahm er den Vorsitz des CSU Bezirks Oberbayern den er bis 1994 innehatte Am 8 Dezember 1970 ubertrug Ministerprasident Alfons Goppel ihm das neu geschaffene Ministerium fur Landesentwicklung und Umweltfragen Kabinett Goppel III womit Streibl der erste Umweltminister eines Bundeslandes der Bundesrepublik Deutschland wurde Von 1972 bis 1974 war er Vorsitzender der Landesministerkonferenz fur Raumordnung anschliessend der Umweltministerkonferenz Im Mai 1977 wurde Streibl bayerischer Finanzminister Kabinett Goppel IV Nachfolger von Ludwig Huber er blieb Finanzminister in den Kabinetten Strauss I II und III Ab 12 Juli 1988 war Streibl auch Stellvertreter des Ministerprasidenten Wahrend seiner elfjahrigen Amtszeit wurde Bayern zum Bundesland mit der niedrigsten Staatsverschuldungsquote und der hochsten Investitionsquote Als Verwaltungsratsvorsitzender der Bayerischen Landesbank war Streibl in die Mega Petrol Affare verwickelt 1 Streibl als Ministerprasident BearbeitenAm 19 Oktober 1988 wahlte ihn nach dem Tod von Franz Josef Strauss der Bayerische Landtag mit 124 von 193 Stimmen zu dessen Nachfolger als Ministerprasident Bayerns Nach seinem Amtsantritt kam es fur den heftig umstrittenen Bau der neuen Staatskanzlei zu einem Kompromiss mit deutlich kleinerem Bauvolumen Auch auf die Integration des Hauses der Bayerischen Geschichte im Gebaude wurde verzichtet Mit Streibl der im Vergleich zu seinem Vorganger einen eher zuruckhaltenden Regierungsstil pflegte konnte die CSU bei den Landtagswahlen vom 14 Oktober 1990 ihre absolute Mehrheit verteidigen und verlor nur 0 9 Am 20 Dezember 1990 eroffnete er die erste gemeinsame Konferenz der Regierungschefs der Lander Als am 6 Juli 1992 bei der Eroffnung des 18 Weltwirtschaftsgipfels in Munchen nach einem Polizeikessel 500 Demonstranten festgenommen wurden und am Vorgehen der Polizei Kritik laut wurde bemerkte Streibl wenn jemand glaube sich mit Bayern anlegen zu mussen dann sei es eben bayerische Art etwas harter hinzulangen 2 3 Schliesslich erschutterte seit Januar 1993 die Amigo Affare sein Ansehen Am 27 Mai 1993 musste er nach langwierigen Auseinandersetzungen zurucktreten Bekannt wurde in diesem Zusammenhang Streibls Versuch sein Amt zu retten indem er seinen Parteigenossen drohte im Parteivorstand hielt er einen Koffer hoch mit den Worten Hier drin befindet sich brisantes Material uber jeden von euch Der Spiegel schrieb 1998 in seinem Nachruf Erst als die CSU Oberen uberzeugt waren mit Streibl bei der Landtagswahl 1994 die absolute Mehrheit zu verlieren liessen sie ihn fallen 4 CSU Vorsitzender war von 1988 bis 1999 Theo Waigel Die Landtagswahl fand am 25 September 1994 statt Streibls Nachfolger Edmund Stoiber konnte mit absoluter Mehrheit weiterregieren Streibl gehorte mehreren Aufsichtsraten als Mitglied oder Vorsitzender an Anfang 1994 berichtete die Illustrierte Stern dass Streibl ebenso wie Strauss als Testamentsvollstrecker der Friedrich Baur Stiftung jahrlich bis zu 300 000 DM einnehme Streibls Nachfolger Stoiber verzichtete auf diese Nebeneinkunfte 1996 stellte der Mega Petrol Untersuchungsausschuss des Landtages fest dass die gegen Streibl erhobenen Vorwurfe unberechtigt seien die Landesbank war 1993 jedoch zu hohen Schadensersatzleistungen an geprellte Kleinanleger verurteilt worden 1 Anfang 1994 wurde bekannt dass Streibl als oberbayerischer CSU Bezirksvorsitzender Franz Schonhuber den Parteivorsitzenden der Republikaner zu einem vertraulichen Kamingesprach eingeladen hatte 5 Sonstiges Engagement BearbeitenStreibl war Katholik und Mitglied der katholischen Studentenverbindungen KStV Erwinia Munchen und der KSStV Alemannia Munchen im KV 1968 wurde er in den Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem aufgenommen 6 1964 trat er in den Lions Club Munchen Grunwald ein zu dem auch Franz Josef Strauss gehorte 7 Von 1974 bis 1989 war er Vorsitzender des Katholischen Mannervereins Tuntenhausen Privatleben Bearbeiten nbsp Grab von Max Streibl auf dem Kirchhof von OberammergauAus seiner 1960 mit Irmingard Junghans 1933 geschlossenen Ehe gingen zwei Sohne und eine Tochter hervor 8 Sein Sohn Florian Streibl kandidierte am 28 September 2008 in der Bayerischen Landtagswahl fur die Freien Wahler und zwar im Stimmkreis Bad Tolz Wolfratshausen Garmisch Partenkirchen und wurde uber die Oberbayernliste in den Landtag gewahlt Streibl starb im Dezember 1998 im Alter von 66 Jahren nach einem Herzinfarkt in seiner Munchner Wohnung 4 9 Er wurde auf dem Alten Gemeindefriedhof seiner Heimatstadt Oberammergau beigesetzt 10 Auszeichnungen und Ehrungen Auszug BearbeitenEhrensenator der Akademie der Bildenden Kunste Nurnberg 11 Bayerischer Verdienstorden 1971 Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland 1973 12 Grosses Verdienstkreuz 1975 mit Stern 1978 13 und Schulterband 1983 Ehrendoktorwurde Dr h c der Katholisch theologischen Fakultat der Universitat Passau 1985 Grosskreuz des Verdienstordens der Italienischen Republik 1988 Goldener Ehrenring der Stadt Bamberg 1989 Ehrenburgerschaft von Oberammergau 1989 Ehrenburgerschaft von Deggendorf 1992 Grosser Goldener Ehrenanker von Triest 1990 Bayerischer Bierorden 1990 Grosskreuz des Verdienstordens Pro Merito Melitensi des Souveranen Malteserordens 1992 Veroffentlichungen BearbeitenVerantwortung fur alle Die Freiheit fordert jeden Stuttgart 1980 ISBN 3 512 00601 9 Modell Bayern Ein Weg in die Zukunft Gerber Munchen 1985 ISBN 3 87249 094 X Literatur BearbeitenSylvia Krauss Ministerprasident Max Streibl In Das schonste Amt der Welt Die bayerischen Ministerprasidenten von 1945 bis 1993 Munchen 1999 S 171 187 Karl Ulrich Gelberg Streibl Max In Neue Deutsche Biographie NDB Band 25 Duncker amp Humblot Berlin 2013 ISBN 978 3 428 11206 7 S 529 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Max Streibl Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Max Streibl im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten a b Mathias Stamm Renate Daum Bayerischer Olskandal wurde zum Politikum Graumarktinfo de Borse Online archiviert vom Original am 28 November 2007 abgerufen am 5 Juni 2008 Die Chronik Bayerns 3 Aufl Chronik Verlag 1994 S 617 Als Bayern etwas harter hinlangte In sueddeutsche de 5 Juni 2015 abgerufen am 15 Marz 2018 a b Gestorben Max Streibl In Der Spiegel Nr 51 1998 online 14 Dezember 1998 Heinz Kurtzbach Kamingesprach in Oberbayern In Berliner Zeitung 15 Februar 1994 abgerufen am 17 Juni 2015 Hans Jurgen Brandt Jerusalem hat Freunde Munchen und der Ritterorden vom Heiligen Grab EOS 2010 Seite 84 110 und 116 Mitgliederverzeichnis herausgegeben von Lions International Gesamt District 111 Stand 1 Juni 1976 Internetauftritt des Freistaats Bayern Memento vom 24 September 2008 im Internet Archive Max Streibl Memento Mori abgerufen am 28 Februar 2021 Klaus Nerger Das Grab von Max Streibl In knerger de Abgerufen am 29 Januar 2023 Liste der Ehrensenatoren Memento vom 21 Juli 2012 im Webarchiv archive today adbk nuernberg de Bekanntgabe von Verleihungen des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland In Bundesanzeiger Jg 25 Nr 43 9 Marz 1973 Bekanntgabe von Verleihungen des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland In Bundesanzeiger Jg 31 Nr 5 9 Januar 1979 Ministerprasidenten des Freistaates Bayern Kurt Eisner 1918 1919 Martin Segitz 1919 Johannes Hoffmann 1919 1920 Gustav Ritter von Kahr 1920 1921 Graf von Lerchenfeld Kofering 1921 1922 Eugen Ritter von Knilling 1922 1924 Heinrich Held 1924 1933 Ludwig Siebert 1933 1942 Paul Giesler 1942 1945 Fritz Schaffer 1945 Wilhelm Hoegner 1945 1946 Hans Ehard 1946 1954 Wilhelm Hoegner 1954 1957 Hanns Seidel 1957 1960 Hans Ehard 1960 1962 Alfons Goppel 1962 1978 Franz Josef Strauss 1978 1988 Max Streibl 1988 1993 Edmund Stoiber 1993 2007 Gunther Beckstein 2007 2008 Horst Seehofer 2008 2018 Markus Soder seit 2018 Finanzminister des Freistaates Bayern Fritz Schaffer 1945 Fritz Terhalle 1945 1946 Hans Kraus 1947 1950 Hans Ehard 1950 Rudolf Zorn 1951 Friedrich Zietsch 1951 1957 Rudolf Eberhard 1957 1964 Konrad Pohner 1964 1970 Otto Schedl 1970 1972 Ludwig Huber 1972 1977 Max Streibl 1977 1988 Gerold Tandler 1988 1990 Georg Freiherr von Waldenfels 1990 1995 Erwin Huber 1995 1998 Kurt Faltlhauser 1998 2007 Erwin Huber 2007 2008 Georg Fahrenschon 2008 2011 Markus Soder 2011 2018 Albert Furacker seit 2018 Umweltminister des Freistaates Bayern Max Streibl 1970 1977 Alfred Dick 1977 1990 Peter Gauweiler 1990 1994 Thomas Goppel 1994 1998 Werner Schnappauf 1998 2007 Otmar Bernhard 2007 2008 Markus Soder 2008 2011 Marcel Huber 2011 2014 Ulrike Scharf 2014 2018 Marcel Huber 2018 Thorsten Glauber seit 2018 Generalsekretare der Christlich Sozialen Union in Bayern Franz Josef Strauss Josef Brunner Heinz Lechmann Friedrich Zimmermann Anton Jaumann Max Streibl Gerold Tandler Edmund Stoiber Otto Wiesheu Gerold Tandler Erwin Huber Bernd Protzner Thomas Goppel Markus Soder Christine Haderthauer Karl Theodor zu Guttenberg Alexander Dobrindt Andreas Scheuer Markus Blume Stephan Mayer Martin Huber Normdaten Person GND 118891235 lobid OGND AKS LCCN n81026613 VIAF 113441717 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Streibl MaxALTERNATIVNAMEN Streibl Max Balthasar vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG bayerischer Politiker CSU GEBURTSDATUM 6 Januar 1932GEBURTSORT Oberammergau DeutschlandSTERBEDATUM 11 Dezember 1998STERBEORT Munchen Deutschland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Streibl amp oldid 238848511