www.wikidata.de-de.nina.az
Die Ostslawen sind ein Zweig der Slawen die sich nach sprachlichen und kulturellen Kriterien von den West und Sudslawen unterscheiden wobei eine Zuordnung fur die Zeit bis zum 10 Jahrhundert nicht immer eindeutig ist Zu den Volkern die aus den mittelalterlichen ostslawischen Stammen hervorgegangen sind zahlen heute Russen Ukrainer Belarussen und Russinen Gebiete der Ostslawen dunkelgrun im 7 und 8 JahrhundertStaaten mit mehrheitlich slawisch sprechender Bevolkerung 1 OstslawenWestslawenSudslawen Inhaltsverzeichnis 1 Siedlungsgebiet 2 Geschichte 2 1 Erwahnungen 2 2 Kiewer Rus 2 3 Teilung des Gebietes 2 4 Ab 1480 3 Lebensweise 4 Siehe auch 5 Literatur 6 AnmerkungenSiedlungsgebiet BearbeitenDas Siedlungsgebiet der Ostslawen erstreckte sich im Fruhmittelalter von Ostpolen bis zum Schwarzen Meer im Suden und dem Ilmensee im Norden Sie grenzten im Westen an westslawische im Nordwesten an baltische im Norden und Nordosten an finno ugrische im Suden an turkstammige und im Sudwesten an sudslawische Stamme Im Verlauf der fortschreitenden slawischen Ostsiedlung wurden im zentralrussischen Raum baltische und finno ugrische Stamme assimiliert Geschichte BearbeitenSeit dem spaten 6 Jahrhundert siedelten slawische Stamme entlang der grossen Flusse wie des Dnepr Prypjat und Dnister Uber die Entstehung und Ausbreitung ostslawischer Stamme gibt es nur sehr wenige schriftliche Aussagen Erwahnungen Bearbeiten Bayerischer Geograph um 850 890 Buschanen am westlichen Bug Ulitschen zwischen Dnjepr und Sudlichem Bug TiwerzenNestorchronik zu um 864 Ilmensee Slowenen am Ilmensee bei Nowgorod und am Wolchow Kriwitschen an der Duna bei Polazkum 885 2 Rekonstruktion eines fur Sewerjanen typischen SchlafenringsPoljanen am Dnepr bei Kiew Drewlanen am unteren Prypjat bei Iskorosten Sewerjanen bei Tschernihiw Radimitschen am oberen Dnepr und Desna907 3 Chorwaten am unteren Dnister Duleben am westlichen Bug Wjatitschen an der Oka bei Moskau10 Jahrhundert Dregowitschen am mittleren Prypjat bei Turow Wolhynier am westlichen Bug um Wolyn und WladimirKiewer Rus Bearbeiten Das Idol von Sbrutsch 10 Jhdt Um 862 begannen skandinavische Warager ihre Herrschaft im Gebiet um Nowgorod und Ladoga Zu den ersten erwahnten Stammen gehorten die slawischen Ilmensee Slowenen und Kriwitschen In den folgenden Jahrzehnten dehnte die Rus ihr Herrschaftsgebiet uber zahlreiche weitere slawische Stamme aus Ab 988 ubernahm sie das orthodoxe Christentum nach byzantinischen Ritus Gebrauchlich wurde die kyrillische Schrift Teilung des Gebietes Bearbeiten Ab 1340 kamen die westlichen Gebiete unter die Herrschaft des Grossfurstentums Litauen und des Konigreichs Polen Die ostlichen Gebiete blieben zunachst im Einflussbereich der Goldenen Horde Es begannen sich kulturelle Unterschiede zu entwickeln Im Grossfurstentum Litauen wurde die ruthenische Sprache gesprochen die zur Vorlaufen des Ukrainischen und Belarussischen wurde Im Osten entwickelte sich die russische Sprache Ab 1480 Bearbeiten Nach der Befreiung des ostlichen Teils der Rus von der Tatarenherrschaft entwickelte sich zwischen den Grossfurstentumern Moskau und Litauen eine Rivalitat um die Ostslawen unter ihrer Herrschaft erneut zu vereinen Im Rahmen dieser Rivalitat kam es zu mehreren russisch litauischen und russisch polnischen Kriegen Dem Russischen Reich gelang es beinah alle ostslawische Gebiete bis auf Galizien zu erobern Im Rahmen der vor der Oktoberrevolution weltweit gangigen Konzeption wurden alle Ostslawen als Russen bezeichnet und in Grossrussen Kleinrussen und Belarussen unterteilt Wahrend der Sowjetzeit wurden Grossrussen zu Russen und Kleinrussen zu Ukrainern Manche Ethnologen betrachten die Russinen als ein viertes ostslawisches Volk Heute bilden die Ostslawen mit knapp 200 Millionen Menschen die grosste Gruppe der Slawen Lebensweise BearbeitenDie Ostslawen sprachen im Mittelalter die altostslawische Sprache Sie lebten von Landwirtschaft und Jagd wobei sie bereits fruh anfingen Stadte und Burgen zu grunden Deshalb hiess ihr Gebiet durch das wichtige Handelsrouten entlang des verzweigten Flusssystems gingen im altnordischen Sprachgebrauch Gardarike Reich der Stadte Siehe auch BearbeitenRus WestslawenLiteratur BearbeitenFrank Kampfer Ostslaven In Lexikon des Mittelalters LexMA Band 6 Artemis amp Winkler Munchen Zurich 1993 ISBN 3 7608 8906 9 Sp 1546 1549 Anmerkungen Bearbeiten Die Unabhangigkeit des Kosovo ist auf dieser Karte noch nicht berucksichtigt Kosovo hat eine albanischsprachige Bevolkerungsmehrheit I b Oleg obladav polyany i derevlyany i sveryany i radimichi a s sulichi i tiverci imeasha rat Nestorchronik tributpflichtige Stamme Ide Oleg na Greky poya mnozhestvo varyag i sloven i chyud i i slovene i krivichi i meryu i derevlyany i radimichi i polyany i svero i vyatich i i horvaty i dulby i tiverciNormdaten Sachbegriff GND 4044114 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ostslawen amp oldid 222058021