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Die 9 Armee Armeeoberkommando 9 AOK 9 war ein Grossverband des Heeres der Wehrmacht wahrend des Zweiten Weltkrieges Sie war Oberkommando jeweils wechselnder Armeekorps sowie zahlreicher Spezialtruppen 9 ArmeeAktiv 15 Mai 1940 bis 8 Mai 1945Staat Deutsches Reich NS Deutsches ReichStreitkrafte WehrmachtTeilstreitkraft HeerTyp ArmeeZweiter Weltkrieg WestfeldzugKrieg gegen die SowjetunionOberbefehlListe der Oberbefehlshaber Inhaltsverzeichnis 1 Zweiter Weltkrieg 1 1 Aufstellung 1 2 Einsatze 1 3 Kriegsverbrechen 1 4 Oberbefehlshaber 1 5 Gliederung 1 5 1 Unterstellte Armeetruppen 1 5 2 Unterstellte Armeekorps 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksZweiter Weltkrieg BearbeitenAufstellung Bearbeiten Die Armee wurde am 15 Mai 1940 durch die Umbenennung des Stabes des Oberbefehlshabers Ost aufgestellt Der erste Oberbefehlshaber war Generaloberst Johannes Blaskowitz Einsatze Bearbeiten Nach der Unterstellung mehrerer vorher beim Westwall eingesetzter Divisionen war die 9 Armee nunmehr unter dem Kommando von Generaloberst Adolf Strauss an der zweiten Phase des Westfeldzugs als Teil der Heeresgruppe B beteiligt Sie blieb danach zu Besatzungszwecken in Frankreich und war fur das spater abgesagte Unternehmen Seelowe vorgesehen Ab April 1941 wurde sie nach Polen verlegt um am Feldzug gegen die Sowjetunion teilzunehmen Hierfur wurde sie der Heeresgruppe Mitte unterstellt Die 9 Armee kampfte nach Uberschreiten der Grenze zunachst in der Kesselschlacht bei Bialystok und Minsk und stiess anschliessend uber Polozk in den Raum Welikije Luki vor Wahrend der Schlacht um Moskau deckte sie die nordliche Flanke der Heeresgruppe Mitte musste sich aber nach Einsetzen der sowjetischen Gegenoffensive zuruckziehen Nachdem Strauss aus gesundheitlichen Grunden von seinem Kommando entbunden worden war ubernahm am 15 Januar 1942 General der Panzertruppe Walter Model den Oberbefehl uber die 9 Armee Die Armee stand zu diesem Zeitpunkt in schweren Abwehrkampfen im Raum Rschew wo sich ein grosser Frontbogen gebildet hatte Im Verlauf des Jahres 1942 musste sie hier mehrfach Einkesselungsversuche der Roten Armee abwehren Schlacht von Rschew Der letzte und umfangreichste dieser Versuche die Operation Mars fand im November und Dezember 1942 statt Im Marz 1943 zog sie sich schliesslich im Unternehmen Buffelbewegung aus dem Frontbogen zuruck Anschliessend wurde das Armeeoberkommando fur eine neue Verwendung nach Orel verlegt Ab 5 Juli 1943 war die Armee beim Unternehmen Zitadelle eingesetzt der dritten und letzten Sommeroffensive der Wehrmacht in der Sowjetunion dabei bildete sie den nordlichen Angriffskeil Die deutschen Soldaten kamen aufgrund schwerer Kampfe nur langsam voran In den Tagen zwischen dem 5 und dem 13 Juli 1943 tobte im Rahmen des Unternehmens Zitadelle im Kursker Frontbogen die bis heute grosste Panzerschlacht der Geschichte in der auf deutscher Seite knapp uber 1 000 Panzer und auf sowjetischer Seite mehrere tausend Panzer eingesetzt waren Hitler ordnete am 12 Juli 1943 an die Offensive abzubrechen Nach dem Scheitern der Offensive zog sich die 9 Armee auf die Panther Stellung zuruck Beginnend im Juni 1944 war die Armee im Rahmen der sowjetischen Sommeroffensive Operation Bagration im Raum Bobruisk schweren Angriffen der 1 Weissrussischen Front ausgesetzt Als General der Panzertruppe Nikolaus von Vormann am 26 Juni die Armeefuhrung ubernahm war die Einschliessung des grosseren Teils der Armee bereits nicht mehr zu verhindern sodass Vormann nur noch Reste einer Armee befehligte mit denen er im Juli als Gruppe von Vormann der noch relativ intakten 2 Armee unterstellt wurde Erst im August wurde die 9 Armee durch Verstarkungen als kampffahiger Verband wiederhergestellt Sie stand danach bis Anfang 1945 in Abwehrkampfen an der Weichsel im Raum Warschau Dabei waren ihr zeitweilig die zur Bekampfung des Warschauer Aufstands eingesetzten Verbande vornehmlich der SS unterstellt Von Dezember 1944 bis Januar 1945 gehorte sie der Heeresgruppe A an Fur die zu erwartende sowjetische Winteroffensive hatte die 9 Armee die Weisung die Hauptkampflinie um die beiden Bruckenkopfe Pulawy und Magnuszew sowie die ubrige Front entlang der Weichsel zu halten Als Angriffskrafte standen die 19 und 25 Panzer Division zur Verfugung Dabei konzentrierte die Armee die beiden Divisionen dicht hinter der 6 Volksgrenadierdivision Damit war beabsichtigt die Panzerkrafte rechtzeitig zum Einsatz zu bringen 1 Am 13 Januar 1945 griff nach aufwendiger Artillerievorbereitung im Rahmen der Weichsel Oder Operation die 8 Gardearmee zusammen mit der 5 Stossarmee aus dem Warka Bruckenkopf heraus die Stellungen des VIII Armeekorps beiderseits der Pilica an Dabei wurde die 6 Volksgrenadierdivision aufgerieben Die 19 Panzerdivision konnte in ihrem Bereich den gegnerischen Angriff zum Stehen bringen Der hinausgezogerte Gegenangriff der 25 Panzer Division stiess auf durchgebrochene sowjetischen Panzer und blieb erfolglos Am nachsten Tag beschleunigte sich der Zusammenbruch der Weichselverteidigung als die 8 Gardearmee sowie Spitzen der 1 Gardepanzerarmee die taktische Verteidigungszone durchbrach Die sowjetische 47 Armee und die polnische 1 Armee umfassten Warschau das bis zum Abend des 17 Januar erobert werden konnte An der Warthe wurde versucht mit dem Panzerkorps Grossdeutschland eine Widerstandslinie zu errichten Nur unter grossten Anstrengungen konnte diese Einheiten den Vorstoss der Roten Armee auf Sieradz verzogern Von Ende Januar 1945 bis Kriegsende war die 9 Armee der Heeresgruppe Weichsel zugeordnet wo sie unter General der Infanterie Theodor Busse in der Schlacht um die Seelower Hohen Mitte April grosstenteils aufgerieben wurde 2 Reste kampften noch in der Schlacht um Berlin und im Kessel von Halbe bis zur Kapitulation weiter Kriegsverbrechen Bearbeiten Im Rahmen der Schlacht von Rschew verubten Einheiten der 9 Armee 1941 43 systematisch Verbrechen an der Zivilbevolkerung und Kriegsgefangenen dies setzte sich beim Abzug des Unternehmens Buffelbewegung im Marz 1943 fort An der Ausplunderung und Vernichtung der geraumten Gebiete war vor allem die 253 Infanterie Division der Armee beteiligt 3 4 Das AOK 9 betrieb Anfang Marz 1944 zusammen mit der Sicherheitspolizei die Sammlung und Hinuberschleusung von etwa 20 000 kranken und gebrechlichen russischen Zivilisten uber die Front im Raum Bobrujsk 5 Das AOK ging aber noch weiter Dieter Pohl Historiker am Institut fur Zeitgeschichte sieht eine wesentliche Mitverantwortung des AOK fur eines der schwersten Verbrechen der Wehrmacht gegen Zivilisten uberhaupt denn dieses ordnete daruber hinaus durch General Josef Harpe fur die Ruckzugsbewegung die Zwangsrekrutierung und Mitnahme von Arbeitskraften an Zugleich wurde von ihm die Evakuierung der nicht arbeitsfahigen Bevolkerung befohlen um sie in Lager bei Osaritschi zu konzentrieren Am Morgen des 12 Marz 1944 begann die Erfassung der Zivilisten in allen Divisionsbereichen belegt ist die Beteiligung der 35 Infanteriedivision ID der 36 ID 110 ID 129 ID 134 ID 296 ID der 5 und der 20 Panzerdivision 6 In Lager Osaritschi starben 9000 Zivilisten an Hunger Krankheiten und Erschiessungen durch die der 9 Armee unterstellte 35 Infanterie Division 7 Oberbefehlshaber Bearbeiten Generaloberst Johannes Blaskowitz 15 Mai 1940 Generaloberst Adolf Strauss 29 Mai 1940 General der Panzertruppe Generaloberst Walter Model 15 Januar 1942 General der Panzertruppe Heinrich von Vietinghoff 1 September 1942 mit der stellvertretenden Fuhrung beauftragt Generaloberst Walter Model 1 Dezember 1942 General der Panzertruppe Josef Harpe 4 November 1943 mit der stellvertretenden Fuhrung beauftragt Generaloberst Walter Model 30 November 1943 Generaloberst Josef Harpe 9 Januar 1944 General der Infanterie Hans Jordan 20 Mai 1944 General der Panzertruppe Nikolaus von Vormann 27 Juni 1944 General der Panzertruppe Smilo Freiherr von Luttwitz 21 September 1944 General der Infanterie Theodor Busse 9 Januar 1945Gliederung Bearbeiten Unterstellte Armeetruppen Bearbeiten Armeenachrichtenregiment 511 Armeenachschubfuhrer 531 Hoheres Artilleriekommando 307 ab 1942 Kommandant Ruckwartiges Armeegebiet 582 bis 1943 Kommandant Ruckwartiges Armeegebiet 532 ab 1943 Unterstellte Armeekorps Bearbeiten 9 Juni 1940 XVIII Armeekorps XXXXII Armeekorps XXXXIII Armeekorps5 Juni 1941 VI Armeekorps VIII Armeekorps V Armeekorps4 Dezember 1941 XXIII Armeekorps VI Armeekorps XXVII Armeekorps11 Mai 1942 XXVII Armeekorps VI Armeekorps XXXXI Panzerkorps XXIII Armeekorps Gruppe Esebeck1 Dezember 1942 VI Armeekorps XXIII Armeekorps XXVII Armeekorps XXX Armeekorps XXXIX Panzerkorps XXXXI Panzerkorps7 Juli 1943 XX Armeekorps XXIII Armeekorps XXXXI Panzerkorps XXXXVI Panzerkorps XXXXVII Panzerkorps3 Dezember 1943 XXIII Armeekorps XXXV Armeekorps XXXXI Panzerkorps LV Armeekorps15 Juni 1944 XXXV Armeekorps XXXXI Panzerkorps LV Armeekorps24 November 1944 VIII Armeekorps XXXXVI Panzerkorps IV SS Panzerkorps1 Marz 1945 CI Armeekorps V SS Freiwilligen Gebirgskorps XI SS PanzerkorpsSiehe auch BearbeitenSchematische Kriegsgliederung der Wehrmacht fur das Unternehmen BarbarossaLiteratur BearbeitenGunter Wegmann Hrsg Formationsgeschichte und Stellenbesetzung der deutschen Streitkrafte 1815 1990 Biblioverlag Osnabruck Teil I Bd 1 Wegner Gunter Die Hoheren Kommandobehorden 1990 ISBN 3 7648 1780 1 Georg Tessin Verbande und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen SS im Zweiten Weltkrieg 1939 1945 2 Auflage Band 3 Die Landstreitkrafte 6 14 Biblio Verlag Bissendorf 1974 ISBN 3 7648 0942 6 Rolf Hinze Ostfrontdrama 1944 Ruckzugskampfe der Heeresgruppe Mitte Motorbuchverlag Stuttgart 1988 ISBN 3 613 01138 7 Einzelnachweise Bearbeiten Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg Band 10 1 Der Zusammenbruch des Deutschen Reiches 1945 und die Folgen des Zweiten Weltkrieges Teilbd 1 Die militarische Niederwerfung der Wehrmacht Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart 2008 947 S ISBN 3 421 06237 4 S 507 u 520 523 Richard Lakowski Seelow 1945 Die Entscheidungsschlacht an der Oder E S Mittler amp Sohn Hamburg 2009 ISBN 978 3 8132 0911 2 Paul Kohl Ich wundere mich dass ich noch lebe sowjetische Augenzeugen berichten Gutersloh 1990 ISBN 3 579 02169 9 S 156 165 Christoph Rass Menschenmaterial Deutsche Soldaten an der Ostfront Innenansichten einer Infanteriedivision 1939 1945 Krieg in der Geschichte Band 17 zugleich Dissertation an der RWTH Aachen 2001 Schoningh Paderborn u a 2003 ISBN 3 506 74486 0 S 210 dort verweist Rass ausdrucklich auf die Darstellung Paul Kohls u S 379f hier thematisiert Rass vor allem die Rolle der der 6 Armee zugehorigen 253 Infanterie Division bei der Ausplunderung und Vernichtung der geraumten Gebiete Dieter Pohl Die Herrschaft der Wehrmacht deutsche Militarbesatzung und einheimische Bevolkerung in der Sowjetunion 1941 1944 Oldenbourg Munchen 2008 ISBN 978 3 486 58065 5 S 328 Christoph Rass Menschenmaterial Deutsche Soldaten an der Ostfront Innenansichten einer Infanteriedivision 1939 1945 Schoningh Paderborn u a 2003 S 395 Dieter Pohl Die Herrschaft der Wehrmacht S 328 f vgl weiterhin Hans Heinrich Nolte Osarici 1944 In Gerd R Ueberschar Hrsg Orte des Grauens Verbrechen im Zweiten Weltkrieg Primus Darmstadt 2003 S 186 194 Weblinks BearbeitenGerman 9th Army June 1940 April 1945 PDF 239 kB Abgerufen am 14 September 2011 Armeen der Wehrmacht Heer1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 14 15 16 17 18 19 21 24 25 Lappland Ligurien Norwegen OstpreussenPanzerarmeen 1 2 3 4 5 6 AfrikaGebirgs Armee 20 LuftwaffeFallschirm Armee 1 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title 9 Armee Wehrmacht amp oldid 238696338