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Dieser Artikel erlautert die fruhgeschichtlichen baltischen Stamme Zu anderen Bedeutungen siehe Balten Begriffsklarung Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Als Balten abgeleitet von Ostsee oder Baltische See werden Stamme im Nordosten Europas bezeichnet deren Sprachen u a neben denen der Kelten Germanen Slawen und Romanen einen Zweig der indogermanischen Sprachfamilie bilden Dieser Zweig gliedert sich in mehrere Einzelsprachen darunter die der Letten Litauer Prussen Altpreussen und Kuren sowie ein ausgestorbenes Idiom im Narew Gebiet der Sudauer Jatvinger Bis auf Lettisch und Litauisch sind fast alle baltischen Sprachen heute ausgestorben Baltische Stamme im 12 JahrhundertIm Norden des Baltikums leben die Esten die keine baltische Sprache sprechen sondern mit den Finnen und Ungarn zur Familie der finno ugrischen Sprachgemeinschaften gerechnet werden Somit zahlt Estland nur geografisch und politisch nicht jedoch linguistisch zum Baltikum Wird heute von den baltischen Staaten gesprochen sind Estland Lettland und Litauen gemeint 1 Als Baltendeutsche wurde die deutschsprachige Bevolkerung des Baltikums bezeichnet die seit dem Mittelalter hier siedelte und uber mehrere Jahrhunderte die adlige und burgerliche Oberschicht in den baltischen Gebieten bildete Inhaltsverzeichnis 1 Ursprung und Verbreitung 2 Innere Unterteilung 3 Geschichte 3 1 Eisenzeit 3 2 Romische Eisenzeit Zeitenwende bis 400 3 3 Volkerwanderungszeit und ostbaltische mittlere Eisenzeit 400 800 3 4 Spate ostbaltische Eisenzeit 800 1200 4 Gesellschaftsgliederung 5 Siedlungswesen 6 Ernahrung 7 Handel 8 Glaubenswelt 9 Sprache 10 Siehe auch 11 Literatur 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseUrsprung und Verbreitung Bearbeiten nbsp Osteuropa 3 4 Jahrhundert Baltische Kulturen graulila mit den Grenzen des haufigen Doppelband und sporadischen Doppelpunkt Strich Band Auftretens baltischer Hydronyme Von West nach Ost Westbaltische Hugelgraberkultur Strichkeramik Kultur Dnepr Dwina Kultur Moschtschiny Kultur und Moskauer Kultur schraffiert Grun finno ugrische Kulturen ocker slawische fruhe Prag Kortschak Kultur heller nach jungeren Forschungen wahrscheinlich weiter verbreitet und Kiewer Kultur dunkleres ocker Schwarze Schrift iranische Stamme graue Schrift sonstige Kulturen und Stamme mit Expansion der Goten grauer und Hunnen brauner Pfeil Karte des Linguarium Projektes der Lomonossow Universitat 2 Wie bei vielen fruhen Volkern liegt der Ursprung der Balten im Dunkeln Zu ihrer Entstehung gibt es verschiedene Theorien Die einflussreiche litauische Wissenschaftlerin Marija Gimbutas ging davon aus dass die ersten Indogermanen das Baltikum um 3000 v Chr erreichten wobei es sich nicht zwingend um die Vorfahren der Balten handeln muss welche das Baltikum spatestens um 2800 v Chr mit der Schnurkeramik Kultur erreicht hatten Die Balten seien daraufhin aus einer Mischung mit den ansassigen Alteuropaern entstanden Jerzy Okulicz Kozary bezeichnete als Urheimat der Balten das obere Dneprgebiet Zentralweissrussland da sich dort die altesten baltischen Gewassernamen befanden Von dort hatten sie sich nach und nach in andere Gebiete verbreitet 3 Lucja Okulicz Kozaryn greift diese These auf und geht wie Kazimierz Buga davon aus dass die Balten erst spat die Ostsee erreicht hatten Nach ihr hatten sich die westbaltischen Stamme erst entlang der Memel Richtung Masuren verbreitet und nordliche kustennahe Gebiete wie Samland und Natangen seien erst zu Beginn der europaischen Volkerwanderung baltisiert worden Spatestens mit Beginn der Eisenzeit im 5 Jahrhundert v Chr kann in Ostpreussen und im Narew Gebiet von einer baltischen Bevolkerung gesprochen werden Fur Litauen und Lettland spatestens um Christi Geburt Beide Bevolkerungsschube kamen moglicherweise aus dem hypothetischen urbaltischen Dnepr Gebiet Bis zum Beginn der Volkerwanderung erstreckte sich das baltische Siedlungsgebiet uber ein riesiges Areal von der unteren Weichsel im Westen bis zum Oka bei Moskau im Osten und dem Pripet und dem Sejm im Suden Wahrend der Volkerwanderung kam es allerdings zu einer Slawisierung weiter ehemals baltischer Raume Die genauen Umstande dieser Landnahme sind nicht bekannt Die archaologischen Befunde sprechen jedoch fur einen friedlichen Vorgang Es gibt keine Hinweise auf kriegerische Auseinandersetzungen noch wurden bisher auffallend haufig vergrabene Wertgegenstande gefunden wie sie in unruhigen Zeiten auftauchen Die Slawen scheinen sich an neuen Siedlungsorten innerhalb der baltischen Gebiete angesiedelt zu haben wahrend Bestattungsplatze von beiden Gruppen gleichwohl genutzt wurden Durch neue Techniken und die hohere Bevolkerungszahl der Slawen gingen die Balten nach einer Zeit des friedlichen Zusammenlebens in ihnen auf Inwiefern es dennoch Konflikte oder Ressentiments zwischen den beiden Volkerschaften gab kann nicht gesagt werden Durch Krieg werden spater im 13 Jahrhundert indes die westbaltischen Volker Prussen Sudauer Galinder vom Deutschen Orden durch Kreuzzuge fast ausgerottet und im Laufe des Mittelalters schliesslich assimiliert wodurch die letzten Vertreter der Balten die heutigen Letten und Litauer ubrig bleiben 4 Innere Unterteilung BearbeitenDie Balten werden traditionell in die Gruppen der Westbalten und Ostbalten unterteilt Deren kulturelle und sprachliche Unterschiede im Laufe der Geschichte wuchsen In den 1980ern wurde von Walentin W Sedow eine Dreiteilung der Balten vorgeschlagen welche sich in die Westbalten Mittelbalten lettische und litauische Stamme und Ostbalten die unbekannten Stamme des Dnepr und Okagebiets teilte Dieser Vorschlag konnte sich letztendlich wohl auch wegen fehlender linguistischen Untermauerung bisher nicht durchsetzen Im Allgemeinen weiss man uber die untergegangenen ostbaltischen Stamme sehr wenig da schriftliche Quellen fehlen und man sich auf allein archaologische Befunde stutzen kann Insgesamt lasst sich ein gewisser Traditionalismus in der Entwicklung der baltischen Kulturen und eine Bestandigkeit des Siedlungswesens feststellen Gleichzeitig gab es eine betrachtliche kulturelle Gliederung und Differenzierung in kleine Raume Geschichte BearbeitenEisenzeit Bearbeiten Das Eisen erreicht den westbaltischen Raum in der Periode Hallstatt D etwa 550 bis 440 v Chr Zu dieser Zeit beginnt auch die Teilung zwischen West und Ostbalten da der ostbaltische Raum an diesen Entwicklungen erst spater etwa um Christi Geburt teilnahm Mit der Einfuhrung des Eisens und der vermuteten Einwanderung baltischer Volker entsteht in Ostpreussen im Narewgebiet und an der litauischen Kuste die westbaltische Hugelgraberkultur Trotz der Eiseneinfuhrung tauchen selbstgefertigte Eisengegenstande erst im 2 Jahrhundert n Chr in grosseren Mengen auf Von der nahen Lausitzer Kultur unterscheidet sich die westbaltische Hugelgraberkultur Kultur durch rundbogige Tongefasse und kleine Wehrsiedlungen anstelle grosserer Burgen Durch das Eisen setzen viele Veranderungen im gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben ein Aus Grabbeigaben ist abzulesen dass die Fursten an Macht und Einfluss gewinnen und die sozialen Unterschiede wachsen 5 Dem gegenuber steht die ostbaltische Burgbergkultur welche zahlreiche verwandte Kulturen bis zum Gebiet des Oka bei Moskau vereint Von dieser Kultur ist bisher nur ein Urnenfeld gefunden worden Es kann daher nur wenig uber ihre Bestattungsbrauche und ihre materielle Kultur gesagt werden 6 Romische Eisenzeit Zeitenwende bis 400 Bearbeiten Die Vertreter der westbaltischen Hugelgraberkultur lebten an der sehr wichtigen Bernsteinstrasse uber die der an der Ostsee gewonnene Bernstein in weite Teile Europas und des Mittelmeerraums befordert wurde Durch den Bernsteinhandel standen sie zumindest indirekt mit vielen Volkern in Kontakt unter anderem mit dem romischen Reich Die baltischen Stamme boten wohl neben Bernstein auch Pelze Honig und Wachs an und erhielten dafur Bronze und Silber oft in Form von Munzen Durch den Handel kommt es im westbaltischen Gebiet und im Westteil Litauens und Lettlands zu neuen Impulsen und einer Blutezeit Eisen verbreitet sich immer weiter und es entsteht eine grosse Bronze und Goldschmuckherstellung von seltener Qualitat 7 Diese Veranderungen fuhrten dazu dass sich die Siedlungsstruktur zugunsten offener Siedlungen verschob welche die Wehrsiedlungen grosstenteils ablosten 8 In diese Zeit fallt auch die erste schriftliche Erwahnung der Balten bei Tacitus unter der Bezeichnung aestii Astier der spater auf die finno ugrischen Esten ubergeht Die spater uberlieferten baltischen Stamme des Mittelalters bestehen vermutlich schon um diese Zeit da der Geograph Claudius Ptolemaus bereits im 2 Jahrhundert n Chr auf seinem Atlas die Stamme der Galindai und Soudinoi auf dem Gebiet eintrug 9 welches spater von den Galindern und Sudauern bewohnt wurde 10 Ostlich der genannten Gebiete fehlen diese Impulse oder werden nur vereinzelt aufgenommen Ausnahmen bilden hier das Land um die Memel und die litauischen Kustengebiete die ebenfalls am Handel beteiligt sind Im Osten verharrt die materielle Kultur auf der Stufe der Strichkeramikkultur Aus dieser Zeit sind auch mehr Funde aus Hugelgrabern bekannt weswegen man mehr uber die damaligen Lebensumstande sagen kann Das litauische Material unterscheidet sich wesentlich vom prussischen und jatwingischen und weist deutlich mehr ortliche vom europaischen Stil abweichende Eigenheiten auf 11 Volkerwanderungszeit und ostbaltische mittlere Eisenzeit 400 800 Bearbeiten nbsp Osteuropa 5 6 Jahrhundert Balten violett v W n O Pruzzisch jatwingische Stamme lettisch litauische Stamme Tuschemlja Kultur und Moschtschiny Kultur Hellbraun rosa und gelb expandierende slawische Gruppen dunkles braun germanische Restgruppen u a Linguarium Karte Die westbaltische Kultur erlitt wahrend der Volkerwanderungszeit keine grosseren Storungen Stattdessen breiten sich die Westbalten auf der Elbinger Hochflache und im Gebiet der unteren Weichsel aus Die Ausbreitung auf der Hochebene scheint friedlich verlaufen zu sein wahrend an der unteren Weichsel zahlreiche vergrabene Edelmetallfunde durchaus fur ein gewaltsames Eindringen der Prussen sprechen Spater breiten sich auch die Kuren nach Norden in bisher livisches Gebiet aus Im Suden beginnt nun die slawische Expansion wodurch weite Teile des ostbaltischen Gebietes friedlich slawisiert werden Sprachliche und kulturelle Nachklange der Balten sind trotzdem bei den Ostslawen festzustellen Der Stamm der Kriwitschen ubernahmen beispielshalber das baltische Hugelgrab als Bestattungsritus Namentlich tauchen von diesen verschwundenen Stammen nur die Ost Galinder um Smolensk in einer altrussischen Chronik des 12 Jahrhunderts auf 12 Aufgrund dieses slawischen Druckes rucken die lettischen Stamme weiter nach Westen und Norden vor Diese Grenzen haben abgesehen von der kurisch livischen Grenze bis ins 13 Jahrhundert und vielfach bis heute Bestand Ausserdem bilden sich spatestens jetzt auch auf ostbaltischem Gebiete die Volker die wir aus den Quellen der Kreuzritter kennen Die Gebietsgemeinschaften festigen sich und im dritten Viertel des ersten Jahrtausends entsteht das Territorialsystem dessen Grundlage die Burgkreise bilden in denen die Herrscher residieren Alte Burgwalle werden ausgebaut und viele neue Burgen errichtet 13 Unter ihnen stehen nun die Freien und Unfreien Gleichzeitig entstehen die ersten fruhen stadtahnlichen Formen aus denen in Einzelfallen schliesslich Stadte werden 14 Spate ostbaltische Eisenzeit 800 1200 Bearbeiten nbsp Osteuropa 9 10 Jahrhundert Rosa baltische Stamme darunter im Osten Goljad grun slawische Stamme gelb finno ugrische Stamme braun Turkstamme rote Grenze Ausdehnung der Kiewer Rus Linguarium Karte Im 9 und 10 Jahrhundert war die Entwicklung so weit dass die Prussen moglicherweise ein Staatswesen errichtet hatten In diese Zeit fallt jedoch die Umstrukturierung der Handelswege Der Dnepr wird erschlossen und der wichtigste Handelsweg umgeht nun die baltischen Gebiete Ausserdem andern sich mit der Grundung des polnischen und des altrussischen Staates die politischen Gegebenheiten Die prussischen Handelsstadte Truso und Wiskiauten erleben einen Niedergang In diese Zeit fallt auch eine beschleunigte Entwicklung im ostbaltischen Bereich der so das Niveau der westbaltischen Region erreicht Besonders die Aukschtaiten ubernehmen nun eine Fuhrungsrolle Zu Beginn des 2 Jahrtausends beginnen diese auch eigene Munzen zu pragen die sich an altrussische Modelle anlehnen Zwischen 1201 und 1236 fielen litauische Stamme 40 mal in benachbarte Lander ein wobei sie viel Beute machten Gesellschaftsgliederung BearbeitenDie Gesellschaft der Balten war einigen Veranderungen ausgesetzt Es wechselten Perioden mit klar gegliederter Hierarchie und egalitare Abschnitte In der Eisenzeit herrschten die Burgherren uber die um sie liegenden Dorfer Die Burggebiete konnten sich wiederum zu Landern zusammenschliessen die eine Herrschaft bildeten Anfang des 13 Jahrhunderts fuhrte der Burgberg Lamekins viele Burggebiete in Mittelkurland 15 Der Herrschaftsanspruch des Fursten konnte erblich sein oder an seine Person gebunden sein Eine regional sehr unterschiedliche Rolle spielten die Altesten die besonders in Kriegszeiten wichtige Entscheidungen trafen Bei politischen und wirtschaftlichen Fragen mussten aber auch sie die Interessen der oberen Bevolkerungsschichten berucksichtigen Besonders wichtige Entscheidungen traf eine Versammlung dieser Fuhrungspersonlichkeiten eines Gebietes an der auch alle freien Bewohner teilnehmen durften Die Altesten konnten den freien Bewohnern auch befehlen am Festungsbau mitzuhelfen oder an Plunderungen teilzunehmen Siedlungswesen BearbeitenDie baltischen Volker hatten unterschiedliche Siedlungsarten Fruhe Wehrsiedlungen des westbaltischen Bereiches teilen sich in hochgelegene befestigte Orte und Pfahlbauten am oder im Wasser Offene Siedlungen kamen damals im westbaltischen Gebiete sehr selten vor wahrend sie im ostbaltischen Gebiet bis in die mittlere Eisenzeit die Regel waren Die Wehrsiedlungen waren durch Palisaden geschutzt was auch auf Wassersiedlungen zutraf deren Palisaden in den Seegrund gerammt wurden Spater gruppierten sich im gesamten baltischen Gebiet um die Burgberge auch offene Siedlungen die man in naturlicher Verteidigungslage in der Nahe von Seen Flussen oder Mooren anlegte Die stark umwallten Burgberge entwickeln sich zu Wirtschafts und Verwaltungszentren der umliegenden Dorfer Mit der zunehmenden Bedeutung des hoheren Schichten nehmen auch die Burgberge an Bedeutung und Machtigkeit zu Ein Beispiel bildet die Burg des aukschtaitischen Herren in Nemencine die im 11 Jahrhundert an der zuganglichsten Stelle einen Wall von 24 m Breite und 10 m Hohe besass Der Innenhof war bereits von Steinmauern umgeben Die einfachen Hauser der Balten waren rechteckige Blockbauten oder Pfostenhauser und hatten Ausmasse von bis zu 6 8 m Kreisformige Feuerstellen aus Stein befanden sich in ihnen 16 Ernahrung BearbeitenDie Balten lebten hauptsachlich von Ackerbau und Viehzucht wobei Viehzucht uberwog Rinder und Kuhe waren die wichtigsten Nutztiere gefolgt von Schaf Ziege Pferd und als letztem dem Schwein Daneben bauten die baltischen Stamme Getreide und Gemuse an deren Ertrage in Grubenhausern mit einer Tiefe 1 bis 2 m gelagert wurden Das hohe Niveau des Ackerbaus erlaubte die Vorratsspeicherung in grosserem Umfang Von den Getreidepflanzen scheinen Hirse und Gerste am wichtigsten gewesen zu sein gefolgt von Weizen Hafer und Emmer Spater kam auch Roggen hinzu Des Weiteren fand man oft Uberbleibsel von Bohnen Erbsen und Himbeerfruchten Ausserdem fand man gelegentlich landwirtschaftliche Werkzeuge wie einen eisernen Spatenpflug was uns Auskunft uber die bauerliche Arbeit gibt 17 So verwendeten Kuren und Semgallen Sensen wohingegen die Selen und Lettgallen Sicheln benutzten was auf Unterschiede in der Landwirtschaft hindeuten kann uber deren Ausmass wir noch nichts sagen konnen 18 Jagd und Fischfang spielten auch eine Rolle Generell kann gesagt werden dass die Bedeutung der Jagd von Westen nach Osten zunahm und im Laufe der Zeit insgesamt schrumpfte So spielte in der bronzezeitlichen ostbaltischen Burgbergkultur Ackerbau nur eine untergeordnete Rolle Viehzucht und Jagen waren wichtiger und pflanzliche Nahrung wurde meist durch Sammeln beschafft Im eisenzeitlichen ostbaltischen Burgberg Ogres kenteskalns betrug der Anteil der Wildtierknochen unter den Knochenabfallen dann nur noch 14 1 in der Siedlung 9 6 19 Gejagt wurden unter anderem Auerochsen Rehe Elche und Biber Wirtschaftliche Bedeutung hatten vor allem grosse Fische wie Stor Lachs Wels und Hecht Bienenzucht war den Balten auch bekannt und gewann stets an Bedeutung Handel BearbeitenDurch den weitreichenden Handel zeigten die baltischen Volker einen fur Europa ungewohnlichen Wohlstand 20 Viele Handelsguter aus allen Teilen Europas konnten in den Grabern gefunden werden da durch baltische Gebiete der Handelsweg zwischen Schwarzem Meer und Ostsee verlief Im Mittelalter bildeten sich dort multiethnische Handelsstadte wie Truso und Wiskiauten bei den Prussen und Grobina bei den Kuren Der Handel wurde mit seetuchtigen Schiffen durchgefuhrt Besonders die Kuren gingen jedoch ebenso auf Raubzuge und waren im ganzen Ostseegebiet gefurchtet Laut Heinrich von Lettland nahmen um 1200 an einem solchen Raubzug etwa 300 Schiffe teil Spatere Umwalzungen der Handelswege beendeten die Blutezeit Tursos etc Daraufhin bauten die Aukschtaiten ihre Bedeutung im Handel aus da sie leichteren Zugang zu den neuen Handelszentren wie Nowgorod oder Grodno hatten Glaubenswelt Bearbeiten Hauptartikel Baltische Mythologie Begrabnisriten und damit verbunden wohl auch die Glaubenswelt waren bei den Balten stets von Anderungen beeinflusst Bezuglich der Bestattungsriten lassen sich kleine Areale feststellen die einen mitunter diffusen Flickenteppich verschiedener Riten bilden Im Grossen und Ganzen lassen sich deutliche Unterschiede zwischen Frauen und Mannergrabern feststellen Frauen bekamen Schmuck mit ins Grab wahrend Mannergraber Waffen enthalten und nicht selten durch Pferdebestattungen begleitet wurden Zu Beginn des Mittelalters wachst die soziale Ungleichheit wodurch es mehr Graber mit sparlichen Grabbeigaben gibt Sprache Bearbeiten Hauptartikel Baltische Sprachen Die baltischen Sprachen sind bekannt fur ihre hohe Konservativitat Sie haben also zahlreiche Altertumlichkeiten der indo europaischen Ursprache erhalten Bevor sich die baltischen Sprachen aufteilten bestand eine urbaltische Sprache die aus einigen Zugen abgeleitet werden kann welche nur die baltischen Sprachen besitzen Die Personalformen der Verben unterscheiden in der dritten Person im Gegensatz zu den Personalpronomen nicht zwischen Singular Dual und Plural So heisst es im Litauischen jis yra er ist juodu yra sie beide sind jie yra sie sind Es gibt zahlreiche ubereinstimmende Wortbildungstypen in den baltischen Sprachen Speziell baltische Wortschopfungen sind z B Eiche lit azuolas lett ozols altpr ansonis Hirsch lit und lett briedis altpr braydis andere lit kitas lett cits altpr kits oder die See lit und lett jura altpr juris Siehe auch BearbeitenBaltistik Liste der baltischen StammeLiteratur BearbeitenErnst Fraenkel Die baltischen Sprachen Verlag Carl Winter Heidelberg 1950 Rainer Eckert Elvira Julia Bukeviciute Friedhelm Hinze Die baltischen Sprachen Eine Einfuhrung Verlag Langenscheidt Verlag Enzyklopadie Leipzig Berlin Munchen 1994 ISBN 3 324 00605 8 Wilhelm Gaerte Urgeschichte Ostpreussens Grafe und Unzer Konigsberg 1929 Marija Gimbutas Die Balten Geschichte eines Volkes im Ostseeraum Herbig Munchen 1983 ISBN 3 7766 1266 5 1963 englisch Jan Jaskanis u a Die Balten Die nordlichen Nachbarn der Slawen Karl Schillinger Freiburg 1987 DNB 880652489 Brandenburgisches Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologisches Landesmuseum Lettlands viele Volker Archaologie der Eisenzeit von Christi Geburt bis zum Jahr 1200 Druckhaus Kothen 2008 Weblinks BearbeitenRainer Eckert Altpreussisch In Milos Okuka Gerald Krenn Hrsg Lexikon der Sprachen des europaischen Ostens Wieser Enzyklopadie des europaischen Ostens Band 10 Wieser Verlag Klagenfurt Celovec 2002 ISBN 3 85129 510 2 S 589 aau at PDF 241 kB Einzelnachweise Bearbeiten Rainer Eckert Elvira Julia Bukeviciute Friedhelm Hinze Die baltischen Sprachen eine Einfuhrung 5 Auflage Langenscheidt 1998 S 15 In leicht vergrosserter und veranderter Variante hier auf der Website von Linguarium zu finden Jan Jaskanis u a Die Balten Die nordlichen Nachbarn der Slawen Karl Schillinger Freiburg 1987 S 12 13 Berthold Seewald Krieg im Mittelalter Diese Waffen machten den Deutschen Orden zur Grossmacht In DIE WELT 21 Januar 2018 welt de abgerufen am 5 Oktober 2022 Jan Jaskanis u a Die Balten Die nordlichen Nachbarn der Slawen Karl Schillinger Freiburg 1987 S 34 Jan Jaskanis u a Die Balten Die nordlichen Nachbarn der Slawen Karl Schillinger Freiburg 1987 S 27 Jan Jaskanis u a Die Balten Die nordlichen Nachbarn der Slawen Karl Schillinger Freiburg 1987 S 36 Jan Jaskanis u a Die Balten Die nordlichen Nachbarn der Slawen Karl Schillinger Freiburg 1987 S 34 Ptolemaus Geographike Hyphegesis 3 5 9 Tarasov I The balts in the Migration Period P I Galindians pp 99 109 Jan Jaskanis u a Die Balten Die nordlichen Nachbarn der Slawen Karl Schillinger Freiburg 1987 S 39 Jan Jaskanis u a Die Balten Die nordlichen Nachbarn der Slawen Karl Schillinger Freiburg 1987 S 44 Brandenburgisches Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologisches Landesmuseum Lettlands viele Volker Archaologie der Eisenzeit von Christi Geburt bis zum Jahr 1200 Druckhaus Kothen 2008 S 31 Brandenburgisches Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologisches Landesmuseum Lettlands viele Volker Archaologie der Eisenzeit von Christi Geburt bis zum Jahr 1200 Druckhaus Kothen 2008 S 32 Brandenburgisches Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologisches Landesmuseum Lettlands viele Volker Archaologie der Eisenzeit von Christi Geburt bis zum Jahr 1200 Druckhaus Kothen 2008 S 39 Jan Jaskanis u a Die Balten Die nordlichen Nachbarn der Slawen Karl Schillinger Freiburg 1987 S 25 Jan Jaskanis u a Die Balten Die nordlichen Nachbarn der Slawen Karl Schillinger Freiburg 1987 S 50 Brandenburgisches Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologisches Landesmuseum Lettlands viele Volker Archaologie der Eisenzeit von Christi Geburt bis zum Jahr 1200 Druckhaus Kothen 2008 S 35 Brandenburgisches Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologisches Landesmuseum Lettlands viele Volker Archaologie der Eisenzeit von Christi Geburt bis zum Jahr 1200 Druckhaus Kothen 2008 S 35 Jan Jaskanis u a Die Balten Die nordlichen Nachbarn der Slawen Karl Schillinger Freiburg 1987 S 47 Normdaten Sachbegriff GND 4086321 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Balten amp oldid 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