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Die 8 Armee Armeeoberkommando 8 AOK 8 war ein Grossverband des Heeres der Wehrmacht wahrend des Zweiten Weltkrieges Sie war Oberkommando jeweils wechselnder Armeekorps sowie zahlreicher Spezialtruppen Inhaltsverzeichnis 1 Vorkriegszeit 2 Zweiter Weltkrieg 2 1 Polen 1939 2 2 Ukraine 1943 2 3 Rumanien 1944 2 4 Ungarn 1944 Tschechoslowakei 1945 2 5 Oberbefehlshaber 3 Siehe auch 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksVorkriegszeit BearbeitenIn der Friedensgliederung des Heeres wurden die hochsten Kommandobehorden als Heeresgruppenkommandos bezeichnet Armeeoberkommandos wurden lediglich im Mobilmachungsfall aufgestellt Eine 8 Armee wurde vor dem eigentlichen Beginn des Zweiten Weltkriegs im Zuge von Hitlers Expansions und Revisionspolitik mehrfach aufgestellt Gemass der Weisung Hitlers vom 11 Marz 1938 1 zur militarischen Umsetzung des Anschlusses Osterreichs wurde am selben Tag das Heeresgruppenkommando 3 Dresden unter General der Infanterie Fedor von Bock mobilisiert und in 8 Armee umbenannt Zur Erfullung ihres Auftrags wurden ihr die Armeekorps VII Munchen und XIII Nurnberg sowie das motorisierte XVI Armeekorps unterstellt das Hauptquartier wurde in Muhldorf am Inn aufgeschlagen Am Einmarsch sollten ferner Einheiten der Polizei der SS Verfugungstruppe sowie der Luftwaffe inklusive Luftlandetruppen teilnehmen Die Operationsplane zum Einmarsch waren zuvor vom Generalstab des Heeres General der Artillerie Ludwig Beck unter massgeblicher Beteiligung Generalmajor Erich von Mansteins erarbeitet worden 2 Als Tag des Einmarsches wurde der 12 Marz festgelegt Der Einmarsch stiess seitens des osterreichischen Bundesheers an das in der Nacht zuvor entsprechende Befehle ergangen waren auf keinen Widerstand der laut Hitlers Weisung mit grosster Rucksichtslosigkeit durch Waffengewalt hatte gebrochen werden sollen Bereits am 13 Marz beschloss die neue osterreichische Regierung unter Arthur Seyss Inquart das Gesetz uber die Wiedervereinigung Osterreichs mit dem Deutschen Reich Die 8 Armee wurde nach Abschluss der Operationen wieder in Heeresgruppe 3 umbenannt Im Zuge der Sudetenkrise im September 1938 kam es erneut zur Mobilmachung der 8 Armee Zusammen mit anderen Verbanden nahm sie nach dem Munchner Abkommen an der kampflosen Besetzung des Sudetenlandes teil Ein drittes Mal kam die 8 Armee inzwischen unter Johannes Blaskowitz bei der Zerschlagung der Rest Tschechei im Marz 1939 zum Einsatz Diese erfolgte erneut kampflos da die tschechische Regierung unter Emil Hacha dem massiven deutschen Druck nachgab Zweiter Weltkrieg BearbeitenPolen 1939 Bearbeiten Die 8 Armee wurde am 1 August 1939 aus dem Heeresgruppenkommando 3 unter General der Infanterie Johannes Blaskowitz neu aufgestellt Fur den Uberfall auf Polen wurde sie der Heeresgruppe Sud Generaloberst Gerd von Rundstedt unterstellt Am 1 September 1939 trat sie aus ihrem Bereitstellungsraum Niederschlesien heraus an und drang in Richtung Lodz vor Linksgestaffelt gewahrte sie der 10 Armee General der Artillerie Walter von Reichenau die rechts von ihr bereits einen Panzerkeil gegen Warschau vortrieb Flankenschutz gegen die polnische Armee Lodz Wahrend die Armee Lodz unter schweren Verlusten zuruckgehen musste drohte der Armee Poznan die Einschliessung durch die 4 Armee General der Artillerie Gunther von Kluge und die 8 Armee Als sich der Befehlshaber der polnischen Armee General Tadeusz Kutrzeba entschloss sich hinter die Weichsel zuruckzuziehen fuhrte dies zur Krise bei der 8 Armee Generaloberst Rundstedt sah darin eine Moglichkeit den Kampf zu entscheiden tatsachlich konnte die Front der 30 Infanterie Division mit Unterstutzung der Luftflotte 1 und 4 dem polnischen Druck standhalten Infolge kamen auch die Korps der 10 Armee der 8 zu Hilfe das XVI Armeekorps verlegte der Armee Poznan den Weg das XI und XIII Armeekorps schlossen gegen die Bzura auf und das von Norden kommende III Armeekorps der 4 Armee vollendete die Einschliessung im Raum Kutno Etwa 170 000 Polen kapitulierten am 19 September im Kessel ein paar tausend entkamen in die Walder aber nur wenige hundert Mann schlugen sich nach Modlin oder Warschau durch Obwohl die seit dem 8 September eingeschlossene polnische Hauptstadt noch weiterkampfte verlegte das OKH seit dem 20 21 September Truppenverbande an die deutsche Westgrenze So loste die 8 Armee die 10 vor Warschau ab und zog bis zur Kapitulation Warschaus am 28 September in heftigen Kampfen den Belagerungsring immer enger Am 20 Oktober 1939 wurde die 8 Armee bei der Verlegung von Polen nach dem Westen in 2 Armee umbenannt Ukraine 1943 Bearbeiten Nach dem Ende des Unternehmens Zitadelle und dem Verlust Charkows wahrend der nachfolgenden Belgorod Charkower Operation der Roten Armee wurde die 8 Armee am 22 August 1943 in der Ukraine unter General der Infanterie Otto Wohler durch Umwandlung der der Heeresgruppe Sud v Manstein unterstellten Armeeabteilung Kempf neu aufgestellt Von Juli bis Dezember 1943 trug die Rote Armee eine Reihe von Angriffen auf einer Frontbreite von Smolensk bis Rostow vor Gliederung am 4 Oktober 1943 XXIV Panzerkorps mit 34 Infanterie 10 Panzergrenadier und 2 SS Panzer Division XXXXVIII Panzerkorps mit 72 112 und 255 Infanterie Division Kampfgruppen 20 Panzergrenadier und 19 Panzer Division III Panzerkorps mit 5 SS Panzer Division Kampfgruppe 3 und 11 Panzer Division 57 Infanterie und Reste 168 und 213 Division XXXXVII Panzerkorps mit 6 Panzer Division 389 Infanterie Division Kampfgruppe 167 und 320 Infanterie Division XI Armeekorps mit Kampfgruppe 39 106 282 und 198 Infanterie Division sowie 3 SS Panzer DivisionUnter dem Druck der fortwahrenden sowjetischen Angriffe nahm Manstein entgegen den Befehlen Hitlers seine Heeresgruppe in einem wohlgeordneten Ruckzug auf den Dnepr zuruck Aber auch diese Linie war nicht zu halten am Weihnachtsabend stiess die 1 Ukrainische Front uber Shitomir nach Westen vor Die Front wurde an mehreren Stellen zerrissen die sowjetischen Truppen uberschritten die fruhere polnische Grenze Die 8 Armee musste sich wahrend der Kirowograder Operation Mitte Januar vor der 2 und 3 Ukrainischen Front aus dem Raum Kirowograd zuruckziehen Aufgrund dieser Flankenbedrohung zog sich auch die 6 Armee der Heeresgruppe A v Kleist die auf Befehl Hitlers noch immer das Industriegebiet von Nikopol Kriwoi Rog Cherson verteidigte schrittweise zuruck womit eine Stadt nach der anderen verloren ging Am 24 Januar setzte die 2 Ukrainische Front zur neuen Offensive an zusammen mit dem linken Flugel der 1 Ukrainischen Front gelang es das XI und XXXXII Armeekorps der 8 Armee in der Kesselschlacht von Tscherkassy im Raum Korsun einzuschliessen und grossteils zu vernichten Bis Ende Marz 1944 wurde die 8 Armee auf dem linken Flugel bis an den Pruth zuruckgedrangt auf dem rechten hielt sie noch gemeinsam mit der 6 Armee einen kleinen Frontbogen zwischen Dnister und Bug auf der Linie Balta Nikolajew Anfang April wurde auch dieser Frontbogen eingedruckt und am 10 April musste Odessa geraumt werden Gleichzeitig kampfte die Rote Armee die Krim gegen die dort zuruckgebliebene 17 Armee frei Uber die vorangegangenen Niederlagen erbost loste Hitler Ende Marz Manstein und Kleist ab und versetzte sie zur Fuhrerreserve An ihrer Stelle ubernahmen Generalfeldmarschall Walter Model und Generaloberst Ferdinand Schorner als Befehlshaber mit dem Ruf rucksichtsloser Energie das Kommando uber die neugebildeten Heeresgruppen Nord und Sudukraine wobei die 8 Armee letzterer unterstellt wurde Zur selben Zeit flauten die sowjetische Angriffe im Suden der Ostfront ab da nunmehr die Grossoffensive Operation Bagration gegen die noch weit auf sowjetischem Territorium stehende Heeresgruppe Mitte vorbereitet wurde Rumanien 1944 Bearbeiten Ende Juni Anfang Juli 1944 brach die Heeresgruppe Mitte unter der sowjetischen Offensive zusammen was Auswirkungen auf die Lage an der gesamten deutschen Ostfront hatte wahrend die Heeresgruppe Nord schon von jeder Verbindung abgeschnitten war drohte der Heeresgruppe Sudukraine dieses Schicksal noch Ein weiterer Vormarsch der Roten Armee bedrohte jedoch auch die Verbindung der in Griechenland und auf dem Balkan stehenden deutschen Verbande Schorner wurde neuer Kommandeur der Heeresgruppe Nord sein Nachfolger bei der Heeresgruppe Sudukraine wurde Johannes Friessner Fur den Kampf auf dem sudosteuropaischen Kriegsschauplatz standen zwei sowjetische Heeresgruppen mit insgesamt rund 929 000 Mann bereit die 2 und 3 Ukrainische Front die noch von der Schwarzmeerflotte und zwei Luftarmeen unterstutzt wurden Das zahlenmassige Verhaltnis zu den deutschen Verbanden betrug bei Mannschaften Geschutzen Granatwerfern und Panzern mindestens 6 1 bei Flugzeugen 3 1 Demgegenuber hielten die Deutschen eine ungunstige Linie auf 645 km Breite Nur 15 Prozent der fronterfahrenen Offiziere und Unterfuhrer hatten den Krieg in Russland uberlebt es fehlten samtliche Eingreifreserven und die Artillerie hatte nicht genugend Munition Am 20 August begann im Abschnitt der 8 Armee bei Jassy der Angriff Operation Jassy Kischinew auf 16 km Breite wurde die Front durchstossen Der Angriff kam zum Stehen aber am nachsten Tag drehten die sowjetischen Truppen von zwei Seiten ein und umzingelten Teile der 8 Armee in mehreren Kesseln im Raum Jassy Huși Angesichts der sowjetischen Durchbruche wurde Marschall Antonescu am 23 August verhaftet und gegen Abend eine Rundfunkerklarung verlesen in der Rumanien das Ende seines Kampfes gegen die Sowjetunion bekanntgab siehe auch Koniglicher Staatsstreich in Rumanien 1944 Zwei Tage spater erklarte Rumanien auf Druck Stalins Deutschland den Krieg Ungarn 1944 Tschechoslowakei 1945 Bearbeiten Die 2 Ukrainische Front Malinowski uberflutete mit 63 Divisionen das ungarische Tiefland und trieb die zur Armeegruppe geschrumpfte 8 Armee vor sich her Ihr Versuch sie bei Debrecen abzuschneiden scheiterte zwar eine Rucknahme der deutschen Linien hinter die Theiss war dennoch notwendig da der unablassig angreifende Feind bereits bei Szeged einen Bruckenkopf fur den Absprung nach Budapest gewonnen hatte Der ungarische Reichsverweser Horthy suchte sein Land zu retten und wandte sich an die Alliierten die aber keine Moglichkeit hatten Ungarn zu helfen In dieser Lage entsandte er gezwungenermassen eine Delegation fur Verhandlungen nach Moskau Die Sowjetunion verlangte die Raumung der 1937 erworbenen Gebiete die Unterstellung der ungarischen Streitkrafte unter die Rote Armee und die Kriegserklarung an Deutschland Horthy akzeptierte und verlas am 15 Oktober 1944 eine entsprechende Rundfunkerklarung Jedoch entfuhrte ein Kommando unter Otto Skorzeny seinen Sohn und deutsche Fallschirmjager besetzten den Regierungssitz Horthy musste die Erklarung zurucknehmen Nach schweren Kampfen und mehreren Panzerschlachten fuhrte Friessner seine Truppen auf die Donaubruckenkopfe bei Budapest und Mohacs zuruck Anfang Dezember durchbrachen die vereinten sowjetischen und rumanischen Truppen die Linien der ungarischen 3 Armee und konnten nach Uberwindung der Margarethenstellung beiderseits des Plattensees Budapest einschliessen Am 28 Dezember ubernahm Otto Wohler das Kommando uber die Heeresgruppe Sud sein Nachfolger bei der 8 Armee die nun der neugebildeten Heeresgruppe Mitte Schorner unterstellt war wurde General Hans Kreysing Armeegliederung im Marz 1945XXIX Armeekorps General der Infanterie Kurt Ropke 153 Grenadier Division 101 Jager Division Kampfgruppe 76 und 15 Infanterie DivisionXXXXIII Armeekorps General der Infanterie Arthur Kullmer 48 Volksgrenadier und 96 Infanterie Division ungarische 5 Reserve und 24 Infanterie DivisionLXXII Armeekorps General der Infanterie Anton Grasser ab 20 April Werner Schmidt Hammer 711 Infanterie Division Divisionsgruppe Kaiser 8 Jager DivisionIV Panzerkorps Feldherrnhalle General der Panzertruppe Ulrich Kleemann Panzerdivision Feldherrnhalle Kampfgruppe 13 Panzer Division 46 211 und 271 Volksgrenadier 357 Infanterie DivisionDie 8 Armee nordlich Budapests wurde ab Anfang Januar 1945 unter dem Druck der 2 Ukrainischen Front in die Slowakei zuruckgedrangt Bis Kriegsende wurde der von 1 2 und 4 Ukrainischer Front sowie 1 und 3 US Armee gebildete Ring immer enger Schliesslich kapitulierte die Armee wahrend der Prager Operation auf engem Raum zwischen Prag Gablonz und Pardubitz vollig eingekesselte Heeresgruppe Mitte mit knapp einer Million Mann am 11 Mai 1945 drei Tage nach der Bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht Oberbefehlshaber Bearbeiten Generaloberst Johannes Blaskowitz 1 August 1939 bis 20 Oktober 1939 General der Infanterie Otto Wohler 22 August 1943 bis 27 Dezember 1944 General der Gebirgstruppe Hans Kreysing 28 Dezember 1944 bis 11 Mai 1945Siehe auch BearbeitenSchematische Kriegsgliederung der Wehrmacht fur den Uberfall auf PolenEinzelnachweise Bearbeiten Text der Weisung auf documentarchiv de Erich von Manstein Aus einem Soldatenleben 1887 1939 Bonn 1958 S 320 332Literatur BearbeitenHellmuth Gunther Dahms Die Geschichte des Zweiten Weltkriegs Herbig Munchen u a 1983 ISBN 3 7766 1291 6 Georg Tessin Verbande und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen SS im Zweiten Weltkrieg 1939 1945 2 Auflage Band 3 Die Landstreitkrafte 6 14 Biblio Verlag Bissendorf 1974 ISBN 3 7648 0942 6 Peter Young Hrsg Der grosse Atlas zum II Weltkrieg Sudwest Verlag Munchen 1974 ISBN 3 517 00473 1 Weblinks BearbeitenGerman 8th Army September 1939 May 1945 PDF 119 kB Abgerufen am 14 September 2011 Armeen der Wehrmacht Heer1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 14 15 16 17 18 19 21 24 25 Lappland Ligurien Norwegen OstpreussenPanzerarmeen 1 2 3 4 5 6 AfrikaGebirgs Armee 20 LuftwaffeFallschirm Armee 1 Normdaten Korperschaft GND 83629 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title 8 Armee Wehrmacht amp oldid 235141264