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Zulawy Wislane bezeichnet das Gebiet des Weichsel Nogat Deltas um das Delta der Flusse Weichsel poln Wisla und Nogat in Polen Die wortliche Ubersetzung der polnischen Bezeichnung bedeutet Werder der Weichsel wahrend im Deutschen die Bezeichnung Grosses Werder ublich ist Es ist eine alte deutsch polnische Kulturlandschaft die seit der Zeit des Deutschen Ordens umfassend von ihren Bewohnern gepragt und umgestaltet worden ist Landschaft des Weichsel Nogat DeltasVorlaubenhaus in Bystrze Biesterfeld vor 1825 Karte des Weichsel Nogat Deltas Inhaltsverzeichnis 1 Gliederung des Gebiets 1 1 Geomorphologie 2 Das Flusssystem des Weichseldeltas 3 Geschichte 3 1 Besiedlung 3 2 Freie Stadt Danzig 3 3 Zweiter Weltkrieg 3 4 UNESCO Welterbe in Polen 3 5 Verwaltung 4 Landgewinnung 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGliederung des Gebiets BearbeitenDas Gebiet gliedert sich in die drei grossen Werder Danziger Zulawy Gdanskie Grosses Marienburger Zulawy Wielkie oder Zulawy Malborskie und Elbingsches Werder Zulawy Elblaskie Dazu kamen kleinere Werder wie z B das Steegener Werder Die Scharpau war der nordliche Teil des Grossen Marienburger Werders Der schmale Dunenrucken der Danziger Nehrung wurde durch Landgewinnungsmassnahmen erheblich ausgeweitet Mit der Eindeichung der Aussennehrung wurde diese zur Neuen Binnennehrung heute Bohnsacker Insel und die bereits eingedeichte Binnennehrung zur Alten Binnennehrung Einlagen bezeichneten Poldergebiete Vom Danziger Werder wurde das Bau Amt der Danziger Niederung unterschieden Geomorphologie Bearbeiten Geomorphologisch unterscheidet man heute die erweiterte Werderlandschaft Zulawy Wislane 313 54 und das Gebiet der Ausgleichskuste die nicht nur den Nehrungsstreifen sondern das Gebiet der Ausgleichskuste ab der Stadtgrenze von Sopot Zoppot umfasst aber mit Mierzeja Wislana 313 53 1 bezeichnet wird Das Flusssystem des Weichseldeltas BearbeitenDer Einstrom der Weichsel in die Ostsee wurde durch den Dunenrucken der Danziger Nehrung versperrt des westlichen Teils der Frischen Nehrung Mierzeja Wislana Weichselnehrung entsprechend Zwischen Danziger Elbinger Hohe und Dunenrucken hat sich ein Binnendelta gebildet Kurz hinter Gniew Mewe zweigt nach Osten die Nogat ab die erst 1371 durch ein Hochwasser vom selbstandigen Fluss wieder zum Weichselarm wurde und im Bereich der Elbinger Niederung in das Frische Haff Zalew Wislany Weichselhaff entsprechend mundet Der Hauptstrom der Weichsel verzweigte sich in die Danziger Weichsel und die Elbinger Weichsel Szkarpawa die ebenfalls ins Frische Haff mundet und bis Anfang des 19 Jahrhunderts der Hauptstrom war Die Szkarpawa erhielt ihren Namen von der Scharpau und hat ihrerseits ein Delta ausgebildet Dessen nordlichster Arm wird Konigsberger Weichsel Wisla Krolewiecka genannt Die Danziger Weichsel folgte dem Urstrom und mundete nahe der Stadt Danzig Gdansk in die Danziger Bucht Zatoka Gdanska Im Jahre 1840 entstand bei einem Hochwasser der Weichseldurchbruch auf halbem Wege zwischen der Gabelung und Danzig Der neue Weichselarm erhielt den Namen Kuhne Weichsel Wisla Smiala der alte Arm versandete zunehmend In den Jahren 1889 bis 1895 wurde dann bei der Gabelung die Nehrung durchstochen um die Hochwassergefahrdung des Weichseldeltas zu vermindern Seit der grosste Teil der Stromweichsel Leniwka durch diesen Weichseldurchstich Przekop Wisly in die Ostsee stromt wurde die Versandung der Danziger Weichsel durch eine Schleuse verhindert Sie erhielt den Namen Tote Weichsel Martwa Wisla Am westlichen Rande des Deltas munden die Mottlau Motlawa und der Radaunekanal Radunia in die Tote Weichsel Geschichte BearbeitenBesiedlung Bearbeiten Etwa um 100 nannte der romische Historiker Publius Cornelius Tacitus in seiner Germania 2 neben anderen germanischen Volkern auch die Goten als Bewohner des Weichseldeltas Die archaologische Hinterlassenschaft der Goten und anderer an der Weichsel wohnenden Volker wurde nach dem nahe der Nogat gelegenen Ort Willenberg nach 1945 Wielbark Kultur genannt Etwa um 200 begannen die Germanen namentlich die Goten und Gepiden das Weichselgebiet zu verlassen und nach Sudosten in die heutige Ukraine zu wandern Westbaltische Aesten die Vorfahren der Prussen wanderten weiter westlich wo sie vor den Goten schon lebten Westslawische Stamme verbreiteten sich seit dem Ende des 6 Jahrhunderts und kamen bis an die Ostsee Das Gebiet westlich der unteren Weichsel war im 10 Jahrhundert zum grossen Teil slawisch besiedelt Nach der Mitte des 10 Jahrhunderts werden die Polanen in westlichen Quellen erstmals erwahnt ein mit den slawischen Pommern engverwandter Stamm Die Lage an der Weichselmundung brachte der Gegend schon zu allen Zeiten intensive Kontakte nach Suden Die Bernsteinstrasse fuhrte seit der Jungsteinzeit vom Samland uber das Weichseldelta sudwarts bis an die Adria Zahlreiche arabische Silbermunzen des 8 bis 10 Jahrhunderts vielfach zu Hacksilber zerkleinert wurden in Pommerellen gefunden Sie konnen durch Handels oder Beutefahrten der Wikinger wie auch durch slawische und sogar arabische Handler aus dem Mittelmeerraum dorthin gelangt sein 997 kam der Prager Bischof Adalbert im Geleit von Soldaten des spateren polnischen Konigs Boleslaw Chrobry nach Danzig Die Taufe vieler Heiden nach einer eintagigen Predigt war der Beginn der Christianisierung 3 Um 1224 verlieh der pommerellische Herzog Swantopolk II Zwantepolc de Danceke das Lubische Recht an die deutsche Kaufmannssiedlung der Danziger Rechtstadt Um 1295 verlieh der polnische Konig Przemyslaw II ihr das Magdeburger Recht In den Jahren ab 1225 unterstutzte der Deutsche Orden Herzog Konrad von Masowien im Kampf gegen die heidnischen Prussen und setzte sich Kulmer Land fest Die Stadt Elbing wurde im Jahr 1237 unter dem Schutz des Deutschen Ordens durch aus Lubeck stammende Handwerker und Kaufleute gegrundet 4 5 1308 eroberte der Orden die Stadt Danzig und brannte sie nieder Der Hochmeister der seit 1291 in Venedig residierte verlegte 1309 seinen Sitz auf die Marienburg Der Deutschordensstaat erlebte im 14 Jahrhundert seine Blutezeit Danzig und Elbing entwickelten sich zu fuhrenden Hansestadten im ostlichen Mitteleuropa 1397 begann der Aufstand des Adels und der Stadte gegen die Herrschaft der Ordensritter Nach der Schlacht bei Tannenberg war die Macht des Ordens gebrochen 1440 grundeten die preussischen Hansestadte gemeinsam mit den Landesstanden den Preussischen Bund der gegen die Herrschaft des Ordens gerichtet war und eine Unterstellung unter den polnischen Konig anstrebte 1452 liessen sie sich ihre Rechte und Privilegien von Kaiser Friedrich III bestatigen Nach dem siegreichen Dreizehnjahrigen Krieg des Preussischen Bundes gemeinsam mit Polen gegen den Deutschen Orden 1453 1466 entstand Konigliche Preussen Prusy Krolewskie Neben den Danziger und Elbinger Territorien im Werder wurde die Woiwodschaft Marienburg gebildet Die Stadte huldigten 1454 dem Jagiellonen Polenkonig Kasimir IV als Schutzherrn Er und seine Nachfolger bestatigten den Hansestadten samtliche alten Privilegien und verliehen viele neue Niederlander darunter Flamen Friesen und Hollander Oledrzy Mennoniten zum grossen Teil gleichbedeutend mit zweitgenannter Gruppe Freie Stadt Danzig Bearbeiten Freie Stadt Danzig Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Unmittelbar nach dem Uberfall auf Polen wurde bei Stutthof ein Zivilgefangenenlager fur Polen eingerichtet 1942 erhielt das KZ Stutthof den Status Konzentrationslager der Stufe I es bestand vom 2 September 1939 bis zum 9 Mai 1945 Es wurde erst nach der Kapitulation in Karlshorst befreit und war damit das letzte befreite KZ Von 110000 inhaftierten Menschen kamen ungefahr 65000 um Nach der Einschliessung Ostpreussens verlief seit Ende Januar 1945 die Hauptroute der Fluchtlingstrecks uber die Frische Nehrung und die Weichsel in Richtung Westen Das Werdergebiet zwischen Weichsel und Bodenwinkel am Fuss der Nehrung wurde bis zum letzten Tag des Krieges von versprengten Einheiten der Wehrmacht verteidigt Nach Ende des Weltkriegs wurde das Gebiet unter polnische Verwaltung gestellt Es wanderten nun Polen zu die aus dem bisherigen Polen stammten zum Teil auch aus dem ehemals ostlichen Polen umgesiedelt wurden Soweit die deutschen Einwohner nicht geflohen waren wurden sie in der darauf folgenden Zeit von der ortlichen polnischen Verwaltungsbehorde vertrieben UNESCO Welterbe in Polen Bearbeiten nbsp Ansicht der MarienburgDie Marienburg befindet sich seit 1992 als Ordensburg und grosster Backsteinbau in Europa auf der Liste des Welterbes in Polen Das gesamte Gebiet des Weichseldeltas war seit 1993 zeitweise ebenfalls bei der UNESCO fur die Welterbeliste sowohl als Kulturerbe wie auch als Naturerbe nominiert 6 7 Verwaltung Bearbeiten Landkreis Grosses Werder Kreis Danziger NiederungPowiat Gdanski Powiat Nowodworski Tiegenhof Powiat Malborski Powiat ElblaskiLandgewinnung BearbeitenEindeichung Aufschlickung Trockenlegung und PumpwerkeWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Zulawy Wislane Weichseldelta Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Roman Cieslinski Typy krajobrazow na wybrzezu wojewodztwa pomorskiego i ich geneza PDF poln in Kap 45 seiner Germania Heinrich Gottfried Philipp Gengler Regesten und Urkunden der Verfassungs und Rechtsgeschichte der deutschen Stadte im Mittelalter Erlangen 1863 S 700 ff online Johannes Voigt Geschichte Preussens von den altesten Zeiten bis zum Untergang der Herrschaft des Deutschen Ordens 2 Band Die Zeit von der Ankunft des Ordens bis zum Frieden 1249 Konigsberg 1827 S 290 Max Toeppen Historisch Komparative Geographie von Preussen Gotha 1858 S 187 195 UNESCO Liste 2003 PDF 280 kB UNESCO Liste 1995 PDF 5 5 MB 54 133333333333 19 Koordinaten 54 8 0 N 19 0 0 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zulawy Wislane amp oldid 236561448