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Ludwig Georg Siebert 17 Oktober 1874 in Ludwigshafen 1 November 1942 in Stock am Chiemsee war ein deutscher Jurist und Politiker BVP NSDAP Er amtierte als Burgermeister von Rothenburg ob der Tauber und ab 1924 Oberburgermeister von Lindau 1931 trat er als erster Oberburgermeister einer bayerischen Kommune der NSDAP bei und sass fur diese auch 1932 33 im bayerischen Landtag sowie ab November 1933 im Reichstag Am 12 April 1933 wurde er zum bayerischen Ministerprasidenten ernannt Ab 1936 bis zu seinem Tode fungierte er zugleich als Wirtschaftsminister Ludwig Siebert vor 1942 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Tatigkeit 2 Nachwirkung 3 Veroffentlichung 4 Auszeichnungen 5 Funktionen 6 Mitglied oder Vorsitzender eines Aufsichtsrats 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLeben und Tatigkeit BearbeitenSieberts Vater war Lokomotivfuhrer 1 sein Bruder Friedrich Siebert Berufsoffizier und spater General der Infanterie in der Wehrmacht Ludwig Siebert besuchte in Mannheim das Gymnasium und studierte von 1893 bis 1897 Rechtswissenschaften in Munchen 1 Nach der zweiten juristischen Prufung im Jahr 1900 und einer Tatigkeit als Rechtsanwaltskonzipient in Frankenthal wurde Siebert Amtsanwalt in Bad Durkheim und Neustadt an der Haardt heute Neustadt an der Weinstrasse 1 Von 1905 bis 1906 war er Staatsanwalt am Landgericht Furth 1907 wurde er Magistrat in Lindau im Bodensee Ab 1908 amtierte er als Rechtskundiger Burgermeister der Stadt Rothenburg ob der Tauber 2 war Mitglied des Bezirkstages Rothenburg und wurde Mitglied in der Bayerischen Volkspartei In der Stadt Lindau wahlte man Siebert 1919 zum Ersten Burgermeister und 1924 zum Oberburgermeister Wahrend seiner Amtszeit wurde die Stadt durch Eingemeindungen erweitert die Seebrucke und das Strandbad Eichwald gebaut sowie der Toskanapark und der neue Friedhof angelegt 1 Durch seinen Eintritt in die NSDAP im Januar 1931 Mitgliedsnummer 356 673 3 wurde er zum ersten Oberburgermeister der NSDAP in Bayern 4 Von 1932 bis 1933 nahm er ein Mandat der NSDAP im Bayerischen Landtag wahr um dann vom 12 November 1933 bis 1942 im Reichstag die NSDAP fur den Wahlkreis 24 Oberbayern und Schwaben zu vertreten 1 Am 9 Marz 1933 wurde Siebert unter dem Reichskommissar Franz Ritter von Epp Staatskommissar fur das Finanzministerium in Bayern und am 16 Marz Finanzminister im kommissarischen Ministerrat Am 12 April 1933 wurde Siebert zum Ministerprasidenten Bayerns ernannt 1933 34 und ab 1936 amtierte er zugleich als Wirtschaftsminister 1935 wurde er Chef der Bayerischen Staatskanzlei und 1939 Prasident der Deutschen Akademie Munchen Siebert wurde am 9 November 1933 zum SA Gruppenfuhrer und funf Jahre spater zum Obergruppenfuhrer ernannt 2 Der bayerische Landespolitiker und SS Fuhrer Friedrich Siebert war sein Sohn 5 Nachwirkung BearbeitenAm 12 April 1938 verlieh ihm die NSDAP das Goldene Parteiabzeichen 3 In Bayreuth wurde die 1935 zur Festhalle umgebaute ehemalige markgrafliche Reithalle heute Stadthalle nach Siebert benannt Siebert wurde wahrend der nationalsozialistischen Herrschaft Ehrenburger mehrerer Stadte Obwohl die Ehrenburgerwurde nur auf Lebenszeit verliehen wird erkannten z B Speyer Augsburg und Wurzburg die Ehrenburgerschaft Sieberts nach dem Kriegsende ausdrucklich wieder ab 6 und konnten ihn so aus der Liste der ehemaligen Ehrenburger streichen In Rothenburg ob der Tauber wurde 2015 die nach ihm benannte Strasse in Obere Bahnhofstrasse zuruckbenannt 7 Die Stadt Ansbach hat im Mai 2021 offiziell festgestellt dass Siebert seit seinem Tod kein Ehrenburger mehr sei genauso wie namentlich Adolf Hitler Julius Streicher und Paul von Hindenburg Der Stadtrat distanzierte sich dabei ausdrucklich von den Entscheidungen wahrend der NS Zeit 8 Veroffentlichung BearbeitenDie neuen Wege in der deutschen Wirtschaft J F Lehmann Munchen 1936 2 Aufl 1938Auszeichnungen BearbeitenGrosskreuz des Ordens der Krone von Italien 1936 Silberne Medaille der Akademie der Bildenden Kunste 1937 Kriegsverdienstkreuz 1 Klasse 1942 Ehrengaufuhrer im Reichsarbeitsdienst RAD Ehrenvorsitzender des Bayerischen Landesfremdenverkehrsrats 1933 bis 1942 Ehrenprasident des Grossdeutschen Schachbundes 1942Funktionen BearbeitenMitglied des Arbeitsausschusses des Deutschen Stadtetags 1933 Mitglied des Kulturrats des Deutschen Auslands Instituts in Stuttgart 1933 bis 1942 Prasident der Akademie fur Deutsches Recht 1939 Prasident der Deutschen Akademie in Munchen 1939 bis 1942Mitglied oder Vorsitzender eines Aufsichtsrats BearbeitenReichswerke AG Alpine Montanbetrieb Hermann Goring in Linz 1938 1942 Bayerischer Lloyd Schiffahrts AG in Regensburg Reichswerke AG fur Binnenschiffahrt Hermann Goring Bayerische Werke AG Walchenseewerk AG Mittlere Isar AG Bayerische Wasserwerke AG Bayerische Berg Hutten und Salzwerke AG Bayerische Heimstatten GmbHLiteratur BearbeitenHelge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 5 R S Winter Heidelberg 2002 ISBN 3 8253 1256 9 Hans Michael Korner Hrsg Grosse Bayerische Biographische Enzyklopadie Bd 3 P Z Munchen K G Saur 2005 S 1836 Joachim Lilla u a Bearbeiter Statisten in Uniform Die Mitglieder des Reichstags 1933 1945 Ein biographisches Handbuch Unter Einbeziehung der volkischen und nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten ab Mai 1924 Droste Dusseldorf 2004 S 617 Daniel Rittenauer Das Amt des Bayerischen Ministerprasidenten in der NS Zeit Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte Band 169 C H Beck Munchen 2018 ISBN 978 3 406 10784 9 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ludwig Siebert Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Ludwig Siebert im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Zeitungsartikel uber Ludwig Siebert in den Historischen Pressearchiven der ZBW Ludwig Siebert in der Datenbank der ReichstagsabgeordnetenEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Helge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 5 R S Winter Heidelberg 2002 ISBN 3 8253 1256 9 S 428 a b Lilla Statisten in Uniform S 617 a b Klaus D Patzwall Das goldene Parteiabzeichen und seine Verleihungen ehrenhalber 1934 1944 Patzwall Norderstedt 2004 ISBN 3 931533 50 6 S 87 Manfred Krapf Oberburgermeister in Historisches Lexikon Bayerns Joachim Lilla Siebert Friedrich Fritz in ders Staatsminister leitende Verwaltungsbeamte und NS Funktionstrager in Bayern 1918 bis 1945 Wird die Ludwig Siebert Strasse umbenannt In nordbayern de Frankischer Anzeiger 7 April 2015 abgerufen am 9 Juli 2018 Der letzte Nazi verschwindet 2015 von den Strassenschildern in Rothenburg Chronologie und Dokumentation einer langst uberfalligen Umbenennung In Rothenburg unterm Hakenkreuz de Abgerufen am 9 Juli 2018 siehe auch die weiteren Beitrage zum Strassennamen auf der Website Winfried Wennemann Hitler und Hindenburg keine Ehrenburger in Frankische Landeszeitung vom 20 Mai 2021 Ministerprasidenten des Freistaates Bayern Kurt Eisner 1918 1919 Martin Segitz 1919 Johannes Hoffmann 1919 1920 Gustav Ritter von Kahr 1920 1921 Graf von Lerchenfeld Kofering 1921 1922 Eugen Ritter von Knilling 1922 1924 Heinrich Held 1924 1933 Ludwig Siebert 1933 1942 Paul Giesler 1942 1945 Fritz Schaffer 1945 Wilhelm Hoegner 1945 1946 Hans Ehard 1946 1954 Wilhelm Hoegner 1954 1957 Hanns Seidel 1957 1960 Hans Ehard 1960 1962 Alfons Goppel 1962 1978 Franz Josef Strauss 1978 1988 Max Streibl 1988 1993 Edmund Stoiber 1993 2007 Gunther Beckstein 2007 2008 Horst Seehofer 2008 2018 Markus Soder seit 2018 Leiter der Bayerischen Staatskanzlei Hermann Esser 1933 1935 Ludwig Siebert 1935 1942 Paul Giesler 1942 1945 Hans Kraus 1946 Anton Pfeiffer 1946 1950 Karl Schwend 1950 1954 Albrecht Haas 1954 1957 Fritz Baer 1957 1960 Franz Heubl 1960 1962 Fritz Baer 1963 1967 Rainer Kessler 1967 1982 Edmund Stoiber 1982 1988 Wilhelm Vorndran 1988 1990 Johann Bohm 1990 1993 Herbert Huber 1993 1994 Erwin Huber 1994 1995 Kurt Faltlhauser 1995 1998 Erwin Huber 1998 2005 Eberhard Sinner 2005 2008 Siegfried Schneider 2008 2011 Marcel Huber 2011 Thomas Kreuzer 2011 2013 Christine Haderthauer 2013 2014 Marcel Huber 2014 2018 Florian Herrmann seit 2018 Normdaten Person GND 117354902 lobid OGND AKS LCCN nb2019004018 VIAF 17997688 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Siebert LudwigALTERNATIVNAMEN Siebert Ludwig Georg vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker NSDAP MdL MdR Bayerischer Ministerprasident 1933 1942 GEBURTSDATUM 17 Oktober 1874GEBURTSORT Ludwigshafen am RheinSTERBEDATUM 1 November 1942STERBEORT Stock am Chiemsee Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwig Siebert amp oldid 237140586