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Die Zentralfront russisch Centralnyj front war ein mehrmalig aufgestellter Grossverband der Roten Armee wahrend des Zweiten Weltkriegs der nach dem Vormarsch der Fronttruppen an die Grenzen von Weissrussland am 20 Oktober 1943 in Belorussische Front 1 Weissrussische Front umbenannt wurde Inhaltsverzeichnis 1 Zentralfront 1 Formation Juli August 1941 2 Zentralfront 2 Formation 3 1 Weissrussische Front 3 1 Truppenstarke 1945 4 Frontkommando 4 1 Zentralfront 1 Formation 4 2 Zentralfront 2 Formation 4 3 1 Weissrussische Front 5 Zeittafel 1 Weissrussische Front 5 1 1944 5 2 1945 6 Literatur 7 EinzelnachweiseZentralfront 1 Formation Juli August 1941 BearbeitenOberbefehlshaber 1 Generaloberst F I Kusnezow 24 Juli 1941 Generalleutnant M G Jefremow 7 August 1941 Chef des StabesOberst L M Sandalow 24 Juli 1941 Generalleutnant G G Sokolow 7 August 1941 Mitglied des KriegsratesP K Ponomarenko 24 Juli 1941 Ende Juni 1941 wichen die Reste der in der Kesselschlacht bei Bialystok und Minsk geschlagenen Westfront an die Beresina die Dvina und den Dnepr zuruck In der ersten Julihalfte gingen dort von Suden nach Norden die 21 13 20 19 und 22 Armee in Stellung Ausserdem sammelten sich im Bereich der 13 Armee noch Reste der 4 Armee und Mitte Juli traf im Raum Smolensk noch die 16 Armee ein Nach dem Beginn der neuen deutschen Offensive Kesselschlacht bei Smolensk am 10 Juli 1941 wurde es offensichtlich dass die Fuhrung von sieben Armeen uber eine Frontbreite von mehreren Hundert Kilometern unpraktikabel war Daher erging am 23 Juli der Befehl der Stawka VGK den Sudflugel der Westfront mit Wirkung zum 24 Juli um Mitternacht abzuteilen Zum neuen Oberbefehlshaber der Zentralfront wurde Generaloberst Fjodor I Kusnezow ernannt der bis dahin die 21 Armee befehligt hatte Das Hauptquartier der Front wurde aus dem Stab der 4 Armee gebildet die aufgelost wurde Als Truppen unterstanden der Zentralfront zunachst die 13 Armee verstarkt um die Einheiten der aufgelosten 4 Armee und die 21 Armee Am 1 August erhielt sie aus der Reserve des Oberkommandos die neu aufgestellte 3 Armee Das Hauptquartier lag in Gomel 2 Zur Unterstutzung verfugte die Zentralfront uber 136 Flugzeuge von denen 75 einsatzfahig waren Diese wurden von Generalmajor Grigori A Woroscheikin befehligt 3 Der Auftrag der Zentralfront bestand zunachst in dem Aufbau einer stabilen Verteidigung am Sosch zur Deckung von Gomel Weiterhin sollte sie ihrem Namen nach den Raum zwischen der Sudwestfront und der Westfront decken 4 Zunachst stand der Front lediglich die deutsche 2 Armee gegenuber der sie hartnackigen Widerstand entgegensetzen konnte Erst als nach der Schlacht bei Roslawl 1 7 August 1941 der rechte Flugel der Zentralfront entblosst wurde gestaltete sich ihre Lage kritisch Aus dieser Richtung wurde sie bald darauf auch von der deutschen Panzergruppe 2 angegriffen In der sich entwickelnden Schlacht bei Gomel 8 21 August 1941 erlitten die Armeen der Front erhebliche Verluste Die Stawka VGK hatte bereits am 14 August am rechten Flugel der Front die neue Brjansker Front Generalleutnant Andrei I Jerjomenko geschaffen der auch die 13 Armee unterstellt wurde Um die Kampfhandlungen in diesem Abschnitt zu zentralisieren beschloss die Stawka VGK am 24 August 1941 die Auflosung der Zentralfront und die Unterstellung ihrer Truppen unter die Brjansker Front die 3 und 21 Armee wurden dabei zusammengefasst Diese Regelung trat in der Nacht zum 26 August Mitternacht in Kraft Der Oberbefehlshaber der Zentralfront wurde gleichzeitig zum Stellvertreter Jerjomenkos ernannt 5 Zentralfront 2 Formation BearbeitenAm 15 Februar 1943 wurde erneut eine Zentralfront aktiviert die aus der Umbenennung der Donfront unter Generaloberst K K Rokossowski hervorging und durch Reserve Armeen verstarkt wurde Generalmajor K F Telegin verblieb als Mitglied des Militarrats und Generalleutnant M S Malinin als Chef des Stabes in ihren bisherigen Positionen Der Zentralfront unterstanden wahrend der Schlacht von Kursk im Juli 1943 folgende Grossverbande 48 Armee Generalleutnant P L Romanenko 13 Armee Generalleutnant N P Puchow 70 Armee Generalleutnant I W Galanin 65 Armee Generalleutnant P I Batow 60 Armee Generalleutnant I D Tschernjachowski 2 Panzerarmee Generalmajor Alexei Rodin 16 Luftarmee Generalleutnant S I Rudenko Die zweite Formation der Zentralfront wurde am 20 Oktober 1943 zunachst in Weissrussische Front und am 17 Februar 1944 in 1 Weissrussische Front umbenannt 1 Weissrussische Front Bearbeiten nbsp Standarte der 1 Weisrussischen Front im Zentralmuseum der russischen Streitkrafte in MoskauDie am 17 Februar 1944 umbenannte 1 Weissrussische Front sollte im Sommer 1944 auf Bobrujsk und Brest Lublin vorstossen Die Front nahm im Juni 1944 unter Generaloberst Konstantin Rokossowski in Weissrussland an der Operation Bagration Bobruisker Operation und der Rogatschew Schobliner Operation teil welche zur Zerschlagung der deutschen 4 und 9 Armee fuhrten Die Front umfasste zunachst die 3 47 48 61 65 69 70 Armee sowie die 16 Luftarmee Spater kamen die 1 und 2 Garde Panzerarmee die 3 und 5 Stossarmee die 8 Gardearmee und als Reserve die 28 und 33 Armee sowie die polnische 2 Armee hinzu Marschall Georgi Konstantinowitsch Schukow wurde im November 1944 rechtzeitig zum Kommandeur der 1 Weissrussischen Front ernannt um die letzten entscheidenden Offensiven gegen das Deutsche Reich zu fuhren die Weichsel Oder Operation hier die Warschau Posener Operation sowie die Schlacht an der Oder und die Berliner Operation Nach der Besetzung von Polen und Ostpreussen von Januar bis Marz 1945 fuhrte die sowjetische Armee in den ersten beiden Aprilwochen ihre schnellste Umgruppierung des ganzen Krieges durch Wahrend der Durchfuhrung dieser Umgruppierung entstanden Lucken im Frontverlauf durch die die bei Danzig eingeschlossenen Reste der deutschen 2 Armee uber die Oder entkommen konnten Marschall Schukow konzentrierte seine 1 Weissrussische Front die entlang der Oder von Frankfurt im Suden bis an die Ostsee aufmarschiert war in einem Gebiet vor den Seelower Hohen Seelow Die 2 Weissrussische Front unter Armeegeneral Rokossowski ruckte nordlich davon in die vorher verlassenen Stellungen nach Im Morgengrauen des 16 April begann die Berliner Operation die Schlussoffensive des Krieges zur Eroberung von Berlin mit Angriffen der 1 Weissrussischen Front und im Suden der 1 Ukrainischen Front unter Marschall Konew Anfangs hatte die 1 Weissrussische Front grosse Schwierigkeiten beim Durchbruch durch die deutschen Verteidigungslinien auf den Seelower Hohen aber nach drei Tagen erbitterter Kampfe war sie durchgebrochen und erreichte die Aussenbezirke von Berlin Am 22 April war sie in die nordlichen und ostlichen Vororte von Berlin eingedrungen Die Einschliessung von Berlin war am 25 April abgeschlossen als Einheiten der 1 Weissrussischen und der 1 Ukrainischen Front bei Ketzin im Westen Berlins aufeinander trafen Nach schweren Strassen und Hauserkampfen fuhr General Helmuth Weidling der Kommandeur der Berliner Garnison am 2 Mai zu General Wassili Iwanowitsch Tschuikow und ubergab Berlin bedingungslos um 15 Uhr MESZ Am 8 Mai ergaben sich nach einer Kapitulationsunterzeichnung in Berlin die deutschen Streitkrafte den Alliierten bedingungslos womit der Krieg in Europa beendet war Truppenstarke 1945 Bearbeiten Im Juni 1945 verfugte die 1 Weissrussische Front in der Sowjetischen Besatzungszone uber 6 768 000 Soldaten 3 155 Panzer 20 130 Geschutze und Katjuschas 44 332 Kraftfahrzeuge 59 000 PanjewagenFrontkommando BearbeitenZentralfront 1 Formation Bearbeiten Kommandeur Generaloberst Fjodor Issidorowitsch Kusnezow Juli August 1941 Generalleutnant Michail Grigorjewitsch Jefremow August 1941 Mitglied des Militarrats Sekretar des ZK der Weissrussischen KP Panteleimon Kondratjewitsch Ponomarenko Juli August 1941 Chef des Stabes Oberst L M Sandalow Juli August 1941 Generalleutnant G G Sokolow August 1941 Zentralfront 2 Formation Bearbeiten Kommandeur Generaloberst Konstantin Konstantinowitsch Rokossowski Februar Oktober 1943 seit April 1943 Armeegeneral Mitglied des Militarrats Generalmajor K F Telegin Februar Oktober 1943 seit August 1943 Generalleutnant Generalstabschef Generalleutnant M S Malinin Februar Oktober 1943 seit September 1943 Generaloberst 1 Weissrussische Front Bearbeiten Kommandeur Generaloberst Konstantin Konstantinowitsch Rokossowski Februar November 1944 Marschall Georgi Schukow November 1944 Kriegsende Mitglied des Militarrats Generalleutnant K F Telegin Februar 1944 Kriegsende Generalstabschef Generaloberst M S Malinin Februar 1944 Kriegsende Zeittafel 1 Weissrussische Front Bearbeiten1944 Bearbeiten 17 Februar Aufstellung durch Umbenennung der Weissrussischen Front 26 Juni Nach Angriffen der 1 Weissrussischen Front wird Bobrujsk umzingelt und 40 000 Mann des deutschen XXXXI Panzerkorps Teil der 9 Armee eingeschlossen Anfang August Truppen der Front bilden einen Bruckenkopf uber die Weichsel 14 September Die 1 Weissrussische Front nimmt mit Unterstutzung polnischer Krafte Praga eine Vorstadt von Warschau November Marschall Georgi Schukow wird Oberbefehlshaber der 1 Weissrussischen Front1945 Bearbeiten 14 Januar Die 1 Weissrussische Front eroffnet Angriffe aus zwei Weichselbruckenkopfen im Suden Warschaus von denen einer 400 000 Mann und 1 700 Panzer enthalt 24 Januar Die 1 und die 2 Weissrussische Front stossen nach Pommern vor Die deutsche 2 Armee wird abgeschnitten 25 Januar Die 1 Weissrussische Front schliesst die Festung Posen mit 66 000 deutschen Verteidigern ein und setzt ihren 80 km Tagesvorstoss fort 31 Januar Die 1 Weissrussische Front erreicht die Oder nordlich von Kustrin und richtet einen Bruckenkopf auf dem westlichen Ufer ein der weniger als 60 km von Berlin entfernt liegt 1 Februar Die 1 Weissrussische Front schliesst die Festung Kustrin ein 2 Februar Die 1 Weissrussische Front erreicht die Oder sudlich von Frankfurt an der Oder 6 Februar Die 1 Weissrussische Front verteilt sich entlang des Ostufers der Oder zwischen Frankfurt und Kustrin 23 Februar Die 1 Weissrussische Front nimmt Posen nach einer monatelangen Belagerung 4 Marz Die 1 Weissrussische Front bricht bei Stargard durch und stosst gegen Stettin vor und baut gleichzeitig sudlich von Frankfurt einen neuen Bruckenkopf uber die Oder auf 27 Marz Die 1 Weissrussische Front nimmt an schweren Strassenkampfen in Danzig teil 28 Marz Die 1 Weissrussische Front nimmt Gotenhafen nordlich von Danzig 29 Marz Die Festung Kustrin fallt 30 Marz Sowjetische Truppen nehmen Danzig 16 April Die 1 Weissrussische und die 1 Ukrainische Front starten den Grossangriff gegen Berlin aus der Oder Neisse Linie 17 April Die 1 Weissrussische Front wird durch zahen deutschen Widerstand auf den Seelower Hohen drei Kilometer westlich der Oder mit grossen sowjetischen Verlusten an Truppen und Panzern aufgehalten 18 April Die 1 Weissrussische Front setzt die Zerschlagung der deutschen Stellungen auf den Seelower Hohen in einem Abnutzungskampf fort 19 April Die 1 Weissrussische Front bricht durch die deutsche Verteidigung auf den Seelower Hohen durch und stosst sehr schnell nach Berlin vor 22 April Die 1 Weissrussische Front dringt in die nordlichen und ostlichen Vororte Berlins ein 25 April Einheiten der 1 Weissrussischen und der 1 Ukrainischen Front treffen bei Ketzin westlich Berlins aufeinander Berlin ist nun von acht sowjetischen Armeen komplett eingeschlossen 30 April Schukow weist die Vereinbarung eines Waffenstillstandes mit den Verteidigern von Berlin zuruck und verlangt eine bedingungslose Kapitulation 2 Mai General Weidling der Kampfkommandant von Berlin trifft General Tschuikow und akzeptiert seine Forderung einer bedingungslosen Kapitulation Berlins Die Berliner Garnison stellt um drei Uhr nachmittags den Kampf ein 8 Mai Die Ratifikationszeremonie der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht wird vor den Alliierten in Karlshorst vollzogen 10 Juni Die 1 Weissrussische Front wird aufgelost Ihr Oberkommando wird in das Kommando der Sowjetischen Streitkrafte in Deutschland umgewandelt Literatur BearbeitenHans Albert Hoffmann Siegfried Stoof Sowjetische Truppen in Deutschland und ihr Hauptquartier in Wunsdorf 1945 1994 Geschichte Fakten Hintergrunde Koster Berlin 2013 ISBN 978 3 89574 835 6 John Erickson The Road to Stalingrad 1975 Yale University Press 1999 ISBN 978 0 300 07812 1 Einzelnachweise Bearbeiten David M Glantz Barabrossa derailed The Battle for Smolensk 10 July 10 September 1941 Band 1 Solihull 2010 S 156 David M Glantz Barabrossa derailed The Battle for Smolensk 10 July 10 September 1941 Band 1 Solihull 2010 S 153 f 293 Geschichte des Grossen Vaterlandischen Krieges der Sowjetunion Band 2 Berlin Ost 1963 S 83 David M Glantz Barabrossa derailed The Battle for Smolensk 10 July 10 September 1941 Band 1 Solihull 2010 S 157 A M Wassilewski Sache des ganzen Lebens berlin Ost 1977 S 125f Hans Albert Hoffmann Siegfried Stoof Sowjetische Truppen in Deutschland und ihr Hauptquartier in Wunsdorf 1945 1994 Geschichte Fakten Hintergrunde Koster Berlin 2013 Fronten der Roten Armee im Zweiten Weltkrieg 1 Baltische 2 Baltische 3 Baltische Brjansker Don 1 Fernost 2 Fernost Kalininer Karelische Kaukasus Krim Kursker Leningrader Nord Nordkaukasus Nordwest Oreler Reserve Stalingrader Steppen Sud Sudost Sudwest Transbaikal Transkaukasus 1 Ukrainische 2 Ukrainische 3 Ukrainische 4 Ukrainische 1 Weissrussische 2 Weissrussische 3 Weissrussische West Wolchow Woronescher Zentral Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zentralfront amp oldid 227515446