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Dieser Artikel behandelt den baltischen Volksstamm der Kuren fur den gleichnamigen militarischen Kosakenverband siehe Kurin Die Kuren lettisch kursi kursi nehrungskurisch Kursenieki Kapenieks waren ein baltischer Volksstamm im heutigen westlichen Lettland und Litauen und wahrscheinlich im Kaliningrader Gebiet Nordhalfte des ehemaligen Ostpreussens Ungefahre Siedlungsgebiete der baltischen Stamme um 1200 das der Kuren im Nordwesten gelegen Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Siedlungsgebiet 2 1 Uberblick 2 2 Kurische Landschaften 2 3 Nordkurische bebaute Gebiete 2 4 Sudkurische unbebaute Gebiete 3 Kurische Ortsnamen 3 1 Memelland 3 2 Samland 4 Geschichte 4 1 Vorgeschichte 4 2 Schriftliche Zeugnisse 4 3 Livlandischer Orden 5 Sprache 5 1 Sprachdenkmaler 6 Religion und Aberglaube 7 Wohnkultur 8 Kleidung 9 Charakter 10 Fischerei und Wirtschaft 11 Literatur 12 Weblinks 13 AnmerkungenName BearbeitenIhr Name leitet sich vielleicht vom indoeuropaischen krs ab und bedeutet moglicherweise schnell zu See Siedlungsgebiet BearbeitenUberblick Bearbeiten Wie auch heute noch etliche Toponyme belegen siedelten die Kuren ursprunglich entlang der Ostseekuste vom Fusse der Kurischen Nehrung etwa ab dem heutigen Selenogradsk Russland uber das nordwestliche Litauen bis hinauf in den Westen des heutigen Lettlands dem Kurland lett Kurzeme Die sudlichen kurischen Landschaften Lamotina Gbt um Silute lit Heydekrug dt Pilsaten um Klaipeda Memel Megove um Palanga Polangen Duvzare Gbt bis zur lettischen Grenze sowie Ceclis Niederlitauen liegen alle in Litauen nbsp Kurenhaus in Nida Kurische Nehrung Wo das Kurland an seinem ostlichen Rand auf die Region Semgallen Lettland trifft uberschnitt sich das Siedlungsgebiet der Kuren mit dem der Semgallen an seinem sudostlichen Rand Niederlitauen mit dem der Samogiten und an seinem sudlichen Rand Schalauen Litauen Kaliningrader Gebiet bzw Gebiete beiderseits der Memel mit dem der prussischen Schalauer Diese drei Nachbarstamme gehorten ebenfalls zu den Balten Den aussersten Norden ihres Gebiets dagegen teilten sich die Kuren mit dem finnougrischen Volksstamm der Liven Kurische Landschaften Bearbeiten Am 28 Dezember 1230 werden in einem Vertrag zwischen dem papstlichen Legaten Balduin d Aulne von Alnas und den Kuren unter ihrem Anfuhrer Lamekin Lammechinus rex erstmals neun Landschaften der Kuren genannt 1252 53 werden in einem Vertrag zwischen dem Livlandischen Orden und dem Bischof von Kurland ausserdem ungefahr 190 Ortsnamen erwahnt Die Ortsnamen zeigen dass es sich um die Westkuste Kurlands handelt Esertue Durpis Saggara Thargole Osua Langis Venlis Normis Kiemala Pygawas Sarnitus Riwa Sacez Edualia Aliswanges Ardus Alostanotachos Winda Der Urkunde ist ferner zu entnehmen dass das Land bereits eingeteilt war und dass hier bereits kleinere Siedlungseinheiten also Dorfer vorhanden waren denn diese traten gegenuber dem Orden unter Fuhrung der Altesten als Vertragskontrahenten auf 1230 31 So hatten die Dorfaltesten Leute fur Heerfahrten gegen die Heiden aufzubieten denn in der Ubereinkunft des kurlandischen Bischofs mit dem Livlandischen Orden heisst es Weret dat is geschege dar die viende des geloven snelliken int land sprengeden so mogen uns boden in der brodere guit und der brodere boden in uns guit die lude to der malawen eisschen bi den eilsten der dorpe Nordkurische bebaute Gebiete Bearbeiten nbsp Kurische Landschaften im 13 Jahrhundert Vredecuronia Vanema lila Wynda Ventava dunkelgrun Bandowe Bandava gelb Bihavelanc Piemare rot Dowzare Duvzare braun Ceclis hellgrun Megowe Megava ocker Pilsaten dunkelblau Lamotina hellblau Vredecuronia Vanemane lateinisch terra de Wanneman sive Vredecuronia Im Nordosten heute lettisches Gebiet Talsi Der Name setzt sich wahrscheinlich zusammen aus vrede Friede Grenze und Curonia und wurde nur zwischen 1252 und 1260 erwahnt Zu dieser Landschaft gehoren die Ortlichkeiten Arevale Popen Pope Topen Copen Vietsede Puse Puze Ugale Ugale Amulle Amule Vede Vede Anse Matre Matra Moden Modes Cersangere Danseweten Rende Rinda Walgele Valgale Cabele Kabile Pedewale Zabele Candowe Kandava Mattecul Matkule Wane Vane Pure Pure Tuckmen Tukums vum terris desertis inter Candowe Kandava et Semigalliam item Assen Ases Ladze Lazdas Uge Talsen Talse villa Husman Wynda Ventava lateinisch terra Saggara Diese Landschaft schliesst sich sudwestlich an Vredecuronia an und liegt an der Mundung des Flusses Venta dem wiederum moglicherweise die Bedeutung venys Weideland zugrunde liegt Das Gebiet wurde erst im 11 bzw 12 Jahrhundert von Kuren besiedelt die vorher hier lebende finno ugrische Bevolkerung wurde verdrangt oder assimiliert Heute im lettischen Gebiet Ventspils Hier liegen Windau Fluss Cervigal Laydze Rapaden Venese Goldinghen Kuldiga Sirien Terewenden Tervende Apussen Apuze Cisse Edvale Edole Lessede Hasowe Uzava Ambele Sarneke Vrien Lanze Landze Winden Ventspils Wense Udren udrante udrande Targele Bandowe Bandava lateinisch terra Bandowe Dieser Landschaftsname existiert zwischen 1230 und 1253 und leitet sich vielleicht von banda ab dem Knecht zur Nutzung uberlassenes Land Viehherde Das Gebiet liegt sudlich von Wynda es umfasst die mittlere Venta und ist von der Ostsee durch Bihavelanc getrennt Heute im lettischen Gebiet Kuldiga Hierzu zahlen Amboten Embute Calten Baten Bate Warve Varve Elkene Assiten Asite Rese Cepse Padoren Celde Lene Lena Nedighen Perbona Calvien Kalvi Apussen Apuze Asenputten Aizpute Zameiten Zemite Scherenden Walteten Sargamiten Wepele Lippete Libben Lipaja Scrunden Skrunda Iierien Turlose Turlava Alswanghen Alsunga Arsen Assen Ierusalem Arolde Santike Weysen Pakkare Nitten Nikta Sceden Skede Payulden Wyllegalle Vilgale Eze Eza Kewele kevele Cormele Kemele Ywande ivande Tygwe Tigve Carilanken Nabba Nabe Memcute Swelgode Welse Veldze Bihavelanc Piemare nbsp Bihavelanc lateinisch terra Bihavelanc Das ist eine deutsche Bezeichnung beim Haff entlang Diese Landschaft liegt also an der Ostseekuste sudlich von Bandowe Heute im lettischen Gebiet Liepaja Ortlichkeiten dieser Landschaft sind Razge Barta Bata Wartan Percunenkalwe Duvenelke Prusse Karkele Karkli Sintere Salene Saliena Sakke Saka Warta Deteten Unseten Ylse Ilze Lypa Liepa Gaweysen Gawieze Warva Varva Donen Pene Octo Okte Zilse Lindale Troyst Jewaden Byrsegalewe Gerwe Boynseme Drage Crote Krote Aparate Ylmede Tebra Duppele Grobyn Grobina Nercs Nerza Strutte Strutele Telse Tasu Aystere Aistere Aizteres Virgenare Virga Riwa Riva Medce Medze Medda Lyva Sudkurische unbebaute Gebiete Bearbeiten nbsp Kurisches Sprachgebiet 1649Der Begriff unbebaut heisst in Ordenszeiten nicht dass das Land unbesiedelt war sondern dass hier keine Landwirtschaft betrieben wurde und dass der Orden plante dieses zu andern In Urkunden von 1253 heisst es schedunge der lande die do besaten weren die lande die wi noch nicht gedeilet hadden 1291 wird festgestellt dass ein Fortschritt in der Besiedlung und Bearbeitung des Landes nicht stattgefunden hat und etwa ein Jahrhundert spater wird die Aussichtslosigkeit der Durchfuhrung eingesehen 1328 wird das Memelgebiet an den Deutschen Orden abgetreten 1392 verzichtet der Bischof auf seinen Anteil Es war zudem gefahrlicher Boden denn dieser Landstrich war als Durchgangsgebiet zwischen Preussen und Livland wichtig und so mancher Christenmensch wurde dabei am Strand eingefangen und ermordet Wege durch das Landesinnere wurden nach Moglichkeit vermieden denn sie waren wegen der Unwegsamkeit ohnehin nur mit Hilfe von Einheimischen zu bewaltigen und bedurften einer ausgeklugelten Logistik do wir ouch eigentlich gehandelt und gewegen haben beide den nutz und ouch den schaden unsir kirchen und sonderlich gemerket das die land derselben unsirer kirchen an dem meisten theile wuste und an gruelichen wiltnissen und nemlich am ansprunge der heidenschaft gelegen sien und mit in grenitzen und wir ouch und unser kirche zu schwach und zu arm darzu sien das wir die land beweldigen und sie von der heidenschaft schutzen und beschirmen mochten sien wir eins worden mit dem ganzen Orden Da der Orden dieses Gebiet nie wirklich besessen hat konnte er es auch nicht durchgehend aufteilen Die Gegend war trotzdem nicht unbesiedelt denn es lebten hier Fischer und halbnomadische die Werte der Walder nutzende Jager Fur die Besiedlung sei hier die Verlehnung des Burggebietes Krottingen an vier Personen erwahnt April 1253 Velthune Reygin Twertiken Saweyde In der Livlandischen Reimchronik unter 6977 ist zu lesen In was ein burg gelegen bie uber guter milen dire Kretenen was daz hus genant vil dicke quamen sie gerannt zur Mimele vor daz burgetor die brudere sehre daz verdroz daz ir hochvart was so groz einer reise wart von in gedacht kein Kretenen stunt ir sin beide zu vuz unde geritten quamen sie kreftic dar mit zorne uf der brudere schar in was zu starc der heiden wer doch half in got von himele daz si quamen zur Mimele Ihre Burg war drei Meilen von Memel entfernt Krottingen hiess sie Sie kamen sehr oft vor das Burgtor von Memel marschiert diese Frechheit bereitete den Rittern grossen Unmut Sie heckten ein Unternehmen aus Auf nach Krottingen Zu Fuss und zu Pferd kamen sie mit Wucht auf das Ritterheer zu aber der Heiden Wehr war zu stark Sie konnten Gott im Himmel danken dass sie Memel wiedersahen Des Weiteren sei die Bestimmung von 1253 uber das Fischerei Erbrecht genannt Vortmeir war it sich gevile der brodere lude in unser visscherie to visschene die solen uns den teende geven und dat sulve solen unse lude den broderen wider don also dat nieman ut besloten en werde von sime erve in dirre vorbenomede visscherie Dowzare Duvzare lateinisch terra Dowzare bzw terra Duizare sudlich von Bihavelanc heute im lettischen Gebiet Liepaja und zu einem kleinen Teil in Litauen Der Name setzt sich zusammen aus dem Zahlwort duvi dui zwei und entweder ezers See oder zars Ast Hier liegen die Ortlichkeiten Birstele Birstel Fluss Dames Gr und Kl Dahmen Empilten Impelt Ipiltis Loke Luka Papissen Pesse Pese Patteycias Kalleten Kaleti Pretzele Gross Gramsden Rutzowe Rutzau Rucava Trecne Gr und Kl Trecken Trekni Velienen Wellin am Kirbe Moor Virga Wirgen Nicht lokalisiert wurden Peynis und Warze Warse Ceclis litauisch Keklys lateinisch terra Ceklis Das grosste Gebiet mit ca 1500 km Der Name deutet vielleicht auf einen Bewuchs mit Gebusch und Buschelblumen Diese Landschaft umfasst die Flussgebiete der Virvycia Minija Jura Oberlauf und Barta sowie die Zuflusse der Sventoji im litauischen Nord Zemaiten Ortlichkeiten dieser Landschaft sind Alizeyde Alsedziai Apusse Apsze Fluss Appule Apuole Bebrungis Babrungenai Birsine Birzine Dobe Duobenai Duzene Dusai Embare Imbare Garde Kalvarija Gandingen Gandinga Garisda Gargzdai Gresc Grosen Grieze Grieze Grumsle Grumste Gruste Grunschen Grunsten Kartine Kartena Letzime Lekeme Leypiasseme Lieplaukis Lobe Luoba Maysedis Mosedis Nateye Notenai Nedingen Medingenai Newarie Nevarenai Pilenen Peleniai Pomenie Minge Minija Fluss Pregelwe Pregalva Pylwe Piteve Fluss Remtene Remte See Retowe Rietavas Sansugale Zasugalas Sare Zarenai Schoden Schoden Skuodas Vesete Vieseta Fluss Vieswe Viesvenai Vitwizen Vicwiten Vitvite Fluss Widwit Fluss Zegere Gegrenai Zelende Gelindenai Zesele Gesalai Nicht lokalisiert sind Pretzitwe Amelinge Calneseme Kalnesemme Spermes Spernes Zelecoten Seculmzeme Eycayswe Megowe Megava lateinisch terra Megowe Diese Landschaft umfasst den schmalen Kustenstreifen von Palanga bis Memel in Litauen und reicht ostlich bis Kartena Der Name bedeutet Wald Fur Besiedlung und vor allem fur die Gefahrlichkeit dieses Landstriches die Ordensritter betreffend spricht die Altere Hochmeisterchronik 1372 Do her czur Memel quam do quam der Voigt von Grobyn mit wenig brudern und sprach das sie nymant uff dem strande segen noch horten dy quamen zcu dem meister zcu Palange und sprachen das der strand reyne were Als er nach Memel kam kam der Vogt von Grobyn mit einigen Brudern und sprach dass sie niemanden auf dem Strande gesehen noch gehort hatten die kamen zum Meister von Palanga und sprachen dass der Strand frei sei Hierzu gehoren Aggemine Akmena Fluss Caukas Kiaken Kayken Cretyn Krottingen Kretinga Dupie Dupulciai Dwiristis Gross Wirsteniken Virstininkai Virkstininkai Gowrene Gaure Gauris Lasdine Lazdininkai Maycinele Kurmaiciai Palange Polangen Palanga Nicht zu lokalisieren sind Matwa Matuwa und Waste Pilsaten Pilsats lateinisch terra Pilsaten Das kleinste Gebiet mit ca 200 km Der Name dieser Landschaft um Klaipeda Memel herum leitet sich von pil pilstu pilt pilti fliessen giessen schutten tropfeln ab und weist auf wasser und sumpfreiches Areal Zu dieser Landschaft gehoren die Ortlichkeiten Ackete Ekitten Calaten Kollaten Drivene Drawohnen Heuschlag im Gebiet Sarden Galmene Kerndorf Callnuwohnen Lassiten Leisten Lausti castellatura Poys Plantage nordlich von Memel Burg Mutene Gross Tauerlauken Pelltien Pellicen Schanze Piltynas Sudmanten Trusch Sarde Szarde Sarde Fluss Schmelzfluss Schmeltelle Nicht lokalisiert sind Untergebiete von Poys Twartikini Negelite Suntelite Octen Lamotina Diesem Landschaftsnamen liegt lama Pfutze Sumpf zugrunde Das Gebiet um Heydekrug Silute wird in Ordensurkunden nicht genau beschrieben was fur eine sehr sparliche Besiedlung spricht Eine Wegbeschreibung der Ordensritter vom 18 Dezember 1384 berichtet lediglich von geografischen Gegebenheiten nicht aber wie in nordlicheren Gebieten von Gefahren die von Bewohnern ausgehen konnten Dese wege hat Gayline de tolk von der Memel gegangen als man von der Memel will wczin so mus man die erst nacht legen vff der Menye das sint III milen von der Memel von der Menye sind III cleine mile vff die Wewerse do liet man die andir nacht do czwischen liet eyn cleyn vlis das ist eyne myle von der Menye und heist Ayse von der Wewerse sint III cleyne mylen bis vff eyn flys das heist die Grawmanape do leit man die dritte nacht doczwischen geet ouch eyn flys das heist die Sweisna Diese Wege hat Gayline der Dolmetscher von Memel gefuhrt Will man von Memel aufbrechen muss man die erste Nacht an der Minge bleiben das sind 3 Meilen von Memel Von der Minge sind 3 kleine Meilen bis zur Wewirsze da bleibt man die andere Nacht Dazwischen ist ein kleiner Fluss eine Meile von der Minge entfernt der heisst Aise Von der Wewirsze sind 3 kleine Meilen bis zu einem kleinen Fluss der heisst Graumena Da bleibt man die dritte Nacht Dazwischen geht auch ein kleiner Fluss der heisst Schwekschna Die Ostgrenze wird nicht weit westlich der Jura lokalisiert als Westgrenze gilt das Kurische Haff Im 15 Jahrhundert berichtet der ehemalige Ordensvogt von Zemaiten Michael Kuchmeister an den Hochmeister auch hab ich en undirwiset dass off unser seite der Jure nykeyn Samayte ny gewonet hat wenne das land tzwisschen der Jure vnd dem Kuwrisschen Habe das heysset Lamyschken Kurische Ortsnamen BearbeitenMemelland Abelsaath abele Apfelbaum Akmonischken Akmeniskiai akmins Stein Aschpurwen Aspurviai az purvs hinter dem Sumpf Aukstumal Moor Aukstumalo Pelke augstas hoch Bliematzen Matzblieden Macblydziai blindis Weidenstrauch Bundeln Bundalai bunduls Dose Butterbuchse Brukschwa Wiesen bruksas Lagerholz Czutellen Zeikel Dautzel Ciuteliai Daucis David Darzeppeln Dervekliai darva Teer ceplis Ofen Dautsien Niklau Laukzemiai le Daucis David Dautzel Simon Daucis David Dautzin Thomas Dautzkur Drawohnen nk Drivene Dreverna drivat im Wasser treiben Ekitten k Ackete Ekete ak Untiefe kleine Landzunge Gaitzen Gaiciai Hermannlohlen Urbiskiai Ermalenai grosser Hermann John Snoten znuots Schwiegersohn Kantweinen vormals Kantwaggen Kantvonai kant Laute venys Weideland vagars dt wagger Dorfschulz Wirtschaftsaufseher Karwaiten nk Karwiki nicht endgultig geklart moglich karvedis Feldherr Kasseraggen kaza Ziege rags Horn Casper Purwe purvs Sumpf Kecken Jakob Hohenflur kekis Mensch mit schiefen Zahnen Kekgallen gals Ende Gesinde Kerndorf Galmene Ketvergiai Kiaken Kiokiai kakis Dohle Kycken Matz Matzkieken Sakiniai kikis Wespenbussard Froschhabicht Kykutt Barsden kikis Wespenbussard Froschhabicht Krottingen Crottingen Kretinga Kretingale kritus sumpfig Kunzen cunce sich ducken Kuntzen Hans Kuntz Rupeiken Kurschen Andres Kurschen Hincke Taleick Kurschen Mikusch Kurschell Steppan Kurschen Gross und Klein Kurschen Andres Kepal Klaus Kurslaukiai Kurschulauks Labrenzischken Gedwill Paul Labrencis Laurentius Lampsaten Lamsaten Lampsaten Paul Lamsociai lama Pfutze Lapsgalle lapsa Fuchs gals Ende Laziten lacis Bar Leisten Laistai laust brechen lauzums Bruch im Holz Leitukai Clauswaiten Letuaki leitis Litauer Launen Launiejaj launs bose Liewern Lyveriai liveris Herumtreiber Loellen Leliai liels gross Lollekragen liels gross kragis holzerner Dreifuss Lunkmalle Wiese bei Minge lunka niedrig gelegene Wiese Bucht mala Ufer Rand Martin Gayl gailis Hahn Martin Regsta rieksts Haselnuss Mastinorags nordlich von Schwarzort mast Ort wo man Fangnetze auswirft rags Haken Horn Matzicken Matz Kuhren Macikai Matz Lohlen liels gross Matz Modrick muodrs munter Melnamisze Hollandische Mutze melns schwarz mezs Wald Mellen mells melns schwarz Mellneraggen Melnrage melns schwarz rags Horn Minge Mine maina Sumpf Muize Feilenhof Muize muiza Gut Muiszeninken muiza Gut Negeln Neegeln nk Agila agu Tannennadel Nidden Nida vermutlich aus Kurland importierter Name neid nid fliessen stromen Nimmersatt Nemerzate niemirs Unfriede sata Zaun Gehoft Ohselmast bei Pillkoppen mast Fischzeug Ort wo man Fangnetze auswirft Perwelk Pervelka valgs velgs feucht Peter Latzen lacis Bar Philipp Dautsch Sturmen Sturmai Daucis David Pillkoppen nk Pilkupa ru Morskoe pili Schloss kupa Sandhugel Placknen Forstrevier plakans flach eben Pluciai Oberhof Aukskiemiai pluocis moorige sich bewegende Stelle Pluocis Plazis Teich pluocis moorige sich bewegende Stelle Poys ungeklart moglich poss Feuerschwamm Pratzmen Priecimai Precmai prieca Gluck Preeden preede Kiefer Preil nk Preili Prele Preila deutet auf Wasser Wurzel nicht geklart mogl let prailup Prokuls Priekule prekius feilschen bieten Wert einer Ware Purmallen Purmaliai purvs sumpf mala Ufer Purwe Wiesen purvs Sumpf Purwien Purvine purvs Sumpf Putzen puce Eule Rossitten nk Rasite ru Bogatovo rasa Tau Feuchtigkeit Rosteszill ruoste Rand Gurt sils Forst Heide Schlengen Andres Slengiai slengis Faulenzer Schwenzeln Svencele Litauisch ware Svenkele zu erwarten Skrusdin Skruzdyne skruzde Ameise Stragna Stragnai stragnis Sumpf wo man einsinkt Suwehnen Suvernai suvens Ferkel Steppenkuhren Stankischken Stankiskiai Szagaten Zagatai zagata Elster Szagatpurwen Zagatpurviai zagata Elster purvs Sumpf Szarde Zarde sardes Rossgarten Szodeiken Jonell Zeigiai Seigiai wegen z als kurisch anzusprechen Walgum valgums Anlegeplatz fur Fischerkahne Wetz vecs alt Wewerischken Veveriskiai veveris Weber Samland Cranz ru Selenogradsk krant kranta Strand Ufer Grenz Kuhren Neu Kuhren Kuhren Gross ru Primore und Klein Sarkau nk Zarkau ru Lesnoi nicht endgultig geklart ob prussisch oder kurisch litauisch ausgeschlossen Geschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Zu der Memelland Kultur zahlten unter Anderen auch die zu den indo europaischen Baltenstammen zahlenden Kuren die sich etwa ab 2500 v Chr entlang der Ostseekuste ansiedelten Im 4 Jahrhundert v Chr wurde das Memelland besiedelt Archaologische Funde belegen Verbindungen mit damaligen Kulturen in der heutigen Dnepr Region in Belarus Etwa vom 2 bis zum 5 Jahrhundert nach Chr spricht man vom Goldenen Zeitalter der Balten denn wahrend dieser Periode wird eine langwahrende ungestorte Besiedlung durch etwa 1000 Graberfelder nachgewiesen weil die Bestattungsriten wahrend dieser Zeit unverandert geblieben sind Die Graber der Kuren unterscheiden sich von anderen dadurch dass die Toten inmitten runder oder rechteckiger Steineinfriedungsringe bestattet wurden Auch gab es keinerlei Anzeichen von Abwanderungen Bevolkerungsverschiebungen oder von Invasionen fremder Stamme In der mittleren Eisenzeit der Zeit zwischen dem 5 und dem 9 Jahrhundert veranderten sich die Lebensbedingungen der baltischen Stamme denn von Osten und Suden her wurden sie durch die Expansion der Slawen unter Druck gesetzt und von der Ostsee drangten Schweden und Wikinger ins Land Die prussischen und kurischen Stamme spielten wahrend dieser Periode die fuhrende verteidigende Rolle unter den Baltenstammen Kurische und prussische Siedlungen sind an der Art ihrer Bestattungen unterscheidbar Die Prussen ascherten ihre Toten ein wahrend die Kuren ihre fur sie typischen Korpergraber bis ins 7 Jahrhundert beibehielten Sie gebrauchten immer noch Steinwalle inmitten derer die Graber wabenformig nebeneinander lagen Erst ab dem spaten 7 Jahrhundert und dem 8 Jahrhundert wurde die Einascherung ubernommen Dass die Kuren sich gegen skandinavische Einfalle wehren mussten belegen Grabbeigaben Ab dem 5 Jahrhundert sind Burgberge belegt Diese Hugelburgen wurden bevorzugt auf Steilufern oder in Gewassern auf Landzungen errichtet und mit Wallen aus Baumstammen und gestampftem Lehm befestigt Der Innenraum einer solchen Burg betrug zwischen einem halben und einem ganzen Hektar Schriftliche Zeugnisse Bearbeiten 867 wurden die Kuren erstmals erwahnt durch Rimbert 1 Ein Volk dasChorigenannt wird und fern von ihnen lebt war einst von denSvea Schweden unterworfen worden Aber es ist schon so lange her dass sie sich erhoben und das Joch abschuttelten Um 1070 erwahnte Adam von Bremen die Kuren Seit dem 11 Jahrhundert wurde uber Beutezuge der Kuren an die Kusten Skandinaviens berichtet So musste Danemark seine Kusten sommers wie winters schutzen Adam riet allen Christen die kurlandische Kuste zu meiden In einem uberlieferten Gebet heisst es O machtiger Gott bewahre uns vor den Kuren Kurische Gerate wie sie typisch fur die Gegend von Memel und Kretinga sind wurden auch in Skandinavien gefunden Im 13 Jahrhundert berichtete die islandische Egils saga uber den schwedischen Konig Ivar Vidfarne im 7 Jahrhundert Dieser soll das Gebiet der Kuren unter schwedische Herrschaft gebracht haben Auch Konig Harald Hildetand hielt die Kuren unter seiner Herrschaft Nach dessen Tode erlangen die Kuren ihre Unabhangigkeit zuruck Spatere danische und schwedische Eroberungsversuche scheiterten Chroniken des 13 Jahrhunderts berichten dass Kuren mehrmals Danemark und Schweden verheerten plunderten Kirchenglocken und anderes Gerat mitschleppten Livlandischer Orden Bearbeiten nbsp Rekonstruktion eines mittelalterlichen kurischen Hauses der Oberschicht in LielvardeHeinrich von Lettland beschrieb um 1210 die Kuren Als die Ritter des Livlandischen Ordens Anfang des 13 Jahrhunderts in ihr Gebiet eindrangen waren die sudkurischen Landschaften nahezu menschenleer Der Grossteil der kurischen Bevolkerung war nach Norden abgewandert Lange Jahre anhaltende Niederschlage hatten zu einer Klimaveranderung gefuhrt so dass die Menschen langfristig ihre feuchten Wohnplatze in den Niederungen entlang der Ostsee aufgaben und in den an sich klimatisch ungunstigeren Norden auswichen Lediglich auf der trockenen Nehrung hatten sich einzelne Clans gehalten Zahlreiche Ordensurkunden befassen sich mit kurischen Landschaften und geben Auskunft dass Nordkurland besiedelt war also auch aufgeteilt werden konnte wahrend die sudkurlandischen Landschaften als den landen die noch ungebuwet sin bezeichnet wurden Dass der Suden Kurlands nicht ganzlich unbesiedelt war wird auch in Ordensurkunden belegt denn man bediente sich haufig der kundigen eingesessenen seniores wenn es darum ging Landstriche zu kennzeichnen und zu benennen Dass Ende des 13 Jahrhunderts die Kuren dem Deutschen Ritterorden unterlagen und von da an als eigenstandige Volksgruppe nicht mehr existent waren gilt als widerlegt Es ist davon auszugehen dass die abgewanderten Kuren immer wieder ihre alten Fanggrunde aufgesucht hatten denn auch aus Amtsrechnungen des 16 Jahrhunderts ist zu entnehmen dass kurlandische Fischer in das Haff kamen am Memeler Tief eine Abgabe zahlten und bis ins sudliche Haff bei Schaaken der Fischerei nachgingen Im Jahr 1541 zahlten 162 Leute den kurischen Fischerzins an das Amt Memel Auch Nehrungskuren der Neuzeit berichteten dass lettische Kuren bei Orkan im Haff Schutz suchten und bei ihnen ubernachteten Sprachprobleme habe es nicht gegeben Ab etwa 1400 setzte eine Ruckwanderung aus Kurland ein besonders in den Jahren 1409 1439 1445 und 1481 Die Abwanderung aus Kurland nahm einen solchen Umfang an dass die Ordensbeamten sich wiederholt beim Hochmeister daruber beschwerten Kuren grundeten die ersten Fischersiedlungen im Memeldelta und erst ab 1593 wurden in den Schaakener Amtsbuchern zwischen Kuren und Litauern unterschieden Das Grosse Tresslerbuch erwahnt Kuren in Memel Ragnit Windenburg und Rossitten Der livlandische Chronist Paul Einhorn behauptete sogar dass Kuren bis nach Danzig wohnten Im 17 Jahrhundert wurden auch kurische Orte in den Amtern Tilsit Ragnit und Insterburg angelegt Selbst im sudlichen Ostpreussen finden sich Kursch Ortsnamen Als zunehmend Szemaiten und Litauer als Siedler akzeptiert wurden befanden sich die Kuren zusammen mit den Prussen bereits in privilegierteren rechtlichen Stellungen Die vaterlichen Vorfahren von Immanuel Kant sind solche zuruckgewanderten kurischen Letten die sich im Memelland ansiedelten siehe auch Kurische KonigeSprache Bearbeiten nbsp Der Schulmeister wird zur Nehrung ubergesetzt um in der vakanten Pfarre Gottesdienst zu halten Wahrend der Volksstamm der Kuren Alt Kurisch sprach siedelten sich an der Kuste Kurlands zwischen dem 14 bis 17 Jahrhundert lettische Fischer an die ihre ostbaltischen mittellettischen Dialekte mitbrachten aus denen sich der Dialekt des Nehrungskurischen herausbildete Im Landesinneren siedelten wiederum deutsche litauische und polnische Bauern die ihre jeweiligen Sprachen benutzten Sprachdenkmaler Bearbeiten nbsp Grabtafeln in KrotenformDas Vaterunser in NehrungskurischTeve muses kur tu es danguj Garbiets ir taue vards Lai nake taue kareliste Taue vale nuoase duoade ka is dange ta ir us zeme Muse diene maize duoade mums suoadiene Ir paduoade mums muse kalte Ka ir mes paduoadame musams kaltejams Ir nevede mums is pajundijuma Islidze mums nu piktume Tad taue ir ta kareliste un ta sile un ta sviesibe Nu amzu lidz amzu Amen Kuoa tie Lauzes ede Essgewohnheiten Kad tie zvejes par labes saguvumes juoa dauge aspelnij tap pirages cepte tas jau pussvete tap uoazgrieste un duoate Wenn die Fischer durch gute Fange mehr verdienten wurde auch Kuchen gebacken der bereits am Sonnabend aufgeschnitten und gereicht wurde Svedienes deve tad sales rapuces ar pecanes brades apvirtes gribes tie rudina tap ielikte va ieliktes bruklines lasete is kape meze Sonntags gab es dann Salzkartoffeln mit Schweinebraten gedunstete Pilze die im Herbst eingelegt worden waren oder eingelegte Preiselbeeren aus dem Nehrungswald Ieliktes melines kracines va avieces deve nu kade reze va us svediene pa edine Eingemachte Blaubeeren Brombeeren oder Himbeeren gab es nur zu besonderen Anlassen oder auf dem Sonntagspudding Religion und Aberglaube Bearbeiten nbsp Heidnisches kurisches Grabmal fur eine geliebte FrauBei den Kuren hielt sich die baltische heidnische Religion bis in die Neuzeit siehe Baltische Mythologie Auf dem alten Friedhof von Nidden gibt es noch Grabstelen mit heidnischen Symbolen deren holzerne Grabmarkierung grundsatzlich die Gestalt einer Krote hatte das Symbol fur die Erdgottin und ihre lebensspendenden Krafte Daneben werden Vogelchen dargestellt aber auch Blumen Schlangen Baume und Himmelszeichen Als wahrend der Christianisierung die heidnische Symbolik verboten wurde reicherte man die Grabmale listigerweise mit Kreuzen und anderen christlichen Zeichen an und erreichte auf diese Weise dass sie nicht zerstort werden mussten Fur die kurische Bevolkerung wurden 1541 in Sarkau und Rossitten Kapellen eingerichtet Nach 1550 nannte sich der Pfarrer von Rossitten Pfarrer von Kunzen Zum Kirchspiel Kunzen gehorten auch Inse Loye und Ackel am ostlichen Haffufer sowie Nidden und Karwaiten Schwarzort gehorte zu Memel Neegeln wechselte zwischen beiden 1609 gibt der Pfarrer von Kunzen an dass der mehrer Teil Churen und Litauen nicht beten konnen Die Visitation von 1670 geht auf die Verhaltnisse in Kunzen und Sarkau im Einzelnen ein Am schlimmsten seien die Pillkopper und Preeder Es gebe Wahrsager Bother Segensprecher auch Salzpuster in Rossitten Viele besonders in Pillkoppen und Preeden entschuldigten sich damit sie konnten nicht deutsch Also legten die Visitatoren fest dass wenn der Pfarrer nur Deutsch konne der Schulmeister aus der litauischen Postille vorzulesen habe Tatsachlich gab es jedoch in den Pillkopper und Preedener Gegenden Leute die wirklich nicht Deutsch konnten und deshalb dem Gottesdienst innerlich nicht folgen konnten 1738 wird die Verwilderung der Nehrungsbevolkerung mit drastischen Worten beklagt Sie seien nur ausserlich menschenahnlich Auch Ende des 18 Jahrhunderts waren nur 20 der Bevolkerung dieser Kirchspiele deutsch Die ihnen fremde Sprache war ursachlich dafur dass die Obrigkeit den Kuren geistig nicht nahekommen konnte und dass so der alte heidnische Glaube die alten heidnischen Riten ihnen weiterhin inneren Halt gaben Es gab zahlreiche ostpreussische Redensarten die sich auf die Kuren beziehen So bezeichneten sich Betrunkene gerne als von Kuren verhext sturmisches Wetter wurde kurisches Wetter genannt und Kurischer Kaffee war Warmbier mit Schnaps Mit kurischen Marktfrauen legte sich keine Konigsbergerin gerne an furchtete sie doch von ihr verflucht zu werden Es wurde befurchtet dass die Kuren wenn sie ihre Marktstande kurz verlassen wollten diese mit einem einzigen Hexenblick derart zu sichern in der Lage waren dass ein etwaiger Dieb so lange angewurzelt stehenbleiben musste bis der Besitzer zuruckkehrte Wohnkultur Bearbeiten nbsp WohnstubeDie tiefgeduckten Hauser galten als primitiv hatten sie doch ursprunglich keinen Schornstein und das Innere der Hauser war dementsprechend verqualmt Fur ihre Bewohner machte das aber durchaus Sinn denn so wurden die im Bodenraum aufgehangten Netze getrocknet und gleichzeitig auch brennholzsparend die Fische gerauchert Die Nachbildung eines kurischen Hauses findet man auf der nordlichen Nehrung auf der Suderspitze Richtung Meeresmuseum Die Hauser wurden stets in den Farben braun Erde blau Wasser und Himmel und weiss Wolken und Schaumkronen angestrichen um so die Verbundenheit mit den entsprechenden Gottern auszudrucken Der First wurde mit stilisierten gekreuzten Hengstkopfen den zirgs versehen die auf den Donnergott Perkuon weisen den Ehemann der Erdgottin Zemes die durch den braunen Anstrich des Hauses dargestellt wird Oft wurden auch rautenformige Muster in die Firstverzierung eingearbeitet die Symbole fur die oberste Gottin die Sonnengottin Saule und ihren Ehemann den Mondgott Menis Die Raute steht ebenfalls fur die heilige Pflanze Rutele deren Astchen ziemlich wirr wachsen und so das Zusammenspiel und die Wechselwirkungen aller Dinge auf dieser Welt symbolisieren Kleidung BearbeitenDie kurischen Manner werden als fast durchweg bartlos beschrieben auch heisst es dass sie kurzgeschnittene Kopfhaare trugen In der Regel waren sie mit Jacken oder Jacketts bekleidet die von weisser oder blauer Wolle gestrickt oder selbstgewirktem Wollstoff hergestellt waren Dazu trugen sie Drillichhosen und je nach Wetterlage eine Mutze oder einen Sudwester Ging es zum Fischfang zog man dicke friesahnliche Wandrocke und lange bis uber die Knie reichende Wasserstiefel an Im Winter trug man Klotzschlorren im Sommer gingen alle meistenteils barfuss Die Frauen trugen langarmlige Blusen unter einem Mieder und dazu gesteifte Rocke deren Zahl mit dem Wohlstand einer Frau zunahm Frauen trugen immer ein Kopftuch Madchen dagegen nur auf Ausgangen An Festtagen drapierten sie das Kopftuch um ein Haubchen Charakter BearbeitenWas den Charakter der Kuren betrifft so wird berichtet dass sie zah am Althergebrachten hingen und fur Neuerungen sollten sie noch so zeitgemass und vorteilhaft fur sie sein fast ganzlich unzuganglich waren Ein melancholischer Hauch uber ihrem Wesen wird mit ihrem immerwahrenden Kampf gegen die Elemente mit ihrer Abgeschlossenheit vom ubrigen Leben und mit ihrem Trotz und ihrer scheuen Zuruckgezogenheit begrundet Es wird festgehalten dass sie in allen Lebensverhaltnissen von strenger Rechtlichkeit und hochst gastfrei sind Andererseits werden sie als unbarmherzig gegen gestrandete Schiffbruchige bezeichnet allerdings das nur hinsichtlich der Schiffsladung denn den gestrandeten Menschen galt die Gastfreundschaft Was an den Strand geworfen wurde sahen sie als ihr Eigentum an Die Kuren galten als schwer zuganglich und es dauerte eine Zeit bis sie Fremden gegenuber aufgeschlossener wurden Aber ihre unverwechselbare Physiognomie der freundliche offene Blick aus ihren blauen Augen und ihr diskreter Charme machte auf Chronisten einen ebenso sympathischen Eindruck wie ihre offensichtliche Lebenstuchtigkeit Fischerei und Wirtschaft Bearbeiten nbsp Kurisches Haff Blick von Nidden Richtung Suden Die Kurischen Fischer bauten ihre Boote selbst Die Bootstypen wurden nach der charakteristischen Art ihrer Netze benannt Der Keitel kidel ist ein 10 bis 12 Meter langes trichterformiges Netz das von nur einem Boot dem Keitelkahn gezogen wird Keitelkahne konnten noch bei Windstarke 9 rentabel fischen Kurrenkahne noch bei Windstarke 8 und selbst bei Orkan war eine Ruckkehr noch moglich Das Kurrennetz war ein dreiwandiges Netz von 240 bis 300 Meter Lange und musste von zwei gleich starken Segelkahnen mit der Windrichtung geschleppt werden Da diese Schiffe einer sehr starken Belastung ausgesetzt waren musste die Starke des Bauholzes ebenso dick sein wie die eines Keitelkahnes Die Braddenkahne brauchten nicht so starkes Bauholz fischten aber auch zu zweit mit einem 180 Meter langen Netz Alle Haffboote hatten einen Tiefgang von nur 40 Zentimetern Fur die Nachtfischerei waren mehrere Netze in Gebrauch auch gab es eine grosse Anzahl spezieller Netze je nachdem auf welchen Fisch man aus war Im nordlichen Kurischen Haff war die Reusenfischerei sehr hoch entwickelt nbsp Blick von Windenburg auf Preil nbsp MemeldeltaDas Fischereirecht regelte sehr genau wann wie mit welchem Garn zu fischen war Wohl am faszinierendsten war die korperlich ausserordentlich anstrengende Eisfischerei Hier hatte jeder Fischwirt nur das Recht fur halbes Wintergarn so dass er gezwungen war mit einem Kollegen zusammenzuarbeiten Ausserdem benotigte man sechs bis zehn Gehilfen zwei Kastenschlitten sogenannte Waschen mit aufmontierten Winden sowie zahlreiches Gerat Eisaxte Eisstemmen Eisstecher diverse Gabeln Stangenhaken und zwei zusammensteckbare Stangen von etwa 10 Zentimeter Dicke und 50 Meter Lange Die Arbeit begann vor Sonnenaufgang und das Fanggluck bestand darin dass man auf Fischlager stiess in denen sich die Fische trage versammelt hatten Einzelne Fischer arbeiteten weniger aufwendig mit Stellnetzen andere bevorzugten die Klapperfischerei die vor dem Ersten Weltkrieg eine Zeitlang verboten war weil sich hier eine Menge nichtberuflicher Fischer betatigten Ab 1844 mussten alle Fischerboote den Kurenwimpel fuhren und dadurch ihren Heimathafen anzeigen Nicht alle Kuren lebten auf der Nehrung die fur Feldwirtschaft ungeeignet war Die Nehrungskuren bewirtschafteten zwar auf der Landseite des Haffs ihre Heuwiesen aber der Grossteil der Zippel Kuren genannten Bevolkerung lebte um das Haff herum und im Memel Delta und betrieb Gemuseanbau Mit ihren Timberkahnen brachten sie Zwiebeln Kurbisse Kohl Bohnenkraut und Porree zum Konigsberger Stadthafen nach Labiau und Tilsit um ihre Erzeugnisse dort direkt zu vermarkten Grossabnehmer fur das Heu das hochaufgeturmt auf den Kahnen transportiert wurde war die Heeresverwaltung Auch die Fischmarkte wurden selbstverstandlich uber die Wasserwege beschickt Literatur BearbeitenFranz Tetzner Die Kuren in Preussen In Globus Band LXXV Nr 6 vom 4 Februar Braunschweig 1899 S 89 96 Google Books August Ambrassat Die Provinz Ostpreussen Frankfurt am Main 1912 J Endzelin Uber die Nationalitat und Sprache der Kuren In Finnisch Ugrische Forschungen XII 1912 Wilhelm Gaerte Urgeschichte Ostpreussens Konigsberg 1929 Anton Salys Die zemaitischen Mundarten Teil 1 Geschichte des zemaitischen Sprachgebiets Tauta ir Zodis Band VI Kaunas 1930 Kurt Forstreuter Die Entwicklung der Nationalitatenverhaltnisse auf der Kurischen Nehrung In Altpreussische Forschungen 1931 S 239 261 Albert Bauer Die Wartgutsteuerliste der Komturei Goldingen In Mitteilungen aus der livlandischen Geschichte XXV Heft 1 Riga 1933 Helene Dopkewitsch Die Burgsuchungen in Kurland und Livland Riga 1933 Hans Mortensen Gertrud Mortensen Die Besiedlung des nordostlichen Ostpreussens bis zum Beginn des 17 Jahrhunderts Leipzig 1938 Hans Mortensen Gertrud Mortensen Kants vaterliche Ahnen und ihre Umwelt Rede von 1952 In Jahrbuch der Albertus Universitat zu Konigsberg Preussen Holzner Kitzingen 1953 Band 3 Heinrich A Kurschat Das Buch vom Memelland Siebert Oldenburg 1968 Richard Pietsch Fischerleben auf der Kurischen Nehrung dargestellt in kurischer und deutscher Sprache Camen Berlin 1982 Marija Gimbutas Die Balten Munchen Berlin 1983 Wolfgang P Schmid Hrsg Nehrungskurisch Sprachhistorische und instrumentalphonetische Studien zu einem aussterbenden Dialekt Stuttgart 1989 Johann Uszpurwies Saugener Mundart Foundation of Lithuania Minor Chicago Illinois 1990 Richard Pietsch Deutsch Kurisches Worterbuch Nordostdeutsches Kulturwerk Luneburg 1991 Ulrich Tolksdorf Fischerei und Fischerkultur in Ostpreussen Heide Holstein 1991 Richard Pietsch kunstlerischer Entwurf und Text Bildkarte rund um das Kurische Haff Nordostdeutsches Kulturwerk Luneburg 1994 Gerhard Lepa Hrsg Die Schalauer Tolkemita Texte Dieburg 1997 Wolfgang P Schmid Nehrungskurisch Ein sprachhistorischer Uberblick Steiner Stuttgart 1999 ISBN 3 515 07475 9 Weblinks BearbeitenDie Kuren Bevolkerungsgeschichte Das Kurische HaffAnmerkungen Bearbeiten Vita Sancti Ansgarii Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kuren amp oldid 236116186