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Die Goljad oder ostliche Galinder russisch Go lyad englisch Eastern Galindians waren ein hochstwahrscheinlich baltischer Stamm im Gebiet um Moskau in Russland Sie waren damit der ostlichste bekannte baltische Stamm uberhaupt und auch die ostlichste und am langsten uberlieferte Gruppe der sogenannten Dnepr Balten die bis ins 15 Jahrhundert slawisiert wurden Karte der Siedlungsgebiete slawischer grun finno ugrischer gelb und baltischer Stammesverbande altrosa im 10 Jahrhundert im Westen die ostseebaltischen Stamme und im Osten die Goljad sudlich der Moskwa Karte des Linguarium Projektes der Lomonossow Universitat Inhaltsverzeichnis 1 Verbreitungsgebiet 2 Name 3 Geschichte 4 Weblinks 5 Literatur 6 AnmerkungenVerbreitungsgebiet BearbeitenNach der schriftlichen Uberlieferung und Orts und einem Flussnamen lag das Siedlungsgebiet der Goljad an der Protwa bei Moskau einem langeren Nebenfluss der Oka und reichte bis an die Oka und in die Nahe der beidseits benachbarten langeren Oka Nebenflusse Ugra und Moskwa 1 Nach den Goljad selbst sind benannt Goljadanka Nebenfluss der Moskwa im Stadtgebiet von Moskau historische Bezeichnung Goljadi Dorf im Dmitrowskij rajon in der Oblast Moskau Goljadi Dorf im Klinskij rajon in der Oblast Moskau Goljashe Dorf bei Brjansk historische Bezeichnung heute Otradnoe in der Oblast MoskauDaneben existieren zahlreiche weitere Hydronyme Gewassernamen in der Region deren ursprungliche Bedeutung sich nach Forschungen seit den 1970er Jahren nur mit den baltischen Sprachen erklaren lassen darunter ostbaltische Namen rund um die Oka aber auch zunehmend Wortstamme des westbaltischen Sprachzweiges 2 Sedow und einige andere Archaologen vertreten die Hypothese dass die Namen des westbaltischen Zweiges im 1 Jahrhundert n Chr mit der Migration von Tragern der Sarubinzy Kultur in die nordlichere eventuell ostbaltische Dnepr Dwina Kultur kamen 3 nbsp Verbreitungsgebiete hochstwahrscheinlich baltischer Kulturen violett mit der Moschtschiny Kultur im Osten slawischer Kulturen gelb bis braun und ostgermanischer Rest Stammesverbande grunbraun in Osteuropa im 5 6 Jahrhundert Karte des Linguarium ProjektesIn diesem Gebiet finden sich Spuren der baltischen archaologischen Moschtschiny Kultur aus dem 4 bis 7 4 Jahrhundert die Einflusse aus der Sarubinzy und Dnepr Dwina Kultur vereint Ein Zusammenhang mit dem Stamm der Goljad wird von russischen Archaologen angenommen 5 Diese Kultur erstreckte sich auch in die Oblast Kaluga und Smolensk Insgesamt lasst sich in der Region eine archaologische Kontinuitat von vorchristlicher Zeit bis ins Mittelalter beobachten Benachbarte Stamme waren im 10 Jahrhundert die ostslawischen Stamme der Wjatitschen und Kriwitschen die ebenfalls baltische Einflusse aufweisen weil sie die baltische Vorbevolkerung in ihre Stammesverbande aufnahmen und allmahlich assimilierten Zu ubernommenen Einflussen gehorte eine charakteristische Keramik oder die Bestattung im Kurgan Grabhugel die die altere slawische Brandbestattung ersetzte 6 Name BearbeitenDer altrussische Name war Golend davon leitete sich das russische Goljad ab aus altrussisch en wird russisch ja 7 Deshalb werden sie haufig mit den seit dem 2 Jahrhundert erwahnten prussisch westbaltischen Teilstamm der Galinder in der historischen Region Galinden im Suden des spateren Ostpreussen der spateren Region Masuren in Zusammenhang gebracht Altere Hypothesen dass sie eine abgewanderte oder kriegsgefangene Gruppe preussischer Galinder sein konnten werden aufgrund der archaologischen Kontinuitat heute nicht mehr vertreten So praktizierten die Goljad wie auch ihre Vorgangerkulturen die Korperbestattung in Kurganen die prussischen Stamme dagegen von vorchristlicher Zeit bis zur endgultigen Etablierung des Christentums im 12 Jahrhundert die Brandbestattung mit anschliessender Urnenbeisetzung in Hugelgrabern Der faktisch identische Name kommt wahrscheinlich aus dem Ruckgriff auf gemeinsames altbaltisches Namensgut Der altbaltische Wortstamm galind konnte Tiefe oder Ende bedeuten der Stammesname meint in beiden Fallen also eventuell die in der Tiefe am Ende am Rand Lebenden Geschichte BearbeitenBereits Jordanes erwahnte im 6 Jahrhundert in der Region einen Stamm mit dem baltischen Namen Coldas 8 Erstmals werden die Goljad fur das Jahr 1058 erwahnt als der Grossfurst der Kiewer Rus Isjaslaw I in der Nahe von Smolensk die Goljad besiegte 1147 erobert der Furst von Tschernigow Swjatoslaw Olgowitsch deren Gebiet Aus dem Jahr 1248 sind zwei Feldzuge des Moskauer Fursten Michail Jaroslawowitsch Chorobrit gegen die Litauer an der Protwa uberliefert Weil die wirklichen Litauer im 13 Jahrhundert aber noch keine expansive Tendenzen bis in die Protwa Region zeigten wird manchmal angenommen dass damit die baltischen Goljad gemeint waren die in der Umgebung der Protwa lebten 9 Im 15 Jahrhundert sind die Goljad uberliefert 10 Noch im 19 Jahrhundert bezeichneten sich russischsprachige Landbewohner der Region selbst als Goljad 11 und einige naturliche Platze werden in der volkstumlichen Erzahlung mit den alten Goljad verbunden Ebenfalls in der Region Moskau etwa 200 km weiter ostlich begannen die Siedlungsgebiete der seit der Antike nachweisbaren finno ugrischen Stammesverbande der Meschtscheren Merja und Muroma die bis ins Spatmittelalter ebenfalls allmahlich die russische Sprache ubernahmen Weblinks BearbeitenW W Sedow Goljad Memento des Originals vom 29 November 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot goledyanka narod ruLiteratur BearbeitenJan Jaskanis Die Balten Die nordlichen Nachbarn der Slawen Karl Schillinger Freiburg 1987 S 44 W W Sedow Wostotschnye slawjane w VI XIII ww Moskau 1982Anmerkungen Bearbeiten Tarasov I The balts in the Migration Period P I Galindians W W Sedow Goljad Memento des Originals vom 29 November 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot goledyanka narod ru siebenter und zwolfter Absatz W W Sedow Goljad Memento des Originals vom 29 November 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot goledyanka narod ru funfzehnter Absatz Tarasov I The balts in the Migration Period P I Galindians p 98 W W Sedow Goljad Memento des Originals vom 29 November 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot goledyanka narod ru W W Sedow Goljad Memento des Originals vom 29 November 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink 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Ethnographic Handbook New York 1984 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Goljad amp oldid 226366966