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Anton Kaindl 14 Juli 1902 in Munchen 1 31 August 1948 2 in Workuta war ein deutscher SS Fuhrer und letzter Lagerkommandant des KZ Sachsenhausen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKaindl absolvierte nach der Volksschule eine Ausbildung zum Kaufmann und arbeitete danach in dem Unternehmen wo er die Ausbildung erhalten hatte als Buchhalter Ende Mai 1920 verpflichtete sich Kaindl als Berufssoldat bei der Reichswehr Dort schlug er die Laufbahn eines Verwaltungsoffiziers ein und war zuletzt als Zahlmeister beschaftigt Am 1 Mai 1932 endete seine Dienstzeit und Kaindl verliess die Armee im Rang eines Verwaltungs Oberfeldwebels Bis Ende August 1932 war er in der Stadtsparkasse Donauworth beschaftigt und danach im Reichskuratorium fur Jugendertuchtigung 3 Nach der Machtubernahme des NS Regimes war Kaindl ab Anfang Oktober 1933 Verwaltungsfuhrer beim Chef Ausbildungswesen der SA und wechselte zum 1 Juli 1935 zur SS SS Nr 241 248 wo er beim Verwaltungsamt SS Verwaltungsfuhrer wurde Am 7 Juni 1933 beantragte Kaindl die Aufnahme in die NSDAP und wurde zum 1 Mai 1937 aufgenommen Mitgliedsnummer 4 390 500 4 3 Kaindl war nach Beginn des Zweiten Weltkrieges ab Anfang November 1939 Leiter der Truppenverwaltung bei der SS Totenkopf Division und ubernahm ab dem 17 September 1941 die Verwaltungsabteilung in der Inspektion der Konzentrationslager IKL 3 Auch nach Marz 1942 als die IKL als Amt D IV dem reorganisierten SS Wirtschafts Verwaltungshauptamt SS WVHA unterstellt wurde verblieb Kaindl in dieser Funktion Er leitete bis zum 31 August 1942 das Amt D IV der Amtsgruppe IV im SS WVHA das unter anderem fur Bestellungen von KZ Haftlingskleidung fur die Konzentrationslager zustandig war 5 Vom 1 September 1942 bis zur Raumung des KZ Sachsenhausen am 22 April 1945 war er dessen siebter und letzter Kommandant 6 Kaindl fluchtete in den letzten Kriegstagen uber die sogenannte Rattenlinie Nord nach Flensburg 7 Nach Kriegsende geriet er in alliierte Kriegsgefangenschaft und wurde wahrend der Nurnberger Prozesse im Juni Juli 1946 dreimal als Zeuge vernommen 8 Anschliessend wurde er an die sowjetische Besatzungsmacht ausgeliefert Am 23 Oktober 1947 wurde in Berlin Pankow der so genannte Sachsenhausen Prozess unter Vorsitz eines sowjetischen Militartribunals gegen ihn und weitere 15 Angeklagte gefuhrt Kaindl gestand bei diesem Prozess seine Schuld ein berief sich aber darauf unter Befehlsnotstand gehandelt zu haben 9 Nach acht Tagen Prozessdauer wurden Kaindl und zwolf weitere Mitangeklagte am 1 November 1947 zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt Er wurde zunachst im zentralen sowjetischen Untersuchungsgefangnis in Berlin Hohenschonhausen inhaftiert und vier Wochen spater in den Gulag in Workuta nahe dem Polarmeer zur Zwangsarbeit in einer Kohlenmine verbracht In diesem Arbeitslager starb Kaindl am 31 August 1948 Kaindls SS Range 3 Datum Rang1 Juli 1935 SS Untersturmfuhrer20 April 1936 SS Obersturmfuhrer30 Januar 1938 SS Sturmbannfuhrer30 Januar 1939 SS Obersturmbannfuhrer9 November 1943 SS StandartenfuhrerLiteratur BearbeitenJan Erik Schulte Zwangsarbeit und Vernichtung Das Wirtschaftsimperium der SS Oswald Pohl und das SS Wirtschafts Verwaltungshauptamt 1933 1945 Paderborn 2001 ISBN 3 506 78245 2 Karin Orth Das System der nationalsozialistischen Konzentrationslager Pendo Verlag Hamburg 2002 ISBN 3 85842 450 1 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2005 ISBN 3 596 16048 0 Johannes Tuchel Konzentrationslager Organisationsgeschichte und Funktion der Inspektion der Konzentrationslager 1934 1938 Schriften des Bundesarchivs Band 39 H Boldt 1991 ISBN 3 7646 1902 3 Weblinks BearbeitenDie Angeklagten im Sachsenhausen Prozess auf dem Foto sitzt Anton Kaindl vorne links englisch Dokumentation uber die Wochenschau Aufnahmen des Sachsenhausen Prozesses Memento vom 28 September 2007 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Dokument 745b D Beweisstuck US 812 Eidliche Erklarung von Anton Kaindl am 19 Marz 1946 im Civilian Internment Camp No5 aufgenommen Wassilij Stepanowitsch Christoforov Das private Fotoalbum des ersten Lagerkommandanten des Konzentrationslagers Sachsenhausen Karl Otto Koch In Gunter Morsch Hrsg Von der Sachsenburg nach Sachsenhausen Bilder aus dem Fotoalbum eines KZ Kommandanten Metropol Verlag 2007 S 46 a b c d Johannes Tuchel Konzentrationslager Organisationsgeschichte und Funktion der Inspektion der Konzentrationslager 1934 1938 1991 S 377f Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 18950713 Barbel Schmidt Geschichte und Symbolik der gestreiften KZ Haftlingskleidung Dissertation Oldenburg 2000 S 100 Fussnote 209 PDF Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 295 Stephan Link Rattenlinie Nord Kriegsverbrecher in Flensburg und Umgebung im Mai 1945 In Gerhard Paul Broder Schwensen Hrsg Mai 45 Kriegsende in Flensburg Flensburg 2015 S 22 Records of the United States Nuernberg War Crimes trials Interrogations 1946 1949 PDF 186 kB Publication Number M 1019 1977 Zum Sachsenhausen Prozess Auszug aus Informationen zur politischen Bildung Heft 259Normdaten Person LCCN no2001047702 VIAF 2116266 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 7 April 2019 PersonendatenNAME Kaindl AntonKURZBESCHREIBUNG deutscher SS Fuhrer und letzter Kommandant des KZ SachsenhausenGEBURTSDATUM 14 Juli 1902GEBURTSORT MunchenSTERBEDATUM 31 August 1948STERBEORT Workuta Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anton Kaindl KZ Kommandant amp oldid 239504855