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Dieser Artikel befasst sich mit Handelswegen des Altertums Zur B 49 in Osterreich siehe Bernstein Strasse zum europaischen Radwanderweg siehe Bernsteinroute EV9 Als Bernsteinstrasse werden verschiedene Handelswege des Altertums Altstrassen bezeichnet auf denen unter anderem Bernstein von der Nord und Ostsee nach Suden in den Mittelmeerraum gelangte Genau genommen handelt es sich nicht um eine Strasse sondern um unabhangige Handelswege die fur verschiedene Handelsguter genutzt wurden Die Bezeichnung Bernsteinstrasse tritt etwa ab dem Ende des 18 Jahrhunderts auf und hat in antiken Quellen keine Entsprechung 1 Verlauf der als Bernsteinstrasse bezeichneten Haupthandelswege Inhaltsverzeichnis 1 Lagerstatten und Hortfunde 2 Die romische Bernsteinstrasse 3 Weitere Handelsrouten 4 Bernsteinstrasse heute 4 1 Tourismus und Infrastruktur 4 2 Benennungen nach der Bernsteinstrasse 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLagerstatten und Hortfunde BearbeitenBaltischer Bernstein entstand in einem Waldgebiet das im Eozan grosse Teile des Baltikums des heutigen Russlands Danemarks und Skandinaviens bedeckte Vom Ort seiner Entstehung wurde er durch fluviatile Einflusse uberwiegend in ein sudlich des Waldgebietes gelegenes Meer geschwemmt Die entstandene Bernsteinlagerstatte bestehend aus marinen Sanden vermischt mit Glaukonit ist die so genannte Blaue Erde die im Samland zu Tage tritt und vor dem Einsetzen der quartaren Eiszeit moglicherweise auch an anderen Orten existierte 2 Diese Bernsteinlagerstatte war schon vor der Antike bekannt Unzweifelhaft ist dass Bewohner der Kustenregionen zum Beispiel Menschen der jungsteinzeitlichen Haffkusten Kultur Rzucewo Kultur die im Weichseldelta siedelten aus dem an den Kusten des Samlandes angespulten Bernstein Schmuck und Kultgegenstande gefertigt und bereits einen Austausch mit Bernstein betrieben 3 Im Zuge der quartaren Eisvorstosse wurden Schollen dieser Blauen Erde von zum Teil beachtlicher Grosse losgerissen und mit dem Eis in das Binnenland verfrachtet Aus diesem Grunde kommt Bernstein bis zu den Vereisungsgrenzen der Gletschervorstosse und in den Ablagerungen der durch das Abtauen der Eismassen entstandenen Schmelzwasserstrome vor Wo die Schollen der Blauen Erde wahrend der vor mehr als 12 000 Jahren zu Ende gehenden Eisvorstosse des Weichselglazials einigermassen zusammenhangend abgelagert wurden kann Bernstein im Binnenland lokal auch gehauft auftreten Allerdings ist der Umfang solcher Vorkommen mit dem der Blauen Erde im Samland nicht annahernd vergleichbar und als Grundlage fur die Entstehung eines systematischen Handels zu gering 4 Einige dieser Fundgebiete sind weiter unten beschrieben Der gezielte Abbau solcher Vorkommen hat in geschichtlicher Zeit immer wieder stattgefunden jedoch selten systematisch uber einen langeren Zeitraum da die Vorkommen selbst unter optimalen Bedingungen recht begrenzt sind und die in fruherer Zeit zur Verfugung stehenden technischen Moglichkeiten Grabungen in grosserem Stil nicht zuliessen Ob wann und gegebenenfalls in welchem Umfang diese binnenlandischen Bernsteinvorkommen in fruhgeschichtlicher Zeit genutzt wurden ist daher umstritten Eher ist anzunehmen dass sich die Gewinnung von binnenlandischem Bernstein zumeist auf das Auflesen oberflachlich zu Tage tretenden Bernsteins beschrankte Gleichwohl schliessen einige Archaologen einen systematischen Abbau durch Grabungen auch fur die Zeit des Mittelalters und der Antike in Gestalt des so genannten Duckelbaus nicht vollig aus Vor diesem Hintergrund sind einige der zumeist durch Depotfunde nachgewiesenen Handelsplatze fur Bernstein im Binnenland moglicherweise nicht nur den Verlauf der Handelswege markierende Umschlagplatze von Handlern gewesen sondern auch Orte an denen das Rohmaterial gefordert wurde 5 6 7 8 Beispiele fur gehauftes Bernsteinvorkommen im Binnenland In vielen markischen Gebieten zum Beispiel in Talsandflachen des Thorn Eberswalder Urstromtales wurden im Zuge von Regulierungs und Dammbauarbeiten Bernstein Lagerstatten entdeckt Archaologen vermuten in dieser Region des heutigen Polen ein Handelszentrum Nicht weit entfernt im westlichen Thorn Eberswalder Urstromtal fand man beim Bau des Finowkanals reiche Bernsteinlager ausserdem 1800 beim Mergelabbau eine Scholle Glaukonit Sand mit Bernstein In der Region Kurpie in Nordostpolen insbesondere im Einzugsgebiet des Flusses Narew etwas ostlich der ostlichen romischen Route der Bernsteinstrasse Bereits mit Beginn der Besiedlung dieser Region Ende des 15 bis Anfang des 16 Jahrhunderts wurden lokale Anhaufungen von Bernstein entdeckt der anfangs mit einfachen Mitteln gefordert und mit dem wahrscheinlich auch Handel getrieben wurde Zu Beginn des 19 Jahrhunderts arbeiteten in zahlreichen kleinen Tagebaugruben die sich in Staatsbesitz befanden und verpachtet wurden bis zu 2 000 Menschen In der Umgebung von Ostroleka wurden auf einer Flache von etwa 1000 km in zahlreichen Gruben im Jahre 1835 etwa zwei Tonnen Bernstein gefordert Mit dem Aufkommen der industriellen Bernsteinforderung im Samland kamen an der Wende vom 19 zum 20 Jahrhundert die zuvor schon nachlassenden Aktivitaten in diesem Gebiet weitgehend zum Erliegen wenngleich hier noch von Privatpersonen Bernstein ergraben wird 9 Eine der in diesem Zusammenhang bedeutendsten archaologischen Entdeckungen ist der so genannte Bernsteinschatz von Breslau Patrynice mit einem Gesamtgewicht von 2750 kg darunter rund 1500 kg Rohbernstein Dass es sich hierbei um Handelsware gehandelt hatte war unter anderem daran erkennbar dass die Stucke der Grosse nach sortiert waren Die Fundstucke stammen vermutlich aus dem 1 oder 2 Jahrhundert v Chr und werden mit keltischen Stammen in Verbindung gebracht 10 11 Hortfunde sind indes auch aus anderen geschichtlichen Perioden bekannt So wird beispielsweise ein aus rund 300 kg Rohbernstein und 30 kg verarbeiteten Stucken in der Hauptsache gedrechselte Bernsteinperlen bestehender Fund bei Basonia Woiwodschaft Lublin Sudpolen auf das funfte nachchristliche Jahrhundert datiert 12 Dieser Fundort deutlich ostlich der sogenannten Ostroute der Bernsteinstrasse zeigt aber auch wie verastelt die Handelswege fur Bernstein in fruhgeschichtlicher Zeit offensichtlich waren Die romische Bernsteinstrasse Bearbeiten nbsp Die Bernsteinstrasse Ostroute Es gab einige Handelswege uber die seit der Vorzeit Bernstein in die Alpenregion und nach Italien gelangte Am besten erforscht sind die zur Zeit des Romischen Reiches von der Ostsee und der westlichen Nordsee zur nordlichen Adria und nach Rom verlaufenden Handelswege die zumeist auch gemeint sind wenn allgemein von der Bernsteinstrasse die Rede ist Plinius der Altere 23 24 79 n Chr berichtet in seiner Naturalis historia dass auf dieser Strasse Bernstein von der Ostseekuste nach Aquileia transportiert worden sei Weiter erklart er dass die Kuste Germaniens von wo der Bernstein eingefuhrt wurde etwa 600 000 Schritt rund 900 km von Carnuntum in Pannonien entfernt sei 13 Die Kuste des Samlandes liegt etwa in dieser Entfernung von Carnuntum Daraus wird gefolgert dass der Bernstein von dort stammt die hier beschriebene Bernsteinstrasse also in dieses Gebiet gefuhrt haben muss Nach der Ausweitung des Romischen Reiches bis an die Donau wurde der Teil dieser Handelsroute der nun innerhalb der Reichsgrenzen lag schrittweise im 1 Jahrhundert n Chr als Staatsstrasse Romerstrasse ausgebaut Das bedeutete jedoch entgegen popularen Vorstellungen keinen flachendeckenden Ausbau mit grossen Steinplatten Vielmehr durfte die Bernsteinstrasse unter den Kaisern Augustus und Tiberius zunachst grosstenteils ein einfacher Erddamm gewesen sein Fur die Zeit um die Mitte des 1 Jahrhunderts gibt es Hinweise auf einen Ausbau der Bernsteinstrasse zu einer Schottertrasse Einen mit Steinen gepflasterten Strassenzug gab es erst deutlich spater und auch nur auf kleineren Abschnitten etwa in den grosseren Stadten 14 Trotzdem bedeutete die romische Herrschaft erstmalig die erstmalige Anlage und Wartung eines wirklichen Strassennetzes wodurch die Bernsteinstrasse zu einer wintersicheren Verbindung zwischen Carnuntum an der Donau und Aquileia in Italien wurde Der Verlauf dieser Route ist in der Tabula Peutingeriana verzeichnet Unter Umgehung der Alpenpasse verlief die Strasse von Carnuntum Scarabantia Sopron Odenburg Savaria Szombathely Steinamanger und Poetovio Ptuj Pettau uber Emona Laibach Ljubljana nach Aquileia Zwischen Sopron und Szombathely fuhrte die Bernsteinstrasse durch das Mittelburgenland Bezirk Oberpullendorf ein fur Rom bedeutsames keltisches Eisenerzgebiet 15 Der antike Name der romischen Bernsteinstrasse ist nicht sicher zumindest fur den Abschnitt zwischen Emona und Aquileia ist jedoch die Bezeichnung via Gemina belegt die sich moglicherweise auf die gesamte Strecke zwischen Carnuntum und Aquileia bezog Fur die Herleitung des Namens gibt es mehrere Optionen von einem romischen Politiker dieses Namens der als Bauherr eines Strassenabschnitts fungiert haben konnte vielleicht Gaius Fufius Geminus von einer fur den Ausbau der Strasse genutzten Truppe der legio XIII Gemina oder von der lateinischen Wortbedeutung Zwilling da zwischen Aquileia und Emona zwei Routen verliefen eine uber den Pass Razdrto und eine durch den Birnbaumer Wald 16 Ausserhalb des Romischen Reiches existierten zur Romerzeit praktisch keine Strassen Wenn also fur den Bereich nordlich der Donau von der Bernsteinstrasse die Rede ist so hat man sich eine Verbindung zwischen der Adria und der Nord oder Ostsee vorzustellen die im Wesentlichen aus einer Abfolge von Wegstrecken zwischen benachbarten Siedlungen bestand Solche Wege folgten vermutlich ganz uberwiegend Fliessgewassern die streckenweise auch befahren wurden Reisende mussten sich das Wissen der ortsansassigen Bevolkerung uber Furten und Passe zunutze machen 17 Im Prinzip trifft dies auch auf die anderen weiter unten erwahnten Landwege der Griechen und Etrusker zu Der in romischer Zeit dominierende Handelsweg den auch Plinius der Altere erwahnt verlief von der Danziger Bucht sehr wahrscheinlich entlang der Weichsel und ihrer Nebenflusse durch die Mahrische Pforte folgte in Niederosterreich der March und uberquerte bei Carnuntum rund 50 km ostlich von Wien die Donau In den Jahren um 200 n Chr fanden unter Kaiser Septimius Severus umfangreiche Ausbau und Reparaturarbeiten an der romischen Bernsteinstrasse und den daran befindlichen Strassenstationen statt 18 Im 3 4 Jahrhundert n Chr verlor die Bernsteinstrasse jedoch ihre Bedeutung als Verbindung zwischen Italien und Carnuntum Ein von Cassiodor nacherzahlter Brief des ostgotischen Konigs Theoderichs des Grossen aus dem Jahr 524 enthalt neben bedeutenden politischen Inhalten auch einen Hinweis auf ein Fortbestehen des Bernsteinhandels Erwahnt wird dort eine Gesandtschaft von der Ostseekuste die als Gastgeschenk Bernstein mit an den Ostgotenhof brachte 19 An vielen Stellen wurde der Abschnitt der Bernsteinstrasse der auf Reichsterritorium verlief auch in den Jahrhunderten nach der Antike weiter genutzt und ab dem Mittelalter fortlaufend ausgebessert und erneuert Dadurch verlaufen teilweise bis heute moderne Strassen direkt auf der antiken Bernsteinstrasse unter anderem in Osterreich auch einige Landes und Bundesstrassen Wo der antike Strassenverlauf nicht durch Uberbauung mit modernen Strassen verschwunden ist ist er an vielen Stellen noch auf Luftbildern durch Bewuchsmerkmale im Getreide oder als leichter Schotterwall in frisch gepflugten Ackern erkennbar 20 Im Burgenland steht ein erhaltener Abschnitt der Strasse unter Denkmalschutz Weitere Handelsrouten BearbeitenBereits lange vor der Romerzeit war baltischer Bernstein eine begehrte Ressource und eines der Handelsguter die der Ostseeraum im Austausch gegen Rohstoffe und Kunstwerke aus dem Mittelmeerraum anzubieten hatte Daher entfaltete sich bereits in der Bronzezeit als ab dem spaten 3 Jahrtausend v Chr erstmals intensiverer uberregionaler Handelsverkehr in Europa aufkam auch ein reger Bernsteinhandel 21 Dieser nahm einige Handelsrouten vorweg die in spaterer Zeit wichtige Verbindungen bleiben sollten darunter auch die sogenannte romische Bernsteinstrasse 22 Direkte oder indirekte Handelsbeziehungen zwischen bronzezeitlichen Volksstammen nordlich der Alpen und dem mykenischen Griechenland bei denen auch Bernstein eine Rolle gespielt hat sind beispielsweise durch Funde in den fruhmykenischen Schachtgrabern und auch durch den Fund von Metallgegenstanden aus mykenischer Produktion an verschiedenen Stellen Norddeutschlands belegt 23 Uber den Verlauf dieser Strecken in der Bronzezeit und der Fruhen Eisenzeit Hallstattzeit sowie uber die Bedeutung der Handelsware Bernstein auf diesen Handelsstrassen vorromischer Zeit wurde kontrovers diskutiert 24 Funde Baltischen Bernsteins im Kaukasus Ossetien das ebenfalls aus Baltischem Bernstein angefertigte Lowenkopfgefass aus einem auf 1340 v Chr datierten Grab in Qatna Syrien 25 und weitere Bernsteinobjekte aus archaologischen Grabungen im Nahen Osten sind Belege fur diesen fruhen Bernsteinhandel im zweiten vorchristlichen Jahrtausend 26 Umstritten ist die Rolle der bronzezeitlichen Befestigung bei Bernstorf im Bernsteinhandel dieser Zeit da es sich bei den dort aufgefundenen Bernsteinartefakten moglicherweise um moderne Falschungen handelt 27 Die Bernsteinhandler der Antike wahlten mit ihrer kostbaren Fracht moglichst sichere Routen Dieser Weg anderte sich aufgrund von Machtverschiebungen oder in unruhigen Zeiten mehrmals Bei gleichwertigen Alternativen wahlte man Flusslaufe an denen im Laufe der Zeit eine steigende Zahl von Siedlungsstellen und Gutshofen Ubernachtungsmoglichkeiten boten Man unterscheidet auf der Grundlage zeitgenossischer Berichte und archaologischer Befunde funf Routen Die vier Landrouten mit ihren Varianten orientieren sich weitgehend an grossen Flusslaufen 28 Die Nordseeroute Mittelmeer Strasse von Gibraltar Atlantik Armelkanal Nordsee Es wird in der Literatur die Ansicht vertreten dass die Phonizier Bernstein auf diesem Wege von der Kimbrischen Halbinsel in den Nahen Osten brachten Uber die Existenz dieses Handelsweges wird allerdings kontrovers diskutiert so ist auch die Auffassung verbreitet die Phonizier haben ihren Bernstein uber Mittler wahrscheinlich Ligurern erhalten die im ersten vorchristlichen Jahrtausend einige Jahrhunderte unter anderem den Kustenabschnitt an der Rhonemundung und damit am sudlichen Endpunkt der unten als westdeutsche Landroute beschriebenen Bernsteinstrasse besiedelten 29 Die Route der Griechen vom Weichseldelta entlang der Weichsel zur Mundung des Dnister in das Schwarze Meer und von dort auf dem Seewege bis nach Athen und Mykene Die weiter oben bereits naher beschriebene ostliche romische Landroute vom Weichseldelta nach Aquileia an der Nordkuste der Adria Romerroute Die mitteldeutsche Landroute von der Nordseekuste der Kimbrischen Halbinsel entlang der Elbe und alternativ wahrscheinlich der Oder uber die Alpen bis nach Rom Romerroute Der Verlauf dieser Route zwischen Elbmundung und Adria ist als Handelsweg bereits fur die Zeit von etwa 2500 v Chr nachgewiesen 30 Die westdeutsche Landroute von der Nordseekuste der Kimbrischen Halbinsel uber Rhein und Rhone durch die Burgundische Pforte nach Massilia heute Marseille und in die Toskana dem Kerngebiet der Etrusker etruskische Route die seit mindestens 600 v Chr genutzt worden ist Die griechische Grundung Massilia ist vermutlich mit der Absicht verbunden gewesen diesen Handelsweg zum Norden zu erschliessen um Zugang zu Bernstein und Zinn zu erhalten 30 Die beiden letztgenannten Routen liefen in Treva heute Hamburg zusammen und fuhrten von dort sehr wahrscheinlich an die Nordseekuste von Eiderstedt 31 In diesem Zusammenhang ist erwahnenswert dass vor mehr als 2000 Jahren im antiken Griechenland die Nord und Ostfriesischen Inseln aufgrund der von dort bekannten Bernsteinfunde als Elektriden von elektron griechisches Wort fur Bernstein bezeichnet wurden wodurch die mutmassliche Bedeutung dieser Handelsroute unterstrichen wird Legt man die durch archaologische Befunde teils detailliert nachvollziehbaren teils hypothetisch skizzierten Handelswege von der Eisenzeit bis zum fruhen Mittelalter ubereinander so ergibt sich ein dichtes und sehr verzweigtes Strassennetz das hauptsachlich aber keineswegs ausschliesslich in Nord Sud Richtung verlauft und deutliche Schwerpunkte entlang der grossen in die Nord und Ostsee mundenden Strome und dem Donaulauf bildet 32 Neue archaologische Funde und neue Interpretationen alterer Funde fuhren immer wieder zu Modifizierungen der Befunde uber Alter Dauer und genauen Verlauf der verschiedenen Routen Bernsteinstrasse heute BearbeitenTourismus und Infrastruktur Bearbeiten In fast allen Anrainerstaaten entlang des Verlaufs der ostlichen romischen Route der Bernsteinstrasse haben sich Initiativen gebildet um die Handelsroute als Tourismusstrasse neu entstehen zu lassen meist in Zusammenhang mit Programmen der Europaischen Union 33 oder der Weltorganisation fur Tourismus 34 Seit 2001 existiert in Osterreich der Verein Osterreichische Bernsteinstrasse der Museen und Themenparks entlang der Route vernetzt und mit Betty Bernstein eine Marke fur Museumspadagogik betreibt 35 Im Mittelburgenland wurde ein Wanderweg im Bereich der historischen Bernsteinstrasse angelegt und mit Informationsmaterial zur antiken Geschichte der Route versehen 36 37 Der Europaische Radfernweg EuroVelo 9 verbindet die Ostsee mit der Adria und wurde als Bernsteinroute benannt Eines der transeuropaischen Netze die die Europaische Union zur Intensivierung der Infrastruktur zwischen ihren Mitgliedsstaaten fordert ist die Baltisch Adriatische Achse deren Verlauf ungefahr der antiken Hauptroute der Bernsteinstrasse entspricht Benennungen nach der Bernsteinstrasse Bearbeiten Die Bernsteinstrasse ist auch Namensgeber fur ein Netzwerk von 12 Fachhochschulen von Anrainerstaaten 38 Entlang einer fruheren Route im Weinviertel in Osterreich fuhrt die Landesstrasse B49 mit der Bezeichnung Bernstein Strasse Literatur BearbeitenAnton Becker Die Bernsteinstrasse in Niederdonau Schriftenreihe fur Heimat und Volk Heft Nr 44 St Polten 1941 Janos Gomori M Buora Die Bernsteinstrasse in der Romerzeit und die Rolle von Aquileia Ausstellungskatalog Romische Bernsteinfunde aus Aquileia und Scarabantia von der Sammlungen der Museen in Udine und Sopron Hg Scarbantia Tarsasag Sopron o J Gisela Graichen Alexander Hesse Die Bernsteinstrasse Verborgene Handelswege zwischen Ostsee und Nil Rowohlt Reinbek 2012 ISBN 978 3 644 02241 6 popularwissenschaftlicher Uberblick zum Bernsteinhandel in der Bronzezeit Irene Heiling Die Romische Bernsteinstrasse im Mittelburgenland In Burgenlandische Heimatblatter Jahrgang 51 Heft 3 1989 S 91 116 zobodat at PDF Friedrich Jedlicka Ein Stuck Bernsteinstrasse im nordostlichen Weinviertel Hg Osterreichischen Gesellschaft fur Ur und Fruhgeschichte Informationen online Dieter Quast Michael Erdlich Hrsg Die Bernsteinstrasse Archaologie in Deutschland Sonderheft 04 2014 Theiss Stuttgart 2013 ISBN 978 3 8062 2708 6 Gerd Weisgerber Vor und fruhgeschichtliche Nutzung des Bernsteins In Michael Ganzelewski Rainer Slotta Hrsg Bernstein Tranen der Gotter Ausstellung im Deutschen Bergbau Museum Bochum vom 15 September 1996 bis 19 Januar 1997 Veroffentlichungen des Deutschen Bergbau Museums Band 64 Deutsches Bergbau Museum Bochum 1996 ISBN 3 921533 57 0 S 413 426 Gerhard Winkler Die romischen Strassen und Meilensteine in Noricum Osterreich Kleine Schriften zur Kenntnis der romischen Besetzungsgeschichte Sudwestdeutschlands Nummer 35 Gesellschaft fur Vor und Fruhgeschichte in Wurttemberg und Hohenzollern Stuttgart 1985 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikivoyage Bernsteinstrasse ReisefuhrerEinzelnachweise Bearbeiten Pawel Madejski Was sich hinter dem Begriff Bernsteinstrasse tatsachlich verbirgt In Dieter Quast Michael Erdlich Hrsg Die Bernsteinstrasse Archaologie in Deutschland Sonderheft 04 2014 Theiss Stuttgart 2013 ISBN 978 3 8062 2708 6 S 48 52 D Zawischa Einschlusse in Bernstein In Arbeitskreis Palaontologie Hannover 21 Heft 1 2 Hannover 1993 Ryszard F Mazurowski The amber processing region in Zulawy Wislane 4500 years ago In Amber views opinions Warschau 2006 Erstveroffentlichung des Beitrags 1996 Janusz Czebreszuk Amber between the Baltic and the Aegean in the Third and Second Millennia BC An Outline of Major Issues In Ioanna Galanaki u a Hrsg Between the Aegean and Baltic Seas Prehistory across borders Aegaeum Band 27 Universite de Liege Liege 2005 S 363 370 Kurt Hucke Die Sedimentargeschiebe des norddeutschen Flachlandes Quelle amp Meyer Leipzig 1917 Kurt Hucke Einfuhrung in die Geschiebeforschung Nederlandse Geologische Vereniging Oldenzaal 1967 Rainer Schulz Vorkommen von Bernstein in Nordbrandenburg In Findlingen und Fossilien Geologische Lehrpfade im Barnim der Uckermark und in Markisch Oderland Entdeckungen entlang der Markischen Eiszeitstrasse Heft 5 Gesellschaft zur Erforschung und Forderung der Markischen Eiszeitstrasse Eberswalde 2001 Rolf Reinicke Bernstein im vorpommerschen Kustengebiet In Bernstein Tranen der Gotter Bochum 1996 ISBN 3 921533 57 0 J Jastrzebski Gewinnung von Bernstein in Kurpie Nordost Polen In Metalla Sonderheft Bochum 1997 H Luddecke Bernstein In Arbeitskreis Palaontologie Hannover 21 Heft 1 2 Hannover 1993 Przemyslaw Wielowiejski Amber between Baltic and Adriatic in the times of Caesar and Augustus In Amber views opinions Warschau 2006 Erstveroffentlichung des Beitrages 1996 Audrone Bliujiene Lithuanian amber artifacts in the middle of the first millennium and their provenance within the limits of eastern baltic region In Acta Academiae Artium Vilnensis Band 22 2001 S 171 186 hier S 182 online Franz Waldmann Der Bernstein im Altertum Eine historisch philologische Skizze Fellin 1883 online Stefan Groh Helga Sedlmayer Villa Wagen Wirtschaftswunder Romisches Bruckneudorf archaologie aktuell Band 8 Ferdinand Berger und Sohne Horn 2022 ISBN 978 3 99137 021 5 S 16 19 Karl Kaus Die Bernsteinstrasse im Burgenland In Janos Gomori Hrsg Landscapes and Monuments along the Amber Road Results and Perspectives of Cultural Tourism Kiadja a Scarbantia Tarsasag Sopron 1999 ISBN 963 03 7907 4 S 88 91 ungarische Ubersetzung auf S 91 93 Stefan Groh Helga Sedlmayer Villa Wagen Wirtschaftswunder Romisches Bruckneudorf archaologie aktuell Band 8 Ferdinand Berger und Sohne Horn 2022 ISBN 978 3 99137 021 5 S 19 21 Gerd Weisgerber Vor und fruhgeschichtliche Nutzung des Bernsteins In Bernstein Tranen der Gotter Bochum 1996 ISBN 3 921533 57 0 Stefan Groh Helga Sedlmayer Villa Wagen Wirtschaftswunder Romisches Bruckneudorf archaologie aktuell Band 8 Ferdinand Berger und Sohne Horn 2022 ISBN 978 3 99137 021 5 S 68 Cassiodor Variae 5 2 Siehe Dieter Quast Vom Ende der romischen Bernsteinindustrie und dem Handel zwischen 500 und 1300 n Chr In Dieter Quast Michael Erdlich Hrsg Die Bernsteinstrasse Archaologie in Deutschland Sonderheft 04 2014 Theiss Stuttgart 2013 ISBN 978 3 8062 2708 6 S 94 101 hier S 94 Karl Kaus Die Bernsteinstrasse im Burgenland In Janos Gomori Hrsg Landscapes and Monuments along the Amber Road Results and Perspectives of Cultural Tourism Kiadja a Scarbantia Tarsasag Sopron 1999 ISBN 963 03 7907 4 S 88 91 hier S 89 f Dieter Quast Michael Erdlich Einleitung In Dieselben Hrsg Die Bernsteinstrasse Theiss Stuttgart 2013 ISBN 978 3 8062 2708 6 S 7 Siehe beispielsweise Dieter Quast Bernsteinnutzung in der fruhen Eisenzeit zwischen Ostsee und Alpen In Derselbe Michael Erdlich Hrsg Die Bernsteinstrasse Theiss Stuttgart 2013 ISBN 978 3 8062 2708 6 S 29 33 hier S 29 f Karl Kaus Die Bernsteinstrasse im Burgenland In Janos Gomori Hrsg Landscapes and Monuments along the Amber Road Results and Perspectives of Cultural Tourism Kiadja a Scarbantia Tarsasag Sopron 1999 ISBN 963 03 7907 4 S 88 91 hier S 89 Joseph Maran Wessex und Mykene Zur Bedeutung des Bernsteins in der Schachtgraberzeit Sudgriechenlands In Internationale Archaologie Studia honoraria Band 21 Rahden 2004 S 47 65 Zbigniew Bukowski Critically about the so called Amber Route in the Odra and Vistula River Basins in the Early Iron age In Archaeologia Polona Band XXVIII 1990 S 71 122 Digitalisat als PDF Memento vom 4 Februar 2012 im Internet Archive A Mukherjee et al The Qatna lion scientific confirmation of Baltic amber in lat Bronze Age Syria Antiquity ISSN 0003 598X 82 Jg Durham GB 2008 S 49 59 Eugenijus Jovaisa The balts and amber In Acta Academiae Artium Vilnensis Band 22 2001 S 149 156 online Siehe beispielsweise folgenden Beitrag in dem die Echtheit der Funde vertreten wird Rudiger Krause Rupert Gebhard Das Narrativ von Bernstorf Wissenschaftliches und Postfaktisches zu den Gold und Bernsteinfunden In Archaologische Informationen Band 42 2019 S 251 266 online Ulf Erichson Wolfgang Weitschat Baltischer Bernstein Deutsches Bernsteinmuseum Ribnitz Damgarten 2008 u a Karl Wessely Uber den Bernstein in seiner kulturhistorischen Bedeutung Vortrag gehalten den 19 Februar 1913 In Schriften des Vereins zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse 53 Wien 1913 mit zahlreichen Angaben antiker Quellen a b Wilhelm Geerlings Die Tranen der Schwestern des Phaeton Bernstein im Altertum In Bernstein Tranen der Gotter Bochum 1996 S 395 399 Karl Andree Der Bernstein Das Bernsteinland und sein Leben Stuttgart 1951 Elzbieta Choinska Bochdan Directions of contacts and main zones of amber exchange in Europe from the Neolithic to Early the Middle ages an attempt of reconstruction In Torgovye puti jantarja materialy mez dunarodnoj nauc no praktic eskoj konferencij 30 ijunja 2011 goda Kaliningrad Trade routes of amber Materials of the international research and practice conference June 30 2011 Kaliningrad Kaliningrad 2011 http www ots at presseaussendung OTS 20050706 OTS0189 land noe unterstuetzt bernsteinstrasse projekt Vilnius Declaration on the Historical Amber Road Website der Weltorganisation fur Tourismus abgerufen am 14 Oktober 2022 http mistelbach gv at system web news aspx bezirkonr 0 amp detailonr 221788535 amp menuonr 219128728 Sigrid Strohschneider Laue Die romische Bernsteinstrasse In Archaologie Osterreichs Jahrgang 4 Nummer 1 1993 S 69 70 Der Verlauf der romischen Bernsteinstrasse durch das Mittelburgenland Bernsteinstrasse Burgenland at abgerufen am 29 April 2022 Amber Road Members Memento vom 17 April 2015 im Internet Archive Normdaten Geografikum GND 4222560 7 lobid OGND AKS VIAF 240881141 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bernsteinstrasse amp oldid 237538823