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Die Royal Aircraft Factory S E 5 war ein britisches Doppeldecker Jagdflugzeug und kam ab 1917 im Ersten Weltkrieg zum Einsatz Royal Aircraft Factory S E 5Typ JagdflugzeugEntwurfsland Vereinigtes Konigreich Vereinigtes KonigreichHersteller Royal Aircraft FactoryErstflug 22 November 1916Indienststellung Marz 1917Stuckzahl 5205S E 5a von Major James McCuddenEine Squadron S E 5a Die Seriennummern wurden durch die Zensur entfernt dagegen blieben die auffalligen Markierungen der Squadron 32 der RAF erhalten Albert Ball im Cockpit seiner S E 5S E 5 im Australian War MemorialNachbau einer S E 5aNachbau einer S E 5aRumpfstruktur in HolzbauweiseS E 5a der Shuttleworth Collection in Farnborough 1962 mit der RAF Seriennummer D7000 Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 2 Einsatz 2 1 Leistungsvergleich 3 Varianten 4 Einsatzverbande 5 Erhaltene Flugzeuge 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEntwicklung BearbeitenUnter den Bezeichnungen F E 10 und S E 5 Scout Experimental 5 1 wurde von Henry P Folland J Kenworthy und Major F W Goodden bei der Royal Aircraft Factory in Farnborough zwei Flugzeugtypen fur den Einbau des neuen 150 PS 110 kW starken Hispano Suiza 8a V8 Motors entwickelt Dort waren bereits zahlreiche Kampfzweisitzer wie die B E 2 die F E 2 und die R E 8 entwickelt worden Der erste Prototyp flog am 28 November 1916 2 Der Motor war jedoch unzuverlassig und noch nicht einsatzreif Die beiden ersten Prototypen sturzten ab Der Testpilot Major F W Goodden kam am 28 Januar 1917 ums Leben als die Tragflachen seiner S E 5 abbrachen Der uberarbeitete dritte Prototyp auf Basis der S E 5 erwies sich jedoch als aussergewohnlich stabiles Flugzeug das auch extreme Sturzfluge bei Hochstgeschwindigkeit uberstand so dass die Maschine in Produktion gehen konnte Die S E 5 wurde als eines der ersten britischen Flugzeuge mit einem synchronisierten Maschinengewehr bewaffnet Das 7 7 mm 303 inch Vickers MG war an der linken Seite des Rumpfes montiert Uber der oberen Tragflache war zusatzlich ein 7 7 mm Lewis MG auf einer Foster Lafette montiert das auch ein Zielen nach oben ermoglichte so dass gegnerische Flugzeuge von unten angegriffen werden konnten So blieb die Maschine auch beim eventuellen Versagen des noch unzuverlassigen Synchronisationsgetriebes kampfbereit Die ersten 25 Maschinen hatten eine halbgeschlossene Cockpitverglasung auf die spater verzichtet wurde und eine Spannweite von 8 53 m die spater verkurzt wurde Das Cockpit lag hinter den Tragflachen was die Sicht uber die lange Nase etwas erschwerte aber ansonsten war die Sicht gut Fur Angriffe auf Bodenziele konnten Cooper Bomben unter den Tragflachen angebracht werden nbsp 25lb Cooper BombeNachdem 77 S E 5 gebaut worden waren lief die Produktion der leistungsstarkeren S E 5a an die meist einen Vierblatt Propeller erhielt Sie unterschied sich von der S E 5 durch eine langere Nase Kuhlerrippen und verlangerte Auspuffrohre Ausserdem entfernten die Piloten oft die Nackenstutze um die Rundumsicht zu verbessern Ab Dezember 1917 wurden die vorderen Streben des V Fahrgestells verstarkt Mit der Einfuhrung eines 200 PS 147 kW starken Hispano Suiza oder Wolseley Viper Motors Triebwerk von Hispano Suiza mit erhohter Kompression wurden die anfanglichen Motorprobleme gelost und die Geschwindigkeit um 45 km h erhoht 5 265 S E 5 wurden von sechs verschiedenen Herstellern geliefert 1650 von Austin Motors 560 von der Air Navigation and Engineering Company 258 von Curtiss 258 von Martinsyde 200 von der Royal Aircraft Factory 2164 von Vickers und 431 von der Wolseley Motor Company 3 Einige Maschinen wurden zu Schulungszweisitzern umgebaut und Curtiss plante den Bau von 1 000 S E 5 in den USA von denen jedoch nur die erste bei Kriegsende fertiggestellt war Einsatz BearbeitenDie S E 5 kam ab Marz 1917 zur No 56 Squadron der Royal Flying Corps zu einer Zeit als die deutschen Jagdflieger die Luft uber den Schutzengraben in Flandern beherrschten Der Staffelfuhrer Major Bloomfield liess die anfangs angebrachten uberdimensionierten Windschutzverglasungen abmontieren um die Verletzungsgefahr bei Bruchlandungen zu verringern Am 7 April wurde das erste Flugzeug nach Frankreich verlegt und 22 April 1917 erfolgte der erste Patrouillenflug an der Westfront uber Frankreich 4 Die leistungsstarkere S E 5a kam ab Juni 1917 zum Einsatz Obwohl die Flieger sich zunachst skeptisch zeigten gewannen sie bald Vertrauen in die Stabilitat und die guten Flugeigenschaften der S E 5 klagten jedoch uber die zu schwachen Motorleistungen Auch die Squadrons 40 und 60 erhielten einige S E 5 Die 56 blieb die einzige Staffel die vollstandig mit den 150 PS S E 5 ausgerustet wurde alle anderen S E 5 Staffeln erhielten bereits die 200 PS starke S E 5a darunter die Squadrons 15 24 40 41 56 60 68 und 84 Durch Engpasse bei der Lieferung von Hispano Suiza Motoren mit Reduktionsgetriebe die von franzosischen Lieferfirmen zu liefernden Motoren wurden gleichzeitig fur die franzosischen SPAD S VII und S XIII benotigt gelangten jedoch weniger S E 5a als Sopwith Camel an die Front so dass viele Einheiten noch bis Anfang 1918 auf die Ablosung ihrer veralteten Airco D H 5 und Nieuport 24 warten mussten Ersatzweise griff man schliesslich auf den 200 PS Wolseley Viper Motor mit Direktantrieb zuruck der sich ausgezeichnet bewahrte schliesslich bei allen S E 5a eingebaut wurde und dem Flugzeug mit seinem kantigeren Frontkuhler sein typisches Aussahen gab 5 Im Jahre 1918 waren 21 britische und zwei US amerikanische Staffeln mit S E 5 ausgestattet Etwa 38 von Austin hergestellte S E 5a wurden von der American Expeditionary Force meist fur die 25th Aero Squadron ubernommen Die Sopwith Camel und die S E 5 trugen ab Sommer 1917 erheblich dazu bei die Luftherrschaft fur die Alliierten an der Westfront zu erlangen und bis Kriegsende zu behaupten Viele der alliierten Fliegerasse flogen die S E 5 darunter Albert Ball Andrew Beauchamp Proctor Billy Bishop Raymond Collishaw Cecil Lewis Edward Mannock und James McCudden Die S E 5 war eines der schnellsten Flugzeuge ihrer Zeit und erreichte 222 km h damit lag sie im Bereich der SPAD S XIII Sie erreichte zwar nicht die Wendigkeit der Spads Nieuports und Sopwith Camels im Kurvenkampf dafur war sie auch in den Handen unerfahrener Piloten leichter und sicherer zu fliegen und der deutschen Albatros D III und D V sowie der Pfalz D III und der Fokker Dr I uberlegen Ihre lange Nase erschwerte allerdings das Landen insbesondere bei schlechter Sicht oder Dunkelheit Als sich spater die deutsche Fokker D VII mit ihren hervorragenden Hohenflugeigenschaften der Sopwith Camel als uberlegen erwies war die S E 5a immer noch ebenburtig Der erfolgreiche britische Kampfflieger James McCudden schrieb uber die S E 5a It was very fine to be in a machine that was faster than the Huns and to know that one could run away just as things got too hot Es war sehr gut in einer Maschine zu sein die schneller als die der Hunnen 6 war und zu wissen dass man fliehen konnte wenn die Lage zu heiss wurde Der Staffelfuhrer der 84 Squadron der RFC Sholto Douglas listete folgende Eigenschaften uber das Flugzeug auf komfortabel mit einer guten Rundumsicht hohe Leistung und Manovrierfahigkeit bei grosser Flughohe stabil und schnell um Geschwindigkeit durch Sturzflug zu gewinnen nutzlich sowohl im Offensiv als auch Defensivkampf stabile Konstruktion zuverlassiger MotorLeistungsvergleich Bearbeiten Leistungsvergleich von Jagdeinsitzern im Fronteinsatz zum Ende des Ersten Weltkriegs Name Staat Erstflug Indienst stellung Motor leistung max Ge schwin digkeit Start masse Be waff nung MG Gipfel hohe Stuck zahlAlbatros D III Deutsches Reich nbsp Deutsches Reich 1916 08 01 1917 01 15 170 PS 165 km h 886 kg 2 5 500 m 1352S E 5a Vereinigtes Konigreich 1801 nbsp Vereinigtes Konigreich 1916 11 22 1917 03 15 200 PS 222 km h 880 kg 2 5 185 m 5205Sopwith Camel Vereinigtes Konigreich 1801 nbsp Vereinigtes Konigreich 1916 12 31 1917 06 15 130 PS 185 km h 659 kg 2 5 791 m 5490Sopwith Dolphin Vereinigtes Konigreich 1801 nbsp Vereinigtes Konigreich 1917 03 23 1918 02 15 200 PS 211 km h 890 kg 2 6 100 m 2072Albatros D Va Deutsches Reich nbsp Deutsches Reich 1917 04 15 1917 07 15 185 PS 187 km h 937 kg 2 6 250 m 2562Pfalz D IIIa Deutsches Reich nbsp Deutsches Reich 1917 04 15 1917 08 15 180 PS 181 km h 834 kg 2 6 000 m 750SPAD S XIII Dritte Franzosische Republik nbsp Frankreich 1917 04 30 1917 05 31 220 PS 222 km h 820 kg 2 6 650 m 8472Nieuport 28 Dritte Franzosische Republik nbsp Frankreich 1917 06 14 1918 03 15 160 PS 195 km h 740 kg 2 5 200 m 300Fokker Dr I Deutsches Reich nbsp Deutsches Reich 1917 07 05 1917 09 01 130 PS 160 km h 585 kg 2 6 500 m 420Sopwith Snipe Vereinigtes Konigreich 1801 nbsp Vereinigtes Konigreich 1917 10 31 1918 08 30 230 PS 195 km h 955 kg 2 6 100 m 497L F G Roland D VIa Deutsches Reich nbsp Deutsches Reich 1917 11 30 1918 05 15 160 PS 190 km h 820 kg 2 5 500 m 353Siemens Schuckert D IV Deutsches Reich nbsp Deutsches Reich 1917 12 31 1918 08 15 160 PS 190 km h 735 kg 2 8 000 m 123Fokker D VII Deutsches Reich nbsp Deutsches Reich 1918 01 24 1918 04 15 180 PS 189 km h 910 kg 2 6 000 m 800Fokker D VIIF Deutsches Reich nbsp Deutsches Reich 1918 01 24 1918 04 15 226 PS 205 km h 910 kg 2 7 000 m 200Pfalz D VIII Deutsches Reich nbsp Deutsches Reich 1918 01 24 1918 09 15 160 PS 190 km h 740 kg 2 7 500 m 120Pfalz D XII Deutsches Reich nbsp Deutsches Reich 1918 03 31 1918 07 15 160 PS 180 km h 902 kg 2 5 640 m 750Fokker D VIII Deutsches Reich nbsp Deutsches Reich 1918 05 31 1918 07 31 110 PS 204 km h 605 kg 2 6 300 m 289Kenngrosse Daten Royal Aircraft Factory S E 5aBesatzung ein PilotLange 6 38 mSpannweite 8 11 mFlugelflache 22 67 m Hohe 2 89 mLeermasse 639kgStartmasse 880 kgmax Startmasse 902 kgAntrieb 1 Wolseley Viper V8 200 PS 147 kW Hochstgeschwindigkeit 222 km hReichweite 483 kmDienstgipfelhohe 5185 mBewaffnung 1 7 7 mm Vickers MG mit Constantinesco Synchronisationsgetriebe 1 7 7 mm Lewis MG auf Foster Lafette 4 11 kg Cooper BombenStuckzahl 5205Varianten BearbeitenS E 5 Erster Serientyp Kampfeinsitzer mit Hispano Suiza 8a Motor 150 PS 110 kW S E 5a Leistungsgesteigerter Serientyp mit 200 PS 147 kW leistendem Hispano Suiza 8b V 8 oder Wolseley Viper Motor S E 5b aus einer S E 5a umgebauter Prototyp als Eineinhalbdecker mit stromlinienformigem Bug und versenkbarem Kuhler und einer Propellerhaube Das Flugzeug wurde im Januar 1919 wieder mit konventionellen Tragflachen ausgestattet und war bis in die 1920er Jahre im Einsatz Eberhart S E 5e Umbau der S E 5a durch die amerikanische Eberhart Steel Products Company mit 180 PS Wright Hispano E Motor 50 Flugzeuge wurden umgebaut aber nur eins fertiggestellt das am 20 August 1918 seinen Erstflug absolvierte Einsatzverbande BearbeitenArgentinien nbsp ArgentinienArgentinische Marine Eine SE 5a im Einsatz von 1926 bis 1929 Australien nbsp AustralienAustralian Flying Corps Die No 2 Squadron des Australian Flying Corps in Frankreich sowie die Ausbildungsstaffeln 5 und 6 des AFC in Grossbritannien verwendeten die S E 5a Die Royal Australian Air Force setzte S E 5a in der No 1 und 3 Squadron sowie in der No 1 Flying Training School des RAAF ein Kanada 1868 nbsp KanadaCanadian Air Force Royal Canadian Air ForceChile nbsp ChileChilenische LuftwaffeIrland nbsp IrlandIrish Air Service Irish Air CorpsPolen nbsp PolenDie 7 Flugstaffel setzte 1920 eine S E 5a beim Polnisch Sowjetischen Krieg ein 7 Sudafrika 1912 nbsp Sudafrikanische UnionSouth African Aviation CorpsVereinigtes Konigreich nbsp Vereinigtes KonigreichRoyal Flying Corps Royal Air Force S E 5a wurden von den RAF Squadrons 1 17 24 29 30 32 40 41 47 50 56 60 61 64 68 72 74 78 81 84 85 87 92 93 94 111 143 145 150 und 229 an der Westfront in Palastina Mesopotamien an der Saloniki Front in Agypten und England in der Home Defence geflogen Vereinigte Staaten 48 nbsp Vereinigte StaatenAmerican Expeditionary Force US Army Air ServiceErhaltene Flugzeuge BearbeitenNach dem Krieg waren die Flugzeuge zum Teil zu einem Preis von funf Pfund zu haben gewesen 8 Eine originale S E 5a gehort zur Shuttleworth Collection in Old Warden in England Ursprunglich mit der Seriennummer F904 der No 84 Squadron RAF zugeordnet flog die Maschine mit der zivilen Zulassung G EBIA von September 1923 bis Februar 1932 bevor sie restauriert und der Shuttleworth Collection ubergeben wurde Vier originale Rumpfe befinden sich im Science Museum London dem Royal Air Force Museum in London dem South African National Museum of Military History in Johannesburg Sudafrika und dem Australian War Memorial in Canberra Drei detailgenaue Nachbauten wurden mit der Bezeichnung Se 5a 1 von The Vintage Aviator Limited in Neuseeland hergestellt und vom Hood Aerodrome in Masterton ubernommen Eine weitere S E 5a wurde in den 1980er Jahren von John Tetley und Bill Sneesby nach Originalplanen nachgebaut und an das Memorial Flight in La Ferte Alais Frankreich ubergeben wo es mit Originalteilen Motor Tank Instrumente erganzt und in den Farben der S E 5a bemalt wurde die Lt H J Hank Burdensof im April 1918 bei der 56 Squadron geflogen hatte Siehe auch BearbeitenListe von FlugzeugtypenLiteratur BearbeitenJ M Bruce The S E 5 Historic Military Aircraft No 5 In Flight 17 Juli 1953 S 85 89 93 J M Bruce The S E 5A In Aircraft in Profile Volume 1 Part1 Revised 4th edition 1975 Profile Publications Ltd Windsor 1965 ISBN 0 85383 410 5 Norman L R Franks SE 5 5a Aces of World War 1 Osprey Publications Botley 2007 ISBN 1 84603 180 X Tomasz Jan Kopanski Samoloty brytyjskie w lotnictwie polskim 1918 1930 British Aircraft in the Polish Air Force 1918 1930 Bellona Warschau 2001 ISBN 83 11 09315 6 Kenneth Munson Kampfflugzeuge 1914 19 Orell Fussli Zurich 1968 Ray Sturtivant Gordon Page The SE5 File Air Britain Historians Ltd Tunbridge Wells 1996 ISBN 0 85130 246 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Royal Aircraft Factory S E 5 Album mit Bildern Videos und Audiodateien Building the SE 5a das Nachbauprojekt einer S E 5a bei The Vintage Aviator Ltd in Neuseeland englisch SE5a im Flug Originalfilmaufnahmen einer SE5 Squadron und eines Bristol F2 Fighter Flugzeugdaten bei flugzeuginfo net Kurzbeschreibung englisch Einzelnachweise Bearbeiten siehe auch Bezeichnungssystem fur Luftfahrzeuge der britischen Streitkrafte Vor 1918 Kenneth Munson Kampfflugzeuge 1914 19 Orell Fussli Zurich 1968 S 121 S E 5 Eintrag in British Aircraft Directory Bruce 1953 S 87 vgl rodenplant com Gemeint sind die Deutschen siehe Hunnenrede Kopanski 2001 S 51 53 Sir Peter Masefield Journalist bei The Aeroplane 1937 1943 in Charles Wheeler The Road to War BBC 1989 Normdaten Sachbegriff GND 7860951 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Royal Aircraft Factory S E 5 amp oldid 229674136