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Die Lawotschkin La 5 russisch Lavochkin La 5 war ein einsitziges einmotoriges sowjetisches Jagdflugzeug das im Zweiten Weltkrieg eingesetzt wurde Lawotschkin La 5La 5FTyp JagdflugzeugEntwurfsland Sowjetunion 1923 SowjetunionHersteller OKB LawotschkinErstflug Ende 1941Indienststellung Sommer 1942Produktionszeit 1942 1944Stuckzahl 10 000 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 LaG 5 und Gu 82 3 Technischer Aufbau 4 Technische Daten 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten1941 machte sich Semjon Alexejewitsch Lawotschkin daran ein Nachfolgemuster fur die LaGG 3 zu entwickeln die aufgrund ihrer Unterlegenheit gegenuber deutschen Jagern nur als Ubergangslosung betrachtet werden konnte Dem neuen Muster wurde anstelle des V12 Motors ein Schwezow ASch 82 Doppelsternmotor eingebaut wodurch die Zelle komplett uberarbeitet werden musste was das Flugzeug praktisch zu einer Neukonstruktion machte Das so im Flugzeugwerk Nr 21 in Gorki entwickelte Modell wurde gegen Ende 1941 getestet Die Erprobung verzogerte sich jedoch aufgrund von Problemen bei der Kuhlung der hinteren Zylinder Erschwerend kam hinzu dass die Fabrik den Angriffen deutscher Bombenflugzeuge ausgesetzt war Im Marz 1942 waren alle Testfluge abgeschlossen und die La 5 absolvierte bis zum Juni 1942 die staatliche Flugerprobung Anfang Dezember erschienen die mit einer Vollsichtkanzel ausgerusteten ersten Serienexemplare der La 5F die erstmals in grosseren Mengen bei der Schlacht von Stalingrad zum Einsatz kamen und dort den Beinamen Holzerner Retter von Stalingrad erhielten Ende 1942 waren bereits 1125 Flugzeuge an die Front geliefert worden die an der Seite der Jakowlew Jak 9 mit der deutschen Luftwaffe um die Luftherrschaft rangen Ende 1942 ging das Flugzeug mit dem verbesserten ASch 82F Triebwerk der dem Typ eine Hochstgeschwindigkeit von 630 km h ermoglichte als La 5F in die Serienproduktion Als im Marz 1943 der nochmals verbesserte ASch 82FN Motor mit Direkteinspritzung verfugbar war entstand als leistungsstarkste Version die La 5FN mit dem charakteristischen ganz nach vorne gezogenen Lufteinlass auf der oberen Rumpfseite sowie dem abgesenkten Rumpfrucken hinter dem Cockpit fur eine bessere Rundumsicht Dieser Typ wurde im Sommer 1943 erstmals in grosseren Stuckzahlen in der Schlacht im Kursker Bogen eingesetzt Sie konnte sich auf Grund ihrer Wendigkeit mit der gegnerischen Messerschmitt Bf 109 in Bodennahe und mittlerer Hohe messen und stieg schneller als die schwerere Focke Wulf Fw 190 So hatte sie einen nicht geringen Anteil daran dass die Initiative in der Luft ab diesem Zeitpunkt allmahlich auf die sowjetischen Truppen uberging Iwan Koshedub erfolgreichster alliierter Jagdflieger des Zweiten Weltkrieges erzielte bei Kursk mit einer La 5FN zwolf Abschusse Problematisch waren jedoch die hohe Landegeschwindigkeit unzureichende Instrumentierung und hohe Temperaturen in der Kabine Ab September 1943 kam die zweisitzige Schulversion La 5UTI auch La 5U bei den Luftstreitkraften auch als UTI 5 bezeichnet 1 zum Einsatz Ebenfalls geflogen wurde die La 5FN von der 1943 44 aufgestellten 1 Gemischten Tschechoslowakischen Fliegerdivision unter anderem auch wahrend des Slowakischen Nationalaufstandes von den Flugplatzen Zolna und Tri Duby aus Bei der deutschen Luftwaffe wurden erbeutete La 5 in der 2 Versuchsverband Ob d L nachgeflogen und getestet Testpilot Werner Lerche bestatigte gute Verarbeitung Flugeigenschaften und Steigleistungen Nach dem Krieg erhielten die Luftstreitkrafte der CSR die La 5 als Ausrustung und flogen sie unter dem Kurzel S 95 Der Ubungsjager La 5UTI wurde als CS 95 eingesetzt Bis Ende 1944 wurde 1021 La 5 4147 La 5F und 4817 La 5FN hergestellt dazu 28 La 5UTI Schulflugzeuge zusammen also 10 013 Stuck Andere Quellen nennen eine Gesamtstuckzahl von 9 920 La 5 2 3 LaG 5 und Gu 82 Bearbeiten nbsp Lawotschkin Gorbunow LaG 5 von Georgi Kostylow 3 GIAP Wahrend Lawotschkin in Gorki die Produktion der LaGG 3 optimierte und an der La 5 arbeitete organisierte Wladimir Petrowitsch Gorbunow die Produktion der LaGG 3 im Werk Nr 31 in Taganrog Nach dessen Evakuierung nach Tbilissi entwickelte er unter Verwendung des ASch 82 Sternmotors die LaG 5 Sie ahnelte der La 5 besass jedoch den von der LaGG 3 ubernommenen hinter der Kabine nicht abgesenkten Rumpf mit integrierten Seitenfenstern Die LaG 5 erreichte nicht ganz die Leistungen des La 5 Prototyps Dennoch wurde ab Juni 1942 in Tbilissi eine kleine Serie als Ubergangslosung gebaut Ende 1942 wurde die Produktion auf die La 5 umgestellt Die LaG 5 wurde unter anderem beim 159 IAP russisch istrebitelnyj aviapolk Transkription Istrebitelny Awiapolk Jagdfliegerregiment bei der Belagerung von Leningrad und beim 240 IAP in der Panzerschlacht im Kursker Bogen eingesetzt Michail Iwanowitsch Gudkow der auch an der LaGG 3 mitgearbeitet hatte entwickelte gleichermassen die ASch 82 Ausfuhrung Gu 82 Die Motoraufhangung sowie die Triebwerksverkleidung ubernahm er von dem leichten Frontbomber Su 2 der unter anderem auch mit dem ASch 82 in Serie produziert wurde Bewaffnet war die Gu 82 mit zwei 20 mm Kanonen SchWAK uber dem Motor Den Erstflug fuhrte A N Grintschik im Marz 1941 unter der Bezeichnung Gu 182 durch Die Motoraufhangung erwies sich als ungeeignet daher ubernahm Gudkow diejenige der geplanten Su 2 Weiterentwicklung Su 4 Solchermassen umgerustet startete das Flugzeug als Gu 82 im Herbst 1941 zum Erstflug Der Motor erwies sich fur die relativ schwere Zelle als zu schwach und die Versuche wurden eingestellt Technischer Aufbau BearbeitenDie La 5 war ein einsitziger Jager in Ganzholz Halbschalenbauweise Dabei wurden die Spanten aus Birkenschichtholz und die Beplankung aus Bakelit Birkensperrholz gefertigt Die Stringer waren als Dreiecksprofile konstruiert Der Vorderrumpf war zur Aufnahme des Triebwerkes als Metallkonstruktion mit abnehmbaren Zugangsklappen ausgefuhrt Auf der Oberseite der Motorverkleidung war als Erkennungsmerkmal der Laderluftkanal fur einen zweistufigen Lader hinter dem Triebwerk auf der Unterseite befand sich ein Lufteinlauf fur den Olkuhler mit einer Drosselklappe Das Triebwerk wurde von einer geschweissten Chromstahlkonstruktion gehalten und war mit einem dreiblattrigen WISch 105W Verstellpropeller ausgestattet Der Propeller hatte einen Durchmesser von 3 10 m Unter dem Spinner waren der Blattverstellmechanismus und die Wuchtgewichte und an der Spitze eine Hucks Anlasserklaue angebracht Die jeweils sieben Auspuffrohre pro Seite wurden zu einer senkrechten Reihe zusammengefasst und sorgten somit fur zusatzlichen Vortrieb An der Stirnseite der Motorverkleidung waren hinter dem Propeller verstellbare Kuhlluftklappen Als Triebwerk diente der 14 Zylinder Doppelsternmotor M 82 spater als ASch 82 bezeichnet mit Propellergetriebe Ab der Version La 5F wurde der ASch 82F und ab La 5FN der ASch 5FN mit Direkteinspritzung ab Mai 1942 zusatzlich mit Zweigangkompressor verwendet Der Tragflugel besass einen uber die ganze Flugelspannweite verlaufenden Hauptholm aus Birkenfurnier welches in kreuzender Faserrichtung mit WIAM B 3 verklebt war Wie der Rumpf bestand auch die Beplankung aus Bakelit Birkensperrholz Am ausseren Teil der Tragflachenvorderkante waren automatische Vorflugel angebracht An der Tragflachenhinterkante waren aussen stoffbespannte Querruder mit einer Struktur aus Duraluminium Dural und einer Flettner Klappe positioniert Die innen liegenden Landeklappen waren als Spreizklappen ausgelegt und bestanden aus Dural In den Tragflachen befanden sich je drei Kraftstofftanks mit einem Gesamtvolumen von 464 Litern Ab der Version La 5FN 41 wurde ein neues Tragwerk entwickelt welches ausser verbesserten Querrudern und Nasenklappen aerodynamisch fast unverandert blieb Dafur hatte die Konstruktion einen hoheren Metallanteil wie z B Hauptholme aus Duraluminium und Chromstahl 30ChGSA und Mittelrippen aus Duraluminium Dieses Tragwerk wurde spater fur die La 7 ubernommen Das Leitwerk bestand wie die Querruder aus einer Duraluminium Konstruktion und war stoffbespannt Alle Ruder waren mit Trimmklappen ausgestattet Die Hauptfahrwerksbeine des Spornradfahrwerks wurden hydraulisch nach innen eingezogen Sie waren mit Federbeinklappen versehen welche das Fahrwerk im eingefahrenen Zustand fast vollstandig bedeckten Der Sporn war ebenfalls einziehbar aber aufgrund haufiger Storungen wurde er oft von der Hydraulik abgekoppelt und im Zustand ausgefahren und verriegelt betrieben Der Pilotensitz war von hinten durch eine 10 mm starke Panzerstahlplatte geschutzt Die Kanzel wurde zunachst aus der LaGG 3 ubernommen und in spateren Versionen mit einer hinteren Kanzelverkleidung aus Plexiglas kombiniert die eine bessere Rundumsicht bot Technische Daten Bearbeiten nbsp Farbschema und Dreiseitenriss der La 5FNKenngrosse LaG 5 LaG 5 La 5FN La 5FN Besatzung 1 PilotLange 8 70 m 8 67 mSpannweite 9 80 mHohe 3 58 m 3 40 mFlugelflache 17 51 m 17 60 m Flugelstreckung 5 48 5 46Leermasse 2 605 kgStartmasse 3 320 kg 3 265 kgTriebwerk ein 14 Zylinder DoppelsternmotorSchwezow ASch 82 M 82 ein 14 Zylinder DoppelsternmotorSchwezow ASch 82FN mit DirekteinspritzungStartleistung 980 kW 1 330 PS 1 360 kW 1 850 PS Hochstgeschwindigkeit 554 km h in 6 500 m 563 km h in Bodennahe648 km h in 6 500 mSteigleistung 18 1 m sSteigzeit 5 4 min auf 5 000 m 4 7 min auf 5 000 mReichweite 630 km 765 kmGipfelhohe 9 500 m 11 000 mZeit fur Vollkurve 18 sBewaffnung zwei 20 mm KanonenSchWAK zwei 20 mm KanonenSchWAKAbwurfmunition 150 kg Bomben oderungelenkte RS 82 Raketen nbsp La 5 nbsp La 5F nbsp La 5FNSiehe auch BearbeitenListe von FlugzeugtypenLiteratur BearbeitenHans Heiri Stapfer Im Fokus Lawotschkin La 5 In Flugzeug Classic Nr 12 2021 GeraMond Munchen ISSN 1617 0725 S 37 51 Rainer Gopfert Jagdflugzeug La 5 In Fliegerrevue Nr 7 2016 PPV Medien Bergkirchen ISSN 0941 889X S 52 55 de Agostini Hrsg Flugzeuge die Geschichte machten Lawotschkin La 5 7 In Aircraft Die neue Enzyklopadie der Luftfahrt Nr 78 Topic Munchen 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