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Dieser Artikel befasst sich mit dem SS Obergruppenfuhrer und General der Waffen SS Theodor Eicke 1892 1943 Zum Generalleutnant 1764 1850 siehe Theodor Ernst von Eicke Theodor Eicke 17 Oktober 1892 in Hampont Lothringen 26 Februar 1943 bei Michailowka bei Losowaja sudlich von Charkow war ein deutscher SS Obergruppenfuhrer und General der Waffen SS Er war Fuhrer der SS Totenkopfverbande und der SS Wachverbande und zudem der Morder Ernst Rohms Theodor Eicke hier im Range eines SS Obergruppenfuhrers und Generals der Waffen SS 1942 Als zweiter Kommandant des Konzentrationslagers Dachau Juni 1933 Juni 1934 und im Anschluss daran als Inspekteur der Konzentrationslager war er zudem massgeblich am Aufbau des deutschen Konzentrationslager Systems beteiligt langstens bis 15 November 1939 Im Zweiten Weltkrieg war Eicke Kommandeur der SS Division Totenkopf die ursprunglich aus den Wachverbanden der Konzentrationslager gebildet wurde Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Berufstatigkeit 1 1 Jugend und Militarlaufbahn 1 2 In der Weimarer Republik 2 Fruhe politische Betatigung 2 1 Aufbau der SS in der Pfalz 2 2 Pirmasenser Bombenaffare und Flucht nach Italien 2 3 Ruckkehr nach Deutschland 3 Organisator der Konzentrationslager 3 1 Kommandant des Konzentrationslagers Dachau 3 2 Beteiligung an Morden wahrend des Rohm Putsches 3 3 Inspekteur der Konzentrationslager 3 4 Fuhrer der SS Totenkopfverbande 4 Kommandeur der SS Division Totenkopf 4 1 Aufstellung der SS Division Totenkopf 4 2 Totenkopf Division in Frankreich 4 3 Angriff auf die Sowjetunion 5 Tod in der Ukraine 6 Personlichkeit 7 Literatur 7 1 Biographien und umfangreiche Betrachtungen 7 2 Biographische Skizzen 7 3 Nachrufe 7 4 Monographien zu Eickes Wirkungskreis 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseHerkunft und Berufstatigkeit BearbeitenJugend und Militarlaufbahn Bearbeiten Theodor Eicke wurde als jungstes von elf Kindern eines Bahnhofsvorstehers im damals zum Deutschen Reich gehorenden Reichsland Elsass Lothringen geboren 1 Eickes Vater wird als deutscher Patriot beschrieben seine Mutter soll haufig bei ihren Verwandten in Paris zu Besuch gewesen sein Geschwister Eickes sollen im Ersten Weltkrieg auf franzosischer Seite gekampft haben 2 Eicke besuchte ab 1899 die Volks und Realschule verliess die Schule jedoch ohne Abschluss Am 23 Oktober 1909 trat Eicke als Zweijahrig Freiwilliger in das 23 Infanterie Regiment der Bayerischen Armee in Landau ein Beim Militar schlug er eine Verwaltungslaufbahn ein Ab 1 Oktober 1913 war er Zahlmeisteraspirant beim 3 Chevaulegers Regiment Herzog Karl Theodor in Dieuze bei Beginn des Ersten Weltkriegs wechselte er als Unterzahlmeister zum 22 Infanterie Regiment Furst Wilhelm von Hohenzollern Im Marz 1916 wurde Eicke zur 4 Feldbatterie des 2 Fussartillerie Regiments versetzt ab 1917 diente er in der 6 Ersatz MG Kompanie des II Armee Korps Mit dem Eisernen Kreuz II Klasse ausgezeichnet schied er zum 1 April 1919 auf eigenen Wunsch aus dem Militardienst aus 3 Theodor Eicke heiratete am 26 Dezember 1914 aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor Sein Sohn Hermann Eicke fiel im Dezember 1941 4 In der Weimarer Republik Bearbeiten Im Zivilleben nahm Eicke ein Maschinenbaustudium am Technikum im thuringischen Ilmenau auf das er im August 1919 abbrach Eicke fehlten die Zulassungsvoraussetzungen des Technikums moglicherweise entzogen seine Schwiegereltern ihm die finanzielle Unterstutzung 5 Die folgenden Jahre versuchte Eicke im Polizeidienst verschiedener Stadte unterzukommen von Dezember 1919 bis Juni 1920 ein unbezahltes Praktikum bei der Polizei in Ilmenau nach einer dreimonatigen Ausbildung an der Polizeischule in Cottbus eine kurzfristige Beschaftigung als Offiziersanwarter bei der Schutzpolizei in Weimar im Herbst 1921 vorubergehend als Kriminalhilfsbeamter in Sorau und dann bis Februar 1923 als Polizeihilfsmeister in Ludwigshafen am Rhein das damals von alliierten Truppen besetzt war 6 In spateren in der Zeit des Nationalsozialismus entstandenen Lebenslaufen fuhrte Eicke seine mehrfachen Entlassungen aus dem Polizeidienst auf seine aktive Bekampfung der Novemberrepublik zuruck oder sah sich durch roten Terror hinausgedrangt Angesichts der Verhaltnisse bei der Polizei in den Anfangsjahren der Weimarer Republik ist dies nicht sehr plausibel Eickes personliches Verhalten muss immer mit ein ausschlaggebender Grund gewesen sein so der Politikwissenschaftler Johannes Tuchel 7 Zudem war Eicke im Gegensatz zu vielen anderen bedeutenden Nationalsozialisten in dieser Zeit weder Mitglied in einer rechtsradikalen oder volkischen Organisation noch in einem der zahlreichen Freikorps Am 1 Marz 1923 fand Eicke eine Beschaftigung als kaufmannischer Angestellter bei der BASF in Ludwigshafen 1925 wurde er als Sicherheitskommissar stellvertretender Leiter des Sicherheitsdienstes in dem Chemieunternehmen das 1926 Teil der I G Farben wurde Nach eigenen Angaben war Eicke als Sicherheitskommissar fur die Abwehr von Industriespionage zustandig 8 Fruhe politische Betatigung BearbeitenAufbau der SS in der Pfalz Bearbeiten Eickes SS Range 9 ErnennungSS Mann 29 Juli 1930SS Oberscharfuhrer 27 November 1930SS Sturmbannfuhrer 15 Februar 1931SS Standartenfuhrer 15 November 1931SS Oberfuhrer 21 Oktober 1932SS Brigadefuhrer 30 Januar 1934SS Gruppenfuhrer 11 Juli 1934SS Gruppenfuhrer undGeneralleutnant der Waffen SS 14 November 1939SS Obergruppenfuhrer undGeneral der Waffen SS 20 April 1942Zum 1 Dezember 1928 trat Eicke der NSDAP in Frankenthal bei Mitgliedsnummer 114 901 10 vermutlich am gleichen Tag schloss er sich der SA an 11 Am 29 Juli 1930 wechselte Eicke von der SA zur SS SS Nr 2 921 Eicke fuhrte ab 27 November 1930 den SS Sturm 147 in Ludwigshafen dem er schon vorher angehort hatte Im Fruhjahr 1931 erhielt Eicke von Sepp Dietrich den Befehl die SS in der Vorderpfalz neu aufzubauen Eicke fuhrte diesen Auftrag schnell und erfolgreich 12 aus und ubernahm die Fuhrung des Sturmbanns II 10 der 10 SS Standarte in Neustadt a d H In der Folgezeit trat Eicke als Organisator der SS auch in der Westpfalz in Erscheinung so dass ein dritter Sturmbann der Standarte in Kaiserslautern gegrundet wurde Die Ernennung zum SS Standartenfuhrer im November 1931 nahm Himmler personlich vor 13 Im April 1932 zahlte die 10 SS Standarte deren Fuhrung Eicke am 21 Dezember 1931 ubernommen hatte rund 900 Mann dies waren 3 6 Prozent der gesamten SS 14 Der Aufbau der SS in der damals bayerischen Pfalz war von Konflikten mit Gauleiter Josef Burckel begleitet Burckel der als Eicke in Selbstbewusstsein und Skrupellosigkeit 15 ebenburtig geschildert wird leitete seit 1926 den Gau Pfalz Burckel gelang es rasch nicht nur die NSDAP sondern auch die SA und die SS in seinem Gau unter Kontrolle zu bekommen Letzteres anderte sich mit Eickes Aufstieg in der SS Eicke betonte die Eigenstandigkeit der SS und widersetzte sich den Anordnungen und Befehlen des Gauleiters Pirmasenser Bombenaffare und Flucht nach Italien Bearbeiten Ende August 1931 erhielt Eicke uber SS Standartenfuhrer Fritz Berni den vermutlich von Gauleiter Burckel stammenden 16 Befehl Sprengkorper herzustellen Eicke fertigte die Sprengsatze zusammen mit weiteren SS Mitgliedern an das Material fur die Bomben stammte aus einem Teil des Ludwigshafener I G Farbenwerks in dem besonders viele NSDAP Mitglieder beschaftigt waren Mitte Oktober 1931 brachte Berni rund die Halfte der Sprengsatze nach Pirmasens Die Existenz der Sprengkorper wurde Bernis innerparteilichen Gegnern in Pirmasens bekannt am 7 November wurde Berni vorubergehend aus Partei und SS ausgeschlossen Die Herstellung der Bomben stand im Widerspruch zu Hitlers damaliger Strategie die Macht auf legalem Wege zu erobern wie er sie im Ulmer Reichswehrprozess im September 1930 bekundet hatte Als Folge des Ausschlusses Bernis aus der SS ubernahm Eicke die Fuhrung der 10 SS Standarte 17 Ermittlungen der Ludwigshafener Polizei fuhrten am 6 Marz 1932 zur Verhaftung Eickes Bei der Durchsuchung seiner Wohnung wurden ein Teil der Sprengkorper und die Mitgliederliste seiner SS Standarte gefunden Wegen seiner Verhaftung wurde Eicke von der I G Farben entlassen Am 15 Juli 1932 wurde Eicke vom Amtsgericht Pirmasens wegen eines Verbrechens gegen das Sprengstoffgesetz zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt Verteidigt von Philipp Jung deckte Eicke im Prozess die Parteileitung und erklarte die NSDAP habe vom Bombenbau nichts gewusst Einen Tag nach der Urteilsverkundung wurde Eicke ein sechswochiger Hafturlaub gewahrt Er hatte seine Haftunfahigkeit wegen angeblicher Nervenstorungen vorgetauscht Er kehrte zunachst nach Ludwigshafen zuruck wo es zu neuen Konflikten mit Gauleiter Burckel kam 18 Prozess und Urteil in der Pirmasenser Bombenaffare gelten als Skandal 19 als symptomatisch fur das Versagen weiter Teile der Justiz in der Endphase der Weimarer Republik Im Urteil suche das Gericht so der Historiker Niels Weise gleichsam handeringend Argumente die fur die Angeklagten sprachen relevante Ermittlungsergebnisse seien nicht berucksichtigt worden Es bestehen erhebliche Zweifel ob die Sprengsatze wie von Eicke behauptet und im Urteil dargestellt nur fur defensive Zwecke gebaut wurden so Weise 20 nbsp Theodor Eicke am Bozener Siegesdenkmal aus Anlass des 10 Jahrestages des faschistischen Marschs auf Rom 28 Oktober 1932Anfang September 1932 erhielt Eicke den Befehl Himmlers uber Munchen nach Italien zu fluchten In Munchen traf Himmler mit dem Fluchtigen zusammen 21 Das faschistische Italien unter Benito Mussolini hatte fur fluchtige Nationalsozialisten aus Deutschland und Osterreich Lager eingerichtet Eicke ubernahm die Leitung eines solchen Lagers in Malcesine am Gardasee Eickes Auftreten in Italien fuhrte zu weiteren Konflikten Am 4 November 1932 forderte die osterreichische Landesleitung der NSDAP die Einleitung eines Verfahrens gegen Eicke wegen Parteischadigung Eicke hatte zusammen mit 30 uniformierten SS Mannern am 28 Oktober an einer Feier zum 10 Jahrestag des Marsches auf Rom am Bozener Siegesdenkmal teilgenommen 22 Die osterreichischen Nationalsozialisten sahen dadurch nicht nur ihre eigene Haltung in der Sudtirolfrage in Bedrangnis gebracht sondern bemangelten auch dass es sich um ein Denkmal fur einen italienischen Sieg uber Deutschland und Osterreich handele Der Gau Rheinpfalz forderte ebenfalls ein Verfahren gegen Eicke 23 Auch von Italien aus informierte sich Eicke uber die Vorgange in der NSDAP der Pfalz In zwei Briefen vom 30 Januar 1933 drohte er auf noch versteckte Bomben zuruckzugreifen die nicht alle fur den roten Laden sondern auch fur die Schweine in den eigenen Reihen bestimmt seien Er habe eine Menge Feiglinge gedeckt denen der Mut zur Verantwortung ganzlich fehlt Diese Halunken sind immer in vorderster Reihe anzutreffen wenn es gilt hohere freiwerdende Posten zu besetzen 24 Ruckkehr nach Deutschland Bearbeiten Nach der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler kehrte Eicke am 16 Februar aus Italien zunachst nach Thuringen zuruck Die Pfalzer Gauleitung nahm Eickes Drohungen ernst Ende des Monats erschien der stellvertretende Gauleiter Ernst Ludwig Leyser bei der Schutzpolizei und forderte fur Gauleiter Burckel und weitere fuhrende Parteimitglieder Polizeischutz 25 Als Eicke am 10 Marz 1933 nach Ludwigshafen zuruckkehrte war die Situation in der Stadt gespannt Der radikale Flugel der Nationalsozialisten wollte die Ablosung fuhrender Polizeibeamter der Stadt auch deshalb weil die Polizei scharf gegen SS Verbande vorgegangen war die nach den Reichstagswahlen am 5 Marz aufmarschiert waren Eicke wandte sich am 12 Marz zunachst schriftlich an Gauleiter Burckel Er forderte die Wiederherstellung seiner Ehre sowie die Aufhebung seines vom Gauleiter mehr oder weniger eigenmachtig verfugten Parteiausschlusses 26 Am 17 Marz eskalierte die Situation Mitglieder der SA und SS in Ludwigshafen erfuhren von Verhandlungen zwischen Vertretern der NSDAP Kreisleitung und den strittigen Polizeibeamten Der Verhandlungsort wurde gesturmt und die Verhandlungsteilnehmer in Schutzhaft genommen Die Gauleitung liess die Schutzpolizei das Gebaude unter Einsatz von berittener Polizei Panzerwagen und Tranengas raumen und die Beteiligten festnehmen Ob Eicke am Gebaudesturm selbst teilgenommen hat ist umstritten 27 Vier Tage spater wurde Eicke selbst in Schutzhaft genommen Er schilderte die Verhaftung in einem Schreiben an Himmler Am 21 3 1933 vormittags 10 Uhr erschienen 4 Kriminalbeamte in meiner Wohnung und erklarten mich fur verhaftet Ich griff nach meiner Pistole und erklarte dass sie wohl einen toten aber keinen lebenden Eicke aus dem Haus brachten jedoch sei ich unter Abgabe meines Ehrenwortes bereit Punkt 12 Uhr freiwillig im Gefangnis zu erscheinen denn ein SS Oberfuhrer lasst sich nicht gefangen nehmen Nach langerem Uberlegen zogen die Herren ab 28 Eicke reagierte auf die vermutlich von Gauleiter Burckel in die Wege geleitete Verhaftung mit einem zweitagigen Hungerstreik Daraufhin wurde er in die Psychiatrische und Nervenklinik der Universitat Wurzburg eingewiesen Am 3 April ordnete Himmler die Streichung Eickes aus den Listen der SS an Eicke habe sein gegebenes Ehrenwort nicht eingehalten Himmler fuhrte dies auf den zerrutteten Gesundheitszustand und einen Nervenzusammenbruch Eickes zuruck nbsp Brief Eickes an Himmler vom 16 Mai 1933 Ausschnitt Aus der psychiatrischen Klinik wandte sich Eicke mehrfach schriftlich an Himmler Diese Briefe unterscheiden sich deutlich von sonstigen schriftlichen Ausserungen Eickes der normalerweise sehr spontan und ohne viel Rucksicht auf Rechtschreibregeln schrieb 29 Eicke bat um die Aufhebung seiner Schutzhaft Dies sei notwendig da ich als Soldat Adolf Hitlers meine Existenz verlor und nun fur meine Familie zur Schaufel greifen muss Erst vor wenigen Tagen teilte mir meine Familie mit dass sie ohne einen Pfennig Geld sei und sich von den restigen Winterkartoffeln ernahren muss 30 Als Reaktion auf Eickes Briefe arrangierte Himmler zunachst nur die finanzielle Unterstutzung von Eickes Familie Eickes behandelnder Arzt Werner Heyde schickte am 22 April folgenden Befund an Himmler Die mehrwochigen Beobachtungen und vielfachen Untersuchungen haben keinerlei Anzeichen einer Geistes oder Gehirnkrankheit bei E erkennen lassen es sind auch nicht die Anzeigen einer abnormalen Personlichkeitsveranlagung im Sinne der Psychopathie erkennbar gewesen Herr E hat sich hier musterhaft gefuhrt und fiel durch sein ruhiges beherrschtes Wesen sehr angenehm auf er machte keinesfalls den Eindruck einer intrigierenden Personlichkeit 31 Heyde trat am 1 Mai 1933 in die NSDAP ein nach seinen eigenen spateren Angaben auf Empfehlung von Eicke Ab 1939 war Heyde in fuhrender Funktion an der Ermordung von Kranken und Behinderten in der Aktion T4 beteiligt Himmler antwortete Heyde am 2 Juni Ich habe noch einmal Zeit daruber verstreichen lassen mussen da die Beruhigung in Ludwigshafen noch nicht vor sich gegangen ist Personlich bin ich uberzeugt dass Eicke vom Gau Pfalz manches Unrecht geschehen ist Ich gebe gern mein Einverstandnis dass Eicke zu Pfingsten aus der Klinik entlassen wird doch ich bitte Sie Eicke zuzureden dass er fur die Zeit die er noch in Ludwigshafen zubringt absolut sich still verhalt Ich habe vor Eicke in irgend einer moglichst Staatsstellung zu verwenden bloss darf er mir die Sache nicht zu schwer und unmoglich machen 32 Organisator der Konzentrationslager BearbeitenKommandant des Konzentrationslagers Dachau Bearbeiten Himmler bestimmte am 26 Juni 1933 einen Mann zum Kommandanten in Dachau der zu diesem Zeitpunkt gemessen an burgerlichen Karrierevorstellungen und auch aus der Perspektive der SS als gescheiterte Personlichkeit galt einen erwerbslosen vorbestraften Psychiatriepatienten der wegen diverser Querelen innerhalb der SS aus deren Listen gestrichen war Theodor Eicke Himmler gab Eicke eine Chance sich zu rehabilitieren weil er sich fur die alten Kampfer verantwortlich fuhlte Eicke nutzte diese erwies sich als personalpolitischer Glucksgriff Karin Orth Die Konzentrationslager SS 33 nbsp Tor im KZ DachauAm 22 Marz 1933 waren die ersten Haftlinge im KZ Dachau eingetroffen 34 Unter dem ersten Lagerkommandanten Hilmar Wackerle ermordete die SS einige Haftlinge worauf die bayerische Justiz auch gegen Wackerle ermittelte Himmler versuchte in seinen Funktionen als Munchner Polizeiprasident und Politischer Polizeikommandeur fur Bayern die Ermittlungen zu behindern eine der von ihm dabei angewandten Methoden war der Austausch des Kommandanten Wackerle durch Eicke Eicke entwickelte in kurzer Zeit das Dachauer Modell Es lasst sich als Versuch beschreiben den Terror zu systematisieren und zu zentralisieren 35 Die fruhen Konzentrationslager waren regional sehr unterschiedlich von einem grossen Mass an Improvisation gepragt die Gefangenen waren der Willkur und dem Sadismus der Bewacher ausgesetzt die Offentlichkeit war durch Presseberichte zumindest teilweise uber die Zustande in den Lagern informiert Eicke erliess im Oktober 1933 die Disziplinar und Strafordnung fur das Gefangenenlager und eine Dienstvorschrift fur Wachposten Diesen wurde Straffreiheit zugesichert wenn sie einen Haftling bei einem Fluchtversuch erschossen Durch die strikte Unterbindung von Fluchten schottete Eicke das Lager nach aussen gleichermassen gegen die Justiz wie gegen die Offentlichkeit ab Zu den moglichen Strafen gehorten Essensentzug Postsperre Dunkelhaft Prugelstrafe Pfahlhangen und die Todesstrafe 36 Die Lagerordnung erweckte den Eindruck eines genau geregelten Strafkatalogs fur die Haftlinge anderte sich jedoch wenig Die Dienstvorschrift fur Wachposten untersagte zwar die spontane Bestrafung durch die Wachposten diese waren aber gehalten Vergehen der Haftlinge der Lagerleitung zu melden Die Bestrafung erfolgte ohne Uberprufung der Beschuldigungen aber unter zentraler Kontrolle Auch unter Eicke gingen die Morde in Dachau weiter teilweise soll Eicke personlich an Morden beteiligt gewesen sein Von Eicke stammte auch das in Dachau zuerst eingefuhrte Modell der Lagerverwaltung An der Spitze stand der Lagerkommandant der fur die Sicherheit des Konzentrationslagers verantwortlich war Ihm unterstand ein in mehrere Abteilungen untergliederter Kommandanturstab und getrennt hiervon die Wachtruppe die je nach Grosse des Konzentrationslagers eine unterschiedliche Anzahl von Wachkompanien umfasste Beteiligung an Morden wahrend des Rohm Putsches Bearbeiten Wahrend des sogenannten Rohm Putsches der von Hitler befohlenen und zwischen dem 30 Juni und 2 Juli 1934 vollzogenen Ermordung der SA Fuhrung und anderer Konkurrenten um die Macht oder sonst wie unliebsamer Personen war Eicke teils direkt und teils indirekt an zahlreichen Morden beteiligt 37 Am 30 Juni reiste Eicke vom KZ Lichtenburg mit dessen Reorganisation er zu dieser Zeit befasst war nach Berlin und von dort ins KZ Dachau Einige Indizien sprechen dafur dass er wahrend seines Aufenthaltes in Berlin den ehemaligen Reichsorganisationsleiter der NSDAP Gregor Strasser im Keller des Geheimen Staatspolizeiamtes erschoss Unter anderem erklarte der ehemalige Oranienburg Haftling Elfterwalde spater Eicke habe sich ihm gegenuber im Juli 1934 der Tat geruhmt 38 Im KZ Dachau und in dessen Umgebung ermordete die SS nach Eickes Ankunft 20 Menschen Am fruhen Abend des 30 Juni wurde der ehemalige bayerische Ministerprasident Gustav Ritter von Kahr in Dachau eingeliefert und auf Befehl Eickes im Arrestraum der Kommandantur erschossen Ebenfalls im Arrestbereich wurde der aufgrund einer Verwechslung nach Dachau verschleppte Musikkritiker Wilhelm Eduard Schmid erschossen In der Nacht zum 1 Juli wurden der antinazistische Journalist Fritz Gerlich und der in Ungnade gefallene ehemalige Frontbann Fuhrer Paul Rohrbein auf dem Schiessstand von Dachau erschossen wahrend Ernestine Zoref am Rand des Lagers erschossen wurde In den Waldern ausserhalb von Dachau wurden in derselben Nacht der ehemalige Bayernbund Fuhrer Otto Ballerstedt und der Leiter des Munchener Studentenwerkes Fritz Beck umgebracht Am fruhen Abend des 1 Juli fuhr Eicke auf personliche Weisung Hitlers in das Gefangnis damals Zuchthaus Munchen Stadelheim um den am Tag zuvor von Hitler verhafteten Ernst Rohm zu erschiessen Nachdem er sich zusammen mit dem Fuhrer der Dachauer Wachtruppe Michel Lippert Zugang zu Rohm verschafft hatte gab er diesem auf Hitlers Wunsch Gelegenheit zum Suizid mit einer Pistole die Rohm aber nicht nutzen wollte Uber den weiteren Ablauf gibt es unterschiedliche Darstellungen Wahrend Lippert 1957 vor Gericht behauptete Eicke habe Rohm alleine erschossen erklarte ein Gefangniswarter Eicke habe die Schusse zusammen mit Lippert abgefeuert Mit Blick auf seine direkte Beteiligung an der Erschiessung Rohms und ggf Strassers erklarte Eicke spater Prominente die ihren Hals riskieren mussen durch Prominente ihn selbst als fuhrenden SS Fuhrer exekutiert werden 39 Nach der Ermordung Rohms liess Eicke sich vier weitere Haftlinge aus Stadelheim ausliefern Hans Schweighart Max Vogel Edmund Paul Neumayer und Erich Schiewek uberfuhrte sie ins KZ Dachau und liess sie dort erschiessen Am fruhen Morgen des 2 Juli liess er dann noch drei weitere Haftlinge aus Stadelheim in Dachau exekutieren Martin Schatzl Johann Konig und Julius Uhl 40 Ferner starben am 1 Juli in Dachau die politischen Haftlinge Julius Adler Erich Gans Walter Habich und Adam Hereth wahrend der Journalist Bernhard Stempfle in der Nacht zum 2 Juli nahe dem Lager getotet wurde Inspekteur der Konzentrationslager Bearbeiten nbsp Handschriftlicher Lebenslauf Eickes vom 15 Marz 1937 Ausschnitt Himmler hatte ausgehend von seinen Funktionen in Bayern nach und nach die Zustandigkeit fur die politische Polizei der Lander in seiner Person vereinen konnen im April 1934 ubernahm er von Goring auch die Zustandigkeit fur die Gestapo in Preussen 41 Ende Mai 1934 beauftragte Himmler Eicke mit der Reorganisation des Konzentrationslagers Lichtenburg Schrittweise ubernahm Eicke weitere Lager Anfang Juli das bald aufgeloste KZ Oranienburg ebenfalls im Juli das KZ Esterwegen im Emsland und zu einem nicht genau bekannten Zeitpunkt das KZ Sachsenburg Alle beibehaltenen Lager reorganisierte Eicke nach dem Dachauer Modell die Dachauer Lagerordnung wurde mit geringfugigen Anderungen ubernommen Schon Ende Mai 1934 bezeichnete sich Eicke selbst als Inspekteur der Konzentrationslager Die offizielle Ernennung mit dem amtlichen Titel Inspekteur der Konzentrationslager und SS Wachverbande erfolgte dann am 4 Juli 1934 Zuvor am 20 Juni war er als Kommandeur des KZ Dachau abgelost und dem Stab des Reichsfuhrers SS zugeordnet worden In dieser Eigenschaft wurde Eicke innerhalb der SS zum SS Gruppenfuhrer am 11 Juli befordert Er war somit in der SS Hierarchie auf den Rang eines Reinhard Heydrichs vorgestossen 42 Am 10 Dezember 1934 wurde die Inspektion der Konzentrationslager IKL gebildet als Dienststelle der Gestapo wurde sie eine staatliche Einrichtung 43 Eicke wurde Leiter der Inspektion die zunachst im Gestapo Gebaude in der Berliner Prinz Albrecht Strasse 8 untergebracht war Die IKL blieb eine kleine Dienststelle Ende 1935 zahlte sie elf Ende 1938 waren es 45 Mitarbeiter Seinen Mitarbeitern uberliess Eicke bei Routineangelegenheiten viel Handlungs und Entscheidungsspielraum Ab 1934 entstanden verschiedene Abteilungen der IKL von besonderer Bedeutung waren dabei die politische Abteilung ab 1937 unter Arthur Liebehenschel die Verwaltungsabteilung ab 1936 geleitet von Anton Kaindl und der Leitende Arzt zunachst Friedrich Dermietzel ab 1937 Karl Genzken Wichtigster Mitarbeiter Eickes war ab 1936 Richard Glucks als Stabsfuhrer und Stellvertreter Eickes Die IKL entschied dabei uber die Haftbedingungen in den Konzentrationslagern wahrend die Gestapo fur die Einweisung der Haftlinge zustandig war Die Zusammenarbeit Eickes mit Reinhard Heydrich und Werner Best von der Gestapo verlief dabei weitgehend reibungslos auch wenn sich Eicke im August 1936 bei Himmler uber Best beschwerte 44 Zwischen 1935 und 1937 reorganisierte Eicke im Auftrag Himmlers die der IKL unterstellten Konzentrationslager 45 Alle vorhandenen kleineren Lager wurden aufgelost Einzige Ausnahme war das KZ Dachau das im Sommer 1937 erheblich erweitert wurde Anstelle der aufgelosten in vorhandenen Gebauden untergebrachten Lager entstanden zwei grosse Neubauten denen Kasernen der SS Wachverbande angegliedert waren Im Sommer 1936 wurde das KZ Sachsenhausen in Oranienburg eroffnet Im Sommer 1937 wurde das KZ Buchenwald bei Weimar errichtet Mit Dachau Sachsenhausen und Buchenwald gab es Ende 1937 drei grosse Lager fur insgesamt 15 000 bis 20 000 Haftlinge Im August 1938 wurde der Sitz der IKL von Berlin nach Oranienburg verlegt Im Juni 1939 bezog Eicke dort neben dem KZ Sachsenhausen eine Villa die als Dienstwohnung mit Empfangsraumen eingerichtet war 46 Ab 1937 konzentrierte sich Eicke auf seine Funktion als Fuhrer der SS Totenkopfverbande seine Aufgaben in der IKL ubernahm schrittweise Richard Glucks der am 15 November 1939 auch formell Inspekteur der Konzentrationslager wurde 47 Glucks anderte wenig an den von Eicke geschaffenen Strukturen im Zweifel suchte er Eickes Rat Fuhrer der SS Totenkopfverbande Bearbeiten Jedem Konzentrationslager das ab 1934 der IKL unterstand war ein SS Wachverband zugeordnet spatestens ab Marz 1935 war Eicke Inspekteur der Wachverbande 48 Ab dem 29 Marz 1936 49 trug Eicke den Titel Fuhrer der SS Totenkopfverbande In diesen Funktionen war Eicke dem SS Hauptamt und damit Himmler als Reichsfuhrer der SS unterstellt als Inspekteur der Konzentrationslager war er hingegen der Gestapo und damit Himmler als Polizeichef zugeordnet Die doppelte Unterstellung einerseits Teil der SS andererseits dem staatlichen Apparat angegliedert wurde von Eicke vermengt er setzte sie zur Absicherung und zum Ausbau des eigenen Machtbereichs ein 50 Zu den Anfangen der SS Wachverbande ausserte sich Eicke im August 1936 ruckblickend Die SS Totenkopfverbande sind aus einer korrupten Wachabteilung von knapp 120 Mann von Dachau ausgehend im Herbst 1934 entstanden Es gab Zeiten wo kein Rock kein Stiefel und kein Strumpf vorhanden waren Wir galten allgemein als notwendiges Ubel das nur Geld kostet unscheinbare Manner hinter Stacheldraht Untreue Unterschlagung und Korruption habe ich angetroffen Binnen vier Wochen habe ich rund 60 Mann deshalb entlassen mussen 51 Mit der Ubernahme der Konzentrationslager 1934 verband Eicke oft die Auswechslung des fuhrenden Personals zu Lagerkommandanten wurden haufig alte Kampfer ernannt die sich bereits vor der Machtergreifung fur die Nationalsozialisten engagiert hatten Mehrere Personalentscheidungen Eickes mussten spater revidiert werden weil sich neue Lagerkommandanten wie Hans Helwig im KZ Sachsenhausen als ungeeignet erwiesen 52 Ausgehend von den Erfahrungen bei der Bewachung der Konzentrationslager zwischen 1933 und 1936 entwickelte Eicke eine Ausbildung der Wachverbande die heute als Dachauer Schule bezeichnet wird 53 Nach Haftlingsberichten waren die taglichen Kontrollen dann von besonderer Brutalitat gekennzeichnet wenn ein Neuer zum Anlernen mit dabei war Dieser wurde gezielt zu Misshandlungen aufgefordert hatte oft Hemmungen die er meist ablegte wenn er von seinen Vorgesetzten als Feigling bezeichnet worden war Auf diese Weise gewohnte Eicke die SS Manner gezielt daran Gewalt auszuuben Hierzu gehorte auch der Vollzug der Prugelstrafe und das eigenhandige Foltern oder Toten von Haftlingen Die Behandlung der Haftlinge legitimierte Eicke mit den Interessen des Vaterlandes und mit einem Feindbild das die angebliche Gefahrlichkeit der Haftlinge betonte Toleranz bedeutet Schwache Aus dieser Erkenntnis heraus wird dort rucksichtslos zugegriffen werden wo es im Interesse des Vaterlandes notwendig erscheint hiess es in Eickes Dachauer Lagerordnung von 1933 54 Von den Fuhrern in den Konzentrationslagern erwartete Eicke dass sie ein mitreissendes Vorbild und eine Autoritat darstellen sonst entwickle sich ein Konzentrationslager sehr bald zu einem gefahrlichen Pulverfass welches durch die Tucke der Verbrecher fast taglich zur Explosion zu bringen versucht wird 55 Ab 1936 stand bei der Besetzung von Fuhrungspositionen nicht mehr die Versorgung alter Kampfer im Vordergrund entscheidend war die von Eicke definierte Befahigung zum Dienst in den Konzentrationslagern Zu denen die die Dachauer Schule durchliefen und dann wahrend des Zweiten Weltkrieges Kommandanten von Konzentrationslagern wurden gehorten Rudolf Hoss Paul Werner Hoppe Josef Kramer Richard Baer und Martin Gottfried Weiss Innerhalb der Totenkopfverbande wechselten sich eine Woche Wachdienst in den Konzentrationslagern mit drei Wochen militarischer und politischer Schulung ab 56 Ziel der Schulungen war fur Eicke ein politischer Soldat Themen der politischen Schulungen waren Geschichte und Parteiprogramm der NSDAP Geschichte und rassische Uberzeugungen der SS sowie die Analyse der Feinde des Nationalsozialismus Juden Freimaurer der Bolschewismus und die Kirchen Besonderen Wert legte Eicke auf Korpsgeist und Kameradschaft innerhalb der Totenkopfverbande Bei seinen regelmassigen Besuchen der Konzentrationslager redete Eicke mit den einfachen Dienstgraden in Abwesenheit der direkten Vorgesetzten SS Fuhrer forderte er auf gelegentlich in der Kantine der Mannschaften zu essen Aus der Definition der KZ Haftlinge als gefahrliche Staatsfeinde entstand Eickes Vorstellung die Totenkopfverbande seien eine Elite innerhalb der sich selbst als Elite verstehenden SS 57 Nur einer solchen Elite konne die Bewachung der gefahrlichsten Feinde des Staates anvertraut werden Das Selbstverstandnis als politischer Soldat brach dabei mehr als in anderen Teilen der spateren Waffen SS mit militarischen Traditionen des Offizierskorps Der hochste SS Fuhrer ist gut genug um sich neben den jungsten SS Mann im Kameradschaftsheim oder in der Mannschaftsstube an den gleichen Tisch zu setzen so Eicke in einem Befehl 58 In Organisationsfragen wurde auf das Vorbild des Militars zuruckgegriffen Seine Leistungen beim Aufbau der Totenkopfverbande stellte Eicke im August 1936 in einem Schreiben an Himmler heraus 59 Anlass des Schreibens waren Geruchte innerhalb der SS wonach die Totenkopfverbande Eickes Fuhrung entzogen und den SS Oberabschnitten unterstellt werden sollten Die Totenkopfverbande waren anfanglich in funf Sturmbanne gegliedert die parallel zu den Konzentrationslagern organisiert waren 60 Im Sommer 1937 wurden die Totenkopfverbande in den drei Standarten Oberbayern Brandenburg und Thuringen zusammengefasst die den Hauptlagern Dachau Sachsenhausen und Buchenwald zugeordnet waren Gleichzeitig nahm die Starke der Totenkopfverbande zu Anfang 1935 waren es etwa 2 000 Ende 1937 knapp 5 000 und Ende 1938 ungefahr 9 000 Mann Ein Erlass Hitlers vom 17 August 1938 beschrieb die Aufgabe der Totenkopfverbande als die Losung von Sonderaufgaben polizeilicher Natur Ein zweiter Erlass vom 18 Mai 1939 legte fur den Mobilmachungsfall fest dass die Totenkopfverbande den Ersatz fur Ausfalle der SS Verfugungstruppe stellen sollten Damit hatten die Totenkopfverbande auch eine militarische Funktion ubernommen Kommandeur der SS Division Totenkopf BearbeitenAufstellung der SS Division Totenkopf Bearbeiten nbsp Eicke im Rang eines SS Gruppenfuhrers vor 1942 Im deutschen Uberfall auf Polen fuhrte Eicke am 7 September 1939 Standarten der Totenkopfverbande nach Polen 61 Die Standarten operierten in Verbindung mit SS Einsatzgruppen im ruckwartigen Heeresgebiet Eingesetzt wurden die Standarten in den von der 8 und 10 Armee eroberten polnischen Gebieten ihre Aufgaben waren Sauberungs und Sicherheitsmassnahmen Hierzu zahlte nach einem erhaltenen Tatigkeitsbericht die Gefangennahme und standrechtliche Erschiessung von Plunderern und Insurgenten Andere Menschen Juden und Polen wurden bei angeblichen Fluchtversuchen erschossen Einheiten der Totenkopfverbande waren an Massenerschiessungen in Bromberg beteiligt in Wloclawek plunderten sie judische Laden zerstorten die Synagoge und erschossen fuhrende Mitglieder der judischen Gemeinde Eicke leitete die Aktionen der Totenkopfverbande von Hitlers Sonderzug aus vom 10 September bis zum 1 Oktober 1939 war er hierfur der Hohere SS und Polizeifuhrer HSSPF Ost in Krakau Am 16 Oktober 1939 wurde Eicke beauftragt aus den Totenkopfverbanden eine SS Division aufzustellen die dann Teil der Waffen SS wurde 62 Zur Ausbildung der SS Division Totenkopf wurde ab Oktober 1939 das Gelande des Konzentrationslagers Dachau benutzt die dortigen Haftlinge wurden auf andere Konzentrationslager verteilt Im Dezember 1939 wurde die SS Totenkopfdivision in den Raum Ludwigsburg Heilbronn im Marz 1940 nach Korbach bei Kassel verlegt Die Ausrustung der Division bereitete Eicke anfanglich erhebliche Probleme da sich die Wehrmacht erst im Fruhjahr 1940 bereit zeigte militarisches Gerat in grosseren Mengen zur Verfugung zu stellen Er griff daher zunachst auf Vorrate der SS insbesondere in den Konzentrationslagern zuruck bald galt er als der originellste findigste und erfolgreichste Dieb von Waffen Vorraten und Ausrustung in der SS 63 Die Totenkopfdivision war auf eine Sollstarke von 15 000 Mann ausgelegt knapp die Halfte davon kam aus den drei ursprunglichen Totenkopfstandarten die anderen waren zuvor bei der Allgemeinen SS der Ordnungspolizei und den neueren Totenkopfeinheiten Zunachst gab es erhebliche Probleme mit der Disziplin der neuen Rekruten auf die Eicke mit drastischen Strafen reagierte Als Divisionskommandeur war er nach dem Militarstrafrecht der Gerichtsherr und die letzte Instanz Zu den verhangten Strafen gehorte die Versetzung als Wachmanner in die Konzentrationslager auch Einweisungen in ein KZ als Haftling wurden praktiziert Eicke fuhrte eine doppelte Zensur der Feldpost ein Mitteilungen uber Missstande innerhalb der Division wurden als Geheimnisverrat angesehen Besondere Bedeutung mass Eicke der weltanschaulichen Schulung seiner Soldaten bei 64 Eicke baute dabei auf dem in den Konzentrationslagern entwickelten Feindbild auf der innere Feind die KZ Haftlinge wurde ersetzt durch den ausseren Feind der als judisch bolschewistischer Untermensch das deutsche Volk vernichten wolle Das vorhandene Elitebewusstsein wurde erganzt durch militarische Tugenden wie Selbstaufopferung Verachtung von Feigheit und Entbehrungen und die Verherrlichung des Kriegstodes Fur komplexe Theorien uber militarische Operationen interessierte sich Eicke nicht er setzte auf einen konzentrierten Einsatz aller verfugbaren Soldaten Waffen und Fahrzeuge an vorderster Front und auf Angriffe die mit Fanatismus und Harte vorgetragen wurden Totenkopf Division in Frankreich Bearbeiten nbsp 21 Mai 4 Juni Einkesselung alliierter Krafte bei DunkirchenBeim deutschen Angriff im Westen am 10 Mai 1940 befand sich die Totenkopf Division zunachst in der Reserve 65 Eickes Division war ab dem 23 Mai am Zuruckdrangen alliierter Krafte Richtung Dunkirchen beteiligt Die Totenkopf Division erlitt dabei erhebliche Verluste als sie bei Bethune den La Bassee Kanal uberqueren wollte Eicke hatte entgegen den ihm gegebenen Befehlen eine sofortige Uberquerung des Kanals versucht Nach einer Ruhepause in Boulogne wurde die Division beim Vorstoss in den Suden Frankreichs eingesetzt Eine Einheit der Totenkopf Division war am 27 Mai am Massaker von Le Paradis beteiligt bei dem etwa 100 britische Soldaten die sich zuvor ergeben hatten mit mehreren Handgranaten und zwei schweren Maschinengewehren ermordet wurden 66 Die Ermordung der britischen Soldaten stand im Widerspruch zu ausdrucklichen Befehlen der Wehrmacht der verantwortliche SS Obersturmfuhrer Fritz Knochlein wurde wahrend des Krieges nicht zur Rechenschaft gezogen Knochlein wurde nach Kriegsende auf Grund der Aussagen zweier Uberlebender zum Tode verurteilt und hingerichtet Tagesmeldungen der Division lassen zudem vermuten dass marokkanische Soldaten in franzosischen Einheiten nicht gefangen genommen sondern getotet wurden 67 Nach dem Waffenstillstand am 22 Juni diente die Totenkopf Division als Besatzungstruppe in Avallon und im Gebiet von Bordeaux 68 Eicke nutzte die Zeit zur ideologischen Schulung zur verbesserten Ausrustung und zum Training seiner Einheit Ein Schwerpunkt der Ausbildung war ab November 1940 die mobile Kriegsfuhrung in ausgedehnten und offenen Gebieten und die rasche Verlegung der Division uber grossere Entfernungen Gleichzeitig entwickelten sich zwischen Himmler und Eicke Konflikte Eicke sah auch die Totenkopf Division als Elite innerhalb der elitaren SS mehrfach schickte er SS Mitglieder die seiner Meinung nach rassisch minderwertig waren als fur seine Division ungeeignet zuruck Weiterhin griff Eicke eigenmachtig auf Nachschubdepots der SS zuruck insbesondere solche in den Konzentrationslagern Himmler war zu dieser Zeit bemuht eine einheitliche Befehlsgewalt uber die sich rasch vergrossernde Waffen SS in die eigene Hand zu bekommen Als Eicke uber den Regimentskommandeur Matthias Kleinheisterkamp wegen angeblicher Befehlsverweigerung Hausarrest verhangte wandte sich Himmler am 30 Januar 1941 schriftlich an Eicke Eine Unmoglichkeit ist es aber einen Regimentskommandeur wegen einer Kleinigkeit zu bestrafen und diese Strafe zum Gaudium aller im Divisionsbefehl bekanntzugeben Noch wahnsinniger ist die Bekanntgabe von Bestrafungen von SS Fuhrern weil sie geschlechtskrank geworden sind Lieber Eicke wenn ich so etwas lese zweifele ich an Ihrem Verstand Und hier sind die Augenblicke in denen ich zweifle ob Sie wirklich eine Division fuhren konnen Kommen Sie mir nun nicht damit dass irgend jemand Sie bei mir angeschossen hat Erstens neige ich nicht dazu auf Intrigen zu horen und zweitens haben Sie ja derartige wahnsinnige Dinge selbst im Divisionsbefehl niedergelegt 69 Angriff auf die Sowjetunion Bearbeiten Anfang Juni 1941 wurde die Totenkopf Division nach Marienwerder bei Danzig verlegt 70 Beim Angriff auf die Sowjetunion war die Division der Heeresgruppe Nord zugeteilt Ab dem 25 Juni 1941 durchkammte die Totenkopf Division Walder in der Umgebung des litauischen Jurbarkas nach den Resten sowjetischer Einheiten die am ersten Tag des Krieges an der Grenze zerschlagen worden waren Anfang Juli stiess die Division bei Opotschka an der Stalin Linie auf erbitterten Widerstand Am 11 Juli hatte die Totenkopf Division bei einer anfanglichen Starke von 17 400 Mann etwa 1 700 Gefallene Vermisste oder Verwundete zu verzeichnen Am 7 Juli wurde Eicke am rechten Fuss verwundet als sein Befehlswagen auf eine Landmine auffuhr Eicke wurde ausgeflogen und zuerst in die Berliner Charite eingeliefert spater hielt er sich in seiner Villa in der Nahe des KZ Sachsenhausen auf nbsp Genickschussanlage im KZ Buchenwald Geschossen wurde durch die Fuhrung der Kopfleiste Ende Juli oder Anfang August nahm Eicke an einer Besprechung im KZ Sachsenhausen teil bei der die Ermordung der politischen Kommissare der Roten Armee geplant wurde 71 Gemass dem Kommissarbefehl waren alle in Gefangenschaft geratenen Kommissare zu ermorden Reinhard Heydrich hatte im Juli festgelegt dass die Kommissare aus den Kriegsgefangenenlagern auszusondern und im nachstgelegenen Konzentrationslager zu exekutieren seien Nach spateren Aussagen von Teilnehmern der Besprechung hielt Eicke die einleitende Rede in der er die Exekutionen als Vergeltung fur die Ermordung deutscher Soldaten in sowjetischer Kriegsgefangenschaft rechtfertigte Die Inspektion der Konzentrationslager IKL koordinierte die Morde innerhalb des Systems der Konzentrationslager zum Zeitpunkt der Besprechung hatte Eicke keinerlei Zustandigkeiten innerhalb der IKL Das Verfahren der Exekutionen wurde in der Besprechung festgelegt In mehreren Konzentrationslagern wurde eine Genickschussanlage gebaut in der die Kommissare von einem Nebenraum durch einen schmalen Spalt in der Wand erschossen wurden Den Opfern wurde dabei ahnlich wie bei der Aktion 14f13 eine arztliche Untersuchung vorgetauscht Mitte September inspizierte Eicke zusammen mit einer Gruppe von 25 hoheren SS Fuhrern eine der Exekutionen im KZ Sachsenhausen nbsp Eicke mit Mannern der Totenkopf Division an der Front in der Sowjetunion 23 September 1941 Als Eicke am 21 September an die Front zuruckkehrte war die deutsche Offensive zum Stillstand gekommen 72 Die Totenkopf Division befand sich in einem sumpfigen Gebiet sudwestlich des Ilmensees fur das die gut motorisierte Einheit kaum geeignet war In Eickes Abwesenheit hatte sich der Zustand der Division erheblich verschlechtert andere SS Einheiten hatten die Versetzung von Offizieren und Unteroffizieren der Totenkopf Division veranlasst Als Eicke den Regimentskommandanten Mathias Kleinheisterkamp eigenmachtig nach Hause schickte schrieb Himmler am 28 November einen ernsten Brief an Eicke Lieber Eicke ich kann mich nachdem ich Kleinheisterkamp gesehen habe des Eindrucks nicht erwehren dass wenn hier jemand krank und mit den Nerven am Ende ist Sie es sein mussen und nicht Kleinheisterkamp 73 Himmler stellte zudem klar dass die Totenkopf Division seinem Befehl unterstehe und Eicke keine Sonderrechte habe nbsp Himmler und Eicke an der Ostfront Januar 1942 Aufnahme einer SS PropagandakompanieEine Offensive der Roten Armee ab Januar 1942 fuhrte am 8 Februar zur Bildung des Kessels von Demjansk in dem ein Grossteil der Totenkopf Division eingeschlossen wurde 74 Innerhalb des Kessels wurden zwei gemischte Kampfgruppen aus Einheiten der Totenkopf Division und Wehrmacht gebildet Eicke ubernahm die Fuhrung der grosseren Kampfgruppe Die Soldaten der Totenkopf Division waren weit besser als die der Wehrmacht gegen die Temperaturen bis 40 Grad unter null geschutzt Eicke hatte grosse Mengen an Winterbekleidung vom Hoheren SS und Polizeifuhrer in Riga Friedrich Jeckeln erhalten Die Bekleidung entstammte teils den Vorraten der SS teils dem Besitz von Juden die in Riga ermordet worden waren Nach anhaltenden Kampfen gelang es am 22 April einen Versorgungskorridor zu den bei Demjansk eingekesselten Truppen herzustellen Am 5 Mai wurde Eicke die Fuhrung eines Korps ubertragen das aus SS und Wehrmacht Einheiten den etwa 14 000 Uberlebenden der sechs Divisionen aus dem Kessel von Demjansk bestand Eicke bemuhte sich mehrfach weitgehend erfolglos bei Himmler seiner Division eine Ruhepause zu verschaffen oder Ersatzleute und zusatzliche Ausrustung zu erhalten Im Sommer 1942 waren Einheiten der Totenkopf Division an der Selektierung von russischen Kriegsgefangenen beteiligt die dann zur Zwangsarbeit nach Deutschland geschickt wurden 75 Erhaltene Akten der Division belegen dass der Kommissarbefehl zumindest im ersten Jahr nach dem Angriff auf die Sowjetunion konsequent umgesetzt wurde Am 26 Dezember 1941 war Eicke das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen worden am 20 April 1942 erhielt er das Eichenlaub dazu Die Verleihung des Eichenlaubes nahm Hitler am 26 Juni vor 76 Nach Eickes eigenen Angaben soll Hitler dabei die Verlegung der Totenkopf Division nach Frankreich fur August zugesagt haben Im Juli und August war Eicke in Deutschland im Urlaub In dieser Zeit wurde die Totenkopf Division vom damaligen SS Brigadefuhrer Max Simon gefuhrt Immer noch in einem exponierten Frontabschnitt bei Demjansk eingesetzt erlitt die Division weitere schwere Verluste Die endgultige Entscheidung uber die Neuaufstellung der Totenkopf Division fiel am 26 August die letzten Einheiten wurden in der ersten Oktoberhalfte aus Demjansk abgezogen In dieser Zeit pendelte Eicke zwischen Deutschland und Demjansk da im Sennelager bei Paderborn bereits Rekruten fur die Neuaufstellung der Division ausgebildet wurden Ende Oktober 1942 wurden alte und neue Teile der Division zur Neuaufstellung im Sudwesten Frankreichs zusammengefuhrt 77 Am 9 November wurde die Division in SS Panzergrenadier Division Totenkopf umbenannt Am 10 November beteiligte sich die Division an dem Unternehmen Anton der Besetzung des bislang nicht unter Kontrolle deutscher Truppen stehenden Teils Frankreichs Bis zum 18 Dezember ubernahm die Division den Kustenschutz zwischen Beziers und Montpellier Fur die Panzergrenadier Division war eine grosszugige Ausstattung vorgesehen weil die Verbande der Waffen SS nach dem Willen von Hitler und Himmler an Krisenherden eingesetzt werden sollten Tatsachlich gab es jedoch insbesondere bei der Ausstattung mit Panzern Verzogerungen Deshalb erreichte Eicke bei Himmler einen vierwochigen Aufschub der fur den Jahresanfang 1943 geplanten Verlegung der Division an die Ostfront Tod in der Ukraine BearbeitenAm 30 Januar 1943 wurde die Panzergrenadier Division Totenkopf von Bordeaux nach Poltawa in die Ukraine verlegt 78 Zusammen mit zwei weiteren Verbanden der Waffen SS den Divisionen Leibstandarte SS Adolf Hitler und Das Reich unter dem gemeinsamen Befehl von Paul Hausser stiess sie nach Pawlograd vor Die Einheiten der Waffen SS gingen erfolgreich gegen Truppen der Roten Armee vor die kurz zuvor die Stadt Charkow zuruckerobert hatten Am 26 Februar kam Eicke bei einem Aufklarungsflug zu Tode als sein Fieseler Storch zwischen den Dorfern Michailowka Mihajlovka ukrainisch Mychajliwka und Artelnoje Artelnoe 49 05 36 173611111111 durch eine sowjetische Flak abgeschossen wurde 79 Am 1 Marz fand die Beisetzung im nahegelegenen Ort Otdochnina statt am selben Tag wurde Eickes Tod offentlich bekannt gegeben 80 Nach Eicke wurde ein SS Panzergrenadier Regiment der Totenkopf Division benannt Bei Himmler gingen zahlreiche Beileidsschreiben ein auch von Gauleiter Burckel Nach den Worten von Burckel seien hin und wieder in der Kampfzeit missverstandliche Dinge zwischen ihm und Eicke vorgekommen er sei glucklich dass diese Missverstandnisse spater in einem Gesprach hatten beseitigt werden konnen 81 Der Volkische Beobachter veroffentlichte am 4 Marz 1943 einen ausfuhrlichen Nachruf auf Eicke 82 Personlichkeit BearbeitenDer Historiker Tom Segev kam 1977 in einer Studie uber die Kommandanten der Konzentrationslager zu folgender Einschatzung von Eickes Personlichkeit Eicke war die Unverfrorenheit in Person und litt bestimmt nicht an mangelndem Selbstvertrauen Die Unterlagen die er hinterlassen hat belegen eine bestandige Angst dass ihn irgendwo irgend jemand diskriminierte ihn dessen beraubte was ihm zustand oder seine Ehre in Zweifel zog Standig sah er uber die Schulter als erwarte er einen Angriff stets war er bereit sich zu verteidigen In diesem Sinne fand er in der nationalsozialistischen Bewegung tatsachlich seinen richtigen Platz da sie eine ganze Menge von Leuten dieses Schlages zu ihren Mitgliedern zahlte Man pflegte hier ganz bewusst den Mythos des imaginaren Gegners der nicht nur gegen die Sache sondern gegen jeden einzelnen Deutschen intrigierte Eicke identifizierte seinen eigenen Kampf gegen seine Widersacher mit dem allgemeinen Kampf der Bewegung 83 Literatur BearbeitenBiographien und umfangreiche Betrachtungen Bearbeiten Niels Weise Eicke eine SS Karriere zwischen Nervenklinik KZ System und Waffen SS Schoningh Paderborn 2013 ISBN 978 3 506 77705 8 Phil Diss Wurzburg 2011 Tuviah Friedman Hrsg Der Personal Akt des SS Obergruppenfuhrers Theo Eicke Chef der Konzentrations Lager im Dritten Reich seine Briefe an SS Reichsfuhrer Himmler in den Jahren 1933 1943 Eine dokumentarische Sammlung von SS Dokumenten Institute of Documentation in Israel for the Investigation of Nazi War Crimes Haifa 1994 Biographische Skizzen Bearbeiten Charles Sydnor Theodor Eicke Organisator der Konzentrationslager In Ronald Smelser Enrico Syring Hrsg Die SS Elite unter dem Totenkopf 30 Lebenslaufe Schoningh Paderborn 2000 ISBN 3 506 78562 1 S 147 159 Nachrufe Bearbeiten J O Reichenheim Portrat einer Bestie Zum Tode von S S Obergruppenfuhrer Eicke In Die Zeitung vom 12 Marz 1943 Digitalisat auf der Website der Deutschen Nationalbibliothek Monographien zu Eickes Wirkungskreis Bearbeiten Johannes Tuchel Konzentrationslager Organisationsgeschichte und Funktion der Inspektion der Konzentrationslager 1934 1938 Schriften des Bundesarchivs Band 39 Harald Boldt Verlag Boppard am Rhein 1991 ISBN 3 7646 1902 3 Charles W Sydnor Jr Soldaten des Todes Die 3 SS Division Totenkopf 1933 1945 Schoningh Paderborn 2002 ISBN 3 506 79084 6 Karin Orth Die Konzentrationslager SS Sozialstrukturelle Analysen und biographische Studien Wallstein Verlag Gottingen 2000 ISBN 3 89255 380 7 Karin Orth Das System der nationalsozialistischen Konzentrationslager Eine politische Organisationsgeschichte Hamburger Edition Hamburg 1999 ISBN 3 930908 52 2 Franz Maier Biographisches Organisationshandbuch der NSDAP und ihrer Gliederungen im Gebiet des heutigen Landes Rheinland Pfalz Veroffentlichungen der Kommission des Landtages fur die Geschichte des Landes Rheinland Pfalz Nr 28 2 Auflage Zarrentin v Hase amp Koehler Mainz 2009 ISBN 978 3 7758 1408 9 S 201 203 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Theodor Eicke Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Theodor Eicke im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Theodor Eicke in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Theodor Eicke in der Rheinland Pfalzischen Personendatenbank Biografie bei Shoa de Karin Orth Dachauer Schule Wie SS Manner zu Mordern gedrillt wurden einestages mit Bild von Eicke Niels Weise Theodor Eicke in NDB online Einzelnachweise Bearbeiten Der Lebenslauf Eickes nach den weitgehend identischen Angaben bei Joachim Lilla Martin Doring Andreas Schulz Statisten in Uniform Die Mitglieder des Reichstags 1933 1945 Ein biographisches Handbuch Unter Einbeziehung der volkischen und nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten ab Mai 1924 Droste Dusseldorf 2004 ISBN 3 7700 5254 4 S 119 f und Andreas Schulz Gunter Wegmann Die Generale der Waffen SS und der Polizei Band 1 Biblio Verlag Bissendorf 2003 ISBN 3 7648 2373 9 S 280 ff Unter Berufung auf Angehorige bei Tom Segev Die Soldaten des Bosen Zur Geschichte der KZ Kommandanten Rowohlt Reinbek 1992 ISBN 3 499 18826 0 S 135 Veit Scherzer Himmlers militarische Elite Die hochst dekorierten Angehorigen der Waffen SS Eine Auswertung nach den Akten des Bundesarchivs und des National Archive der USA Band 1 A Ka Verlag Veit Scherzer Bayreuth 2014 ISBN 978 3 938845 26 4 S 253 Volksbund Deutsche Kriegsgraberfursorge e V eingesehen am 14 April 2019 Weise Eicke S 39f Weise Eicke S 40 46 Tuchel Konzentrationslager S 130 ahnlich Segev Soldaten S 136 f Weise Eicke S 48 50 Lilla Statisten S 119 f Vom 3 April bis zum 26 Juni 1933 aus der SS ausgeschlossen dann mit altem SS Rang wieder aufgenommen Nach Tuchel Konzentrationslager S 181 ist der genaue Termin der Beforderung zum Gruppenfuhrer nicht festzustellen Am 14 November 1939 wurde Eicke zum Generalleutnant der SS Totenkopfverbande ernannt in der Gesamtdienstzeitbescheinigung vom 30 April 1943 wird er als Generalleutnant der Waffen SS bezeichnet Dieser Rang wurde erst im Herbst 1940 eingefuhrt Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 7541712 Weise Eicke S 65 Lothar Meinzer Stationen und Strukturen der nationalsozialistischen Machtergreifung Ludwigshafen am Rhein und die Pfalz in den ersten Jahren des Dritten Reiches Veroffentlichungen des Stadtarchivs Ludwigshafen am Rhein Band 9 Stadtarchiv Ludwigshafen am Rhein Ludwigshafen am Rhein 1983 S 57 Tuchel Konzentrationslager S 131 Dies auch das erste belegbare Treffen zwischen Eicke und Himmler fruhere Treffen sind wahrscheinlich Weise Eicke S 83 Meinzer Stationen S 56 Zu Burckel und dem Konflikt mit Eicke S 52 58 Weise Eicke S 135f Weise Eicke S 91 102f 109 117 119 Weise Eicke S 121 125 127f 147f Weise Eicke S 129 Eginhard Scharf NS Justiz und Politische Polizei am Beispiel der Pfalz In Hans Georg Meyer Hans Berkessel Hrsg Eine nationalsozialistische Revolution ist eine grundliche Angelegenheit Die Zeit des Nationalsozialismus in Rheinland Pfalz Band 1 Schmidt Mainz 2000 ISBN 3 87439 451 4 S 357 368 hier S 359 Weise Eicke S 126 129 141 Tuchel Konzentrationslager S 132 Hannes Obermair Monuments and the City an almost inextricable entanglement In Matthias Fink u a Hrsg Multiple Identitaten in einer glokalen Welt Identita multiple in un mondo glocale Multiple identities in a glocal world Euregio Atelier Eurac Research Bozen 2017 ISBN 978 88 98857 35 7 S 88 99 hier S 93 Tuchel Konzentrationslager S 132 f Das Schreiben der NSDAP Landesleitung Osterreich vom 4 November 1932 in Auszugen beim Simon Wiesenthal Zentrum motlc specialcol wiesenthal com Memento vom 29 September 2007 im Internet Archive Tuchel Konzentrationslager S 133 f Zu den Ereignissen in Ludwigshafen siehe Meinzer Stationen S 181 187 der interne Schriftverkehr der SS und NSDAP auszugsweise zitiert beim Simon Wiesenthal Zentrum motlc specialcol wiesenthal com Memento vom 29 September 2007 im Internet Archive Das Schreiben Eickes vom 12 Marz 1933 in Auszugen beim Simon Wiesenthal Zentrum motlc specialcol wiesenthal com Meinzer Stationen S 186 geht von einer Beteiligung Eickes aus wahrend Tuchel Konzentrationslager S 135 von einer massgeblichen Beteiligung von Eickes Bruder spricht Brief Eickes an Himmler vom 22 Marz 1933 zitiert bei Tuchel Konzentrationslager S 135 Zu Form und Inhalt der Briefe siehe Tuchel Konzentrationslager S 136 Brief Eickes an Himmler vom 13 April 1933 zitiert bei Tuchel Konzentrationslager S 137 Schreiben Heydes an Himmler vom 22 April 1933 zitiert bei Tuchel Konzentrationslager S 137 Schreiben Himmlers an Heyde vom 2 Juni 1933 zitiert bei Tuchel Konzentrationslager S 138 Orth Konzentrationslager SS S 100 Orth System S 26 ff Tuchel Konzentrationslager S 125 ff das Zitat bei Orth System S 28 Zu den Einzelheiten des Dachauer Modells ebenda S 28 ff S 40 Tuchel Konzentrationslager S 143 150 Christian Frieling Priester aus dem Bistum Munster im KZ Aschendorff Munster 1992 S 13 16 Theodor Eicke und das Dachauer Modell hier S 14 Tuchel Konzentrationslager S 178 181 Otto Gritschneder Der Fuhrer hat Sie zum Tode verurteilt Hitlers Rohm Putsch Morde vor Gericht Munchen 1993 ISBN 3 406 37651 7 S 32 36 Gritschneders Darstellung basiert auf dem Gerichtsverfahren gegen Eickes Adlatus Michel Lippert in den 50er Jahren Nach Tuchel Konzentrationslager S 178 war Eicke nicht wie verschiedentlich dargestellt an der Auswahl der Mordopfer im Vorfeld des Rohm Putsches beteiligt Rainer Ort Der Fall Gregor Strasser In Ders Der SD Mann Johannes Schmidt S 95 ff Karl Dietrich Bracher Wolfgang Sauer Gerhard Schulz Die nationalsozialistische Machtergreifung Westdeutscher Verlag Koln und Opladen 1960 S 961 Siehe Liste der Erschiessungen vom 30 Juni bis 2 Juli im Archiv des IfZ zitiert u a bei Bennecke Reichswehr Anhang 1 Tuchel Konzentrationslager S 159 165 184 202 Martin Broszat Anatomie des SS Staates Nationalsozialistische Konzentrationslager 1933 1945 Munchen 1967 S 50 Dienstbescheinigung des SS Personalhauptamtes vom 30 Marz 1943 Tuchel Konzentrationslager S 209 214 231 234 Orth System S 39 Tuchel Konzentrationslager S 212 217 der hier Darstellungen in der alteren Literatur widerspricht Tuchel Konzentrationslager S 315 342 Hermann Kaienburg Der Militar und Wirtschaftskomplex der SS im KZ Standort Sachsenhausen Oranienburg Schriftenreihe der Stiftung Brandenburgische Gedenkstatten Band 16 Metropolverlag Berlin 2006 ISBN 3 938690 03 8 S 146 160 und Klaus Drobisch Gunther Wieland System der Konzentrationslager 1933 1939 Akademie Verlag Berlin 1993 ISBN 3 05 000823 7 S 266 Tuchel Konzentrationslager S 339 Orth Konzentrationslager SS S 163 f Nach Eickes Personalunterlagen ist die Ernennung am 17 Februar 1936 ruckwirkend zum 4 Juli 1934 ausgestellt worden Die Bezeichnung SS Wachverbande wurde im Dezember 1934 eingefuhrt im erhaltenen Schriftverkehr findet sich die Bezeichnung Inspekteur der SS Wachverbande erstmals im Marz 1935 Hierzu Tuchel Konzentrationslager S 224 Ebenfalls am 29 Marz 1936 erhielt Eicke einen Sitz des Wahlkreises 30 Chemnitz Zwickau im bedeutungslosen Reichstag Siehe Theodor Eicke in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Tuchel Konzentrationslager S 209 ff 220 229 Schreiben Eickes an Himmler vom 10 August 1936 beim Simon Wiesenthal Zentrum motlc specialcol wiesenthal com Memento vom 29 September 2007 im Internet Archive zu den Wachverbanden Tuchel Konzentrationslager S 149 ff Orth Konzentrationslager SS S 34 37 Orth Konzentrationslager SS S 101 127 weitere Beispiele fur personelle Fehlentscheidungen bei Tuchel Konzentrationslager S 169 175 Zum Begriff Dachauer Schule zur Ausbildung und zum Feindbild Orth Konzentrationslager SS S 127 152 dort S 131 die Haftlingsberichte Disziplinar und Strafordnung fur das Strafgefangenenlager zitiert nach Orth Konzentrationslager SS S 130 Brief Eickes an Schmidt vom 14 Juni 1938 zitiert nach Orth Konzentrationslager SS S 127 Sydnor Soldaten S 24 27 Sydnor Soldaten S 26 Befehl Eickes vom April 1937 zitiert bei Kaienburg Wirtschaftskomplex S 48 Schreiben Eickes an Himmler vom 10 August 1936 beim Simon Wiesenthal Zentrum motlc specialcol wiesenthal commotlc specialcol wiesenthal com Memento vom 23 Juni 2007 im Webarchiv archive today Vorlage Webarchiv Wartung Linktext fehlt Linktext fehlt Die von Eicke hier angegebene Starke der Totenkopfverbande ist irrefuhrend Hierzu Kaienburg Wirtschaftskomplex S 37 56 Wegner Soldaten S 100 105 112 123 Sydnor Soldaten S 33 39 und Orth Konzentrationslager SS S 153 156 Sydnor Soldaten S 39 68 und Orth Konzentrationslager SS S 156 f Die militarischen Hintergrunde bei Bernd Wegner Hitlers Politische Soldaten Die Waffen SS 1933 1945 3 Auflage Schoningh Paderborn 1988 ISBN 3 506 77480 8 S 124 132 Sydnor Soldaten S 48 Sydnor Soldaten S 56 258 Sydnor Soldaten S 76 102 Sydnor Soldaten S 91 93 Sydnor Soldaten S 100 f dort Zitat aus der Tagesmeldung vom 21 Juni Ergebnis der Kampfhandlungen des Tages seien 25 franzosische Gefangene und 44 tote Neger Zur Besatzungszeit und den Auseinandersetzungen zwischen Eicke und Himmler Sydnor Soldaten S 103 120 Schreiben Himmlers an Eicke vom 30 Januar 1941 zitiert nach Helmut Heiber Hrsg Der ganz normale Wahnsinn unterm Hakenkreuz Triviales und Absonderliches aus den Akten des Dritten Reiches Herbig Munchen 1996 ISBN 3 7766 1968 6 Dok 128 Sydnor Soldaten S 120 142 Orth System S 122 129 Sydnor Soldaten S 144 172 Schreiben Himmlers an Eicke vom 28 November 1941 zitiert nach dem Faksimile beim Simon Wiesenthal Zentrum motlc specialcol wiesenthal com Memento vom 29 September 2007 im Internet Archive siehe auch Der Dienstkalender Heinrich Himmlers 1941 42 im Auftrag der Forschungsstelle fur Zeitgeschichte in Hamburg bearbeitet kommentiert und eingeleitet von Peter Witte Christians Hamburg 1999 ISBN 3 7672 1329 X Eintrag vom 30 November 1942 An diesem Tag erkundigte sich Himmler nach Eickes Befinden Da eine erneute Verwundung Eickes nicht bekannt ist war moglicherweise Eickes nervlicher Zustand gemeint Sydnor Soldaten S 177 194 Zur Versorgung der Totenkopf Division mit Winterkleidung ebenda S 182 und 270 f und Richard Breitman Friedrich Jeckeln Spezialist fur die Endlosung im Osten In Ronald Smelser Enrico Syring Hrsg Die SS Elite unter dem Totenkopf 30 Lebenslaufe Schoningh Paderborn 2000 ISBN 3 506 78562 1 S 267 275 hier S 273 Friedrich Jeckeln war 1940 fur sechs Wochen Kommandeur eines Bataillons der Totenkopf Division gewesen Sydnor Soldaten S 257 Termine der Ordensverleihung bei Schulz Wegmann Generale S 281 zum Abzug allgemein Sydnor Soldaten S 195 208 Angaben Eickes zur Zusage Hitlers in einem Schreiben an Max Simon vom 5 Juli 1942 siehe Sydnor S 196 Entschluss zum Abzug Dienstkalender Himmler Eintrag vom 26 August 1942 Sydnor Soldaten S 207 217 Sydnor Soldaten S 218 222 Sydnor Soldaten S 222 225 Siehe beispielsweise die Meldung in den Dolomiten vom 6 Marz 1943 S 2 Sp 3 Das Schreiben Burckels im Faksimile beim Simon Wiesenthal Zentrum motlc specialcol wiesenthal com Memento vom 29 September 2007 im Internet Archive Volkischer Beobachter vom 4 Marz 1943 im Faksimile beim Simon Wiesenthal Zentrum motlc specialcol wiesenthal com Memento vom 29 September 2007 im Internet Archive Segev Soldaten S 143 f Normdaten Person GND 119253801 lobid OGND AKS LCCN nr95007181 VIAF 42643967 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Eicke TheodorKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker NSDAP MdR SS Obergruppenfuhrer der SS Totenkopfverbande und General der Waffen SS Kommandant des KZ Dachau und Inspekteur der KonzentrationslagerGEBURTSDATUM 17 Oktober 1892GEBURTSORT Hampont Kreis Chateau Salins in Elsass LothringenSTERBEDATUM 26 Februar 1943STERBEORT beim Dorf Michailowka sudlich von Charkow Ukraine Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Theodor Eicke amp oldid 238089988