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Die 3 Stossarmee russisch 3 ya udarnaya armiya 3 ja udarnaja armija war eine von funf wahrend des Zweiten Weltkrieges aufgestellten Stossarmeen der Roten Armee Sie ging Ende Dezember 1941 aus der Umbenennung der 60 Armee hervor und kampfte anfangs kurzzeitig im Bestand der Nordwestfront in der Toropez Cholmer Operation und bei Demjansk dann der Kalininer Front bei den Operationen um Welikije Luki Im Oktober 1943 kam sie zur neugebildeten 2 Baltischen Front mit der sie an der Newel Offensive teilnahm Sie kam ferner in der Baltischen Operation im Sommer 1944 zum Einsatz Zum Jahreswechsel 1944 45 wurde sie zur 1 Weissrussischen Front uberstellt mit der sie 1945 an der Weichsel Oder Operation der Schlacht um Ostpommern und schliesslich der End Schlacht um Berlin teilnahm 3 Stossarmee XXXX Hoheitsabzeichen der Streitkrafte der UdSSRAktiv 25 Dezember 1941 bis 6 Januar 1954Staat UdSSRStreitkrafte Rote Armee 1941 1946Sowjetarmee 1946 1954Teilstreitkraft HeerTyp GrossverbandGliederung Siehe GliederungTruppenteile 1954 2 Schutzenkorps mit je 1 Schutzendivision und 1 Mechanisierte DivisionHQ Stendal 1945 Magdeburg 1946 1954FuhrungEhemaligeKommandeure siehe ListeDer Grossverband war ab 1945 Teil der bis 1954 Gruppe der Sowjetischen Besatzungstruppen in Deutschland Er wurde mehrmals umstrukturiert und 1954 umbenannt in 3 Armee russisch 3 ya obshevojskovaya armiya 3 ja obschewoiskowaja armija literal 3 allgemeine Truppen Armee umbenannt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 1941 1 2 1942 1 3 1943 1 4 1944 1 5 1945 1 6 Nachkriegszeit 2 Befehlshaber der Armee 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Grossverband trug seit seiner Aufstellung folgende Bezeichnungen 60 Armee 1941 15 November 1941 erste Formierung 3 Stossarmee 1941 bis 1954 25 Dezember 1941 nach Umgliederung aus der 60 A entstanden erneute Aufstellung einer 60 Armee 1942 bis 1945 7 Juli 1942 auf Basis der 3 Reservearmee Auflosung August 1945 3 Armee 1954 bis 1991 6 Januar 1954 Umbenennung 1941 Bearbeiten Die 3 Stossarmee entstand am 25 Dezember 1941 gleichzeitig mit der 2 und 4 Stossarmee und ging aus der Umbenennung der 60 Armee 1 Formation hervor die zuvor im November 1941 im Militarbezirk Wolga gebildet worden war und Teil der Moskauer Verteidigungszone wahrend der Schlacht um Moskau war Am 27 Dezember wurde die Armee der Nordwestfront zugeteilt wo eine grossere Offensive als Teil der Winter Gegenoffensive der Roten Armee geplant war Im Rahmen der Toropez Cholmer Operation sollten zwei Stossarmeen die 3 und 4 die Nahtstelle zwischen der deutschen Heeresgruppe Nord und der Heeresgruppe Mitte angreifen und die schwachen deutschen Verbande westlich des Seligersees zerschlagen mit dem Ziel anschliessend nach Sudwesten einzuschwenken und in Verbindung mit der Kalininer Front und der Westfront die feindliche Kraftegruppierung im Raum Rschew Wjasma einzukesseln und zu vernichten Der 3 Stossarmee fielen dabei die Ziele Cholm und Welikije Luki zu wahrend die 4 Stossarmee auf Toropez und Welisch vorgehen sollte Endziel der uberaus ambitionierten Operation war die Ruckeroberung von Smolensk und die Besetzung der strategisch wichtigen Landbrucke zwischen Dnepr und Duna bei Witebsk und Orscha 1942 Bearbeiten Am 9 Januar 1942 begann die Offensive der 3 Stossarmee zwischen Dolmaticha und Selischarowo unterstellt waren die 23 33 257 und 391 Schutzendivision dazu kamen 4 Ski Bataillone Der gemeinsame Aufmarsch mit der 4 Stossarmee 249 332 334 358 und 360 Schutzendivision wurde durch den Seligersee verdeckt und ihr Angriff uberraschte die Deutschen vollig Dennoch gelang es diesen ernsthaften Widerstand zu leisten und den sowjetischen Vormarsch zu verlangsamen Adolf Hitler entwickelte hier sein Wellenbrecher Konzept nach dem isolierte deutsche Einheiten bis zuletzt ihre Positionen halten sollten um eine Ruckenbedrohung fur die durchgebrochenen feindlichen Streitkrafte zu erhalten Orte wie Demjansk Cholm und Bely wurden zu solchen Wellenbrechern an denen relativ kleine eingeschlossene Verbande uber langere Zeit einen erfolgreichen Widerstand leisten konnten Die 3 Stossarmee unterstutzt von Teilen der 34 Armee konnte am ersten Tag nur wenige Kilometer vorrucken wahrend die sudlicher angreifende 4 Stossarmee bis zu 15 Kilometer tief hinter die feindlichen Linien vordrang 1 Wahrend im Norden die 34 Armee und 1 Stossarmee den Kessel von Demjansk schlossen bewegte sich die 3 Stossarmee wie vorgesehen auf Cholm zu und erreichte die Stadt am 20 Januar Die Schlacht um Cholm gegen die eingeschlossenen deutschen Verbande dauerte indes bis zum Juni 1942 ohne dass die Sowjets die Stadt je vollstandig einnehmen konnten Die 3 Stossarmee war gezwungen starkere Krafte zur Belagerung der Kessel von Demjansk und Cholm zuruckzulassen und wurde so von ihren eigentlichen Zielen abgelenkt Um die Tendenz zu auseinanderlaufenden Vorstossrichtungen zu korrigieren unterstellte die Stawka am 22 Januar die beiden Stossarmeen der Kalininer Front 1943 Bearbeiten Die 3 Stossarmee hatte dennoch weiterhin das Ziel Cholm einzunehmen und ihre Front wuchs auf uber 200 Kilometer Lange an Am 30 Januar erreichte ihr linker Flugel Welikije Luki anschliessend erlahmte der Vormarsch und wurde Anfang Februar komplett eingestellt 1 Entgegen den deutschen Hoffnungen konnte der grosse sowjetische Frontvorsprung von Toropez das ganze Jahr 1942 uber nicht beseitigt werden im Gegenteil war man gezwungen Anfang 1943 den Flaschenhals von Demjansk und auch den Frontbogen von Rschew zu raumen Der 3 Stossarmee war es schon im Januar 1943 gelungen nach langerer Belagerung Welikije Luki einzunehmen Schlacht von Welikije Luki Der weitere Jahresverlauf 1943 blieb weitgehend statisch erst im Herbst 1943 unternahmen die 3 und 4 Stossarmee einen erneuten Versuch in die Nahtstelle zwischen den Heeresgruppen Nord und Mitte einzubrechen Im Zuge der Newel Offensive gelang ihnen in der ersten Oktoberhalfte ein tiefer Einbruch zwischen der 16 Armee und der 3 Panzerarmee im Raum Newel Im Zuge der Auflosung der Kalininer Front kam die 3 Stossarmee am 10 Oktober zur Baltischen Front wenig spater umbenannt in 2 Baltische Front Bis Januar 1944 konnten die beiden Stossarmeen ihre Positionen trotz teilweise bedrohlicher deutscher Gegenangriffe ausbauen Die 3 Stossarmee stand vor Pustoschka und Nowosokolniki 1944 Bearbeiten Armeegliederung im Februar 1944 79 Schutzenkorps Generalmajor Fjodor Andrejewitsch Sujew 171 und 21 Schutzendivision 90 Schutzenkorps Generalmajor Grigori Iwanowitsch Scherstnew 115 200 und 245 Schutzendivision 93 Schutzenkorps Generalmajor Pawel Prokopjewitsch Wachramejew 326 und 370 Schutzendivision 100 Schutzenkorps Generalmajor Semjon Petrowitsch Mikulski ab 8 Februar Generalmajor Michail Alexandrowitsch Sijasow 21 46 und 119 Garde Schutzen Division 28 und 146 SchutzendivisionVom 18 Februar bis 1 Marz 1944 fuhrte die 2 Baltische Front mit der 3 Stossarmee die Staraja Russa Noworschewer Operation in Erweiterung der Erfolge der Leningrad Nowgoroder Operation durch in der die Deutschen allerdings den Ruckzug auf die Panther Stellung einem Kampf vorzogen und der 3 Stossarmee ein grosserer Erfolg verwehrt blieb Im Juli 1944 nahm die Armee im Zuge der Reschiza Dwinsker Operation der 2 Baltischen Front Sebesch an der Grenze zu Lettland und gegen Ende des Monats Rezekne ein Von August bis Oktober 1944 nahm sie an der Baltischen Operation teil in der Riga zuruckerobert und die Heeresgruppe Nord auf einen Bruckenkopf in Kurland reduziert wurde Die 3 Stossarmee war an den ersten drei der sechs Kurland Schlachten beteiligt wurde aber zum Jahreswechsel 1944 45 nach Suden zur 1 Weissrussischen Front verlegt 1945 Bearbeiten nbsp Die 3 Stossarmee in den Kampfen um das Berliner Regierungsviertel nbsp Siegesbanner im Zentralmuseum der russischen Streitkrafte MoskauDie Armee nahm im Januar 1945 an der Weichsel Oder Operation teil im Februar und Marz an der Schlacht um Ostpommern Armeegliederung im April 194512 Garde Schutzenkorps Generalleutnant Alexander Fjodorowitsch Kasankin 23 und 52 Garde Schutzen Division 33 Schutzendivision79 Schutzenkorps Generalmajor Semjon Nikiforowitsch Perewjortkin 150 171 und 207 Schutzendivision7 Schutzenkorps Generalmajor Wladimir Afanasjewitsch Christow spater General Jakow Timofejewitsch Tscherewitschenko 146 264 und 265 Schutzendivision9 Panzerkorps Generalleutnant Iwan Fjodorowitsch Kiritschenko 23 95 und 108 PanzerbrigadeMitte April war die Armee unter Generaloberst W I Kusnezow an der Schlacht um die Seelower Hohen beteiligt und anschliessend an der entscheidenden Schlacht um Berlin Dabei drang sie am 23 April nach Pankow vor und war an den letzten Kampfen um das Regierungsviertel und den Reichstag beteiligt Einheiten der 150 Schutzendivision der Armee hissten am 30 April als Zeichen des Sieges ihre Flagge uber dem Reichstag Die Fahne die als Banner des Sieges bekannt ist wird heute im Zentralmuseum der russischen Streitkrafte ausgestellt Nachkriegszeit Bearbeiten nbsp Stationierungsorte der Armeen der Westgruppe der Truppen 1991Mit der Grundung der Gruppe der Sowjetischen Besatzungstruppen in Deutschland Ende Mai 1945 bezog die 3 Stossarmee ihr Hauptquartier zunachst in Stendal Anfang 1946 wechselte sie nach Magdeburg Der Stab befand sich dort in der ehemaligen Enckekaserne Die Armee nahm an der Niederschlagung des Volksaufstandes vom 17 Juni 1953 teil 1954 wurde sie in 3 Armee russisch 3 ya obshevojskovaya armiya 3 ja obschewoiskowaja armija literal 3 allgemeine Truppen Armee umbenannt Diese blieb bis 1991 in Ostdeutschland stationiert Sie wurde anschliessend abgezogen und aufgelost Siehe auch Hauptartikel 3 Armee Sowjetarmee Befehlshaber der Armee BearbeitenMaxim Alexejewitsch Purkajew 25 Dezember 1941 bis 26 August 1942 Kusma Nikitowitsch Galitzki 25 August 1942 bis 20 November 1943 Nikandr Jewlampijewitsch Tschibissow 20 November 1943 bis 5 April 1944 Wassili Alexandrowitsch Juschkewitsch 5 April bis 15 August 1944 Michail Nikanorowitsch Gerassimow 15 August bis 15 Oktober 1944 Nikolai Pawlowitsch Simonjak 15 Oktober 1944 bis 16 Marz 1945 Wassili Iwanowitsch Kusnezow 16 Marz 1945 bis 10 Mai 1948 Alexander Alexandrowitsch Lutschinski 10 Mai 1948 bis 11 April 1949 Alexander Iwanowitsch Ryschow 11 April 1949 bis 4 Dezember 1950 Andrei Matwejewitsch Andrejew 4 Dezember 1950 bis 6 Januar 1954weiter siehe 3 ArmeeLiteratur BearbeitenVladimir Dajnes Sovetskie udarnye armii v boyu Eksmo press 2009 ISBN 978 5 699 31536 9 K N Galickij Gody surovyh ispytanij 1941 1944 zapiski komandarma Nauka 1973 G G Semyonov Nastupaet udarnaya Voenizdat 1986 Belov Pyatkov Frolov Tretya Udarnaya Boevoj put 3 j Udarnoj armii Voenizdat 1976 Weblinks Bearbeiten3rd Red Banner Combined Arms Army auf generals dkEinzelnachweise Bearbeiten a b Aleksej Valerevich Isaev Kratkij kurs istorii VOV Nastuplenie marshala Shaposhnikova Eksmo 2005 Kapitel 4 Grossverbande der Roten Armee auf Armeeebene im Zweiten Weltkrieg Heeresverbande Armeen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 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