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Das Idol von Sbrutsch poln Swiatowid ze Zbrucza Idol ze Zbrucza ukr Zbruchanskij idol ist eine vierseitige Saule aus Kalkstein Sie ist die Darstellung einer oder mehrerer slawischer Gottheiten und entstand zwischen dem 9 und 11 Jahrhundert 1 2 Die Saule wurde 1848 im Fluss Sbrutsch in der Nahe des Dorfes Lytschkiwzi ukr Lichkivci im damaligen Ostgalizien heute Ukraine gefunden und befindet sich im Archaologischen Museum in Krakau Originalgetreue Nachbildungen stehen in Moskau Kiew Hrodna Warschau Vilnius Odessa und Ternopil Inhaltsverzeichnis 1 Ursprunglicher Standort 2 Beschreibung und Interpretation 3 Einzelnachweise 4 WeblinksUrsprunglicher Standort BearbeitenIn den 1980er Jahren fanden die Archaologen Irina Russanowa und Boris Timoschtschuk heraus dass sich die Saule ursprunglich in einer Kultstatte auf dem Berg Bohod Bogit befunden hatte Sie entdeckten dort einen Kreis aus Steinen mit acht Feuerstellen und Spuren einer quadratischen Saule Beschreibung und Interpretation Bearbeiten nbsp Idol von Sbrutsch in KrakowDie Saule ist 2 57 m hoch 29 30 cm breit und wiegt etwa 500 kg 3 Sie enthalt auf allen vier Seiten Reliefdarstellungen von Personen und Tieren Auf der Saule fanden sich Spuren roter Farbe Die Saule ist vertikal in drei Ebenen unterteilt die offenbar die Unterwelt die menschliche Welt und die himmlische Welt darstellen sollen Im unteren Bereich ist von drei Seiten eine Figur dargestellt die die daruberliegende Welt tragt Der russische Historiker und Archaologe Boris Rybakow identifizierte die Figur daher als Veles den Gott des Totenreichs Auf der mittleren Ebene sieht man Menschen zwei Frauen und zwei Manner die sich an den Handen halten und eine Art Reigen Chorowod ausfuhren vermutlich im Zuge eines religiosen Rituals Auf der oberen Ebene sind zwei weibliche und zwei mannliche Figuren dargestellt die aufgrund ihrer Grosse und dominanten Position als Gottheiten interpretiert werden Die weibliche Figur mit dem Ring identifiziert Rybakow als Lada die Gottin der Liebe der Ehe und des Fruhlings Die weibliche Figur mit dem Horn gilt als Mokosch die Gottin der Weiblichkeit und der Fruchtbarkeit Die mannliche Figur mit dem Schwert und dem Pferd wird mit Perun in Verbindung gebracht dem Gott des Donners und des Krieges Die mannliche Figur unter der das Sonnensymbol angebracht ist wird mit Chors oder Daschbog assoziiert 4 Altere Deutungen angefangen mit dem polnischen Historiker Joachim Lelewel wonach es sich bei der Statute um den vierkopfigen Svantovit handeln wurde werden von der modernen Forschung mittlerweile weitestgehend abgelehnt 2 Einzelnachweise Bearbeiten Lenczyk G Swiatowid zbruczanski w Materialy archeologiczne 1964 r 5 S 5 61 Entdeckung a b Janusz Cieslik Idol ze Zbrucza Zabytek z XI wieku Idol from Zbrucz A monument from the 11th century In Stanislaw Rosik Sylwia Jedrzejewska Karol Kollinger Hrsg Hierofanie wierzenia obrzedy Kultura symboliczna w sredniowieczu miedzy poganstwem a chrzescijanstwem Materialy V Kongresu Mediewistow Polskich Band 2 Wydawnictwo Uniwersytetu Rzeszowskiego Rzeszow 2018 ISBN 978 83 7996 573 1 S 69 102 academia edu abgerufen am 2 Mai 2021 Kozlowski R Badania technologiczne posagu Swiatowida z Muzeum Archeologicznego w Krakowie w Materialy archeologiczne 1964 t V S 61 67 Technologische Analysen Rybakov B A Yazychestvo drevnih slavyan 1981 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Idol von Sbrutsch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Idol von Sbrutsch amp oldid 233875696