www.wikidata.de-de.nina.az
Hermann Baranowski 11 Juni 1884 in Schwerin 5 Februar 1940 in Aue war erst Schutzhaftlagerfuhrer dann Lagerkommandant zweier deutscher Konzentrationslager wahrend der Zeit des Nationalsozialismus Leben BearbeitenHermann Baranowskis Vater war Brauereiarbeiter Nach acht Jahren Volks und Mittelschule verpflichtete sich Hermann Baranowski 1900 bei der Kaiserlichen Marine Anfanglich Schiffsjunge wurde er 1912 zum Deckoffizier und 1916 zum Oberdeckoffizier befordert Im Ersten Weltkrieg war Baranowski beim Stab des I Geschwaders er wurde mit dem Eisernen Kreuz beider Klassen ausgezeichnet Nach Kriegsende diente er bei der IX Minensuch Halbflottille Am 30 September 1920 wurde er als Leutnant zur See a D verabschiedet Hintergrund war die Reduzierung der Truppenstarke des Deutschen Reiches auf Grund des Versailler Vertrages Nach der langen Zeit beim Militar tat sich Baranowski im Zivilleben offenbar schwer Zuerst fand er eine Anstellung im Buro eines metallverarbeitenden Betriebs in Kiel spater in Hamburg in einem Lebensmittelladen Baranowskis SS Range 1 ErnennungSS Sturmfuhrer 30 Januar 1933SS Sturmhauptfuhrer 12 Juni 1933SS Sturmbannfuhrer 3 September 1933SS Obersturmbannfuhrer 20 April 1934SS Standartenfuhrer 30 Januar 1935SS Oberfuhrer 9 November 19381930 sah Baranowski Hitler auf einer Veranstaltung in Hamburg trat zum 1 Oktober 1930 in die NSDAP Mitgliedsnummer 345 321 2 und im Dezember 1931 auch in die SS ein SS Nummer 24 009 In der SS wurde er mehrfach befordert eine Beurteilung vom 12 August 1933 bescheinigte Etwas Querkopf aber unbedingt zuverlassig und treu Der Vater seines Sturmbannes Zur Beforderung geeignet 3 Zuletzt war er Fuhrer der 4 SS Standarte in Altona In dieser Funktion wurde er am 1 Marz 1936 abgelost moglicherweise wegen eines personlichen Streits 4 Baranowski wurde den SS Totenkopfverbanden zugeordnet und ubernahm im April 1936 als Kommandant das KZ Lichtenburg Hier kam es offenbar zu Auseinandersetzungen zwischen Baranowski und Mitgliedern der dortigen Wachmannschaft Theodor Eicke der Inspekteur der Konzentrationslager urteilte uber Baranowski Sein ubertriebener Ehrgeiz gibt fortgesetzt zu Reibungen und Auseinandersetzungen mit der SS Truppe Anlass Belehrungen mussten sich als zwecklos erweisen weil das Verhalten des SS Standartenfuhrers Baranowski auf einen krankhaften Ehrgeiz zuruckzufuhren ist Der gute Wille ist B nicht abzusprechen jedoch besitzt er nicht das notige Fingerspitzengefuhl 5 Zum 1 November 1936 wurde er als Schutzhaftlagerfuhrer in das KZ Dachau versetzt In dieser Position gab es keine Beruhrungspunkte mit der Wachtruppe mehr Baranowski war fur den Betrieb des Lagers seine innere Ordnung und den Tagesablauf mit den Appellen und damit fur die Haftbedingungen zustandig Ebenfalls als Schutzhaftlagerfuhrer wechselte Baranowski am 1 Marz 1938 in das KZ Sachsenhausen am 1 Mai 1938 wurde er der dortige Lagerkommandant Im September 1939 wurde er zunachst von Walter Eisfeld abgelost dem am 1 April 1940 Hans Loritz folgte 6 Auf sein Betreiben wurde der im KZ Sachsenhausen inhaftierte Zeuge Jehovas August Dickmann wegen angeblicher Kriegsdienstverweigerung am 15 September 1939 ohne vorherigen Prozess offentlich hingerichtet 7 Sein Adjutant in Sachsenhausen der spatere Auschwitz Kommandant Rudolf Hoss ausserte sich nach Kriegsende wie folgt uber Baranowski Als uralter SS Fuhrer und Nationalsozialist wurde er mir zum Vorbild Auch er hatte Momente in denen seine Gutmutigkeit sein weiches Herz klar zu Tage traten und doch war er hart und unerbittlich streng in allen Dienstangelegenheiten So hielt er mir stets vor Augen wie das in der SS geforderte harte Muss alle weichen Regungen zum Schweigen bringen musste Rudolf Hoss Kommandant in Auschwitz 8 Baranowski starb im Februar 1940 nach langerer Krankheit Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof Ohlsdorf in Hamburg Der Grabstein wurde entfernt 9 Literatur BearbeitenJohannes Tuchel Konzentrationslager Organisationsgeschichte und Funktion der Inspektion der Konzentrationslager 1934 1938 Schriften des Bundesarchivs Band 39 Harald Boldt Verlag Boppard am Rhein 1991 ISBN 3 7646 1902 3 Hans Grundig Zwischen Karneval und Aschermittwoch Erinnerungen eines Malers Dietz Verlag Berlin 1964 1957 1 Aufl S 334 336Einzelnachweise Bearbeiten Tuchel Konzentrationslager S 371 Die bei Tuchel angegebenen Range sind auf die zum Zeitpunkt der Ernennung gebrauchlichen Bezeichnungen geandert Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 1391084 Personalunterlagen zu Baranowski im Berlin Document Center zitiert nach Tuchel Konzentrationslager S 371 Aus den Personalunterlagen zu Baranowski geht der Grund der Ablosung nicht hervor siehe Tuchel Konzentrationslager S 371 Schreiben Eickes vom 26 September 1936 zitiert bei Tuchel Konzentrationslager S 171f Zeitangaben nach Tuchel Konzentrationslager S 371 383 Die Ernennung Eisfelds bei Ernst Klee Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer Taschenbuch Frankfurt am Main 2005 ISBN 3 596 16048 0 S 132 Nach den Angaben bei Le camp de concentration de Oranienbourg Sachsenhausen franzosisch war Baranowski von Januar 1938 bis Dezember 1939 Lagerkommandant im KZ Sachsenhausen Sven Felix Kellerhoff Diesen Wehrdienstverweigerer liess die SS offentlich erschiessen Die Welt 15 September 2022 abgerufen am 15 September 2022 Rudolf Hoss Kommandant in Auschwitz Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart 1958 S 69 https www focus de regional hamburg friedhof ohlsdorf in hamburg grab von kz kommandant platt gemacht id 12908947 htmlNormdaten Person GND 123488125 lobid OGND AKS VIAF 18132520 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Baranowski HermannKURZBESCHREIBUNG deutscher KZ KommandantGEBURTSDATUM 11 Juni 1884GEBURTSORT SchwerinSTERBEDATUM 5 Februar 1940STERBEORT Aue Sachsen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Baranowski amp oldid 232562265