www.wikidata.de-de.nina.az
Gustav Kahr seit 1911 Ritter von Kahr 29 November 1862 in Weissenburg in Bayern 30 Juni 1934 im KZ Dachau war ein deutscher Jurist und Politiker Bayerische Volkspartei BVP Kahrs historische Bedeutung wird heute von Historikern weithin darin gesehen dass er wahrend der Weimarer Republik wesentlich zum Erstarken rechtsextremer volkisch nationalistischer Krafte im Bayern der Jahre nach dem Ersten Weltkrieg beitrug Gustav von Kahr im Jahr 1920Von 1917 bis 1924 war Kahr Regierungsprasident von Oberbayern von Marz 1920 bis September 1921 bayerischer Ministerprasident und Aussenminister von September 1923 bis Februar 1924 bayerischer Generalstaatskommissar mit diktatorischen Vollmachten und von 1924 bis 1930 Prasident des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs In seinen Amtszeiten als Ministerprasident und Generalstaatskommissar betrieb er eine offen gegen die Reichsregierung in Berlin opponierende Politik Dazu verbundete er sich unter anderem mit Adolf Hitler und der NSDAP schlug deren Putschversuch im November 1923 jedoch nieder da dieser seine eigenen Umsturzplane durchkreuzte Kahr galt den Nationalsozialisten seither als Verrater und wurde nach dem sogenannten Rohm Putsch im Juni 1934 im KZ Dachau ermordet Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Fruhe Jahre 1 2 Regierungsprasident und Ministerprasident 1 3 Generalstaatskommissar 1 4 Hitler Ludendorff Putsch 1 5 Ermordung im Konzentrationslager Dachau 2 Familie 3 Auszeichnungen 4 Siehe auch 5 Schriften 6 Quellen und Literatur 6 1 Quellenmaterial 6 2 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFruhe Jahre Bearbeiten Kahr war der Sohn des Prasidenten des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs Gustav von Kahr 1833 1905 und dessen Frau Emilie geborene Ruttel 1839 1911 Nach dem Besuch der Lateinschule in Landshut wurde Kahr von 1877 bis 1881 am Maximiliansgymnasium in Munchen unterrichtet das er mit dem Abitur verliess 1 Von Oktober 1881 bis September 1882 gehorte er dem 2 bayerischen Infanterie Regiment Kronprinz als Einjahrig Freiwilliger an Vom Wintersemester 1882 an studierte Kahr bis 1885 Rechtswissenschaften in Munchen Wahrend des Studiums war er Mitglied der Studentenverbindung Akademischer Gesangverein Munchen Nach dem Bestehen der ersten juristischen Staatsprufung durchlief Kahr den juristischen Vorbereitungsdienst beim Amtsgericht Munchen I ab 1 Oktober 1885 beim Landgericht Munchen ab 1 Oktober 1886 und beim Bezirksamt Munchen ab 1 April 1887 sowie bei dem Rechtsanwalt Gmeinhardt in Munchen 1 April bis 30 September 1888 Parallel hierzu war er vom 1 April bis 15 November 1888 freiwillig beim Bezirksamt Munchen I tatig Zum 12 Januar 1889 trat Kahr als Akzessist in den Staatsdienst bei der Regierung von Oberbayern fur die er bei der Kammer des Innern arbeitete Zum 16 Mai 1890 wechselte er als Bezirksamtsassessor nach Erding Zum 1 Oktober 1895 wurde Kahr in das bayerische Staatsministerium des Innern berufen Dort wurde er zum 16 November 1897 zum Regierungsassessor befordert Kahrs Hauptbetatigungsfeld im Jahrzehnt vor der Jahrhundertwende war die Organisation der Erhaltung von Volkskunst und gefahrdeter Baudenkmaler Zusammen mit Kurat Christian Frank und dem Bildhauer Wadere wurde Kahr Mitbegrunder des Bayerischen Landesvereins fur Heimatpflege Nach knapp funfjahriger Tatigkeit im Staatsministerium wurde Kahr zum 16 Juli 1900 als Bezirksamtmann nach Kaufbeuren versetzt Gemeinsam mit Kurat Christian Frank und Architekt Franz Zell organisierte von Kahr im Jahr 1901 die Ausstellung Volkskunst im Allgau in Kaufbeuren die parallel zur Landwirtschaftsausstellung stattfand Die zweiwochige Schau war so erfolgreich dass im Ausstellungsgebaude im Kaisergasschen 12 in Kaufbeuren dauerhaft ein Museum fur Volkskunst eingerichtet wurde Das Stadtmuseum Kaufbeuren prasentiert heute noch Teile dieser Ausstellung und stellt die Ausstellungsmacher vor 2 Im Jahr 1902 kehrte Gustav von Kahr in das Staatsministerium des Innern zuruck Dort durchlief er fortan rasch die Stationen des Ministerialdienstes bis hin zum Staatsrat Er wurde nacheinander zum Regierungsrat 1 November 1902 Oberregierungsrat 1 Dezember 1904 und Ministerialrat 1 August 1907 befordert 1911 erhielt Kahr fur seine Verdienste um die Pflege der Volkskunst den Verdienstorden der Bayerischen Krone und damit den personlichen Adelsstand Zum 1 Februar 1912 wurden ihm der Titel und Rang eines Geheimen Rats zugebilligt Exzellenz Zum 1 Oktober 1912 wurde Kahr zum Staatsrat im oberen Dienst und Ministerialdirektor ernannt Auch wahrend seiner Jahre im Staatsministerium widmete Kahr sich vornehmlich der Hege und dem Schutz gefahrdeten Kulturgutes Regierungsprasident und Ministerprasident Bearbeiten Am Ersten Weltkrieg nahm Kahr nicht als Reserveoffizier teil da sein Minister Maximilian von Soden Fraunhofen ihn als fur die Sicherung der Ernahrung tatigen Mitarbeiter nicht freigeben wollte 1916 17 war der Protestant Kahr als Oberkonsistorialprasident vorgesehen 1917 wurde Kahr vom bayerischen Konig Ludwig III zum Regierungsprasidenten von Oberbayern ernannt In dieser Stellung erkannte Kahr als einer der ersten Manner in fuhrender Position die sich anbahnende Revolution in Bayern wie in ganz Deutschland Der Sturz der Monarchie in der Novemberrevolution 1918 erschutterte den evangelischen Monarchisten Kahr zwar ermoglichte es ihm aber sich an der Neuregelung der Verhaltnisse im nunmehrigen Freistaat Bayern zu beteiligen Als Mitglied der BVP 3 stand Kahr wie seine ganze Partei dem zeitweiligen Ministerprasidenten Kurt Eisner der den republikanischen Umsturz in Munchen angefuhrt hatte ausserst ablehnend gegenuber Die Phase der kurzlebigen Munchner Raterepublik bestarkte ihn zusatzlich in seiner gegen Demokratie Parlamentarismus und Republik gerichteten Haltung und liess ihn nach Bundnispartnern im rechtsextremen Lager Ausschau halten Nach dem Kapp Putsch im Marz 1920 zwangen die in Bayern nach der Niederschlagung der Raterepublik tonangebenden Fuhrer von Reichswehr Freikorps und Einwohnerwehr den der SPD angehorigen Ministerprasidenten Johannes Hoffmann unter militarischem Druck zum Rucktritt Auf Vorschlag der BVP wurde Kahr am 16 Marz zu seinem Nachfolger gewahlt Er stand einer burgerlichen Rechtsregierung vor die eine eigenstandige Stellung Bayerns innerhalb des Deutschen Reiches anstrebte wie sie wahrend der Kaiserzeit bestanden hatte Gestutzt auf die Einwohnerwehr liess er die Arbeiter und Soldatenrate auflosen und begrundete den Ruf Bayerns als Ordnungszelle des Reiches Im selben Jahr ordnete Kahr im Zuge einer reichsweiten antisemitischen Kampagne aufgrund einer Anregung von Rupprecht von Bayern erstmals die Massenausweisung sogenannter Ostjuden an 4 Kahr widersetzte sich der Auflosung der Einwohnerwehr welche die Interalliierte Militar Kontrollkommission der Siegermachte von Deutschland verlangte und weigerte sich sowohl den seit 1919 geltenden Ausnahmezustand in Bayern zu beenden als auch die Republikschutz Verordnung umzusetzen die Reichsprasident Friedrich Ebert nach der Ermordung des Zentrumspolitikers Matthias Erzbergers durch Rechtsextremisten erlassen hatte Letzteres kostet ihn die Unterstutzung der BVP so dass er am 12 September 1921 zurucktreten musste Anschliessend nahm er seine fruhere Stellung als Regierungsprasident von Oberbayern wieder ein Generalstaatskommissar Bearbeiten Im Krisenjahr 1923 kehrte Kahr nochmals an die Spitze der bayerischen Politik zuruck Aus Protest gegen den Abbruch des Ruhrkampfes durch die Reichsregierung unter Gustav Stresemann ernannte ihn die bayerische Staatsregierung unter Ministerprasident Eugen von Knilling BVP am 26 September 1923 zum Generalstaatskommissar mit diktatorischen Vollmachten nach Artikel 64 der Bamberger Verfassung Noch am selben Tag verhangte Kahr erneut den Ausnahmezustand in Bayern Als Reaktion darauf erklarte Reichsprasident Friedrich Ebert den Ausnahmezustand im gesamten Reich und ubertrug die vollziehende Gewalt dem Reichswehrminister Otto Gessler Kahr weigerte sich jedoch dessen Anordnungen auszufuhren beispielsweise das Verbot der NSDAP Zeitung Volkischer Beobachter 5 Am 29 September setzte er den Vollzug des Republikschutzgesetzes das nach der Ermordung des liberalen Aussenministers Walter Rathenau erlassen worden war in Bayern ausser Kraft 6 Mit Generalleutnant Otto von Lossow Landeskommandant der Reichswehr in Bayern und Befehlshaber des Wehrkreises VII Munchen und Hans von Seisser Kommandeur der bayerischen Polizei bildete Kahr ein Triumvirat Dessen Ziel war es von der Ordnungszelle Bayern aus die Republik in ganz Deutschland zu beseitigen und eine nationale Diktatur zu errichten Dies sollte im Wege eines Marsches auf Berlin geschehen nach dem Vorbild von Benito Mussolinis ein Jahr zuvor unternommenem Marsch auf Rom Ab Mitte Oktober liess Kahr erneut mehrere hundert judische Familien die Jahrzehnte zuvor aus Osteuropa eingewandert waren sogenannte Ostjuden aus Bayern ausweisen 7 Damit wollte er seinen Ruckhalt bei der extremen Rechten den Anhangern Adolf Hitlers und des Deutschen Kampfbundes festigen Kahr und Hitler rivalisierten um die Fuhrungsrolle im rechten Lager 6 Am 20 Oktober 1923 kam es zum offenen Bruch mit der Reichsregierung Als Reichswehrminister Gessler von Lossow wegen Befehlsverweigerung seiner Amter enthob setzte ihn Kahr als bayerischen Landeskommandanten wieder ein und betraute ihn mit der Fuhrung des bayerischen Teils des Reichsheeres Damit nahm er fur Bayern Separatrechte in Anspruch die das Land in der Kaiserzeit besessen hatte die ihm aber nach der Weimarer Reichsverfassung nicht mehr zustanden Zwei Tage spater liess Kahr die 7 Reichswehrdivision auf Bayern und seine Regierung als Treuhander des deutschen Volkes vereidigen Trotz dieser offen reichsfeindlichen Akte verhangte die Reichsregierung keine Reichsexekution gegen Bayern weil die Reichswehr unter General Hans von Seeckt nicht bereit gewesen ware diese umzusetzen Seeckt vertrat den Grundsatz Truppe schiesst nicht auf Truppe und verfolgte zudem selbst diktatorische Bestrebungen auf nationaler Ebene 8 Anfang November verbot Kahr das Erscheinen mehrerer linksliberaler Zeitungen sowie der sozialdemokratischen Munchener Post 9 Hitler Ludendorff Putsch Bearbeiten nbsp Gustav von Kahr vorn links mit Erich Ludendorff Mitte im Jahr 1921 Hauptartikel Hitlerputsch Die Umsturzplane des Triumvirats wurden unfreiwillig von Adolf Hitler der in die Plane nur unvollstandig eingeweiht war durchkreuzt Als Kahr am 8 November 1923 vor rund 3 000 Zuhorern im vollig uberfullten Saal des Munchner Burgerbraukellers eine Rede hielt wurde die Versammlung von Hitler Erich Ludendorff Hermann Goring und weiteren Nationalsozialisten gesturmt Hitler feuerte einen Schuss aus seinem Revolver in die Decke des Saales rief die nationale Revolution aus und forderte Kahr Lossow und Seisser zu einer geheimen Besprechung auf In einem Hinterzimmer bedrohte Hitler Kahr und seine Begleiter mit der Waffe in der Hand und verlangte von ihnen sich der von ihm proklamierten nationalen Erhebung anzuschliessen In den Saal zuruckgekehrt forderten die von Hitler Erpressten die Anwesenden auf Hitlers geplanten Staatsstreich zu unterstutzen der bereits fur den nachsten Tag geplant war Angesichts ihres gegebenen Ehrenwortes nichts gegen Hitlers Plan zu unternehmen sah Ludendorff davon ab Kahr Lossow und Seissers weiter festzuhalten Die beiden letzteren leiteten im Anschluss sogleich Gegenmassnahmen ein um den in ihren Augen dilettantisch geplanten Putschversuch niederzuschlagen Nach einigen Stunden des inneren Ringens wandte sich auch Kahr gegen Hitler und verbreitete um 2 55 Uhr im Rundfunk ein Verbot von NSDAP Freikorps Oberland und Bund Reichskriegsflagge Am nachsten Tag dem 9 November 1923 eskalierte der Hitler Ludendorff Putsch Die Aufstandischen ruckten in Zwolferreihen auf der Residenzstrasse vor vorne Bewaffnete dahinter Fahnen in dritter Reihe die Anfuhrer Am Ende der Strasse auf der Hohe der Feldherrnhalle kam es zu einem Handgemenge bei dem sich ein Schuss loste ob von einem Putschisten oder von einem Landespolizisten abgefeuert konnte nie geklart werden Im anschliessenden Schusswechsel kamen 16 Putschisten vier Polizisten und ein Unbeteiligter ums Leben Hitler wurde leicht verwundet und floh Fur das Misslingen des Putsches machte er Kahr verantwortlich Dessen eigene Plane fur die er Hitlers Anhanger als Unterstutzer gebraucht hatte wurden durch die Ereignisse zunichtegemacht Am 17 Februar 1924 trat Kahr vom Posten des Generalstaatskommissars zuruck Wenige Tage spater am 26 Februar 1924 sagte er im Hochverratsprozess gegen Hitler und die ubrigen Putschisten als Zeuge aus Vom 16 Oktober 1924 bis 31 Dezember 1930 amtierte er als Prasident des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs Zum 1 Januar 1931 wurde er in den Ruhestand versetzt Ermordung im Konzentrationslager Dachau Bearbeiten Am Abend des 30 Juni 1934 wurde Kahr im Verlauf der Rohm Affare von einem SS Kommando in seiner Wohnung in Munchen festgenommen Auf dem Weg in das KZ Dachau wurde er von zwei SS Mannern schwer misshandelt Bei seiner Ankunft im Lager wurde der Kraftwagen in dem Kahr transportiert wurde von einem aufgebrachten Mob von mehr als einhundert SS Mannern umringt Diese stimmten Freudengeschrei an als der Wagen auf dem Platz vor der Kommandantur eintraf und schrien wiederholt in bedrohlich skandierender Weise Kahr Kahr Auf Befehl des Kommandanten des Lagers Theodor Eicke wurde Kahr zum Arrestgebaude des Lagers dem sogenannten Bunker gebracht und dort dem Arrestaufseher ubergeben Kurz danach wurde er im Arrestgebaude erschossen 10 Als wahrscheinlichster Schutze gilt der damalige Oberaufseher des Bunkers Johann Kantschuster 11 Bald nach dem Mord an Kahr kam die Legende die auch in die Fachliteratur Einzug gehalten hat auf seine Leiche sei kurz nach dem 30 Juni mit Spitzhacken verstummelt ausserhalb im Dachauer Moor gefunden worden 12 Die Oberstaatsanwaltschaft beim Landesgericht Munchen II nahm im Juli 1934 zunachst Ermittlungen wegen Kahrs Tod auf die schliesslich damit endeten dass die Bayerische Politische Polizei ihr die am 30 Juni in Dachau erfolgte Erschiessung Ende Juli offiziell mitteilte Zuvor hatte das Reichsjustizministerium am 14 Juli dem bayerischen Justizministerium auf eine entsprechende Sammelanfrage des letzteren wie mit den im Munchener Raum am 30 Juni bis 2 Juli vorgekommenen Totungshandlungen zu verfahren sei mitgeteilt dass der Fall Kahr unter das Gesetz uber Massnahmen der Staatsnotwehr vom 3 Juli 1934 RGBl I S 529 falle und damit rechtens sei Daraufhin stellte der zustandige Oberstaatsanwalt beim Munchener Landgericht II das Verfahren wegen der Totung Kahrs mit der Begrundung ein dass eine strafbare Handlung nicht vorliegt 13 Im Ausland erregte die Meldung vom Tod Kahrs der in der deutschen Presse verschwiegen wurde grosses Aufsehen Man ging im Allgemeinen davon aus dass Kahr aus Rache fur sein Verhalten im Jahr 1923 ermordet wurde und nicht weil er im Jahr 1934 eine Bedrohung fur das NS System dargestellt habe Er hatte sich obendrein vollig aus der Politik zuruckgezogen Darum haben viele Presseberichte und Zeitgenossen den Mord als besonders abstossend verurteilt So notierte der Schriftsteller Thomas Mann am 6 Juli 1934 in seinem Tagebuch uber die Mordaktion die die NS Regierung in den vorangehenden Tagen durchgefuhrt hatte Am kennzeichnendsten vielleicht die scheussliche Ermordung des alten Kahr in Munchen die einen politisch vollig unnotigen Racheakt fur Verjahrtes darstellt Es zeigt sich da was fur ein Kujon dieser Mensch Hitler ist den viele fur besser als seine Bande halten was fur ein Vieh mit seinen Hysterikerpfoten die er fur Kunstlerhande halt 14 Am 7 Juli 1934 schrieb der NS Chefideologe Alfred Rosenberg in sein Tagebuch dass die Verrater des 9 XI 19 23 nach Dachau gebracht worden seien so dass sie nun ehrlicher Arbeit nachgehen konnten 15 Und So wurde der 9 XI 19 23 doch noch gesuhnt u d h und Kahr hat sein langst verdientes Los ereilt 15 Ob Theodor Eicke mit oder ohne Befehl Hitlers Kahr ermorden liess konnte nie geklart werden Werner Best der als Leiter des SD Oberabschnitts Sud in Munchen die am 30 Juni und 1 Juli in Munchen durchgefuhrten Verhaftungen auf Grundlage von Befehlen die ihm aus Berlin ubermittelt wurden vornehmen liess und koordinierte raumte nach dem Zweiten Weltkrieg zu dem Fall Kahr ein dass er Best oder sein Stellvertreter Carl Oberg auf Anweisung der SS SD Zentrale in Berlin hin die Verhaftung Kahrs veranlasst habe Er bestritt allerdings dass ihm ein Befehl zur Erschiessung des ehemaligen Generalstaatskommissars bekannt gewesen sei Stattdessen sei ihm nur der Auftrag erteilt worden Kahr verhaften und im KZ Dachau unterbringen zu lassen Ein allfalliger Befehl zur Totung des Gefangenen sei seiner Dienststelle nicht mitgeteilt worden sondern auf anderem Wege ohne Einschaltung des Munchener SD Oberabschnitts von Berlin an die Lagerleitung von Dachau ubermittelt worden Ihm sei bei seinen eigenen Nachforschungen berichtet worden dass Kahr von Angehorigen der Wachmannschaft Dachaus in eigenmachtiger Weise getotet worden sei Die Ankunft des Verraters Kahr habe die SS Mannschaft so erregt dass sie diesen spontan kurz nach seinem Eintreffen im Lager erschossen hatte Der SD Chef Heydrich sei ihm Best auf die Meldung von der Erschiessung Kahrs aufrichtig verargert erschienen so dass er angenommen habe dass sie von ihm Heydrich wirklich nicht gewollt war 16 Familie Bearbeiten1890 heiratete Kahr Ella Schubeck 1864 1938 eine Tochter des Oberregierungsrates Gustav Schubeck und der Louise Vocke Aus der Ehe gingen vier Tochter hervor von denen eine fruh starb Die Tochter Ella heiratete Anton Kerschensteiner der spater Prasident des Landesarbeitsgerichtes in Munchen wurde Auszeichnungen BearbeitenWie schon sein Vater erhielt auch Gustav Ritter von Kahr 1911 fur seine Verdienste um die Pflege der Volkskunst den Verdienstorden der Bayerischen Krone Dieser Orden war ebenso wie der Militar Max Joseph Orden mit dem personlichen nicht vererbbaren bayerischen Ritterstand verbunden und Kahr erhielt dadurch den Namenszusatz Ritter von 1913 verlieh die Technische Hochschule Munchen Kahr ehrenhalber den Grad Dr Ing und die Munchener Universitat den Titel eines Dr med h c Nach ihm und seinem Vater wurde die ehemalige Mullerstrasse in Munchen Untermenzing 1947 in Von Kahr Strasse umbenannt 17 1964 erfolgte die Umwidmung der Strasse allein auf seinen Vater Siehe auch BearbeitenGeschichte Bayerns Weimarer RepublikSchriften BearbeitenBayerische Gemeindeordnung fur die Landestheile diesseits des Rheins erlautert und mit den Vollzugsvorschriften herausgegeben von Gustav von Kahr C H Beck 2 Bde 1896 und 1898 Quellen und Literatur BearbeitenQuellenmaterial Bearbeiten Gustav von Kahr Reden zur bayerischen Politik Ausgewahlte Reden des bayerischen Ministerprasidenten Dr von Kahr In Politische Zeitfragen 2 1920 H 22 24 Landesausschuss der SPD in Bayern Hg Hitler und Kahr Die bayerischen Napoleonsgrossen von 1923 Ein im Untersuchungsausschuss des Bayerischen Landtags aufgedeckter Justizskandal Georg Birk Munchen 1928 Literatur Bearbeiten Monographien mit Bezug auf Kahr Hans Hinterberger Unpolitische Politiker Die bayerischen Beamtenministerprasidenten 1920 1924 und ihre Mitverantwortung am Hitlerputsch Diss phil Universitat Regensburg 2016 urn nbn de bvb 355 epub 356493 Walter Scharl Die Zusammensetzung der bayerischen Beamtenschaft von 1806 1918 Munchener historische Studien Abt Bayerische Geschichte 1 Kallmunz Opf 1955 Elina Kiiskinen Die Deutschnationale Volkspartei in Bayern Bayerische Mittelpartei in der Regierungspolitik des Freistaats wahrend der Weimarer Zeit Munchen 2005 Karl Rothenbucher Der Fall Kahr Mohr Tubingen 1924 Recht und Staat in Geschichte und Gegenwart Bd 29 Aufsatze mit Bezug auf Kahr Martin Weichmann Ruhe und Ordnung um jeden Preis Weissenburger und Weissenburg zwischen Raterepublik und Hitlerputsch Teil II Gustav von Kahr und die Einwohnerwehren In Villa nostra 2008 H 1 S 5 21 Biographische Skizzen Stephan Deutinger Gustav von Kahr Regierungsprasident von Oberbayern 1917 1924 In Die Regierungsprasidenten von Oberbayern im 19 und 20 Jahrhundert Hrsg im Auftr von Regierungsprasident Werner Hans Bohm durch Stephan Deutinger Karl Ulrich Gelberg und Michael Stephan Munchen 2005 S 218 231 Anton Kerschensteiner Dr Gustav von Kahr In Schonere Heimat 51 1962 S 496 498 Anton Mossmer Gustav von Kahr Ein Lebensbild In Freunde des Hans Carossa Gymnasiums e V Landshut 28 1988 S 34 68 Reiner Pommerin Gustav Ritter von Kahr In Kurt G A Jeserich Helmut Neuhaus Hgg Personlichkeiten der Verwaltung Kohlhammer Stuttgart 1991 S 281 285 Reinhard Schwirzer Gustav Ritter von Kahr 1862 1934 seine Familie und Weissenburg In Villa nostra 2004 H 2 S 30 43 Bernhard Zittel Gustav von Kahr In Gerhard Pfeiffer Hg Frankische Lebensbilder Bd 3 Wurzburg 1969 S 327 346 Bernhard Zittel Kahr Gustav Ritter von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 11 Duncker amp Humblot Berlin 1977 ISBN 3 428 00192 3 S 29 f Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gustav von Kahr Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Gustav von Kahr in der Deutschen Digitalen Bibliothek Gustav von Kahr in der Online Version der Edition Akten der Reichskanzlei Weimarer Republik Alexander Muhle Arnulf Scriba Gustav von Kahr Tabellarischer Lebenslauf im LeMO DHM und HdG Zeitungsartikel uber Gustav von Kahr in den Historischen Pressearchiven der ZBW Beitrag zu Gustav von Kahr im BR RadiowissenEinzelnachweise Bearbeiten u a mit Hans von Faber du Faur Robert Piloty Erich Riefstahl Maler 1862 1920 und Carl von Tubeuf vgl Jahresbericht uber das K Maximilians Gymnasium in Munchen fur das Schuljahr 1880 81 Eva Bendl Inszenierte Geschichtsbilder Museale Sinnbildung in Bayerisch Schwaben vom 19 Jahrhundert bis in die Nachkriegszeit In Landesstelle fur nichtstaatliche Museen in Bayern Hrsg Bayerische Studien zur Museumsgeschichte Band 2 Deutscher Kunstverlag Berlin Munchen 2016 ISBN 978 3 422 07331 9 S 108 ff Historisches Lexikon Bayerns Abgerufen am 14 Februar 2020 Ludger Heid Achtzehntes Bild Der Ostjude In Julius H Schoeps Joachim Schlor Hrsg Bilder der Judenfeindschaft Antisemitismus Vorurteile und Mythen Augsburg 1999 S 248 Heinrich August Winkler Weimar 1918 1933 Die Geschichte der ersten deutschen Demokratie 3 Auflage Verlag C H Beck Munchen 1998 S 211 a b Heinrich August Winkler Weimar 1918 1933 Die Geschichte der ersten deutschen Demokratie 3 Auflage Verlag C H Beck Munchen 1998 S 223 Reinhard Sturm Kampf um die Republik 1919 1923 Bundeszentrale fur politische Bildung 23 Dezember 2011 Heinrich August Winkler Weimar 1918 1933 Die Geschichte der ersten deutschen Demokratie 3 Auflage Verlag C H Beck Munchen 1998 S 211 212 Burkhard Asmuss Republik ohne Chance Walter de Gruyter Berlin New York 1994 S 531 Hans Gunther Richardi Schule der Gewalt das Konzentrationslager Dachau 1995 S 235 Otto Gritschneder Der Fuhrer hat Sie zum Tode verurteilt Munchen 1993 S 136 Johannes Tuchel Konzentrationslager Boppard am Rhein 1991 S 179 Orth Der SD Mann Johannes Schmidt S 190 Heinz Hohne Mordsache Rohm Reinbek bei Hamburg 1984 S 271 Lothar Gruchmann Justiz im Dritten Reich 1933 1940 Anpassung und Unterwerfung in der Ara Gurtner S 440 und 458f Thomas Mann An die gesittete Welt politische Schriften und Reden im Exil S Fischer Frankfurt am Main 1986 S 60 a b Hans Gunther Seraphim Hrsg Das politische Tagebuch Alfred Rosenbergs 1934 35 und 1939 40 Dokumentation Munchen 1964 S 47 Der Herausgeber war der Bruder von Peter Heinz Seraphim IfZ ZS Best 1 Bl 131 Beantwortung des Fragebogens der Generalstaatsanwalts in Munchen vom 18 Juni 1951 1 Js gen 1ff 49 S 15 Martin Bernstein Von Kahr Strasse in Munchen Umstrittener Strassenname Munchen Suddeutsche de Suddeutsche Zeitung 8 November 2019 abgerufen am 9 November 2019 Ministerprasidenten des Freistaates Bayern Kurt Eisner 1918 1919 Martin Segitz 1919 Johannes Hoffmann 1919 1920 Gustav Ritter von Kahr 1920 1921 Graf von Lerchenfeld Kofering 1921 1922 Eugen Ritter von Knilling 1922 1924 Heinrich Held 1924 1933 Ludwig Siebert 1933 1942 Paul Giesler 1942 1945 Fritz Schaffer 1945 Wilhelm Hoegner 1945 1946 Hans Ehard 1946 1954 Wilhelm Hoegner 1954 1957 Hanns Seidel 1957 1960 Hans Ehard 1960 1962 Alfons Goppel 1962 1978 Franz Josef Strauss 1978 1988 Max Streibl 1988 1993 Edmund Stoiber 1993 2007 Gunther Beckstein 2007 2008 Horst Seehofer 2008 2018 Markus Soder seit 2018 Aussenminister des Konigreichs Bayern und des Freistaates Bayern Maximilian von Montgelas Aloys von Rechberg Friedrich Karl von Thurheim Joseph von Armansperg Friedrich August von Gise Otto von Bray Steinburg Verweser Georg Ludwig von Maurer Verweser Ludwig Oettingen Wallerstein Verweser Klemens von Waldkirch Verweser Otto von Bray Steinburg erneut Ludwig von der Pfordten Karl von Schrenck von Notzing Max von Neumayr Verweser Ludwig von der Pfordten erneut Chlodwig zu Hohenlohe Schillingsfurst Otto von Bray Steinburg erneut Friedrich von Hegnenberg Dux Adolph von Pfretzschner Friedrich Krafft von Crailsheim Clemens von Podewils Durniz Georg von Hertling Otto von Dandl Kurt Eisner Johannes Hoffmann Gustav von Kahr Hugo Graf von und zu Lerchenfeld auf Kofering und Schonberg Eugen von Knilling Heinrich Held Franz Ritter von Epp Siehe auch Bayerisches Staatsministerium des AussernGeneralkommissare des Isarkreises bis 1837 Regierungsprasidenten von Oberbayern Joseph Maria von Weichs Ferdinand von Schleich Gabriel Bernhard von Widder Karl von Seinsheim Joseph Hormann von Horbach Bernhard von Godin Theodor von Zwehl Wilhelm von Benning August Lothar von Reigersberg Philipp von Zu Rhein Alois von Hermann Theodor von Zwehl Hugo von Herman Maximilian von Feilitzsch Sigmund von Pfeufer Friedrich von Ziegler Julius von Auer Josef Nikolaus von Schraut Anton von Halder Gustav von Kahr Ludwig von Knozinger Robert Rauck kommissarisch Heinrich Gareis Franz Mayr Ludwig Osthelder Richard Balles Heinrich Kneuer Johann Mang Adam Deinlein Raimund Eberle Werner Hans Bohm Christoph Hillenbrand Brigitta Brunner Maria Els Konrad Schober Siehe auch Isarkreis Oberbayern und Regierung von OberbayernPrasidenten des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofes Gottfried von Feder 1879 1888 Lorenz von Braunwart 1888 1896 Gustav von Kahr 1896 1905 Max von Muller 1905 1906 Wilhelm von Lermann 1906 1912 Carl Johann von Krazeisen 1912 1918 Ludwig von Knozinger 1919 1924 Gustav von Kahr 1924 1930 Hans Schmelzle 1931 1939 Ottmar Kollmann 1950 1954 Jakob Kratzer 1954 1957 Hermann Feneberg 1958 1968 Erich Eyermann 1968 1974 Johann Schmidt 1974 1987 Klaus Werner Lotz 1987 1995 Johann Wittmann 1995 2002 Rolf Huffer 2002 2010 Stephan Kersten 2010 2020 Andrea Breit seit 2020 Normdaten Person GND 119446901 lobid OGND AKS LCCN nr2001041595 VIAF 44230392 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kahr Gustav vonALTERNATIVNAMEN Kahr Gustav Ritter von vollstandiger Name Kahr GustavKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker und bayerischer parteiloser MinisterprasidentGEBURTSDATUM 29 November 1862GEBURTSORT Weissenburg in BayernSTERBEDATUM 30 Juni 1934STERBEORT Dachau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gustav von Kahr amp oldid 239013716