www.wikidata.de-de.nina.az
Die Luftstreitkrafte der Sowjetunion russisch Voenno vozdushnye sily SSSR transkribiert Wojenno wosduschnye sily SSSR kurz WWS waren eine Teilstreitkraft der Sowjetarmee Luftstreitkrafte der SowjetunionVoenno vozdushnye sily SSSRFlagge der sowjetischen LuftstreitkrafteAktiv 24 Mai 1918 bis 21 Dezember 1991Staat Sowjetunion SowjetunionStreitkrafte Rote ArmeeTyp TeilstreitkraftTraditionsfolge Russische LuftstreitkrafteInsignienUrsprunglicher Roter Stern als Hauptsymbol der Luftstreitkrafte bis 1943Roter Stern mit weisser Umrandung ab 1943Emblem der sowjetischen LuftstreitkrafteDie Luftstreitkrafte bestanden von 1918 bis 1991 Sie gingen aus der zaristischen Fliegertruppe hervor und wurden nach der Auflosung der Sowjetunion auf die Nachfolgestaaten aufgeteilt Inhaltsverzeichnis 1 Gliederung im Kalten Krieg 2 Geschichte 2 1 Die Anfange 1917 2 2 Erste eigene Typen die zwanziger Jahre 2 3 Die dreissiger Jahre 2 4 Der Spanische Burgerkrieg 2 5 Zweiter Weltkrieg 2 6 Nachkriegszeit und Kalter Krieg 3 Inventar der sowjetischen Luftstreitkrafte im Jahre 1990 4 Oberbefehlshaber Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGliederung im Kalten Krieg BearbeitenDie Luftstreitkrafte waren unterteilt in Fernfliegerkrafte strategische Bomber Frontfliegerkrafte Transportfliegerkrafte bei Bedarf verstarkt durch Maschinen der Aeroflot Ausserdem gab es organisatorisch getrennt von den Luftstreitkraften die Kampfflugzeuge der Luftverteidigung PWO Abfangjager die Armeefliegerkrafte und die Seefliegerkrafte Geschichte BearbeitenDie Anfange 1917 Bearbeiten nbsp Bombenflugzeug Ilja Muromez nbsp Von der zaristischen Armee ubernommene Nieuport JagdflugzeugeRussland verfugte bei Beginn der Oktoberrevolution uber einen Flugzeugpark von insgesamt 1 109 Militarmaschinen Die meisten dieser Flugzeuge waren ebenso wie die dazugehorigen Motoren vor und wahrend des Ersten Weltkrieges in Grossbritannien und Frankreich erworben oder in Lizenz nachgebaut worden Von den Eigenentwicklungen erlangten nur die beruhmte Ilja Muromez sowie die einmotorigen Muster Anatra D Anatra DS und Lebedj 12 die Serienreife Bereits kurz nach dem Umsturz begann ein neugebildetes Kollegium mit der Erfassung der vorhandenen Ressourcen und der Auflistung der zur Verfugung stehenden Flugzeuge Triebwerke und Produktionsstatten Am 10 November 1917 wurde die erste Abteilung der revolutionaren Fliegerkrafte gebildet Zur Ausbildung der Piloten grundete man zehn neue Fliegerschulen sowie 1919 das Fliegertechnikum Moskau aus dem 1920 das Ingenieursinstitut der Roten Luftflotte sowie 1922 die Akademie der Luftflotte die heutige Militarakademie fur Ingenieure der Luftstreitkrafte hervorgingen 1 Mitte 1918 wurden von den Bolschewiki die Luftstreitkrafte der Roten Armee in Fliegerabteilungen gegliedert die der im Mai gegrundeten Hauptverwaltung der Roten Arbeiter und Bauernluftflotte unterstanden Eine Fliegerabteilung bestand aus sechs Flugzeugen mit 113 Angehorigen und verfugte uber einen Fuhrpark von vier Kraftfahrzeugen und sechs Pferdegespannen Waren es anfangs erst neun dieser Abteilungen so wuchs ihre Zahl bis Dezember 1920 auf 65 Land sowie 18 Marineabteilungen Diese neuformierten sowjetischen Fliegerkrafte ubernahmen einen Grossteil des Flugzeugbestands des alten Russland der sich wie oben angedeutet aus einem Sammelsurium der verschiedensten Typen zusammensetzte Als Jagdflugzeuge verfugbar waren beispielsweise 307 franzosische Nieuports der Versionen X bis XXIV und einige SPAD S VII britische Sopwith Triplane RAF S E 5 und Vickers F B 19 sowie einige erbeutete deutsche Fokker D VII Doppeldecker Im Verlauf des Burgerkriegs fand auch eine Intervention westlicher Staaten und Japans gegen Sowjetrussland statt Es konnten etwa 150 weitere Flugzeuge erbeutet und in den Bestand aufgenommen werden Insbesondere die 15 einsatzbereiten Ilja Muromez die in einer speziellen Bomberabteilung zusammengefasst worden waren sowie die franzosische Breguet 14 bewahrten sich in diesem Konflikt bei Bombenangriffen gegen die Reiterarmeen der Weissgardisten von General Mamontow gut die Hauptaufgabe der Fliegerkrafte beschrankte sich jedoch aufgrund der fehlenden Mittel meistens auf Aufklarungsaufgaben Die Konsequenzen die die Regierung deshalb aus diesem Burgerkrieg unter anderem zog bestanden im Aufbau einer starken Luftflotte In den Jahren 1921 1928 wurden aus diesem Grund unter grossen Anstrengungen neue Flugzeugwerke errichtet sowie Schulen und Forschungseinrichtungen gebaut um die Entwicklung und Produktion auf diesem Gebiet schnell voranzutreiben 2 Erste eigene Typen die zwanziger Jahre Bearbeiten Am 1 Dezember 1918 wurde vom Vater der russischen Luftfahrt Nikolai Jegorowitsch Schukowski mit der Grundung des Zentralen Aerohydrodynamischen Instituts ZAGI der Grundstein der Forschung gelegt auf den sich die sowjetische Luft und Raumfahrt in den kommenden Jahrzehnten stutzte Im ZAGI wurden neue Flugzeugtypen entwickelt und getestet sowie aerodynamische Gegebenheiten erforscht Zu diesem Zweck wurde auch ein grosser Windkanal errichtet in dem das Flugverhalten von kompletten Flugzeugen beobachtet werden konnte Eine Zeit lang stutzte sich die Sowjetunion jedoch noch auf den Einkauf von Flugzeugen im Ausland 1922 waren 90 aller neuen Militarmaschinen als Import in die UdSSR gelangt So ist es nicht verwunderlich dass der erste Typ aus sowjetischer Produktion die R 1 ein Nachbau der britischen de Havilland D H 4 war dessen Herstellung von Nikolai Polikarpow auf die einheimischen Produktionsmoglichkeiten zugeschnitten worden war Noch 1926 kaufte die Sowjetunion zur Ausbildung von Bomberpiloten veraltete franzosische Farman Goliath Doppeldecker die auch als Absetzflugzeuge fur die sich formierenden Fallschirmjagereinheiten genutzt wurden nbsp Die Po 2 eines der meistgebauten Flugzeuge uberhauptAm meisten zu schaffen machte den sowjetischen Luftstreitkraften jedoch der Mangel an geeigneten Motoren Samtliche Flugzeugantriebe mussten importiert oder in Lizenz produziert werden Beispielsweise waren die beiden leistungsfahigsten Triebwerke die die sowjetische Industrie produzierte der M 17 und der M 22 Nachbauten des deutschen BMW VI und des franzosischen Gnome Rhone Jupiter Diese Situation anderte sich erst im Dezember 1930 mit der Grundung des Zentralinstituts fur Flugzeugmotorenbau ZIAM Alexander Mikulin der schon seit 1923 Flugzeugmotoren baute entwickelte dort ab 1930 das erste leistungsfahige sowjetische Flugzeugtriebwerk den wassergekuhlten 12 Zylinder V Motor M 34 Ein weiterer Mitarbeiter der spater durch seine Motoren bekannt wurde war Wladimir Klimow Ende 1924 wurden die sowjetischen Luftstreitkrafte erneut umstrukturiert Die bestehenden Fliegerabteilungen loste man auf und fasste die Flugzeuge in den ihren Aufgaben entsprechenden Staffeln zusammen Gebildet wurden Jagd Aufklarungs Schlachtflieger und leichte Bomberstaffeln Eine Staffel bestand aus drei Unterabteilungen zu je 18 Flugzeugen Bis 1928 erhohte sich die Einsatzstarke der Staffeln um das Doppelte Mitte der 1920er Jahre erschienen dann die ersten leistungsfahigen Eigenkonstruktionen die auch im Ausland Beachtung fanden Richtungsweisend hierzu war das von Andrej Tupolew entwickelte erste freitragende Ganzmetall Bombenflugzeug der Welt die TB 1 Jagdflugzeuge dieser Periode waren unter anderem die Doppeldecker Grigorowitsch I 2 und Polikarpow I 3 welche in mehr oder weniger bedeutenden Stuckzahlen den Luftstreitkraften zur Verfugung gestellt werden konnten Bei der Konstruktion von Flugbooten zeigte sich seit dem Ersten Weltkrieg Dmitri Grigorowitsch fuhrend Seine beiden Konstruktionen M 5 und M 9 bildeten das Ruckgrat bei den Bordflugzeugen der sowjetischen Seekriegsflotte Die Entwicklung die mit der Polikarpow R 1 ihren Anfang genommen hatte namlich die Produktion von leichten einmotorigen Mehrzweckmaschinen wurde mit der Tupolew R 3 fortgesetzt Sie gipfelte in den 1930er Jahren in den massenweise gefertigten Typen Polikarpow R 5 und Polikarpow Po 2 und kennzeichnet die damalige Produktionsweise der sowjetischen Industrie Kleine ohne grossen Aufwand herzustellende Typen die im Bedarfsfall variabel als Aufklarer Bomber Verbindungsflieger und anderes einsetzbar waren Spezielle Typen wie der Bomber TB 1 blieben dagegen deutlich in der Minderzahl 1929 stellte dieser nur 5 der Flugzeuge der sowjetischen Luftflotte die einmotorigen Aufklarungsflugzeuge dagegen 80 3 Die dreissiger Jahre Bearbeiten Mit dem allmahlichen Erstarken der sowjetischen Wirtschaft anderte sich auch das Krafteverhaltnis in den sowjetischen Luftstreitkraften Die auslandischen Typen waren verschwunden und eigene Triebwerke standen nun in genugendem Mass zur Verfugung Mit dem PW 1 und dem DA waren bereits in den vorhergehenden Jahren zwei Flugzeug Maschinengewehre entwickelt worden die nun durch so leistungsstarke Waffen wie das SchKAS MG abgelost wurden Hatten die Aufklarer bisher das Bild der Luftstreitkrafte dominiert so waren nun 43 aller sowjetischen Militarmaschinen Jagdflugzeuge bei Beginn des Grossen Vaterlandischen Krieges sogar 53 4 4 Im Juli 1929 wurde vom Zentralkomitee der KPdSU ein Beschluss herausgegeben der die Entwicklung neuer und besserer Flugzeuge vorsah 1930 wurde aus diesem Grunde das Zentrale Konstruktionsburo ZKB gegrundet in welchem ab 1932 auf bestimmte Flugzeugtypen spezialisierte Konstruktionsteams arbeiteten Es gab Entwicklungsgruppen fur Jager Fernbomber Aufklarer Seeflugzeuge Drehflugler Fahrwerke Flugzeugwaffen und Luftschrauben Das ZAGI war ahnlich organisiert nbsp Jagdflugzeug I 16Aufgrund dieser Spezialisierung entstanden leistungsfahige Typen die den Anschluss an die technologische Weltspitze brachten so die Jagdflugzeuge Polikarpow I 15 I 16 oder der schwere Bomber Tupolew TB 3 1932 wurden die sowjetischen Luftstreitkrafte eine eigenstandige Waffengattung und man legte Wert auf einen verstarkten Aufbau von Jagdflugzeug und Bomberstaffeln Der Anteil der bis dahin dominanten Aufklarer verringerte sich aufgrund dieser Massnahme drastisch nur noch 31 die Jager und Bomber dagegen machten ab 1932 33 den Grossteil aller Militarflugzeuge aus 1940 wurden die Luftstreitkrafte erneut umstrukturiert Die Brigaden wurden durch Divisionen ersetzt die in Regimenter unterteilt waren Ein Jagerregiment bestand aus vier Staffeln mit 60 Flugzeugen ein Bomberregiment aus funf Staffeln zu entweder 60 mittleren oder 40 schweren Bombern In der Regel bildeten zwei Jagdflieger zwei Bomber und ein Schlachtfliegerregiment zusammen eine gemischte Fliegerdivision Die schweren Bomberverbande gliederte man in ein Korps aus dem am 5 Marz 1942 die Fernfliegerkrafte ADD Awiazija Dalnewo Deistwija gebildet wurden Mit dem schweren Bomber TB 3 war nun auch die Moglichkeit vorhanden den Aufbau der Luftlandetruppen voranzutreiben Es wurden deshalb die Absetzversuche die schon seit 1930 mit Farman Goliath durchgefuhrt wurden perfektioniert und ab 1932 entstanden die ersten Luftlandeabteilungen Im Manover im Kiewer Militarbezirk 1935 wurden erstmals Luftlandetruppen in Regimentsstarke eingesetzt und die sowjetische Doktrin der tiefen Operation praktisch geprobt 1939 verfugte die sowjetische Armee uber sechs Luftlandebrigaden deren Zahl bis 1940 verdoppelt wurde Bereits zum Anfang der 1930er Jahre wurden Manover durchgefuhrt in denen man das Zusammenwirken zwischen Luft und Bodentruppen testete eine Doktrin die wahrend des Zweiten Weltkrieges erfolgreich angewendet werden und auf die sich die Rote Armee bis zum Zerfall der Sowjetunion stutzen sollte Im maritimen Bereich setzte sich ebenfalls die Spezialisierung von Flugzeugen auf zugeschnittene Aufgaben durch Die Flugboote und Seeflugzeuge von Georgi Berijew speziell die MBR 2 erzielten im Gegensatz zu den veralteten Grigorowitsch Konstruktionen bemerkenswerte Flugleistungen Der Grossteil des Flugzeugparks bestand aus landgestutzten Maschinen Die Seeflieger bis dato Teilstreitkrafte der Luftstreitkrafte wurden ab 1935 Bestandteil der Seekriegsflotte unter der Bezeichnung Wojenno wosduschnije silij wojenno morskoij flot WWS WMF 5 Der Spanische Burgerkrieg Bearbeiten Im Juli 1936 brach der Spanische Burgerkrieg aus und Deutschland und Italien nutzten diesen Konflikt dazu um im Rahmen von Hilfsleistungen an die Putschisten unter General Franco ihre neuesten Waffentechnologien zu testen Die Sowjetunion sandte der republikanischen Regierung ebenfalls Waffenhilfe unter anderem auch Flugzeuge In der Anfangsphase der Luftkampfe konnten sich die eingesetzten I 15 und I 16 Jagdflugzeuge noch gut gegen die deutschen Heinkel He 51 und italienischen Fiat CR 32 behaupten Als aber die modernen Messerschmitt Bf 109 Jager erschienen zeigte es sich dass die sowjetische Technologie nicht mehr mit der neuesten Entwicklung Schritt halten konnte Das zweimotorige Bombenflugzeug SB 2 bei seinem Erscheinen 1935 schneller als die meisten Jagdflugzeuge jener Zeit hatte seinen ursprunglichen Geschwindigkeitsvorteil gegenuber den schnelleren Bf 109 verloren und erlitt empfindliche Verluste Diesen Erfahrungen Rechnung tragend wurden durch das Zentralkomitee der KPdSU im September 1939 die Grundung neuer Konstruktionsburos beschlossen Von 1938 bis 1941 entstanden unter anderem die OKBs Mikojan Gurewitsch Petljakow Lawotschkin und Suchoi sowie zusatzlich neun Flugzeug und sieben Motorenwerke 6 So konnte noch bis zum Beginn des Grossen Vaterlandischen Krieges damit begonnen werden moderne Typen wie die Jager Jak 1 LaGG 3 und MiG 3 sowie die Bomber Pe 2 Il 2 und Su 2 zu erproben und in die Serienproduktion zu uberfuhren Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Der Uberfall auf die Sowjetunion traf die Luftstreitkrafte unvorbereitet inmitten dieser wichtigen Umstrukturierungsphase Die Regimenter bestanden grosstenteils aus veralteten Flugzeugen Etwa 80 der Jagdstaffeln stellten die Modelle I 15 I 16 und I 153 Bei den Bombern waren 47 SB 2 und 34 DB 3 Il 4 Durch die Bombardierung von Flugplatzen gelang es der deutschen Luftwaffe einen Teil der Flugzeuge am Boden zu zerstoren Durch eine erhohte Produktion von Maschinen in den vom Krieg nicht betroffenen Landesteilen konnten die Verluste aber schnell kompensiert werden Um der Gefahr von Bombenangriffen zu entgehen und um sie dem Zugriff der vorruckenden deutschen Wehrmacht zu entziehen mussten bis Ende 1941 etwa 1 300 Betriebe nach Osten bis hinter den Ural evakuiert werden was eine ungeheure logistische Leistung darstellte Bei dieser Aktion wurden komplette Werke samt ihrer Belegschaft auf Zuge LKWs und teilweise auch auf Lastkahne geladen und abtransportiert Unter extremen Bedingungen der russische Winter war hereingebrochen und die Versorgungssituation der Werkarbeiter war ungenugend wurden die Betriebe in den Tiefen des Landes wieder errichtet Teilweise wurden die Flugzeuge in erst halb fertiggestellten Werkshallen unter freiem Himmel produziert Nach einem aus dieser Verlagerung resultierenden Produktionseinbruch im Dezember 1941 stieg die Flugzeugproduktion der Sowjetunion ab da bis zum Kriegsende stetig an Beherrschte die deutsche Luftwaffe zu Beginn des Feldzuges mit den Jagern Bf 109 und Fw 190 uneingeschrankt den Luftraum so drehte sich dieser Vorteil ab 1943 in Richtung Sowjetunion Die evakuierten Werke steigerten ihren Produktionsausstoss standig und die neuen Typen La 5 La 7 sowie Jak 9 und Jak 3 waren den deutschen Typen ebenburtig wenn in einigen Belangen nicht gar uberlegen Ende 1944 schatzte die Abteilung Fremde Heere Ost ein Durch Neukonstruktionen einer Reihe von Typen ist es der SU gelungen mit der Leistungsfahigkeit vor allem ihrer neuen Jagdflugzeuge die Leistungen der deutschen Typen zu erreichen zum Teil zu ubertreffen 7 Durch das grosse Potenzial an Menschen konnten die Verluste an fliegendem Personal problemlos ausgeglichen werden wahrend die Deutschen an chronischem Personalmangel litten Auch die Bewaffnung konnte durch den Ubergang vom Maschinengewehr zur grosskalibrigen Maschinenkanone insbesondere der 20 mm SchWAK und 23 mm WJa verbessert werden Im Gegensatz zu anderen Luftstreitkraften im Zweiten Weltkrieg flogen in der Sowjetunion auch Frauen Kampfeinsatze 1942 bestanden drei Regimenter ausschliesslich aus Pilotinnen Beruhmt wurde etwa das 588 Nachtbomberregiment in dem die Fliegerinnen Doppeldecker des Typs Po 2 flogen und sich selbst Nachthexen nannten Von 29 Pilotinnen die die Auszeichnung Held der Sowjetunion erhielten zahlten 23 zu den Nachthexen 8 Insgesamt erhielten wahrend des Krieges 2 420 Angehorige des fliegenden Personals diese hochste Auszeichnung der Sowjetunion 65 wurde sie zweimal verliehen die Piloten Iwan Koschedub und Alexander Pokryschkin erhielten sie dreimal 9 nbsp Schlachtflugzeug Il 2Eine neue Taktik der Sowjetunion war das Bilden von grossen gemischten Flugzeugverbanden sogenannten Luftarmeen mit bis zu 1 000 spater bis zu 1 500 Flugzeugen Jede Luftarmee war einer Front sowjetisches Pendant zur deutschen Heeresgruppe zugeteilt deren Oberbefehlshaber sie unterstand Dadurch konnte ein enges Zusammenwirken von Land und Luftstreitkraften gewahrleistet werden Auch verlagerte man den Schwerpunkt der Bomberproduktion in Richtung der Schlachtflieger die eine taktisch sehr wirkungsvolle Waffe darstellten Insbesondere die Il 2 sowie deren Nachfolger Il 10 erwiesen sich im Zusammenspiel mit den Bodentruppen als ausserst effektiv Insgesamt wurden von diesen beiden Typen etwa 40 000 Exemplare hergestellt Die Gesamtzahl aller wahrend des Krieges produzierten Flugzeuge lag bei 136 800 Stuck 62 500 davon waren Jagdflugzeuge 10 Bis zum Ende des Krieges flogen die sowjetischen Luftstreitkrafte rund 3 Millionen Einsatze und waren nach dem Heer die zweitgrosste Teilstreitmacht der Roten Armee 11 Nachkriegszeit und Kalter Krieg Bearbeiten Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg profitierte der sowjetische Flugzeugbau stark vom Technologietransfer aus Deutschland So konnten in der Sowjetischen Besatzungszone zahlreiche Skizzen Bauplane und unvollendete Prototypen deutscher Flugzeuge und Triebwerke erbeutet werden Deutsche Erkenntnisse im Bau von Strahltriebwerken waren von unschatzbaren Wert und erleichterten der Luftfahrtindustrie den Ubergang vom Kolbenmotor zum Strahlantrieb Ein Technologieschritt erfolgte durch den Ankauf britischer Triebwerke und deren Nachbau Bereits 1946 produzierte man erste Jagdflugzeug Prototypen ausgestattet mit erbeuteten Jumo 004 Triebwerken Insbesondere die Konstruktionsburos Jakowlew Lawotschkin Mikojan Gurewitsch Iljuschin und Tupolew entwickelten viele neue Typen Mit der MiG 9 und Jak 15 standen kurz darauf die ersten Jagdflugzeuge mit Strahlantrieb den Luftstreitkraften zur Verfugung 1949 erschien aus dem OKB Mikojan Gurewitsch der Jager MiG 15 welcher in etwa 8 000 Exemplaren gebaut wurde und den Ruf des Konstruktionsburos als fuhrenden Jagdflugzeughersteller der UdSSR begrundete Im gleichen Jahr wurde das Frontbombenflugzeug Il 28 das die Abkehr vom Schlacht und Sturzkampfbomber zugunsten des Frontbombers charakterisierte an die WWS geliefert Wahrend des Eintritts ins Atomzeitalter nach dem Beginn des Kalten Krieges baute die Sowjetunion eine starke strategische Bomberflotte auf Insbesondere das OKB Tupolew zeigte sich auf diesem Gebiet fuhrend Moderne Versionen der Anfang der 1950er Jahre in Dienst gestellten Bomber Tu 95 werden teilweise noch heute eingesetzt 12 Personalstarke der sowjetischen Luftstreitkrafte 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1991510 000 330 000 440 000 550 000 570 000 420 000 420 000Inventar der sowjetischen Luftstreitkrafte im Jahre 1990 Bearbeiten nbsp Tupolew Tu 95 nbsp MiG 25 der sowjetischen Luftstreitkrafte 1980er Jahre nbsp MiG 29 auf einem Flugplatz nbsp Iljuschin Il 76 auf einer sowjetischen Briefmarke205 strategische Bomber 13 160 Tupolew Tu 95 15 Tupolew Tu 160 30 Mjassischtschew M 4230 mittlere Bomber 13 30 Tupolew Tu 22M 80 Tupolew Tu 16 120 Tupolew Tu 221 755 Jagdflugzeuge 14 90 Suchoi Su 27 540 Mikojan Gurewitsch MiG 29 700 Mikojan Gurewitsch MiG 23 185 Mikojan Gurewitsch MiG 21 200 Mikojan Gurewitsch MiG 31 40 Mikojan Gurewitsch MiG 252 135 Jagdbomber 14 630 Suchoi Su 24 535 Suchoi Su 17 130 Suchoi Su 7 500 Mikojan Gurewitsch MiG 27 340 Suchoi Su 2584 Tankflugzeuge 34 Iljuschin Il 78 30 umgerustete Mjassischtschew M 4 20 umgerustete Tupolew Tu 1640 AWACS Flugzeuge 40 Berijew A 501 015 Stor und Aufklarungsflugzeuge 50 Mikojan Gurewitsch MiG 21 170 Mikojan Gurewitsch MiG 25 190 Suchoi Su 7R 235 Suchoi Su 24 200 Jakowlew Jak 28 130 Tupolew Tu 16 30 Tupolew Tu 22M 10 Iljuschin Il 20620 Transportflugzeuge 45 Antonow An 124 55 Antonow An 22 210 Antonow An 12 310 Iljuschin Il 76 rund 3 000 andere Zivil und Transportflugzeuge die sich im Falle der Mobilmachung leicht zu militarischen Transportern umrusten liessen Dabei handelte es sich um rund 1 400 Flugzeuge anderer den Luftstreitkraften unterstellte Transportfliegerkrafte mit Tu 134 Tu 154 An 26 sowie mindestens 1 800 Flugzeuge der Aeroflot 15 Oberbefehlshaber Auswahl BearbeitenPjotr Ionowitsch Baranow 1924 bis 1931 Jakow Iwanowitsch Alksnis 1931 bis 1937 Opfer des Grossen Terrors Alexander Dmitrijewitsch Loktionow 1937 bis 1939 1941 hingerichtet Jakow Wladimirowitsch Smuschkewitsch 1939 bis 1940 1941 hingerichtet Pawel Wassiljewitsch Rytschagow 1940 bis 1941 1941 hingerichtet Pawel Fjodorowitsch Schigarjew 1941 bis 1942 und 1949 bis 1957 Alexander Alexandrowitsch Nowikow 1942 bis 1946 Konstantin Andrejewitsch Werschinin 1946 bis 1949 und 1957 bis 1969 Pawel Stepanowitsch Kutachow 1969 bis 1984 Alexander Nikolajewitsch Jefimow 1984 bis 1990 Jewgeni Iwanowitsch Schaposchnikow 1990 bis 1991 Pjotr Stepanowitsch Deinekin 1991 danach auch Oberbefehlshaber der Luftstreitkrafte der Russischen Foderation Literatur BearbeitenRussell Miller Die Sowjetunion im Luftkrieg Bechtermunz Verlag Eltville am Rhein 1993 ISBN 3 86047 052 3 Wilfried Kopenhagen Sowjetische Bombenflugzeuge transpress Berlin 1989 ISBN 3 344 00391 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Luftstreitkrafte der Sowjetunion Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Wilfried Kopenhagen Sowjetische Jagdflugzeuge Transpress Berlin 1985 S 9 Wilfried Kopenhagen Sowjetische Bombenflugzeuge 1989 S 13 17 Wilfried Kopenhagen Sowjetische Bombenflugzeuge 1989 S 18 Wilfried Kopenhagen Sowjetische Jagdflugzeuge Transpress Berlin 1985 S 44 Wilfried Kopenhagen Sowjetische Bombenflugzeuge 1989 S 19 34 Karl Heinz Eyermann Die Luftfahrt der UdSSR 1917 1977 Transpress Berlin 1977 S 62 Olaf Groehler Die Zerschlagung der deutschen Fliegerkrafte an der deutsch sowjetischen Front 1941 1945 In Erhard Moritz Hrsg Das Fiasko der antisowjetischen Aggression Berlin 1978 S 315 Russell Miller Die Sowjetunion im Luftkrieg 1993 S 119 Alexei Iwanowitsch Schachurin Flugel des Sieges Militarverlag der DDR Berlin 1989 ISBN 3 327 00822 1 S 261 Karl Heinz Eyermann Die Luftfahrt der UdSSR 1917 1977 Transpress Berlin 1977 S 93 und 96 Wilfried Kopenhagen Sowjetische Bombenflugzeuge 1989 S 35 42 Wilfried Kopenhagen Sowjetische Bombenflugzeuge 1989 S 66 80 a b Liste der Bomber der UdSSR im Jahre 1990 a b Liste der Jager Jagdbomber der UdSSR im Jahre 1990 abgerufen am 1 Februar 2023 Gunter Weisse NATO Intelligence Das militarische Nachrichtenwesen im Supreme Headquarters Allied Powers Europe SHAPE 1985 1989 ibidem Press 2014 ISBN 978 3 8382 6563 6 Abschnitt 3 2 6 Die Lufttransportverbande VTAStreitkrafte der Sowjetunion nbsp Heer nbsp Luftstreitkrafte nbsp Luftverteidigung nbsp Stratg Raketentruppen nbsp Marine nbsp Grenztruppen nbsp Innere Truppen Normdaten Korperschaft GND 1010660 1 lobid OGND AKS LCCN n81063013 VIAF 159384137 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Luftstreitkrafte der Sowjetunion amp oldid 236851798