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Paul Werner Hoppe 28 Februar 1910 in Berlin 15 Juli 1974 in Bochum war ein deutscher SS Fuhrer und Kommandant der Konzentrationslager Stutthof und Wobbelin Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Nach Kriegsende 3 Literatur 4 EinzelnachweiseWerdegang BearbeitenHoppes Vater war Architekt der bereits 1912 verstarb Hoppe wuchs daher unter dem Einfluss seines Patenonkels auf der bildungsburgerlichen demokratischen Kreisen zugerechnet wurde Nach Abitur und Gartnerlehre begann Hoppe im Herbst 1931 an der Technischen Hochschule Berlin Garten und Landschaftsbau zu studieren Am 1 Juni 1932 schloss Hoppe sich dem Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund an und uberwarf sich mit seinem Onkel der ihm bis dahin Wohnung und Unterstutzung gewahrt hatte Hoppe trat der Studenten SA bei nahm an paramilitarischen Lehrgangen teil und wurde Anfang 1933 Mitglied der SS Sein Studium fuhrte er nicht zum Abschluss Zum 1 April 1933 trat er der NSDAP bei Mitgliedsnummer 1 596 491 1 Im Herbst 1934 wurde Hoppe zur SS Fuhrerausbildung angemeldet und begann einen vorbereitenden Infanterie Lehrgang Im April 1935 wurde er zum Fuhrerlehrgang der SS Junkerschule Braunschweig zugelassen Danach absolvierte Hoppe einen Lehrgang in Dachau wurde im April 1936 in das SS Fuhrerkorps aufgenommen und Zugfuhrer der Wachmannschaft des KZ Lichtenburg Im Jahre 1936 ehelichte er Charlotte Baranowski eine Tochter des Kommandanten von Lichtenburg und spater von Sachsenhausen Hermann Baranowski Ab 1938 war Hoppe in fuhrender Stellung am Ausbau der SS Totenkopfverbande tatig nachdem er bereits im Juli 1937 zum Adjutanten der 1 SS Totenkopfstandarte Oberbayern befordert worden war Im November 1938 wurde er Adjutant von Theodor Eicke dem Inspekteur der Konzentrationslager in Dachau Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde Hoppe von Eicke zum Divisions Adjutant der SS Totenkopf Division ernannt und nahm zunachst wahrscheinlich am Uberfall auf Polen und anschliessend am Westfeldzug teil Ab 1941 war Hoppe an der Ostfront eingesetzt Im Fruhjahr 1942 wurde er bei Demjansk verwundet Nach dem Lazarettaufenthalt wurde Hoppe der als nicht mehr kriegsverwendungsfahig galt ab dem 1 September 1942 als Kommandant im KZ Stutthof eingesetzt Mit dieser Versetzung erfolgte seine Beforderung zum SS Sturmbannfuhrer Richard Glucks seit November 1939 Inspekteur der Konzentrationslager begrundete die Entscheidung Hoppe als Lagerkommandant einzusetzen folgendermassen Hoppe war Zugfuhrer und Regimentsadjutant bei der ehemaligen SS Totenkopfstandarte Oberbayern In diesem Dienststellungen hat er den inneren und ausseren Dienst in einem Konzentrationslager von Grund auf kennengelernt Weiter hat er als Adjutant des SS Obergruppenfuhrers Eicke als er noch Inspekteur der Konzentrationslager war Einblick in alle Fragen der Konzentrationslager genommen Ich halte ihn aus diesem Grunde zur Verwendung als Lagerkommandant fur besonders geeignet SS Hauptsturmfuhrer Hoppe ist mir aus der Zeit als er in der 1 SS Totenkopfstandarte Oberbayern Dienst tat und besonders als er Adjutant des SS Obergruppenfuhrers Eicke war personlich gut bekannt Hoppe ist ein ausserordentlich begabter und weit uber dem Durchschnitt kluger SS Mann Er hat seinen Dienst stets zur Zufriedenheit seiner Vorgesetzten versehen Hervorheben mochte ich das er durch seinen charakterlichen Ernst und dadurch das er frei von Schwachen ist mir besonders geeignet fur die Dienststellung eines Lagerkommandanten erscheint 2 Ab Sommer 1944 kamen 47 000 judische Haftlinge aus ostlichen Lagern nach Stutthof Hoppe schickte arbeitsunfahige Juden oft weiter nach Auschwitz Andere liess er im eigenen Judenlager selektieren und durch Giftspritzen oder Genickschusse ermorden 3 Im Herbst 1944 wurde ein Eisenbahnwaggon als Gaskammer umgerustet und kurzzeitig zur Totung benutzt 4 Seit Anfang 1945 spielte Hoppe eine wichtige Rolle bei der Evakuierung der Konzentrationslager im nordlichen Teil des Reiches Er liess als Verantwortlicher das KZ Wobbelin als Ausweichlager fur das KZ Neuengamme herrichten und befahl die Raumung des Lagers in Stutthof Die letzten Haftlinge wurden von dort auf dem Seewege in die Lubecker Bucht geschafft und fielen bei Neustadt Holstein einem Massaker zum Opfer Kurz vor Kriegsende wurde Hoppe noch zum SS Obersturmbannfuhrer befordert Nach Kriegsende BearbeitenHoppe fluchtete Anfang Mai 1945 uber die Rattenlinie Nord nach Flensburg wo er offenbar gefalschte Papiere erhielt und untertauchte 5 Im April 1946 wurde er gefasst konnte aber im Herbst 1949 aus dem Internierungslager in die Schweiz fluchten Im Dezember 1952 kehrte er nach Deutschland zuruck und wurde im April 1953 verhaftet Hoppe bestritt eine Beteiligung am Massaker bei Neustadt und wurde 1957 in zweiter Instanz wegen seiner Tatigkeit in Stutthof zu neun Jahren Zuchthaus verurteilt Ende 1960 wurde Hoppe entlassen und fuhrte ein unauffalliges Leben bis zu seinem Tode im Jahre 1974 Literatur BearbeitenUlrich Herbert Karin Orth Christoph Dieckmann Die nationalsozialistischen Konzentrationslager Fischer Tb Frankfurt 2002 ISBN 3 596 15516 9 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2005 ISBN 3 596 16048 0 Carina Baganz Zehn Wochen KZ Wobbelin Ein Konzentrationslager in Mecklenburg 1945 Hrsg Mahn und Gedenkstatten Wobbelin 2000 LG Bochum 4 Juni 1957 In Justiz und NS Verbrechen Sammlung deutscher Strafurteile wegen nationalsozialistischer Totungsverbrechen 1945 1966 Bd XIV hrsg von Irene Sagel Grande H H Fuchs und C F Ruter Amsterdam University Press 1976 Nr 446 S 147 234Einzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 16861198 Schreiben des Leiters der Amtsgruppe D Glucks des SS Wirtschafts und Verwaltungshauptamtes an den Leiter des SS Personalhauptamtes in Berlin am 24 Juli 1942 Zitiert bei Carina Baganz Zehn Wochen KZ Wobbelin Ein Konzentrationslager in Mecklenburg 1945 Wobbelin 2000 Ulrich Herbert Karin Orth Christoph Dieckmann Die nationalsozialistischen Konzentrationslager Frankfurt 2002 ISBN 3 596 15516 9 Bd 2 S 769 Ulrich Herbert u a Die nationalsozialistischen Konzentrationslager S 770 Stephan Link Rattenlinie Nord Kriegsverbrecher in Flensburg und Umgebung im Mai 1945 In Gerhard Paul Broder Schwensen Hrsg Mai 45 Kriegsende in Flensburg Flensburg 2015 S 22 ff Normdaten Person GND 124376908 lobid OGND AKS VIAF 18155356 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hoppe Paul WernerKURZBESCHREIBUNG deutscher KZ KommandantGEBURTSDATUM 28 Februar 1910GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 15 Juli 1974STERBEORT Bochum Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Werner Hoppe amp oldid 235893628