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Operation Bagration russisch Operaciya Bagration Operazija Bagration benannt nach General Pjotr Iwanowitsch Bagration war der Deckname einer grossen Offensive der Roten Armee wahrend des Zweiten Weltkrieges an der deutsch sowjetischen Front 1 Sie begann am 22 Juni 1944 mit dem Angriff von vier sowjetischen Fronten gegen die deutsche Heeresgruppe Mitte mit dem anfanglichen Ziel der Ruckeroberung der belarussischen Hauptstadt Minsk Sie weitete sich bald zu einem umfassenden operativen Erfolg der sowjetischen Truppen aus der erst Ende August 1944 an der Weichsel an den Grenzen Ostpreussens und bei Riga vorlaufig aufgehalten wurde A 1 Militarhistorisch gilt dieser Sowjetische Blitzkrieg 2 als die erfolgreiche Umsetzung der Militarstrategie Tiefe Operation Operation BagrationTeil von Zweiter Weltkrieg OstfrontAufgegebenes Kriegsmaterial der deutschen 9 Armee nahe Babrujsk Belarus Ende Juni 1944Datum 22 Juni 1944 bis 20 August 1944Ort Belarussische SSR Sowjetunion Polen Deutsches ReichAusgang Sieg der SowjetunionFolgen Zusammenbruch der deutschen Heeresgruppe MitteKonfliktparteienDeutsches Reich NS Deutsches Reich Sowjetunion 1923 SowjetunionBefehlshaberDeutsches Reich NS E BuschDeutsches Reich NS W ModelDeutsches Reich NS G H Reinhardt Deutsches Reich NS H JordanDeutsches Reich NS K v TippelskirchDeutsches Reich NS W Weiss Sowjetunion 1923 A I AntonowSowjetunion 1923 K K RokossowskiSowjetunion 1923 H Baghramjan Sowjetunion 1923 I D Tschernjachowski Sowjetunion 1923 G F SacharowTruppenstarke850 000 Soldaten3 236 Geschutze Morser und Raketenwerfer570 Panzer und StuG602 Flugzeuge 1 400 000 Soldaten31 000 Geschutze Morser und Raketenwerfer5 200 Panzer und StuG5 300 FlugzeugeVerluste399 102 Mann 26 397 Gefallene109 776 Verwundete262 929 Gefangene laut Frieser 765 815 Mann 178 507 Gefallene und Vermisste587 308 Verwundete laut Frieser Bedeutende Militaroperationen wahrend des Deutsch Sowjetischen Krieges 1941 Bialystok Minsk Dubno Luzk Riwne Smolensk Uman Kiew Odessa Leningrader Blockade Wjasma Brjansk Charkow Rostow Moskau Tula1942 Rschew Charkow Ljuban Wolchow Kertsch Sewastopol Fall Blau Kaukasus Stalingrad Operation Mars1943 Woronesch Charkow Operation Iskra Nordkaukasus Charkow Kursk Orjol Donez Mius Donbass Belgorod Charkow Smolensk Dnepr Kiew1944 Dnepr Karpaten Leningrad Nowgorod Krim Wyborg Petrosawodsk Operation Bagration Lwiw Sandomierz Jassy Kischinew Belgrad Petsamo Kirkenes Baltikum Karpaten Ungarn1945 Kurland Weichsel Oder Ostpreussen Westkarpaten Niederschlesien Ostpommern Plattensee Oberschlesien Wien Oder Berlin Prag Die Operation Bagration fuhrte zum vollstandigen Zusammenbruch der Heeresgruppe Mitte und dem Verlust von 28 Divisionen der Wehrmacht Sie gilt als die schwerste und verlustreichste Niederlage der deutschen Militargeschichte Die wahrend dieser Kampfe erlittenen Verluste konnte die Wehrmacht nicht mehr ausgleichen Eine Stabilisierung der deutschen Ostfront gelang fortan bis zum Kriegsende nur noch zeitweise und ortlich begrenzt Mit dem Zusammenbruch der Heeresgruppe Mitte im Sommer 1944 begann die Agonie der deutschen Kriegfuhrung im Osten so der Militarhistoriker Hermann Gackenholz 3 4 Die Operation Bagration trug nicht nur entscheidend zur deutschen Kriegsniederlage bei sondern beeinflusste nachhaltig die politische Entwicklung Die deutsche Niederlage wurde nun endgultig unausweichlich die Hoffnungen der Wehrmacht die Rote Armee wenigstens zu einem Verhandlungsfrieden zwingen zu konnen zerstoben Die sowjetischen Siege veranlassten die polnische Armia Krajowa Heimatarmee zu einem Aufstand mit dem Ziel Polen eigenstandig von der deutschen Besatzung zu befreien und einer Besetzung des Landes durch die Rote Armee zuvorzukommen Des Weiteren entschieden sich die Angehorigen des deutschen militarischen Widerstandes unter dem Eindruck der katastrophalen Ruckschlage an der Front am 20 Juli 1944 einen Staatsstreich zu wagen Von Bedeutung ist ausserdem dass wahrend der sowjetischen Offensive erstmals in grosserem Umfang deutsche Konzentrations und Vernichtungslager befreit wurden womit einer breiteren internationalen Offentlichkeit umfangreiche Informationen uber die Existenz des Holocaust zuganglich gemacht wurden Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 1 1 Lage der Heeresgruppe Mitte im Fruhsommer 1944 1 1 1 Plane der Wehrmachtsfuhrung 1 1 1 1 Verkurzung der Hauptkampflinie 1 1 1 2 Feste Platze als Wellenbrecher 1 1 1 3 Entscheidung fur die festen Platze 1 1 2 Einschatzung der Absichten der Roten Armee 1 1 3 Allgemeiner Zustand der Heeresgruppe Mitte 1 1 4 Lage im ruckwartigen Raum 1 2 Partisanenkrieg in Belarus 1 3 Storaktionen der Partisanen dritte Phase der Operation Eisenbahnkrieg 1 4 Angriffsvorbereitungen der Roten Armee 1 4 1 Planung der Offensive in Belarus 1 4 2 Aufmarsch der Roten Armee 1 4 3 Allgemeiner Zustand der sowjetischen Truppen 1 4 4 Maskirowka Verschleierung der sowjetischen Vorbereitungen 2 Verlauf 2 1 Krafteverhaltnisse 2 1 1 Luftuberlegenheit der sowjetischen Luftstreitkrafte 2 1 2 Unterstutzung durch Artillerie 2 2 Witebsk Orscha Operation 2 2 1 Kesselschlacht bei Witebsk 2 2 2 Befreiung von Orscha 2 3 Befreiung von Mogilew Mogilew Operation 2 4 Kessel von Bobruisk Bobruisker Operation 2 5 Ruckeroberung von Minsk Minsker Operation 2 5 1 Bildung des Kessels von Minsk 2 5 1 1 Kampfe um Borissow 2 5 1 2 Vorstoss der 1 Weissrussischen Front 2 5 1 3 Eroberung von Minsk und Einschliessung der deutschen 4 Armee 2 5 2 Zerschlagung der deutschen 4 Armee 2 5 2 1 Ausbruchsversuche und Kapitulation 2 5 2 2 Gefangennahme der deutschen Soldaten 2 6 Weiteres sowjetisches Vordringen 2 6 1 Gliederung der Heeresgruppe Mitte 2 6 2 Polozker Operation 2 6 3 Kessel von Vilnius und Beginn des polnischen Aufstands Vilniusser Operation 2 6 4 Widerspruchliche Historiografie 2 6 5 Bialystoker Operation 2 7 Ausweitung der sowjetischen Angriffe auf benachbarte Frontabschnitte 2 7 1 Lemberg Sandomierz Operation 2 7 2 Pleskau Ostrower Operation 2 8 Letzte sowjetische Angriffsoperationen und Ende der Offensive 2 8 1 Schaulener Operation 2 8 2 Kaunaser Operation 2 8 3 Lublin Brester Operation 2 8 4 Kampfe im Raum Warschau 2 8 5 Ossowezer Operation und die Kontroverse uber den Warschauer Aufstand 3 Ergebnisse 3 1 Verlustzahlen 3 2 Ende des Holocaust auf dem Gebiet der Sowjetunion 3 2 1 Auflosung der deutschen Konzentrationslager auf sowjetischem Boden 3 2 2 Schicksal der uberlebenden Juden 3 3 Beginn der Aufarbeitung des Holocaust 3 4 Offentliche Zurschaustellung gefangener deutscher Soldaten in Moskau 3 5 Operation Bagration und das Attentat vom 20 Juli 1944 3 6 Spatfolgen 4 Sonstiges 5 Literatur 6 Dokumentarfilme 7 Weblinks 8 Anmerkungen 9 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenDie in der Sowjetunion kampfenden Heeresgruppen der deutschen Wehrmacht waren nach dem Abbruch der Grossoffensive Unternehmen Zitadelle im Juli 1943 bis zum Fruhsommer 1944 permanent in der Defensive Die deutschen Truppen hatten grosse Teile des sowjetischen Staatsgebiets raumen mussen ein Sieg der Wehrmacht war langst unmoglich Im Suden war bis zum 12 Mai der grosste Teil der von den Heeresgruppen Nord und Sudukraine verteidigten Ukraine und die Halbinsel Krim verlorengegangen Dnepr Karpaten Operation Schlacht um die Krim Die Truppen der Roten Armee hatten in Rumanien zum ersten Mal seit Beginn des Deutsch Sowjetischen Krieges das Territorium der Sowjetunion verlassen Im Norden war gegen den Widerstand der Heeresgruppe Nord im Januar 1944 die Leningrader Blockade endgultig aufgebrochen worden und die sowjetischen Truppen standen an der Grenze der ehemaligen baltischen Staaten Leningrad Nowgoroder Operation Trotz der immer schwierigeren Lage war die Wehrmacht bis Mitte 1944 aber insgesamt noch zu geordneten Ruckzugsbewegungen effizienter Defensive und lokal begrenzten Gegenangriffen in der Lage Lage der Heeresgruppe Mitte im Fruhsommer 1944 Bearbeiten Der Heeresgruppe Mitte war es gelungen das Gebiet von Belarus bis zum spaten Fruhjahr 1944 im Grossen und Ganzen zu halten Dadurch war diese Heeresgruppe im Fruhsommer 1944 allerdings der am weitesten ostwarts eingesetzte deutsche Grossverband und befand sich in einer gefahrlich exponierten Lage Da uberdies Mannschaften und Material abgezogen werden mussten um gegen die Anfang Juni in Frankreich gelandeten Westalliierten zu kampfen wurden die Heeresgruppe und die gesamte deutsche Ostfront ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt weiter geschwacht und ihr die fur Gegenangriff notwendigen Panzerverbande entzogen und bestand damit fast nur noch aus Infanteriedivisionen in Unterstarke Plane der Wehrmachtsfuhrung Bearbeiten Die Wehrmachtsfuhrung hatte im Grunde seit der Niederlage von Stalingrad spatestens aber seit dem Scheitern des Unternehmens Zitadelle keine Strategie mehr die auf einen Sieg im Deutsch Sowjetischen Krieg abzielte auch wenn die NS Propaganda anderes verbreitete Das Ziel samtlicher Bemuhungen bestand seit dem Sommer 1943 vielmehr darin zumindest eine totale Niederlage und damit das Ende des NS Regimes abzuwenden indem man der Roten Armee so hohe Verluste zufugte dass Stalin einwilligen wurde den Krieg in einem Remisfrieden zu beenden In der deutschen Fuhrungsebene herrschte aber Uneinigkeit daruber wie dieser Verhandlungsfrieden erreicht werden sollte Verkurzung der Hauptkampflinie Bearbeiten nbsp Generalfeldmarschall Ernst Busch links zusammen mit Befehlshabern der Heeresgruppe Mitte Mai Juni 1944 Fur die Befehlshaber der Heeresgruppe Mitte war klar dass auch das Gebiet von Belarus auf Dauer nicht verteidigt werden konnte Von den Staben der Heeresgruppe wurden daher Plane ausgearbeitet die einen schrittweisen Ruckzug auf eine Frontlinie beinhalteten die den ungefahr 1000 Kilometer langen belarussischen Frontvorsprung stark verkurzte Dadurch sollten eine starkere Besetzung der so verkurzten Hauptkampflinie HKL ermoglicht Reserven gewonnen und bessere Abwehrmoglichkeiten feindlicher Offensiven geschaffen werden Heeresgruppenbefehlshaber Generalfeldmarschall Ernst Busch beantragte die Durchfuhrung dieser Massnahme bei den miteinander konkurrierenden Fuhrungsstellen Oberkommando des Heeres OKH und Oberkommando der Wehrmacht OKW Feste Platze als Wellenbrecher Bearbeiten Diese Plane stiessen jedoch auf den Widerstand Hitlers der seit dem Dezember 1941 personlich die Leitung des OKH ubernommen hatte Hitler war aus politischen und ideologischen Grunden nicht bereit Ruckzuge in grosserem Umfang zuzulassen Er hatte zwar erkannt dass die Rote Armee viel starker geworden war als zu Beginn des Krieges mit dem von ihm selbst entwickelten Konzept der als Wellenbrecher gedachten festen Platze meinte er jedoch die noch unter deutscher Kontrolle befindlichen sowjetischen Gebiete halten und den Kraftevorteil der Roten Armee die hier ausbluten sollte wieder zu seinen Gunsten wenden zu konnen und band damit nach einem Feindangriff fur die Operationsfuhrung notwendige Krafte hinter den feindlichen Linien Im Bereich der Heeresgruppe Mitte waren die Stadte Witebsk Orscha Minsk Mogilew und Bobruisk von Hitler am 8 Marz 1944 als feste Platze definiert worden Sie sollten nach seinen Vorstellungen zu einem spateren Zeitpunkt uberdies als Ausgangspunkte fur eine erneute deutsche Offensive in Richtung Osten dienen Hitler hielt einen Sieg uber die Sowjetunion noch immer fur moglich Entscheidung fur die festen Platze Bearbeiten Hitler warf auf der entscheidenden Stabsbesprechung am 20 Mai 1944 Generalfeldmarschall Busch vor dass dieser nun auch zu jenen Generalen gehore die nach hinten blicken Busch war in diesem Moment nicht in der Lage die von ihm als richtig angesehene Ruckzugslosung zu vertreten und gab gegenuber Hitler klein bei Trotz heftiger Proteste seitens der Busch unterstehenden Armeebefehlshaber wurde daher keine Verkurzung der HKL vorgenommen 5 Kurze Zeit nachdem Hitler seinen Willen durchgesetzt hatte meldete sich der Befehlshaber der 4 Armee Generaloberst Gotthard Heinrici krank denn Heinricis Ansichten uber die zukunftige Kriegfuhrung standen dem vom OKH realisierten Vorgehen diametral entgegen Am 4 Juni ubernahm vertretungsweise General der Infanterie Kurt von Tippelskirch das Kommando Zur Verteidigung der festen Platze wurde mit Ausnahme von Witebsk jeweils eine Frontdivision eingeteilt und samtliche Ressourcen fur den Bau zusatzlicher Defensivstellungen zur Verfugung gestellt Der feste Platz Witebsk erhielt als besonders exponierter Ort drei Divisionen obwohl der Befehlshaber der 3 Panzerarmee Generaloberst Reinhardt mehrfach dagegen protestierte 6 Fur den Bau der Verteidigungsanlagen wurden beispielsweise im Bereich der 3 Panzerarmee zwischen 15 000 und 25 000 Einwohner zwangsrekrutiert und unter unmenschlichen Bedingungen die unter anderem durch einen Mangel an Kleidung und Nahrung gekennzeichnet waren eingesetzt 7 8 Die Befestigungsarbeiten wurden permanent bis zum Beginn der sowjetischen Offensive fortgesetzt Einschatzung der Absichten der Roten Armee Bearbeiten Das OKH rechnete im Sommer 1944 mit einer Offensive der Roten Armee Die Abteilung Fremde Heere Ost unter Generalmajor Reinhard Gehlen 9 erwartete die Hauptstossrichtung dieses Angriffs aber im Bereich der Heeresgruppe Nordukraine in Richtung der polnischen Hauptstadt Warschau bis zur Weichselmundung Die deutschen Generale befurchteten dass durch diesen Angriff die Heeresgruppen Nord und Mitte von der Nachschubzufuhr abgeschnitten wurden Dies hatte einen Zusammenbruch der gesamten deutschen Ostfront zur Folge gehabt 10 Insbesondere Generalfeldmarschall Walter Model verteidigte als Befehlshaber der Heeresgruppe Nordukraine diese These sehr energisch 11 12 Diese deutsche Fehlanalyse der gegnerischen Truppenbewegungen im Vorfeld der sowjetischen Offensive war nach Einschatzung des Militarhistorikers Robert Stephan der schwerwiegendste Fehler der von der Abteilung Fremde Heere Ost wahrend des Deutsch Sowjetischen Krieges begangen wurde 9 Die Rote Armee sorgte mit massiver Geheimhaltung und Tauschung durch die Maskirowka fur diesen Irrtum der Abteilung Fremde Heere Ost So wurden die Laufzettel der Guterwagen mit Zielen fernab der eigentlichen Ziele beschriftet der tatsachliche Bestimmungsort durch scheinbar zufallige Verschmutzungen mit Punktchen codiert Allgemeiner Zustand der Heeresgruppe Mitte Bearbeiten nbsp Foto einer Karikatur die ein Soldat der 134 Infanterie Division Ende 1943 Anfang 1944 angefertigt hat Text im Bild Die 134 Inf Division auf der Siegesparade 1950 in Berlin Ich glaube wir hatten sie doch eher ablosen sollen Auf einem Podest sind Hitler Goring und Goebbels zu sehen Das Bild steht sinnbildlich fur den Gesamtzustand der Heeresgruppe Mitte Die Heeresgruppe Mitte war bis zum Sommer 1944 der starkste in der Sowjetunion stehende deutsche Grossverband Aufgrund der immer schlechteren strategischen Gesamtlage des Deutschen Reiches seit den alliierten Landungen in Italien Juli 1943 Operation Husky und in der Normandie Juni 1944 Operation Overlord in einen Mehrfrontenkrieg verschlimmerte sich auch der Zustand dieses Grossverbands zunehmend Es herrschte infolge unzureichenden Nachschubs Mangel an einsatzbereiten Soldaten Fahrzeugen Flugzeugen Treibstoff und Munition Nach den Worten des deutschen Militarhistorikers Karl Heinz Frieser war die Heeresgruppe Mitte im Fruhsommer 1944 daher ein Kartenhaus vor dem Einsturz 13 Die Moral und die korperliche Verfassung der in der Heeresgruppe eingesetzten Soldaten waren aufgrund allgemeinen Stillstands schlechter Nachrichten von anderen Kriegsschauplatzen und Versorgungsengpassen schlecht Einige der deutschen Soldaten hegten die Hoffnung dass der Krieg nach der Landung der Alliierten in der Normandie bald beendet werden wurde 14 Die Zahl der Desertionen haufte sich vor allem bei den aus dem Gebiet der Sowjetunion stammenden freiwilligen Hilfskraften der Wehrmacht weil wegen der zunehmend kritischen Kriegslage des Dritten Reiches dessen bevorstehende Niederlage immer wahrscheinlicher wurde Die Propaganda des von der Sowjetunion aufgebauten und geforderten Nationalkomitees Freies Deutschland wurde intensiviert zeigte aber verhaltnismassig wenig Wirkung gegenuber den meist nationalsozialistisch indoktrinierten deutschen Soldaten 15 16 17 Viele deutsche Soldaten waren bereits seit dem Winter 1941 42 chronisch unterernahrt da im Deutschen Reich aufgrund des lange andauernden Krieges kaum Nahrungsmittelreserven vorhanden waren und man nicht mehr in der Lage war die vorgeschriebenen Kostsatze zu liefern Daraus resultierende dauerhafte Vitaminmangelstorungen fuhrten zusammen mit weiteren Mangelerscheinungen zu geringerer korperlicher Leistungsfahigkeit sofern die Feldeinheiten nicht in der Lage waren in den von ihnen besetzten Gebieten die eigenen Bedurfnisse an Nahrungsmitteln selbst durch Plunderung oder eine provisorische Zwangs Landwirtschaft zu erganzen bzw zu decken 18 19 Alkohol und Aufputschmittel wie Methamphetamin waren hingegen reichlich verfugbar 20 Grobe Verstosse gegen die Vorschriften oder Auflehnung gegen Vorgesetzte waren aber aufgrund der NS Propaganda der unnachgiebigen Aufrechterhaltung der Disziplin durch das deutsche Offizierskorps sowie wegen des gefurchteten Rufes der deutschen Feldgendarmerie Kettenhunde und der immer harteren Urteile der Militarjustiz bis zum Sommer 1944 die Ausnahme 21 Gliederung der Heeresgruppe Mitte vor dem Beginn der Operation Bagration Stand 21 Juni 1944 22 nbsp Heeresgruppe Mitte Oberbefehlshaber Generalfeldmarschall Ernst Busch Chef des Stabes Generalleutnant Hans Krebs nbsp 3 Panzerarmee Oberbefehlshaber Generaloberst Georg Hans Reinhardt Chef des Stabes Generalmajor Otto Heidkamper 95 Infanterie Division Generalmajor Herbert Michaelis 201 Sicherungs Division Generalleutnant Alfred Jacobi Kampfgruppe von Gottberg SS Gruppenfuhrer und Generalleutnant der Polizei Curt von Gottberg 23 nbsp IX Armeekorps General der Artillerie Rolf Wuthmann 252 Infanterie Division Generalleutnant Walter Melzer Korps Abteilung D Generalmajor Bernhard Pamberg Sturmgeschutz Brigade 245 Hauptmann Ludwig Knupling nbsp LIII Armeekorps General der Infanterie Friedrich Gollwitzer 246 Infanterie Division Generalmajor Claus Mueller Bullow 6 Felddivision L Generalleutnant Rudolf Peschel 206 Infanterie Division Generalleutnant Alfons Hitter 4 Felddivision L Generalleutnant Robert Pistorius nbsp VI Armeekorps General der Artillerie Georg Pfeiffer 197 Infanterie Division Oberst Hans Hahne 299 Infanterie Division Generalleutnant Ralph Graf von Oriola 14 Infanterie Division Generalleutnant Hermann Emil Florke 256 Infanterie Division Generalleutnant Albrecht Wustenhagen Sturmgeschutz Brigade 667 Hauptmann Rudolf Ullmann Sturmgeschutz Brigade 281 Hauptmann Josef Fenkert nbsp 4 Armee Oberbefehlshaber General der Infanterie Kurt von Tippelskirch Chef des Stabes Oberst im Generalstab Erich Dethleffsen Panzergrenadier Division Feldherrnhalle Generalmajor Friedrich Karl von Steinkeller nbsp XXVII Armeekorps General der Infanterie Paul Volckers 78 Sturm Division Generalleutnant Hans Traut 25 Panzergrenadier Division Generalmajor Paul Schurmann 260 Infanterie Division Generalmajor Gunther Klammt Schwere Panzerabteilung 501 Major 24 Oberstleutnant 25 von Legat nbsp XXXIX Panzerkorps General der Artillerie Robert Martinek 110 Infanterie Division Generalleutnant Eberhard von Kurowski 337 Infanterie Division Generalleutnant Otto Schunemann 12 Infanterie Division Generalleutnant Rudolf Bamler 31 Infanterie Division Generalleutnant Willifrank Ochsner Sturmgeschutz Brigade 185 Major Fritz Glossner nbsp XII Armeekorps Generalleutnant Vincenz Muller 18 Panzergrenadier Division Generalleutnant Karl Zutavern 267 Infanterie Division Generalleutnant Otto Drescher 57 Infanterie Division Generalmajor Adolf Trowitz nbsp 9 Armee Oberbefehlshaber General der Infanterie Hans Jordan Chef des Stabes Generalmajor Helmut Staedtke 20 Panzer Division Generalleutnant Mortimer von Kessel 707 Infanterie Division Generalmajor Gustav Gihr nbsp XXXV Armeekorps Generalleutnant Kurt Jurgen von Lutzow 134 Infanterie Division Generalleutnant Ernst Philipp 296 Infanterie Division Oberst Helmuth Issmer 6 Infanterie Division Generalleutnant Hans Walter Heyne 383 Infanterie Division Generalleutnant Edmund Hoffmeister 45 Infanterie Division Generalmajor Joachim Engel nbsp XXXXI Panzerkorps General der Artillerie Helmuth Weidling 36 Infanterie Division Generalmajor Alexander Conrady 35 Infanterie Division Generalleutnant Johann Georg Richert 129 Infanterie Division Generalmajor Heribert von Larisch nbsp LV Armeekorps General der Infanterie Friedrich Herrlein 292 Infanterie Division Generalleutnant Richard John 102 Infanterie Division Generalleutnant Werner von Bercken nbsp 2 Armee Oberbefehlshaber Generaloberst Walter Weiss Chef des Stabes Generalmajor Henning von Tresckow 5 Kgl ung Reservedivision Generalmajor Laszlo Janos Szabo 23 Kgl ung Reservedivision Generalmajor Gusztav Deseo 1 Kgl ung Kavalleriedivision Husaren Generalleutnant Antal Vattay 4 Kavalleriebrigade Generalmajor Rudolf Holste nbsp VIII Armeekorps General der Infanterie Gustav Hohne 211 Infanterie Division Generalleutnant Heinrich Eckard 5 Jager Division Generalleutnant Hellmuth Thumm 12 Kgl ung Reservedivision Generalmajor Bela Nemoth nbsp XXIII Armeekorps General der Pioniere Otto Tiemann 203 Sicherungs Division Generalleutnant Leo Pilz Generalleutnant Max Horn Panzergrenadierbrigade 17 Oberst Theodor Korner 7 Infanterie Division Generalleutnant Fritz Georg von Rappard nbsp XX Armeekorps General der Artillerie Rudolf Freiherr von Roman Korps Abteilung E Generalleutnant Maximilian Felzmann 3 Kavallerie Brigade mit der Fuhrung beauftragt Oberstleutnant Georg Freiherr von Boeselager Gliederung der Luftflotte 6 vor dem Beginn der Operation Bagration Stand 21 Juni 1944 26 nbsp Luftflotte 6 Oberbefehlshaber Generaloberst Robert Ritter von Greim nbsp IV Fliegerkorps General der Flieger Rudolf Meister 1 F 100 Stab Nahaufklarungsgruppe 4 mit 3 Nahaufklarungsgruppe 4 und 12 Nahaufklarungsgruppe 13 Stab II und III Kampfgeschwader 4 Stab I und III Kampfgeschwader 27 Stab I II und III Kampfgeschwader 53 Stab I II und III Kampfgeschwader 55 nbsp II Flak Korps General der Flakartillerie Job Odebrecht 12 Flak Division18 Flak Division23 Flak Division1 Fliegerdivision Generalmajor Robert Fuchs Stab Nahaufklarungsgruppe 15 mit 1 Nahaufklarungsgruppe 4 11 Nahaufklarungsgruppe 11 12 Nahaufklarungsgruppe 11 Stab und III Schlachtgeschwader 3 I Schlachtgeschwader 104 Fliegerdivision Generalmajor Franz Reuss Stab Nahaufklarungsgruppe 4 mit 2 Nahaufklarungsgruppe 10 13 Nahaufklarungsgruppe 14 I II und 10 Pz Schlachtgeschwader 1 10 Pz Schlachtgeschwader 3 Stab und III Schlachtgeschwader 10Fliegerfuhrer 1 Generalmajor Herbert Rieckhoff 12 Nahaufklarungsgruppe 12 3 Nahaufklarungsgruppe 21 4 Nahaufklarungsgruppe 31 Stab Nachschubgruppe 2 mit 1 2 3 und 4 Staffel 1 Ostfliegerstaffel russ 1 Nachschubgruppe 1Jagdfliegerfuhrer 6 Oberstleutnant Karl Gottfried Nordmann Stab I III und IV Jagdgeschwader 51 III Jagdgeschwader 11 I Nachtjagdgeschwader 100 Lage im ruckwartigen Raum Bearbeiten Die Heeresgruppe Mitte litt auch unter der selbst verursachten Lage im ruckwartigen Raum hinter ihrem Frontabschnitt Dieser war bereits seit Uberlegungen zur Frontverkurzung aus dem Jahr 1943 als Gebiet vorgesehen das zu raumen sei Daher wandten das deutsche Militar unter dem Befehlshaber des Ruckwartigen Heeresgebietes Weissruthenien General der Kavallerie Edwin von Rothkirch und Trach und die Wirtschaftsorganisation Ost die sogenannten ARLZ Massnahmen an die fur Gebiete vorgesehen waren aus denen sich die Wehrmacht zuruckzog Es befanden sich in dem weissrussischen Gebiet rund 100 000 Menschen die bei vorherigen Ruckzugen verschleppt worden waren inzwischen aber als arbeitsunfahig eingestuft wurden Dazu kamen mehrere Hunderttausend Verschleppte aus dem Zustandigkeitsbereich der Heeresgruppe Nord Dennoch wurden der Region weiterhin Nahrungsmittel zur Versorgung der deutschen Truppe und des Reichsgebiets entzogen Der Kampf zwischen Besatzern und Partisanen sowie die Verschleppung von Zwangsarbeitern in das Deutsche Reich verscharften die Lage weiter Das fuhrte zu einer Hungersnot unter Deportierten und der ansassigen Bevolkerung und auch zu einer mangelhaften Versorgung der deutschen und verbundeten Truppen 27 Anfang 1944 begann die Wehrmacht dann mit der systematischen Zerstorung von Wirtschaftsbetrieben Unterkunften und Infrastruktur die nach Meinung der Deutschen nicht unmittelbar benotigt wurde Einwohner die nicht direkt fur die Deutschen arbeiteten wurden nach Westen vertrieben Nur die Arbeitsfahigen wurden weiter in das Deutsche Reich verschleppt Dies fuhrte zu erneuten Versorgungskatastrophen und Seuchenausbruchen in den Auffanglagern an der Grenze des Deutschen Reiches Im Auffanglager Alytus 28 kurz vor der ostpreussischen Grenze starben schatzungsweise bis zu 35 000 Menschen durch Verhungernlassen Die Zivilverwaltungen der Zielregionen lehnten aus diesem Grund die Aufnahme weiterer Vertriebener ab Auch leistete die belarussische Zivilbevolkerung zunehmend Widerstand gegen die Deportationen Daraufhin griff die Wehrmacht massenhaft Zivilisten auf und trieb sie in Gebiete die von Partisanen oder der Roten Armee kontrolliert wurden Bei Osaritschi wurden im Marz 1944 bei einem begrenzten Ruckzug der Wehrmacht bis zu 40 000 Menschen in einem Lager zuruckgelassen von denen mindestens 9000 starben Todeslager Osaritschi 29 30 31 32 Partisanenkrieg in Belarus Bearbeiten Hauptartikel Sowjetische Partisanen Polnische Heimatarmee und Weissruthenische Heimwehr nbsp Angehorige der Kaminski Brigade und deutsche Polizeioffiziere wahrend einer Beratung Marz 1944 nbsp Weissrussische Jugendliche des Weissruthenischen Jugendwerks 33 marschieren in Minsk in Richtung Bahnhof sie sollen in Deutschland fur den Kriegseinsatz ausgebildet werden Juni 1944 Grosse Teile des von der Heeresgruppe Mitte besetzten Gebietes wurden seit 1942 durch sowjetische Partisaneneinheiten kontrolliert die durch eine spezielle Abteilung des NKWD unter Generalleutnant Panteleimon Kondratjewitsch Ponomarenko koordiniert und uberwacht wurden Das waldreiche wenig erschlossene Gelande Wehrmachtsloch begunstigte die Operationen solcher Gruppierungen wesentlich Diese sowjetischen Partisanen denen sich auch viele der uberlebenden belarussischen Juden angeschlossen hatten waren haufig sehr gut organisiert 34 Im Gegensatz zu einem in Zeiten der Sowjetunion gepragten Mythos 35 war ihr Auftreten gegenuber der belarussischen Landbevolkerung meist durch das brutale Requirieren von Nahrungsmitteln und sonstigen Gutern gekennzeichnet 36 Neben diesen prosowjetischen Gruppierungen existierten vor allem im polnischen Teil von Belarus Partisanen der Polnischen Heimatarmee Armia Krajowa AK die nicht nur die deutschen Besatzer sondern ab dem Herbst 1943 auch die prosowjetischen Partisanen bekampften 37 In der ehemals polnischen Woiwodschaft Wolhynien begann die AK ab demselben Zeitpunkt die Kontrolle uber ganze Landstriche zu ubernehmen Dieses Unternehmen scheiterte an deutschen Sicherungsverbanden die die AK Kampfer bis Anfang Juni 1944 in die westlichen Pripjetsumpfe abdrangten 38 Die belarussische Zivilbevolkerung hatte allen Gruppierungen Nahrungsmittel und Kleidung abzuliefern und befand sich durch die zunehmend anarchischen Zustande in einer immer kritischer werdenden Situation 39 Diese fuhrte dazu dass immer mehr Belarussen aus ihrer Not heraus mit den deutschen Besatzern kollaborierten wenn sie nicht zu den prosowjetischen Partisanen gingen Den Polen standen die Belarussen aufgrund von Benachteiligungen wahrend der Zeit der polnischen Herrschaft im westlichen Teil des Landes feindlich gegenuber Die belarussischen Nationalisten die aufgrund ihres Strebens nach einem eigenstandigen Staat in der Zeit der sowjetischen und polnischen Besatzung unterdruckt worden waren Smizer Schylunowitsch standen meist auf der Seite der Deutschen Sie waren seit dem Marz 1944 in der Weissruthenischen Heimwehr organisiert und verfolgten die Schaffung eines unabhangigen belarussischen Staates Diese Bestrebungen wurden von den Deutschen zwar unterstutzt jedoch auch argwohnisch beobachtet 40 Aufgrund der seit Herbst 1942 rapide anwachsenden Zahl von Partisanenuberfallen fanden seit Anfang 1943 unter der Leitung von SS Obergruppenfuhrer Erich von dem Bach Zelewski grossangelegte Unternehmen der Wehrmacht SS sowie ab Herbst 1943 der von Bronislaw Wladislawowitsch Kaminski gefuhrten Brigade russischer Kollaborateure vorgeblich gegen die Partisanen in diesem Gebiet statt 41 Diese mit unmenschlicher Harte durchgefuhrten Vergeltungsmassnahmen fuhrten zu der Ermordung Tausender belarussischer Zivilisten sowie der Deportation tausender Menschen zur Zwangsarbeit nach Deutschland Die von den vermeintlichen oder tatsachlichen Partisanen bewohnten Orte wurden vollstandig zerstort Zum Beispiel wurden im Verlauf von Partisanenbekampfungsaktionen im Polozker Gebiet wahrend der Monate April und Mai 1944 insgesamt 7 011 Menschen ermordet 6 928 Gefangene gemacht sowie 11 233 Menschen als Arbeitskrafte nach Deutschland deportiert 42 Die im Umkreis von Polozk operierenden Partisanen wurden durch dieses Vorgehen sehr geschwacht Sowjetische Boden und Luftangriffe die zur Unterstutzung der Partisaneneinheiten durchgefuhrt wurden brachten ihnen keine Entlastung 43 Die Massenmorde und Deportationen durch die deutschen Besatzer waren aber nur ortlich von Bedeutung fur den Kriegsverlauf Es existierten auch weiterhin im zentralen Belarus und westlich von Minsk grosse vor allem bewaldete Gebiete die vollstandig durch Partisanenverbande wie beispielsweise die Bielski Partisanen kontrolliert wurden und die sogar uber behelfsmassige Flugplatze von der Roten Armee versorgt werden konnten 44 45 Diese Gebiete stellten eine gute Basis fur die sowjetische Militaraufklarung Glawnoje Raswedywatelnoje Uprawlenije dar die im Hinterland der Heeresgruppe insgesamt 61 Abhorposten betrieb und uber die Stutzpunkte der Partisanen Agenten in den deutschen Machtbereich schleusen konnte 46 Storaktionen der Partisanen dritte Phase der Operation Eisenbahnkrieg Bearbeiten Die sowjetischen Partisanen wurden durch Offiziere des NKWD in ihrer Tatigkeit geleitet sodass sie in Koordination mit der Roten Armee tatig werden konnten Nachdem ein ausreichendes Verbindungsnetzwerk geschaffen worden war begannen direkt von Moskau aus geleitete Sabotageoperationen von denen eine der wichtigsten die im Sommer 1943 beginnende Operation Eisenbahnkrieg war Deren Hauptziel war die Storung des deutschen Nachschubs durch Sprengung der hierfur genutzten Eisenbahnlinien Das war ein empfindlicher Eingriff in die Bewegungsfreiheit der Deutschen da die Bahnlinien die einzigen Transportwege waren die eine ausreichende Kapazitat zur schnellen Verlegung grosserer Einheiten in Regiments oder Divisionsstarke boten 47 Nach der Operation Schienenkrieg und der Operation Konzert im Sommer Herbst 1943 begann die dritte Phase der Operation Eisenbahnkrieg kurz vor dem Beginn des sowjetischen Angriffs In der Nacht vom 19 auf den 20 Juni begannen die Partisaneneinheiten die sich in Belarus befanden damit die Bahnlinien Pinsk Luninez Borissow Orscha und Molodetschno Polozk die die einzigen in den Bereich der Armeen der Heeresgruppe Mitte fuhrenden Eisenbahnverbindungen waren systematisch zu sprengen 5 Die von 145 000 Partisanen gelegten 10 500 Sprengladungen unterbrachen den Nachschub der deutschen Truppen fur 48 Stunden komplett 48 obwohl etwa 3500 der Sprengsatze entscharft werden konnten Diese Aktion war der grosste Sabotageanschlag des Zweiten Weltkrieges 49 50 Nach dem Beginn der sowjetischen Offensive begannen sowjetische Partisanenabteilungen die Operationen der Roten Armee zu unterstutzen 51 Beispielsweise versuchten sie gezielt Ortschaften unter ihre Kontrolle zu bringen Dies geschah beispielsweise in dem Ort Dokschizy der aufgrund eines Partisanenangriffs und des nachfolgenden deutschen Gegenschlages dem Erdboden gleichgemacht wurde 52 Angriffsvorbereitungen der Roten Armee Bearbeiten Auf sowjetischer Seite wurden nach dem Ende der Kesselschlacht von Kamenez Podolski am 15 April offensive Operationen an der westlichen Frontlinie bis zum Beginn des Juni 1944 durch das Hauptquartier des Kommandos des Obersten Befehlshabers Stawka gestoppt um Krafte fur grosse Offensiven zur Vertreibung samtlicher Besatzungstruppen vom Staatsgebiet der Sowjetunion zu sammeln Bis in den Mai hinein fanden auf der Halbinsel Krim Kampfe mit der deutschen 17 Armee statt die mit der Eroberung der Hafenstadt Sewastopol durch sowjetische Truppen und der weitgehenden Vernichtung der 17 Armee ihren Abschluss fanden 53 Planung der Offensive in Belarus Bearbeiten Nachdem die Verbande der Heeresgruppe Sud die vom Sommer 1943 bis zum April 1944 die Hauptlast der Kampfe an der Ostfront getragen hatten bedeutend geschwacht und weitgehend von sowjetischen Territorien verdrangt worden waren stellte die Heeresgruppe Mitte immer noch ein starkes Hindernis fur die sowjetischen Truppen dar Es bot sich daher wie von der deutschen Generalitat erwartet ein Vorstoss im Bereich der Heeresgruppe Nordukraine in Richtung Warschau an Die Stawka entschied sich jedoch im April 1944 stattdessen fur einen Angriff in Belarus A 2 Die Planung der Offensive wurde vom Chef des Operationsstabes der Roten Armee Armeegeneral Alexei Innokentjewitsch Antonow ausgefuhrt Antonows Plane wurden von den Marschallen Wassilewski und Schukow ubernommen und Stalin und den anderen beteiligten Befehlshabern am 20 Mai 1944 vorgelegt Es kam zu einer Auseinandersetzung zwischen dem Befehlshaber der 1 Belarussischen Front Rokossowski und Stalin Der General bestand darauf im Gegensatz zur ursprunglichen Vorgabe einen Zangenangriff mit zwei Stossrichtungen auf die Stellungen der deutschen 9 Armee zu fuhren Rokossowski setzte sich schliesslich durch und die Planungen wurden uberarbeitet Stalin genehmigte daraufhin ihre Ausfuhrung am 31 Mai und benannte die Offensive nach dem georgisch russischen General Pjotr Iwanowitsch Bagration Der Termin fur den Beginn sollte gemass den Vereinbarungen die auf der Konferenz von Teheran getroffen wurden mit der unter dem Tarnnamen Operation Overlord geplanten Landung der Alliierten in der Normandie am 6 Juni zeitlich koordiniert werden 54 Einige Historiker nehmen an dass die Vereinbarung nicht eingehalten wurde weil der 22 Juni 1944 aus sowjetischer Sicht ein weit besserer Termin fur einen Angriff war der klar als Revanche fur den deutschen Uberfall auf die Sowjetunion drei Jahre zuvor betrachtet wurde 55 56 und weil zwischen den Partnern der Anti Hitler Koalition bereits Differenzen bestanden 57 58 Andere Quellen geben logistische Probleme wahrend des sowjetischen Aufmarsches als Grund fur den verspateten Beginn an 59 60 61 Dies ist aufgrund der kapazitiven Uberforderung des durch den Krieg stark zerstorten sowjetischen Eisenbahnnetzes uber das in kurzester Zeit Armeen von anderen Frontabschnitten und ruckwartigen Gebieten nach Belarus transportiert werden mussten 62 ebenfalls plausibel Aufmarsch der Roten Armee Bearbeiten Die Wehrmacht hatte in den vergangenen Monaten bewiesen dass sie in der Lage war Angreifern hohe Verluste zuzufugen Entsprechend der Einschatzung dass die Heeresgruppe Mitte den starksten deutschen Verband darstellte wurde daher eine grosse Anzahl von Einheiten der Roten Armee in Belarus konzentriert um eine fur einen Erfolg als notwendig erachtete personelle und materielle Ubermacht gegenuber der Heeresgruppe Mitte zu schaffen Die inzwischen sehr leistungsfahig gewordene sowjetische Rustungsindustrie ermoglichte es der Roten Armee eine gigantische Menge von Kriegsmaterial anzusammeln Die Anzahl der zur Verfugung stehenden Waffen stieg in eine bis dahin nicht erreichte Grossenordnung Durch die umfangreichen Rekrutierungsmassnahmen seit Beginn des Deutsch Sowjetischen Krieges standen genugend gut ausgebildete Soldaten zur Verfugung A 3 Zusatzlich erhielt die Sowjetunion nun auch wirksame Unterstutzung durch alliierte Waffenlieferungen die im Rahmen der Umsetzung des Leih und Pachtgesetzes uber den Persischen Korridor bereitgestellt wurden A 4 Die sowjetischen Truppen waren mit 12 000 Lastkraftwagen vollmotorisiert 63 wahrend die deutschen Truppen fur Transportaufgaben schon seit dem Einmarsch zum grossen Teil auf Pferdegespanne angewiesen waren 53 Beispielsweise waren bei der deutschen 3 Panzer Armee ungefahr 60 000 Pferde im Einsatz 63 Fur samtliche Fahrzeuge der Roten Armee wurde ein Kraftstoffverbrauch von 25 000 Tonnen pro Tag veranschlagt der auch problemlos bereitgestellt werden konnte Im Gegensatz dazu litten die deutschen Einheiten als Folge der zunehmend praziseren US amerikanischen Luftangriffe auf Erdolfelder und Hydrierwerke der Achsenmachte immer haufiger unter Treibstoffmangel 64 Allgemeiner Zustand der sowjetischen Truppen Bearbeiten Die Moral der sowjetischen Soldaten am belarussischen Frontabschnitt war bis in den Juni 1944 hinein ahnlich wie bei den deutschen Truppen schlecht was auf allgemeine Kriegsmudigkeit sowie die Ereignislosigkeit an diesem Frontabschnitt zuruckzufuhren war 65 Wie auch bei ihrem deutschen Gegner war die Versorgung mit alkoholischen Getranken in Form von Samogon A 5 und Wodka im Gegensatz zu anderen Versorgungsgutern sehr gut 66 Eine Anzahl sowjetischer Offiziere bereicherte sich durch die Plunderung von Hilfslieferungen die eigentlich fur die Bevolkerung der von der Roten Armee befreiten Gebiete bestimmt waren 67 Auch als aufgrund verschiedener befohlener Vorbereitungen klar wurde dass eine grosse Offensive bevorstand besserte sich die Stimmung der Soldaten nicht wesentlich 68 Die sowjetische Fuhrung nutzte die mehrmonatige Kampfpause dennoch um den Ausbildungsstand der Soldaten zu verbessern Es wurde ein koordiniertes Vorgehen der angreifenden Infanteristen trainiert auf das bisher kaum Wert gelegt worden war 59 Die sowjetischen Soldaten waren wahrend der vorangegangenen drei Kriegsjahre haufig einfach frontal auf die deutschen Stellungen zugesturmt und hatten dadurch exorbitant hohe Verluste erlitten Die Abkehr von dieser ineffizienten Taktik des Verheizens erwies sich im Verlauf der Kampfe des Sommers 1944 als sinnvoll und schlachtentscheidend 10 Maskirowka Verschleierung der sowjetischen Vorbereitungen Bearbeiten nbsp nbsp Verschleierung der sowjetischen Angriffsplane Die obere Abbildung zeigt die der deutschen Aufklarung bekannten Aufstellungen und Angriffsabsichten der Roten Armee im Sektor Witebsk am 21 Juni 1944 Darunter sind die tatsachliche Aufstellung und die geplanten Angriffsrichtungen zu sehen Violett hervorgehoben sind die 6 Garde Armee und die 5 Garde Panzer Armee die bis zum Beginn der sowjetischen Offensive unerkannt blieben 69 Um das OKW uber die beabsichtigte Stossrichtung des Angriffs im Unklaren zu halten wurden durch Antonow und Schukow umfangreiche Maskirowka Massnahmen Tarnung in Gang gesetzt 70 A 6 und konkret am 29 Mai 1944 fur die geplante Offensive in Belarus begonnen Das Ziel dieser Militaraktion war die Vortauschung sowjetischer Truppenkonzentrationen mittels Attrappen vor dem Frontabschnitt der Heeresgruppe Sudukraine durch die 3 Ukrainische Front 71 und die Verschleierung des tatsachlichen Aufmarsches in Belarus Das war bei den massiven Truppenbewegungen die die Operation Bagration erforderte nicht einfach gelang der Roten Armee jedoch Deutsche Aufklarungsflugzeuge operierten unbehelligt uber den Scheinkonzentrationen sowjetischer Truppen in der Ukraine sodass die dort aufgestellten Attrappen fotografiert und die Aufnahmen an den deutschen Generalstab weitergegeben wurden Die echten Truppenbewegungen der Roten Armee fanden dagegen nachts statt 72 Die sowjetische Seite hielt Funkstille ein sodass die deutsche Fernmeldeaufklarung keine Informationen gewann 73 Bei der Aufklarung der sowjetischen Krafte im Bereich der Heeresgruppe Mitte fur deren Auswertung und Lagefeststellung sowie Lagebeurteilung die Abteilung Fremde Heere Ost unter Gehlen zustandig war blieben seit Beginn 1944 die 6 Garde Armee und die 5 Garde Panzer Armee bis zum Beginn der sowjetischen Operation Bagration unerkannt Das Tauschungsmanover des sowjetischen Oberkommandos war grosstenteils erfolgreich Das deutsche OKW war bis zum tatsachlichen Beginn der Offensive nicht uber ihre beabsichtigte Stossrichtung informiert vermutete sie aber im Gegensatz zur Suggestion der sowjetischen Maskirowka im Bereich der Heeresgruppe Nordukraine Obwohl auf Korpsebene die Zusammenballung sowjetischer Krafte im Bereich der Heeresgruppe Mitte durchaus beobachtet und weitergemeldet wurde 5 und die Fuhrungsebene der Heeresgruppe sich seit dem 10 Juni 11 74 A 7 im Klaren daruber war dass eine Offensive in ihrem Sektor der Front stattfinden wurde 75 zog das Oberkommando des Heeres OKH gemass den Weisungen des OKW starke Krafte aus der Heeresgruppe Mitte ab und verstarkte die Heeresgruppe Nordukraine 11 Nachdem am 6 Juni 1944 die Landung der Alliierten in Frankreich begonnen hatte wurden noch weitere deutsche Einheiten die bisher im Bereich der Heeresgruppe Mitte eingesetzt waren zur Verstarkung der in Frankreich stationierten Truppen abgezogen Die Front in Italien erhielt zudem grosse Mengen an Munition die wiederum den Verbanden der Heeresgruppe Mitte fehlten 76 Diese Faktoren schwachten die Verteidigungsfahigkeit der Deutschen zusatzlich Trotz des massiven sowjetischen Truppenaufmarsches wurden die deutschen Frontverbande vom Ausmass des Angriffs uberrascht Aufgrund der Tauschungsmanover der Roten Armee ignorierte das deutsche OKW die Anzeichen fur einen bevorstehenden Angriff und veranlasste keine Umgruppierung der eigenen Krafte Laut spateren Ausfuhrungen des Generals von Tippelskirch schatzten auch die deutschen Armeebefehlshaber und Korpskommandeure das tatsachliche Krafteverhaltnis und die Verteidigungsfahigkeit ihrer Einheiten falsch ein Selbst als die sowjetischen Truppen am 20 Juni Hindernisse entfernten die beim Vordringen zu den deutschen Verteidigungslinien im Weg standen erfolgte auf der Seite der deutschen Generalitat immer noch keine Reaktion Die an der Front der Heeresgruppe Mitte eingesetzten deutschen Soldaten warteten sehenden Auges auf ihren Untergang 77 Im Gegensatz dazu hatte die sowjetische Fuhrung dank ihrer militarischen Aufklarung einen sehr genauen Uberblick uber die Aufstellung der deutschen Krafte erhalten Die sowjetischen Generale waren daher sicher dass die Deutschen auf die Offensive nicht vorbereitet waren Bei der Gruppierung ihrer Krafte legten die sowjetischen Befehlshaber besonderes Augenmerk auf die hohe Konzentration der Truppen an verhaltnismassig engen Durchbruchsstellen 78 Gliederung der an der Operation Bagration beteiligten Einheiten der Roten Armee am 21 Juni 1944 79 80 81 A 8 nbsp Koordinator der 1 Baltischen und 3 Weissrussischen Front Marschall der Sowjetunion Alexander M Wassilewski nbsp 1 Baltische Front Armeegeneral Howhannes Baghramjan Chef des Stabes Generalleutnant Wladimir W Kurassow nbsp 4 Stossarmee Generalleutnant Pjotr Fjodorowitsch Malyschew Chef des Stabes Generalmajor A I Kudrjaschow nbsp 83 Schutzen Korps Generalmajor Nikolai Lawrentjewitsch Soldatow 16 Schutzen Division Litauer Generalmajor Wladas Karwjalis 119 Schutzen Division Generalmajor Iossif Iwanowitsch Chorun 332 Schutzen Division Oberst Tichon Fjodorowitsch Jegoschin nbsp 100 Schutzen Korps Generalmajor Denis Wassiljewitsch Michailow 28 Schutzen Division Oberst Wassili Petrowitsch Fjodorow 360 Schutzen Division Oberst Jefim Alexandrowitsch Paschenko nbsp 6 Gardearmee Generalleutnant Iwan Michailowitsch Tschistjakow Chef des Stabes Generalmajor W A Penkowski nbsp 2 Garde Schutzen Korps Generalleutnant Alexander S Ksenofontow 9 Garde Schutzen Division Generalmajor Nikolai Iwanowitsch Babachin 166 Schutzen Division Oberst Anisim Illarionowitsch Swetljakow nbsp 22 Garde Schutzen Korps Generalmajor Archip Iwanowitsch Rutschkin 90 Garde Schutzen Division Oberst Wassili Jefimowitsch Wlasow 47 Garde Schutzen Division Oberst Wassili Minajewitsch Schugajew 51 Garde Schutzen Division Generalmajor Sergej Wasiljewitsch Tschernikow nbsp 23 Garde Schutzen Korps Generalmajor Arkadi Nikolajewitsch Jermakow 67 Garde Schutzen Division Oberst Alexei Iwanowitsch Baksow 71 Garde Schutzen Division Generalmajor Iwan Prokofjewitsch Siwakow nbsp 103 Schutzen Korps Generalmajor Iwan Fjodorowitsch Fedjunkin 29 Schutzen Division Generalleutnant Jakow Lwowitsch Schteiman 270 Schutzen Division Oberst Iwan Petrowitsch Beljajew nbsp Artillerieeinheiten8 Haubitzen Artillerie Division21 Durchbruchs Artillerie Division nbsp 43 Armee Generalleutnant Afanassi Pawlantjewitsch Beloborodow Chef des Stabes Generalmajor F F Maslennikow nbsp 1 Schutzen Korps Generalleutnant Nikolai Alexejewitsch Wassiljew 179 Schutzen Division Oberst Michail Michailowitsch Schkurin 306 Schutzen Division Generalmajor Michail Iwanowitsch Kucherjawenko nbsp 60 Schutzen Korps Generalmajor Anissim Stefanowitsch Ljuchtikow 235 Schutzen Division Generalmajor Iwan Lukitsch Lutzkewitsch 334 Schutzen Division Oberst Wassili Tichonowitsch Gnedin 357 Schutzen Division Generalmajor Alexander Georgjewitsch Kudrjawtzew nbsp 92 Schutzen Korps Generalleutnant Ibjanski 145 Schutzen Division Generalmajor Pjotr Akimowitsch Dibrowa 204 Schutzen Division Oberst Xsawer Michailowitsch Baydak nbsp 1 Panzer Korps Generalleutnant Wassili Wassiljewitsch Butkow 89 Panzer Brigade Oberstleutnant Alexei Nikolajewitsch Jermakow 117 Panzer Brigade Oberst Artur Jakowljewitsch Bursin 159 Panzer Brigade Oberst Ilja Andrejewitsch Fedorow nbsp 3 Luftarmee Generalleutnant der Luftstreitkrafte Nikolai Filippowitsch Papiwin Chef des Stabes Generalmajor der Luftstreitkrafte N P Dagajew nbsp 11 Kampfflieger Korps nbsp 3 Weissrussische Front Armeegeneral Iwan Danilowitsch Tschernjachowski Chef des Stabes Generalleutnant Alexander Petrowitsch Pokrowski nbsp 5 Artillerie Korps2 Garde Durchbruchs Division20 Garde Durchbruchs Division4 Garde Kanonenartillerie Division nbsp 39 Armee Generalleutnant Iwan Iljitsch Ljudnikow Chef des Stabes Generalmajor M I Siminowski nbsp 5 Garde Schutzen Korps Generalmajor Besugly 17 Garde Schutzen Division Generalmajor Alexander Petrowitsch Kwaschnin 19 Garde Schutzen Division Oberst Pawel Nikonowitsch Bibikow 91 Garde Schutzen Division Oberst Wassili Iwanowitsch Koschanow 251 Garde Schutzen Division Generalmajor Alexander Alexejewitsch Wolchin nbsp 84 Schutzen Korps Generalmajor Juri Michailowitsch Prokofjew 158 Schutzen Division Oberst Demljan Iljitsch Gonscharow 164 Schutzen Division Oberst Grigori Iwanowitsch Sinitzyn 262 Schutzen Division Generalmajor Sachari Nikitowitsch Usatschew 28 Panzer Brigade nbsp 5 Armee Generalleutnant Pjotr Grigorjewitsch Schafranow Chef des Stabes Generalmajor N Ja Prichidko nbsp 45 Schutzen Korps Generalmajor Sergei Fjodorowitsch Gorochow 159 Schutzen Division Generalmajor Nikolai Wassiljewitsch Kalinin 184 Schutzen Division Generalmajor Basan Badminowitsch Gorodowikow 338 Schutzen Division Oberst Amajak Grigorjewitsch Babajan nbsp 65 Schutzen Korps Generalmajor Grigori Nikiforowitsch Perekrestow 97 Schutzen Division Oberst Fedor Fedorowitsch Schischow 144 Schutzen Division Oberst Alexander Alexejewitsch Donez 371 Schutzen Division Generalmajor Wassili Lawrentjewitsch Alexsejenko nbsp 72 Schutzen Korps Generalmajor Alexander Ignatjewitsch Kasarzew 63 Schutzen Division Oberst Nikolai Timofajewitsch Sorin 215 Schutzen Division Generalmajor A A Kasarjan 277 Schutzen Division Oberst Stepan Trofimowitsch Gladyschew 2 Panzer Brigade153 Panzer Brigade nbsp Artillerieeinheiten3 Garde Durchbruchs Artillerie Division nbsp 11 Gardearmee Generalleutnant Kusma Nikitowitsch Galizki Chef des Stabes Generalmajor I I Semenow nbsp 8 Garde Schutzen Korps Generalmajor Nikolai Michailowitsch Sawadowski 5 Garde Schutzen Division Oberst Nikolai Lwowitsch Wolkow 26 Garde Schutzen Division Oberst Grigori Iwanowitsch Tschernow 83 Garde Schutzen Division Generalmajor Alexei Grigorjewitsch Maslow nbsp 16 Garde Schutzen Korps Generalmajor Jakow Stepanowitsch Worobjow 1 Garde Schutzen Division Oberst Pawel Fedorowitsch Tolstikow 11 Garde Schutzen Division Oberst Nikolai Georgijewitsch Zyganow 31 Garde Schutzen Division Oberst Iwan Kusmitsch Tscherwin nbsp 36 Garde Schutzen Korps Generalmajor Pjotr Grigorjewitsch Schafranow 16 Garde Schutzen Division Oberst Georgi Andrijanowitsch Wassiljew 18 Garde Schutzen Division Oberst Symbat Melikowitsch Daniljejan 84 Garde Schutzen Division Generalmajor Georgi Borisowitsch Peters nbsp 2 Garde Panzer Korps Generalmajor Alexei Semjonowitsch Burdeiny 82 4 Garde Panzer Brigade Oberst Oleg Alexandrowitsch Losik 25 Garde Panzer Brigade Oberst David Jakowlewitsch Klynfeld 26 Garde Panzer Brigade Oberst Stepan Kusmitsch Nesterow nbsp Artillerieeinheiten7 Garde Morser Mehrfachraketen Division nbsp 5 Gardepanzerarmee Marschall der Panzertruppen Pawel Alexejewitsch Rotmistrow Chef des Stabes Generalmajor der Panzertruppen P I Kalinitschenko nbsp 3 Garde Panzer Korps Generalmajor Iwan Antonowitsch Bobtschenko 3 Garde Panzer Brigade Oberstleutnant Konstantin Andrejewitsch Gritzenko 18 Garde Panzer Brigade Oberst Kirill Osipowitsch Urwanow 19 Garde Panzer Brigade Oberst Georgi Antonowitsch Pochodzejew nbsp 3 Garde Kavallerie Korps Generalleutnant Nikolai Sergejewitsch Oslikowski 5 Garde Kavallerie Division Generalmajor Nikolai Stepanowitsch Tschepurkin 6 Garde Kavallerie Division Generalmajor Pawel Porfirjewitsch Brikelj 32 Kavallerie Division Generalmajor Iwan Prokofjewitsch Kaljuschnin nbsp 3 Garde Mechanisiertes Korps Stalingrad Generalleutnant Wiktor Timofejewitsch Obuchow 7 Garde Mechanisierte Brigade Major Nikolai Wassiljewitsch Tswetkow 8 Garde Mechanisierte Brigade Oberstleutnant Grigori Georgjewitsch Kungurow 35 Garde Mechanisierte Brigade Oberst Nikolai Jakowljewitsch Seliwanschik nbsp 29 Panzer Korps Generalmajor Jewgeni Iwanowitsch Fominych 51 Garde Panzerbrigade Oberst Iwan Iljitsch Tschugunkow 31 Panzerbrigade Oberstleutnant Wassili Stepanowitsch Molchanow 32 Panzerbrigade Oberstleutnant Nikolai Andrejewitsch Kurnosow nbsp 31 Armee Generalleutnant Wassili Wassiljewitsch Glagolew Chef des Stabes Generalmajor M I Schtschedrin nbsp 36 Schutzen Korps Generalmajor Nikolai Nikolajewitsch Oleschew 173 Schutzen Division Oberst Sergej Jefimowitsch Klimachin 220 Schutzen Division Oberst Wassili Alexejewitsch Polewik 352 Schutzen Division Generalmajor Nikolai Michailowitsch Stryschenko nbsp 71 Schutzen Korps Generalleutnant Pjotr Kirillowitsch Koschewoi 62 Schutzen Division Generalmajor Porfiri Grigorjewitsch Borodkin 331 Schutzen Division Generalmajor Petr Filippowitsch Berestow 83 84 nbsp 113 Schutzen Korps Generalmajor Konstantin Iwanowitsch Prowalow 157 Schutzen Division Oberst Wassili Alexsandrowitsch Katjuschin 70 Schutzen Division Oberst Michail Mefodjewitsch Kolesnikow nbsp 1 Luftarmee Generalleutnant der Luftstreitkrafte Michail Michailowitsch Gromow Chef des Stabes Generalmajor der Luftstreitkrafte I M Below nbsp Koordinator der 2 Weissrussischen und 1 Weissrussischen Front Marschall der Sowjetunion Georgi Schukow nbsp 2 Weissrussische Front Armeegeneral Georgi F Sacharow Chef des Stabes Generalleutnant Alexander N Bogoljubow nbsp 33 Armee Generalleutnant Wassili Dmitrijewitsch Krjutschonkin Chef des Stabes Generalmajor A P Pentschewski nbsp 62 Schutzen Korps Generalmajor Alexander Fedorowitsch Naumow 64 Schutzen Division Generalmajor Timofei Kalinowitsch Schkrjulew 330 Schutzen Division Oberst Wladimir Alexsandrowitsch Gusjew 369 Schutzen Division Generalmajor Iwan Sidorowitsch Lasarenko nbsp 16 Schutzen Korps Generalmajor Jerofai Wladimirowitsch Dobrowolski 323 Schutzen Division Generalmajor Wassili Timofejewitsch Maslow 344 Schutzen Division Oberst Georgi Iwanowitsch Druschinin nbsp 49 Armee Generaloberst Iwan Tichonowitsch Grischin Chef des Stabes Generalmajor S I Kinosjan nbsp 69 Schutzen Korps Generalmajor Nikolai Nikolajewitsch Multan 42 Schutzen Division Oberst Anton Iwanowitsch Slijtz 222 Schutzen Division Oberst Alexei Nikolajewitsch Jurin nbsp 76 Schutzen Korps Generalmajor Mihail Iwanowitsch Gluchow 49 Schutzen Division Generalmajor Pjotr Konstantinowitsch Bogdanowitsch 290 Schutzen Division Oberst Isaak Gasparowitsch Gasparjan 199 Schutzen Division Generalmajor Matwej Prokofjewitsch Kononenko nbsp 81 Schutzen Korps Generalmajor Wassili Wassiljewitsch Panjukow 32 Schutzen Division Oberst Pjotr Karlowitsch Schteiger 95 Schutzen Division Oberst Sergei Konstantinowitsch Artemjew 153 Schutzen Division Oberst Alexander Alexsandrowitsch Schennikow 42 Garde Panzer Brigade Oberstleutnant Viktor Filippowitsch Kotow 43 Garde Panzer Brigade Oberst Michail Pawlowitsch Lukaschew nbsp 50 Armee Generalleutnant Iwan Wassiljewitsch Boldin Chef des Stabes Generalmajor N G Brilew nbsp 19 Schutzen Korps Generalmajor Dmitri Iwanowitsch Samarski 324 Schutzen Division Oberst Iwan Kornilowitsch Kasak 362 Schutzen Division Generalmajor Wassili Nikititsch Dalmatow nbsp 38 Schutzen Korps Generalmajor Judel Leontjewitsch Gorodinskin 110 Schutzen Division Oberst Wassili Andrejewitsch Guschawin 139 Schutzen Division Generalmajor Iosif Konstantinowitsch Kirillow 385 Schutzen Division Oberst Mitrofan Fedorowitsch Suprunow nbsp 121 Schutzen Korps Generalmajor Dmitri Iwanowitsch Smirnow 238 Schutzen Division Oberst Iwan Danilowitsch Krasnoschtanow 307 Schutzen Division Generalmajor Wassili Nikititsch Dalmatow 380 Schutzen Division Oberst Alexei Fedorowitsch Kustow nbsp 4 Luftarmee Generaloberst der Luftstreitkrafte Konstantin Andrejewitsch Werschinin Chef des Stabes Generalmajor der Luftstreitkrafte A S Ustinow nbsp Nordlicher Flugel der 1 Weissrussischen Front Armeegeneral Konstantin Konstantinowitsch Rokossowski Chef des Stabes Generaloberst Michail S Malinin nbsp 4 Artillerie Korps Oberst Nikolai Ignatow 5 Artillerie Division12 Artillerie Division nbsp 3 Armee Generalleutnant Alexander Wassiljewitsch Gorbatow Chef des Stabes Generalmajor M W Iwaschetschkin nbsp 35 Schutzen Korps Generalmajor Viktor Grigorjewitsch Scholudjew 250 Schutzen Division Generalmajor Iwan Wassiljewitsch Mochin 323 Schutzen Division Generalmajor Wassili Timofejewitsch Maslow 348 Schutzen Division Generalmajor Nikolai Alexandrowitsch Nikitin nbsp 41 Schutzen Korps Generalmajor Wiktor Kasimirowitsch Urbanowitsch 129 Schutzen Division Oberst Iwan Wladimirowitsch Panschuk 169 Schutzen Division Oberst Fedor Andrjewitsch Werewkin nbsp 46 Schutzen Korps Generalmajor Konstantin Maximowitsch Erastow 82 Schutzen Division Oberst Timofej Dmitrijewitsch Dutorow 108 Schutzen Division Oberst Pjotr Alexejewitsch Teremow 413 Schutzen Division Oberst Iwan Wassiljewitsch Mylow nbsp 80 Schutzen Korps Generalmajor Iwan Leontewitsch Ragulja 5 Schutzen Division Generalmajor Pjotr Tichonowitsch Michalitzin 186 Schutzen Division Oberst Grigori Wasiljewitsch Rewunenkow 283 Schutzen Division Oberst Wassili Andrejewitsch Konowalow nbsp 9 Panzer Korps Generalmajor Boris Sergejewitsch Bacharow 23 Panzer Brigade Oberstleutnant Konstantin Illarionowitsch Boyko 95 Panzer Brigade Oberst Andrei Iwanowitsch Kusnezow 108 Panzer Brigade Oberstleutnant Wassili Nikiforowitsch Baranjuk 8 Mechanisierte Brigade Oberstleutnant Pjotr Iwanowitsch Truschkin nbsp Artillerieeinheiten5 Garde Morser Division nbsp 48 Armee Generalleutnant Prokofi Logwinowitsch Romanenko Chef des Stabes I S Glebow nbsp 29 Schutzen Korps Generalmajor Andrei Matwejewitsch Andrejew 194 Schutzen Division Oberst Pawel Prokofjewitsch Opjakin 102 Schutzen Division Oberst Markijan Petrowitsch Pogrebnjak 217 Schutzen Division Oberst Nikolai Pawlowitsch Massonow nbsp 42 Schutzen Korps Generalleutnant Konstantin Stepanowitsch Kolganow 137 Schutzen Division Generalmajor Fjodor Nikititsch Schabrew 170 Schutzen Division Oberst Anton Michailowitsch Pusyrewski 399 Schutzen Division Oberst Danil Wassiljewitsch Kasakewitsch nbsp 53 Schutzen Korps Generalmajor Iwan Alexejewitsch Gartzew 17 Schutzen Division Oberstleutnant Alexander Pawlowitsch Lukin 73 Schutzen Division Oberst Stepan Fedorowitsch Petrowski 96 Schutzen Division Oberst Fatyich Garilowitsch Bulatow nbsp Artillerieeinheiten22 Durchbruchs Artillerie Division nbsp Kavallerie mechanische Gruppe Plijew Generalleutnant I A Plijew 4 Garde Kavallerie Korps Generalleutnant Issa Alexandrowitsch Plijew 7 Garde Kavallerie Korps Generalmajor Michail Petrowitsch Konstantinow 2 Garde Kavallerie Korps Generalmajor Wladimir Viktorowitsch Krjukow nbsp 1 Mechanisiertes Korps Krasnograd Generalleutnant Semjon Moissejewitsch Kriwoschein 19 Mechanisierte Brigade Oberstleutnant Juri Iwanowitsch Mjasnikow 35 Mechanisierte Brigade Oberstleutnant Iwan Wassiljewitsch Gawrilow 37 Mechanisierte Brigade Oberst Michail Michailowitsch Kulikow 219 Panzer Brigade Oberstleutnant Michail Grigorjewitsch Chljupin nbsp 65 Armee Generalleutnant Pawel Iwanowitsch Batow Chef des Stabes Generalmajor M W Bobkow nbsp 18 Schutzen Korps Generalmajor Iwan Iwanowitsch Iwanow 37 Garde Schutzen Division Oberst Wassili Lawrentjewitsch Morosow 44 Garde Schutzen Division Generalmajor Wladimir Alexsandrowitsch Borisow 69 Schutzen Division Generalmajor Josif Iustinowitsch Sankowski nbsp 105 Schutzen Korps Generalmajor Dmitri Fedorowitsch Alexejew 75 Garde Schutzen Division Generalmajor Wassili Akimowitsch Gorischny 15 Schutzen Division Generalmajor Kusma Jewdokimowitsch Grebennik 193 Schutzen Division Oberst Andrei Grigorjewitsch Frolenkow 354 Schutzen Division Oberst Sergei Andrejewitsch Wdowin 356 Schutzen Division Oberst Michail Grigorjewitsch Makarow nbsp 1 Garde Panzer Korps Generalmajor Michail Fedorowitsch Panow 1 Garde Mechanisierte Brigade Major Stepan Paramonowitsch Satulej 15 Garde Panzer Brigade Oberstleutnant Konstantin Grigorjewitsch Koschanow 16 Garde Panzer Brigade Oberst Pjotr Alexejewitsch Limarenko 17 Garde Panzer Brigade Oberst Boris Wladimirowitsch Schulgin nbsp Artillerieeinheiten26 Artillerie Division nbsp 28 Armee Generalleutnant Alexander Alexandrowitsch Lutschinski Chef des Stabes Generalmajor S M Rogatschewski nbsp 3 Garde Schutzen Korps Generalmajor Franz Josifowitsch Perchorowitsch 50 Garde Schutzen Division Oberst Anton Stanislawowitsch Wladyschanski 54 Garde Schutzen Division Generalmajor Michail Matwejewitsch Danilow 96 Garde Schutzen Division Generalmajor Sergei Nikolajewitsch Kusnezow nbsp 20 Schutzen Korps Generalmajor Nikolai Alexandrowitsch Schwajew 48 Garde Schutzen Division Generalmajor Gleb Nikolajewitsch Kortschikow 55 Garde Schutzen Division Generalmajor Adam Petrowitsch Turschinski 20 Schutzen Division Generalmajor Iwan Fjodorowitsch Joskewitsch nbsp 128 Schutzen Korps Generalmajor Pawel Fedorowitsch Batitzki 61 Schutzen Division Oberst Andrei Georgjewitsch Schatzkow 130 Schutzen Division Oberst Konstantin Wassiljewitsch Sytschew 152 Schutzen Division Oberst Andrijan Timofejewitsch Kusin nbsp Artillerieeinheiten5 Durchbruchs Artillerie Division12 Durchbruchs Artillerie Division nbsp 61 Armee Generalleutnant Pawel Alexejewitsch Below Chef des Stabes Generalmajor M N Salnikow nbsp 9 Garde Schutzen Korps Generalmajor Michail Andrejewitsch Popow 12 Garde Schutzen Division Oberst Dmitri Kusmitsch Maljkow 212 Schutzen Division Oberst Wladimir Georgjewitsch Kutschinew nbsp 89 Schutzen Korps Generalmajor Alexander Jakowljewitsch Janowski 23 Schutzen Division Oberst Iwan Wassiljewitsch Bastejew 55 Schutzen Division Oberst Kornei Michailowitsch Andrusenko 397 Schutzen Division Oberst Nikolai Fjodorowitsch Lidonjew 415 Schutzen Division Oberst Pawel Iwanowitsch Moschalkow nbsp 16 Luftarmee Generaloberst der Luftstreitkrafte Sergei Ignatjewitsch Rudenko Chef des Stabes Generalmajor der Luftstreitkrafte P I Braiko nbsp Dnepr Flottille Konteradmiral Wissarion W Grigorjew Verlauf Bearbeiten nbsp Ubersichtskarte zum Gesamtverlauf der Operation Bagration vom 22 Juni 1944 bis zum 29 August 1944 Die Angriffsoperationen der Roten Armee wahrend der ersten Phase sind in roter Farbe die nachfolgenden in oranger Farbe dargestellt Deutsche Gegenangriffe sind in dunkelblauer Farbe gehalten Der sowjetische Angriffsplan sah drei Frontabschnitte vor an denen ein Durchbruch durch die deutschen Linien erfolgen sollte Das erste Hauptziel war die Ausschaltung der deutschen 3 Panzerarmee und die Einnahme der festen Platze Witebsk und Orscha Diese Aufgabe sollte von der 1 Baltischen Front unter dem Kommando des Armeegenerals Howhannes Baghramjan in Koordination mit der benachbarten 3 Weissrussischen Front unter Armeegeneral Iwan Danilowitsch Tschernjachowski erfullt werden Der zweite Schwerpunkt der sowjetischen Offensive war ein Angriff der 2 Weissrussischen Front unter dem Kommando von General Georgi Fjodorowitsch Sacharow auf die Stellungen der deutschen 4 Armee unter der Fuhrung von General der Infanterie von Tippelskirch die der Stadt Mogilew vorgelagert waren Der dritte Angriff zielte auf die Stadt Bobruisk in der das Hauptquartier der deutschen 9 Armee unter General der Infanterie Hans Jordan eingerichtet war Dieser Armee stand der nordliche Flugel der 1 Weissrussischen Front unter dem Marschall der Sowjetunion Konstantin Konstantinowitsch Rokossowski gegenuber Der sudliche Flugel von Rokossowskis Truppen befand sich hauptsachlich in der nordwestlichen Ukraine im Frontabschnitt vor der Stadt Kowel und sollte zunachst untatig bleiben In der Lucke zwischen beiden Flugeln lagen die unzuganglichen Pripjetsumpfe Die drei Angriffe wurden zeitlich gestaffelt Am 22 Juni begannen die Kampfe bei Witebsk 85 A 9 am darauffolgenden Tag wurde die deutsche 4 Armee zum ersten Mal attackiert und am 24 Juni griff die 1 Weissrussische Front im Sektor der deutschen 9 Armee an A 10 Das taktische Ziel der Offensive war die Ausfuhrung einer Zangenbewegung durch die bei Bobruisk und Witebsk angreifenden Krafte die sich bei Minsk vereinigen und grosse Teile der Heeresgruppe Mitte in einem riesigen Kessel einschliessen sollten Die Attacke bei Mogilew sollte sicherstellen dass die deutsche 4 Armee nicht zur Entlastung der 3 Panzer Armee oder der 9 Armee eingesetzt werden konnte Nach der erfolgreichen Einkreisung der deutschen Armeen sollten moglichst grosse Teile des nun ungedeckten belarussischen Hinterlands besetzt werden In der sowjetischen und russischen Militargeschichtsschreibung wird der Verlauf der Operation bis zur kompletten Sicherung des taktischen Zieles Minsk als erste Phase der weitere Verlauf bis zu ihrem Ende am 29 August 1944 als zweite Phase bezeichnet Krafteverhaltnisse Bearbeiten Es besteht in der historischen Literatur ein allgemeiner Konsens daruber dass die sowjetischen Truppen den deutschen Einheiten zahlenmassig und in Bezug auf ihre Kampfkraft deutlich uberlegen waren Wenn es jedoch um die Quantifizierung dieses Unterschiedes in Form von Zahlenangaben geht sind zwischen verschiedenen Quellen erhebliche Unterschiede feststellbar Laut offiziellen sowjetischen Quellen standen vor dem Beginn der sowjetischen Offensive 1 400 000 Soldaten der Roten Armee mit 31 000 Geschutzen Raketenwerfern und Morsern 5 200 Panzern und Sturmgeschutzen und 5 300 Flugzeugen den 1 200 000 Soldaten der Heeresgruppe Mitte mit 9 500 Geschutzen Raketenwerfern und Morsern 900 Panzern und Sturmgeschutzen sowie 1 350 Flugzeugen gegenuber 86 Wahrend die Angaben fur die sowjetischen Truppen auch von dem US amerikanischen Historiker Glantz ubernommen wurden rechnete dieser nur noch mit hochstens 850 000 deutschen Soldaten 60 was der ungefahren Ist Starke der Heeresgruppe Mitte am 1 Juni 1944 entsprach 87 Der russische Militarhistoriker Grigori Fedotowitsch Kriwoschejew beziffert die Starke aller an der Offensive beteiligten sowjetischen Fronten mit 2 331 700 Soldaten 88 A 11 Nach dem deutschen Historiker Karl Heinz Frieser wurden insgesamt 1 670 000 Soldaten der Roten Armee mit 32 718 Geschutzen Raketenwerfern und Morsern 5 818 Panzern und Sturmgeschutzen und 7 799 Flugzeugen bei der Offensive eingesetzt Ihnen gegenuber standen nominell 849 000 Soldaten der Heeresgruppe Mitte davon waren aber nur 486 493 tatsachlich im Einsatz an der Front Die deutschen Truppen waren mit 3 236 Geschutzen Raketenwerfern und Morsern 570 Panzern und Sturmgeschutzen und 602 Flugzeugen weit unterlegen 63 Die fur die deutschen Truppen von Frieser angegebenen Zahlen wurden auch von dem russischen Militarhistoriker Alexei Issajew ubernommen 89 Die strategische Reserve der Roten Armee umfasste am 1 Juni 1944 eine Panzer Armee 36 Schutzen und Kavallerie Divisionen 16 Panzer und mechanisierte Korps und 11 Artillerie Divisionen 90 Die deutsche Wehrmacht hingegen besass zu diesem Zeitpunkt keine nennenswerten strategischen Reserven Luftuberlegenheit der sowjetischen Luftstreitkrafte Bearbeiten Seit der Schlacht bei Kursk hatte sich die Zahl der an der Ostfront eingesetzten deutschen Kampfflugzeuge standig verringert Der Grund dafur war dass zur Abwehr der alliierten Landungen in Italien und der Normandie Luftwaffenverbande an diese Kriegsschauplatze verlegt worden waren Wegen der alliierten Luftuberlegenheit erlitten die deutschen Fliegerkrafte dort hohe Verluste Der Ersatz dieser Maschinen verschlang den Grossteil der neu produzierten deutschen Flugzeuge Die deutsche Flugzeugindustrie war nicht mehr in der Lage die steigenden Verluste der Luftwaffe vollstandig auszugleichen Gravierender war aber dass dabei viele erfahrene Flugzeugfuhrer fielen und ihr Ersatz nur noch mangelhaft ausgebildet war weil ihre Trainer inzwischen gefallen waren Das zwischen den deutschen und sowjetischen Luftstreitkraften bestehende Ungleichgewicht vergrosserte sich bis zum Beginn der Operation Bagration Die deutsche Luftflotte 6 unter Ritter von Greim die zur Unterstutzung der Heeresgruppe Mitte vorgesehen war hatte aufgrund von Verlusten und technischen Ausfallen die auf die mangelhafte Versorgung mit Ersatzteilen und Treibstoff zuruckzufuhren waren im Juni 1944 nur noch 61 einsatzbereite Jagdflugzeuge zur Verfugung 91 A 12 Die fur die Offensive bereitgestellte sowjetische Luftstreitkraft umfasste dagegen vier Luftarmeen mit tausenden Flugzeugen aller Art Jeder sowjetischen Angriffsfront war eine Luftarmee zugeteilt Die sowjetische Luftstreitmacht errang ab Beginn der Offensive die absolute Luftuberlegenheit 92 und behielt sie fur den Rest des Krieges Unterstutzung durch Artillerie Bearbeiten nbsp Sowjetische Batterie schwerer Haubitzen vom Typ M1931 B 4 3 Weissrussische Front Sommer 1944 Der Angriff der Roten Armee begann am Morgen des 22 Juni um 4 00 Uhr mit dem starksten Artilleriefeuer das bis dahin auf die Stellungen der Heeresgruppe Mitte niedergegangen war Dieses setzte sich aus folgenden Komponenten zusammen 15 Minuten Feuer auf deutsche Verteidigungsstellungen bis in eine Tiefe von drei Kilometern 90 Minuten Feuer auf aufgeklarte Ziele sowie bekannte Stellungen von Artillerie und schweren Waffen 20 Minuten Feuer auf die deutsche Hauptverteidigungslinie und dahinterliegende Stellungen 24 Stunden gerichtete Feuerschlage auf erkannte Einzelziele bei Anforderung durch Beobachter Die Rote Armee hatte in den geplanten Durchbruchszonen Artilleriegeschutze in einer Dichte von 178 Einheiten pro Kilometer aufgestellt Dieser massiven Feuerkraft konnten die vorher muhsam ausgehobenen deutschen Stellungen nicht standhalten Die uberlebenden deutschen Soldaten in den Durchbruchskorridoren waren danach nicht mehr in der Lage wirksamen Widerstand gegen die ohnehin zahlenmassig mehrfach uberlegenen sowjetischen Panzer und Infanterieeinheiten zu leisten Der Mangel an einsatzbereitem schweren Waffenmaterial machte die Lage der deutschen Soldaten noch aussichtsloser 93 Witebsk Orscha Operation Bearbeiten Der als Witebsk Orscha Operation bezeichnete Angriff war der starkste der drei initialen sowjetischen Vorstosse da fur die Eroberung der festen Platze Witebsk und Orscha insgesamt zwei Fronten Heeresgruppen der Roten Armee eingesetzt wurden Kesselschlacht bei Witebsk Bearbeiten nbsp Verlauf der Schlacht bei Witebsk vom 22 Juni 1944 04 00 bis zum 26 Juni 1944 22 00Nach dem Ende des vorbereitenden Artilleriebeschusses griff aus Richtung Nordwesten die 1 Baltische Front unter Armeegeneral Baghramjan mit der 6 Garde Armee und der 43 Armee die deutsche Front bei Witebsk an In Koordination dazu attackierte die 3 Weissrussische Front unter Generalleutnant Tschernjachowski mit der 39 Armee 5 Armee und der 11 Garde Armee die deutschen Stellungen bei der Stadt Witebsk aus sudostlicher Richtung Infanterieeinheiten eroffneten die Angriffe um Durchbruche in der deutschen Frontlinie zu schaffen Zunachst sturmten Schutzen zu Fuss die erste und zweite deutsche Verteidigungslinie Auf Panzern aufgesessene Soldaten in Gruppen zu jeweils 15 Soldaten fuhrten den Vorstoss auf den dritten und letzten deutschen Verteidigungsgraben 94 Durch die entstandenen Lucken in der deutschen Frontlinie stiessen Panzerverbande tief in das deutsch besetzte Hinterland vor Wahrend des Angriffs auf Witebsk wurden zwei mit schweren Panzern des Typs IS 2 ausgerustete Regimenter gegen die deutschen Truppen eingesetzt fur die es keine effektive Verteidigung mehr gab 95 Bis zum 24 Juni gelang es den sowjetischen Truppen die Einheiten des deutschen IX Armeekorps bis 30 Kilometer hinter ihre ursprunglichen Stellungen zu verdrangen da diese dort viel schlechter ausgebaut waren als in der naheren Umgebung der Stadt 5 Die deutsche Aufklarungsabteilung Fremde Heere Ost FHO unter Reinhard Gehlen hatte vor dem 22 Juni die komplette sowjetische 6 Garde Armee im Bereich der 1 Baltischen Front ubersehen wodurch die Fuhrungsebene der Heeresgruppe Mitte diesen Bereich als nicht gefahrdet ansah 96 97 Zwei Divisionen des deutschen VI Armeekorps das den sudostlich von Witebsk gelegenen Abschnitt verteidigte wurden fast vollstandig aufgerieben Am Abend des 24 Juni war die deutsche Frontlinie nordlich und sudlich von Witebsk zusammengebrochen Das aus drei Divisionen bestehende LIII Armeekorps der deutschen 3 Panzer Armee das 30 000 Soldaten umfasste und den als Magneten gedachten und gut befestigten Frontvorsprung um den festen Platz Witebsk verteidigte wurde aufgrund des schnellen sowjetischen Durchbruchs in diesem bereits am 25 Juni eingeschlossen Ortliche Gegenangriffe der Deutschen wie der von Teilen der 290 Infanterie Division ausgefuhrte Vorstoss gegen die sowjetische 6 Garde Armee blieben ohne Wirkung Aufgrund der grossen sowjetischen Ubermacht war es den nicht eingeschlossenen deutschen Verbanden des IX Armeekorps unmoglich eine westlich der Stadt gelegene Frontlinie zu halten sie wurden im Verlauf der nachsten Tage weiter nach Westen abgedrangt oder zerschlagen Die fur die Deutschen katastrophale Lage fuhrte dazu dass auch die zu einer Kampfgruppe zusammengefassten SS Polizeieinheiten die vorher zur Partisanenbekampfung eingesetzt worden waren direkt zum Einsatz gegen die angreifende Rote Armee gefuhrt wurden Kampfgruppe von Gottberg Da diese Gruppe nicht die Kampfkraft besass um sich mit regularen sowjetischen Einheiten Gefechte zu liefern blieb dieser Versuch die angeschlagene Frontlinie der deutschen 3 Panzer Armee zu verstarken ohne Wirkung 98 Die bei Witebsk eingeschlossenen deutschen Truppen standen unter massivem Druck durch die sowjetischen Angreifer Generalleutnant Hitter und General der Infanterie Gollwitzer befahlen am 25 Juni als Befehlshaber der eingeschlossenen Truppen entgegen den Weisungen Hitlers den Ausbruch aus dem festen Platz 99 Dieser Ausbruch scheiterte an der Gegenwehr der zahlenmassig weit uberlegenen sowjetischen Truppen Die Soldaten des deutschen LIII Armeekorps ergaben sich zu einem grossen Teil nach einem sowjetischen Grossangriff am 27 Juni der den Abstand zwischen dem Kessel und den noch von den Deutschen kontrollierten Gebieten auf mehr als 80 km vergrossert hatte Eine Gruppe von etwa 5 000 Soldaten der 4 Luftwaffen Felddivision begann auf eigene Faust am 26 Juni einen Ausbruchsversuch 100 Sie wurde am selben Tag gestoppt und am 27 Juni in den Waldern bei der Ortschaft Ostrowno aufgerieben 101 Im Ergebnis der Kampfe bei Witebsk entstand ein etwa 100 Kilometer breiter Korridor zwischen der deutschen 16 Armee der Heeresgruppe Nord und der deutschen 4 Armee durch den die sowjetischen Truppen der 3 Weissrussischen Front schnell in Richtung Minsk vorstiessen Die Truppen der 1 Baltischen Front begannen das Gebiet um die Stadt Polozk anzugreifen Eine Komponente der von der Stawka geplanten Zangenbewegung um die gesamte Heeresgruppe Mitte war erfolgreich verlaufen Witebsk war nach dem Ende der Kampfe fast vollstandig zerstort Von 170 000 Einwohnern die im Juni 1941 die Stadt bewohnt hatten waren im Juli 1944 nur 118 ubriggeblieben 102 Die deutsche 3 Panzer Armee hatte uber die Halfte ihrer Einheiten verloren Ihre Reste zogen sich Richtung Westen zuruck wobei sie durch die 1 Baltische Front verfolgt wurden Da die Deutschen bei der Bekampfung der Partisanen im Fruhjahr 1944 Erfolge erzielt hatten war der Ruckzugsweg fur die verbleibenden Einheiten der 3 Panzer Armee nicht versperrt 41 Die nordlich von Orscha eingesetzten Teile des deutschen VI Armeekorps unter dem General der Artillerie Georg Pfeiffer wurden der deutschen 4 Armee unterstellt Nach sowjetischen Angaben starben im Kessel von Witebsk etwa 18 000 deutsche Soldaten und 10 000 wurden gefangen genommen 103 Befreiung von Orscha Bearbeiten nbsp Sd Kfz 10 mit Nebelwerfer 42 des Werfer Regiments 51 durchquert ein Waldgebiet wahrend des Ruckzugs aus Orscha Anfang Juli 1944 Am nordlichen Rand des Verteidigungsbereiches der deutschen 4 Armee lag die Ortschaft Orscha durch die mehrere Eisenbahnlinien verliefen sowie die von den Deutschen als Rollbahn oder Autobahn bezeichnete Hauptversorgungsstrasse der Heeresgruppe Mitte die in ostlicher Richtung direkt nach Smolensk und Moskau und in westlicher Richtung direkt nach Minsk fuhrte Europastrasse 30 Da das Verkehrsnetz auf dem Gebiet von Belarus im Jahr 1944 sehr unterentwickelt war und nur wenige Strassen existierten die besser befestigt waren als gewohnliche Feldwege war die Ruckeroberung Orschas fur die angreifenden sowjetischen Truppen eine wichtige militarische Aufgabe mit der der sudliche Flugel der 3 Weissrussischen Front betraut wurde Auch der deutschen Fuhrung war die Bedeutung des Ortes bewusst weshalb er ahnlich wie Witebsk als fester Platz deklariert und stark befestigt wurde Den Angriff der sowjetischen 11 Garde Armee am 23 Juni wehrten die Deutschen zunachst ab die sowjetischen Truppen erzielten nur geringe Gelandegewinne Durch den weiter nordlich erfolgenden Vorstoss auf Witebsk gelang es jedoch den sowjetischen Einheiten in den folgenden Tagen die stark befestigten Verteidigungsbereiche zu umgehen Am 25 Juni waren die deutschen Verteidiger bereits so geschwacht dass ihre Stellungen im Verlauf des Tages durchbrochen wurden Ein deutscher Gegenangriff in der Nahe der Ortschaft Orechowsk schlug fehl Am 26 Juni waren die deutschen Truppen gezwungen sich aus dem Gebiet um Orscha vor der Ubermacht und einer drohenden Einkesselung zuruckzuziehen sodass die Ortschaft am Abend desselben Tages von sowjetischen Truppen befreit wurde Damit war die deutsche Verteidigung der wichtigen Strasse nach Minsk gescheitert Sowjetische Panzerverbande der 11 Garde Armee stiessen auf ihr schnell in Richtung der belarussischen Hauptstadt vor Die deutschen Verbande zogen sich im Laufe der folgenden Tage gemeinsam mit der ubrigen 4 Armee in Richtung Westen zuruck Das Marschtempo der auf Pferdefuhrwerke angewiesenen deutschen Verbande war wesentlich geringer als das der motorisierten sowjetischen Verbande Befreiung von Mogilew Mogilew Operation Bearbeiten nbsp Der Angriff der sowjetischen 49 Armee auf den festen Platz Mogilew Verlauf vom 23 Juni bis zum 28 Juni 1944Im mittleren Sektor des von der Heeresgruppe Mitte gehaltenen Gebietes begannen die Truppen der erst im Fruhjahr 1944 neu gebildeten 2 Weissrussischen Front ihre Angriffe gegen die Stellungen der deutschen 4 Armee am 23 Juni Die Angriffskraft der sowjetischen Truppen war wesentlich geringer als im Witebsker Gebiet da ihr Operationsplan eine Einschliessung des Zentrums der Heeresgruppe Mitte durch die im Norden und Suden vorgehenden Angriffsspitzen vorsah Bei Mogilew sollte ein vorzeitiger Ruckzug der deutschen 4 Armee verhindert werden der die Einschliessung der Heeresgruppe Mitte moglicherweise vereitelt hatte Die sowjetische 49 Armee drang bis zum Abend des 26 Juni 30 Kilometer in Richtung Mogilew vor Diese Armee war zuvor durch die Verkurzung ihres Frontsektors verstarkt worden In der Nacht vom 26 zum 27 Juni errichteten sowjetische Pioniere nordlich von Mogilew Pontonbrucken uber den Dnepr die eine einfache Uberquerung des Flusses ermoglichten Adolf Hitler erteilte daraufhin den Befehl dass die 12 Infanterie Division die zur Festung erklarte Stadt bis zum letzten Mann zu verteidigen hatte um den Vormarsch der sowjetischen 49 Armee zu verzogern Alle anderen Teile der deutschen 4 Armee zogen sich weiter Richtung Minsk zuruck sodass diese Division praktisch geopfert wurde Die sowjetischen Truppen schlossen Mogilew am 27 Juni ein Nach erbitterten Kampfen wurde der feste Platz am 28 Juni zuruckerobert Der Befehlshaber der 12 Infanterie Division Generalleutnant Bamler und der Stadtkommandant Generalmajor Gottfried von Erdmannsdorff liessen den Kampf einstellen nachdem die Mehrheit der deutschen Soldaten bei der Verteidigung der Stadt gefallen war Mehr als 2000 Uberlebende gerieten in sowjetische Gefangenschaft 104 Versprengte deutsche Soldaten leisteten noch uber mehrere Wochen Widerstand und kampften sich teilweise zu ihren Linien zuruck Die Ruckzugsbewegung der deutschen 4 Armee lief nur langsam ab da der Weg durch ein weites unzugangliches Waldgebiet fuhrte das ausserdem zum grossten Teil von Partisanenverbanden kontrolliert wurde Die einzige fur den Ruckzug verfugbare jedoch unbefestigte Strasse Mogilew Beresino Minsk war mit Fahrzeugen aller Art verstopft Viele Zivilisten die mit den Deutschen kooperiert hatten flohen aus Furcht vor Lynchjustiz zusammen mit den deutschen Soldaten Der durch das OKH verursachte Mangel an Kraftfahrzeugen bei den deutschen Verbanden rachte sich jetzt Zusatzlich wurden die Kolonnen durch sowjetische Schlachtflugzeuge vom Typ Iljuschin Il 2 angegriffen was am 28 Juni zu einem allgemeinen Chaos und zum Tod der drei Korps Kommandeure Georg Pfeiffer Robert Martinek und Otto Schunemann innerhalb weniger Stunden fuhrte 105 Der massenhafte Einsatz sowjetischer Schlachtflieger war fur die deutschen Truppen neu und fuhrte zur Zerstorung der Artillerie bzw ihrer Zugfahrzeuge die bis dahin die letzte effiziente Verteidigungsmoglichkeit gegen die Angriffe der Roten Armee gewesen war 53 Generell erlitten die deutschen Truppen auch in diesem Sektor hohe Verluste Laut Kurt von Tippelskirch dem Befehlshaber der deutschen 4 Armee gelang es nur der Halfte seiner Soldaten sich uber den Fluss Dnepr zuruckzuziehen 97 Kessel von Bobruisk Bobruisker Operation Bearbeiten nbsp Skizze der Anfangsphase der Kesselschlacht von Bobruisk Verlauf vom 24 Juni 1944 04 00 bis zum 27 Juni 1944 21 00In dem sudlichen von der deutschen 9 Armee gehaltenen Frontabschnitt begann der Angriff der 1 Weissrussischen Front unter Marschall Rokossowski am 24 Juni Auch dort wurde der Angriff durch heftiges Artilleriefeuer sowie durch Schlachtflugzeuge der sowjetischen 16 Luftarmee unterstutzt Gemass Rokossowskis Plan griffen seine Truppen nordlich von Rogatschew und sudlich von Paritschi an Am Abend des Tages gelang es den Angreifern der sowjetischen 65 Armee unter Generalleutnant Batow die Front des deutschen XXXV Armeekorps bei Paritschi zu durchbrechen Der Befehlshaber der deutschen 9 Armee beging den Fehler die 20 Panzer Division die die einzige Einheit mit Chancen eine Abwehr einer Angriffsspitze war auf beide Schwerpunkte aufzuteilen Durch diese Schwachung der Verteidigung waren beide Angriffe der 1 Weissrussischen Front erfolgreich Die schnellen sowjetischen motorisierten Verbande im Suden stiessen nach dem Durchbruch in Richtung Bobruisk und von dort nach Osipowitschy vor Die langsameren Infanterieeinheiten drehten nach Norden ein und begannen mit den aus Richtung Rogatschew angreifenden Teilen das Gros der deutschen 9 Armee einzuschliessen Aufgrund zweier gegensatzlicher Befehle die zum einen das Halten der Stadt Bobruisk zum anderen den Ruckzug aus der Stadt anordneten herrschte auf deutscher Seite grosses Chaos Der Kommandeur der 134 Infanterie Division Generalleutnant Ernst Philipp beging aus Verzweiflung Selbstmord 106 Die Verwundetenzahlen der deutschen Truppen stiegen schnell sodass schliesslich keine Blutkonserven mehr zur Verfugung standen Nach einem Bericht eines sowjetischen Soldaten nutzten Arzte bei der deutschen 36 Infanterie Division am 26 Juni bei der Ortschaft Paritschi sudostlich von Bobruisk das Blut aufgegriffener belarussischer Kinder um ihre Verwundeten mit Bluttransfusionen zu versorgen Die Grube mit den verscharrten teilweise noch lebenden Kindern wurde einen Tag spater durch die Soldaten der Roten Armee geoffnet 107 Im Gegensatz zu den in Witebsk stationierten Einheiten wurde den Truppen der deutschen 9 Armee mit Ausnahme der 383 Infanterie Division schliesslich doch ein Ruckzug nach Nordwesten in Richtung Minsk genehmigt Grosse Teile der relativ unbeweglichen Einheiten mussten dabei den Weg uber Bobruisk nehmen Aufgrund der guten Motorisierung der sowjetischen Truppen uberholten diese die sich zuruckziehenden deutschen Einheiten und bildeten am 27 Juni gegen 16 00 Uhr einen Kessel um grosse Teile der deutschen 9 Armee Dabei wurden etwa 70 000 Soldaten eingeschlossen unter denen sich auch viele Unterstutzungskrafte befanden Die Truppen in diesem Kessel wurden von sowjetischer Artillerie zusammengeschossen 108 nbsp Zerstorte Panzer IV der 20 Panzer Division bei Bobruisk 28 oder 29 Juni 1944 Ausserhalb des sowjetischen Einschliessungrings waren keine deutschen Einheiten in der Nahe die die Umklammerung hatten aufheben konnen Der Kessel wurde am Tag darauf in zwei Teile gespalten die jeweils am westlichen und ostlichen Ufer der Beresina lagen Die Soldaten im kleineren Kessel am Ostufer ergaben sich am 28 Juni gegen 13 00 Uhr Der Kommandeur des deutschen XXXV Armeekorps Generalleutnant von Lutzow autorisierte selbststandige Ausbruchsversuche aus dem Kessel am westlichen Ufer Mit den verbliebenen Panzern der 20 Panzer Division an der Spitze durchbrachen etwa 15 000 109 bis 30 000 110 deutsche Soldaten den Einschliessungsring wobei sie in Sprechchoren Wir wollen in die Heimat riefen und gemeinsam das Lied Oh Deutschland hoch in Ehren anstimmten 111 Sie kampften sich zunachst in nordlicher Richtung entlang der Beresina an dem gerade von der Roten Armee besetzten Osipowitschy vorbei und spater nach Nordwesten auf die aus Richtung Marina Gorka entgegenkommende 12 Panzer Division zu die zu den ersten Verstarkungen gehorte die bei der Heeresgruppe Mitte nach dem Beginn der sowjetischen Offensive eingetroffen waren Der grossere Teil der deutschen Soldaten konnte nicht aus dem Kessel vom Bobruisk fliehen Die Kampfe im Ausbruchskorridor fuhrten zu hohen Verlusten auf sowjetischer und deutscher Seite Viele Infanteristen konnten nicht mit dem Tempo der Angriffsspitzen mithalten und waren auf sich gestellt 111 Unter den deutschen Soldaten brach Panik aus viele versuchten sogar den Fluss Beresina durchschwimmend den sowjetischen Einheiten zu entkommen 112 113 Der ehemalige Wehrmachtsoldat Heinz Fiedler der der 134 Infanterie Division angehorte berichtete Also wir waren eingeschlossen und die die vorne waren die schrien Pak und Flak nach vorne und die von hinten Wir haben keinen Sprit Wir haben keine Munition mehr Und so ging das immerwahrend Es war alles Scheisse Dokumentation Hitlers Krieg im Osten Teil 4 Die Vergeltung BBC und NDR 1996 Wie katastrophal die deutschen Verluste waren beschrieb der sowjetische Journalist Grossman 114 Men are walking over German corpses Corpses hundreds and thousands of them pave the road lie in ditches under the pines in the green barley In some places vehicles have to drive over the corpses so densely they lie upon the ground A cauldron of death was boiling here where the revenge was carried out Die Manner laufen uber die Leichname deutscher Soldaten Leichen hunderte und tausende bedecken die Strasse liegen in Graben unter den Kiefern auf den noch grunen Getreidefeldern An einigen Stellen mussen Fahrzeuge uber die Korper fahren weil sie so dicht auf dem Boden liegen Ein Kessel des Todes kochte an diesem Ort an dem Rache fur den deutschen Uberfall auf die Sowjetunion genommen wurde Die in Bobruisk eingeschlossene 383 Infanterie Division verteidigte den festen Platz Die Reste der Division unter dem Befehl des Platzkommandanten Generalleutnant Edmund Hoffmeister ergaben sich am 29 Juni Tausende deutscher Soldaten gingen in sowjetische Gefangenschaft oder wurden an Ort und Stelle umgebracht 112 Dieses Schicksal ereilte beispielsweise viele der in Bobruisk verbliebenen schwer verwundeten Deutschen 115 Am 29 besetzten die Russen das Lazarett und filzten uns sogleich grundlich Etwa eine Stunde spater erschienen wieder Russen diesmal in olverschmierten Uniformen Systematisch gingen sie von Bett zu Bett richteten ihre Maschinenpistolen auf die Verwundeten und schossen ihre Magazine leer Mit den Toten lag ich noch drei Tage in diesem Lazarett ohne jegliche Versorgung und Verpflegung Plotzlich erschien ein russischer Zivilarzt Der Arzt sorgte dafur dass die Uberlebenden aus den Raumen heraus in ein ehemaliges Wehrmachtserholungsheim gefahren wurden nicht namentlich genannter Angehoriger des IR 58 der 6 Infanterie Division Sowjetische Hilfswillige kurz Hiwis und Zivilisten bei denen eine Kollaboration mit den Deutschen nachweisbar war hatten keine Gnade von den Soldaten der Roten Armee zu erwarten sie wurden nach ihrer Gefangennahme misshandelt und haufig getotet 116 117 Nach Angaben der sowjetischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti wurden im Kessel von Bobrujsk 16 000 deutsche Soldaten getotet und 18 000 gerieten in Gefangenschaft 118 Die toten deutschen Soldaten wurden nach dem Ende der Kampfe anonym in Sammelgrabern beerdigt 119 Die Stadt Bobruisk wurde wahrend der Kampfe fast vollstandig zerstort Nach der Ruckeroberung lebten in der Stadt kaum mehr als 28 000 Menschen die meisten waren obdachlos Die Mehrzahl der geflohenen Einwohner kehrte erst 1945 zuruck Die Truppen der 1 Weissrussischen Front stiessen nach ihrem Erfolg durch einen breiten Korridor uber Osipowitschy und Marina Gorka auf Minsk und in westlicher Richtung parallel zum Fluss Prypjat auf Sluzk und Baranowitschi vor Die Rote Armee begann einen Ring um die noch intakte deutsche 4 Armee die sich noch weiter ostlich gegen die 2 Weissrussische Front verteidigte zu schliessen sowie um die sich zuruckziehenden nordlich von Bobruisk stehenden Reste der deutschen 9 Armee Ruckeroberung von Minsk Minsker Operation Bearbeiten nbsp Verlauf der Kesselschlacht bei Minsk und Endphase der Kesselschlacht von Bobruisk vom 29 Juni 1944 22 00 Uhr bis zum 3 Juli 1944 22 00 UhrDie bis dahin erzielten Erfolge der Roten Armee und die daraus resultierenden Meldungen machten dem deutschen OKW die Dimension der bisher erlittenen Niederlage deutlich erst am 26 Juni wurde die Lage in ihrem vollen Ausmass wahrgenommen Sofort wurden alle verfugbaren Reserven die vorher in Richtung der Heeresgruppe Nordukraine verlegt worden waren oder sich zur Auffrischung im Reichsgebiet befanden in Richtung der Heeresgruppe Mitte in Marsch gesetzt Dazu gehorten neben diversen Infanterieeinheiten die bereits erwahnte 12 Panzer Division die 5 Panzer Division 48 und die 4 Panzer Division 75 Insgesamt wurden bis zum 29 August 1944 acht Panzer Divisionen als Verstarkung zur Heeresgruppe Mitte verlegt 120 Personelle Konsequenzen bezuglich der Besetzung von Fuhrungspositionen der Heeresgruppe folgten Der Oberbefehlshaber der deutschen 9 Armee General Jordan wurde wegen zu zogerlichem Einsatz der 20 Panzer Division abgelost und durch General von Vormann ersetzt Busch wurde als Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Mitte allein fur die Lage der Heeresgruppe verantwortlich gemacht und am Abend des 28 Juni entlassen Sein Nachfolger wurde Generalfeldmarschall Model 121 Wie Busch stand auch Model bedingungslos auf der Seite Adolf Hitlers 122 genoss jedoch bei diesem im Gegensatz zu seinem Vorganger hohes Ansehen 123 Model hatte ausserdem den Vorteil dass er das Kommando uber die Heeresgruppe Nordukraine behielt und somit ohne Antrage den Transfer von Verstarkungen einleiten konnte Durch diese Umgruppierungen wurden die enormen Probleme mit denen die Heeresgruppe Mitte konfrontiert war zunachst nicht gelost Deren Front war am Abend des Tages auf einer Breite von etwa 300 Kilometern durchbrochen oder aufgrund der dramatischen Umstande aufgegeben worden Generalfeldmarschall Model wollte die bedrohliche Situation durch die Errichtung einer neuen deutschen Front mit den zur Verfugung stehenden begrenzten Kraften entscharfen Gleichzeitig wollte er die Umfassung der 4 und der 9 Armee durch die 1 Weissrussische Front und 3 Weissrussische Front verhindern Bildung des Kessels von Minsk Bearbeiten nbsp Panzer IV der 5 Panzer Division Anfang Juli 1944 nbsp Der Marschall der Panzertruppen Rotmistrow bei der Erteilung von Anweisungen Borissow 1 Juli 1944 nbsp Einwohner von Minsk retten Habseligkeiten aus ihren brennenden Hausern 3 Juli 1944 Bereits wahrend der Endphase der Kesselschlachten von Witebsk und Bobruisk waren motorisierte und gepanzerte Angriffspitzen der beteiligten sowjetischen Fronten in westlicher Richtung auf die belarussische Hauptstadt Minsk vorgestossen Den nordlichen Flugel des sowjetischen Angriffs bildete die unter dem Befehl des Marschalls der Panzertruppen Pawel Alexejewitsch Rotmistrow stehenden 5 Garde Panzer Armee den sudlichen das 1 Garde Panzer Korps der 1 Weissrussischen Front 124 Kampfe um Borissow Bearbeiten Um den nordlichen hauptsachlich von der 5 Garde Panzer Armee getragenen sowjetischen Vorstoss zu stoppen sollte die ad hoc gebildete Kampfgruppe von Saucken die die bereits stark angeschlagene Kampfgruppe von Gottberg verstarkte mit der deutschen 5 Panzer Division den Ubergang uber den Fluss Beresina bei Borissow nordostlich von Minsk sichern Die letzten am 28 Juni in Borissow per Eisenbahntransport eingetroffenen Teile der Division kampften bereits wahrend des Ausladens gegen durchgebrochene sowjetische Panzer 48 Es kam zu Kompetenzstreitigkeiten weil SS Gruppenfuhrer Curt von Gottberg eine Unterstellung seiner Polizeieinheiten unter den Befehl der 5 Panzer Division ablehnte 125 Dennoch waren es vor allem die Vorausabteilungen der 5 Panzer Division die eine schnelle Einnahme von Borissow durch die sowjetischen Truppen verhinderten Marschall Rotmistrow liess daraufhin seine Panzer rucksichtslos gegen den von den Deutschen gebildeten Bruckenkopf von Borissow anrennen sodass sich vor allem am 30 Juni Nahkampfe kurz vor und in der Stadt abspielten die zu hohen sowjetischen Verlusten fuhrten Die Deutschen zogen sich am Abend des 30 Juni aus Borissow auf das Westufer der Beresina zuruck 126 Teile der SS Polizeieinheiten ermordeten wahrend des Abzuges Zivilisten die zusammen mit den Deutschen nach Westen fliehen wollten 127 Die Position bei Borissow wurde fur die Deutschen unhaltbar als die verbliebene Masse der 5 Garde Panzer Armee den Fluss am 1 Juli nordlich der Stadt uberschritten hatte und auf den Verkehrsknotenpunkt Molodetschno vorstiess der sich bereits westlich von Minsk befand Die Kampfgruppe von Saucken musste dieser Bewegung folgen um eine Uberdehnung der eigenen Front zu vermeiden Das offnete den direkten Weg nach Minsk fur die sowjetischen Truppen und sperrte den nordlichen Ruckzugsweg fur die 4 deutsche Armee 128 Am 1 Juli uberquerte das sowjetische 2 Garde Panzer Korps die Beresina und stiess in sudwestlicher Richtung auf Minsk vor 82 Vorstoss der 1 Weissrussischen Front Bearbeiten Im sudostlichen Abschnitt verzogerte die noch weitestgehend unberuhrt gebliebene deutsche 2 Armee den Vormarsch der Roten Armee ab Sluzk Die als Verstarkung von der Heeresgruppe Nordukraine herbeigerufene deutsche 4 Panzer Division gelangte per Eisenbahntransport bis nach Baranawitschy Sie wurde dort am 30 Juni und 1 Juli ausgeladen und sofort in voneinander getrennten Abteilungen eingesetzt Ihr wichtigster Auftrag war die Verbindung zur 12 Panzer Division der Kampfgruppe Lindig und den aus dem Kessel von Bobruisk geflohenen Truppen bei der Ortschaft Stoubzy belarussisch Stoybcy wiederherzustellen Andere Teile unterstutzten die sich aus Richtung Sluzk zuruckziehenden deutschen Einheiten Im Sudosten erreichte die 1 Weissrussische Front am 2 Juli Stoubzy das von der deutschen 4 Panzer Division und der 12 Panzer Division als Ruckzugsweg offen gehalten werden sollte In und um die Stadt entbrannten heftige Kampfe zwischen der deutschen 4 Panzer Division und Einheiten der sowjetischen 65 Armee Die Deutschen behielten wahrend der folgenden Tage einen Teil der Stadt und der Umgebung in ihrer Hand Weiter nordwestlich der Ortschaft befand sich der Urwald von Naliboki der kaum erschlossen und von Partisanen besetzt war und sich deswegen nicht als Ruckzugsweg fur die Deutschen eignete Die 12 Panzer Division stellte den Anschluss an die 4 Panzer Division verspatet her da die von Osten kommenden Einheiten wegen des Ausfalls der Funkverbindungen an Stoubzy vorbeimarschierten Um die Begegnung zu ermoglichen gab die 4 Panzer Division Stoubzy am 4 Juli auf Dadurch wurde der einzige verbleibende Ruckzugsweg fur die sich noch knapp 100 km weiter ostlich befindende deutsche 4 Armee gesperrt 129 A 13 Eroberung von Minsk und Einschliessung der deutschen 4 Armee Bearbeiten Die militarische Katastrophe der Heeresgruppe Mitte war nicht mehr aufzuhalten als das 2 sowjetische Garde Panzer Korps und die 5 Garde Panzer Armee am 3 Juli Minsk einnahmen Die ebenfalls zum festen Platz erklarte Stadt wurde kaum verteidigt weil sich zwar grosse Mengen an Nachschubgutern im Ort befanden es aber keine nennenswerten Truppen mehr zur Verfugung standen um die Grossstadt zu verteidigen Tatsachlich waren bereits Tage vor der sowjetischen Ruckeroberung kaum noch deutsche Soldaten in der Stadt sodass die verbliebenen Einwohner damit begannen Lebensmittellager zu plundern 130 Minsk wurde weniger stark zerstort als andere Orte in Belarus weil die deutschen Truppen nicht mehr in der Lage waren einen Grossteil der Hauser planmassig anzuzunden oder zu sprengen Durch den geringen deutschen Widerstand hielt sich auch der sowjetische Artillerieeinsatz in Grenzen Die bis dahin noch auf dem Ostufer der Beresina befindliche deutsche 4 Armee beendete aufgrund ihrer geringen Marschgeschwindigkeit den Flussubergang erst am gleichen Tag und war daraufhin zusammen mit Teilen des XXXXI Panzer Korps der deutschen 9 Armee in einem Kessel eingeschlossen der durch die Truppen der 2 Weissrussischen Front bedrangt und eingedruckt wurde Damit erlitten die deutschen Truppen ein ahnliches Schicksal wie die Armee Napoleons knapp 132 Jahre zuvor Schlacht an der Beresina Generalfeldmarschall Model konzentrierte nach diesen Misserfolgen seine Bemuhungen ganz auf die Bildung einer Frontlinie westlich von Minsk da er nicht uber genugend Krafte verfugte um den eingeschlossenen Truppen ostlich der Stadt zu helfen Wahrend des sowjetischen Vormarsches versuchten viele belarussische Zivilisten in westlich gelegene Gebiete zu fliehen 52 Sie gerieten haufig in die Kampfe zwischen der Roten Armee und der Wehrmacht Zerschlagung der deutschen 4 Armee Bearbeiten Am 30 Juni bildete General von Tippelskirch aus einem Grossteil der zuruckflutenden Truppen seiner Armee die Gruppe Muller unter dem Kommando des stellvertretenden Fuhrers des XII Armeekorps Generalleutnant Vincenz Muller Die an Muller mundlich weitergegebene Zielvorgabe lautete Der nachste Auftrag fur die 4 Armee ist weiter zuruckgehen in allgemeiner Richtung etwa 50 bis 60 km sudlich Minsk Muller sollte versuchen nach dem Vorbild des bereits im April bei einem Flugunfall ums Leben gekommenen Generaloberst Hans Valentin Hube die ihm unterstellten Truppen die in absehbarer Zeit eingeschlossen sein wurden in einem wandernden Kessel in Richtung Westen an Minsk vorbei zu bewegen und wieder den Anschluss an die deutschen Stellungen herzustellen Bis zum 3 Juli als die deutsche 4 Armee endgultig von der Roten Armee eingeschlossen wurde verlief der Ruckzug langsam aber im Grossen und Ganzen planmassig Es fanden Feueruberfalle von Partisanen statt die sich in den Waldern westlich und sudwestlich von Mogilew aufhielten und deren Intensitat mit fortlaufender Zeit zunahm Nach der sowjetischen Ruckeroberung von Minsk verstarkte sich auch der Druck durch die regularen Truppen der 2 Weissrussischen Front die mit der Vernichtung der deutschen Armee beauftragt war Generalleutnant Muller der sich im deutschen Heer einen Namen als Steher gemacht hatte war aber immer noch der Meinung dass der Ausbruch aus der Umklammerung zu schaffen ware Es ware ja zum Lachen wenn wir diese Schweine nicht durch Sonne Mond und Sterne jagen wurden 131 Ob Muller zu diesem Zeitpunkt die aktuelle deutsche Gesamtlage vollstandig bekannt war bleibt dahingestellt Die Lage der Reste der deutschen 4 Armee dramatisierte sich in den folgenden Tagen nahezu stundlich Die Rander des Kessels der sich in einem unubersichtlichen Gebiet mit vielen Waldstucken befand zerfaserten immer mehr Deutsche Einheiten die vor angreifenden sowjetischen Truppen in Waldstucken Deckung suchten verloren den Kontakt zum Rest der Armee und waren plotzlich auf sich gestellt Die Angriffsspitzen der Deutschen die einen Weg nach Westen bahnen sollten kamen immer schwerer voran Ein zusatzliches Hindernis war die Tatsache dass keine Karten des Gebietes um Minsk zur Verfugung standen nach denen sich die Deutschen hatten orientieren konnen Die kummerlichen Reste der deutschen Luftwaffe versuchten zumindest ansatzweise die eingeschlossenen Truppen mit Nahrung und Munition zu versorgen Der Grossteil dieser wenigen per Fallschirm abgeworfenen Versorgungsguter deren Menge sowieso nicht ausgereicht hatte landete jedoch beim Gegner Am 3 Juli vereinigten sich die Kampfgruppe Muller und das ebenfalls bereits abgeschnittene XXVII Armeekorps unter General der Infanterie Paul Volckers in der Nahe von Minsk Beide Generale kamen uberein ihre Verbande aufzulosen und den Durchbruch auf eigene Faust anzuordnen 132 Am 5 Juli hatte die Gruppe Muller zum letzten Mal Funkkontakt mit dem Oberkommando der 4 Armee Muller forderte dabei von Tippelskirch auf wenigstens den Abwurf genauer Landkarten uber dem Kessel zu organisieren erhielt aber keine Antwort mehr 133 134 Am selben Tag brach auch die Versorgung aus der Luft ab bei Smilawitschy belarussisch Smilavichy sudostwarts Minsk wurden die letzten Versorgungspakete abgeworfen Die deutschen Feldflugplatze wurde aufgrund des raschen sowjetischen Vordringens weiter nach Westen verlegt 135 A 14 Am 6 Juli blockierten die sowjetische 49 und 33 Armee die Ruckzugsstrasse Beresino Minsk und schnitten die an der Spitze der abgeschnittenen Teile der deutschen 4 Armee stehende 110 Infanterie Division vom Rest des Verbandes ab Der Treibstoff und die Munition der deutschen Einheiten gingen zur Neige Verwundete konnten nicht mehr medizinisch versorgt werden Trotz der verzweifelten Lage kampften die deutschen Soldaten aus Furcht vor sowjetischer Gefangenschaft weiter Ausbruchsversuche und Kapitulation Bearbeiten Generalleutnant Muller schatzte die Lage als hoffnungslos ein und schlug in der am 6 136 oder 7 Juli sudlich von Smolewitschy 137 stattfindenden Stabsbesprechung des XXVII Armeekorps vor Schluss zu machen und den Kampf einzustellen 134 A 15 Sein Vorschlag wurde von den meisten der ihm unterstellten Kommandeure abgelehnt die zu ihren Einheiten gingen und von nun an auf eigene Faust versuchten doch noch nach Westen durchzustossen Befehle zum Durchschlagen in kleinen Gruppen wurden ausgegeben und alle verbliebenen schweren deutschen Waffen gesprengt 136 Die 57 Infanterie Division die noch eine Starke von ungefahr 5000 deutschen Soldaten hatte versuchte unter dem Befehl von Generalleutnant Adolf Trowitz bei der Ortschaft Michanowitschi den sowjetischen Einschliessungsring zu sprengen scheiterte aber Ahnliche Versuche kleinerer Gruppen folgten hatten aber immer dasselbe Ergebnis Muller beschloss in der Zwischenzeit nachdem er Gedanken an einen Selbstmord verworfen hatte sich auf eigene Faust zu den sowjetischen Gegnern zu begeben und zu kapitulieren da sein Stab inzwischen versprengt war und keine Kommunikationsmoglichkeiten mehr bestanden Am Morgen des 8 Juli ging Muller in Begleitung eines weiteren Offiziers und eines Hornisten in Richtung schiessender sowjetischer Artillerie und liess sich von der Sicherung des dazugehorenden Stabes gefangen nehmen Er wurde sofort zu einem sowjetischen Oberst gefuhrt dem er erklarte dass er den Befehl zur Einstellung des Kampfes geben wolle jedoch keine Mittel mehr habe um diesen zu kommunizieren Er diktierte daraufhin einen Befehl der neben der Aufforderung zur Kampfeinstellung auch Zusagen der sowjetischen Fuhrung uber die korrekte Behandlung der Gefangenen enthielt Der Befehl wurde in den folgenden Tagen in Form von Flugblattern mit Kleinflugzeugen uber dem Gebiet des Restkessels abgeworfen und durch Propagandaeinheiten denen auch Lew Kopelew angehorte uber Lautsprecher bekannt gegeben 138 Da Generalleutnant Muller keine Befehlsgewalt mehr uber einen Grossteil seiner Streitkrafte hatte und die Flugblatter bei Weitem nicht alle deutschen Soldaten erreichten ging deren verzweifelter Kampf zunachst an diesem Tag bis zum 11 Juli in einer halbwegs organisierten Form weiter bis sich die letzte grossere zusammenhangende Formation in Bataillonsstarke ergab 139 Nach sowjetischen Angaben starben im Kessel von Minsk etwa 70 000 deutsche Soldaten und rund 35 000 wurden gefangen genommen 140 Gefangennahme der deutschen Soldaten Bearbeiten Ein grosserer Teil der eingekesselten deutschen Soldaten ging nach dem Bekanntwerden der Kapitulation in Gefangenschaft wie aus den Memoiren Lew Kopelews zu entnehmen ist 141 Ein paar Tage zogen wir uber Strassen und Dorfer hielten an richteten unsere Lautsprecher auf den Wald und forderten die deutschen Soldaten auf sich in Gefangenschaft zu begeben Sie kamen einzeln oder in kleinen Gruppen und wir schickten sie ohne Bewachung nach hinten mit einem Zettel so und so viele Uberlaufer auf dem Weg zum Sammelpunkt Spater erfuhren wir dass sich ihnen unterwegs meist noch andere anschlossen am Sammelpunkt korrigierten sie unseren Zettel manchmal hatte sich die Zahl verdoppelt Nicht immer verliefen diese Aktionen so reibungslos versprengte deutsche Einheiten in Kompanie oder Zugstarke versuchten sich nach Westen durchzuschlagen leisteten weiterhin Widerstand und griffen mehrfach die Propagandaeinheit Kopelews an Die deutschen Soldaten handelten so weil ihnen der Aufruf Mullers zur Kapitulation einfach noch nicht bekannt gemacht worden war oder weil sie sich nicht in sowjetische Gefangenschaft begeben wollten Besonders SS Soldaten wehrten sich heftig Um diese deutschen Ruckkampfer zu stellen zog die Rote Armee in grossem Massstab ehemalige Partisanen heran wie aus der Geschichte der Bielski Partisanen hervorgeht 142 Begleitet von mehreren Stabsoffizieren ritt ein sowjetischer General an der Spitze der Versammlung der Partisanen Er blieb auf seinem Pferd sitzen wahrend er sprach Die sowjetische Armee hat eine grosse deutsche Streitmacht bei Minsk eingeschlossen rief er Wir sind sicher dass sie versuchen wird in kleinen Gruppen aus unserer Falle auszubrechen und sich nach Westen zu den Waldern hin durchzuschlagen Unsere Pflicht Genossen und Mitpartisanen ist es die Deutschen daran zu hindern die Walder zu erreichen Ich baue darauf dass ihr diese Mission mit Feuereifer erfullen werdet Die Partisanen wurden in Verteidigungstruppen eingeteilt und entlang dem Ostrand des Nalibocki Waldes postiert Einige Tage spater bemerkten einige judische Kampfer die ersten deutschen Soldaten die auf die sicheren Walder zuhielten Die Juden eroffneten sofort das Feuer Einer der deutschen Soldaten hatte genug Ich will keinen Krieg rief er verzweifelt und wollte sich ergeben Ich will leben Aber er durfte nicht kapitulieren Sein kommandierender Offizier hob seine Waffe und erschoss ihn Dann richtete er sich selbst Die ubrigen Soldaten des deutschen Trupps wurden in dem oben beschriebenen Fall gefangen genommen Derartige Szenen sollten sich in den folgenden letzten Monaten des Krieges noch haufig wiederholen Fanatische Vorgesetzte verursachten durch ihr blindes Durchhalten oft zusatzliche Todesopfer unter den deutschen Soldaten In der Geschichte der Bielski Partisanen wird auch erwahnt dass die deutschen Soldaten die den Partisanen in die Hande fielen zumeist erschossen und unter Umstanden misshandelt wurden Im Falle der Bielski Partisanen nahmen die dieser Gruppe angehorenden uberlebenden Juden nun Rache fur die Grausamkeiten die an ihnen wahrend der vergangenen drei Jahre durch die Deutschen begangen worden waren 143 Nach wenigen Tagen bedeckten Tausende von Leichen deutscher Soldaten den Rand des Nalibocki Waldes Das Vorgehen der belarussischen Partisanen muss im Kontext zu den von den Deutschen betriebenen Zwangsverschleppungen von Arbeitskraften der von ihnen angewandten Taktik der verbrannten Erde und dem zu diesem Zeitpunkt immer noch stattfindenden Holocaust gesehen werden Unabhangig von den ausseren Umstanden handelt es sich bei der Erschiessung oder Misshandlung von Kriegsgefangenen um ein Kriegsverbrechen und einen Verstoss gegen die Haager Landkriegsordnung Lew Kopelew aus dessen Memoiren hier zitiert wurde verbrachte spater acht Jahre im sowjetischen Gulag nachdem er gegen die von der Roten Armee einige Monate spater in Ostpreussen begangenen Graueltaten protestiert hatte Es gelang trotz der Verfolgung durch Partisanen und die Rote Armee noch bis in den August hinein vereinzelten Soldaten der deutschen 4 Armee sich bis zu den von der Wehrmacht gehaltenen Linien durchzuschlagen die sich zu diesem Zeitpunkt schon in der Nahe der ostpreussischen Grenze befanden 133 Weiteres sowjetisches Vordringen Bearbeiten nbsp Lage der Kampfzonen wahrend der Polozker Operation in der Umgebung der Ortschaften Baranowitschi und Molodetschno sowie um VilniusNach dem Einschluss der deutschen 4 Armee stellte sich die Lage der ubrigen Teile der Heeresgruppe Mitte wie folgt dar Am nordlichen Rand des Zustandigkeitsbereiches befand sich isoliert der Rest der 3 Panzer Armee der von der Heeresgruppe Nord durch eine etwa 60 km breite Lucke getrennt war Durch diese Lucke stiessen Teile der sowjetischen 1 Baltischen Front weiter nach Westen vor Auf der sudlichen Seite war die deutsche 2 Armee damit beschaftigt ihren in den Pripjetsumpfen gelegenen Frontabschnitt nach Westen hin aufzurollen und die Verteidigungsaufgaben der stark angeschlagenen deutschen 9 Armee zu ubernehmen Deren Reste wurden dazu dieser Armee unterstellt Im mittleren Abschnitt des Zustandigkeitsbereiches der Heeresgruppe Mitte befand sich uberhaupt keine zusammenhangende Front mehr Die 5 und 12 Panzer Division die ursprunglich dafur vorgesehen waren die deutschen Verteidigungslinien ostlich Minsk zu verstarken ubernahmen die Hauptlast der deutschen Verteidigungsbemuhungen in diesem Bereich Dazu war das waldreiche und schwer zugangliche Gelande westlich Minsk gunstig Die beiden Hauptrouten in Richtung Westen verliefen uber die Ortschaften Molodetschno und Baranawitschy alle anderen Wege waren fur motorisierte und gepanzerte Verbande ungeeignet da das Kampfgebiet sehr stark bewaldet war Man konzentrierte sich auf deutscher Seite darauf diese beiden Ortschaften solange wie moglich zu halten In der verbleibenden Zeit wurden immer mehr Einheiten aus anderen Frontabschnitten in den Bereich der Heeresgruppe Mitte verlegt 144 145 Generalfeldmarschall Model konnte den ihm ubertragenen Abschnitt mit den wenigen verbleibenden Kraften nicht durchgangig und starr verteidigen Stattdessen wurden die verbleibenden Panzerdivisionen zu ortlichen Gegenangriffen auf die Angriffsspitzen der Roten Armee verwendet sodass sich deren Vormarsch soweit verzogerte dass ruckwartige deutsche Truppen Verteidigungsstellungen errichten konnten War ein kurzer Gegenstoss der deutschen Truppen erfolgt losten sich diese bald darauf wieder vom Gegner um sich den erwarteten Gegenschlagen der Roten Armee mit schwerer Artillerie und Schlachtflugzeugen zu entziehen 146 Aufgrund der mehrfachen Uberlegenheit der Roten Armee hatte die Wehrmacht aber keine ernsthafte Chance den sowjetischen Vormarsch zum Stehen zu bringen Dies hatte nur durch den Einsatz ganzer Armeen geschehen konnen Um Krafte dieser Grossenordnung zur Verfugung zu stellen hatte der Generalstabschef Kurt Zeitzler bereits am 30 Juni vorgeschlagen die Heeresgruppe Nord aus ihren Stellungen nach Suden hin zu verlegen und dort eine neue Abwehrstellung zu errichten Dieser Plan wurde von Hitler mit Verweis auf das verbundete Finnland abgelehnt und Zeitzler trat umgehend von seinem Posten als Generalstabschef zuruck 147 Gliederung der Heeresgruppe Mitte Bearbeiten Die folgende Gliederung gibt eine Ubersicht uber die der Heeresgruppe Mitte zur Verfugung stehenden Einheiten die auf deutscher Seite die Hauptlast der Kampfe bis zum Ende der sowjetischen Offensive am 29 August 1944 trugen Viele Einheiten waren ad hoc zusammengestellte Gebilde Kampfgruppen Sperrgruppen Divisionsgruppen und Korps Abteilungen oder hastig formierte Volksgrenadier Divisionen um die immensen deutschen Verluste aus der ersten Phase der sowjetischen Offensive zu ersetzen Gliederung der Heeresgruppe Mitte nach der Zerschlagung der deutschen 4 Armee Stand 19 Juli 1944 148 nbsp Heeresgruppe Mitte Oberbefehlshaber Generalfeldmarschall Walter Model Chef des Stabes Generalleutnant Hans Krebs nbsp 2 Armee Oberbefehlshaber Generaloberst Walter Weiss Chef des Stabes Generalmajor Henning von Tresckow nbsp II Kgl ung Reservekorps Generalmajor Jeno Bor 5 Kgl ung Reservedivision Generalmajor Laszlo Janos Szabo 23 Kgl ung Reservedivision Generalmajor Gusztav Deseo 1 Kgl ung Reservedivision Husaren Generalleutnant Antal Vattay 5 SS Panzer Division Wiking Obergruppenfuhrer Herbert Gille nbsp VIII Armeekorps General der Infanterie Gustav Hohne 211 Infanterie Division Generalleutnant Johann Heinrich Eckard 5 Jager Division Generalleutnant Hellmuth Thumm 168 Infanterie Division Generalleutnant Werner Schmidt Hammer 12 Kgl ung Reservedivision Generalmajor Bela Nemoth nbsp XX Armeekorps General der Artillerie Rudolf Freiherr von Roman 203 Sicherungs Division Generalleutnant Leo Pilz Generalleutnant Max Horn Korps Abteilung E Generalleutnant Maximilian Felzmann 3 Kavalleriebrigade mit der Fuhrung beauftragt Oberstleutnant Georg Freiherr von Boeselager Divisionsgruppe 233 nbsp XXIII Armeekorps General der Pioniere Otto Tiemann 102 Infanterie Division Generalleutnant Werner von Bercken 292 Infanterie Division Generalleutnant Richard John 7 Infanterie Division Generalleutnant Fritz Georg von Rappard 541 Volksgrenadier Division Oberst Wolf Hagemann Kampfgruppe Reichert drei Regimentsgruppen nbsp Kavalleriekorps Harteneck Generalleutnant Gustav Harteneck 4 Panzer Division Generalmajor Clemens Betzel 4 Kavalleriebrigade Generalmajor Rudolf Holste 129 Infanterie Division Generalmajor Heribert von Larisch Infanterieregiment 509 Regimentsgruppe 477 Feldkommandantur 399 Pinsk nbsp LV Armeekorps General der Infanterie Friedrich Herrlein 28 Jager Division Generalleutnant Gustav Heisterman von Ziehlberg 367 Infanterie Division Generalleutnant Hermann Haehnle 12 Panzer Division Generalleutnant Erpo Freiherr von Bodenhausen Reste 20 Panzer Division nbsp 4 Armee Oberbefehlshaber General der Infanterie Friedrich Hossbach Chef des Stabes Oberst im Generalstab Erich Dethleffsen nbsp XXXIX Panzerkorps General der Panzertruppe Dietrich von Saucken 5 Panzer Division Generalleutnant Karl Decker 170 Infanterie Division Generalmajor Siegfried Hass 221 Sicherungs Division Generalleutnant Bogislav von Schwerin 131 Infanterie Division Generalmajor Friedrich Weber 7 Panzer Division Generalleutnant Karl Mauss nbsp VI Armeekorps vorher Sperrgruppe Weidling General der Artillerie Helmuth Weidling 50 Infanterie Division Generalmajor Friedrich Hohn 14 Panzergrenadier Division Generalleutnant Hermann Florke nbsp Kampfgruppe von Gottberg SS Obergruppenfuhrer Curt von Gottberg SS Polizeischutzen Regiment 2 SS Obersturmbannfuhrer Gunther Anhalt SS Polizeischutzen Regiment 4 SS Oberfuhrer Otto Reich SS Polizeischutzen Regiment 17SS Polizeischutzen Regiment 22SS Polizeischutzen Regiment 31 SS Standartenfuhrer und Oberst der Schutzpolizei Heinrich Hannibal SS Polizeischutzen Regiment 34 I Bataillon SS Polizeischutzen Regiment 36 II Bataillon SS Polizeischutzen Regiment 27Jagd Kommando Bickelschwere Artillerieabteilung 861Panzer Aufklarungs Abteilung 12Panzer Aufklarungs Abteilung 20Reserve3 SS Panzer Division Totenkopf SS Oberfuhrer Hellmuth Becker 149 19 Panzer Division Generalleutnant Hans Kallner 390 Sicherungs Division z B V nbsp 9 Armee Oberbefehlshaber General der Panzertruppe Nikolaus von Vormann Chef des Stabes Generalmajor Helmut Staedtke ohne untergeordnete Einheiten nbsp 3 Panzerarmee Oberbefehlshaber Generaloberst Georg Hans Reinhardt Chef des Stabes Generalmajor Otto Heidkamper nbsp XXVI Armeekorps General der Infanterie Anton Grasser 6 Panzer Division Generalleutnant Rudolf Freiherr von Waldenfels Korps Abteilung D Generalleutnant Bernard Pamberg 52 Sicherungs Division Generalleutnant Albert Newiger 196 Infanterie Division Generalmajor Friedrich von Unger Kampfgruppe Tolsdorf Oberst Theodor Tolsdorff Sperrgruppe von Rothkirch Generalleutnant Edwin Graf von Rothkirch und Trach Sperrverband Wehrkreis 1561 Grenadier Division Oberst Walter Gorn Panzergrenadier Division Grossdeutschland Generalleutnant Hasso von Manteuffel nbsp IX Armeekorps General der Artillerie Rolf Wuthmann 252 Infanterie Division Generalleutnant Walter Metzler 212 Infanterie Division Generalleutnant Franz Senzfuss 201 Sicherungs Division Generalleutnant Alfred Jacobi 69 Infanterie Division Generalmajor Siegfried Rein 548 Volksgrenadier Division Generalmajor Erich Sudau Panzergrenadierbrigade von Werthern Oberstleutnant Thilo von Werthern Korps Abteilung H Generalmajor Joachim Friedrich Lang 391 Sicherungs Division Generalleutnant Albrecht Baron Digeon von Monteton Polozker Operation Bearbeiten nbsp Soldaten der 1 Baltischen Front marschieren durch Polozk rechts ein Propaganda Plakat das die Einnahme der Stadt durch die Rote Armee feiert sinngemass Polozk gehort wieder uns und zur Ruckeroberung des Baltikums auffordert A 16 4 oder 5 Juli 1944 Die sowjetische Fuhrung hatte das Gefahrenpotential erkannt das von der immer noch intakten Heeresgruppe Nord fur die angreifenden sowjetischen Truppen ausging Die 1 Baltische Front begann daher kurz nach dem erfolgten Durchbruch bei Witebsk mit Teilen nach Norden zu schwenken und den festen Platz Polozk anzugreifen Begunstigt durch das waldreiche Gelande 150 mussten sich die deutschen Verteidiger zunachst nur wenig zuruckziehen Der Befehlshaber der Heeresgruppe Nord Generaloberst Georg Lindemann pladierte wie von den sowjetischen Befehlshabern vorausgesehen fur eine Aufgabe der Stadt und einen Ruckzug der Heeresgruppe an die Duna Hitler aber befahl Lindemann dass die ursprungliche Lage durch einen Gegenangriff wiederhergestellt werden sollte Dafur standen aber nur zwei schlecht ausgerustete Divisionen zur Verfugung die gegen die Armeen der 1 Baltischen Front vorgehen sollten Der deutsche Gegenangriff scheiterte am 2 Juli Stattdessen wurde die Lage fur die Verteidiger der Stadt immer bedrohlicher da die sowjetische 4 Stossarmee weiter nordlich die deutsche Front durchbrochen hatte Eigenmachtig befahl Lindemann daraufhin den Ruckzug aus Polozk Nach heftigen Kampfen wurde die Stadt am 4 Juli von den Truppen der 1 Baltischen Front befreit Im Gegensatz zu den befestigten Orten in den sudlicheren Frontabschnitten gelang der fast eingeschlossenen deutschen Besatzung unter Generalleutnant Carl Hilpert der Ausbruch aus dem festen Platz Georg Lindemann trat am gleichen Tag von seinem Posten als Befehlshaber der Heeresgruppe Nord zuruck und wurde durch den General der Infanterie Johannes Friessner abgelost 151 In der Folge wurde die deutsche Front nordlich der Stadt immer weiter in Richtung Westen eingedruckt Es zeichnete sich ab dass die Heeresgruppe Nord vom Rest der deutsch besetzten Gebiete abgeschnitten werden wurde falls nicht unverzuglich ein Ruckzug in Richtung Suden erfolgte Hitler sperrte sich aber immer noch gegen die eindringlich vorgebrachten Ruckzugsvorschlage der Generalitat Inzwischen konnte die Wehrmacht die Lucke die in der deutschen Verteidigung zwischen den Resten der 3 Panzer Armee und der Polozk verteidigenden 16 Armee existierte mangels verfugbarer Truppen nicht schliessen Ortschaften wurden teilweise von versprengten Einheiten verteidigt die aber der sowjetischen Ubermacht deutlich unterlegen waren 152 Kessel von Vilnius und Beginn des polnischen Aufstands Vilniusser Operation Bearbeiten nbsp Patrouille von Soldaten der Armia Krajowa und der Roten Armee auf der Grossen Strasse in Vilnius 13 Juli 1944 153 Hauptartikel Aktion Burza Die katastrophale Lage der Deutschen und das rasche Vordringen der Roten Armee riefen zu Beginn des Monats Juli eine dritte Konfliktpartei auf den Plan die sich bis dahin im Hintergrund gehalten hatte Die Befehlshaber der Polnischen Heimatarmee Armia Krajowa kurz AK befurchteten dass der sowjetische Einmarsch nach Polen im schlimmsten Fall mit der vollstandigen Annexion des polnischen Staatsgebiets enden oder zumindest zur Installation einer prosowjetischen Regierung fuhren wurde Daher initiierten sie die Aktion Burza Gewittersturm deren Ziel die eigenstandige Befreiung des polnischen Staatsgebiets durch die AK und die Etablierung einer unabhangigen polnischen Regierung war Nach ersten Kampfen seit Jahresbeginn hatte der offene Kampf gegen die Besatzer einen ersten Hohepunkt wahrend der Schlacht um die heutige litauische Hauptstadt Vilnius Nach heftigen Kampfen nahm die Rote Armee die Engpasse von Molodetschno am 5 Juli und Baranowitschi am 8 Juli ein Die sowjetische 5 und 11 Garde Armee drangen auf litauisches Gebiet und in Richtung Vilnius vor Vilnius war zuvor von Hitler zu einem festen Platz deklariert worden In der Stadt die in den folgenden Tagen von den sowjetischen Truppen unter General Tschernjachowski eingeschlossen wurde befanden sich 4000 deutsche Soldaten 154 A 17 unter dem Kommando von Generalmajor Rainer Stahel darunter auch zwei Fallschirmjagerregimenter A 18 die erst am Abend des Vortags eingeflogen worden waren Etwa 15 Kilometer westlich der Stadt befand sich eine ad hoc zusammengestellte Kampfgruppe unter dem Kommando von Oberstleutnant Theodor Tolsdorff A 19 155 die die Besatzung von Vilnius verstarken sollte Am 3 oder 4 Juli versuchten Unterhandler der Armia Krajowa den Stadtkommandanten von Vilnius zur Ubergabe der Stadt zu uberreden und boten im Gegenzug an dass die polnische Untergrundarmee die Stadt gegen die Rote Armee verteidigen wurde 156 Die Deutschen gingen auf das Angebot nicht ein Am 7 Juli begann die Armia Krajowa ihrerseits die Operation Ostra Brama deutsch Tor der Morgenrote benannt nach einer gleichnamigen Kapelle in Vilnius unter dem Kommando von Aleksander Krzyzanowski welche die Befreiung der Stadt zum Ziel hatte 157 Die im Umland befindlichen polnischen Krafte mit einer Starke von ungefahr 6000 157 bis 10 000 156 Kampfern besetzten einen Grossteil des Stadtzentrums von Vilnius In den ostlichen Stadtteilen kooperierten die AK Einheiten mit sowjetischen Aufklarungseinheiten Der polnische Aufstand vereitelte die deutschen Bemuhungen Vilnius zu befestigen Die AK Einheiten stoppten den Vormarsch der Kampfgruppe Tolsdorff erlitten dabei aber schwere Verluste bis sich sowjetische Einheiten in das Geschehen einschalteten Die Kampfgruppe Tolsdorff richtete sich daraufhin in einem Kessel zur Verteidigung ein Den deutschen Soldaten in Vilnius die sich hauptsachlich in den westlichen Teilen der Stadt verschanzt hatten wurde am 11 Juli ein Ausbruch genehmigt nachdem der neue Generalstabschef Adolf Heusinger Hitler davon mit den Worten uberzeugt hatte dass es sich doch leichter bei einem aussichtslosen Ausbruchsversuch sterben lasse als bei einer aussichtslosen Verteidigung 158 Etwa 3000 der 4000 in Vilnius eingeschlossenen Wehrmachtsoldaten schlugen ab dem spaten Abend des 12 Juli durch das Flusstal der Neris zur Kampfgruppe Tolsdorff durch Gleichzeitig trugen aus Richtung der Stadt Kaunas Teile der deutschen 6 Panzer Division und der Division Grossdeutschland einen Gegenangriff unter der personlichen Leitung von Generaloberst Georg Hans Reinhardt vor Dessen Spitzen trafen am Mittag des 13 Juli auf den Kessel der Kampfgruppe Tolsdorff Nach Aufnahme der Uberlebenden zogen sich die Deutschen in Richtung Kaunas zuruck Die letzten deutschen Soldaten verliessen Vilnius am 14 Juli Die AK Angehorigen wurden am 15 Juli von NKWD Truppen unter dem Befehl von Iwan Serow entwaffnet und ihre Offiziere einschliesslich des Befehlshabers Krzyzanowski verhaftet Einheiten der AK die sich dem Befehl zur Entwaffnung widersetzten wurden von den sowjetischen Truppen zerschlagen wobei viele AK Angehorige getotet wurden 159 In den noch unter deutscher Kontrolle stehenden Teilen litauischen Gebiets wurden mit den Deutschen kollaborierende Litauer Schutzmannschaftsbataillone unter litauischem und deutschem Kommando zur Bekampfung der Armia Krajowa eingesetzt Trotz der massiven Verfolgung gelang es einigen AK Angehorigen sich in die Walder um Vilnius zuruckzuziehen und zu reorganisieren 160 Rund 6000 Offiziere und Soldaten der AK wurden im Rahmen dieser Vorgange in den Bezirken Wilna und Nowogrudok verhaftet 161 Nach dem Ende der Schlacht um Vilnius war die Gefechtsstarke der sowjetischen 5 Garde Panzer Armee aufgrund hoher Verluste auf 50 einsatzbereite Panzer geschrumpft Am 16 Juli 1944 wurde deswegen der Befehlshaber Marschall Rotmistrow von seinem Frontkommando entbunden Widerspruchliche Historiografie Bearbeiten Die Historiografie des Verlaufs der Kesselschlacht von Vilnius ist besonders widerspruchlich Im Gegensatz zu der hier gegebenen Darstellung behaupten sowjetische Quellen dass die Rote Armee Vilnius bereits am 7 Juli erreicht und eigenstandig zusammen mit sowjetischen Partisanen zuruckerobert habe Dabei sollen 10 000 Deutsche gefangen genommen worden sein Der Beitrag der Armia Krajowa wird komplett verschwiegen In der polnischen Geschichtsschreibung wird der Zeitpunkt an dem Vilnius von den sowjetischen Truppen erreicht wurde mit dem 12 Juli 1944 viel spater angesetzt und die kampferische Leistung der AK Einheiten hervorgehoben Auch die polnischen Historiker aussern dass der grossere Teil der deutschen Besatzung gefangen genommen oder getotet worden sei 157 Bialystoker Operation Bearbeiten nbsp nbsp nbsp Bialystoker OperationLinks Deutsche Soldaten bei einer Rast in der Nahe der Franziskaner Kirche in Grodno Juli 1944 Mitte Ein deutsches Militarfahrzeug uberquert eine Brucke in Grodno 10 15 Juli 1944 Rechts Einrichtung der sowjetischen Stadtkommandantur in Grodno 17 Juli 1944 Nach der vollstandigen Einschliessung der deutschen 4 Armee bei Minsk erhielt die 2 Weissrussische Front am 5 Juli 1944 die Aufgabe von Minsk aus nach Westen vorzustossen und die Kleinstadte Wolkowysk Grodno sowie schliesslich Bialystok einzunehmen In dieser Operation wurden hauptsachlich die sowjetische 50 Armee sowie Teile der 49 Armee eingesetzt Zur Unterstutzung wurde ausserdem die 3 Armee herangezogen die der 1 Weissrussischen Front zugeordnet war Die Reste der deutschen 4 Armee mit der Sperrgruppe Weidling und das LV Armeekorps der 2 Armee verzogerten den sowjetischen Vormarsch zunachst nur Am 16 Juli 1944 gelang den sowjetischen Truppen die Einnahme von Grodno und Wolkowysk Nachdem Verstarkung in Form der 19 Panzer Division eingetroffen war versuchten die Deutschen am 23 Juli den sowjetischen Vormarsch vor dem Augustower Wald zu stoppen Der 19 Panzer Division unter Generalleutnant Hans Kallner gelang es die sowjetischen Truppen zu uberraschen und sowjetischen Panzerverbanden bei Grodno schwere Verluste zuzufugen Die Ortschaft Lipsk wurde kurzzeitig zuruckerobert Der Anfangserfolg des deutschen Gegenschlages zeigte dass die sowjetischen Truppen erschopft waren und Nachschubprobleme hatten Aufgrund des Mangels an weiteren Reserven scheiterte der deutsche Gegenangriff jedoch und die sowjetischen Truppen setzten die Offensive nach Verstarkung durch das 3 Garde Kavalleriekorps in Richtung Bialystok fort Gegen den Widerstand des deutschen LV Armeekorps eroberte die sowjetische 3 Armee die Stadt am 27 Juli 1944 nach heftigen Strassenkampfen zuruck Ausweitung der sowjetischen Angriffe auf benachbarte Frontabschnitte Bearbeiten Der aus der Schwachung der Heeresgruppe Mitte resultierende Vormarsch der Roten Armee verdeutlichte der sowjetischen Fuhrung dass das Deutsche Reich am Ende seiner Krafte angelangt war Daher beschloss die Stawka die Offensive auf die angrenzenden Frontabschnitte auszuweiten Lemberg Sandomierz Operation Bearbeiten Hauptartikel Lwiw Sandomierz Operation Am 13 Juli 1944 begann die sowjetische Offensive auf den von der Heeresgruppe Nordukraine gehaltenen Frontabschnitt Auch dieser mit weit uberlegenen Kraften gegen die inzwischen ausgedunnte deutsche Verteidigung gefuhrte Angriff erzielte rasche Erfolge die zu der Einkesselung deutscher Einheiten bei Brody fuhrten In den Woiwodschaften Tarnopol und Lwow begannen Einheiten der polnischen Armia Krajowa Heimatarmee ab dem 16 Juli mit ihren Aktionen gegen die deutschen Besatzer Die ostpolnische Stadt Lemberg wurde wahrend der Aktion Burza vom 22 Juli bis zum 27 Juli durch die Kampfer der AK erobert Nachdem die Rote Armee die Stadt erreicht und gesichert hatte wurden die A Angehorigen wie zuvor in Vilnius entwaffnet und vielfach durch Krafte des sowjetischen NKWD inhaftiert Pleskau Ostrower Operation Bearbeiten Hauptartikel Pskow Ostrower Operation Gegen die Flankenbedrohung der 1 Baltischen Front durch die immer noch intakte Heeresgruppe Nord begannen die 2 und 3 Baltische Front am 17 Juli 1944 ebenfalls eine Offensive die zum Vordringen sowjetischer Truppen auf lettisches Gebiet fuhrte Die deutsche 16 und 18 Armee gerieten in eine kritische Lage und zogen sich weiter nach Westen zuruck Ostrow und Pleskau wurden als letzte noch in deutscher Hand verbliebene russische Stadte am 21 bzw 23 Juli 1944 von der Roten Armee zuruckerobert Letzte sowjetische Angriffsoperationen und Ende der Offensive Bearbeiten Von Mitte Juli 1944 an liess die Angriffskraft der sowjetischen Truppen im Bereich der Heeresgruppe Mitte wegen uberdehnter Nachschubwege nach Die Verluste an gepanzerten Fahrzeugen die die Rote Armee in den vorangegangenen Phasen der Offensive erlitten hatte konnte sie deswegen nicht mehr ausgleichen Daher setzte die sowjetische Seite bei den folgenden Angriffen hauptsachlich Infanterieeinheiten ein 162 Schaulener Operation Bearbeiten nbsp Soldaten der 1 Baltischen Front bei einem Angriff in Mitau 16 August 1944 Hauptartikel Unternehmen Doppelkopf Nach der Eroberung der Stadt Polozk erhielt die 1 Baltische Front den Auftrag mit Teilen in westlicher Richtung vorzustossen mit dem Ziel die litauische Stadt Schaulen einzunehmen Schaulen war ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt zwischen Konigsberg und dem lettischen Riga Der ab dem 5 Juli 1944 beginnende sowjetische Vormarsch wurde dadurch begunstigt dass sich zwischen den Resten der deutschen 3 Panzer Armee und der 16 Armee der Heeresgruppe Nord eine 60 bis 100 Kilometer breite Lucke in der deutschen Front befand die aus einem Mangel an Truppen zunachst nicht geschlossen wurde 163 Um einem erwarteten Gegenstoss der Heeresgruppe Nord zuvorzukommen wurde der Front von Armeegeneral Baghramjan am 14 Juli die sowjetische 2 Garde Armee und die 51 Armee aus der Reserve der Stawka zugewiesen Der direkte Vorstoss auf Schaulen begann am 20 Juli Am 22 Juli erreichten die sowjetischen Truppen die Stadt Ponewiesch die in der sowjetischen Literatur als ein wichtiges Kommunikationszentrum der Heeresgruppe Nord dargestellt wurde Am 27 Juli wurde das lettische Dunaburg im Zusammenspiel mit Einheiten der 2 Baltischen Front erobert Schaulen wurde durch eine ad hoc zusammengestellte Einheit unter dem Kommando von Oberst Hellmuth Mader zwei Tage lang verteidigt bis die Truppen des 3 Garde mechanisierten Korps der sowjetischen 51 Armee die Stadt am 28 Juli einnahmen Drei Tage spater erreichte das 3 Garde mechanisierte Korps bei Tuckum die Bucht von Riga Gleichzeitig wurde die Stadt Mitau zur Halfte von den sowjetischen Truppen besetzt Diese Entwicklung schnitt die deutsche Heeresgruppe Nord von allen Landverbindungen nach Suden ab Mit der Linie uber Tukums und Schaulen war ein vorlaufiges Ende des sowjetischen Vormarsches im Baltikum erreicht da es der deutschen 3 Panzer Armee zu diesem Zeitpunkt gelang westlich eine geschlossene Front aufzubauen Die deutsche Seite brachte im Anschluss eine Reihe von Gegenangriffen vor die die Ruckeroberung von Schaulen und Mitau sowie die Wiederherstellung der Landverbindung zur Heeresgruppe Nord zum Ziel hatten Am 8 August waren Plane zu dieser Unternehmen Doppelkopf genannten Offensive fertig nach denen zwei improvisierte Panzerkorps der Heeresgruppen Nord und Mitte zur Wiederherstellung einer Landverbindung nach Suden verlegt wurden Der deutsche Gegenangriff begann am 16 August 1944 Wegen eines Mangels an Luftunterstutzung Treibstoff und Infanterieverbanden zur Flankensicherung stockte der deutsche Vormarsch jedoch am 19 August bei Schagarren und vor Schaulen ohne dass eines der Ziele erreicht worden ware Nur durch eine von der sowjetischen Fuhrung nicht vorhergesehene Attacke einer Ad hoc Panzereinheit unter der Fuhrung von Generalmajor Hyazinth Graf Strachwitz Gruppe von Strachwitz konnten die Deutschen am 20 August 1944 eine Landverbindung zur Heeresgruppe Nord offnen die als Kemern Korridor bezeichnet wurde Die Ruckeroberung von Mitau und Schaulen das von der hauptsachlich aus Litauern bestehenden sowjetischen 16 Schutzendivision verteidigt wurden scheiterte hingegen 164 Kaunaser Operation Bearbeiten nbsp Generalleutnant Hasso von Manteuffel mit Offizieren der Panzergrenadier Division Grossdeutschland wahrend der Kampfe bei der litauischen Ortschaft Wilkowischken lit Vilkaviskis Anfang August 1944 Nach dem Ende der Schlacht um Vilnius stabilisierte die deutsche 3 Panzer Armee ab dem 15 Juli 1944 den in Litauen befindlichen Frontsektor und wehrte die Angriffe der 3 Weissrussischen Front zunachst ab 165 Zugute kamen den Deutschen dabei die noch von den Litauern errichteten Befestigungen von Kaunas Nachdem sie in den vorangegangenen Tagen Verstarkungen erhalten hatten begannen am 28 Juli 1944 die Truppen der 3 Weissrussischen Front erneut konzentrierte Angriffe auf die deutschen Verteidigungslinien Am Abend des 29 Juli waren die sowjetischen Soldaten 5 bis 17 Kilometer weit nach Westen vorgestossen Am Folgetag brach der deutsche Widerstand an den Zugangen zum Fluss Memel zusammen Im Sektor der sowjetischen 33 Armee stiess der 2 Garde Panzer Korps bis nach Wilkowischken vor das sich wenige Kilometer vor der ostpreussischen Grenze befand Dadurch gerieten die deutschen Truppen in Kaunas in Gefahr erneut eingeschlossen zu werden Daraufhin gaben sie die Stadt am 1 August 1944 auf Auf der bis zu 50 Kilometer weiter westlich befindlichen Linie von Wilkowischken nach Raseinen errichteten die Deutschen neue Verteidigungsstellungen 163 die sie gegen die weiteren sowjetischen Angriffe hielten Bei Schirwindt erreichten die sowjetischen Soldaten erstmals die ostpreussische Grenze 166 Bis zum endgultigen Abbruch der Offensive am 29 August 1944 gelang den sowjetischen Truppen in Litauen kein weiterer bedeutender Vorstoss nach Westen Der Vormarsch der Roten Armee loste bei der deutschen Bevolkerung Ostpreussens Panik aus Trotz eines durch Erich Koch den Gauleiter der NSDAP in Ostpreussen ausgesprochenen strikten Verbots setzten sich erste Fluchtlingstrecks in Richtung Westen in Bewegung 167 Lublin Brester Operation Bearbeiten nbsp Panther der SS Division Totenkopf in Siedlce 25 bis 29 Juli 1944 nbsp Kampfe um den Bruckenkopf bei Magnuszew Hauptartikel Lublin Brester Operation Am 18 Juli begann der bis dahin passiv gebliebene sudliche Flugel der 1 Weissrussischen Front im polnischen Frontabschnitt bei der Stadt Kowel anzugreifen Da die deutschen Truppen diesen Frontabschnitt am besten gesichert hatten setzte die Rote Armee besonders viele Artilleriegeschutze ein Das Artilleriebombardement ubertraf deswegen noch die in Belarus erfolgten Angriffe an Intensitat Zwar hatte Generalfeldmarschall Model bereits bis zum 8 Juli die deutschen Truppen aus dem unhaltbaren Frontvorsprung bei Kowel in vorteilhaftere Stellungen westlich der Stadt abziehen lassen trotzdem hatten sie aufgrund der massiven Ubermacht der Roten Armee keine Moglichkeit den sowjetischen Angriff aufzuhalten 162 Die sowjetische 47 Armee und die 8 Garde Armee drangen tiefer in das ehemalige polnische Staatsgebiet ein und erreichten den westlichen Bug am 21 Juli Lublin wurde am 24 Juli von der Roten Armee eingenommen Zeitgleich griff der nordliche Flugel der 1 Weissrussischen Front die deutsche 2 Armee frontal an die sich hauptsachlich in einem vorgeschobenen Frontbogen in den Pripjetsumpfen vor der Stadt Brest Litowsk befand und drangte sie auf die zum festen Platz erklarte Stadt zuruck Die sowjetische 70 Armee stiess aus sudlicher Richtung auf den Ort vor Am 25 Juli wurden zwei deutsche Divisionen in Brest Litowsk eingeschlossen und sollten den Ort laut einem Befehl von Adolf Hitler bis zur Vernichtung der Besatzung verteidigen Um den geordneten Ruckzug der 2 Armee zu ermoglichen startete die deutsche Seite zwei Gegenangriffe Bei der Ortschaft Kleszcele stoppten die deutsche 4 Panzer Division und die 5 SS Panzer Division Wiking einen Angriff sowjetischer Panzerverbande 168 Bei Siedlce wurde ein sowjetischer Vorstoss durch die 3 SS Panzer Division Totenkopf abgewehrt Im Oberkommando der Wehrmacht uberredete Generalfeldmarschall Model Hitler dazu einen Ausbruch der eingeschlossenen deutschen Krafte aus Brest Litowsk zu genehmigen Bis zum 29 Juli zogen sich daraufhin die deutschen Einheiten unter erheblichen Verlusten aus Brest Litowsk zuruck Der Verlust der Stadt hatte Symbolkraft Der Ort war am Beginn des Deutsch Sowjetischen Krieges als erster angegriffen worden Samtliche von den deutschen Truppen erzielten Gebietsgewinne waren nach ihrer Ruckeroberung durch die Rote Armee verlorengegangen 169 An das Ostufer der Weichsel gelangten die sowjetischen Truppen erstmals am 25 Juli Die 69 Armee uberquerte den Fluss und errichtete am 29 Juli einen Bruckenkopf bei Pulawy Am 27 Juli 1944 begann die sowjetische 2 Panzer Armee mit etwa 800 gepanzerten Fahrzeugen aus dem Raum Pulawy auf die polnische Hauptstadt Warschau vorzustossen Unterstutzt wurde sie dabei von der 8 Garde Armee unter Wassili Iwanowitsch Tschuikow sowie der von der Sowjetunion aufgebauten 1 polnischen Armee unter dem Kommando von General Zygmunt Berling die nicht zu den Verbanden der Armia Krajowa zahlte Die sowjetischen Truppen beabsichtigten den Warschauer Vorort Praga aus der Bewegung heraus zu nehmen und weiter im Norden die Narew Brucken von Zegrze und Serock zu sichern Am 1 August 1944 bildete die 8 Garde Armee am Dorf Magnuszew einen zweiten Bruckenkopf uber die Weichsel Kampfe im Raum Warschau Bearbeiten Unter dem Eindruck dass sowjetische Panzer bereits den Stadtteil Praga ostlich der Weichsel erreicht hatten gab der Chef der AK in Polen General Bor Komorowski im Einvernehmen mit der Delegation der Exilregierung aus London den Befehl den Aufstand in Warschau durchzufuhren Am 1 August um 17 00 begann die polnische Heimatarmee Armia Krajowa den Warschauer Aufstand um die Hauptstadt selbst zu befreien Analog zu den vorangegangenen kleineren Erhebungen bei Vilnius Lemberg und Lublin sollte vor der Roten Armee die Kontrolle uber die polnische Hauptstadt erlangt werden Den polnischen Kampfer bekamen grosse Teile der Stadt in ihre Hand die jedoch nicht zusammenhangend waren Strategisch wichtige Positionen blieben in deutscher Hand 170 Zur gleichen Zeit kam es im Raum nordwestlich der Stadt zur entscheidenden Panzerschlacht vor Warschau Das sowjetische 3 Panzer Korps war Ende Juli bis in die Umgebung der Stadt Radzymin durchgedrungen Durch den Einsatz von Teilen der eilig herangefuhrten Fallschirm Panzer Division 1 Hermann Goring zusammen mit der 73 Infanterie Division verteidigten die deutschen Truppen am 28 und 29 Juli Praga Die 19 Panzer Division und die SS Panzer Division Totenkopf fuhrten am Abend des 1 August einen Zangenangriff auf die polnische Ortschaft Okuniew und schlossen das sowjetische 3 Panzer Korps ein Nach dem Eintreffen der deutschen 4 Panzer Division wurde Radzymin zuruckerobert Bis zum 4 August wurde das sowjetische 3 Panzer Korps von den deutschen Truppen aufgerieben Damit war nordlich von Warschau wieder eine deutsche Abwehrfront entstanden Der Angriff vor Warschau war die letzte erfolgreiche Grossoperation deutscher Panzerverbande wahrend des Deutsch Sowjetischen Krieges Durch die erfolgreiche Verteidigung wurde ein sowjetischer Vorstoss in Richtung Ostsee bis zum Januar 1945 verhindert Die sowjetischen Truppen waren wegen des deutschen Gegenangriffs in den ersten Augusttagen nicht in der Lage den polnischen Aufstandischen in Warschau zu Hilfe zu kommen Ab dem 8 August begannen die Fallschirm Panzer Division und die 19 Panzer Division mit Gegenattacken um die sowjetischen Bruckenkopfe an der Weichsel sudlich von Warschau zu eliminieren 171 Dies gelang den deutschen Truppen weder bei Pulawy noch bei Magnuszew wo bei dem Dorf Studzianki besonders heftige Kampfe stattfanden Die sowjetischen Truppen hatten zusatzliche Pontonbrucken uber den Fluss geschlagen diese mit Flak gegen Luftangriffe geschutzt und ausreichenden Nachschub in die Bruckenkopfe gefuhrt 172 Am 16 August brachen die deutschen Truppen ihre Angriffsversuche ab und gingen zur Verteidigung uber Auch die sowjetischen Krafte bauten ihre Stellungen in der Folgezeit aus und fuhrten keine weiteren Angriffsoperationen sudlich von Warschau durch Die deutsche Front war anderthalb Monate nach dem Beginn der sowjetischen Offensive im Bereich der Heeresgruppe Mitte und Nord wieder stabilisiert Ossowezer Operation und die Kontroverse uber den Warschauer Aufstand Bearbeiten nbsp Fort 2 der Befestigungsanlagen von Osowiec Die alten Befestigungsanlagen wurden im August 1944 in die deutsche Verteidigungsstellung am Narew einbezogen nbsp Soldaten der Dirlewanger Brigade wahrend des Warschauer Aufstands Anfang August 1944 In der Zwischenzeit hatte die deutsche 2 Armee entlang des Narew neue Stellungen bezogen Diese Stellungen umfassten auch die alte Festung Osowiec russ Ossowez die noch aus der Zeit des russischen Zarenreiches stammte Die von der sowjetischen 49 Armee ab dem 6 August 1944 vorgetragene Offensive hatte das Ziel diese Positionen zu erobern und weitere Zugange in Richtung Ostpreussen zu offnen Gegen die gut geschutzten deutschen Stellungen kam der Angriff nur langsam voran Erst nach einem heftigen Luftangriff gelang den sowjetischen Truppen am 14 August 1944 die Einnahme der sudlichen Teile der Festung Ossowez 173 Weitere bis zum 29 August 1944 vorgetragene sowjetische Angriffe erzielten aufgrund der deutschen Gegenwehr ebenfalls geringe Gelandegewinne und die sowjetischen Truppen erlitten schwere Verluste 174 Der Kommandeur der sowjetischen 343 Schutzen Division Generalmajor Jakimowitsch kam dabei ums Leben 175 Die sowjetischen Angriffe wurden als selbstandige Operation bis zum 30 Oktober 1944 fortgesetzt 174 Zur gleichen Zeit fanden in Warschau Kampfe zwischen der deutschen Besatzung unter dem Kommando des aus Vilnius entkommenen Rainer Stahel und den polnischen Aufstandischen statt Viele deutsche SS Einheiten die wenige Wochen zuvor noch zur Bandenbekampfung in Belarus eingesetzt worden waren wurden nach Warschau verlegt Darunter befanden sich beruchtigte Verbande wie die Kaminski Brigade und die SS Sondereinheit Dirlewanger Die unter dem Befehl von SS Gruppenfuhrer Heinz Reinefarth stehenden Einheiten zu denen auch ein Bataillon des Sonderverbands Bergmann gehorte begingen gleich in den ersten Tagen des Aufstands ein Massaker dem zwischen 20 000 und 50 000 polnische Zivilisten zum Opfer fielen 176 Das brutale Vorgehen der Deutschen wurde trotz einiger Interventionen in den weiteren Augusttagen fortgesetzt Die polnischen Aufstandischen die mit der Hilfe der Alliierten gerechnet hatten waren auf sich selbst gestellt Nach dem Abflauen der Kampfe vor Warschau begannen die sowjetischen Truppen weitere Verstarkungen heranzufuhren ohne jedoch weitere Offensiven im Bereich der umkampften polnischen Hauptstadt zu starten Eigenmachtige Versuche der unter sowjetischem Kommando stehenden 1 polnischen Armee am 16 September 1944 die Aufstandischen zu unterstutzen wurden schnell durch die Stawka unterbunden 177 Bis heute besteht eine Kontroverse uber die Frage ob die Rote Armee die Niederschlagung des Aufstandes durch die Deutschen bewusst in Kauf genommen hat Diese lasst sich abschliessend nur durch die Einsicht von derzeit immer noch unter Verschluss stehenden Akten der Stawka beantworten 178 Fur diese These spricht das Verhalten der sowjetischen Truppen nach der Einnahme von Vilnius und dass es der Roten Armee moglich gewesen ware die bei der massig erfolgreichen Ossowezer Operation gebundenen Krafte auch fur einen Angriff auf Warschau einzusetzen Ein Gegenargument ist die schlechte Versorgungslage in der sich die sowjetischen Truppen befanden nachdem die Front sich innerhalb von anderthalb Monaten 500 Kilometer weit nach Westen verschoben hatte 179 Hinzu kommt dass der durch die Ossowezer Operation beseitigte Frontbogen eine gute Ausgangsposition fur einen erneuten deutschen Gegenangriff wie bei Radzymin bot sodass sowjetische auf Warschau vorstossende Krafte womoglich wiederum eingeschlossen worden waren 174 Marschall Rokossowski dessen Schwester in Warschau lebte bestritt in seinen Memoiren die Mittel fur eine Unterstutzung des Warschauer Aufstands gehabt zu haben 180 Ergebnisse Bearbeiten nbsp Angehorige des RAD errichten Stellungen in der Nahe der ostpreussischen Grenze 11 August 1944 Im Sommer 1944 erreichte die Ostfront die Grenze des Deutschen Reichs Die Operation Bagration wurde auf einer Frontbreite von 1100 Kilometern vorgetragen der Vorstoss erreichte eine Tiefe von bis zu 600 Kilometern Sie offnete der Roten Armee den Weg zur Bucht von Riga nach Ostpreussen sowie an die mittlere Weichsel und nach Warschau Die Heeresgruppe Nord ein Drittel des Ostheeres wurde durch den Durchbruch der sowjetischen Einheiten zur Ostsee zeitweise von allen Landverbindungen abgeschnitten Nur mit viel Gluck konnte die Wehrmacht eine Verbindung mit dem Kemern Korridor wiederherstellen 181 Aufgrund der Weigerung Hitlers die Heeresgruppe Nord vollstandig aus dem Baltikum zuruckzuziehen wurde dieser Grossverband spater endgultig auf die Halbinsel Kurland abgedrangt Unternehmen Aster Baltische Operation Kurland Kessel Bedingt durch die katastrophalen Verluste verlor die Wehrmacht ihre operative Handlungsfahigkeit an der Ostfront vollstandig und war in der Folgezeit nur noch zu hinhaltendem Widerstand gegenuber der Roten Armee fahig Es war nur noch eine Frage der Zeit bis die Rote Armee in das Deutsche Reich eindringen wurde Nachdem Ende August 1944 der sowjetische Vormarsch vor Warschau zu einem vorlaufigen Stillstand gekommen war verlagerte das sowjetische Oberkommando den Schwerpunkt seiner Angriffe nach Suden Am 20 August begann die Rote Armee auf dem Gebiet der rumanisch deutschen Front mit einer weiteren auf sowjetischer Seite mit Operation Jassy Kischinew bezeichneten Offensive Der Zusammenbruch der Heeresgruppe Sudukraine ermoglichte der Roten Armee das Vordringen nach Sudosteuropa Die strategische Gesamtlage des Zweiten Weltkrieges anderte sich dahingehend dass die bereits vorher vorhandene materielle Uberlegenheit der Sowjetunion und der Alliierten gegenuber dem Deutschen Reich weiter wuchs Deswegen stellt die Operation Bagration keinen militarischen Wendepunkt wie die Schlachten bei Moskau Stalingrad oder Kursk dar sondern markierte zusammen mit der Operation Overlord den Beginn der Endphase des Dritten Reiches denn die totale militarische Niederlage war damit unabwendbar und ein Remisfrieden unerreichbar geworden Das Resultat der sowjetischen Offensive war aufgrund der schweren strategisch politischen Fehler der obersten deutschen politischen und militarischen Fuhrung nur folgerichtig Militarisch hatten die schwachen Krafte der Heeresgruppe Mitte im Juni 1944 keine Chance den Angriff der Roten Armee aufzuhalten 182 Auch verzweifelte Gegenmassnahmen wie der Versuch Stalin zu ermorden Unternehmen Zeppelin anderten an dieser Situation nichts Verlustzahlen Bearbeiten Seriose Beitrage uber die Verluste beider Hauptkriegsparteien wurden erst lange nach dem Ende der Kampfhandlungen in den 1990er und 2000er Jahren veroffentlicht Wahrend von deutscher Seite bis in die 1990er Jahre hinein keine wissenschaftlichen Arbeiten uber die sowjetische Grossoffensive zur Verfugung standen ubertrieben die sowjetischen Historiker die Starke der Heeresgruppe Mitte und das Ausmass der deutschen Verluste Dies anderte sich erst nach dem Ende des Kalten Krieges Massgeblich fur den heutigen Forschungsstand sind die Arbeiten der Historiker Kriwoschejew und Frieser Nach Kriwoschejew betrugen die Gesamtverluste der Roten Armee 765 815 Soldaten Davon waren 178 507 Gefallene und Vermisste 587 308 Soldaten der Roten Armee wurden als verwundet gemeldet 183 Die Verluste der Wehrmacht durch die Operation Bagration betrugen nach der Forschungsarbeit des Historikers Frieser insgesamt 399 102 Soldaten Davon waren im Sommer 1944 gemeldete 26 397 Gefallene 262 929 Gefangene und Vermisste und 109 776 Verwundete Die tatsachliche Anzahl der auf deutscher Seite gefallenen Soldaten ist nicht mehr exakt feststellbar Da laut Frieser die Anzahl der sogenannten Ruckkampfer auf etwa 9 000 und die der Kriegsgefangenen auf ungefahr 150 000 184 zu veranschlagen ist kann die Anzahl der wahrend der Kampfe gefallenen deutschen Soldaten auf etwa 131 000 geschatzt werden 185 Laut dem Militarhistoriker Rolf Dieter Muller seien die deutschen Gesamtverluste nach neuesten Zahlen auf 250 000 Gefallene Verwundete und Vermisste zu veranschlagen die sowjetischen bis Ende Juli auf 440 879 186 Mullers Angaben stellen eine Untergrenze moglicher Verlustzahlen beider Seiten dar Nach sowjetischen Angaben die im Zuge der Kompilierung des Geschichtswerks Istoriya vtoroj mirovoj vojny 1939 1945 gg Geschichte des Zweiten Weltkrieges 1939 1945 in den spaten 1970er Jahren in der Sowjetunion erstellt wurden starben vom 22 Juni bis zum 22 Juli 1944 381 000 deutsche Soldaten und 158 480 gerieten in Gefangenschaft 2 735 Panzer 631 Flugzeuge 8 702 Geschutze und 57 152 Kraftfahrzeuge seien vernichtet oder erbeutet worden 187 Die sich daraus ergebende Gesamtzahl von 539 480 Soldaten ubersteigt jedoch die Zahl der bei der Heeresgruppe Mitte eingesetzten Soldaten die am 20 Juni 1944 lediglich 486 493 betrug Die Zahl von 2 735 angeblich zerstorten deutschen Panzern ist sogar 4 7 mal hoher als die Zahl von 570 tatsachlich vorhandenen Panzern Uber die Verluste der Kampfer der polnischen Armia Krajowa konnen keine genauen Angaben gemacht werden Ebenso wenig sind Zahlen uber die Opfer in der belarussischen litauischen und polnischen Zivilbevolkerung bekannt die direkt durch die Kampfe der Operation Bagration verursacht wurden In den drei Jahren der deutschen Besatzung verloren ungefahr 1 4 Millionen Menschen also ein Viertel der belarussischen Zivilbevolkerung ihr Leben 188 Ende des Holocaust auf dem Gebiet der Sowjetunion Bearbeiten Hauptartikel Holocaust Bereits vor der sowjetischen Sommeroffensive war ein Grossteil der judischen Bevolkerung in Belarus Litauen und Ostpolen durch deutsche Einsatzgruppen die Kampfgruppe von Gottberg oder in Vernichtungslagern systematisch ermordet worden Die Ghettos in den belarussischen Stadten wurden liquidiert Beispielsweise wurden die letzten 2000 Einwohner des Minsker Ghettos am 21 Oktober 1943 im Vernichtungslager Maly Trostinez von SS Polizeieinheiten umgebracht Die Juden die 1944 noch am Leben waren leisteten entweder als Partisanen in den Waldern Widerstand oder wurden als Arbeitskrafte in verschiedenen Lagern der Wehrmacht und SS ausgebeutet Auflosung der deutschen Konzentrationslager auf sowjetischem Boden Bearbeiten Der Vormarsch der Roten Armee beendete die Vernichtung der judischen Bevolkerung durch die Deutschen Er bedeutete aber meist fur die noch in den Lagern gefangenen Juden den Tod oder die Verschleppung in das westwarts gelegene Reichsgebiet da die Lager durch die abziehenden Wachmannschaften und Sonderkommandos der SS vor dem Eintreffen der sowjetischen Soldaten hastig zerstort wurden 189 Teilweise wurden die Lager auch irrtumlich durch die sowjetischen Truppen angegriffen was zu weiteren Opfern fuhrte Das Lager Maly Trostinez wurde zum Beispiel am 28 Juni 1944 durch sowjetische Schlachtflugzeuge beschossen Aufgrund der Grundlichkeit der SS hatten die Soldaten der Roten Armee keine Chance die Lager rechtzeitig zu erreichen und ihre Insassen zu befreien Meist fanden die Soldaten der Roten Armee wie in Maly Trostinez nur noch verbrannte Gebaude und die verkohlten Leichen der letzten Haftlinge vor 190 Lagerinsassen konnten sich nur dann retten wenn es ihnen gelang sich in Verstecken vor dem Zugriff durch die Deutschen in Sicherheit zu bringen oder im letzten Moment zu fliehen In nennenswerter Zahl uberlebten auf diese Weise und durch die Hilfe des deutschen Majors Karl Plagge Haftlinge im Lager des Heereskraftfahrparks HKP 562 Ost in Vilnius 189 Schicksal der uberlebenden Juden Bearbeiten Die Befreiung durch die Rote Armee bedeutete fur die traumatisierten Uberlebenden dass sie sich zum ersten Mal seit dem Sommer 1941 frei bewegen konnten Die judischen Partisanen kehrten aus den Waldern in ihre Heimatorte zuruck Dabei kam es zu Fallen von Selbstjustiz gegenuber ehemaligen Nachbarn die mit den Deutschen kollaboriert und Verwandte oder Bekannte an die SS ausgeliefert hatten 191 Viele der ehemaligen Partisanen meldeten sich wenig spater freiwillig zum Dienst in der Roten Armee oder wurden eingezogen 192 193 In einigen Fallen wurden judische Haftlinge von den sowjetischen Soldaten als Kollaborateure behandelt und wiederum eingesperrt Dies geschah beispielsweise mit einer Gruppe von etwa 20 Haftlingen denen es gelungen war am 28 Juni 1944 aus Maly Trostinez zu fliehen und die am 4 Juli durch Soldaten der Roten Armee entdeckt wurden Sie wurden in Lager nach Sibirien verschleppt und von dort erst 1946 entlassen 194 Beginn der Aufarbeitung des Holocaust Bearbeiten nbsp Sowjetische Soldaten bei den Verbrennungsofen im Vernichtungslager Majdanek Undatierte Aufnahme von Abraham Pisarek Das ganze Ausmass nationalsozialistischer Graueltaten kam infolge der Operation Bagration erstmals an das Licht der Weltoffentlichkeit da Gebiete befreit wurden in denen sich deutsche Konzentrations und Vernichtungslager hauptsachlich befanden Wegen der Haufung von Berichten uber die Hinrichtungsstatten richtete die Sowjetunion Sonderkommissionen ein die mit der Untersuchung der deutschen Verbrechen befasst waren Trotz der Bemuhungen der SS die Existenz der Lager zu vertuschen gelang es den im August und September 1944 tatigen Kommissionen aufgrund der Aussagen Uberlebender auch bereits unkenntlich gemachte Orte wie das Vernichtungslager Sobibor aufzufinden Sowjetische Journalisten wie Wassili Grossman berichteten erstmals in den sowjetischen Medien uber die ehemaligen deutschen Lager 195 Die Nachrichten und Untersuchungsergebnisse wurden auch an die westlichen Alliierten weitergeleitet Dies hatte zur Folge dass die Alliierten auf der Konferenz von Jalta im Februar 1945 neben der Entmilitarisierung auch die durchgehende Entnazifizierung Deutschlands fur die Zeit nach ihrem Sieg vereinbarten Die Bekanntmachung der deutschen Graueltaten in der Sowjetunion hatte zur Folge dass sich die Wut der sowjetischen Soldaten auf alles Deutsche weiter verstarkte Dies fuhrte in Kombination mit der sowjetischen Hasspropaganda zu den Kriegsverbrechen die ab Januar 1945 von der Roten Armee auf deutschem Territorium begangen wurden 196 Offentliche Zurschaustellung gefangener deutscher Soldaten in Moskau Bearbeiten nbsp Deutsche Kriegsgefangene am 17 Juli 1944 in MoskauUm das Ausmass des sowjetischen Sieges in Belarus der Weltoffentlichkeit zu prasentieren befahl Stalin dass die wahrend der Vernichtung der deutschen 4 Armee gefangen genommenen deutschen Soldaten in einer Parade durch Moskau gefuhrt werden sollten Der Grund hierfur war die noch mit dem Deutschen Reich verbundeten Regierungen Finnlands Rumaniens und Ungarns zu einem Seitenwechsel zu veranlassen und den verbundeten Briten und Amerikanern die Starke der Roten Armee vor Augen zu fuhren 197 198 Die von Stalin befohlene Parade fand am 17 Juli 1944 statt 57 000 gefangene deutsche Soldaten wurden in zwei getrennten Kolonnen durch Moskau getrieben 199 An der Spitze der grosseren Kolonne marschierten die gefangen genommenen Befehlshaber der Heeresgruppe Mitte zusammen mit weiteren Offizieren und Unteroffizieren Die Gefangenen wurden beschimpft und zum Teil mit Gegenstanden beworfen 200 Die zur Bewachung abkommandierten sowjetischen Soldaten hatten jedoch strikten Befehl keine Ubergriffe der aufgebrachten Menge zuzulassen Da die Gefangenen die zuvor oft tagelang nicht versorgt worden waren am Abend des 16 Juli reichlich Kascha und mit Schmalz bestrichene Brote zu essen bekommen hatten litten viele von ihnen wahrend des Marsches an Durchfall Entsprechend wurden die Strassen nachdem der Zug der Gefangenen die Stadt passiert hatte mit Reinigungsmaschinen gesaubert 201 Von Moskau aus wurden grosse Teile der Deutschen in Arbeitslager bei Karaganda Kuibyschew Stalingrad in der Ukraine sowie bei Tscherepowez verschickt 202 Liste sowjetischer Kriegsgefangenenlager des Zweiten Weltkriegs Die deutschen Generale wurden nach dem Marsch durch die Stadt vom Rest der Gefangenen getrennt und in das Moskauer Butyrka Gefangnis gebracht 203 Von den etwa 150 000 gefangen genommenen deutschen Soldaten starben schatzungsweise 20 bis 25 Prozent wahrend des Transports in die sowjetischen Gefangenenlager Das ist im Vergleich zu anderen Operationen des Deutsch Sowjetischen Krieges ein besonders hoher Wert 204 Diese Verluste sind durch allgemeinen Mangel an Verpflegung extreme klimatische Verhaltnisse und durch kraftraubende lange Fussmarsche verursacht worden 205 Es existieren in heute zuganglichen sowjetischen Akten keinerlei Hinweise darauf dass diese Verluste von sowjetischer Seite vorsatzlich herbeigefuhrt worden sind 206 Operation Bagration und das Attentat vom 20 Juli 1944 Bearbeiten Hauptartikel Attentat vom 20 Juli 1944 Der rasche Vormarsch der Roten Armee und die immer ungunstiger werdende Lage der deutschen Truppen in der Normandie waren fur die Mitglieder der Widerstandsgruppe um Claus Schenk Graf von Stauffenberg schockierend Der Oberleutnant der Reserve Heinrich Graf von Lehndorff Steinort richtete im Auftrag von Stauffenbergs die Frage an Henning von Tresckow ob ein militarischer Umschwung uberhaupt noch einen praktischen Zweck habe 207 Von Tresckow der als Stabschef der 2 deutschen Armee besser als alle anderen Widerstandler uber die tatsachliche Lage an der deutschen Ostfront Bescheid wusste antwortete jedoch hierauf Das Attentat muss erfolgen coute que coute Sollte es nicht gelingen so muss trotzdem in Berlin gehandelt werden Denn es kommt nicht nur auf den praktischen Zweck an sondern darauf dass die deutsche Widerstandsbewegung vor der Welt und vor der Geschichte den entscheidenden Wurf gewagt hat Alles andere ist daneben gleichgultig Von Tresckow plante sofort nach dem Gelingen des Putsches die deutsche Westfront den Truppen der Alliierten zu offnen Die dadurch freigewordenen deutschen Einheiten sollten dann umgehend an die Ostfront verlegt werden um ein weiteres sowjetisches Vordringen nach Westen und somit eine sowjetische Besatzung Deutschlands zu verhindern Gleichzeitig sollten auch mit der Sowjetunion Verhandlungen uber einen Waffenstillstand begonnen werden Nach der katastrophalen Niederlage in Belarus hatte das Deutsche Reich jedoch gegenuber der Sowjetunion keinen Verhandlungsspielraum mehr wenn die von Tresckow vorgeschlagenen Massnahmen nicht wirksam wurden Nicht alle Widerstandler teilten von Tresckows Meinung Der Generalfeldmarschall Gunther von Kluge hatte als Oberbefehlshaber West bereits resigniert und unterstutzte die Bestrebungen Tresckows und Georg Boeselagers nicht mehr mit den Alliierten Verhandlungen aufzunehmen A 20 Die Mehrheit der Offiziere des militarischen Widerstands setzte ihre Bemuhungen fort und die Vorbereitungen eines Attentats auf Hitler erreichten einen letzten Hohepunkt Am 18 Juli 1944 begann Philipp Freiherr von Boeselager auf Weisung seines Bruders Georg mit der Verlegung von sechs Schwadronen des Kavallerie Regiments 31 von der deutschen Front im ostlichen Teil Polens in Richtung Berlin A 21 Die sechs Schwadronen erreichten Brest Litowsk das soeben zu einem Festen Platz erklart worden war und durchquerten ohne Pause die Stadt Sie ritten auch die Nacht uber weiter und erreichten nach einer Strecke von uber 200 Kilometern das polnische Dorf Lachowka Powiat Siemiatycki 208 Dort erhielten die Schwadronchefs einen Hinweis auf einen moglichen Einsatz im Reich in unter Umstanden burgerkriegsahnlicher Lage 209 A 22 Die Einheit sollte nach Berlin Tempelhof geflogen werden Von dort aus sollte sie unverzuglich in das Reichssicherheitshauptamt und das Propagandaministerium vordringen um dort Heinrich Himmler und Joseph Goebbels festzunehmen und zu liquidieren 208 Die Schwadronen bereiteten gerade die Verladung auf LKW und einen spateren Lufttransport vor als die Nachricht vom Misslingen des Attentats auf Hitler am spaten Nachmittag uber Radio bekannt wurde Georg von Boeselager und sein Bruder verlegten daraufhin die Schwadronen umgehend an die deutsche Ostfront zuruck Diese Bewegungen fielen allerdings niemandem auf sodass allen Beteiligten aus dem Kreis des Kavallerie Regiments 31 eine Untersuchung und Verhaftung durch die Geheime Staatspolizei erspart blieb Henning von Tresckow selbst nahm sich nachdem er vom Scheitern des Attentats auf Hitler erfahren hatte am Morgen des 21 Juli an der Front bei Brest das Leben Im Gegensatz zu den wenigen direkt Beteiligten empfand die Mehrheit der noch kampfenden Soldaten der Heeresgruppe Mitte das Attentat auf Hitler als Verrat da man den Zeitpunkt aufgrund der uberaus kritischen Frontlage als denkbar ungunstig ansah 210 So ausserte sich Peter von Butler zum Zeitpunkt des Attentats Verbindungsoffizier fur die 14 Panzer Division im Generalstab in einem spater gegebenen Interview wie folgt Meine erste Reaktion war Um Himmels Willen jetzt in dieser Lage ein Chaos hervorrufen das geht nicht 211 Das Attentat wurde als Dolchstoss in den Rucken der kampfenden Soldaten betrachtet und fuhrte in keiner Weise zu einer Auflehnung der Deutschen gegenuber ihren Vorgesetzten 210 Die Befehlshaber der Wehrmacht begannen damit zu rechnen dass es zu Kampfen mit Einheiten der Waffen SS kommen wurde bis schliesslich Nachrichten vom endgultigen Scheitern des Putschversuches eintrafen 211 Die Nachricht von dem Putschversuch entfachte auch neue Aktivitaten des NKFD und des BdO 17 von der Roten Armee gefangen genommene deutsche Generale der Heeresgruppe Mitte wandten sich unter der Federfuhrung des durch die Ereignisse im Minsker Kessel verbitterten Vincenz Muller in einem Aufruf an jeden deutschen General und Offizier der spater auch von Generalfeldmarschall Friedrich Paulus unterzeichnet wurde In diesem Aufruf wurde gefordert das Regime der NSDAP mit Gewalt zu sturzen Tatsachlich wurde dieser Aufruf aber vom deutschen Offizierskorps als ein opportunistischer Versuch der daran beteiligten Generale betrachtet ihre eigene Haut zu retten Die Wirkung dieses und spaterer Aufrufe war aus diesem Grund ausserst gering 212 Spatfolgen Bearbeiten nbsp Folgende Teile dieses Abschnitts scheinen seit 2007 nicht mehr aktuell zu sein Ethnische Spannungen und Angaben zu Landminen Bitte hilf uns dabei die fehlenden Informationen zu recherchieren und einzufugen Wikipedia WikiProjekt Ereignisse Vergangenheit 2007 Die durch die von den Deutschen angewandte Taktik der verbrannten Erde und sowjetischen Artilleriebeschuss verursachten Zerstorungen in Belarus und im Baltikum waren enorm In nahezu allen wahrend der Operation Bagration umkampften Stadten waren uber 70 Prozent der Hauser unbewohnbar oder dem Erdboden gleichgemacht worden Teilweise mussten Stadte komplett wieder aufgebaut werden Dies traf insbesondere auf Babrujsk Mahiljou Wizebsk Minsk Brest Litowsk Siauliai und Jelgava zu Eine Ausnahme hiervon ist die litauische Hauptstadt Vilnius deren Altstadt bedingt durch den polnischen Aufstand am 7 Juli 1944 weitgehend intakt blieb Wahrend der Wiederaufbaumassnahmen der ersten Nachkriegsjahre wurden die Stadte in Belarus bevorzugt behandelt Dies bedeutete dass die belarussische Landbevolkerung teilweise noch bis in die 1950er Jahre hinein in provisorischen Erdbehausungen lebte die noch wahrend des Krieges entstanden waren 213 Die ehemals ostpolnischen Gebiete wurden nach dem sowjetischen Sieg dauerhaft in das Territorium von Belarus eingegliedert Die polnische Bevolkerung sollte spater vollstandig nach Westen in ehemals deutsche Gebiete deportiert werden Ein Teil der polnischen Bevolkerung verblieb aber in Belarus Ethnische Spannungen zwischen Weissrussen und der polnischen Minderheit im Westen von Belarus sind bis heute nicht gelost und fuhren derzeit Februar 2010 neben anderen politischen Faktoren zu einem angespannten Verhaltnis zwischen Belarus und Polen 214 Bedingt durch den massiven Einsatz von Landminen durch die Wehrmacht wie auch durch die Rote Armee wird Belarus bis heute 2007 mit der Raumung undokumentierter Minenfelder aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges belastet 215 Besonders in den Regionen um Minsk Witebsk und Gomel die lange Zeit Frontgebiet waren besteht bis heute Minengefahr 216 Zwischen 1944 und Februar 2006 wurden 6171 Minenunfalle dokumentiert Dabei verloren 2665 Menschen ihr Leben 215 Sonstiges BearbeitenDie Operation wurde vom sowjetischen Oberkommando Stawka nach dem Namen des Generals Pjotr Iwanowitsch Bagration benannt der in der Schlacht von Borodino 1812 gegen die napoleonischen Truppen gefallen war Der die Operation Bagration umfassende Zeitraum wird in der von Percy Ernst Schramm edierten Version des Kriegstagebuchs des Wehrmachtfuhrungsstabes mit der Begrundung ausgespart dass die Kriegsfuhrung auf diesem Schauplatz unter der alleinigen Verantwortung von Adolf Hitler und dem Generalstab des Heeres gelegen habe Die Unterlagen des OKH sollen bis auf Ausnahmen verloren gegangen sein 217 Literatur BearbeitenIrina Scherbakowa Memorial Wenn Stumme mit Tauben reden Generationendialog und Geschichtspolitik in 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Weissrussischen Front in die Defensive uberzugehen 29 August 1944 Quellen und Volltexte russisch Homepage des Diakons im Ruhestand Hinrich Herbert Russmeyer Russmeyer setzt sich im Rahmen der Vereinsarbeit fur Heim statt Tschernobyl tiefgehend mit der Geschichte von Belarus auseinander seine Homepage enthalt Dokumente mit Interviews belarussischer Zeitzeugen Besonders informativ ist folgendes PDF Seite des Projekts Widerstand des Organisationskomitees der Weissrussischen Christlichen Demokratie Memento vom 7 August 2013 im Internet Archive belarussisch englisch Webseite uber die Geschichte der 260 Infanterie Division Bericht uber die Gefangennahme des Oberfeldwebels Albert Goller Homepage des Vereins zur Klarung des Schicksals Vermisster und Gefallener VKSVG e V Seite uber den Verlauf des Zweiten Weltkriegs aus Sicht der Roten Armee mit umfangreichem Kartenmaterial auch zur Operation Bagration englisch Recherchedatenbank Memorial umfassende Datenbank zur Recherche des Schicksals von Angehorigen der Roten Armee russisch Operation Bagration Vergessener Jahrestag von Tomasz Konicz Telepolis 8 Juni 2019 Deutsch Russisches Projekt zur Digitalisierung deutscher Dokumente in Archiven der Russischen Foderation Bestand 500 Findbuch 12454 Heeresgruppe B Mitte Akte 774 Tagesbefehl des Oberbefehlshabers der Heeresgruppe Mitte vom 31 7 1944 Deutsch Russisches Projekt zur Digitalisierung deutscher Dokumente in Archiven der Russischen Foderation Bestand 500 Findbuch 12477 Infanterie und Sicherungsdivisionen der Wehrmacht Akte 985 Unterlagen der Ia Abteilung der 221 Sicherungsdivision KTB der 221 Sicherungsdivision 30 6 16 7 1944 einschliesslich Starkeangaben Deutsch Russisches Projekt zur Digitalisierung deutscher Dokumente in Archiven der Russischen Foderation Bestand 500 Findbuch 12477 Infanterie und Sicherungsdivisionen der Wehrmacht Akte 984 Unterlagen der Ic Abteilung der 221 Sicherungsdivision Tatigkeitsbericht der Ic Abteilung der Division fur den Zeitraum 30 6 6 9 1944 sowie Bericht zur Vernehmung des Hauptmanns der Roten Armee Jakow Beldow Deutsch Russisches Projekt zur Digitalisierung deutscher Dokumente in Archiven der Russischen Foderation Bestand 500 Findbuch 12478 Panzerdivisionen Akte 126 Unterlagen der Ia Abteilung der 20 Panzerdivision Gefechtsbericht der Division uber die sowjetische Offensive im Raum Bobruisk vom 24 6 4 7 1944 Anmerkungen Bearbeiten Im Verlauf der Gesamtoperation Bagration fuhrten Truppen der Roten Armee elf Teiloffensiven aus die in der russischen Militargeschichtsschreibung Witebsk Orscha Operation Mogilewer Operation Bobruisker Operation Polozker Operation Minsker Operation Vilniuser Operation Schaulener Operation Bialystoker Operation Lublin Brester Operation Kaunasser Operation und Ossowezer Operation genannt werden Die Einteilung ist hilfreich um den roten Faden bei mehreren parallel verlaufenden Handlungsstrangen nicht zu verlieren und wird deshalb beibehalten Es liegen keine genauen Informationen und Quellen uber die Grunde und Ursachen dieser Entscheidung vor Die Anzahl der Waffen ist nicht zwangslaufig gleichzusetzen mit der effektiven militarischen Schlagkraft da im Jahr 1944 keine Automatisierung der Waffensysteme wie zum heutigen Zeitpunkt moglich war Ausserdem mussen die Waffen auch auf dem aktuellen technischen Stand und gut gewartet sein Zu Beginn des Deutsch Sowjetischen Krieges hatte die Rote Armee insgesamt etwa 20 000 Panzer zur Verfugung die zu einem grossen Teil schon veraltet waren Die militarische Schlagkraft dieser riesigen Menge an Panzern war deshalb begrenzt Dieser Fakt wurde wenig spater nach dem Beginn des Kalten Krieges von den sowjetischen Historikern geleugnet Angeblich entsprachen die von den Alliierten an die Sowjetunion abgegebenen Guter nur 4 Prozent der sowjetischen Industrieproduktion Jeremenko Als Falscher entlarvt S 102 Tatsachlich lassen sich gerade aus der Zeit der Operation Bagration sehr viele Fotos sowjetischer Infanteristen auf Matilda und Sherman Panzern britischer und US amerikanischer Produktion finden Das russische Pseudonym Samogon bedeutet etwa selbstgebrannter Schnaps Maskirowka ist das russische Wort fur den deutschen Begriff Tarnung Im Gegensatz zu anderen Armeen der damaligen Zeit wurden die Verfahren zur Tarnung in der Roten Armee aufgrund der negativen Erfahrungen der Kriegsjahre 1941 und 1942 als die deutsche Aufklarung zumeist sehr gut uber die sowjetischen Truppenbewegungen informiert gewesen war standig weiter perfektioniert Die Tarnung wurde nun als ein eigenstandiger operativer Vorgang betrachtet Um die deutsche Aufklarung in die Irre zu fuhren wurden eigenstandige Pionierabteilungen eingerichtet die einen sowjetischen Truppenaufmarsch vortauschen oder die Spuren von grossen Truppenbewegungen verbergen konnten siehe Glantz Soviet Military Deception von Tippelskirch An der Front der Heeresgruppe Mitte begann sich der Schleier der uber den zukunftigen Absichten der russischen Fuhrung lag um den 10 Juni zu lichten Gemeint ist damit eine Agentenmeldung dieses Datums in der von einer Grossoffensive im Raum Witebsk und Orscha in Richtung Minsk die Rede ist Diese wird in Erickson erwahnt In die Gliederung ist nur der nordliche Flugel der 1 Weissrussischen Front einbezogen Die 1 Weissrussische Front umfasste wesentlich mehr Armeen als die ubrigen Fronten weil sie fur den gesamten Frontbogen vom sudostlichen Weissrussland uber die Pripjetsumpfe bis hin zum nordwestukrainischen Kowel zustandig war Die von der Front zu verteidigende Kampflinie hatte eine Gesamtlange von uber 600 Kilometern Der sudliche Flugel der 1 Weissrussischen Front kam erst wahrend der Lublin Brester Operation ab dem 18 Juli 1944 zum Einsatz Erste Angriffe fanden bereits am 21 Juni im Bereich der 299 Infanterie Division statt und waren ein Test der deutschen Widerstandsfahigkeit durch die Rote Armee Von Tippelskirch wie auch Gackenholz gehen davon aus dass diese Staffelung vorgenommen wurde um eine maximale Anzahl von Luftangriffen in dem jeweils attackierten Abschnitt zu ermoglichen Referenziert wird im Artikel die englische Ubersetzung Soviet casualties and combat losses in the twentieth century Greenhill Books London 1997 ISBN 1 85367 280 7 S 145 Andere Quellen geben noch kleinere Zahlen an In v Plato Geschichte der 5 Panzer Division S 338 ist davon die Rede dass grosse Teile der Luftflotte 6 inklusive aller Aufklarungsflugzeuge nach Frankreich verlegt worden waren und nur 40 einsatzbereite Jagdflugzeuge zur Verfugung standen Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde den Offizieren der 4 Panzer Division von General Gerd Niepold dem damaligen Ia der deutschen 12 Panzer Division der Vorwurf gemacht dass es falsch gewesen war die 4 Panzer Division schon bei Baranowitschi auszuladen Es ware besser gewesen sie bis Stoubzy zu transportieren weil dadurch moglicherweise noch die Passage bei Stoubzy fur die sich zuruckziehende 4 Armee hatte offen gehalten werden konnen von Saucken Neumann 4 Panzer Division Divisionsgeschichte Bd 2 S 378 379 Im Buch von Tippelskirch fehlt die Beschreibung der nachfolgenden Ereignisse obwohl ihm diese spatestens dann bekannt geworden sein mussen als er zu Beginn der 1950er Jahre mit der Erstellung und Recherche seines Buches begann Auf Vincenz Muller geht er gar nicht ein Die Darstellung orientiert sich an der von Peter Joachim Lapp in der Biografie Vincenz Mullers gegebenen Version Nach der Darstellung Karl Heinz Friesers in Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg Band 8 S 554 Fussnote 100 die auf dem Inhalt der Berichte von Ruckkampfern der 4 Armee basiert hat sich Muller am 5 Juli 1944 mit seinem Stab von der Armee getrennt mit der Absicht sich allein durchzuschlagen Er legt damit die Fuhrung des Korps nieder Eine weitere Version der Geschichte geben Glantz Orenstein in Belorussia 1944 S 145 Laut diesen Autoren hatte Muller mit einer Gruppe von 3000 Soldaten versucht sudwestlich von Dscherschinsk nach Westen vorzudringen Nach einem kurzen Kampf wurde er von Soldaten des sowjetischen 121 Schutzen Korps gefangen genommen Die Baltischen Staaten Estland Lettland und Litauen waren bis zum Sommer 1940 unabhangig gewesen Im Zuge der geheimen Absprachen zwischen dem Deutschen Reich und der Sowjetunion wurde das Baltikum dem sowjetischen Einflussgebiet zugeschlagen und die baltischen Staaten von der Sowjetunion annektiert Nach sowjetischem Verstandnis war das Baltikum im Jahr 1944 demnach ein Bestandteil der Sowjetunion Andere Quellen wie der englische Wikipedia Artikel zur Operation Ostra Brama vom 24 Mai 2008 nennen 30 000 deutsche Soldaten Es handelte sich um das Fallschirmjager Regiment 16 unter Gerhart Schirmer sowie das Fallschirm Pionier Regiment 21 In die Kampfgruppe wurde auch das nach dem Unternehmen Rosselsprung bereits stark dezimierte SS Fallschirmjager Bataillon 500 eingegliedert Generalfeldmarschall Gunther von Kluge behinderte diese Bestrebungen aber auch nicht Er beteiligte sich nur ganz einfach nicht mehr daran Die Bezeichnung Schwadron bezieht sich auf eine Einheit in Kompaniestarke Es wurden also Einheiten in der ungefahren Grossenordnung eines Bataillons mit einer Starke von 1200 Mann aus der Front genommen Basierend auf dem in Achmann wiedergegebenen Bericht des damaligen Rittmeisters und spateren Generalmajors Alexander Frevert Niedermein der wahrend eines Gesprachs zwischen H Buhl und Frevert Niedermein im Juni 1989 in Buschhoven aufgezeichnet wurde Es handelt sich um die revidierte Fassung der Ausstellung nach der Beseitigung der im Artikel Wehrmachtsausstellung beschriebenen historischen Fehler Einzelnachweise BearbeitenSchwer auffindbare Textpassagen beispielsweise aus Solschenizyns umfangreichem Werk Der Archipel Gulag sind vollstandig wiedergegeben worden um dem Leser die Suche danach zu ersparen Militar Enzyklopadisches Worterbuch S 60 Dunn Soviet Blitzkrieg The Battle for White Russia 1944 S 2 Hermann Gackenholz Der Zusammenbruch der Heeresgruppe Mitte 1944 In Hans Adolf Jacobsen Jurgen Rohwer Hrsg Entscheidungsschlachten des Zweiten Weltkrieges Verlag Bernard amp Graefe Frankfurt Main 1960 S 474 Hermann Gackenholz Zum Zusammenbruch der Heeresgruppe Mitte Sommer 1944 In Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte VfZ Jahrgang 3 1955 Heft 3 S 317 333 Anmerkung Gackenholz war Sachbearbeiter fur das Kriegstagebuch in der Fuhrungsabteilung des Stabes der Heeresgruppe im Hauptquartier in Ortelsburg Ihm standen dafur zahlreiche Unterlagen und die Auskunfte des Chefs des Stabes Generalleutnant Hans Krebs und des I a Oberst i G von der Groeben zur Verfugung In dem Artikel wird auf S 319 333 dieser Bericht abgedruckt a b c d Kurt von Tippelskirch Geschichte des Zweiten Weltkriegs S 462 Gackenholz Der Zusammenbruch der Heeresgruppe Mitte 1944 S 451 Verbrechen der Wehrmacht Dimensionen des Vernichtungskrieges Katalog der Wehrmachtsausstellung S 398 Bericht des Festungs Pionierstabes 7 an den Pionierfuhrer der 3 Panzerarmee uber katastrophale Zustande bei der Zwangsrekrutierung und Versorgung sowjetischer Arbeitskrafte 6 Marz 1944 in Norbert Muller Hrsg Okkupation Raub Vernichtung Dokumente zur Besatzungspolitik der faschistischen Wehrmacht auf sowjetischem Territorium 1941 bis 1944 Militarverlag der DDR 1980 S 319 321 a b Robert W Stephan Stalin s Secret War University Press of Kansas 2004 ISBN 0 7006 1279 3 S 148 a b Karl Heinz Frieser Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg Bd 8 S 424 431 a b c von Tippelskirch Geschichte des Zweiten Weltkriegs S 460 Ziemke From Stalingrad to Berlin Karl Heinz Frieser Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg S 527 Willy Peter Reese Stefan Schmi